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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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wir vor der Einfahrt nach New-London hin und her. Wohl<br />

sechsmal fuhren wir bis auf Rufweite an passierende<br />

Schiffe heran, aber alle erkannten wir als friedliche<br />

Kauffahrer; <strong>von</strong> britischen Streitkräften war nichts zu<br />

sehen. Stunde um Stunde wuchs unsere Enttäuschung.<br />

In der Morgendämmerung liefen wir getankt weit nach<br />

New-London hinein. Von U-„Bremen“ oder englischen<br />

Kriegsschiffen war keine Spur zu entdecken. So mußten<br />

wir auf den militärisch reizvollsten Teil unserer Aufgabe,<br />

auf den Angriff auf Kriegsschiffe, verzichten. Gegen<br />

Mittag entschloß ich mich zum Einlaufen.<br />

Die Leute zogen sich <strong>von</strong> Kopf bis Fuß rein an. Die<br />

Seestiefel und das neu eingefettete Lederzeug blitzten,<br />

alles war rasiert, Hände und Gesicht mit Hilfe <strong>von</strong> Soda<br />

gesäubert, die goldenen Aufschriften der Mützen<br />

blinkten, die Bänder flatterten luftig in der Sonne. Am<br />

Heck wallte eine blendend weiße, ganz neue<br />

Kriegsflagge, der Flaggstock war mit einer leuchtenden<br />

Kupferkrone geziert, die die Unteroffiziere in den letzten<br />

Tagen angefertigt hatten. Der Obermatrose Noormann,<br />

der dem Fischerbrauche entsprechend auf Zahnpflege<br />

sonst wenig Wert legte, erschien plötzlich mit blendend<br />

poliertem Gebiß. Auf meine anerkennende Bemerkung<br />

riß er die Hacken zus<strong>am</strong>men und erwiderte<br />

breitgrinsend: „Wir sind doch herübergekommen, um<br />

den Amerikanern die Zähne zu zeigen, da sollen sie<br />

auch was erleben.“<br />

Obwohl wir während der ges<strong>am</strong>ten Dauer der Hinfahrt<br />

mit Brennstoff äußerst gegeizt hatten, schnoben wir jetzt<br />

mit höchster Fahrt in den Hafen <strong>von</strong> Newport hinein.<br />

Dazu glitzerndes, windstilles Sonnenwetter, <strong>am</strong> Heck die<br />

stolz flatternde Flagge, blitzblank das Boot und blitzblank<br />

die Besatzung <strong>von</strong> innen und außen — — wir waren<br />

stolz. 3 Uhr nachmittags ankerten wir inmitten einer<br />

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