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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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machten Probetauchen und wollten uns auf Grund<br />

legen, der laut Karte etwa 30 Meter unter dem<br />

Wasserspiegel liegen Sollte. In 30 Meter Tiefe blieb aber<br />

das erwartete leichte Bumsen aus. Vielmehr ging der<br />

Zeiger des Manometers auf 32, 33, 35 Meter, ja sogar<br />

bei 40 Meter machte er noch nicht Schluß. Unwillkürlich<br />

klopfte ich an das Glas und auch auf Anfrage in der<br />

Zentrale k<strong>am</strong> das gleiche Ergebnis. Dabei sank das Boot<br />

immer weiter. Ich muß schon sagen, es ist ein häßliches<br />

Gefühl in solcher singenden Stille ins Unbekannte<br />

hinabzufallen, ohne etwas zu sehen, außer dem<br />

Abwärtsklettern des Zeigers. Jetzt waren wir schon auf<br />

45 Meter, nun auf 48 und erst bei 50 Meter machte der<br />

Zeiger halt, ohne daß wir einen Anprall gespürt hätten.<br />

Da saßen wir also endlich auf dem Grund der<br />

Chesapeake Bai und hielten großen Kriegsrat. Wir<br />

mußten in einem Loch stecken, das auf der Karte nicht<br />

eingezeichnet war, und eigentlich lagen wir hier ja genau<br />

so gut wie 20 Meter höher. Eben wollte ich den Befehl<br />

zum Auftauchen geben, da macht mich Pickert darauf<br />

aufmerks<strong>am</strong>, daß die Scheibe des Kreiselkompasses<br />

sich wie verrückt um sich selbst drehe. Wir starrten sie<br />

alle entsetzt an, denn da gab es nur eine Möglichkeit, wir<br />

drehten uns in unserem Loch im Kreise!<br />

Nun aber schleunigst Lenzpumpen angestellt! Aber<br />

auch die stimmten nicht, ihr Ton war viel heller als sonst,<br />

sie förderten scheinbar nicht, und nach dem Manometer<br />

schienen wir noch tiefer gefallen zu sein, statt<br />

aufzutauchen. Nur das Drehen hatte aufgehört. — Ein<br />

zweiter Versuch schlug ebenfalls fehl. Langs<strong>am</strong> wurde<br />

uns allen schwül. Die Pumpen schafften nicht! Klees<br />

sagte: „Die Leitungen müssen verschl<strong>am</strong>mt sein!“ Wir<br />

fingen sofort zu arbeiten an, und endlich gelang es, die<br />

Pumpen wieder sauber zu machen. Mit altgewohntem<br />

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