Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

eingeladen, deutsche Familien rissen sich um uns, Bildberichterstatter photographierten von den Dächern unser U-Boot, das geschützt und verdeckt in einem dichten Ring von Schiffen lag. Bei einer Feier meinte ein Amerikaner begeistert: „Und Solche Menschen nennt man Barbaren!“ — Derweil wurden 1000 Tonnen Gummi, Nickel und Zinn im Wert von über 60 Millionen Mark geladen. Haufenweise wurden Wetten abgeschlossen für und gegen unsere glückliche Heimkehr. Natürlich drohten die Feinde, um uns Angst zu machen. Unsere Wache hatten wir längst verschärft. Am 1. August 1916 nachmittags 5,40 Uhr gab Kapitän König den Befehl: „Leinen los!“ Umschwärmt von Schiffen, schleppte uns Kapitän Hinsch mit dem Dampfer „Timmins“ in den Patascofluß. Die Heimreise verlief glatt, dauerte sogar nur 23 Tage, also 4 Tage weniger als die Hinfahrt. Es ging wieder durch die Hitze des Golfstroms. Einmal trafen wir ein Rudel Walfische, die von weitem wie Baumstämme aussahen. Ein andermal fuhren wir durch viele Wrackstücke. Hier war wohl ein deutsches U-Boot tätig gewesen. In einer dunklen Nacht begegneten wir einem Riesendampfer mit großen Deckaufbauten und vier Schornsteinen. Seine Heckwelle leuchtete weiß. Es war der Cunarder „Mauretania“, der an uns vorüberbrauste, uns aber nicht sah. — 12 Tage vor der Ankunft in der Heimat hörten wir zum erstenmal wieder die Funksprüche von Nauen. Ein paar Tage Später trafen wir das erste U-Boot. Da wir aber nicht sicher waren, ob es ein feindliches oder ein deutsches sei, wollten wir gerade wegtauchen, als sein Erkennungssignal hochstieg. Wir wurden mit Hurra begrüßt, bekamen Nachrichten über die Lage der Minenfelder; und je näher wir dann der Heimat kamen, desto mehr Schiffe 130

eingeladen, deutsche F<strong>am</strong>ilien rissen sich um uns,<br />

Bildberichterstatter photographierten <strong>von</strong> den Dächern<br />

unser U-Boot, das geschützt und verdeckt in einem<br />

dichten Ring <strong>von</strong> Schiffen lag. Bei einer Feier meinte ein<br />

Amerikaner begeistert: „Und Solche Menschen nennt<br />

man Barbaren!“ —<br />

Derweil wurden 1000 Tonnen Gummi, Nickel und Zinn<br />

im Wert <strong>von</strong> über 60 Millionen Mark geladen.<br />

Haufenweise wurden Wetten abgeschlossen für und<br />

gegen unsere glückliche Heimkehr. Natürlich drohten die<br />

<strong>Feind</strong>e, um uns Angst zu machen. Unsere Wache hatten<br />

wir längst verschärft. Am 1. August 1916 nachmittags<br />

5,40 Uhr gab Kapitän König den Befehl: „Leinen los!“<br />

Umschwärmt <strong>von</strong> Schiffen, schleppte uns Kapitän<br />

Hinsch mit dem D<strong>am</strong>pfer „Timmins“ in den Patascofluß.<br />

Die Heimreise verlief glatt, dauerte sogar nur 23 Tage,<br />

also 4 Tage weniger als die Hinfahrt. Es ging wieder<br />

durch die Hitze des Golfstroms. Einmal trafen wir ein<br />

Rudel Walfische, die <strong>von</strong> weitem wie Baumstämme<br />

aussahen. Ein andermal fuhren wir durch viele<br />

Wrackstücke. Hier war wohl ein deutsches U-Boot tätig<br />

gewesen. In einer dunklen Nacht begegneten wir einem<br />

Riesend<strong>am</strong>pfer mit großen Deckaufbauten und vier<br />

Schornsteinen. Seine Heckwelle leuchtete weiß. Es war<br />

der Cunarder „Mauretania“, der an uns vorüberbrauste,<br />

uns aber nicht sah. — 12 Tage vor der Ankunft in der<br />

Heimat hörten wir zum erstenmal wieder die<br />

Funksprüche <strong>von</strong> Nauen. Ein paar Tage Später trafen<br />

wir das erste U-Boot. Da wir aber nicht sicher waren, ob<br />

es ein feindliches oder ein deutsches sei, wollten wir<br />

gerade wegtauchen, als sein Erkennungssignal<br />

hochstieg. Wir wurden mit Hurra begrüßt, bek<strong>am</strong>en<br />

Nachrichten über die Lage der Minenfelder; und je näher<br />

wir dann der Heimat k<strong>am</strong>en, desto mehr Schiffe<br />

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