Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz
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wählte mir die näherstehende westliche Gruppe als Angriffsobjekt. Wenige Augenblicke später ist das Boot unter der Oberfläche verwunden, und nur das Sehrohr furcht das leicht bewegte Wasser. Am Sehrohr steht der Kommandant, der einzige von der ganzen Besatzung, der etwas von der Außenwelt sieht. Was ich sehe, ist sehr erfreulich für mich! Mit einer harten Wendung „zackt“ die eine Kreuzergruppe gerade auf uns zu. Es ist nur ein kleines Manöver notwendig, um sich genau auf Gegenkurs zu setzen, bis die Masten des Gegners „in eins peilen“. Und nun entwickelt sich alles mit rasender Geschwindigkeit, denn der Gegner kommt mit hoher Fahrt herangebraust. „Heckanlauf!“ gebe ich das ankündigende Kommando ins Boot. „Drittes und viertes Rohr fertig!“ Nur für kurze Zeit wird jetzt das Sehrohr herausgesteckt, um laufend Kurs und Fahrt des Gegners zu kontrollieren und den Augenblick zum Abdrehen auf Angriffskurs richtig abzuschätzen. — „Hart Steuerbord! — Kursänderung 90 Grad nach Steuerbord! — Beide Maschinen kleine Fahrt voraus!“ Im Hecktorpedoraum ist die Rohrbedienung mit Eifer am Werk. Bald kommt die Meldung: „Drittes und viertes Rohr sind fertig!“ „Kurs liegt an!“ meldet der Gefechtsrudergänger, Matrose Fentroß. „Sehrohr ausfahren!“ — Langsam schiebt sich das Sehrohr höher. Noch schimmert es grün durch das Okular, — jetzt bricht das Objektiv durch die Wasseroberfläche. Ein Blick nach den Kreuzern zeigt, daß die Lage unverändert ist. Die hohe Heckwelle deutet auf hohe Geschwindigkeit. — „Gegnerfahrt 20 Seemeilen!“ schätze ich, und Steuermann Schulz stellt 119
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wählte mir die näherstehende westliche Gruppe als<br />
Angriffsobjekt.<br />
Wenige Augenblicke später ist das Boot unter der<br />
Oberfläche verwunden, und nur das Sehrohr furcht das<br />
leicht bewegte Wasser. Am Sehrohr steht der<br />
Kommandant, der einzige <strong>von</strong> der ganzen Besatzung,<br />
der etwas <strong>von</strong> der Außenwelt sieht. Was ich sehe, ist<br />
sehr erfreulich für mich! Mit einer harten Wendung<br />
„zackt“ die eine Kreuzergruppe gerade auf uns zu. Es ist<br />
nur ein kleines Manöver notwendig, um sich genau auf<br />
Gegenkurs zu setzen, bis die Masten des Gegners „in<br />
eins peilen“. Und nun entwickelt sich alles mit rasender<br />
Geschwindigkeit, denn der Gegner kommt mit hoher<br />
Fahrt herangebraust.<br />
„Heckanlauf!“ gebe ich das ankündigende Kommando<br />
ins Boot. „Drittes und viertes Rohr fertig!“ Nur für kurze<br />
Zeit wird jetzt das Sehrohr herausgesteckt, um laufend<br />
Kurs und Fahrt des Gegners zu kontrollieren und den<br />
Augenblick zum Abdrehen auf Angriffskurs richtig<br />
abzuschätzen. — „Hart Steuerbord! — Kursänderung 90<br />
Grad nach Steuerbord! — Beide Maschinen kleine Fahrt<br />
voraus!“<br />
Im Hecktorpedoraum ist die Rohrbedienung mit Eifer<br />
<strong>am</strong> Werk. Bald kommt die Meldung: „Drittes und viertes<br />
Rohr sind fertig!“<br />
„Kurs liegt an!“ meldet der Gefechtsrudergänger,<br />
Matrose Fentroß.<br />
„Sehrohr ausfahren!“ — Langs<strong>am</strong> schiebt sich das<br />
Sehrohr höher. Noch schimmert es grün durch das<br />
Okular, — jetzt bricht das Objektiv durch die<br />
Wasseroberfläche. Ein Blick nach den Kreuzern zeigt,<br />
daß die Lage unverändert ist. Die hohe Heckwelle deutet<br />
auf hohe Geschwindigkeit. — „Gegnerfahrt 20<br />
Seemeilen!“ schätze ich, und Steuermann Schulz stellt<br />
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