Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

Nach einer halben Stunde gehe ich wieder auf Sehrohrtiefe. Der Dampfer schwimmt immer noch, aber um 12,30 Uhr ist es um ihn geschehen. Mit dem Heck zuerst rauscht er in die Tiefe, die hier über 2000 Meter beträgt. Eine Stunde danach sind die Zerstörer immer noch am Rettungswerk, um die im Wasser schwimmenden Überlebenden an Bord zu nehmen. Wir aber laufen zunächst noch einmal unter Wasser ab, um dann gegen 3 Uhr aufzutauchen und die Batterie aufzuladen. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, daß ich mit einem der Kommandanten dieser japanischen Zerstörer in Berührung kam. Achtzehn Jahre Später, 1935, reist eine japanische Marinekommission durch Deutschland und besucht u. a. auch Wilhelmshaven, um dort die Marineanlagen zu besichtigen. Die japanische Offiziersabordnung macht bei mir, dem Kommandierenden Admiral der Marinestation der Nordsee, Besuch. Unter ihnen befindet sich ein Kapitän zur See, mit dem ich mich angelegentlich über die Versenkung jenes englischen Truppentransporters im Golf von Genua unterhalte. Dabei stellt sich heraus, daß der Japaner damals Kapitänleutnant und Kommandant einer der beiden japanischen Zerstörer war, die den englischen Truppentransporter begleiteten. Wir haben uns natürlich beide gefreut, einander diesmal unter so viel erfreulicheren Umständen zu begegnen. — Mit unseren bisherigen Erfolgen auf dieser Fahrt kann ich zufrieden sein, denn am Abend stelle ich mit meinen Offizieren fest, daß wir nicht nur auf dieser Reise bisher drei Dampfer und sechs Segler mit insgesamt 25000 Tonnen versenkt haben, sondern für mich sind damit auch die ersten hunderttausend Tonnen von mir versenkten Schiffsraums erreicht. Jeder von meiner 95

Nach einer halben Stunde gehe ich wieder auf<br />

Sehrohrtiefe. Der D<strong>am</strong>pfer schwimmt immer noch, aber<br />

um 12,30 Uhr ist es um ihn geschehen. Mit dem Heck<br />

zuerst rauscht er in die Tiefe, die hier über 2000 Meter<br />

beträgt. Eine Stunde danach sind die Zerstörer immer<br />

noch <strong>am</strong> Rettungswerk, um die im Wasser<br />

schwimmenden Überlebenden an Bord zu nehmen. Wir<br />

aber laufen zunächst noch einmal unter Wasser ab, um<br />

dann gegen 3 Uhr aufzutauchen und die Batterie<br />

aufzuladen.<br />

Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, daß ich mit<br />

einem der Kommandanten dieser japanischen Zerstörer<br />

in Berührung k<strong>am</strong>. Achtzehn Jahre Später, 1935, reist<br />

eine japanische Marinekommission durch Deutschland<br />

und besucht u. a. auch Wilhelmshaven, um dort die<br />

Marineanlagen zu besichtigen. Die japanische<br />

Offiziersabordnung macht bei mir, dem<br />

Kommandierenden Admiral der Marinestation der<br />

Nordsee, Besuch. Unter ihnen befindet sich ein Kapitän<br />

zur See, mit dem ich mich angelegentlich über die<br />

Versenkung jenes englischen Truppentransporters im<br />

Golf <strong>von</strong> Genua unterhalte. Dabei stellt sich heraus, daß<br />

der Japaner d<strong>am</strong>als Kapitänleutnant und Kommandant<br />

einer der beiden japanischen Zerstörer war, die den<br />

englischen Truppentransporter begleiteten. Wir haben<br />

uns natürlich beide gefreut, einander diesmal unter so<br />

viel erfreulicheren Umständen zu begegnen. —<br />

Mit unseren bisherigen Erfolgen auf dieser Fahrt kann<br />

ich zufrieden sein, denn <strong>am</strong> Abend stelle ich mit meinen<br />

Offizieren fest, daß wir nicht nur auf dieser Reise bisher<br />

drei D<strong>am</strong>pfer und sechs Segler mit insges<strong>am</strong>t 25000<br />

Tonnen versenkt haben, sondern für mich sind d<strong>am</strong>it<br />

auch die ersten hunderttausend Tonnen <strong>von</strong> mir<br />

versenkten Schiffsraums erreicht. Jeder <strong>von</strong> meiner<br />

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