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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Ich konnte weder vor noch zurück, denn gegen den<br />

Fahrstrom an nach vorne war’s unmöglich, und hätte ich<br />

losgelassen, hätte die Schraube aus mir Ragout<br />

gemacht.<br />

So allmählich hatte ich genug Wasser geschluckt, und<br />

die Sehnen meiner Arme taten es nicht mehr. Ich sah<br />

nur noch unser U-Boot in meine Nähe kommen, dann<br />

war’s vorbei — und ich fand mich auf meiner Koje in<br />

unserem Boot nach einer Stunde wieder. Als ich vom<br />

D<strong>am</strong>pfer abtrieb, hatte gerade die Schraube zu<br />

Schlagen aufgehört, und der brave Unteroffizier hatte<br />

mich dann gegriffen.<br />

Bei Vinzent bek<strong>am</strong>en wir im Frühjahr 1917 einen<br />

englischen D<strong>am</strong>pfer, er hieß „Isle of Jura“, im<br />

Artilleriek<strong>am</strong>pf nach erbitterter Gegenwehr. Wir halfen<br />

dann mit Verbandmitteln, so gut wir konnten. Es war<br />

eben Krieg.<br />

Und einst wären wir hier um Haaresbreite in Gottes<br />

Keller gekommen. Beim Unterwasserangriff auf einen<br />

Geleitzug plötzlich ein ohrenbetäubender Krach, das<br />

Reißen <strong>von</strong> Stahl und Eisen. Das Boot wird unter<br />

Wasser hart auf die Seite geworfen, eben noch auf 12<br />

Meter, jetzt schon auf 30 Meter, jetzt auf 50 Meter unter<br />

Wasser — und unter uns noch 2000 Meter Platz!<br />

„Preßluft!“ — doch Gott sei Dank, das Boot bleibt dicht,<br />

wir bleiben unten und gehen erst nach oben, als sich<br />

dort alles beruhigt hat und das Meer leer ist. Welcher<br />

Anblick nach dem Auftauchen! Das Oberdeck unseres<br />

<strong>Boote</strong>s aufgerissen, unser Geschütz umgeworfen, der<br />

Turm eingedrückt — und, das schlimmste <strong>von</strong> allem,<br />

sämtliche Sehrohre umgeknickt.<br />

Wir waren unter Wasser überrannt, und nur dem<br />

Herrgott verdankten wir es, daß wir noch <strong>am</strong> Leben<br />

waren. Aber mit dem Boot ohne Sehrohre, also als<br />

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