Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

in Tonnen. Im LIoyds-Register (Verzeichnis aller Handelsflotten) waren wir zu Hause. Zwar wären uns Kriegsschiffe lieber gewesen. Sie fuhren aber spärlich. Und es war besonderes Glück, wenn man auf eins stieß. Unendlich viel wichtiger für den Kriegserfolg war aber die Vernichtung der für den Feind fahrenden Tonnage. Das war uns allen klar. „Immer runter von der See!“ war die Losung. Rastlos durchsuchten wir alle Winkel des Mittelmeers. Spürten das Wild auf, wo es sich auch versteckte. Dehnten unsere Fahrten aus bis in den Atlantik. Paßten unsere Kampfmethoden denen des Feindes an. Fuhr er einzeln auf bestimmten, überwachten Routen, so jagten wir ihn dort, bis er diese wechselte. Fuhr er im Geleitzug, so hingen wir tagelang daran, bis er zersprengt war. steuerte er tagsüber in neutralen Gewässer, so wurde er nachts außerhalb derselben überfallen. Einmal versenkten wir auf einer Reise von vier Wochen 56 Schiffe mit 90000 Tonnen. Nicht einen Torpedo, keine Granate, auch nicht eine Sprengpatrone hatten wir noch an Bord. Und so blufften wir noch einen Dampfer mit ein paar auf Cartagena übriggebliebenen Salutpatronen, die nur knallten, und versenkten ihn durch öffnen der Ventile. Kein Wunder, daß wir uns nach neunmonatiger Kriegführung hinsichtlich der Versenkungsziffer bis an die dritte Stelle hochgearbeitet hatten, um sehr bald darauf an erster Stelle zu führen. An Auszeichnungen war vergeben, was zu vergeben war. Da wurden Anfang 1918 die neuen U-Kreuzer fertig, die den Krieg an die amerikanische Küste tragen sollten. Dort reizte eine neue Aufgabe. Im Mai 1918 ernannte mich mein Oberster Kriegsherr durch persönliches Handschreiben zum Kommandanten des U-Kreuzers U 139, der den Namen meines gefallenen 58

in Tonnen. Im LIoyds-Register (Verzeichnis aller<br />

Handelsflotten) waren wir zu Hause. Zwar wären uns<br />

Kriegsschiffe lieber gewesen. Sie fuhren aber spärlich.<br />

Und es war besonderes Glück, wenn man auf eins stieß.<br />

Unendlich viel wichtiger für den Kriegserfolg war aber<br />

die Vernichtung der für den <strong>Feind</strong> fahrenden Tonnage.<br />

Das war uns allen klar. „Immer runter <strong>von</strong> der See!“ war<br />

die Losung. Rastlos durchsuchten wir alle Winkel des<br />

Mittelmeers. Spürten das Wild auf, wo es sich auch<br />

versteckte. Dehnten unsere Fahrten aus bis in den<br />

Atlantik. Paßten unsere K<strong>am</strong>pfmethoden denen des<br />

<strong>Feind</strong>es an. Fuhr er einzeln auf bestimmten,<br />

überwachten Routen, so jagten wir ihn dort, bis er diese<br />

wechselte. Fuhr er im Geleitzug, so hingen wir tagelang<br />

daran, bis er zersprengt war. steuerte er tagsüber in<br />

neutralen Gewässer, so wurde er nachts außerhalb<br />

derselben überfallen.<br />

Einmal versenkten wir auf einer Reise <strong>von</strong> vier Wochen<br />

56 Schiffe mit 90000 Tonnen. Nicht einen Torpedo,<br />

keine Granate, auch nicht eine Sprengpatrone hatten wir<br />

noch an Bord. Und so blufften wir noch einen D<strong>am</strong>pfer<br />

mit ein paar auf Cartagena übriggebliebenen<br />

Salutpatronen, die nur knallten, und versenkten ihn<br />

durch öffnen der Ventile. Kein Wunder, daß wir uns nach<br />

neunmonatiger Kriegführung hinsichtlich der<br />

Versenkungsziffer bis an die dritte Stelle hochgearbeitet<br />

hatten, um sehr bald darauf an erster Stelle zu führen.<br />

An Auszeichnungen war vergeben, was zu vergeben<br />

war. Da wurden Anfang 1918 die neuen U-Kreuzer<br />

fertig, die den Krieg an die <strong>am</strong>erikanische Küste tragen<br />

sollten. Dort reizte eine neue Aufgabe. Im Mai 1918<br />

ernannte mich mein Oberster Kriegsherr durch<br />

persönliches Handschreiben zum Kommandanten des<br />

U-Kreuzers U 139, der den N<strong>am</strong>en meines gefallenen<br />

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