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E&W Oktober 2008 - GEW

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TARIF- UND BESOLDUNGSRUNDE 2009<br />

Auf ein Wort, liebe Kollegin, lieber Kollege ...<br />

Die Tarif- und Besoldungsrunde<br />

2009 steht vor der<br />

Tür. Auch die Beschäftigten<br />

in den Ländern brauchen gerade<br />

wegen der Preisentwicklung,<br />

z. B. in den Bereichen<br />

Energie und Lebensmittel, einen deutlichen<br />

Einkommenszuwachs. Für den Bund und<br />

die Kommunen konnte <strong>2008</strong> ein gutes Ergebnis<br />

durchgesetzt werden. Die Erhöhung von<br />

50 Euro plus 3,1 Prozent zum 1. Januar<br />

<strong>2008</strong> – in den neuen Bundesländern erst ab<br />

dem 1. April <strong>2008</strong> – und um weitere 2,8<br />

Prozent zum 1. Januar 2009 plus 225 Euro<br />

Einmalzahlung war nur möglich, weil die gewerkschaftlich<br />

gut organisierten Beschäftigten<br />

bei Bund und Kommunen in zwei Warnstreikwellen<br />

von Anfang an ihre Stärke und<br />

ihren Aktionswillen gezeigt haben.<br />

In der Tarif- und Besoldungsrunde 2009<br />

sind nun die fast zwei Millionen Beschäftigten<br />

bei den Ländern aufgerufen, sich für deutliche<br />

Verbesserungen ihres Einkommens einzusetzen.<br />

Fast die Hälfte aller Landesbeschäftigten<br />

arbeitet in Schulen – als Lehrkräfte<br />

(zirka 820 000) oder als Sozialpädagogen<br />

(rund 120 000). Knapp zwei Drittel der Beschäftigten<br />

stehen in einem Beamtenverhältnis,<br />

ein gutes Drittel sind Angestellte. Schon<br />

diese Zahlen machen deutlich: Ein gutes Ergebnis<br />

kann nur erzielt werden, wenn von<br />

Anfang an Tarifbeschäftigte und Beamtinnen<br />

und Beamte gemeinsam in die Tarifauseinandersetzung<br />

einbezogen werden.<br />

Vor allem aber hängt ein gutes Ergebnis davon<br />

ab, dass der Organisationsgrad der<br />

<strong>GEW</strong> deutlich erhöht wird. Die <strong>GEW</strong> hat<br />

die Verhandlungsführung für die Beschäftigten<br />

in den Schulen.<br />

Um diesen Verhandlungsauftrag mit dem<br />

größtmöglichen Erfolg für die Beschäftigten<br />

an Schulen erfüllen zu können, braucht die<br />

<strong>GEW</strong> mehr Mitglieder. Aus aktuellen Untersuchungen<br />

wissen wir, dass es eine hohe Bereitschaft<br />

gibt, sich in der <strong>GEW</strong> zu organisieren.<br />

Viele Noch-Nicht-Mitglieder wollen<br />

persönlich von „ihren“ <strong>GEW</strong>-Kolleginnen<br />

und -Kollegen auf eine Mitgliedschaft in der<br />

<strong>GEW</strong> angesprochen werden. Kein Brief, kein<br />

Flyer ist so wirksam wie die direkte Ansprache<br />

durch ein <strong>GEW</strong>-Mitglied.<br />

Vorteilsregelungen<br />

Ganz besonders Nicht-Organisierte beschweren<br />

sind nach Abschluss von Tarifrunden gerne<br />

massiv über schlechte Ergebnisse. Jeder<br />

kennt solche Gespräche im Lehrerzimmer.<br />

Nur selten machen <strong>GEW</strong>-Mitglieder ihrem<br />

Ärger Luft, dass gerade der geringe Organisationsgrad<br />

und die überproportional vielen<br />

Trittbrettfahrer in Schulen eigentlich die Ver-<br />

antwortung dafür tragen. Deshalb ist die<br />

Forderung nach Tarifverträgen mit Vorteilsregelungen<br />

nur für Gewerkschaftsmitglieder<br />

verständlich. Sie ist so alt wie die Gewerkschaften<br />

selbst.<br />

Inzwischen gibt es eine ganze Reihe derartiger<br />

tariflicher Regelungen, z. B. bei der IG Metall,<br />

bei ver.di und der IG BCE – mit Erfolg.<br />

Im öffentlichen Dienst dehnen die öffentlichen<br />

Arbeitgeber die Tarifabschlüsse als „freiwillige“<br />

Leistung auch auf Nicht-Organisierte<br />

aus. Wer hinter diesem Verfahren eine<br />

Absicht vermutet, liegt richtig. Natürlich ist<br />

es für die Arbeitgeber günstiger, schwache Ergebnisse,<br />

die eine schlecht organisierte Belegschaft<br />

schlucken muss, allen zu gewähren, als<br />

sich einer starken Interessensvertretung gegenüberzusehen.<br />

Moralische Unterstützung<br />

Vieler für die Forderungen der <strong>GEW</strong> nützt<br />

da nämlich nichts.<br />

Deshalb ist es jetzt an der Zeit, die Diskussion<br />

in den Kollegien offensiv zu führen.<br />

<strong>GEW</strong> fordert mehr Geld<br />

Die Bundestarifkommission (BTK) der<br />

<strong>GEW</strong> hat am 8. und 9. September die Empfehlungen<br />

für die Mitgliederdiskussion beschlossen.<br />

Im Mittelpunkt wird sicher die<br />

Forderung nach einer kräftigen linearen Einkommenssteigerung<br />

stehen (s. Seite 42).<br />

Jetzt soll in der Mitgliedschaft darüber diskutiert<br />

werden. Die Forderungen mitbestimmen<br />

können nur Mitglieder. Grund genug, jetzt<br />

Mitglieder zu gewinnen.<br />

Hessen verhandelt gesondert<br />

Die Tarifverhandlungen werden für 14 Länder<br />

zentral geführt. In Hessen wird gesondert<br />

verhandelt, solange das Land den vom Landesparlament<br />

beschlossenen Wiedereintritt in<br />

die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL)<br />

noch nicht vollzogen hat. In Berlin wird zurzeit<br />

vom Regierenden Bürgermeister jede vernünftige<br />

Verhandlungslösung blockiert. Danach<br />

geht es darum, die Ergebnisse zeit- und<br />

inhaltsgleich für die Beamtinnen und Beamten<br />

in jedem einzelnen Land durchzusetzen.<br />

Dafür ist es am besten, dass gleich von Anfang<br />

an auch die Beamtinnen und Beamten zeigen,<br />

dass mit ihnen gerechnet werden muss.<br />

Die <strong>GEW</strong> wird, um mehr Durchsetzungskraft<br />

zu gewinnen, während der gesamten Tarifrunde<br />

2009 – die jetzt mit der Forderungsdiskussion<br />

beginnt – eine breit angelegte Mitgliederwerbekampagne<br />

durchführen. Mit den Flugblättern<br />

„Auf ein Wort, liebe Kollegin, lieber<br />

Kollege, ...“ sollen Gelegenheiten geschaffen werden,<br />

mit Noch-Nicht-Mitgliedern persönlich in<br />

Kontakt zu treten.<br />

Im <strong>Oktober</strong> werden deshalb alle Mitglieder in<br />

den Ländern ein Schreiben erhalten mit der Bitte,<br />

sich aktiv an dieser Kampagne zu beteiligen.<br />

Diesem Schreiben, das an Noch-Nicht-Mitgliederverteiltwerdensoll,sindzweiFlugblätter<br />

aus der Serie „Auf ein Wort...“ beigefügt.<br />

Regelmäßig werden in den Folgemonaten<br />

weitere Flugblätter in der E&W erscheinen.<br />

Auf der Internetseite www.gew-tarifrunde.de<br />

sind jeweils die aktuellen Informationen zu<br />

finden.<br />

Ilse Schaad, Leiterin des <strong>GEW</strong>-Arbeitsbereichs<br />

Angestellten- und Beamtenpolitik<br />

Tariftelegramm<br />

für die Länder<br />

In der Tarifrunde <strong>2008</strong> für den Bund<br />

und die Kommunen hat die <strong>GEW</strong><br />

ihre dort beschäftigten Mitglieder<br />

direkt aus den Verhandlungen heraus<br />

aktuell informiert.<br />

Dies soll in der kommenden Tarifrunde<br />

auch für die Beschäftigten in<br />

den Ländern erfolgen.<br />

Wie funktioniert das?<br />

Alle Mitglieder, die in den Ländern<br />

beschäftigt sind und deren Einverständnis<br />

für den E-Mail-Versand<br />

vorliegt, erhalten demnächst das<br />

erste Tariftelegramm Länder.<br />

Wer nicht in diesem Verteiler erfasst<br />

ist, vielleicht weil uns die E-Mail-<br />

Adresse nicht bekannt ist, kann sich<br />

bei der <strong>GEW</strong> melden und wird dann<br />

in den Verteiler aufgenommen.<br />

Wer keine weiteren Mails bekommen<br />

möchte, kann einfach auf die<br />

erste Mail reagieren und alle weiteren<br />

abbestellen. Ilse Schaad<br />

Ilse Schaad<br />

10/<strong>2008</strong> Erziehung und Wissenschaft 41<br />

Foto: Privat

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