KREISLÄUFER - HC Kriens-Luzern

BRIEF AUS DEUTSCHLAND
Eine ganz andere Welt
Seit ungefähr vier Monaten spiele ich bei den
Rhein-Neckar-Löwen in der Bundesliga.
Bereits jetzt kann ich sagen, dass ich den
richtigen Entscheid getroffen habe.
Verglichen mit dem Jahr in Dänemark bei
Silkeborg, ist es nochmals eine ganz andere
Welt. Das Medien- bzw. Zuschauerinteresse
ist immens höher, manchmal gar zu hoch.
Der Alltag spielt sich im eher beschaulichen
Kronau ab. Da befindet sich das Trainingszentrum
der RNL. Alles findet dort statt, ob
dies nun ein Hallentraining ist oder eine
Kraft- beziehungsweise Laufeinheit. Zwei
Physiotherapeuten stehen dort täglich zur
Verfügung und ein Mannschaftsbetreuer sorgt
sich um alle anderen Details. Es ist der ideale
Ort, um sich für die Spiele zu wappnen.
Unsere Heimspiele finden in der SAP-Arena
in Mannheim statt, welche knapp für 14’000
Zuschauer Platz bietet. Ein unglaubliches
Erlebnis dort einlaufen zu können.
Sportlich gesehen läuft es auch sehr gut. Wir
stehen momentan an der Tabellenspitze, dies
ist eine schöne Momentaufnahme, sagt aber
noch nicht viel aus. Denn an jedem Spieltag
kann sich dies schnell ändern. Diesen Monat
spielen wir beispielsweise auswärts in
Flensburg, Hamburg und Kiel. Ich hoffe wir
werden auch nach diesen Partien ganz oben
stehen …
Leider habe ich gesehen, dass der HCK in
Schaffhausen den Kürzeren gezogen hat.
Jedoch wird es ja von Spiel zu Spiel enger. Ich
hoffe, dass die grandiose Entwicklung des
Vereins so weitergeht.
Ich grüsse alle HCK`ler ganz herzlich …
Andy
KREISLÄUFER
Ich spiele jetzt dann mit der U21 die
WM-Quali, und im Sommer 2011 gehe
ich mit der U19-Auswahl an die WM
in Argentinien. Mit diesem Team habe
ich die EM wegen des Armbruchs
verpasst. Jetzt freue ich mich auf die
WM.
Ich freue mich aber auch, dass ich
mich in einem wirklich perfekten Umfeld
weiterentwickeln kann.
Zuerst die Kanti abschliessen, das ist
mir wichtig. Dann vielleicht mal wieder
in der Nati spielen und später mal ins
Ausland. Wieso nicht. Aber dafür muss
ich enorm viel an mir arbeiten, will
mich in der NLA Schritt für Schritt
nach oben arbeiten.
Wenn es klappt, wäre das mega. Aber
solche Erlebnisse wie jetzt mit der Nati
zeigen schon, dass man etwas erreichen
kann, wenn man wirklich hart
dafür kämpft. Man verzichtet zwar auf
MENSCHEN
viel – aber man bekommt auch enorm
viel Energie zurück.
Wunder erwarte ich aber auch weiterhin
nicht von mir. Ich hoffe, alle um
mich herum tun das auch nicht. Ich
bin noch so jung, da wird es sicher
auch Rückschläge geben. Wirkliche
Stärke lernt man, wenn man auch
diese wegsteckt.
Der Handbruch letzten Sommer war
sicher so ein Rückschlag. Es werden
noch weitere kommen. Ich werde alles
dafür tun, dass ich dann jeweils wieder
aus dem Loch herausfinde. Denn
Handball spielen macht mir so viel
Spass. Erfolgreich spielen aber noch
viel mehr …
Nicolas Raemy
«Ich muss mich an die
neue Härte gewöhnen».
NOVEMBER 2010
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