Textdetektive Lehrermanual
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4 Lerneinheit Detektivmethode 4: Verstehen überprüfen Lesespiel 1 Detektivmethode 5: Wichtiges untersfreichen Detektivmethode 6: Wichtiges zusommenfossen Detektivmelhode 7l Beholten überprüfen Lesespiel 2 Welche Detaktivmethode wähle ich wonnZ Ein Leseplon Anhong Zeit c tr/ o tr/ s, u, s, o e oo o o Lerninholte Worum possiert wos? Aus welchen Gründen hondelt wer wie? Ist mir olles klor2 Anwenden der ersfen vier SIrclegien Wie unl erscheide ich dos Wichtige vom Unwichtigen? Welche Frogen muss ich stellen? Wie reduziere ich den Textinholt cuf dos W esentliche? Wie fosse ich zusommen? Wie kontrolliere ich, ob ich mir olles Wesentliche gemerkt habe? Anwenden aller sieben Strolegien Wonn ist welche Detektivmethode zweckmößig? Wos soll ich tun? Wie gehe ich vorZ Übersicht über dos Lesefroining Lernziele Kennfn is, Versf(indn is und Anwendung der 14efhode Zuordnung zu den Versfehensnefhoden Tesf Kennfn is, Versfa"ndn is und Anwendung der 14efhode Zuordnung zu den Beha/fensnefhoden Kenntnis, Verstu'ndnis und Anwendung der fulethode Zuordnung zu den Beha/tensnefhoden Ken n f n is, Ve rsf (in dn i3 und Anwendung der tllefhode Zuordnung zu den Beha/lensnefhoden Tesf Wederholung aller Defekfivnefhoden SelbstsföndQe Auswahl Versföndnis des Leseplans Folien, KoPiervorlogen, Klossenorbeiten Seite ....40 ,.,.46 ....48 ....54 66 .... 68 ....74 ,.,.'78
Einführung Wir werden Textdetektive Das Lesetraining ,,Wir werden Textdetektive" ist im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Förderung der Lesekompetenz entstanden. N4it der Fntwicklung des Materials war ein dreifacher AnsDruch verbunden: . Die Konzeption des Programms sollte auf Theorien des Lernens und Lesens basieren. . Das Material sollte sich im Unterrichtsalltag bewähren. . Die Wirkamkeit des Materials sollte empirisch gesichert sein. In seiner ersten Fassung wurde das Unterrichtsprogramm im Jahr 2000 in acht fünften Klassen eines Gymnasiums und einer Gesamtschule erprobt; seither wurde es im Deutschunterricht in über 100 Schulklassen eingesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Die Wirkamkeitsprüfung hat gezeigtr dass sich die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler verbesseft, wenn man das Unterrichtsprogramm mit ,,herkömmlichem" Deutschunterricht vergleicht. Die Effekte des Trainings sind dauerhaft - auch ein halbes Jahr nach Abschluss des Programms sind sie nachzuweisen. Das Unterrichtsprogramm soll Kompetenzen zum selbstständigen Umgang mit Texten vermitteln. Dazu werden ausgewähite Lesestrategien eingeführt und eingeübt und es wird auf den selbslregulativen Einsatz solcher Lesestrategien vorbereitet. Den Schülerinnen und Schülern wird dadurch verdeutlicht, dass sie es durch die zieladaptive Anwendung geeigneter Strategien selbst in der Hand haben, zu einem besseren Textverstehen zu gelangen. Wenn Texte besser verstanden werden, wird über das damit verbundene Kompetenzerleben zugleich die Lesefreude gefördeft. Auf diese Weise kann das Strategietraining mit dazu beitragen, dass auch außerhalb des Unterrichts mehr und lieber gelesen wird. ,,Wir werden Textdetektive" greift damit jene beiden Aspekte auf, die im Kontext der pISA-studie als aussichtsreiche Ansatzpunkte zur Förderung der Lesekompetenz benannt wurden: die Lesestrategien und das Leseinteresse. In genau diesen beiden Bereichen hat die PlsA-studie erhebliche Defizite bei den Fünfzehnjährigen festgestellt. Das vorliegende Unterrichtsprogramm sefzt früher an - es ist für die viefte bis sechste Klassenstufe konziDieft. Indem die Schüler und Schülerinnen angeleitet werden, systematisch an Texte heranzugehen, lernen sie Lesestrategien kennen und gewöhnen sich an deren routinemäßigen Einsatz. Für die Neun- bis Zwölfiährigen wird es in aller Regel eine neuartige Herausforderung sein. die strategische Herangehensweise an einen Text selbstständig zu planen und zu reflektieren und die Textverarbeitung selbst zu überwachen. Das Trainingsprogramm ,,Wir werden Textdetektive" lässt sich im Deutschunterricht aller SchuF formen einsetzen. Das Unterrichtsmaterial wurde in Haupt-, Real- und Gesamtschulen und im Gymnasium erprobt. Das hier vorgestellte Manual orientiert sich hinsichtlich Textauswahl und Ubungsintensität an einem mittleren Leistungsniveau. Durch Anpassungen an die Lernvoraussetzungen anderer Leistungs- und Altersstufen lässt es sich in unterschiedlichen Kontexten Gewinn bringend einsetzen. Zur theoretischen Konzeption Die theoretische Konzeption des Programms liegt in aktuellen Forschungsfeldern der pädagogischen Psychologie begründet. Einen allgemeinen Rahmen bilden die Theorien zum selbstregulierten Lernen (Boekarts, 1999). Die inhaltliche Ausgestaltung des Programms erfolgt mit Bezug auf kognitionspsychologische Theorien zum Texwerstehen (Kintsch, 1998). Kognitionspsychologische Theorien des Texwerstehens konzipieren Lesen als konstruktive Leser- Text-Interaktion, in deren Verlauf mentale Repräsentationen des Ausgangstextes auf unterschiedlichen Repräsentationsebenen ausgebildet werden. Ein tiefergehendes Verständnis von Textinhalten wird erreicht, indem die in einem Text enthaltenen Informationen in geeigneter Weise mit dem Vorwissen des Lesers verknüpft werden. So genannte elaborierende Lesestrategten sind hilfreich, um das inhaltbezogene Vorwissen während der Texwerarbeitung zu aktivieren und mit den 5
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Einführung<br />
Wir werden <strong>Textdetektive</strong><br />
Das Lesetraining ,,Wir werden <strong>Textdetektive</strong>" ist im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Förderung<br />
der Lesekompetenz entstanden. N4it der Fntwicklung des Materials war ein dreifacher AnsDruch<br />
verbunden:<br />
. Die Konzeption des Programms sollte auf Theorien des Lernens und Lesens basieren.<br />
. Das Material sollte sich im Unterrichtsalltag bewähren.<br />
. Die Wirkamkeit des Materials sollte empirisch gesichert sein.<br />
In seiner ersten Fassung wurde das Unterrichtsprogramm im Jahr 2000 in acht fünften Klassen<br />
eines Gymnasiums und einer Gesamtschule erprobt; seither wurde es im Deutschunterricht in über<br />
100 Schulklassen eingesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Die Wirkamkeitsprüfung hat gezeigtr<br />
dass sich die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler verbesseft, wenn man das Unterrichtsprogramm<br />
mit ,,herkömmlichem" Deutschunterricht vergleicht. Die Effekte des Trainings sind<br />
dauerhaft - auch ein halbes Jahr nach Abschluss des Programms sind sie nachzuweisen.<br />
Das Unterrichtsprogramm soll Kompetenzen zum selbstständigen Umgang mit Texten vermitteln.<br />
Dazu werden ausgewähite Lesestrategien eingeführt und eingeübt und es wird auf den selbslregulativen<br />
Einsatz solcher Lesestrategien vorbereitet. Den Schülerinnen und Schülern wird dadurch<br />
verdeutlicht, dass sie es durch die zieladaptive Anwendung geeigneter Strategien selbst in<br />
der Hand haben, zu einem besseren Textverstehen zu gelangen. Wenn Texte besser verstanden<br />
werden, wird über das damit verbundene Kompetenzerleben zugleich die Lesefreude gefördeft. Auf<br />
diese Weise kann das Strategietraining mit dazu beitragen, dass auch außerhalb des Unterrichts<br />
mehr und lieber gelesen wird.<br />
,,Wir werden <strong>Textdetektive</strong>" greift damit jene beiden Aspekte auf, die im Kontext der pISA-studie<br />
als aussichtsreiche Ansatzpunkte zur Förderung der Lesekompetenz benannt wurden: die Lesestrategien<br />
und das Leseinteresse. In genau diesen beiden Bereichen hat die PlsA-studie erhebliche<br />
Defizite bei den Fünfzehnjährigen festgestellt. Das vorliegende Unterrichtsprogramm sefzt früher<br />
an - es ist für die viefte bis sechste Klassenstufe konziDieft. Indem die Schüler und Schülerinnen<br />
angeleitet werden, systematisch an Texte heranzugehen, lernen sie Lesestrategien kennen und<br />
gewöhnen sich an deren routinemäßigen Einsatz. Für die Neun- bis Zwölfiährigen wird es in aller<br />
Regel eine neuartige Herausforderung sein. die strategische Herangehensweise an einen Text<br />
selbstständig zu planen und zu reflektieren und die Textverarbeitung selbst zu überwachen.<br />
Das Trainingsprogramm ,,Wir werden <strong>Textdetektive</strong>" lässt sich im Deutschunterricht aller SchuF<br />
formen einsetzen. Das Unterrichtsmaterial wurde in Haupt-, Real- und Gesamtschulen und im<br />
Gymnasium erprobt. Das hier vorgestellte Manual orientiert sich hinsichtlich Textauswahl und<br />
Ubungsintensität an einem mittleren Leistungsniveau. Durch Anpassungen an die Lernvoraussetzungen<br />
anderer Leistungs- und Altersstufen lässt es sich in unterschiedlichen Kontexten Gewinn<br />
bringend einsetzen.<br />
Zur theoretischen Konzeption<br />
Die theoretische Konzeption des Programms liegt in aktuellen Forschungsfeldern der pädagogischen<br />
Psychologie begründet. Einen allgemeinen Rahmen bilden die Theorien zum selbstregulierten<br />
Lernen (Boekarts, 1999). Die inhaltliche Ausgestaltung des Programms erfolgt mit Bezug auf<br />
kognitionspsychologische Theorien zum Texwerstehen (Kintsch, 1998).<br />
Kognitionspsychologische Theorien des Texwerstehens konzipieren Lesen als konstruktive Leser-<br />
Text-Interaktion, in deren Verlauf mentale Repräsentationen des Ausgangstextes auf unterschiedlichen<br />
Repräsentationsebenen ausgebildet werden. Ein tiefergehendes Verständnis von Textinhalten<br />
wird erreicht, indem die in einem Text enthaltenen Informationen in geeigneter Weise mit<br />
dem Vorwissen des Lesers verknüpft werden. So genannte elaborierende Lesestrategten sind hilfreich,<br />
um das inhaltbezogene Vorwissen während der Texwerarbeitung zu aktivieren und mit den<br />
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