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Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen als PDF

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Gobio obtusirostris VALENCIENNES, 1842: Nachs.: Der Donau-Gründling ist historisch aus<br />

Bayern beschrieben (VALENCIENNES in CUVIER & VALENCIENNES 1842) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Typenf<strong>und</strong>ort<br />

liegt in Bayern. Diese Art wurde aber in den letzten Jahrzehnten nicht nachgesucht.<br />

Hucho hucho (LINNAEUS, 1758): Gef.: Die Bestandssituation des Huchens, <strong>der</strong> ausschließlich<br />

im Donau-Einzug heimisch ist, hat sich seit vielen Jahren nicht verän<strong>der</strong>t. Von dieser einst<br />

weit verbreiteten Art existieren nur sehr wenige <strong>und</strong> kleine sich selbst erhaltende Bestände.<br />

Ursachen hierfür sind vor allem massive Ausbaumaßnahmen <strong>der</strong> einstigen Huchengewässer,<br />

z.B. für Wasserkraft. Die meisten heute in <strong>der</strong> Donau lebenden Huchen gehen auf Besatz<br />

zurück. Die befragten Experten schätzen die Bestandsentwicklung in den letzten Jahren<br />

<strong>als</strong> auf sehr geringem Niveau stabil ein <strong>und</strong> gehen nicht von einem Aussterben <strong>der</strong> Art in<br />

den nächsten Jahren aus.<br />

Huso huso (LINNAEUS, 1758): Gef.: Die Donaustöre Hausen Huso huso, Sternhausen Acipenser<br />

stellatus <strong>und</strong> Waxdick A. gueldenstaedtii gelangten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t vom Schwarzen<br />

Meer nur noch sehr vereinzelt bis in die deutsche Donau (SIEBOLD 1863). Schon dam<strong>als</strong><br />

waren die Bestände stark durch Überfischung beeinträchtigt. Heute sind alle drei Arten in<br />

Deutschland verschollen.<br />

Lampetra fluviatilis (LINNAEUS, 1758): Gef.: Flussneunaugen haben positiv auf die verbesserte<br />

Wasserqualität reagiert <strong>und</strong> <strong>der</strong> kurzfristige Trend bei den großen Populationen im Nordseeeinzug<br />

ist klar positiv. Die kleine Ostseepopulation des Flussneunauges geht allerdings<br />

auch in Gewässern ohne Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nisse <strong>und</strong> guter Gewässerstruktur nach wie vor zurück.<br />

Dieses Neunauge hat insgesamt bisher we<strong>der</strong> die Verbreitung noch die Populationsstärke<br />

wie vor ca. 100 – 150 Jahren wie<strong>der</strong> erreicht. Nach wie vor verhin<strong>der</strong>n dies unpassierbare<br />

Querbauwerke <strong>und</strong> die starke Überformung <strong>der</strong> großen Fließgewässer. Zahlreiche<br />

Experten befürchten, dass im Rahmen des Ausbaues erneuerbarer Energien zur Wasserkraftnutzung<br />

Querbauwerke erneuert bzw. zusätzlich in den Fließgewässern etabliert werden.<br />

Es ist daher zu befürchten, dass sich <strong>der</strong> Erhaltungszustand des Flussneunauges mittelfristig<br />

wie<strong>der</strong> verschlechtern könnte.<br />

Lampetra planeri (BLOCH, 1784): Gef.: Das Bachneunauge hat in den letzten zehn Jahren seine<br />

Bestände nahezu überall stabilisiert. Zahlreiche Experten befürchten aber, dass es im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Vorsorgemaßnahmen zur Klimaän<strong>der</strong>ung zu zusätzlichen Gewässerbelastungen<br />

(Energiepflanzenanbau) <strong>und</strong> Gewässerausbaumaßnahmen (um Extremhochwässer abzufangen,<br />

z.B. aktuell im Harz) kommen wird. Zudem ist zu befürchten, dass im Rahmen des<br />

Ausbaues erneuerbarer Energien zur Wasserkraftnutzung Querbauwerke erneuert bzw. zusätzlich<br />

in den Fließgewässern etabliert werden. Es ist daher zu befürchten, dass sich <strong>der</strong><br />

Erhaltungszustand des Bachneunauges mittelfristig wie<strong>der</strong> verschlechtern könnte.<br />

Osmerus eperlanus (LINNAEUS, 1758): Gef.: Die Gefährdungsanalyse des Stints wird von den<br />

sehr großen <strong>und</strong> stabilen Populationen an den Küsten bestimmt. Es sei hier aber darauf hingewiesen,<br />

dass viele <strong>der</strong> kleinen Populationen in den norddeutschen Binnenseen einen negativen<br />

Bestandstrend aufweisen <strong>und</strong> durchaus gefährdet sein können.<br />

Pelecus cultratus (LINNAEUS, 1758): Komm.: Die Ziege wird sehr selten in <strong>der</strong> unteren, deutschen<br />

Donau sowie an <strong>der</strong> Ostseeküste nachgewiesen. Die Experten in Mecklenburg-<br />

Vorpommern <strong>und</strong> Bayern gehen davon aus, dass es sich hierbei immer um Gäste aus Polen<br />

bzw. Österreich handelt, die sich nicht o<strong>der</strong> nur sehr unregelmäßig in Deutschland reproduzieren.<br />

Während es keinen Zweifel daran gibt, dass die Ziege in Bayern vor dem Donauausbau<br />

etabliert war, ist das Vorkommen <strong>der</strong> Ziege in Mecklenburg-Vorpommern nicht gesichert.<br />

Ob es im O<strong>der</strong>haff je eine Population gegeben hat, ist unklar (WOLTER & FREYHOF<br />

2005). Allerdings befinden sich die Gewässer <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland am Rande<br />

des natürlichen Verbreitungsgebietes dieser weltweit sicheren <strong>und</strong> ungefährdeten Art.<br />

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