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BFW-Sonderveranstaltung - Immobilien Dittmann KG

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Zur Vermeidung unschöner Auseinandersetzungen ist die zulässige Vereinbarung eines Haftungsausschlusses<br />

für Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit Mängeln der Mietsache im Mietvertrag<br />

zu empfehlen 22 .<br />

e) Verhältnis Beteiligte / Gebäudeversicherer (6.)<br />

Derjenige, dem der Eigentümer die Nutzung der Sondereigentumseinheit überläßt, insbesondere<br />

der Mieter, ist Dritter im Sinne des Versicherungsvertragsgesetzes.<br />

Führt der Mieter schuldhaft einen Leitungswasserschaden herbei, so tritt die Leitungswasserschadensversicherung,<br />

soweit der Versicherungsumfang reicht, ein.<br />

Für sonstige Schäden am Sondereigentum tritt, sofern vorhanden, die Hausratversicherung<br />

des jeweilig betroffenen Sondereigentümers ein.<br />

Der gem. § 67 VVG grundsätzlich gegen den Mieter als Drittem mögliche Regreß des Versicherers<br />

scheitert jedoch dann, sofern bloße leichte Fahrlässigkeit vorliegt 23 .<br />

3. Schuldhafte Herbeiführung durch Verwalter / Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

Verzögert die Wohnungseigentümergemeinschaft im übrigen schuldhaft die Durchführung<br />

erforderlicher Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten bzw. notwendiger Maßnahmen<br />

zur Beseitigung eines bereits eingetretenen Schadens, so haften die übrigen Mitglieder der<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft dem geschädigten Wohnungseigentümer auf Ersatz des<br />

adäuquat kausal entstandenen Schadens.<br />

Gleiches gilt für den Verwalter von Wohnungseigentum, der o.g. Maßnahmen nicht oder nicht<br />

mit der gebotenen Stringenz durchführt.<br />

Denkbar ist eine deliktische Schadensersatz- und Schmerzensgeldhaftung des Verwalters im<br />

Falle schuldhafter Verletzung der Rechtsgüter der §§ 823 ff. BGB aufgrund der Vernachlässigung<br />

der o.g. Pflichten.<br />

Auf Schadensersatz bzw. Schmerzensgeld (§ 253 Abs. 2 BGB n.F.) haftet der Verwalters jedoch<br />

regelmäßig vertraglich gem. §§ 675, 666 BGB analog 24 .<br />

Dies gilt auch für Schäden am Sondereigentum, die einzelnen Eigentümern im Zusammenhang<br />

mit Pflichtverletzungen des Verwalters bei der Beseitigung von Mängeln am Gemeinschaftseigentum<br />

entstehen 25 .<br />

Zu berücksichtigen ist in solchen Fällen regelmäßig, dass die schuldhafte Verletzung einer<br />

dem Verwalter obliegenden Pflicht nicht notwendigerweise zur Schadensersatzhaftung überhaupt<br />

bzw. in der gewünschten Höhe führt.<br />

22 BGH, Urt. v. 24.10.2001 – VIII ARZ 1/01, MDR 2002, 330 = NJW 2002, 673 (675).<br />

23 BGH, Urt. v. 13.12.1995 – VIII ZR 41/95, NJW 1996, 715.<br />

24 BGH, Urt. v. 20.11.1997 – III ZR 310/95, NJW 1998, 680 (681);<br />

OLG Hamm, Beschl. v. 17.12.1996 – 15 W 212/96, NJW-RR 1997, 908; Bärmann/Seuß, Rn. B 619;<br />

Bub, WE 1999, 202 (204).<br />

25 BayObLG, Beschl. v. 29.1.1998 – 2Z BR 53/97, NJW-RR 1999, 305 (306);<br />

BayObLG, Beschl. v. 7.5.1992 – 2 Z BR 12/92, WE 1993, 278.<br />

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