Ichthyosaurier und Sauropterygier - Martin-Luther-Universität Halle ...
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Referate 579- 637 398<br />
des Musters der Suturen an den vorliegenden Schädeln, mit Längen von 17,5 cm <strong>und</strong> 15<br />
cm, sowie die variable Anzahl der Zähne erschwert eine Diagnose der Art. Es gibt derzeit<br />
keine Autapomorphie, die an allen Exemplaren vorkommt, so daß C. latifrons als<br />
Metaspezies bewertet wird.<br />
626. Rieppel, O. (2000): Sauropterygia I. Placodontia Pachypleurosauria, Nothosauroidea,<br />
Pistosauroidea. - Handbuch der Paläoherpetologie/Encyclopedia of Paleoherpetology, P.<br />
WELLNHOFER (ed.), Teil 12 A, X + 134 S., 80 Fig.; München (Dr. F. Pfeil).<br />
Dieser Band des Handbuches behandelt die triassischen oder auch Stammgruppen-<br />
<strong>Sauropterygier</strong>, deren Beziehungen untereinander <strong>und</strong> innerhalb der Reptilien in den letzten<br />
Jahrzehnten deutlich präzisiert werden konnten, insbesondere durch die Aktivitäten des<br />
Verf. Der Begründer des Handbuchs, O. KUHN, hatte die Placodontier in der ersten<br />
erschienenen Lieferung (Band 9, KUHN 1969) als separate Unterklasse Placodontomorpha<br />
dargestellt. Nunmehr sind die <strong>Sauropterygier</strong> als Kronengruppen-Diapsiden innerhalb der<br />
Sauria zu klassifizieren <strong>und</strong> die Beziehungen innerhalb der <strong>Sauropterygier</strong> sind in der<br />
Lesart der Stammbaum-Topologie (Placodontia (Pachycephalosauria (Eusauropterygia))),<br />
dazu auch Abb. 2. Die Kapitel behandeln in der Abfolge die stratigraphische <strong>und</strong><br />
geographische Verbreitung, die generelle Skelettanatomie, die Systematik der Gruppen bis<br />
zum Holotyp <strong>und</strong> Material der Arten mit Definitionen <strong>und</strong> Diagnosen aller Taxa sowie den<br />
erforderlichen Kommentaren. Alle wichtigen Exemplare sind auf Zeichnungen <strong>und</strong><br />
vielfach auf Fotos dokumentiert. Skelettrekonstruktionen sind von Anarosaurus <strong>und</strong><br />
Dactylosaurus sowie Lebensbilder von einem Cyamodontoiden <strong>und</strong> von Nothosaurus<br />
enthalten. Als neue Taxa finden sich bei den Cyamodontoidea Macroplacidae n. fam. <strong>und</strong><br />
Protenodontosauridae n. fam. sowie bei den Nothosauroidea Simosauria n. superfam.<br />
<strong>und</strong> Germanosauridae n. fam. Die neuen Familien werden aus formalen Gründen für<br />
einzelne Gattungen eingeführt (vgl. auch die Übersicht am Beginn des Literaturberichtes).<br />
Abschließende Kapitel behandeln die funktionelle Anatomie, die Lebensgeschichte <strong>und</strong><br />
Evolution, die Paläobiogeographie <strong>und</strong> schließlich die Möglichkeiten künftiger<br />
Forschungen. Dazu weist Verf. auf das Potential weiterer F<strong>und</strong>e in verschiedenen Regionen<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeiten hin, welche offenbar aus vertieften Untersuchungen der<br />
<strong>Sauropterygier</strong> für das Verständnis makroevolutiver Mechanismen erlangt werden können.<br />
627. Rieppel, O. (2000): Paraplacodus and the phylogeny of the Placodontia (Reptilia:<br />
Sauropterygia). – Zool. J. Linn. Soc., 130: 635-659, 10 Fig., 1 Tab.; London.<br />
Paraplacodus broilii aus der Grenzbitumen-Zone (Anisium/Ladinium) vom Monte<br />
San Giorgio zeigt in seiner Skelettanatomie eine Reihe potentieller Synapomorphien mit<br />
Placodus. Neben dieser Gr<strong>und</strong>lage für die Monophylie der Placodontia weist Placodus<br />
Synapomorphien mit den Cyamodontoidea auf, welche bei Paraplacodus nicht vorliegen.<br />
In der Parsimonie-Analyse ergibt sich für Paraplacodus eine Position an der Basis der<br />
Placodontia, als Schwestergruppe Placodontoidea (Placodus + Cyamodontoidea), vgl. Abb.<br />
3. Die nähere Beschreibung des Schädel- <strong>und</strong> des Skelettmaterials von Paraplacodus<br />
broilii <strong>und</strong> die folgenden Vergleiche führen zu einer Datenmatrix von 67 Merkmalen. Die<br />
Analyse führt abschließend zu einer Diskussion hin über die Bedeutung der<br />
Temporalregion <strong>und</strong> die Entwicklung ihrer Interpretation für das Verständnis der<br />
verwandtschaftlichen Beziehung der Placodontia innerhalb der Reptilien. Verf. weist<br />
darauf hin, daß die Konfiguration der Temporalregion bei Paraplacodus den Verlust des<br />
unteren Temporalbogens <strong>und</strong> eine sek<strong>und</strong>äre Schließung der Wangenregion bei anderen<br />
Placodontiern vermuten läßt. Aus diesen Umbildungen resultierte schließlich ein<br />
sek<strong>und</strong>ärer Kontakt von Jugale <strong>und</strong> Squamosum. Alles deutet darauf hin, daß für die