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Ichthyosaurier und Sauropterygier - Martin-Luther-Universität Halle ...

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<strong>Ichthyosaurier</strong> <strong>und</strong> <strong>Sauropterygier</strong> 391<br />

den Gastralia in losem Kontakt stehen. Durch die intensive Verknöcherung des Schädels<br />

lassen sich die einzelnen Elemente nur bedingt differenzieren. Das gilt für die Abgrenzung<br />

von Nasale <strong>und</strong> Praefrontale sowie die Relation von dem vorderen Teil des Parietale zu den<br />

Frontalia <strong>und</strong> Postfrontalia. Vermutlich erreicht das Postfrontale aber den anteromedialen<br />

Rand des oberen Temporalfensters, <strong>und</strong> weist damit ein Merkmal von Placodus auf. Dieser<br />

Unterschied zu den anderen Cyamodontoiden läßt sich nach dem vorliegenden Schädel<br />

nicht näher interpretieren.<br />

613. Li, J.-L., Liu, J. & Rieppel, O. (2002): A new species of Lariosaurus<br />

(Sauropterygia: Nothosauridae) from Triassic of Guizhou, Southwest China. - Vertebrata<br />

PalAsiatica, 40, 2: 114-126, 2 Fig., 1 Tab.; Beijing.<br />

Ein nahezu komplettes Skelett mit Schädel aus dem Zhuganpo-Member der Falang-<br />

Formation, ist der erste gesicherte Nachweis eines Lariosaurus außerhalb der westlichen<br />

Tethys. Lariosaurus xingyiensis n. sp. ist eine kleinwüchsige Art mit schmalem Schädel,<br />

bei dem sich die Länge der praeorbitalen Region auf etwa 40% beläuft. Die gesamte Länge<br />

des Schädels beträgt 153 von der Schnauzenspitze bis zum Occipital-Condylus. Eine<br />

Rekonstruktion zeigt den Schädel von dorsal. Laut Diagnose ist das Rostrum eingeschnürt,<br />

die Temporalfenster erreichen die doppelte Größe der Orbitae, die Maxillaria reichen bis<br />

unter das vordere Viertel der Temporalöffnungen <strong>und</strong> der Parietalbereich ist sehr schmal.<br />

Schädel <strong>und</strong> Postcranium werden knapp beschrieben. Für die Zuordnung zu Lariosaurus<br />

sind Merkmale des postcranialen Skeletts entscheidend, wie 5 Scralrippen, die Form der<br />

Interclavicula, 5 Ossifikationen im Carpus <strong>und</strong> Hyperphalangie an der Hand. Die größte<br />

Ähnlichkeit von L. xingyiensis besteht zu L. valceresii aus der Kalkschieferzone des oberen<br />

Ladinium in N-Italien. Weitere marine Reptilien, <strong>Sauropterygier</strong>, aus dem Zhuganpo-<br />

Member sind Keichousaurus hui <strong>und</strong> Nothosaurus sp. Das spricht gegenüber anderen<br />

Annahmen für die Einstufung des Horizonts in die späte Mitteltrias. Der nächst jüngere<br />

Horizont bei Gualing in der Provinz Guizhou liegt im Carnium <strong>und</strong> enthält die<br />

<strong>Ichthyosaurier</strong> Cymbospondylus <strong>und</strong> Quianichthyosaurus sowie die Cyamodontier<br />

Sinocyamodus <strong>und</strong> Psephochelys.<br />

614. Lin, K. & Rieppel, O. (1998): Functional morphology and ontogeny of<br />

Keichousaurus hui (Reptilia, Sauropterygia). - Fieldiana (Geology), new series, 39 (Publ.<br />

1491): 1-35, 15 Fig., 3 Tab.; Chicago.<br />

Nach der systematischen Übersicht ist Keichousaurus hui im Rahmen der<br />

Pachypleurosauroidea die Schwestergruppe der Familie Pachypleurosauridae. K. hui aus<br />

der Mittleren Trias der Provinz Guizhou ist eine kleine bis mittelgroße Art der<br />

Pachypleurosaurier, von welcher mehrere Exemplare vom Embryo bis zum adulten<br />

Stadium vorliegen. Bei einem Exemplar von nur 48 mm Länge, Schnauzenspitze bis zum<br />

Schwanzende, handelt es sich wohl um ein spätes embryonales Stadium. Die Reproduktion<br />

erfolgte nach diesem Bef<strong>und</strong> vermutlich ovovivipar. Subadulte Exemplare haben eine<br />

Länge von der Schnauze bis zur Kloake von 98 mm <strong>und</strong> 125 mm. Im Anschluß an die<br />

Beschreibung wird die Ontogenie behandelt. Hierbei erweist sich das Wachstum der<br />

Vorderextremitäten relativ zum Körper als im hohen Maße positiv allometrisch. Die<br />

resultierenden längeren <strong>und</strong> kräftigeren Arme waren offenbar der primäre Teil des<br />

Bewegungsapparates. Die Analyse des Bewegungsapparates zeigt, daß für Keichousaurus<br />

als einzigen Pachyleurosaurier ein ähnliches Schwimmuster anzunehmen ist wie für die<br />

Nothosauriden. Es war kein subaquatischer Flieger, die Flossen funktionierten vielmehr<br />

wie Schaufeln. Zur Bewertung des Schwimmvermögens von Keichousaurus diskutiert<br />

Verf. die Entwicklung der aquatischen Lokomotion der <strong>Sauropterygier</strong>. Die Funktion des

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