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red cross.ch - Schweizerisches Rotes Kreuz

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2 / 2008<br />

<strong>red</strong> <strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

Magazin des s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en roten kreuzes<br />

NOTRUFSYSTEM > S<strong>ch</strong>auspielerin<br />

Regula Stüssi wirbt fürs SRK Seite 10<br />

REga iN aKTiON > Eine grillparty endet<br />

im Spital Seite 16<br />

MiT aLTgOLD aUgENLiCHT SCHENKEN ><br />

eine s<strong>ch</strong>mucke Sa<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

Rainmattstr. 10, 3001 Bern<br />

Telefon +41 (0)31 387 71 11<br />

info@<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>, www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

Spenden: Postkonto 30-9700-0<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>


© Mike Niederhauser, merlinphotography<br />

EDiTORiaL<br />

Freude im Multipack<br />

L<br />

iebe Leserin, Lieber Leser<br />

Vor kurzem funkelte mir in der Eingangshalle der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle des SRK in Bern<br />

etwas entgegen und i<strong>ch</strong> blieb beeindruckt stehen. An einem improvisierten Stand<br />

wurde gespendeter S<strong>ch</strong>muck verkauft. Mit dem Erlös hilft das SRK blinden Mens<strong>ch</strong>en,<br />

ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Das ist ein wunderbares Ges<strong>ch</strong>enk<br />

für Angehörige. Damit kann man vielen Mens<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong>zeitig eine Freude bereiten:<br />

den Notleidenden in Asien und Afrika, also den Bes<strong>ch</strong>enkten – und den S<strong>ch</strong>enkenden<br />

selbst. Bis der S<strong>ch</strong>muck präsentiert werden kann, ist einiges an Arbeit nötig – au<strong>ch</strong><br />

Frei willigenarbeit (Seite 6).<br />

Wer Freude bereiten will, kann dies au<strong>ch</strong> mit «2 x Weihna<strong>ch</strong>ten» tun:<br />

Ges<strong>ch</strong>enke, die man doppelt erhalten hat, kommen Mens<strong>ch</strong>en in<br />

Not zugute, von denen es au<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz mehr gibt als man<br />

gemeinhin vermutet: so zum Beispiel die körperli<strong>ch</strong> behinderte<br />

Elisabeth B., die mit einem knappen Budget haushalten muss. Lesen<br />

Sie, wie ihr die Ges<strong>ch</strong>enke im Alltag nützli<strong>ch</strong> sind und wie daraus<br />

berührende Begegnungen mit anderen Mens<strong>ch</strong>en entstehen<br />

(Seite 18).<br />

Eindrückli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te auf Seite 16: Die<br />

Rega, Mitglied der SRK-Gruppe, hat ein Kind mit Verbrennungen<br />

ins Spital eingeliefert. Dieses Ereignis<br />

erinnert mi<strong>ch</strong> daran, wie aus heiterem Himmel au<strong>ch</strong><br />

meinen Enkelkindern etwas ges<strong>ch</strong>ehen könnte. Sie<br />

erinnert mi<strong>ch</strong> daran, wie zerbre<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> das Leben ist.<br />

I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e Ihnen eine interessante Lektüre und das<br />

Beste für 2009.<br />

René Rhinow<br />

Präsident des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> EDiTORiaL <<br />

iMpRESSUM Herausgeber > S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>, Rainmattstrasse 10, 3001 Bern, 031 387 71 11, info@<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>, www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> (Download als<br />

PDF unter Publikationen/Rund ums SRK) Postkonto > 30-9700-0 Redaktionsteam > Marcel Friedli (Leitung / Kommunikation), Eugen Kiener (Samariterbund), Christine<br />

Rüfena<strong>ch</strong>t (Sekretariat der Kantonalverbände), Karl S<strong>ch</strong>uler (Internationale Zusammenarbeit), Heinz Heer (Gesundheit und Integration) Mitarbeitende dieser Ausgabe<br />

> David Dimitri, Barbara Furrer, Thomas Kenner, Marco Rats<strong>ch</strong>iller, Katharina S<strong>ch</strong>indler Titelbild > SRK, Peter Eppler Spra<strong>ch</strong>en > Deuts<strong>ch</strong>, Französis<strong>ch</strong> und Italienis<strong>ch</strong><br />

Auflage > 65 000 Inserate > Mediaforce, Murten, 026 670 65 51, m.spaelti@mediaforce.<strong>ch</strong> Gestaltung > grafikraum, Bern Druck > Ziegler Druckerei, Winterthur<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsweise > zweimal pro Jahr Nä<strong>ch</strong>ste Ausgabe > April 2009<br />

3


Aktivmitglieder<br />

Institutionen<br />

inhalt<br />

6 14 18<br />

FOKUS _ 6<br />

_ 10<br />

_ 14<br />

_ 16<br />

_ 18<br />

MOSaiK _ 9<br />

_ 13<br />

KREUZ-WORT _ 23<br />

engagiert<br />

Die Freiwillige Sara von Moos setzt si<strong>ch</strong> ein für blinde Mens<strong>ch</strong>en<br />

Überzeugt<br />

S<strong>ch</strong>auspielerin Regula Stüssi wirbt für das SRK-Notrufsystem<br />

Optimistis<strong>ch</strong><br />

Laura sieht na<strong>ch</strong> einem Unfall Li<strong>ch</strong>t am Ende des Tunnels<br />

Dramatis<strong>ch</strong><br />

Eine Grillparty endet im Spital<br />

Solidaris<strong>ch</strong><br />

Elisabeth B. teilt ihre Ges<strong>ch</strong>enke mit anderen Mens<strong>ch</strong>en<br />

Nötig<br />

SRK hilft in Haiti und Georgien<br />

Gekonnt<br />

Bei Herzstillstand brau<strong>ch</strong>t es ni<strong>ch</strong>t nur einen Defibrillator<br />

Glückli<strong>ch</strong><br />

Warum Seiltänzer David Dimitri seine Grenzen auslotet<br />

Andere<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> iNHaLT < 5<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

Rainmattstrasse 10<br />

3001 Bern<br />

Telefon +41 (0)31 387 71 11<br />

Fax +41 (0)31 387 71 22<br />

info@<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>, www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

Spendenkonto:<br />

Postkonto 30-9700-0<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>


6<br />

> FOKUS <<br />

S<strong>ch</strong>muck spenden – Augenli<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>enken<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

aUF VERKaUFSTOUR FüR DiE gUTE SaCHE<br />

Vom Dunkel ins Li<strong>ch</strong>t: Statt geld zu spenden, kann man dem SRK altgedienten S<strong>ch</strong>muck<br />

s<strong>ch</strong>enken – damit blinde Mens<strong>ch</strong>en wieder sehen. Die SRK-Freiwillige Sara von Moos<br />

sorgt dafür, dass die S<strong>ch</strong>muckspenden zu einem mögli<strong>ch</strong>st guten preis verkauft werden.<br />

Das geht ni<strong>ch</strong>t ins Auge:<br />

Ein Junge wird in Nepal von<br />

einem Arzt des Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

untersu<strong>ch</strong>t.<br />

6_fokus<br />

V o n Ma r c e l Fr i e d l i<br />

A<br />

u<strong>ch</strong> Sara von Moos lässt si<strong>ch</strong> von der Masse<br />

des Stroms treiben, der an diesem Na<strong>ch</strong>mittag<br />

in Bern die Mens<strong>ch</strong>en in Ri<strong>ch</strong>tung Bundeshaus spült.<br />

Die s<strong>ch</strong>warze Stofftas<strong>ch</strong>e mit dem Herz und dem<br />

Roten <strong>Kreuz</strong> straff unter dem Arm, ist sie Teil der Mens<strong>ch</strong>enmasse,<br />

wie sie in Bern zum Strassenbild gehört:<br />

Ni<strong>ch</strong>t sehr gross, fällt sie kaum auf, trotz ihres dunklen<br />

Teints, der ihr mexikanis<strong>ch</strong>es Blut verrät, trotz der kurzen<br />

Blicke, die sie hie und da streifen.<br />

Auf diese Blicke lässt sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ein, denn sie<br />

will vor allem eines: nur ja ni<strong>ch</strong>t auffallen. Jeder soll<br />

© SRK


denken, sie sei eine gewöhnli<strong>ch</strong>e Hausfrau. Denn<br />

in der s<strong>ch</strong>warzen Tas<strong>ch</strong>e sind goldene und silberne<br />

Colliers, Diamant- und Saphirringe im Wert von bis zu<br />

30 000 Franken. Meist weiss sie ni<strong>ch</strong>t, wie viel dieser<br />

gespendete S<strong>ch</strong>muck, den sie für die SRK-Aktion «Altgold<br />

für Augenli<strong>ch</strong>t» (vgl. Box re<strong>ch</strong>ts) mit si<strong>ch</strong> trägt,<br />

wert ist.<br />

Ein wertvoller Ladenhüter<br />

Um das herauszufinden, steigt sie eine Treppe hinunter.<br />

Walter Engel vom Gemmologis<strong>ch</strong>en Fors<strong>ch</strong>ungsund<br />

Prüflabor GRL s<strong>ch</strong>iebt das Gitter zur Seite, das die<br />

Tür si<strong>ch</strong>ert. Sara von Moos stellt die s<strong>ch</strong>warze Box mit<br />

den Ringen und Colliers auf den Tis<strong>ch</strong>.<br />

Walter Engel und seine Kollegin Janine Diez<br />

prüfen den S<strong>ch</strong>muck auf die Qualität, geben Empfehlungen<br />

ab, damit zum bestmögli<strong>ch</strong>en Preis verkauft<br />

werden kann, nötigenfalls an einer Auktion.<br />

«Die gespendete Ware soll ja<br />

ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>leudert werden», sagt<br />

Mineraloge Walter Engel.<br />

Jetzt dreht si<strong>ch</strong> die Diskussion<br />

um einen Diamant-Saphirring, der Walter engel.<br />

seit zwei Jahren ein Ladenhüter<br />

ist. «Die Steine sind von sehr guter Qualität, aber das<br />

Design des Ringes passt ni<strong>ch</strong>t in die heutige Zeit.» Er<br />

empfiehlt, die Steine einzeln anzubieten. Damit könnte<br />

das SRK 60 Mens<strong>ch</strong>en das Augenli<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>enken.<br />

«Lässt si<strong>ch</strong> ein Collier einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verkaufen, kann<br />

es sinnvoll sein, es eins<strong>ch</strong>melzen zu lassen. Dann gilt<br />

es, den ri<strong>ch</strong>tigen Moment zu finden: wenn der Goldpreis<br />

gut ist.» Zwar gebe es einen Markt für jeden Stil:<br />

«Aber es ist s<strong>ch</strong>wierig, diesen Markt zu finden.» Walter<br />

Engel indes hat vielfältige Kontakte und versorgt<br />

Sara von Moos präsentiert Bijoutier Jean-Jacques<br />

Berger Ringe, S<strong>ch</strong>muck und Colliers.<br />

«Der gespendete S<strong>ch</strong>muck<br />

soll ja ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>leudert<br />

werden», sagt Mineraloge<br />

© SRK<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> FOKUS <<br />

ALTGOLD FÜR AUGENLICHT<br />

> WiEDER aUF EigENEN<br />

BEiNEN STEHEN<br />

Der vor einem Jahr verstorbene Max S<strong>ch</strong>atzmann<br />

hatte als Mitglied der Zahnärzte-<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft SSO die Idee, Patientinnen und<br />

Pa tienten zu bitten, Zahngold zugunsten<br />

der Augenmedizin in den ärmsten Ländern<br />

zu spenden. So entstand 1980 die Aktion<br />

«Zahngold für Augenli<strong>ch</strong>t». Aus dem Erlös<br />

oder ni<strong>ch</strong>t mehr gebrau<strong>ch</strong>tem S<strong>ch</strong>muck finanziert<br />

das SRK seine augenmedizinis<strong>ch</strong>en Pro -<br />

gram me in Asien und Afrika und s<strong>ch</strong>enkt<br />

damit erblinde ten Mens<strong>ch</strong>en das Augenli<strong>ch</strong>t.<br />

In Asien und Afrika wurden Hunderttau sende<br />

von Augenopera tio nen vorgenommen und<br />

über eine Million Mens<strong>ch</strong>en augenmedizinis<strong>ch</strong><br />

untersu<strong>ch</strong>t.<br />

Mit 50 Franken kann der Graue Star<br />

operiert werden. Damit ermögli<strong>ch</strong>t das SRK<br />

Mens<strong>ch</strong>en, wieder selber für si<strong>ch</strong> und ihre<br />

Familie aufzukommen.<br />

Sie können mithelfen: S<strong>ch</strong>icken Sie Ihr<br />

Alt gold und S<strong>ch</strong>muck, den Sie ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

brau <strong>ch</strong>en an:<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>, Augenli<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>enken,<br />

Rainmattstrasse 10, 3001 Bern.<br />

Geldspenden: 30-4200-3 (Augenli<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>enken)<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> Spenden + Helfen > Ausland > Helfen<br />

> Altgold für Augenli<strong>ch</strong>t<br />

S<strong>ch</strong>muck kaufen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>-gold.<strong>ch</strong><br />

Neuer Film zum Thema:<br />

Wenn Armut blind ma<strong>ch</strong>t.<br />

Ab Anfang 2009 bestellbar:<br />

info@<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>; 031 387 71 11<br />

7


8<br />

> FOKUS <<br />

Sara von Moos mit Tipps. So weiss er von Motorradfans,<br />

die auf sol<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>were Silberketten stehen wie er<br />

sie jetzt in der Hand hält.<br />

Der Höhenflug des Rau<strong>ch</strong>quarz<br />

Nun geht der Fussmars<strong>ch</strong> weiter, zu einem weiteren<br />

Liebhaber von S<strong>ch</strong>muck: Jean-Jacques Berger, Inhaber<br />

von Max Howald’s, öffnet mit einem S<strong>ch</strong>lüssel<br />

die gesi<strong>ch</strong>erte Türe. Vorbei geht’s an den Vitrinen,<br />

in denen Diamantringe um Auf merk samkeit und<br />

Bewunderung funkeln. Sara von Moos präsentiert<br />

Jean-Jacques Berger die Colliers<br />

und Ringe, die er mit Beda<strong>ch</strong>t<br />

und Konzentration dur<strong>ch</strong> sein Monokel<br />

mustert. «Rau<strong>ch</strong>quarz ist in<br />

Mode. Je grösser, desto besser»,<br />

sagt er und sortiert einen Rau<strong>ch</strong>quarz<br />

aus. «Wer keinen neuen S<strong>ch</strong>muck kauft, will<br />

etwas Spezielles.» Bei seiner Auswahl berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

er au<strong>ch</strong> die neusten Trends: Wie in den 50er-<br />

Jahren soll der Golds<strong>ch</strong>muck ni<strong>ch</strong>t zu poliert sein.<br />

Er re<strong>ch</strong>net damit, dass er etwa einen Viertel der<br />

ausgewählten Ringe und Colliers mit einer kleinen<br />

Provision verkaufen wird. «Die zweite Jahreshälfte ist<br />

eine gute Periode.»<br />

«Rau<strong>ch</strong>quarz ist in Mode.<br />

Je grösser, desto besser»,<br />

sagt er und sortiert einen<br />

Rau<strong>ch</strong>quarz aus.<br />

Mobiles Camp des Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

im Ho<strong>ch</strong>land von Tibet: Patienten na<strong>ch</strong><br />

der Operation des Grauen Stars.<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

SRK-FREIWILLIGE<br />

> VOM gLüCK ZURüCKgEBEN<br />

Seit fünf Jahren engagiert si<strong>ch</strong> Sara<br />

von Moos als Freiwillige des SRK mit<br />

einem breiten Aufgabenspektrum: Sie poliert<br />

S<strong>ch</strong>muck, heftet Preiss<strong>ch</strong>ilder an, fotografiert<br />

ihn fürs Internet, lässt ihn s<strong>ch</strong>ätzen<br />

und verkauft ihn in persönli<strong>ch</strong>em Kontakt.<br />

Zum SRK kam sie über ihre 13-jährige<br />

To<strong>ch</strong>ter, die beim Irak-Krieg für die Opfer<br />

Geld sammelte und es dem SRK anvertraute.<br />

Mit ihrer Karriere im internationalen<br />

Verkauf ist sie prädestiniert für diesen<br />

Einsatz. «Damit gebe i<strong>ch</strong> etwas zurück<br />

von meinem Glück», sagt die Mutter von<br />

zwei Kindern.<br />

Ihr Engagement ist kürzli<strong>ch</strong> mit einem<br />

Porträt gewürdigt worden: im Bu<strong>ch</strong> «Beyond<br />

Borders. Portraits of American Women<br />

from around the world».<br />

Das Bu<strong>ch</strong> kann bestellt werden:<br />

www.americans-beyond-borders.com<br />

© Roland S<strong>ch</strong>mid


MOSaiK <<br />

9_mosaik<br />

Mosaik<br />

SRK-Pflegefa<strong>ch</strong>frau Marlies Vinzenz verarztet während ihre Nothilfe-Einsatzes<br />

in Haiti eine Patientin.<br />

> SRK HiLFT iN HaiTi<br />

Den Kriegsvertriebenen in Georgien<br />

und den Opfern der s<strong>ch</strong>weren Hurrikane<br />

in Haiti hat das SRK mit Nothilfeaktionen<br />

geholfen.<br />

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen<br />

zwis<strong>ch</strong>en Georgien und<br />

Russland wurden Anfang August rund<br />

200 000 Georgierinnen und Georgier<br />

in die Flu<strong>ch</strong>t getrieben. Viele su<strong>ch</strong>ten<br />

im eigenen Land in Vertriebenenla gern<br />

Unters<strong>ch</strong>lupf. Das SRK beteiligte si<strong>ch</strong><br />

an der Soforthilfe unter Federführung<br />

des IKRK und lieferte 10 000 Matratzen.<br />

Na<strong>ch</strong> den Hurrikanen, die Ende<br />

August und Anfang September in<br />

Haiti s<strong>ch</strong>were Zerstörungen anri<strong>ch</strong>te-<br />

> ERSTER gEBURTSTag<br />

Der von SRK und Swisscanto lancierte<br />

«Swisscanto Swiss Red Cross Cha rity<br />

Fund» feiert seinen ersten Ge burtstag.<br />

Er verwaltet über 44 Mio. Franken. Mit<br />

dem Fonds setzen die Anleger(innen)<br />

auf eine si<strong>ch</strong>ere Geldanlage und<br />

nehmen dabei soziale Verant wortung<br />

ten, stellten vier SRK-Logistiker si<strong>ch</strong>er,<br />

dass die Hilfsgüter des Roten <strong>Kreuz</strong>es in<br />

die betroffenen Regionen transportiert<br />

wurden, dies im Auftrag der Internationalen<br />

Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesells<strong>ch</strong>aften.<br />

Weiter stan -<br />

den eine Fa<strong>ch</strong>frau für Abklärung und<br />

Koordination, eine Helikopter-Logistikerin<br />

sowie eine Hebamme für das<br />

SRK im Einsatz.<br />

Beide Hilfsoperationen trug die<br />

Allianz Suisse, offizieller SRK-Partner,<br />

finanziell mit.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

SRK in Aktion > Ausland<br />

wahr: Die Hälfte der Erträge und die<br />

Hälfte der Verwaltungskommissionen<br />

kommen dem SRK zu Gute.<br />

Weitere Informationen:<br />

Kundenberatung Ihrer Kantonalbank<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> News + Service > Rund ums SRK<br />

© SRK<br />

> DiE KRaFT EiNES<br />

ViSiONäRS<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

9<br />

No<strong>ch</strong> bis 31. März 2009 stellt das<br />

Henry-Dunant-Museum in Hei den das<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) in<br />

einer Sonderausstellung vor. Am Bei-<br />

spiel des SRK erfahren die Besu<strong>ch</strong>en-<br />

den, wie Dunants Vision weiterlebt<br />

und tatkräftig umgesetzt wird. Mit<br />

S<strong>ch</strong>autafeln, Videobeiträgen und Expo<br />

naten wird ein Blick in die Gegenwart<br />

und in die Vergangenheit<br />

des SRK geworfen. In der Ausstellung<br />

werden Dunants politis<strong>ch</strong>en<br />

Ideen, sein humanitäres S<strong>ch</strong>affen und<br />

seine 20 letzten Jahre im Appenzeller<br />

Vorderland thematisiert. Ein Teil der<br />

Sonderausstellung befasst si<strong>ch</strong> aus<br />

Rotkreuz-Begründer Henry Dunant.<br />

Anlass des 100-Jahre-Jubiläums mit dem<br />

Rotkreuz Kantonalverband beider Appenzell.<br />

Am 14. Februar und 14. März<br />

2009 finden Führungen statt, jeweils<br />

von 10 bis 11.45 Uhr.<br />

Öffnungszeiten November bis März:<br />

Mi und Sa 13.30 bis 16.30;<br />

So 10 bis 12 und 13.30 bis 16.30.<br />

Henry-Dunant-Museum<br />

Asylstrasse 2, 9410 Heiden<br />

www.dunant-mueseum.<strong>ch</strong><br />

info@dunant-mueseum.<strong>ch</strong>;<br />

Telefon 071 891 44 04<br />

© zVg


10<br />

> FOKUS <<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

SCHaUSpiELERiN REgULa STüSSi WiRBT FüR SRK-NOTRUFSYSTEM<br />

Chamäleon auf der Bühne,<br />

Kämpferin im Leben<br />

Von der Seifenoper zum Werbespot: in «Lüthi & Blanc» hat Regula Stüssi die<br />

Sekretärin von Bösewi<strong>ch</strong>t Frick gespielt. Nun wirbt sie für das SRK-Notrufsystem,<br />

das seit 25 Jahren besteht. 25 Mens<strong>ch</strong>en rufen jeden Tag in der Zentrale an.<br />

Abs<strong>ch</strong>alten? Wenn Regula<br />

Stüssi zu sehen ist, besser ni<strong>ch</strong>t.<br />

Sie selber s<strong>ch</strong>altet beim Sport ab.<br />

10_fokus<br />

V o n <strong>ch</strong> r i s t i n e rü F e n a c h t<br />

D<br />

inge mit halbem Herzen tun, das mag S<strong>ch</strong>au-<br />

spielerin Regula Stüssi ni<strong>ch</strong>t. Darum lehnt sie<br />

dankend ab, wenn sie Produkte anpreisen muss, hinter<br />

denen sie ni<strong>ch</strong>t steht.<br />

Keine Sekunde mit der Zusage gezögert hat sie hingegen<br />

beim Angebot des SRK. Denn das Notrufsystem,<br />

das vor 25 Jahren in Basel und Züri<strong>ch</strong> das erste Mal installiert<br />

worden ist (vgl. Box re<strong>ch</strong>ts), sei «eine tolle Sa<strong>ch</strong>e»<br />

und s<strong>ch</strong>enke «Freiheit und Lebensqualität». Die eigene<br />

Wohnung verlassen zu müssen, bedeutet für ältere oder<br />

behinderte Mens<strong>ch</strong>en einen radikalen Eins<strong>ch</strong>nitt, wie sie<br />

als gelernte Physiotherapeutin weiss. «Lässt er si<strong>ch</strong> mit<br />

dem Notrufsystem des SRK vermeiden: umso besser!»<br />

© SRK


Seifig und klassis<strong>ch</strong><br />

Im von der Allianz unterstützen Spot, der zufälligerweise<br />

25 Sekunden dauert (für jedes Jahr Notrufsystem<br />

eine Sekunde...), spielt Regula Stüssi die Frau eines Ehepaars,<br />

das in die Ferien brausen will. «Hast du deine<br />

Mutter no<strong>ch</strong> angerufen?», sagt sie zu ihrem Mann. Wer<br />

die Fortsetzung der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in den Werbe blöcken<br />

diverser TV-Stationen no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfahren hat, geht ins<br />

Kino, wo der Spot zurzeit läuft. Ansonsten genügt etwas<br />

Fantasie...<br />

Fantasievoll ist au<strong>ch</strong> das Repertoire von Regula<br />

Stüssi. Fans der Seifenoper «Lüthi & Blanc» ist sie ebenso<br />

bekannt wie Freundinnen und Freunden des Theaters:<br />

Dort hat sie bei einem Stück mitgespielt, in dem<br />

es um Liebesbriefe geht, die der polnis<strong>ch</strong>e Komponist<br />

Frédéric Chopin und die französis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riftstellerin<br />

George Sand einander ges<strong>ch</strong>rieben haben.<br />

Sportli<strong>ch</strong>e Kämpferin<br />

Um den Untergrund hingegen geht<br />

es bei Regula Stüssis Lieblingsfigur<br />

Lynn in «Night cast». Sie verbinde<br />

Kraft mit Sensibilität und Herz: «Weil sie für Gere<strong>ch</strong>-<br />

tigkeit kämpft, ein Herz für Sonderlinge hat und eine<br />

Künstlerin ist.»<br />

Wie Regula Stüssi, deren zarte Ers<strong>ch</strong>einung ni<strong>ch</strong>t<br />

sofort darauf s<strong>ch</strong>liessen lässt, dass sie leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

Sport treibt: Falls<strong>ch</strong>irmspringen, Volleyball, Ski- und<br />

Snowboard fahren, Tanzen und Reiten gehören zu<br />

ihren Hobbies. «Sport hilft mir, immer wieder Ruhe<br />

zu finden.»<br />

Bis der Spot im Kasten war, waren ein Dutzend<br />

Leute, ein Lastwagen und ein Subaru im Einsatz.<br />

«Hast du deine Mutter<br />

no<strong>ch</strong> angerufen?»,<br />

sagt sie zu ihrem Mann.<br />

© SRK<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> FOKUS <<br />

SRK-NOTRUFSYSTEM<br />

Allianz unterstützt das SRK-Notrufsystem.<br />

> SiCHERHEiT RUND UM DiE UHR<br />

Die meisten älteren oder behinderten Mens<strong>ch</strong>en<br />

mö<strong>ch</strong>ten na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit zu Hause<br />

leben – unter der Bedingung, si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er zu<br />

fühlen: Seit 25 Jahren deckt das S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) dieses Bedürfnis, in<br />

fast allen Kantonen.<br />

So funktioniert‘s: Via Druck auf einen<br />

Alarm knopf an Handgelenk oder Hals wird<br />

die Kunds<strong>ch</strong>aft mit der SRK-Notrufzentrale<br />

verbunden. Diese organisiert Hilfe: zum Beispiel<br />

eine Person, die einen S<strong>ch</strong>lüssel zur Wohnung<br />

hat oder sie alarmiert die Ambulanz.<br />

Das Notrufsystem kostet 60 Franken pro<br />

Monat. Darin enthalten sind Ans<strong>ch</strong>luss, Miete,<br />

Pflege und Kontakt zur Zentrale. Dazu kommt<br />

ein einmaliger Betrag von 120 Franken fürs<br />

Einri<strong>ch</strong>ten. Je na<strong>ch</strong> Region kann der Tarif von<br />

diesem Ri<strong>ch</strong>tpreis abwei<strong>ch</strong>en.<br />

Weitere Informationen:<br />

031 387 74 90; notruf@<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> oder<br />

beim Roten <strong>Kreuz</strong> Ihres Wohnkantons<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

SRK in Aktion > Soziale Dienste<br />

> Notrufsystem<br />

www.rotkreuz-notruf.<strong>ch</strong><br />

11


12<br />

> MOSaiK <<br />

12_mosaik<br />

Mosaik<br />

Ist wi<strong>ch</strong>tig, aber ni<strong>ch</strong>t das Ein und Alles: Der Defibrillator ergänzt fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>te Hilfe.<br />

> DER DEFiBRiLLaTOR<br />

aLLEiN gENügT NiCHT<br />

Ein Defibrillator ist ein wirksames Ge-<br />

rät, um Erste Hilfe zu leisten. Zudem<br />

ist er einfa<strong>ch</strong> zu bedienen. Na<strong>ch</strong> dem<br />

Herzstillstand von Bundesrat Merz<br />

wurde das in vielen Medien betont.<br />

Allerdings: Ein Defibrillator alleine<br />

rettet keine Leben. Laien müssen wissen,<br />

wie Herz und Lunge fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t<br />

wieder belebt werden (cardiopulmonale<br />

Reanimation CPR) und wie gezielt<br />

alarmiert wird.<br />

Die Samaritervereine des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Samariterbundes (SSB), der<br />

Mitglied des SRK ist, vermitteln dies<br />

> BLUT SpENDEN<br />

60 Mit arbeitende einer Berner Filiale<br />

der C<strong>red</strong>it Suisse, neuer offi zieller<br />

Partner des SRK, haben in Bern beim<br />

Blutspendedienst SRK Blut gespendet.<br />

2007 ist in der S<strong>ch</strong>weiz mehr<br />

Blut gespendet worden als im Vorjahr:<br />

367 530 mal. Der Blutspendedienst SRK<br />

besteht aus 13 regionalen Blutspendediensten,<br />

die 60 stationäre Zentren<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

© SSB<br />

in ihren se<strong>ch</strong>sstündigen CPR-Kursen.<br />

Dabei lernen die Teilnehmenden, einen<br />

Herzstillstand zu erkennen und bei<br />

Kreislaufstillständen sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>te Erste<br />

Hilfe zu leisten. Es empfiehlt si<strong>ch</strong>,<br />

die CPR-Te<strong>ch</strong>nik alle paar Jahre in<br />

einem dreistündigen Repetitionskurs<br />

auf zufris<strong>ch</strong>en. Die CPR-Te<strong>ch</strong>nik ist<br />

au<strong>ch</strong> Teil des Nothilfekurses.<br />

Aktuelle Kurse:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> SRK in Aktion > Rettung<br />

> S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Samariterbund<br />

www.samariter.<strong>ch</strong><br />

betreiben. In ländli<strong>ch</strong>en Gegenden er -<br />

folgen die Blutspenden mit mobilen<br />

Equipen, bei denen si<strong>ch</strong> viele Freiwillige<br />

der örtli<strong>ch</strong>en Samaritervereine<br />

engagieren.<br />

Infos zum Blutspenden:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> SRK in Aktion > Gesundheit ><br />

Blutspendedienst<br />

> EiN JaHRHUNDERT<br />

LiNDENHOF<br />

Der Lindenhof, der zum SRK gehört,<br />

feiert 2008 das 100-jährige Bestehen<br />

der Rotkreuzstiftung für Krankenpflege.<br />

Darum unterstützt er drei soziale Projekte,<br />

unter anderem die Jugend des<br />

SRK: Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e engagieren<br />

si<strong>ch</strong> im Zei<strong>ch</strong>en des Roten <strong>Kreuz</strong>es.<br />

Sie lernen, Erste Hilfe zu leisten, erwerben<br />

Brevets im Rettungss<strong>ch</strong>wimmen,<br />

unterstützen bena<strong>ch</strong>teiligte Kinder und<br />

verbringen Zeit mit behinderten und<br />

älteren Mens<strong>ch</strong>en. Während des Jubiläumsjahres<br />

können Patientinnen und<br />

Ab 11 Jahren können Kinder bei<br />

der SLRG das Jugendbrevet im Rettungss<strong>ch</strong>wimmen<br />

erwerben.<br />

Patienten des Lindenhofspitals eines<br />

der drei Projekte auswählen, wofür sie<br />

ein kleines Ges<strong>ch</strong>enk erhalten. Im Gegenwert<br />

des Ges<strong>ch</strong>enkes unterstützten<br />

der Lindenhof sowie Gönnerinnen und<br />

Gönner das ausgewählte Projekt.<br />

Mehr Informationen<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

zur Jugendarbeit im SRK:<br />

> SRK in Aktion > Jugend<br />

zu den Jubiläumsprojekten:<br />

> SRK in Aktion > Gesundheit ><br />

Lindenhofspital > Jubiläum<br />

© SLRG


ed<strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> MOSaiK <<br />

13


14<br />

> FOKUS <<br />

VEREiN THERapiEHUNDE SCHWEiZ ERHäLT ROTKREUZ-pREiS<br />

Beim Aufwa<strong>ch</strong>en zwinkerte ein Clown<br />

Spieleris<strong>ch</strong> das Leben neu lernen: Einmal pro Wo<strong>ch</strong>e besu<strong>ch</strong>t peggy Hug<br />

mit Therapiehund ais<strong>ch</strong>a die 8-jährige Laura, die von einem Unfall in<br />

den Rollstuhl gezwungen worden ist. Dann vergisst sie für Momente, dass<br />

ein s<strong>ch</strong>warzer Montag ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat.<br />

Ö<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

14_fokus<br />

V o n Ma r c e l Fr i e d l i<br />

ffnet si<strong>ch</strong> vor Peggy Hug und Labrador Ais<strong>ch</strong>a<br />

die Glastür in die Rehabilitationsklinik für<br />

Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e, gehen beide zielstrebig<br />

hinein. Re<strong>ch</strong>ts an der Tür prangt zwar ein rundes S<strong>ch</strong>ild<br />

mit einem roten Rahmen, auf dem mit einem fetten<br />

roten Stri<strong>ch</strong> ein s<strong>ch</strong>warzer Hund dur<strong>ch</strong> gestri<strong>ch</strong>en ist.<br />

Do<strong>ch</strong> Peggy Hug und Ais<strong>ch</strong>a wissen, dass sie hier<br />

trotz dem willkommen sind. Zweimal pro Wo<strong>ch</strong>e<br />

besu<strong>ch</strong>en sie in Affoltern am Albis junge<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

S<strong>ch</strong>warzer Montag<br />

Dass die 8-jährige Laura und Ais<strong>ch</strong>a ni<strong>ch</strong>t unbes<strong>ch</strong>wert<br />

herumtollen, sondern therapeutis<strong>ch</strong> arbeiten, liegt am<br />

14. Januar 2008: Seit diesem s<strong>ch</strong>warzen Montag ist<br />

in Lauras Leben kaum no<strong>ch</strong> etwas wie zuvor. Daran ändern<br />

au<strong>ch</strong> die künstli<strong>ch</strong>en langen Haare ni<strong>ch</strong>ts, die ihre<br />

frühere Haarpra<strong>ch</strong>t ersetzen, auf die sie so stolz war.<br />

Nun sieht sie zwar fast so aus wie früher, sitzt aber im<br />

Rollstuhl. Dass sie darin sitzen kann, hat sie<br />

in der Therapie mit Ais<strong>ch</strong>a gelernt.<br />

Laura bürstet die blonde Labradorhündin,<br />

mit langge zogenen<br />

© SRK<br />

Die 8-jährige<br />

Laura bürstet Ais<strong>ch</strong>a das Fell.<br />

Zu Hause hat sie selber<br />

zwei Hunde.


Bewegungen strei<strong>ch</strong>t sie ihr über das Fell, vom Hals<br />

bis zu den Pfoten. Ergothera peu tin Ellen Steinegger ermuntert<br />

sie, dies au<strong>ch</strong> mit dem linken Arm zu tun, den<br />

sie seit dem Unfall verna<strong>ch</strong>lässigt.<br />

Der Clown zwinkert<br />

Beim Spielen vor dem Haus war es ges<strong>ch</strong>ehen: Ein<br />

Holzgerüst fiel links auf den Kopf von Laura. S<strong>ch</strong>ädel-<br />

Hirn-Trauma, so das medizinis<strong>ch</strong>e Verdikt, das ihrem<br />

und dem Leben ihrer Familie eine unerwartete Wende<br />

gab. Na<strong>ch</strong> drei Wo<strong>ch</strong>en auf der Intensiv station<br />

war das Gesi<strong>ch</strong>t des Clowns, das ihr vom Ballon an<br />

ihrem Bett zu zwinkerte, die erste<br />

Wiederbegegnung mit dem Leben.<br />

Nun ist Laura wieder lebendig.<br />

Sie hat wieder zu <strong>red</strong>en gelernt. Als<br />

Aisha im Übereifer das Tür<strong>ch</strong>en zum<br />

Leckerbissen, der in einem Spielzeug versteckt ist,<br />

mehrmals unabsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> wieder s<strong>ch</strong>liesst, la<strong>ch</strong>t Laura<br />

lauthals.<br />

Hoffnung blitzt auf<br />

«Sol<strong>ch</strong>e Erfahrungen geben Laura neues Vertrauen in<br />

si<strong>ch</strong> selber: Sie lernt, Kommandos zu geben und sie<br />

> ROTKKREUZNaHE LEiSTUNg<br />

Den mit 25 000 Franken dotierten Rotkreuz-Preis<br />

2008 hat das SRK dem Verein Therapie hunde<br />

S<strong>ch</strong>weiz (VTHS) verliehen. Der VTHS erbringe mit<br />

freiwilligem Engagement und auf hohem Niveau<br />

eine rotkreuznahe Leistung für gesundheitli<strong>ch</strong> be -<br />

ein trä<strong>ch</strong>tigte Mens<strong>ch</strong>en, sagte Annemarie Huber-<br />

Hotz, Vizepräsidentin des Rotkreuzrates, in ihrer<br />

Laudatio. Die ausgezei<strong>ch</strong>nete Leistung orientiert si<strong>ch</strong><br />

an den Rotkreuz-Grundsätzen Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit, Freiwilligkeit,<br />

Unparteili<strong>ch</strong>keit, Neutralität.<br />

Der VTHS ist ein ni<strong>ch</strong>t gewinnorientierter Verein,<br />

der Therapie mit Hunden fördert. Die Therapiehunde-<br />

Teams besu<strong>ch</strong>en betagte, behinderte und kranke<br />

Mens<strong>ch</strong>en in sozialen, medizinis<strong>ch</strong>en und pädagogis<strong>ch</strong>en<br />

Institutionen. Speziell ges<strong>ch</strong>ulte Teams<br />

Laura mit ihrer Mutter vor der Klinik.<br />

bis zum nä<strong>ch</strong>sten Mal im Gedä<strong>ch</strong>tnis<br />

zu behalten», sagt Ergotherapeutin<br />

Ellen Steinegger. Peggy<br />

Hug vom Verein Therapiehunde<br />

S<strong>ch</strong>weiz, der den Rotkreuz-Preis<br />

gewonnen hat (vgl. Box unten), ergänzt: «Ni<strong>ch</strong>t der<br />

Hund therapiert. Er wird als Mittel in der Therapie<br />

eingesetzt, weil er spontane Reaktionen und Gefühle<br />

auslösen kann.»<br />

Die Faxen, die Laura ma<strong>ch</strong>t, lassen den s<strong>ch</strong>warzen<br />

Montag vergessen, mindestens für einige Augenblicke,<br />

und ma<strong>ch</strong>en Mut für die Zukunft.<br />

Dass sie im Rollstuhl sitzen<br />

kann, hat sie in der<br />

therapie mit Ais<strong>ch</strong>a gelernt.<br />

ROTKREUZ-PREIS<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> FOKUS <<br />

können au<strong>ch</strong> zur direkten Mitarbeit mit Fa<strong>ch</strong>personen<br />

eingesetzt werden. Ziel der Einsätze: eine Verbindung<br />

zwis<strong>ch</strong>en den besu<strong>ch</strong>ten Mens<strong>ch</strong>en und dem<br />

Tier s<strong>ch</strong>affen.<br />

Seit seiner Gründung vor 10 Jahren hat der Verein<br />

fast 1000 Therapiehunde ausgebildet.<br />

Den Rotkreuzpreis des SRK Aargau im Wert von<br />

10 000 Franken hat Markus Ruf erhalten. Er engagiert<br />

si<strong>ch</strong> in ländli<strong>ch</strong>en Gebieten von Ecuador dafür,<br />

die Infrastruktur von S<strong>ch</strong>ulen zu verbessern.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

© SRK<br />

SRK in Aktion > Ausland > Land wählen > Ecuador<br />

15


16<br />

> FOKUS <<br />

Statt Ferien in italien S<strong>ch</strong>merzen in der S<strong>ch</strong>weiz: Eine grillparty endet für die 9-jährige<br />

Corina in einem Drama – die Rettungsflugwa<strong>ch</strong>t Rega fliegt sie ins Zür<strong>ch</strong>er Kinderspital.<br />

Während des Aufenthalts im<br />

Kinderspital Züri<strong>ch</strong> spendet der Rega-<br />

Plüs<strong>ch</strong>pilot Corina Trost.<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

EiN KiND ERLEiDET SCHWERE VERBRENNUNgEN<br />

Hilfe von oben für Corina<br />

© Cristina Monticelli<br />

16_fokus<br />

V o n th o M a s Ke n n e r<br />

D<br />

ie Grillparty im Kreise der Familie M. soll der<br />

fröhli<strong>ch</strong>e Auftakt sein zu den s<strong>ch</strong>önsten Tagen<br />

im Jahr, den lange ersehnten Sommerferien in Italien:<br />

Einen Tag vor der Abfahrt ins südländis<strong>ch</strong>e Ferienparadies<br />

stimmen si<strong>ch</strong> die Eltern mit ihren beiden Mäd<strong>ch</strong>en<br />

mit einer Grillparty auf die Ferien ein.<br />

Ni<strong>ch</strong>ts trübt die gute Laune in Innertkir<strong>ch</strong>en im<br />

Haslital. Um den Kindern mit Pommes frites eine<br />

Freude zu bereiten, installieren die Eltern auf einem<br />

Tis<strong>ch</strong> eine Friteuse. Dazu gehört neben viel Ket<strong>ch</strong>up<br />

au<strong>ch</strong> der Salzstreuer. Corina will das Salz auf den<br />

Tis<strong>ch</strong> stellen.<br />

Sie stolpert und fällt auf den Tis<strong>ch</strong> mit der Friteuse,<br />

die kippt; das brodelnd heisse Öl ergiesst si<strong>ch</strong> über<br />

Corina. Ein S<strong>ch</strong>ock für alle, heftige S<strong>ch</strong>merzen für


Corina. S<strong>ch</strong>nell reagiert der Vater und stellt seine To<strong>ch</strong>ter<br />

mitsamt den Kleidern unter die Dus<strong>ch</strong>e.<br />

S<strong>ch</strong>merzen mildern<br />

Der Hausarzt der Familie ist s<strong>ch</strong>nell errei<strong>ch</strong>bar, trotz<br />

arbeitsfreiem Tag. Innert Minuten eilt er heran und<br />

kümmert si<strong>ch</strong> um Corina. Er wickelt sie zuerst in ein<br />

nasses Leintu<strong>ch</strong> und nimmt sie dann zu si<strong>ch</strong> in die<br />

Praxis. Dank dieser s<strong>ch</strong>nellen Erstversorgung und<br />

einer nun folgenden Infusion können die S<strong>ch</strong>merzen<br />

gemildert werden.<br />

Bereits am Ort des Ges<strong>ch</strong>ehens hat der Hausarzt<br />

die Rega alarmiert. Der Transport mit einem Heli kopter<br />

der Rega ist dank dieser s<strong>ch</strong>nellen Alarmierung im Nu<br />

organisiert. Nun geht es darum, Corina s<strong>ch</strong>nell und<br />

s<strong>ch</strong>onend ins Zentrum für Brandverletzungen am Kinderspital<br />

Züri<strong>ch</strong> zu bringen. Für diesen Flug bietet die<br />

Einsatzzentrale der Rega den Helikopter<br />

der nahe gelegenen Berner<br />

Oberländer Basis in Wilderswil auf.<br />

Liebevoll umsorgt<br />

Die Mutter begleitet das Kind auf dem Flug mit dem<br />

Rega-Helikopter. Der Einsatz läuft wie am S<strong>ch</strong>nür<strong>ch</strong>en:<br />

Gut 20 Minuten na<strong>ch</strong> dem Start auf der Wiese neben<br />

der Arztpraxis in Innertkir<strong>ch</strong>en landet der Helikopter<br />

auf dem Da<strong>ch</strong> des Kinderspitals Züri<strong>ch</strong>.<br />

Ganze zwei Monate wird die junge Patientin im<br />

Zentrum für Brandverletzungen behandelt und gepflegt,<br />

liebevoll umsorgt au<strong>ch</strong> von ihren Eltern, die, wie in<br />

derartigen Fällen übli<strong>ch</strong>, während dieser Zeit im Spital<br />

einquartiert sind.<br />

Dana<strong>ch</strong> ist das Ärgste überstanden: Seit Herbst<br />

geht Corina wieder zur S<strong>ch</strong>ule.<br />

Die Rega ist rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Die Mutter begleitet<br />

das Kind auf dem Flug<br />

mit dem Rega-Helikopter.<br />

© Rega<br />

REGA<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> FOKUS <<br />

> RETTUNgSENgEL DER LUFT<br />

Rund um die Uhr ist die Rettungsflugwa<strong>ch</strong>t<br />

Rega in der S<strong>ch</strong>weiz und im Ausland unterwegs,<br />

um Verunfallten und Kranken s<strong>ch</strong>ell<br />

zu helfen. Die selbständige, gemeinnützige<br />

Stiftung ist Mitglied des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es (SRK). Die zehn Einsatzbasen<br />

sind so verteilt, dass ein Helikopter fast in<br />

der ganzen S<strong>ch</strong>weiz eine Viertelstunde na<strong>ch</strong><br />

Alarm am Unfallort eintrifft. Die Rega fliegt<br />

Patientinnen sowie medizinis<strong>ch</strong>e Spezialisten<br />

von Spital zu Spital und transportiert Organe,<br />

Blut und Medikamente. Sie fliegt zudem<br />

Patientinnen und Patienten zurück, die im<br />

Ausland verunfallt sind, führt Hilfsflüge für<br />

Bergbauern dur<strong>ch</strong> und transportiert totes oder<br />

verletztes Rindvieh. Mehr als zwei Millionen<br />

Mens<strong>ch</strong>en unterstützen die Rega als Gönner<br />

und Spenderinnen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> SRK in Aktion > Rettung > Rega<br />

> ERSTE HiLFE BEi VERBRENNUNgEN<br />

– Betroffene Stellen sofort während mindestens<br />

15 Minuten unter fliessendem Wasser<br />

kühlen.<br />

– Bei mehr als handgrossen Verbrennungen<br />

na<strong>ch</strong> dem Kühlen den Arzt aufsu<strong>ch</strong>en, vor<br />

allem bei Blasenbildung.<br />

Mehr über das Vorgehen bei Verbrennungen<br />

erfahren Sie im Nothilfekurs der Samaritervereine.<br />

Über aktuelle Kurse orientieren die<br />

Samaritervereine oder<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

SAMARITERBUND<br />

> SRK in Aktion > Rettung/Katastrophenhilfe ><br />

Samariterbund<br />

17


18<br />

> FOKUS <<br />

18_fokus<br />

V o n Ma r c e l Fr i e d l i<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

2 x WEiHNaCHTEN<br />

Rei<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>enkt na<strong>ch</strong> Hause<br />

Eine gute Sa<strong>ch</strong>e mit vielen guten Taten: Die behinderte Elisabeth B. teilt ges<strong>ch</strong>enke,<br />

die sie aus «2 x Weihna<strong>ch</strong>ten» erhält, mit anderen. Vom 24. Dezember bis 7.Januar<br />

können Sie mit paketen Mens<strong>ch</strong>en helfen.<br />

E<br />

lisabeth B. führt seit vier Jahren ein Leben im Roll-<br />

stuhl. Seit zehn Jahren leidet sie an einer Muskel-<br />

krankheit, die si<strong>ch</strong> zusehends vers<strong>ch</strong>limmert. Darum<br />

ist sie froh über etwas Abwe<strong>ch</strong>slung: Ein Bauer nimmt<br />

sie hie und da auf einen Ausflug in die Urner Berge<br />

mit. Ihre Dankbarkeit mö<strong>ch</strong>te sie ni<strong>ch</strong>t nur mit Worten,<br />

sondern au<strong>ch</strong> mit einer Geste<br />

aus drücken. Darum s<strong>ch</strong>enkt sie ihm<br />

ein Bauer nimmt sie hie<br />

und da auf einen Ausflug<br />

in die Urner Berge mit.<br />

ein warmes Flanellhemd und gestrickte<br />

Socken.<br />

© zVg


Geteilte Freude ist doppelte<br />

Freunde: Elisabeth B. (re<strong>ch</strong>ts) mit<br />

einer Freundin.<br />

Weil sie von IV und Ergänzungsleistung lebt, würde<br />

ein sol<strong>ch</strong>es Extra ni<strong>ch</strong>t drinliegen, so dass sie jeweils<br />

vor Ort ist, wenn im Frühling das S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> (SRK) Waren aus «2 x Weihna<strong>ch</strong>ten» verteilt.<br />

Zudem s<strong>ch</strong>onen die Lebensmittel (wie Konservendosen,<br />

Reis, Teigwaren) und Artikel zur Pflege des Körpers<br />

(wie Zahnpasta und Dus<strong>ch</strong>mittel) ihren Geldbeutel.<br />

Ein Ges<strong>ch</strong>enk aus der Aktion, die das SRK mit der<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Post und SRG SSR idée suisse dur<strong>ch</strong>führt,<br />

ist für sie besonders praktis<strong>ch</strong>: eine Bratpfanne,<br />

die ihr bis heute gute Dienste leistet.<br />

Mit den Gaben verbindet sie Erinnerungen: Ein<br />

Puzzle fügte sie mit einem Mann im Seniorenheim zusammen.<br />

«Es hängt als Erinnerung an die s<strong>ch</strong>öne, gemeinsam<br />

verbra<strong>ch</strong>te Zeit in seinem Zimmer.» Mit den<br />

Farbstiften aus der Aktion malt und zei<strong>ch</strong>net sie oft,<br />

man<strong>ch</strong>mal mit Kindern aus der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft.<br />

Den Überfluss teilen<br />

Mens<strong>ch</strong>en, die im In- und Ausland in Not leben, können<br />

Sie konkret helfen, indem Sie zwis<strong>ch</strong>en 24. Dezember<br />

und 7. Januar ein Paket an einer Poststelle gratis abgeben.<br />

Mit diesem Inhalt: unverderbli<strong>ch</strong>e Nahrungsmittel,<br />

neue S<strong>ch</strong>uhe, intakte Spielzeuge, Farbstifte,<br />

Hygieneartikel. Es ist zudem mögli<strong>ch</strong>, online Pakete<br />

zu spenden.<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> verteilt die Ges<strong>ch</strong>enke im In- und<br />

Ausland via Kantonalverbände und via nationale Rotkreuz-Gesells<strong>ch</strong>aften<br />

in Bosnien-Herzegowina, Weissrussland<br />

und Moldawien.<br />

Den Überfluss teilen, indem man Ges<strong>ch</strong>enke weiters<strong>ch</strong>enkt,<br />

die man doppelt erhält: Dies ist der Gedanke,<br />

der «2 x Weihna<strong>ch</strong>ten» seit zwölf Jahren leitet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong><br />

> Quick links > 2 x Weihna<strong>ch</strong>ten<br />

Online Pakete spenden:<br />

www.2xweihna<strong>ch</strong>ten.<strong>ch</strong><br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008


20<br />

> KREUZ-STRiCH <<br />

20_kreuz-stri<strong>ch</strong><br />

gratis-abo<br />

<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

SRK-NOTRUFSYSTEM<br />

Karma alias Marco Rats<strong>ch</strong>iller ist Karikaturist und Chef<strong>red</strong>aktor des Satire-Magazins Nebelspalter.<br />

In kreuz-stri<strong>ch</strong> greift er zei<strong>ch</strong>neris<strong>ch</strong> ein Thema aus <strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> auf.<br />

Abo-Karte weg?<br />

Bestellen Sie jetzt gratis das Magazin<br />

des SRK unter: www.<strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>


ed<strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008


ed<strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008


ed<strong>cross</strong>.<strong>ch</strong> 2/2008<br />

> KREUZ-WORT > FOKUS < < 23<br />

23_kreuz-wort<br />

immer höher, besser, mehr<br />

V<br />

V o n da V i d di M i t r i<br />

or langer Zeit, als i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ein unerfahrener Seil-<br />

tänzer war, da kam i<strong>ch</strong> bei einer Ho<strong>ch</strong>seilüber-<br />

querung von 10 Metern bereits ins S<strong>ch</strong>witzen. Heute<br />

erhalte i<strong>ch</strong> Anfragen, 600 Meter lange Distanzen zu über-<br />

queren. Und der Gedanke daran lässt meinen Puls ni<strong>ch</strong>t<br />

in die Höhe s<strong>ch</strong>nellen. Ein beängstigender Gedanke.<br />

Von einer Telefongesells<strong>ch</strong>aft flattert mehrmals<br />

monat li<strong>ch</strong> Post in unseren Briefkasten. Dass in jedem<br />

Ums<strong>ch</strong>lag ein Werbeprospekt mitgeliefert wird, deutet<br />

darauf hin, dass au<strong>ch</strong> dieses Unternehmen dasselbe<br />

Ziel anstrebt wie alle: mehr, höher, besser. Au<strong>ch</strong> humanitäre<br />

Organisationen wie das SRK wollen das: Mit<br />

no<strong>ch</strong> besseren Programmen no<strong>ch</strong> mehr Spenderinnen<br />

und Gönner finden, um no<strong>ch</strong> mehr Mens<strong>ch</strong>en zu helfen,<br />

was aber leider bitter nötig ist und darum sinnvoll ist.<br />

Was treibt eigentli<strong>ch</strong> den Mens<strong>ch</strong>en, si<strong>ch</strong> immer<br />

wieder zu steigern, no<strong>ch</strong> besser zu werden, no<strong>ch</strong> mehr<br />

zu wollen?<br />

© Arsène Saheurs<br />

Seiltänzer und <strong>red</strong><strong>cross</strong>.<strong>ch</strong>-Kolumnist David Dimitri<br />

lotet die Grenzen aus: Was ma<strong>ch</strong>t glückli<strong>ch</strong>?<br />

Irgendwann überlegt si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ein Bäcker,<br />

einmal ein überdimensioniertes Brot zu backen. Ein<br />

Bildhauer entwirft irgendwann eine Skulptur, für die<br />

er in seinem Atelier keinen Platz mehr findet. Au<strong>ch</strong><br />

Kunsts<strong>ch</strong>affende sind konstant in einem kreativen<br />

Prozess, su<strong>ch</strong>en immer na<strong>ch</strong> neuen Formen, na<strong>ch</strong> neuen<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten, na<strong>ch</strong> neuen Dimensionen. Dies hat<br />

meistens mit der Sehnsu<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> einer Herausforderung<br />

zu tun. Aber Kunsts<strong>ch</strong>affende sind Mens<strong>ch</strong>en wie<br />

alle anderen au<strong>ch</strong>. Wie sie brau<strong>ch</strong>en viele Mens<strong>ch</strong>en<br />

Herausforderungen. Die meisten geben si<strong>ch</strong>, jedenfalls<br />

bei uns, mit dem Alltag ni<strong>ch</strong>t zufrieden.<br />

Ist das ein kreativer Prozess oder reiner Egoismus?<br />

Verliert der Mens<strong>ch</strong> das Mass der Vernunft? Bin i<strong>ch</strong><br />

es, der immer das no<strong>ch</strong> neuere Handy haben mö<strong>ch</strong>te<br />

oder sind es die Konzernbosse, die immer no<strong>ch</strong> mehr<br />

Gewinn erzielen wollen?<br />

Rei<strong>ch</strong>en denn die 10 Meter auf dem Drahtseil ni<strong>ch</strong>t<br />

vollkommen aus? Bin i<strong>ch</strong> derjenige, der mein Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittsmass<br />

auf 600 Meter getrieben hat oder ist es<br />

das Publikum, das no<strong>ch</strong> mehr sehen will?<br />

Eine allgemeine, abs<strong>ch</strong>liessende Antwort habe au<strong>ch</strong><br />

i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Nur eine persönli<strong>ch</strong>e: Natürli<strong>ch</strong> kitzelt es mi<strong>ch</strong>,<br />

meine Grenzen kontinuierli<strong>ch</strong> auszuloten, indem i<strong>ch</strong><br />

mi<strong>ch</strong> selber immer neu herausfordere. Und natürli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>afft<br />

es mir Glücksgefühle, wenn mir das gelingt, wenn<br />

das Tosen des Applauses meine Ohren strei<strong>ch</strong>elt.<br />

Do<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> weiss au<strong>ch</strong>, und das beruhigt mi<strong>ch</strong>: I<strong>ch</strong><br />

könnte auf einer Alp in den Tag hinein leben. Und<br />

au<strong>ch</strong> dann wäre i<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong>.

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