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Aufbau und Eigenschaften von Ionenverbindungen

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<strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> <strong>Ionenverbindungen</strong><br />

B2 Vergleich der Radien <strong>von</strong> Atomen <strong>und</strong> Ionen<br />

der Elemente der 1., 2., 6. <strong>und</strong> 7. Hauptgruppe B3<br />

Schmelztemperaturen einiger Salze mit Natriumchloridstruktur(in<br />

o C)<br />

LiF<br />

870<br />

NaF<br />

992<br />

NaCI<br />

801<br />

KCI<br />

770<br />

NaBr<br />

747<br />

KBr<br />

734<br />

Nal<br />

660<br />

Kl<br />

681<br />

Rbl<br />

647<br />

MgO<br />

2800<br />

CaO<br />

2570<br />

SrO<br />

2430<br />

BaO<br />

1920<br />

lonenverbindungen (Salze) haben einige charakteristische<br />

<strong>Eigenschaften</strong>. Salzschmelzen <strong>und</strong><br />

Salzlösungen leiten den elektrischen Strom.<br />

Salzkristalle sind hart <strong>und</strong> spröde. Zum Schmelzen<br />

<strong>von</strong> Salzen sind meist hohe Temperaturen erforderlich.<br />

Diese <strong>Eigenschaften</strong> lassen sich mit dem<br />

<strong>Aufbau</strong> der lonenverbindungen erklären.<br />

<strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> lonenverbindungen. Kochsalzkristalle<br />

lassen sich nicht verformen, sondern<br />

zerspringen in viele kleine Kristalle, wenn man mit<br />

dem Hammer auf sie schlägt. Diese Sprödigkeit<br />

resultiert daraus, dass bei der Verschiebung der<br />

Schichten um den Durchmesser eines Ions gleich<br />

geladene Ionen nebeneinander liegen. Die Abstoßungskräfte<br />

überwiegen, die Schichten stoßen<br />

sich ab, der Kristall spaltet sich (-->B1).<br />

Die hohen Schmelztemperaturen der lonenverbindungen<br />

(-->B3) lassen erkennen, dass zwischen<br />

den Ionen im lonengitter starke Anziehungskräfte<br />

wirken. Bei Temperaturerhöhung, also bei Energiezufuhr,<br />

schwingen die Ionen immer stärker um<br />

ihre Gitterplätze. Erst bei hohen Temperaturen<br />

können die Ionen diese Plätze verlassen, das Gitter<br />

bricht zusammen, das Salz schmilzt. Die<br />

Schmelze enthält als Ladungsträger bewegliche<br />

Ionen. Auch beim Lösen eines Salzes in Wasser<br />

verlassen die Ionen ihre Gitterplätze. Die freibeweglichen<br />

Ionen sind <strong>von</strong> Wassermolekülen umhüllt.<br />

In der Reihe Kaliumchlorid, Kaliumbromid <strong>und</strong><br />

Kaliumiodid nehmen die Schmelztemperaturen ab<br />

(-->B3). Dies gilt auch für die entsprechenden<br />

Natriumhalogenide.<br />

Diese Regelmäßigkeit in der Abstufung der<br />

Schmelztemperaturen kann man erklären, wenn<br />

man die Anziehungskräfte zwischen den Ionen<br />

verschiedener Größe vergleicht. Die Anziehungskräfte<br />

sind umso größer,<br />

Aluininiumoxid ist eine lonenverbindung, die<br />

sehr vielseitig verwendet wird. Als weißes,<br />

oberflächenreiches Pulver ist es ein ausgezeichnetes<br />

Anlagerungsmittel (Adsorbens)<br />

z.B. für Farbstoffe in der Chromatographie.<br />

Beim Erhitzen auf 11OO°C <strong>und</strong> darüber verbackt<br />

das Pulver <strong>und</strong> bildet eine Aluminiumoxidkeramik<br />

<strong>von</strong> hoher Verschleißfestigkeit <strong>und</strong><br />

Temperaturbeständigkeit, die zur Auskleidung<br />

<strong>von</strong> Industrieöfen, als Trägermaterial für Katalysatoren,<br />

in Werkzeugen zur Feinschleiferei<br />

<strong>und</strong> in Maschinenteilen der Textil- <strong>und</strong> Drahtindustrie<br />

Verwendung findet. Auch Hüftgelenkprothesen<br />

<strong>und</strong> Zahnimplantate werden aus<br />

Aluminiumoxidkeramik hergestellt. Beim „Einpflanzen"<br />

überziehen sich die Implantate mit<br />

einer Eiweißschicht, die körpereigene Abwehr<br />

stößt die Implantate deshalb nicht ab. Aluminiumoxid<br />

ist also auch im höchsten Maße körperverträglich.


je geringer der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Ionen ist.<br />

Auch Abstoßungskräfte zwischen gleichnamig geladenen Ionen<br />

beeinflussen die Schmelztemperatur, besonders wenn große negativ<br />

geladene Ionen durch kleine positiv geladene Ionen getrennt<br />

sind. Dieser Einfluss zeigt sich beim Vergleich der Schmelztemperaturen<br />

<strong>von</strong> Natrium- <strong>und</strong> Kaliumiodid. Die Schmelztemperaturen der<br />

Erdalkalimetalloxide unterscheiden sich stark <strong>von</strong> denen der Alkalimetallhalogenide.<br />

Die sehr hohen Schmelztemperaturen der Erdalkalimetalloxide<br />

lassen sich auf die großen Anziehungskräfte zurückführen,<br />

die zwischen den jeweils zweifach geladenen Ionen wirken.<br />

Die Anziehungskräfte zwischen Ionen sind umso größer, je<br />

höher deren Ladung <strong>und</strong> je geringer der Abstand zwischen<br />

ihren Mittelpunkten ist.<br />

lonenladung <strong>und</strong> Formeln <strong>von</strong> lonenverbindungen. Die Ladung<br />

der positiv <strong>und</strong> die der negativ geladenen Ionen bestimmen gemeinsam<br />

das Anzahlverhältnis der Ionen im Gitter. Die Anzahl<br />

der positiven Ladungen muss mit der Anzahl der negativen Ladungen<br />

übereinstimmen. Bei gleicher Ladungszahl der positiv<br />

<strong>und</strong> negativ geladenen Ionen ergeben sich Verhältnisformeln wie:<br />

NaCI, LiBr, MgO, CaS. Bei der Kombination <strong>von</strong> einfach <strong>und</strong><br />

zweifach geladenen Ionen erhält man z.B. folgende Verhältnisformeln:<br />

Li2O, MgCl2, Na2S.<br />

Gitterbildung <strong>und</strong> Energie. Geschmolzenes Natrium reagiert<br />

heftig mit Chlor unter Abgabe <strong>von</strong> Licht <strong>und</strong> Wärme. Was ist die<br />

Ursache dafür, dass diese Reaktion exotherm verläuft?<br />

Um Natriumatome aus einem Atomverband zu isolieren, ist Energie<br />

erforderlich, ebenso zur Spaltung <strong>von</strong> Chlormolekülen in<br />

Chloratome. Zur Bildung <strong>von</strong> Natriumionen muss Energie zugeführt<br />

werden, während bei der Bildung <strong>von</strong> Chloridionen Energie<br />

frei wird. Für die Bildung <strong>von</strong> Natriumionen <strong>und</strong> Chloridionen<br />

aus den Elementen muss insgesamt ein hoher Energiebetrag<br />

aufgebracht werden. Bei der Bildung des lonengitters aus den<br />

einzelnen Ionen wird aber sehr viel Energie, die Gitterenergie,<br />

frei. Diese Energie ist die Ursache dafür, dass die Reaktion <strong>von</strong><br />

Natrium <strong>und</strong> Chlor insgesamt exotherm verläuft (-->B4).<br />

A 1 a) Gib eine Erklärung dafür,<br />

dass ein Salzkristall spröde ist. b)<br />

Warum bilden die möglichen<br />

Spaltebenen bei Natriumchlorid<br />

Winkel <strong>von</strong> 90°?<br />

A 2 Vergleiche die Radien der<br />

Atome <strong>und</strong> Ionen in -->B2. Welche<br />

Aussagen lassen sich machen?<br />

A 3 Warum weist Natriumchlorid<br />

eine höhere Schmelztemperatur<br />

als Natriumiodid auf?<br />

A 4 Für das Aufstellen der Verhältnisformel<br />

einer lonenverbindung<br />

kann a) das Aufschreiben<br />

der Zeichen für die Ionen <strong>und</strong> b)<br />

das anschließende Ausgleichen<br />

der Ladungen eine Hilfe darstellen.<br />

Z.B. Verhältnisformel <strong>von</strong><br />

Natriumsulfid (c):<br />

a) Na+ ,<br />

S 2-<br />

b)<br />

Na +<br />

S 2-<br />

Na +<br />

c) Na2S<br />

Stelle die Verhältnisformeln auf<br />

für: Lithiumiodid, Natriumoxid,<br />

Aluminiumoxid.<br />

A 5 Erkläre, warum die Bildung<br />

<strong>von</strong> Natriumchlorid aus den Elementen<br />

eine exotherme Reaktion<br />

ist, obwohl für die Bildung der<br />

Ionen ein hoher Energiebetrag<br />

aufgebracht werden muss.<br />

B 4 Bildung des Natriumchloridgitters. Die Reaktion eines Verbands aus Natriumionen mit Chlormolekülen<br />

lässt sich in gedachte Teilschritte zerlegen.

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