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Link - Wasserland Steiermark

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Abb. 2: “von der Wirklichkeit zum Modell”<br />

36<br />

passen. Je besser dies gelingt, umso<br />

höher ist die Aussagekraft der<br />

anschließenden hydrologischen<br />

Langzeitsimulation.<br />

Dafür werden aus den Daten der<br />

Messkampagne geeignete Regenereignisse<br />

(zumindest 3) für die Kalibrierung<br />

ausgewählt. Laut Regelblatt<br />

19 sind dies solche mit signifikantem<br />

Regenabfluss und Überschreitung<br />

des Drosselabflusses<br />

zur ARA (Zitat ÖWAV Regelblatt 19).<br />

Wünschenswert wäre die Verwendung<br />

von Jahresreihen zur Kalibrierung,<br />

die aber in den seltensten Fällen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Diese Regendaten werden der Simulation<br />

zugrunde gelegt und damit<br />

die Abflussmengen im Modell errechnet.<br />

Anhand eines Vergleichs<br />

dieser Modelldaten mit den realen<br />

Abflussmengen kann das Simulationsmodell<br />

bzw. können die verschiedenen<br />

Modellparameter soweit<br />

verändert werden bis eine<br />

weitgehende Übereinstimmung<br />

zwischen Simulation und Messung<br />

besteht.<br />

Abbildung 3 zeigt den Vergleich der<br />

gemessenen Ganglinie mit jener<br />

aus der Simulation für zwei unabhängige<br />

Regenereignisse – Modell-<br />

Abb. 3: Kalibrierungskurven<br />

<strong>Wasserland</strong> <strong>Steiermark</strong> 2/09<br />

kalibrierung und Modellüberprüfung.<br />

Das Ergebnis der Kalibrierung und<br />

damit die Übereinstimmung eines<br />

Modells mit den tatsächlichen Abflussverhältnissen<br />

innerhalb der<br />

Kanalisation hängen vor allem von<br />

drei Faktoren ab:<br />

l Der Ermittlung der abflusswirksamen<br />

Fläche<br />

l Den verwendeten Niederschlagsdaten<br />

(nur wenige km<br />

voneinander entfernte Messstellen<br />

können sehr unterschiedliche<br />

Aufzeichnungen liefern)<br />

l den Parametern zur Beschreibung<br />

des Kanalnetzes (Speichervolumina,<br />

Dimension, Gefälle<br />

beeinflussen Abfluss und Retentionswirkung<br />

und damit die<br />

Fließzeiten)<br />

Bei genügender Übereinstimmung<br />

mit den realen Verhältnissen kann<br />

mit diesem Modell eine Langzeitsimulation<br />

durchgeführt werden.<br />

Diese erfolgt mittels einer mehrjährigen<br />

charakteristischen Niederschlagsreihe<br />

(das Regelblatt 19<br />

empfiehlt eine zumindest 10-jährige<br />

Regenreihe) für das Einzugsgebiet.<br />

Durch den ÖWAV-Leitfaden „Niederschlagsdaten“<br />

(2007) werden digitale<br />

Niederschlagsreihen zur Verfügung<br />

gestellt. Für die Langzeitsimulation<br />

der Mischkanalisation Leoben<br />

wurde die Regenserie St. Michael<br />

bei Leoben 1997 – 2006 verwendet.<br />

Die Grunddaten der Simulation sowie<br />

deren Ergebnisse sind in Tabelle<br />

1 zusammengefasst.<br />

Die Langzeitsimulation für die Ortskanalisation<br />

Leoben zeigt, dass der<br />

geforderte Wirkungsgrad der Weiterleitung<br />

für gelöste Stoffe im<br />

langjährigen Durchschnitt deutlich<br />

überschritten wird. Der Mindestwirkungsgrad<br />

hinsichtlich abfiltrierbarer<br />

Stoffe wird mit den Ergebnissen<br />

der Simulation knapp überschritten.<br />

Die derzeitige Mischwasserbehandlung<br />

in Leoben erfüllt die<br />

Vorgaben des neuen Regelblattes<br />

19 und entspricht somit dem Stand<br />

der Technik.<br />

Eine Verbesserung in Hinblick auf<br />

die entlasteten Feststofffrachten<br />

ließe sich durch die Schaffung weiterer<br />

Beckenvolumen erzielen, um<br />

vor allem durch die zusätzliche Sedimentationswirkung<br />

einen verstär-

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