Link - Wasserland Steiermark
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und Verbesserung dieses Gewässerabschnittes<br />
zu erreichen.<br />
Ursprünglicher Zustand<br />
Der Hühnerbach war im Projektsabschnitt<br />
ein künstliches Gerinne.<br />
Die Linienführung war gestreckt,<br />
das Querprofil entsprach einem<br />
Trapezprofil mit einheitlichen Böschungsneigungen.<br />
Eine natürliche<br />
Ufer- sowie Sohldynamik war aufgrund<br />
der einheitlichen Linienführung<br />
und der vorhandenen Sohlbefestigung<br />
nicht gegeben. Ein durchgehender<br />
Gehölzstreifen mit Vernetzung<br />
zum Umland fehlte (Abb. 1).<br />
Der Hühnerbach sollte ähnlich<br />
einem Aubach oder einem Lahnbach<br />
einen Puffer für Hochwässer<br />
und Nährstoffeintrag in das Gesamtgewässersystem<br />
Lafnitz-<br />
Feistritz bilden. Hinzu kommt die<br />
Funktion als Rückzugslebensraum<br />
für Fische bei Hochwässern der<br />
Lafnitz und Feistritz.<br />
Mit der durchgeführten großzügigen<br />
Grundstückseinlöse waren<br />
Profilaufweitungen mit vielfältigen<br />
Strukturmaßnahmen möglich, bereichsweise<br />
die Ausbildung großflächiger<br />
Vernässungszonen und<br />
Tümpelketten.<br />
Die gestreckte Linienführung wurde<br />
entsprechend der zur Verfügung<br />
stehenden Grundstücke in einen<br />
gewundenen Verlauf umgelegt, der<br />
der Linienführung der Fürstenfelder<br />
Lahn folgt. In besonders breiten Bereichen<br />
sollen Durchbruchmöglichkeiten<br />
der einzelnen Schlingen zugelassen<br />
werden. Hier können sich<br />
nach Hochwasserereignissen beispielsweise<br />
Vernässungszonen<br />
ausbilden.<br />
An den Böschungsunterkanten erfolgte<br />
weitgehend eine Aufweitung<br />
des Bachbettes. Eine Tiefenrinne<br />
wurde anfänglich vorgegeben, der<br />
relativ breite Sohlbereich soll jedoch<br />
natürliche Umlagerungen im<br />
Zuge von Hochwasserereignissen<br />
ermöglichen. Dadurch können Kiesbänke<br />
bzw. Flachwasserzonen bei<br />
Mittelwasser entstehen.<br />
Weiters wurde ein durchgehender<br />
Ufergehölzsaum geschaffen.<br />
Bauherr dieser Maßnahme war die<br />
Stadtgemeinde Fürstenfeld.<br />
Als Planer waren die Büros Haberl<br />
(Hydraulik) und Freiland (Ökologie)<br />
tätig.<br />
Die Herstellung des groben Profils<br />
(Erdarbeiten, Aushub, Verfuhr) erfolgte<br />
im Jahre 2007 durch die Firma<br />
GLS, die eigentliche Umsetzung<br />
der Maßnahme durch die Baubezirksleitung<br />
Hartberg, Referat Wasserwirtschaft,<br />
in Eigenregie.<br />
Ist-Zustand<br />
Das Hochwasser am 24. Juni 2009<br />
hat gezeigt, dass das angestrebte<br />
Projektsziel erreicht wurde. Die<br />
Maßnahme hat sich bestens bewährt.<br />
Es hat sich aber herausgestellt,<br />
dass ein weiterer Ausbau und<br />
eine Erhöhung des Schutzgrades<br />
erforderlich sind. Diesen Umstand<br />
und das Erfordernis weiterer Maßnahmen<br />
an der Feistritz hat eine<br />
aktuell vorliegende Abflussuntersuchung<br />
in der Region Fürstenfeld<br />
aufgezeigt.<br />
Kosten<br />
Grundlage für die schutzwasserbauliche<br />
Maßnahme war eine<br />
großzügige Grundablöse. So wurden<br />
entlang des 1,5 km langen Gewässerabschnittes<br />
rd. 4,5 ha Grund<br />
abgelöst (Kosten: Euro 160.000,-).<br />
Die reinen Baukosten betrugen Euro<br />
720.000,-. Somit ergaben sich Gesamtkosten<br />
von Euro 880.000,-, wobei<br />
über das LIFE-Projekt Lafnitz<br />
seitens der EU ein Sonderbeitrag<br />
von Euro 350.000,- bereitgestellt<br />
wurde. Der nationale Kostenanteil<br />
wurde gemäß Finanzierungsschlüssel<br />
(42 % Bund, 40 % Land <strong>Steiermark</strong><br />
und 18 % Stadtgemeinde Fürstenfeld)<br />
aufgebracht.<br />
Die schutzwasserbauliche ökologisch<br />
orientierte Maßnahme am<br />
Hühnerbach stellt ein sehr gut gelungenes<br />
Beispiel für die Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie<br />
dar, nach der es erforderlich ist,<br />
den guten Zustand an den Gewässern<br />
herzustellen.<br />
Abb. 3: Hühnerbach – Zustand nach einem Jahr<br />
Abb. 4: Hochwasser am Hühnerbach am 24. Juni 2009<br />
Abb. 5: Überströmtes RHB Katzelgraben am 24. Juni 2009<br />
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