26.01.2013 Aufrufe

Link - Wasserland Steiermark

Link - Wasserland Steiermark

Link - Wasserland Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DI Johann Wiedner<br />

Amt der Steiermärkischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung 19 – Wasserwirtschaft<br />

und Abfallwirtschaft<br />

8010 Graz, Stempfergasse 7<br />

Tel. +43(0)316/877-2025<br />

johann.wiedner@stmk.gv.at<br />

12<br />

Wasserbedingte naturgefahren<br />

im sommer 2009<br />

Der Sommer 2009 war geprägt von wiederholt auftretenden Starkregenereignissen<br />

und damit verbunden mit zumeist regionalen Überflutungen und Vermurungen.<br />

Daneben kam es zu zahlreichen Hangrutschungen, insbesondere in der Oststeiermark.<br />

Die aktuelle Ausgabe der <strong>Wasserland</strong>zeitschrift widmet sich diesen Ereignissen mit<br />

Beiträgen des Hydrografischen Dienstes der Bundeswasserbauverwaltung und<br />

der Wildbach- und Lawinenverbauung.<br />

Die Besonderheit des Katastrophensommers 2009 lag<br />

zum Teil im Ausmaß der Einzelereignisse, aber vor<br />

allem in der großen Anzahl der fast wöchentlich<br />

auftretenden Überschwemmungen und Rutschungen,<br />

wobei Orte wie Hatzendorf oder der<br />

Stadtteil Andritz mehrmals betroffen waren. Die Situation<br />

dieses Sommers unterscheidet sich wesentlich<br />

von den letzten Hochwasserereignissen der Jahre<br />

2002 und 2005, bei denen die Hochwässer überwiegend an<br />

den großen Flüssen aufgetreten sind.<br />

Die Katastropheneinsatzkräfte, unterstützt durch Experten<br />

der Landes- und Bundesverwaltung, waren wiederholt gefordert<br />

und haben sich besonders bewährt. Dafür gebührt<br />

allen Beteiligten ein besonderer Dank. Die Steiermärkische<br />

Landesregierung hat bereits Anfang Juli rd. 13,8 Mio. Euro<br />

Landesmittel für die Durchführung von Sofortmaßnahmen<br />

genehmigt, wobei im Bereich des Hochwasserschutzes<br />

auch Bundesmittel dazu erforderlich sind.<br />

Die Aufnahme und Bewertung der Schäden, aber auch die<br />

Diskussion über Ursachen hat bereits begonnen. Ursachen<br />

und erforderliche Maßnahmen, die nunmehr genannt werden,<br />

wurden großteils auch 2002 bzw. 2005 aufgezeigt. Es<br />

gab auch Konsequenzen. So ist in der <strong>Steiermark</strong> 2005 im<br />

Rahmen des Raumordnungsgesetzes ein Sachprogramm<br />

zur hochwassersicheren Entwicklung von Siedlungsräumen<br />

in Kraft getreten, demzufolge die Neuausweisung von<br />

Bauland im HQ100-Bereich kaum mehr möglich ist. Weiters<br />

wurde in Seminaren und mit Hilfe von Leitfäden versucht,<br />

Bewusstsein für dieses Sachprogramm zu fördern und die<br />

Umsetzung der Vorgaben bestmöglich zu gestalten.<br />

Die Ausweisung von Hochwasserabflussgebieten und Gefahrenzonen<br />

wurde intensiviert und steht als Grundlage für<br />

die Raumplanung und Schutzwasserwirtschaft zur Verfügung.<br />

Ebenso wurden neue Hochwasserwarnsysteme an<br />

Mur und Enns installiert, für die Raab wird derzeit eines<br />

entwickelt. Die Investition in die Schutzwasserwirtschaft<br />

wurde seit 2005 ebenfalls erhöht.<br />

Nunmehr gilt es, die bereits gesetzten Maßnahmen fortzusetzen<br />

und erforderlichenfalls zu intensivieren. Neben der<br />

Raumordnung ist das Baurecht noch stärker in die Verantwortung<br />

einzubeziehen. Die Darstellung von Hochwassergefahren<br />

wird auch für kleinere Gewässereinzugsgebiete<br />

Steirisches Gewässernetz Betreuungsbereiche<br />

WLV<br />

BWBV<br />

erforderlich sein. Überlegungen, ob und welche Hochwasserwarnsysteme<br />

auch für kleine Einzugsgebiete einsetzbar<br />

sind bzw. welche Instrumente für einen frühzeitigen Katastropheneinsatz<br />

erforderlich sind, werden anzustellen<br />

sein.<br />

Die Budgetmittel für den Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

werden zumindest beim Land zu erhöhen<br />

sein.<br />

Die in der Vergangenheit beschrittenen Versuche, den<br />

Hochwasserschutz an Gebäuden im Sinne einer Eigenverantwortung<br />

zu verbessern, sollten angesichts der Ereignisse<br />

und dem damit gestiegenen Interesse von Medien,<br />

Gemeinden sowie Politik und Verwaltung erleichtert werden.<br />

Nachfolgend werden in drei Berichten ausführlich hydrografische<br />

Bewertungen der Ereignisse sowie die Beschreibung<br />

von Hochwässern und Rutschungen mit den<br />

aufgetretenen Schäden im Bereich der Bundeswasserbauverwaltung<br />

aber auch der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

dargestellt. Die Übersichtskarte zeigt den jeweiligen<br />

Zuständigkeitsbereich der Bundeswasserbauverwaltung<br />

und der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!