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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2007 - Wasserland Steiermark

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Abb. 2: Flusseinzugsgebiete Tschechiens<br />

In den letzten Jahren<br />

wurden mehr<br />

als 400 Kläranlagen<br />

neu errichtet und<br />

bestehende Anlagen<br />

mo<strong>der</strong>nisiert.<br />

ser nach Österreich weiter in die<br />

Donau und ins Schwarze Meer.<br />

Teile Nordmährens und Schlesiens<br />

liegen schließlich im Einzugsbereich<br />

<strong>der</strong> O<strong>der</strong>, die in die Ostsee<br />

mündet. Der Böhmerwald,<br />

das Böhmische Mittelgebirge, die<br />

Beskiden sowie die ersten Ausläufer<br />

<strong>der</strong> Karpaten bilden die Europäische<br />

Wasserscheide.<br />

<strong>Die</strong> Gewässergüte hat sich seit<br />

1990 ständig verbessert. Dennoch<br />

werden <strong>der</strong> Reduktion von<br />

mikrobiologischer Belastung (speziell<br />

für die Trinkwasseraufbereitung)<br />

und das Verhin<strong>der</strong>n von<br />

Einfließen gefährlicher Stoffe in<br />

Ökosysteme weiterhin oberste<br />

Priorität haben (siehe Abb. 3).<br />

Wasserbilanz<br />

Das Wasserdargebot wird zum<br />

überwiegenden Teil durch atmosphärische<br />

Nie<strong>der</strong>schläge gebildet<br />

und unterliegt daher starken jährlichen<br />

Schwankungen. Bei einer<br />

landesweiten durchschnittlichen<br />

Jahresnie<strong>der</strong>schlagsmenge von<br />

knapp unter 700 mm entspricht<br />

das im Mittel rund 55 Mia. m 3<br />

pro Jahr. Etwa 30 % dieser Menge<br />

wird in Form von Oberflächengewässern<br />

an die Nachbarstaaten<br />

abgegeben. Lediglich 780<br />

Mio. m 3 fließen aus dem Ausland<br />

zu.<br />

W a s s e r l a n d S t e i e r m a r k 1 / 0 7<br />

<strong>Die</strong> hydrologischen Gegebenheiten<br />

sind regional sehr unterschiedlich.Grundwasserressourcen<br />

höchster Qualität sind in Teilen<br />

Nord- u. Ostböhmens zu finden<br />

und bilden die Basis für eine<br />

Nutzung als Trinkwasser. In <strong>der</strong><br />

Region um Ostrau und im Nordwesten<br />

Mährens sind im Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> March ähnlich günstige<br />

Bedingungen vorhanden.<br />

Mehr als die Hälfte des Staatsgebiets<br />

<strong>der</strong> Republik Tschechien<br />

weist jedoch ungünstigere Bedingungen<br />

auf. Hier kann man das<br />

Grundwasservorkommen nur lokal<br />

und sehr begrenzt nutzen.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtentnahmemenge aus<br />

Grundwasserressourcen betrug<br />

2005 rund 400 Mio. m 3 . Davon<br />

entfielen über 95 % auf die Wasserversorgung<br />

und ca. 1,2 % auf<br />

die Landwirtschaft. Bei den Oberflächengewässern<br />

lag die Entnahmemenge<br />

bei 1,5 Mia. m 3 . Dabei<br />

wurden rund 25 % zur Trinkwassergewinnung,<br />

0,5 % für die<br />

Landwirtschaft, über 30 % für die<br />

Energiegewinnung und weitere<br />

25 % für die Industrie genutzt.<br />

Der durchschnittliche Verbrauch<br />

pro Kopf liegt in Tschechien bei<br />

120 l/Person/Tag, die Gesamtentnahmemenge<br />

bei 750 l/Person/<br />

Tag.<br />

Wasserversorgung<br />

2005 waren 9,38 Mio. Einwohner<br />

(das sind 91,6 % <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung)<br />

an die öffentliche<br />

Wasserversorgung angeschlossen.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtmenge des zur<br />

Verfügung gestellten Wassers beträgt<br />

rund 700 Mio. m 3 , Haushalte<br />

verbrauchten davon ca.<br />

340 Mio. m 3 . Der Versorgungsgrad<br />

ist in <strong>der</strong> Hauptstadt am<br />

größten (99,5 %), in Pilsen und<br />

<strong>der</strong> zentralböhmischen Region<br />

am geringsten (82 %).<br />

Das Trinkwasser bezieht die<br />

tschechische Hauptstadt aus drei<br />

Versorgungsanlagen, nämlich aus<br />

dem Wasserwerk in Karany, das<br />

am Zusammenfluss <strong>der</strong> Elbe mit<br />

<strong>der</strong> Jizera/Iser liegt, aus dem Wasserwerk<br />

am Fluss Zelivka und aus<br />

<strong>der</strong> Wasseraufbereitungsanlage<br />

im Stadtteil Podoli in Prag<br />

(Abb. 4). Zelivka ist die größte<br />

und mo<strong>der</strong>nste Aufbereitungsanlage<br />

für Prag. Der Wasserpreis<br />

für Trinkwasser betrug 2005<br />

0,82 Euro.<br />

Abwasserentsorgung<br />

<strong>Die</strong> Abwässer von mehr als<br />

8 Mio. Tschechen werden in öffentlicheAbwasserentsorgungsanlagen<br />

eingeleitet (Abb. 5). Rund<br />

540 Mio. m 3 Abwasser werden<br />

ins Kanalsystem geleitet, davon<br />

werden 94,6 % einer Klärung unterzogen.<br />

In den letzten Jahren<br />

wurden mehr als 400 Kläranlagen<br />

neu errichtet und bestehende Anlagen<br />

mo<strong>der</strong>nisiert. Alle Gemeinden<br />

mit mehr als 10.000 Einwohnern<br />

verfügen nun über eine<br />

Kläranlage. <strong>Die</strong> biologisch abbaubaren<br />

Verunreinigungen <strong>der</strong><br />

Flüsse konnten um 90 % gesenkt<br />

werden, die Schwebstoffe wurden<br />

um 85 % reduziert. Auch<br />

die Schwermetallbelastungen<br />

sind deutlich zurückgegangen,<br />

bei Quecksilber etwa um 80 %.<br />

Vor allem ist es nunmehr gelungen,<br />

die größten punktuellen Verschmutzungen<br />

abzustellen.<br />

Prag liegt mit einem Entsorgungsgrad<br />

von 99,2 % an <strong>der</strong> Spitze,<br />

gefolgt von <strong>der</strong> Karlsba<strong>der</strong> Region<br />

(91,5 %), <strong>der</strong> geringste Entsorgungsgrad<br />

ist in <strong>der</strong> zentralböhmischen<br />

Region gegeben<br />

(63,6 %), dicht gefolgt von Pardubitz<br />

(68,2 %). Das Kanalsystem<br />

hat mittlerweile eine Länge<br />

von 36.233 km erreicht und wird<br />

ständig weiter komplettiert.

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