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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2007 - Wasserland Steiermark

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Fotos: WLV<br />

Derzeit läuft ein Schwerpunktprogramm„Gefahrenzonenplanung“<br />

in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>,<br />

um bis 2010<br />

flächendeckend Gefahrenzonenplänebereitstellen<br />

zu können.<br />

0<br />

Abb. 3: Gamsbach, Gemeinde Gams bei Hieflau, Hochwasser 1961 (SW-Bild)<br />

scheinungen und geringerer Geschiebemobilisierung<br />

zu rechnen.<br />

Planung<br />

Für jedes Rückhaltebecken ist eineNie<strong>der</strong>schlag-Abflussberechnung<br />

für das betreffende Einzugsgebiet<br />

durchzuführen. <strong>Die</strong> Berechnung<br />

ist für verschiedene<br />

Szenarien durchzurechnen, wodurch<br />

die Wirkung des Beckens<br />

unmittelbar unterhalb des Beckenstandortes<br />

und im Unterlauf<br />

bzw. im Vorfluter abgeschätzt<br />

werden kann. Für jedes Szenario<br />

ist ein geeigneter Nie<strong>der</strong>schlagsansatz<br />

(N-Dauer, N-Höhe,<br />

N-Verteilung) zu treffen. Das<br />

Becken wird somit nicht nur für<br />

kurze Intensivnie<strong>der</strong>schläge, son<strong>der</strong>n<br />

auch für längere Regenereignisse<br />

dimensioniert. In <strong>der</strong> Gesamtsicht<br />

aller möglichen Ereignisse<br />

ist jeweils das ungünstigste<br />

für die weiteren Planungsschritte<br />

zu wählen. Durch diese Analyse<br />

<strong>der</strong> Hochwasser-Entstehung<br />

und des Hochwasser-Verlaufes ist<br />

eine Optimierung des Standortes<br />

und <strong>der</strong> Größe des Rückhaltebeckens<br />

möglich. Durch ungünstig<br />

platzierte o<strong>der</strong> falsch dimensi-<br />

W a s s e r l a n d S t e i e r m a r k 1 / 0 7<br />

onierte Rückhaltebecken könnte<br />

unter Umständen sogar eine Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> Hochwassersituation<br />

im Gesamteinzugsgebiet<br />

eintreten.<br />

Betrieb <strong>der</strong> Anlagen<br />

Um die Betriebssicherheit und<br />

die Funktionalität <strong>der</strong> Anlagenteile<br />

auf Dauer zu gewährleisten,<br />

werden seitens <strong>der</strong> WLV mehrere<br />

Maßnahmen gesetzt. <strong>Die</strong> größte<br />

Gefahr im Betriebsfall liegt in<br />

<strong>der</strong> Verklausung des Grundablasses<br />

durch Unholz, wodurch kein<br />

o<strong>der</strong> zu wenig Wasser aus dem<br />

Becken strömen kann. Zur Vermeidung<br />

<strong>der</strong>artiger Situationen<br />

werden vor den Grundablässen<br />

ausreichend große Unholzrechen<br />

montiert. Für die Standsicherheit<br />

des Absperrbauwerkes werden<br />

während <strong>der</strong> Planungs- und Bauphase<br />

intensive geotechnische<br />

Untersuchungen gemäß ÖNORM<br />

B 4402 durchgeführt. <strong>Die</strong> Betreuung<br />

<strong>der</strong> Becken erfolgt durch die<br />

Betreibergemeinden und den bei<br />

<strong>der</strong> WLV eingesetzten Betreuungsdienst.<br />

Für jedes Rückhaltebecken wird<br />

von <strong>der</strong> WLV ein sogenanntes<br />

„Beckenbuch“ angefertigt und<br />

<strong>der</strong> betreffenden Gemeinde übergeben.<br />

Vor Ort wird ein sogenannter<br />

Beckenwärter eingesetzt,<br />

<strong>der</strong> die laufende Überwachung<br />

übernimmt, dies im Beckenbuch<br />

dokumentiert und eventuelle<br />

Mängel an die Gemeinde und an<br />

die WLV weiterleitet. <strong>Die</strong> durch<br />

Maßnahmen wie Räumungen,<br />

Wartungen, Böschungs- und Gehölzpflege<br />

etc. beseitigten Mängel<br />

werden gemäß Wasserbautenför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

1959 finanziert.<br />

Nach größeren Ereignissen<br />

werden Dokumentationen und<br />

Analysen erstellt und letztendlich<br />

entschieden, ob Anpassungen im<br />

Betrieb erfor<strong>der</strong>lich sind. Grundsätzlich<br />

ist festzuhalten, dass<br />

Rückhalteanlagen einer laufenden<br />

Betreuung bedürfen. Unabdingbar<br />

sind daher Rechenanlagen<br />

und Räumzufahrten. <strong>Die</strong> Deponie<br />

des Räumgutes muss rasch<br />

erfolgen, Deponieräume sind zu<br />

fixieren.

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