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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2007 - Wasserland Steiermark

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Abb. 7: Hochwasser 21. August 2005: Foto links: Schöckelbach; Andritzer Ortszentrum (Andritzer Reichsstraße - Gottlieb Remschmidt-Gasse);<br />

Foto Mitte: Andritzbach; Kreuzung Stattegger-, St. Veiter-, Weinitzenstraße; Foto rechts: Mariatrosterbach; Bachbettverlegung durch Schwemmholz<br />

(Mariatrosterstraße - Hauszufahrt bei Bach-km 6,38)<br />

<strong>Die</strong> Gesamtkosten<br />

für dieses zehnjahresmaßnahmenprogramm<br />

wurden auf <strong>der</strong> Preisbasis<br />

08/2006 mit<br />

65 Mio. Euro geschätzt.<br />

Zunächst wurde das Grazer<br />

Stadtgebiet in 7 Hauptflussgebiete<br />

(Tab. 1) eingeteilt. Durch diese<br />

Einteilung ergab sich, dass für die<br />

schutzwasserwirtschaftliche Planung<br />

sieben verschiedene Ingenieurbüros<br />

herangezogen wurden.<br />

Zwei weitere Büros wurden mit<br />

<strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Fachgebiete<br />

Gewässerökologie und Raumplanung<br />

betraut. Für die Gesamtkoordination<br />

wurde noch die Stelle<br />

einer Projektsteuerung eingerichtet.<br />

Neben den einzelnen Ingenieurbüros,<br />

<strong>der</strong> Projektleitung/<br />

Projektsteuerung wurden Beiräte<br />

(Vertreter <strong>der</strong> Stadt Graz, des<br />

Landes <strong>Steiermark</strong>, <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität, verschiedener<br />

Naturschutzorganisationen, <strong>der</strong><br />

Stadtfeuerwehr und des Landesfischereiverbandes)<br />

zur Mitarbeit<br />

eingeladen.<br />

Nach umfangreichen Erhebungen,<br />

Vorarbeiten, ergänzenden<br />

Vermessungen und Abstimmungen<br />

zwischen den Projektgruppen<br />

in mehreren Workshops lagen<br />

die grundsätzlichen Schutzkonzepte<br />

in <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />

des Jahres 2006 grob vor. Für jene<br />

Bachabschnitte, wo eine ent-<br />

W a s s e r l a n d S t e i e r m a r k 1 / 0 7<br />

sprechendeSchutzgradverbesserung nur durch die Errichtung<br />

von Hochwasserrückhalteanlagen<br />

erreichbar ist, war es zur Schärfung<br />

<strong>der</strong> Aussagekraft unbedingt<br />

erfor<strong>der</strong>lich, eine Nie<strong>der</strong>schlag-<br />

Abfluss-Modellierung durchzuführen.<br />

Im August 2006 waren<br />

die Arbeiten an den schutzwasserwirtschaftlichen<br />

Studien abgeschlossen.<br />

Der vorgeschlagene<br />

Maßnahmekatalog („Maßnahmenbündel“)<br />

ist sehr umfangreich<br />

und beinhaltet<br />

l die unbedingte Freihaltung<br />

(Vorsorge) und zusätzliche<br />

Schaffung von Überschwemmungsräumen,<br />

l die Errichtung von Hochwasserrückhaltebecken<br />

(29 Stück;<br />

davon liegen 7 Standorte außerhalb<br />

des Stadtgebietes; das<br />

gesamte Retentionsvolumen<br />

beträgt dabei ca. 1 Mio. m 3 ),<br />

l die Beseitigung von Engstellen<br />

(Bachbette und Durchlässe/<br />

Brücken) nach schutzwasserbaulichen<br />

und gewässerökologischen<br />

Gesichtspunkten und<br />

l die Verbesserung <strong>der</strong> ökologischen<br />

Funktionsfähigkeit (Erreichen<br />

eines möglichst guten<br />

Zustandes).<br />

Abb. 8: Hochwasser<br />

1998: Gabriachbach;<br />

die Hoffeldstraße als<br />

„Reißen<strong>der</strong> Fluss“<br />

(rechts Vergleichsfoto)<br />

Je<strong>der</strong> Kubikmeter Wasser, <strong>der</strong><br />

auf (wie<strong>der</strong> gewonnenen) Überschwemmungsgebieten<br />

durch<br />

Gewässerstrukturierungen sowie<br />

durch Erhalt und För<strong>der</strong>ung von<br />

Kleinstrukturen in <strong>der</strong> Landschaft<br />

zurückgehalten wird, ist ein Gewinn<br />

für den Naturhaushalt und<br />

eine Entlastung bei Hochwasser.<br />

Trotz größtmöglicher Ausnützung<br />

<strong>der</strong> örtlichen Gegebenheiten<br />

(verbunden mit umfangreichen<br />

Grundbeanspruchungen)<br />

wird es nicht möglich sein, für alle<br />

gefährdeten Siedlungsräume<br />

einen Hochwasserschutz bis zu<br />

einem HQ 100 zu erreichen. Am<br />

augenscheinlichsten tritt dies am<br />

Schöckelbach hervor. Hier liegt<br />

<strong>der</strong> maximal erreichbare Schutzgrad<br />

bei HQ 50. Der Vergleich zur<br />

<strong>der</strong>zeitigen Situation (Ausuferungen<br />

ab HQ 2-5) zeigt auch hier die<br />

deutliche Verbesserung.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtkosten für dieses<br />

Zehnjahresmaßnahmenprogramm<br />

wurden auf <strong>der</strong> Preisbasis<br />

08/2006 mit 65 Mio. Euro geschätzt(Bundeswasserbauverwaltung<br />

ca. 59 Mio. Euro; Wildbach-<br />

und Lawinenverbauung ca.<br />

6 Mio. Euro). <strong>Die</strong> Finanzierung<br />

wird von Bund, Land und Stadt<br />

getragen.<br />

Unter Heranziehung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Überflutungshäufigkeiten<br />

und des vorhandenen Schadenspotentials<br />

wurde im Bewusstsein,<br />

dass alle Schutzmaßnahmen<br />

wichtig und notwendig sind, eine<br />

Prioritätenreihung (bezogen<br />

auf die Hauptflussgebiete) vorgenommen,<br />

an <strong>der</strong> <strong>der</strong> Abflussraum<br />

des Schöckelbaches eindeutig an<br />

erster Stelle steht. Ihm folgen Andritzbach,<br />

Petersbach, Thalerbach,<br />

Mariatrosterbach, Ragnitzbach-Leonhardbach<br />

und Stiftingbach.

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