Helfen auch Sie! Wir helfen - Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen
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<strong>Wir</strong> <strong>helfen</strong><br />
krebskranken Kindern<br />
<strong>Helfen</strong> <strong>auch</strong> <strong>Sie</strong>!<br />
1
<strong>Wir</strong> über uns<br />
Vieles im Leben kommt unverhofft. Sonnenschein,<br />
wenn Regen gemeldet war, die Zwei in der<br />
Mathearbeit, die schon verhauen schien. Aber <strong>auch</strong><br />
Krankheiten, die harmlos anfangen und dann doch<br />
schwerer sind, als erwartet.<br />
Ein Krebsleiden trifft fast alle unerwartet, die Betroffenen<br />
sind überfordert und wissen nicht, wie<br />
man eine solch schwierige Lebenssituation bewältigen<br />
soll. Doch Krebs bei Kindern ist in vielen Fällen<br />
heilbar.<br />
Die Elterninitiative krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong><br />
e. V., die im Jahre 1989 von betroffenen Eltern ins<br />
Leben gerufen wurde, kümmert sich um betroffene<br />
Eltern und Kinder und sorgt dafür, dass sie tagtäglich<br />
gut versorgt sind.<br />
Mit ehrenamtlichem Engagement und zahlreichen<br />
Spenden haben wir über die Jahre vieles erreicht:<br />
Die onkologische Abteilung der Kinderklinik Kemperhof<br />
wurde kindgerechter gestaltet, die medizinische<br />
Ausstattung optimiert, Forschungen intensiviert,<br />
das Team der Ärzte und Pflegekräfte<br />
verstärkt, zusätzliche Spieleinrichtungen für die<br />
jungen Patienten geschaffen, eine Wohnung angekauft,<br />
die psychologische Betreuung verbessert<br />
und die häusliche Nachsorge ausgebaut.<br />
Auch jetzt bleibt noch vieles zu tun. <strong>Helfen</strong> <strong>Sie</strong><br />
uns mit Ihrem Mitgliedsbeitrag bzw. Ihren Spenden<br />
diese Arbeit zu leisten und geben <strong>Sie</strong> den Betroffenen<br />
damit das Gefühl, weiterhin in guten<br />
Händen zu sein.<br />
Vieles im Leben kommt unverhofft – also:<br />
Leben <strong>Sie</strong> den Tag.<br />
3
Der Vorstand<br />
Der Vorstand setzt sich zusammen aus betroffenen und nicht<br />
betroffenen Eltern. <strong>Sie</strong> kennen die Problematik krebskranker<br />
Kinder und ihrer Familien größtenteils aus erster Hand.<br />
Diese Erfahrung spielt eine wichtige Rolle bei allen Beschlüssen<br />
und Entscheidungen des Vorstandes.<br />
Das Vorstandsamt ist ein Ehrenamt, das heißt, kein Mitglied<br />
des Vorstandes erhält ein Gehalt.<br />
Vorstand von links nach rechts: Sönke Schütze (Beisitzer), Gaby Subera-<br />
Limper (2. Kassiererin), Reinhard Feldkirchner (1. Kassierer), Jutta Arens<br />
(2. Vorsitzende), Astrid Haack (2. Schriftführerin), Martina Quirmbach<br />
(Beisitzerin), Helma Kutzner (1. Vorsitzende).<br />
Es fehlt Dieter Kutzner (1. Schriftführer).<br />
Helma Kutzner, 1. Vorsitzende,<br />
Im August 1985 erkrankte unsere Tochter Petra an Leukämie<br />
und verstarb noch im Oktober nach nur 3 monatiger<br />
intensiver Behandlung im Kemperhof.<br />
Am 4.09.1989 gründeten wir mit anderen betroffenen<br />
Eltern die Elterninitiative krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong><br />
e.V. und ich übernahm die Funktion der 2. Vorsitzenden. Seit 1991<br />
leite ich mit Unterstützung des Vorstandes den Verein als 1.Vorsitzende.<br />
<strong>Wir</strong> sind stolz darauf, dass wir mit Hilfe unserer Mitglieder<br />
und der Spendenbereitschaft vieler Menschen im Großraum <strong>Koblenz</strong><br />
etablieren und wertvolle, unbürokratische Hilfe leisten konnten.<br />
Jutta Arens, 2. Vorsitzende, 2 Kinder<br />
Mein Sohn Dennis erkrankte 1997 an einer chronischen<br />
myeloischen monozytären Leukämie. Nach zwei Jahren<br />
intensiver Therapie in der Kinderklinik Kemperhof und<br />
zwei Kochmarktransplantationen in der Uni-Kinderklinik<br />
Kiel verstarb er im Mai 1999.<br />
Während dieser langen Krankheitsphase unterstützte<br />
uns die Elterninitiative finanziell und wir übernachteten kostenlos in<br />
der Elternwohnung in <strong>Koblenz</strong> bzw. im Elternhaus in Kiel.<br />
Seit Herbst 1999 bin ich nun selbst im Vorstand der Elterninitiative<br />
tätig und möchte meine eigenen Erfahrungen in die Vereinsarbeit<br />
einbringen.<br />
4
Die Geschäftsstelle<br />
Claudia Schmidt<br />
Gaby Subera-Limper<br />
Im März 2005 wurde von der Elterninitiative krebskranker<br />
Kinder <strong>Koblenz</strong> eine Geschäftsstelle eröffnet. <strong>Sie</strong> befindet<br />
sich in der <strong>Koblenz</strong>er Str. 116, gleich neben der Wohnung<br />
für die Eltern, deren krebskranke Kinder in der Kinderklinik<br />
Kemperhof behandelt werden. <strong>Sie</strong> ist von Montag bis Freitag<br />
von 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr geöffnet.<br />
Zum einen gibt es jede Menge Verwaltungsarbeit zu erledigen,<br />
z. B. die Mitgliederpflege oder Spendenverwaltung, zum<br />
anderen halten die Mitarbeiterinnen den Kontakt zur Kinderklinik,<br />
besuchen die erkrankten Kinder und ihre Eltern. Durch<br />
diesen Kontakt erfahren sie <strong>auch</strong> von den Sorgen und Nöten,<br />
die jede Familie mit solch einem schwerkranken Kind hat und<br />
der Verein versucht zu <strong>helfen</strong> wo es möglich ist.<br />
Beide Mitarbeiterinnen sind selbst betroffene Mütter, ihre<br />
Kinder waren vor einigen Jahren <strong>auch</strong> an Krebs erkrankt und<br />
wurden über viele Monate hinweg auf der Kinderkrebsstation<br />
behandelt. So kennen sie genau die Situation in der sich die<br />
Familien befinden.<br />
Die Krebserkrankung eines Kindes verändert die Lebenssituation<br />
der gesamten Familie vollkommen und bringt jeden Tag<br />
neue Probleme, Sorgen und Ängste mit sich.<br />
Da sich die Geschäftsstelle gleich neben der Elternwohnung<br />
befindet, können die Eltern und Bewohner der Wohnung sie jederzeit<br />
besuchen, entweder auf ein „kleines Hallo“ oder aber<br />
<strong>auch</strong> um schnelle und unbürokratische Hilfe zu bekommen.<br />
5
Krebs im Kindesalter –<br />
ein Situationsbericht<br />
In Deutschland erkranken jährlich etwa 1.800<br />
Kinder akut an Leukämie oder bösartigen Tumoren.<br />
Im Vergleich zur Häufigkeit anderer Erkrankungen<br />
im Kindesalter erscheint diese Zahl<br />
relativ niedrig. <strong>Sie</strong> erhält jedoch durch die Bedrohung,<br />
die Krebs für das Leben der Kinder noch<br />
immer darstellt, eine schwerwiegende Bedeutung.<br />
Früher, d. h. vor 30 Jahren, starb noch fast jedes<br />
an Krebs erkrankte Kind. Heute können dank<br />
intensiver Forschung und erheblicher Fortschritte<br />
in der Medizin fast 80 % aller Patienten geheilt<br />
werden. Bei einzelnen Krankheiten, wie Lymphomen<br />
und Leukämie, liegt die Heilungsrate noch höher.<br />
Der Weg zur Heilung bedeutet jedoch eine intensive<br />
und sehr belastende Zeit der Behandlung, die<br />
die Kinder lange an das Krankenhaus bindet und ihnen,<br />
wie <strong>auch</strong> der gesamten Familie, sehr viel Geduld<br />
und Tapferkeit abverlangt. Die Therapie bösartiger<br />
Krebserkrankungen im Kindesalter richtet<br />
sich immer am Ziel der Heilung aus.<br />
<strong>Sie</strong> umfasst, abhängig von der Diagnose, Operation,<br />
Bestrahlung, Chemotherapie und psychosoziale<br />
Betreuung. Diese komplexe Behandlung ist speziellen<br />
onkologischen Zentren vorbehalten. In unserer<br />
Kinderklinik im Kemperhof <strong>Koblenz</strong> werden jährlich<br />
ca. 18 Kinder behandelt.<br />
Der Einzugsbereich des Kemperhofes beträgt ca.<br />
50 km rund um <strong>Koblenz</strong>.<br />
6
Die Krankheit und ihre<br />
Begleitumstände<br />
K inder und Jugendliche aller Altersgruppen<br />
können plötzlich von einer Krebserkrankung betroffen<br />
sein, ohne dass vorherige „Warnzeichen“<br />
auftreten.<br />
Dabei kommt es zur Wucherung unreifer Zellen in<br />
einem Organ. Breiten sich diese Zellen auf Kosten<br />
des gesunden Gewebes aus, führt die Erkrankung<br />
unbehandelt zum Tod. Glücklicherweise gelingt es<br />
heute durch die Kombination verschiedener Behandlungsmöglichkeiten,<br />
unter denen die Chemotherapie<br />
einen besonderen Stellenwert einnimmt,<br />
die meisten Krebsarten im Kindesalter erfolgreich<br />
zu behandeln.<br />
Viele Familien sind gezwungen, ihr Kind in einem<br />
von ihrem Wohnort weit entfernten Behandlungszentrum<br />
unterzubringen. Dies zieht erhebliche Belastungen<br />
für alle Betroffenen nach sich, bedingt<br />
durch weite Anfahrtswege und die räumliche Trennung<br />
der Familie über einen längeren Zeitraum. Die<br />
Unsicherheit bezüglich des Krankheitsausganges<br />
und die Sorge um das Kind während der anstrengenden<br />
Behandlung stellen neben der körperlichen<br />
und finanziellen <strong>auch</strong> noch eine erhebliche psychische<br />
Belastung dar.<br />
Der Verlust von gewohntem Umfeld und Alltagsrhythmus<br />
durch häufige stationäre Aufenthalte<br />
trägt zu einer Verunsicherung und Verängstigung<br />
des Kindes bei. Wichtige, das Selbstwertgefühl<br />
des Kindes stärkende soziale Bezüge wie Schule,<br />
Freunde und Verwandte fehlen, da die Kontakte<br />
aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr eingeschränkt<br />
werden müssen. Eine psychosoziale<br />
Begleitung und gezielte Unterstützung kann der<br />
gesamten Familie <strong>helfen</strong>, mit dieser Lebenskrise<br />
fertig zu werden.<br />
7
8<br />
Hilfsaktionen<br />
Bei unserer Arbeit setzen wir folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
● <strong>Wir</strong> versorgen die Station und statten sie<br />
kindgerecht aus: mit medizinischen Geräten,<br />
Möbeln und Spielsachen, damit eine optimale<br />
Behandlung erfolgen kann und die Kinder und<br />
Jugendlichen eine Umgebung vorfinden, in der<br />
sie sich wohl fühlen können.<br />
● Aus Spendenmitteln finanzieren wir<br />
zusätzliche Stellen: eine Arztstelle zu<br />
50 %, eine Nachsorgeschwester, zwei<br />
Erzieherinnen und eine Lehrerin.<br />
● Familien in finanziellen Nöten bieten wir<br />
direkte Hilfe an.<br />
● <strong>Wir</strong> stehen betroffenen Familien mit<br />
Gesprächen, Informationen und weiteren<br />
Hilfeleistungen zur Seite.
● Durchführung von Ausflügen und Feiern.<br />
● Organisation besonderer Wünsche oder <strong>auch</strong><br />
Erfüllung letzter Wünsche.<br />
● Mitfinanzierung langfristiger<br />
Krebsforschungsprogramme über die<br />
Deutsche Leukämieforschung in Bonn.<br />
● Durch Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir die<br />
Bevölkerung über die Situation krebskranker<br />
Kinder und ihrer Familien zu informieren und<br />
zu sensibilisieren.<br />
● <strong>Wir</strong> <strong>helfen</strong> auf allen Gebieten, mit allen<br />
Möglichkeiten die wir haben, finanziell und<br />
materiell.<br />
9
Am 14 September 2008 fand zum ersten, aber<br />
sicher nicht zum letzten Mal, ein Sommerfest<br />
der Elterninitiative auf dem Grillplatz in Rhens<br />
im Mühlental statt. Dieser Platz liegt an einem<br />
kleinen Teich mit Bachlauf und großem Spielplatz.<br />
Bei kühlem aber schönem Sonnenwetter genossen<br />
die Kinder und Erwachsenen einen entspannten<br />
Sonntag mit leckerem Grillgut und viel guter<br />
Laune.<br />
10<br />
Sommergrillfest<br />
in Rhens
12<br />
Kinderkrebsstation Station<br />
K2A
Erfahrungsbericht<br />
eines erkrankten Mädchens:<br />
Es begann im September 2005. Ich hatte starke<br />
Schmerzen im Nacken und an der linken Schulter.<br />
Trotz Schmerz- und Schlafmittel schlief ich höchstens<br />
6 Stunden. Meine Mutter ging mit mir zum Arzt, doch<br />
alles was er feststellen konnte, waren Schulter- und<br />
Nackenverspannungen. Die Schmerzen wurden immer<br />
schlimmer und so überwies mich der Arzt zum MRT<br />
(Magnetresonanz-tomographie – ein bildgebendes Verfahren).<br />
Dort erfuhr ich den wahren Grund für meine<br />
Schmerzen: einen Hirntumor, der bis in den Nacken<br />
reichte.<br />
Ich wurde auf die Kinderintensivstation des Krankenhauses<br />
Kemperhof eingewiesen und 2 Wochen später<br />
wurde ich operiert. Der Tumor wurde entfernt und ein<br />
Port wurde eingesetzt. Nach 4 Tagen im künstlichen<br />
Koma wachte ich wieder auf. 3 Tage später konnte ich<br />
dann von der Intensivstation auf die Kinderkrebsstation<br />
verlegt werden. Die weitere Behandlung gegen meinen<br />
Krebs wurde mit den Ärzten besprochen und genau<br />
geplant. <strong>Sie</strong> bestand aus Chemotherapie und Bestrahlungen.<br />
So wurden die Krebszellen zwar zerstört, aber<br />
mir fielen alle Haare aus. Ich war total traurig, aber die<br />
Kinderkrankenschwestern der K2A bauten mich wieder<br />
auf. Sehr geholfen hat mir aber <strong>auch</strong> Iris Tönges, die<br />
Erzieherin aus dem Onko-Spielzimmer und Frau Dreher,<br />
die Sozialpädagogin. Die Psychologin, Frau Striegler war<br />
natürlich <strong>auch</strong> mit von der Partie.<br />
Damit die Schule nicht zu kurz kam in der langen Zeit<br />
meiner Behandlung paukte ich mit der Lehrerin Frau<br />
Struth täglich was das Zeug hielt. Mittlerweile bin ich<br />
so gut wie gesund und trotz Glatze guter Laune. Dank<br />
der Ärzte und Schwestern der K2A kann ich wieder<br />
normal und ohne Schmerzen leben.<br />
Dank meiner Familie und meiner<br />
Freunde habe ich das Lachen und<br />
meinen Humor nie verloren.<br />
Danke<br />
Stefanie Neu, Mai 2006<br />
13
14<br />
Spielecke<br />
auf der Kinderkrebsstation
Bietet Kindern<br />
und Eltern eine<br />
Rückzugsmöglichkeit...<br />
15
Seit 5 Jahren unterrichte ich nun<br />
schon im Auftrag der Elterninitiative<br />
die Schulkinder auf der<br />
Onkologie des Kinderkrankenhauses<br />
Kemperhof/<strong>Koblenz</strong>.<br />
5 Jahre, die mich mehr denn je<br />
in meiner Überzeugung bestärkt<br />
haben, dass die schulische Betreuung<br />
schwerkranker Kinder im<br />
Krankenhaus weit mehr ist als eine kurze Ablenkung<br />
vom Klinikalltag.<br />
Der Lebensraum Schule/Klasse ist für Schüler - vom<br />
Erstklässler bis zum Oberstufenschüler - der dominierende<br />
Ort sozialen Lernens. Die Diagnose „Krebs”<br />
bedeutet meist, aus dieser Sicherheit und Geborgenheit<br />
der Normalität plötzlich herausgerissen zu<br />
sein. Zukunfts- und Versagensängste machen sich<br />
breit: Werde ich das Klassenziel schaffen können?,<br />
Werden die Lehrer und Klassenkameraden Verständnis<br />
aufbringen für mich und meine besondere Situation?,<br />
Werden die Freunde aus der Klasse/Schule<br />
den Kontakt zu mir aufrechterhalten?, Wie wird sich<br />
die Klasse ohne mich weiterentwickeln, passe ich da<br />
überhaupt noch hinein?<br />
Solche von fast allen Schülern immer wieder direkt<br />
oder indirekt zum Ausdruck gebrachten Unsicherheiten<br />
machen deutlich, wie wichtig es ist, krebskranke<br />
Kinder gerade während der stationären Therapie<br />
schulpädagogisch zu begleiten. Die Aufrechterhaltung<br />
der Schülerrolle im Krankenhaus ist in meinen Augen<br />
der Appell an das Gesunde im Kind, der das Gefühl für<br />
den hoffnungsvollen Blick in die Zukunft stärkt.<br />
Dieser Ansatz kann allerdings -so meine Erfahrungnur<br />
erfolgreich sein, wenn es gelingt, möglichst rasch<br />
eine enge Verzahnung zwischen Familie, Heimatschule<br />
und Krankenhauslehrkraft aufzubauen. In den 5 Jahren<br />
meiner Tätigkeit auf der K2A hat diese Koopera-<br />
16<br />
Erfahrungsbericht<br />
von Heike Struth, Lehrerin der<br />
K2A, Kemperhof
tion <strong>auch</strong> in der Regel gut funktioniert, meistens so<br />
gut, dass die Schüler ohne größere Schwierigkeiten<br />
in ihre Klasse zurückkehren und wieder den Anschluss<br />
finden konnten.<br />
Dennoch möchte ich an dieser Stelle <strong>auch</strong> nicht unausgesprochen<br />
lassen, dass durchaus der ein oder andere<br />
erkrankte Schüler der Station leider nicht optimal<br />
mit Informationen über Lernstand und Unterrichtsinhalte<br />
der Heimatschulklassen versorgt wurde. Als<br />
Gründe hierfür lassen sich aus der Retrospektive<br />
hauptsächlich folgende anführen:<br />
● Der Standpunkt des Klassenlehrers, schwerkranke<br />
Schüler sollten nicht mit schulischen Anforderungen<br />
belastet werden: „werde erst mal richtig gesund, dann<br />
hast du immer noch genug Zeit dich um die Schule<br />
zu kümmern” - eine sicherlich von Herzen kommende<br />
und zutiefst gut gemeinte Äußerung, die jedoch der<br />
Vorstellung der therapeutischen Bedeutsamkeit der<br />
Fortsetzung der Beschulung während der Therapie<br />
diametral gegenübersteht.<br />
● Psychisch-emotionale Überforderung eines verantwortlichen<br />
Lehrers, z.B. wegen eigener Erkrankung<br />
oder eines vergleichbaren Krankheitsfalles in der Familie<br />
oder im Freundeskreis<br />
● Die Größe des Schulsystems: es fällt auf, dass die<br />
Kooperation mit Grundschulen leichter aufzubauen<br />
und <strong>auch</strong> beizubehalten ist.<br />
Abschließend möchte ich noch auf einen Aspekt hinweisen,<br />
der mir sehr am Herzen liegt. Oft werde ich<br />
gefragt: Was machst du eigentlich als Lehrkraft,<br />
wenn absehbar ist, dass ein Schüler sterben wird?<br />
Dann macht Unterricht doch wohl keinen Sinn mehr?!<br />
Ja, das habe ich anfangs meiner Tätigkeit auf der<br />
K2A <strong>auch</strong> gedacht und mich folglich (heute sage ich:<br />
Leider) entsprechend verhalten: behutsamer Rückzug;<br />
bis Michael, ein Drittklässler, mir die Augen öffnete.<br />
Dieser Junge bestand nur wenige Tage vor seinem<br />
Tod darauf, mit mir ein bestimmtes Sachthema<br />
zu bearbeiten: „Verkehrszeichen und ihre jeweilige<br />
Bedeutung”. Und heute bin ich froh, mich darauf eingelassen<br />
zu haben, denn für das Kind war es genau in<br />
diesem Moment wichtig und sinnvoll, das Gewünschte<br />
noch erledigt zu haben. Durch dieses besondere<br />
17
Erlebnis (),<br />
aber <strong>auch</strong> durch die Anregungen aus einem<br />
von der Elterninitiative angebotenen „Sterbe- und<br />
Trauerseminar”, bin ich zu der Überzeugung gelangt,<br />
dass die Lehrkraft dem sterbenden Schüler nicht<br />
das Gefühl vermitteln darf: „So das war’s” sondern<br />
dass gerade <strong>auch</strong> sie zu der Verwirklichung der Devise<br />
„Wenn <strong>auch</strong> medizinisch nichts mehr möglich ist,<br />
so ist menschlich alles möglich!” beitragen kann und<br />
sollte.<br />
Ich möchte nicht enden, ohne dem Vorstand und natürlich<br />
allen Förderern der Elterninitiative zu danken<br />
für das Engagement in Sachen „Schulzimmer”. Seitdem<br />
ich den Seminarraum auf der K2A für den Schulunterricht<br />
nutzen kann und dort einen Schrank zur<br />
Aufbewahrung meiner zahlreichen Lehrmaterialien<br />
zur Verfügung habe, hat das Unterrichtsangebot eine<br />
qualitative Aufwertung erfahren:<br />
● Die Schüler können ungestört lernen, sich<br />
besser konzentrieren<br />
● <strong>Sie</strong> haben Zugriff auf ein größeres<br />
Lernmaterialsortiment<br />
● Kleingruppenbildung ist problemlos möglich<br />
● Die Jüngsten haben das Gefühl, wirklich „in<br />
die Schule zu gehen”.<br />
Danke! So macht Schule auf der K2A den<br />
Schülern und mir noch mehr Spaß!<br />
18<br />
Ihre<br />
Heike Struth
Der Mensch soll lernen,<br />
nur die Ochsen büffeln.<br />
Erich Kästner<br />
19
Die kliniknahe Elternwohnung ist ein „Zuhause auf<br />
Zeit“ für Familien, deren Kinder in der Kinderklinik<br />
Kemperhof behandelt werden.<br />
Hier können Eltern wohnen, für die das tägliche<br />
Pendeln zwischen Wohnort und Klinik, während der<br />
oft viele Monate dauernden Behandlungszeit, nicht<br />
möglich ist.<br />
4 Zimmer mit eigenem Bad, ein großzügiger Wohn-<br />
und Essbereich, eine komplett eingerichtete Küche<br />
und ein Hauswirtschaftsraum erwarten die Familien.<br />
Die Elternwohnung bietet Platz für die ganze Familie.<br />
Auch die kleinen Patienten kommen in die<br />
Wohnung, wenn es die Therapie erlaubt. Die helle<br />
und freundliche Einrichtung schafft eine familiäre<br />
Atmosphäre. Hier können die Eltern ihre Sorgen<br />
mit anderen Eltern teilen.<br />
Wichtiger noch, man ist von der Klinik sofort erreichbar,<br />
wenn das kranke Kind einen br<strong>auch</strong>t.<br />
Durch ihre Nähe können die Eltern den schwerkranken<br />
Kindern täglich das geben, was die Medizin<br />
nicht zu geben vermag – und doch für den Heilerfolg<br />
so wichtig ist:<br />
20<br />
Die Elternwohnung<br />
in Kliniknähe<br />
Elterliche Liebe
Die Elterninitiative krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong> e. V.<br />
garantiert, dass Ihre Spenden in vollem Umfang für<br />
die Betreuung der krebskranken Kinder und deren Familien<br />
verwendet werden.<br />
Laut Freistellungsbescheid des Finanzamtes <strong>Koblenz</strong><br />
sind wir als Einrichtung zur Förderung der öffentlichen<br />
Gesundheitspflege als gemeinnütziger Verein anerkannt<br />
und daher berechtigt, Zuwendungsbescheinigungen<br />
auszustellen.<br />
22<br />
<strong>Wir</strong> br<strong>auch</strong>en weiterhin<br />
Ihre Hilfe<br />
Da die Elterninitiative krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong><br />
keine öffentlichen Gelder erhält, werden alle erwähnten<br />
Projekte einzig und allein aus Spenden hilfsbereiter<br />
und verantwortungsbewußter Mitbürger finanziert.<br />
Deshalb gehen wir <strong>auch</strong> sehr sorgsam mit den uns anvertrauten<br />
Spendengelder um.<br />
Viele Menschen haben in der Vergangenheit Vertrauen<br />
in unsere Arbeit gesetzt. Vertrauen <strong>auch</strong> <strong>Sie</strong> uns, und<br />
<strong>helfen</strong> <strong>Sie</strong> uns durch ihre Spende oder durch eine Mitgliedschaft<br />
in der Elterninitiative.<br />
Denn <strong>auch</strong> in Zukunft müssen Hilfe, Betreuung und<br />
Therapie krebskranker Kinder gesichert sein und die<br />
Heilungschancen der kleinen Patienten verbessert<br />
werden.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> mehr über uns erfahren wollen oder wenn<br />
<strong>Sie</strong> Mitglied werden und unsere Arbeit damit kontinuierlich<br />
unterstützen möchten, können <strong>Sie</strong> sich über<br />
Internet informieren (www.eikkk.de) bzw. unsere anhängende<br />
Beitrittserklärung ausfüllen und Mitglied<br />
werden.<br />
<strong>Wir</strong> sind alle ehrenamtlich tätig. Ihre Spende kommt<br />
vollständig krebskranken Kindern und ihren Familien<br />
zugute.
Wichtig<br />
Damit <strong>Sie</strong> eine ordnungsgemäße Spendenbescheinigung<br />
von uns erhalten können, ist es erforderlich,<br />
dass auf Ihrem Überweisungsträger die vollständige<br />
Anschrift (Name, Vorname, Straße, Postleitzahl und<br />
Wohnort) angegeben ist. Vereine, Clubs und andere<br />
Personenvereinigungen benennen bitte eine Person<br />
auf dem Überweisungsträger, an die die Spendenbescheinigung<br />
zu adressieren ist.<br />
Vielen Dank<br />
für Ihre<br />
Unterstützung!<br />
23
24<br />
Geschäftsstelle:<br />
Elterninitiative krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong> e.V.<br />
Claudia Schmidt<br />
<strong>Koblenz</strong>er Str. 116 · 56073 <strong>Koblenz</strong><br />
Fon 02 61 / 5 79 32 21 · Fax 02 61 / 5 79 32 77<br />
e-Mail: info@eikkk.de · Internet: www.eikkk.de<br />
www.atelier-querbach.de<br />
Kontaktadresse:<br />
Helma Kutzner, 1. Vorsitzende<br />
Marienstraße 54 · 56341 Kamp-Bornhofen<br />
Fon 0 67 73 - 6 67 · Fax 0 67 73 - 76 11<br />
Spendenkonten:<br />
Volksbank Mittelrhein<br />
BLZ 570 900 00<br />
Ktn-Nr. 160 242 50 10<br />
Sparkasse <strong>Koblenz</strong><br />
BLZ 570 501 20<br />
Ktn-Nr. 10 11 220<br />
Antrag bitte hier abtrennen.
Elterninitiative krebskranker Kinder<br />
<strong>Koblenz</strong> e.V.<br />
<strong>Koblenz</strong>er Str. 116<br />
56073 <strong>Koblenz</strong><br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelrhein, BLZ 570 900 00, Ktn-Nr. 160 242 50 10<br />
Sparkasse <strong>Koblenz</strong>, BLZ 570 501 20, Ktn-Nr. 10 11 220<br />
Aufnahmeantrag<br />
Name:<br />
Straße:<br />
Wohnort:<br />
Telefon: Eintritt am:<br />
Jahresbeitrag €<br />
(Mindestbeitrag 16,- € jährlich für 1 Mitglied, für jedes Familienmitglied<br />
im selben Haushalt lebend 6,- € jährlich)<br />
Bankeinzugsermächtigung<br />
Ich/<strong>Wir</strong> ermächtige/n hiermit den umseitig genannten<br />
Verein, den eingetragenen Jahresbeitrag von meinem/<br />
unserem<br />
Konto Nr.:<br />
Bank:<br />
BLZ:<br />
abzubuchen.<br />
Datum Unterschrift<br />
25
26<br />
❍ Wenn <strong>Sie</strong> an weiteren Informationen und Ak-<br />
tivitäten der „Elterninitiative krebskranker Kinder<br />
<strong>Koblenz</strong> e.V.“ interessiert sind, können <strong>Sie</strong> sich die<br />
Homepage - www.krebskranke-kinder-koblenz.de -<br />
ansehen<br />
Elterninitiative<br />
krebskranker Kinder <strong>Koblenz</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Frau Claudia Schmidt<br />
<strong>Koblenz</strong>er Str. 116<br />
56073 <strong>Koblenz</strong>