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VERAS<br />
ZETTE<br />
JUN<br />
1/07<br />
VERAS<br />
Verband Abdichtungsunternehmungen<br />
Schweiz<br />
VERAS<br />
Association suisse des entreprises<br />
de travaux d’étanchéité<br />
Postfach 5853, 3001 Bern<br />
Telefon 031 310 20 34, Fax 031 310 20 35<br />
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VERAZETTE<br />
EDITORIAL<br />
In der Abdichtungsbranche tut sich viel!<br />
Thomas Suter, Präsident VERAS, Zürich<br />
Die Überarbeitung der SIA-Normen für Abdichtungen und Entwässerungen<br />
kommt in die Endphase. Am 1. September 2007 wird die erste<br />
neue Norm SIA 271 «Abdichtungen von Hochbauten» zusammen<br />
mit der Kopfnorm SIA 270 «Abdichtungen und Entwässerungen –<br />
Allgemeine Grundlagen und Schnittstellen» in Kraft treten. Mit den<br />
neuen System-, Produkte- und Prüfnormen, in welchen überall<br />
VERAS-Vertreter Einsitz hatten und haben und aktiv mitarbeiten,<br />
werden die Anforderungen für Abdichtungen im Hochbau verschärft.<br />
Das ist gut und wichtig zu wissen für Planer, Architekten und Bauherren.<br />
Die erhöhten Anforderungen tragen letztlich auch dem guten Image des Flachdachs<br />
Rechnung, das heute ein unverzichtbarer Teil moderner, zukunftsweisender Architektur geworden<br />
ist.<br />
Auch die Verbandslandschaft im Abdichtungsbereich bewegt sich. Der Verband Abdichtungsunternehmungen<br />
Schweiz VERAS wird auf Beginn des Jahres 2008 mit dem Groupement<br />
des Etancheurs Romands GER, dem Verband Schweizerischer Dichtstoffverarbeiter<br />
VSD und dem Verband Schweizerischer Industrie- und Unterlagsbodenunternehmer VSIU<br />
fusionieren. Die Bereiche Abdichtungen, Fugen und Estriche werden in einem neuen starken<br />
Verbund zusammengefasst.<br />
Und schliesslich die Berufliche Grundbildung: Die VERAS-Mitglieder haben an ihrer Generalversammlung<br />
im Frühling 2007 beschlossen, die Berufe «Bauisoleur» und «Flachdachbauer»<br />
zusammenzulegen und innerhalb des Berufsfeldes Polybau zusammen mit dem<br />
Schweizerischen Verband Dach & Wand SVDW den Beruf «Abdichter» aus der Taufe zu heben.<br />
Damit wird auch die Berufliche Grundbildung (und in einem zweiten Schritt die Weiterbildung)<br />
für die Bereiche Abdichtungen mit Flüssigkunststoff, Kunststoff-Dichtungsbahnen,<br />
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen, Fugen-Dichtstoffe und Gussasphalt konzentriert und gestärkt.<br />
Damit auch morgen unsere Unternehmungen Gewähr bieten für fach- und normgerechte<br />
Abdichtungen im Hoch-, Tief- und Tunnelbau.<br />
3
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Einleitung<br />
Die klimatischen Verhältnisse während<br />
und unmittelbar nach einer Applikation<br />
beeinflussen die Qualität einer Beschichtung<br />
wesentlich. Die Limiten sind nicht<br />
nur durch Temperatur und Luftfeuchtigkeit,<br />
sondern auch durch den Taupunkt,<br />
der direkt von diesen beiden Grössen und<br />
der Untergrundtemperatur abhängt, gegeben.<br />
VERAZETTE<br />
DIE SACHE MIT DEM TAUPUNKT –<br />
HINWEISE FÜR DEN PRAKTIKER<br />
Alex Beutler, Sascha Eggmann, Sika Sarnafil AG<br />
Der nachfolgende Artikel soll dem Praktiker<br />
die Zusammenhänge sowie die Anwendung<br />
der Taupunktkarte erläutern.<br />
Luft und Wasser<br />
In der Umgebungsluft ist immer ein gewisser<br />
Anteil an Wasser vorhanden. Wie<br />
viel Wasser die Luft aufnehmen kann,<br />
hängt vor allem von der Lufttemperatur<br />
ab. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser<br />
kann sie aufnehmen. Beispiel: Ist die Luft<br />
10 °C warm, so kann sie maximal 9.3 g<br />
Wasser pro Kubikmeter aufnehmen, ohne<br />
dass das Wasser ausscheidet (kondensiert).<br />
Ist sie 0 °C warm, so kann sie nur<br />
noch 4.8 g pro Kubikmeter aufnehmen.<br />
Absolute Luftfeuchtigkeit<br />
Die absolute Luftfeuchtigkeit ist der Anteil<br />
an Wasser in der Luft in Gramm pro<br />
Kubikmeter. Beispiel: Die absolute Luftfeuchtigkeit<br />
beträgt 5 g/m 3 .<br />
Relative Luftfeuchtigkeit<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis<br />
aus der absoluten Luftfeuchtigkeit<br />
[g/m 3 ] zur maximal möglichen Wassermenge<br />
[g/m 3 ]. Beispiel: Die absolute<br />
Luftfeuchtigkeit beträgt bei 10 °C 5 g/m 3 .<br />
Wie wir oben gesehen haben, kann 10 °C<br />
warme Luft maximal 9.3 g/m 3 aufnehmen.<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt<br />
also: (5 : 9.3 = 0.54) 54 Prozent.<br />
Der Taupunkt<br />
Der Taupunkt ist jene Temperatur, bei einer<br />
vorgegebenen absoluten Luftfeuchtigkeit,<br />
wo die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent<br />
erreicht, so dass sie das überschüssige<br />
Wasser abgeben muss. Das bedeutet in der<br />
Praxis, dass sich auf Untergründen, die<br />
kälter als die Luft sind, ein Kondenswasserfilm<br />
bilden kann (Beispiel: Kalte Getränkeflasche<br />
im Sommer oder beschlagene<br />
Windschutzscheibe am Morgen).<br />
5<br />
Der Taupunktabstand<br />
Der Taupunktabstand ist die Differenz<br />
zwischen Taupunkt und Untergrundtemperatur.<br />
Wichtig: Beim Beschichten auf der Baustelle<br />
kommt es auf den Taupunktabstand<br />
an und nicht auf den Taupunkt. Der Taupunkt<br />
wird lediglich zur Berechnung des<br />
Taupunktabstandes benötigt. Im Normalfall<br />
sollte er mindestens 3 °C für überdachte<br />
Arbeiten und 4 °C für Arbeiten unter<br />
freiem Himmel betragen.<br />
Klimatische Einflüsse auf den Taupunktabstand<br />
Günstige Einflüsse (Erhöhung des Taupunktabstandes):<br />
Steigende Untergrundtemperaturen sowie<br />
abnehmende relative Luftfeuchtigkeit.<br />
Beschichtungen auf porösen Untergründen<br />
dürfen nicht bei steigenden Temperaturen<br />
appliziert werden.<br />
Ungünstige Einflüsse:<br />
Sinkende Untergrundtemperaturen sowie<br />
steigende Luftfeuchtigkeit (Nebel, Föhneinbruch).<br />
Beispiel einer Taupunktkarte.<br />
Verwendung der Taupunktkarte<br />
• Zuerst relative Luftfeuchtigkeit ermitteln.<br />
• Die relative Luftfeuchtigkeit am<br />
Schiebstreifen der Taupunktkarte auf<br />
den Punkt SET setzen (untere Skala)<br />
• Die Umgebungstemperatur (Lufttemperatur)<br />
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• Auf der oberen Skala die Umgebungstemperatur<br />
suchen und diese Linie auf<br />
der Skala geradlinig nach unten verlängern.<br />
• Auf der mittleren Skala kann man anschliessend<br />
den Taupunkt ablesen (verlängerte<br />
Linie).<br />
• Messen der Untergrundtemperatur<br />
• Taupunkt mit der gemessenen Untergrundtemperatur<br />
vergleichen. Die<br />
Untergrundtemperatur muss mind. 3 °C<br />
höher sein als der Taupunkt.<br />
Beispiel<br />
Sie messen eine relative Luftfeuchtigkeit<br />
von 70 Prozent, eine Umgebungstempe-<br />
VERAZETTE<br />
ratur von 20 °C und eine Untergrundtemperatur<br />
von 18 °C.<br />
Der Taupunkt beträgt: 14.3 °C<br />
Der Taupunktabstand: 3.7 °C<br />
Das bedeutet, dass sie bei überdachten Arbeiten,<br />
die Arbeiten beginnen oder fortsetzen<br />
können. Seien sie sich aber bewusst,<br />
dass zum Beispiel Föhn die relative<br />
Luftfeuchtigkeit schnell erhöhen kann, so<br />
dass sich der Taupunktabstand verringert.<br />
Arbeiten unter freiem Himmel sollten eingestellt<br />
werden, vor allem wenn sie mit<br />
fallenden Temperaturen rechnen müssen.<br />
7<br />
Bei der Applikation von Beschichtungen ist die<br />
exakte Erfassung der klimatischen Eckwerte wichtig.<br />
Taupunkttabelle<br />
Ermittlung der Tautemperatur aus Lufttemperatur und relativer Feuchte<br />
Tempe- Taupunkttemperatur (°C) bei einer relativen Feuchte von: Temperatur<br />
°C 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ratur °C<br />
0 – -27,9 -20,2 -15,4 -12,0 - 9,2 - 6,8 - 4,8 - 2,8 - 1,4 + 0,0 0<br />
1 – -27,2 -19,3 -14,5 -11,1 - 8,2 - 5,8 - 3,8 - 1,9 - 0,4 + 1,0 1<br />
2 – -26,4 -18,5 -13,7 -10,2 - 7,3 - 5,0 - 2,8 - 1,0 + 0,6 + 2,0 2<br />
3 – -25,6 -17,7 -12,9 - 9,4 - 6,4 - 4,1 - 1,9 - 0,1 + 1,5 + 3,0 3<br />
4 – -24,8 -16,8 -12,0 - 8,5 - 5,5 - 3,1 - 1,0 - 0,8 + 2,5 + 4,0 4<br />
5 – -24,0 -15,9 -11,2 - 7,6 - 4,6 - 2,2 - 0,1 + 1,8 + 3,5 + 5,0 5<br />
6 – -23,1 -15,0 -10,3 - 6,6 - 3,7 - 1,3 + 0,8 + 2,8 + 4,5 + 6,0 6<br />
7 – -22,3 -14,2 - 9,4 - 5,7 - 2,8 - 0,4 + 1,8 + 3,8 + 5,5 + 7,0 7<br />
8 – -21,6 -13,5 - 8,5 - 4,8 - 1,8 + 0,6 + 2,8 + 4,8 + 6,5 + 8,0 8<br />
9 – -21,0 -12,8 - 7,6 - 3,8 - 0,8 + 1,6 + 3,8 + 5,8 + 7,4 + 9,0 9<br />
10 – -20,2 -12,0 - 6,7 - 2,9 + 0,1 + 2,5 + 4,8 + 6,8 + 8,4 +10,0 10<br />
11 – -19,5 -11,1 - 5,9 - 2,0 + 0,9 + 3,5 + 5,7 + 7,8 + 9,4 +11,0 11<br />
12 – -18,7 -10,2 - 5,0 - 1,2 + 1,7 + 4,4 + 6,5 + 8,7 +10,4 +12,0 12<br />
13 – -17,9 - 9,4 - 4,2 - 0,3 + 2,6 + 5,3 + 7,5 + 9,7 +11,4 +13,0 13<br />
14 – -17,2 - 8,6 - 3,3 + 0,6 + 3,5 + 6,2 + 8,5 +10,6 +12,3 +14,0 14<br />
15 – -16,4 - 7,8 - 2,4 + 1,5 + 4,5 + 7,2 + 9,5 +11,6 +13,3 +15,0 15<br />
16 – -15,7 - 6,9 - 1,5 + 2,4 + 5,5 + 8,1 +10,5 +12,6 +14,3 +16,0 16<br />
17 – -14,9 - 6,0 - 0,7 + 3,3 + 6,5 + 9,1 +11,5 +13,5 +15,3 +17,0 17<br />
18 – -14,1 - 5,2 + 0,2 + 4,2 + 7,4 +10,1 +12,4 +14,5 +16,3 +18,0 18<br />
19 – -13,2 - 4,5 + 1,0 + 5,1 + 8,3 +11,0 +13,4 +15,4 +17,3 +19,0 19<br />
20 – -12,5 - 3,6 + 1,9 + 6,0 + 9,3 +12,0 +14,3 +16,4 +18,3 +20,0 20<br />
21 – -11,7 - 2,8 + 2,7 + 6,8 +10,2 +12,9 +15,3 +17,4 +19,3 +21,0 21<br />
22 – -11,0 - 2,0 + 3,6 + 7,7 +11,1 +13,9 +16,3 +18,3 +20,3 +22,0 22<br />
23 – -10,3 - 1,2 + 4,5 + 8,6 +12,1 +14,7 +17,2 +19,3 +21,3 +23,0 23<br />
24 – - 9,6 - 0,3 + 5,4 + 9,5 +12,9 +15,7 +18,2 +20,3 +22,3 +24,0 24<br />
25 – - 8,8 + 0,5 + 6,3 +10,4 +13,8 +16,7 +19,2 +21,3 +23,3 +25,0 25<br />
26 – - 8,0 + 1,3 + 7,1 +11,3 +14,8 +17,7 +20,2 +22,3 +24,2 +26,0 26<br />
27 – - 7,3 + 2,1 + 7,9 +12,2 +15,8 +18,5 +21,0 +23,2 +25,2 +27,0 27<br />
28 – - 6,5 + 3,0 + 8,7 +13,1 +16,7 +19,5 +22,0 +24,2 +26,2 +28,0 28<br />
29 – - 5,7 + 3,8 + 9,6 +14,0 +17,5 +20,4 +23,0 +25,2 +27,2 +29,0 29<br />
30 – - 5,0 + 4,6 +10,5 +14,9 +18,4 +21,4 +24,0 +26,2 +28,2 +30,0 30<br />
Zur Ermittlung des Taupunktes und des Taupunktabstandes sind Taupunkttabellen sehr hilfreich. Quelle: Sika Sarnafil AG.
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Partnerfirmen
VERAZETTE<br />
UNTERHALT DER FLACHDÄCHER –<br />
WESHALB?<br />
Ein Flachdach muss unterhalten werden,<br />
• um das Eindringen von Wasser zu verhindern,<br />
• um ein vorzeitiges Altern zu vermeiden,<br />
• um hohe und unvorhergesehene Renovationskosten<br />
zu vermeiden,<br />
• um die Lebensdauer zu verlängern.<br />
Was sagt die Norm SIA 271 «Abdichtungen<br />
von Hochbauten» dazu?<br />
Zu den Aufgaben des Projektverfassers<br />
gehört die Zusammenstellung der Informationen<br />
über besondere Pflege und<br />
Unterhalt zuhanden des Bauherrn (Gem.<br />
der neuen Norm enthält der Unterhaltsplan<br />
bauwerksspezifische Weisungen für<br />
die Instandhaltung). Zu den Aufgaben des<br />
Unternehmers gehört die Information<br />
über besondere Pflege und Unterhalt.<br />
Dachflächen ohne Schutz- und Nutzschicht<br />
sind mindestens alle zwei Jahre zu<br />
kontrollieren. NB: Die Norm SIA 271<br />
«Flachdächer» befindet sich in Überarbeitung<br />
und wird am 1. September 2007 als<br />
neue Norm SIA 271 «Abdichtungen von<br />
Hochbauten» in Kraft treten.<br />
Technische Kommission VERAS<br />
Wie oft sollen Kontrollen ausgeführt<br />
werden?<br />
Einmal jährlich; in besonderer Umgebung<br />
(Bäume, Wälder, Russ, Industriestaub)<br />
zweimal jährlich.<br />
Welche Methode soll angewendet werden?<br />
Jährliche Unterhaltsarbeiten im Pauschalvertrag<br />
Der Abdichtungsfachmann übernimmt<br />
den Unterhalt des Daches zu einem Pauschalpreis,<br />
ohne dass der Eigentümer sich<br />
darum bemühen muss. Jede Kontrolle<br />
wird durch einen vom Verantwortlichen<br />
unterzeichneten Beleg quittiert. Wenn nötig,<br />
wird ein Rapport über den Zustand<br />
des Daches sowie ein Kostenvoranschlag<br />
für die kurz- oder langfristig auszuführenden<br />
Arbeiten erstellt.<br />
Unterhaltsarbeiten nach Aufforderung<br />
Leistungen wie im Pauschalvertrag; jede<br />
Arbeitsleistung wird jedoch separat verrechnet,<br />
entweder aufgrund eines Kosten-<br />
Regelmässige Unterhaltsarbeiten verhindern einen unerwünschten Pflanzenwuchs auf dem Flachdach.<br />
9<br />
voranschlages oder auf der Basis der aufgewendeten<br />
Arbeitsstunden (Regie).<br />
Nachteil; kein systematischer Unterhalt.<br />
Inspektion<br />
Kontrolle des Daches jährlich, mit Bericht<br />
über dessen Zustand in Form eines Rapportes.<br />
Im Bedarfsfall wird dem Bauherrn<br />
ein Kostenvoranschlag für die auszuführenden<br />
Arbeiten (Unterhalt, Erneuerung)<br />
unterbreitet.<br />
Welche Kategorien von Flachdächern<br />
gibt es?<br />
• Nicht begehbare Flachdächer mit Sandund<br />
Kiesschüttung: Diese Dachflächen<br />
dürfen nur zu Kontrollzwecken begangen<br />
werden.<br />
• Begehbare Dächer mit Zementplatten-,<br />
Verbundstein- oder Klinkerbelägen: Sie<br />
finden Verwendung auf Terrassen, über<br />
Einstellhallen, etc. Sie dienen als Geh-,<br />
Abstell- und Spielflächen oder der gewerblichen<br />
Nutzung.<br />
• Begehbare Dachflächen mit Dachgärten:<br />
Solche bilden eine gesonderte Kategorie<br />
von Flachdächern. Sie werden<br />
meist auf Gehwegen betreten. Die Probleme<br />
der Be- und Entwässerung und<br />
der Wurzelbildung müssen fachmännisch<br />
gelöst werden.<br />
Was muss kontrolliert und welche Massnahmen<br />
müssen getroffen werden?<br />
Pflanzenwuchs<br />
Durch den Wind werden Samen verstreut,<br />
die unerwünschten Pflanzenwuchs erzeugen.<br />
Die Wurzeln dringen teilweise durch<br />
die Dachhaut und verursachen Undichtigkeiten.<br />
So finden wir auf manchen Flachdächern<br />
Moos, Gräser, Löwenzahn, Stauden,<br />
manchmal ganze Bäume. Unkraut<br />
kann sowohl von Hand als auch mit Un-
Informationen<br />
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krautvertilger bekämpft werden. In die<br />
Dachhaut eingewachsene Pflanzen darf nur<br />
der Fachmann ausreissen. Im Zweifelsfall<br />
muss er die Kiesschicht entfernen und kontrollieren,<br />
ob die Wurzeln durch die Dachhaut<br />
gedrungen sind. Im letzteren Fall ist<br />
eine Reparatur des Daches notwendig.<br />
Sand- und Kiesverfrachtung<br />
Durch den Wind können Sand und Kies an<br />
exponierten Stellen verfrachtet werden.<br />
Am kritischsten sind die Ecken der Gebäude,<br />
namentlich die West- und Nordwestecken.<br />
Eine Dachhaut ohne Kiesüberdeckung<br />
kann vom Wind angesogen werden;<br />
ausserdem ist sie ungeschützt der Ultraviolettstrahlung<br />
ausgesetzt und schneller Alterung<br />
unterworfen. Sind an Dachrändern<br />
Sand- und Kiesverfrachtungen feststellbar,<br />
können pro Ecke drei bis fünf Quadratmeter<br />
Zementplatten- und Verbundsteine auf<br />
Sand aufgebracht werden. Eine weitere<br />
Möglichkeit besteht darin, den Kies mit<br />
Kunststoff-Kiesbefestiger oder Bojacke im<br />
gefährdeten Bereich zu binden.<br />
Korrosion<br />
Aus der Luft abgelagerte Schmutzteile, die<br />
sich mit Salzen angereichert haben, können<br />
nicht nur an verzinktem Eisen, sondern<br />
auch an anderen Blechen, Korrosion<br />
hervorrufen. Alkalische Bestandteile von<br />
Kalkplatten oder Kalkkies können Aluman<br />
angreifen. Durch frühzeitiges Erkennen<br />
können Bleche zweckmässig geschützt<br />
werden. Mit Korrosion befallene Stellen<br />
können gereinigt und mit geeigneten An-<br />
VERAZETTE<br />
strichen versehen werden. Der Anstrich<br />
wird bis 20 mm über die Schüttung oder<br />
den Belag hinaus angebracht. Die Arbeiten<br />
sind durch den Fachmann auszuführen.<br />
Schadhafte Kittfugen<br />
Kittfugen müssen besonders gut kontrolliert<br />
werden. Obwohl wir heute erstklassige<br />
Fugendichtungsmassen kennen, ist<br />
nicht gewährleistet, dass sie gut mit dem<br />
Untergrund verbunden waren. Ausserdem<br />
können Alterungs-, Abnützungs- oder<br />
Überdehnungsschäden vorkommen. Kleine<br />
Ursachen können also grossen Schaden<br />
mit sich bringen. Weisen Kittfugen<br />
Alterungsschäden auf, sind die Fugen<br />
auszukratzen, sauber zu reinigen und mit<br />
neuer Fugendichtungsmasse zu füllen;<br />
der Hinterstopfung und Behandlung mit<br />
Primer muss die notwendige Beachtung<br />
geschenkt werden.<br />
Verstopfungen und Versinterungen<br />
Die Regenwassereinläufe werden ihrer<br />
Aufgabe nur gerecht, wenn sie nicht durch<br />
Laub, angeschwemmtes Material, Spielsachen<br />
und dergleichen verstopft sind. Die<br />
Einläufe sind relativ einfach zu reinigen.<br />
Bei Dächern oder Terrassen mit Zementplatten-<br />
oder Verbundsteinbelägen entstehen<br />
Verstopfungen durch Kalkausscheidungen<br />
(Versinterungen). Eine Kontrolle<br />
des Fallleitungsquerschnittes ist deshalb<br />
angezeigt. Sind keine geeigneten Notüberläufe<br />
vorhanden, können Verstopfungen<br />
oder Verengungen der Regenabwas-<br />
Beispiel eines gut unterhaltenen Flachdaches – der Kiesstreifen ist frei von Fremdbewuchs.<br />
11<br />
ser-Fallleitungen zu Überflutungen und<br />
grossen Schäden führen. Einfache Verstopfungen<br />
können selbstverständlich<br />
durch den Hauswart behoben werden.<br />
Sind Fallleitungen jedoch versintert, dürfen<br />
sie nicht mit metallischen Gegenständen<br />
gereinigt werden. Krusten am Einlaufrand<br />
kann man mit einem hölzernen<br />
Gegenstand entfernen. Bei hartnäckigen<br />
Fällen müssen die Regenabwasserfallleitungen<br />
mit speziellen Chemikalien gefüllt<br />
werden. Diese Arbeit erfordert viel Sachkenntnis<br />
und grossen Aufwand. Sie führt<br />
nicht immer zum Erfolg.<br />
Blasen, Risse, Rümpfe<br />
Die Dachhaut schliesslich muss auf<br />
Blasenbildung, Rümpfe und Risse hin<br />
kontrolliert werden. Bei richtiger Konstruktion<br />
sollten allerdings solche Erscheinungen<br />
nicht auftreten. Blasen sind<br />
aber auch oft ein Zeichen dafür, dass<br />
Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindiffundiert<br />
ist, die bei Erwärmung zu<br />
Dampf- und Blasenbildung führt. Blasen<br />
sollten keinesfalls betreten werden. Für<br />
eine seriöse Kontrolle der Dachhaut ist<br />
ebenfalls der Fachmann beizuziehen.<br />
Sand und Kies sind an bestimmten Stellen<br />
zu entfernen und nach der Kontrolle wieder<br />
aufzufüllen. Flachdachspezialisten<br />
kennen besonders beanspruchte Stellen.<br />
Gefährdet ist der Bereich von einspringenden<br />
Ecken, Dilatationen und Anschlüssen<br />
an das Blechwerk. Sollten<br />
Rümpfe, Risse oder Blasen vorhanden<br />
sein, dürfen diese nicht einfach überstrichen<br />
werden. Die Ursachen müssen abgeklärt<br />
werden.<br />
Unterhalt des Flachdaches bzw. Schadenverhütung<br />
Ein richtig konstruiertes Flachdach ist<br />
unterhaltsarm. Es darf aber nicht zweckentfremdet<br />
werden. Schäden entstehen<br />
meist dann, wenn auf Flachdächern Klimaanlagen,<br />
Antennen, überflüssiges Mobiliar,<br />
Leitern etc., durch unberufenes Personal<br />
deponiert oder installiert werden.<br />
Es sei jedem Bauherrn empfohlen, einen<br />
Unterhaltsvertrag abzuschliessen.
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Heute wird häufig im Leistungsbeschrieb<br />
der Flachdach- und Spenglerarbeiten die<br />
Unterkonstruktion in Holzbauweise ausgeschrieben,<br />
vielfach ohne weitere Angaben<br />
über die Dimensionierung und deren<br />
Befestigung. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass die Architektur meist eine schlanke<br />
und filigrane Erscheinungsweise wünscht,<br />
d.h. keine sichtbaren Sticher oder Bügelkonstruktionen.<br />
Durch die immer stärker<br />
dimensionierten Aussenwärme-Dämmungen<br />
und Fassadenkonstruktionen nimmt<br />
dementsprechend die Ausladung der<br />
Dachränder zu.<br />
Tragstäbe Füllstäbe<br />
Aufbauprinzip einer 3-Schichtplatte.<br />
x = y<br />
Z = 27mm, y max. 490mm<br />
Z = 42mm, y max. 760mm<br />
VERAZETTE<br />
DACHVORSPRUNG AUS<br />
HOLZWERKSTOFFEN<br />
Technische Kommission VERAS und Lignum Holzwirtschaft Schweiz<br />
Schnittrichtung<br />
Musterberechnung einer Dachrandunterkonstruktion.<br />
Gefälle<br />
Herausforderung für die Abdichtungsunternehmer: Dachvorsprünge aus Holzwerkstoffen.<br />
Plattenlänge<br />
x y<br />
Grundlagen:<br />
– Norm SIA 260 «Grundlagen der Projektierung von Tragwerken»<br />
– Norm SIA 265 «Holzbau»<br />
– Musterberechnung mit 3-Schichtplatte<br />
– Berechnung mit ständiger Auflast von 120 kg/m 2 (Kies o.ä.)<br />
13<br />
z<br />
Als Anhaltspunkt wurden zwei Musterberechnungen<br />
mit 3-Schichtplatten erstellt.<br />
Aus der Grafik kann man beispielsweise<br />
entnehmen, dass eine Platte von 27 mm<br />
Stärke maximal 490 mm Auskragung aufweisen<br />
darf.<br />
Folgendes gilt es dabei zu beachten:<br />
• Der Befestigung muss ein besonderes<br />
Augenmerk gewidmet werden, dies insbesondere<br />
bei wind- oder schneegefährdeten<br />
Regionen.<br />
• Die Berechnung wurde ohne zusätzliche<br />
Schneeauflast erstellt (Musterberechnung<br />
unter 1000 müM).<br />
• Der Dachrand sollte zwingend ein Gefälle<br />
zum Dach aufweisen, da mit einer<br />
Durchbiegung von bis zu 5 mm gerechnet<br />
werden muss.<br />
• Wird bei der maximalen Auskragung<br />
die Befestigungslänge (Siehe Grafik x)<br />
verändert, muss dies neu berechnet<br />
werden.<br />
• Eine 3-Schichtplatte weist die grösste<br />
Stabilität auf, wenn sie quer zur Plattenrichtung<br />
geschnitten resp. montiert<br />
wird (siehe Grafik).<br />
Weitergehende Informationen:<br />
www.lignum.ch, Telefon 044 267 47 83
Brückenabdichtungen mit Flüssigkunststoff<br />
(FLK) sind seit bald 30 Jahren im<br />
Einsatz und haben heute mehrheitlich einen<br />
Marktanteil von rund 5 Prozent. Die<br />
Erfahrungen beim Einbau und während<br />
der Nutzung sind nicht eindeutig positiv,<br />
wodurch sich bei den Verwaltungen und<br />
den Bauämtern, zwar nicht generell, jedoch<br />
weitverbreitet, eine tendenziell ablehnende<br />
Haltung gegenüber FLK-Brückenabdichtungen<br />
entwickelte. Mögliche<br />
Massnahmen hinsichtlich Planung, Materialeigenschaften,<br />
Qualitätssicherung, Einbaukontrolle<br />
und Anforderungen wären<br />
zur Verbesserung notwendig und stellen<br />
eine Herausforderung für alle Beteiligten<br />
dar:<br />
• Die Materialentwickler müssen ihre Produkte<br />
weiterentwickeln, so dass die Wit-<br />
Trotz jahrzehntelangen positiven Erfahrungen<br />
mit Polymerbitumen-Dichtungsbahnen<br />
(PBD), sind Schäden, die teilweise<br />
auf der Applikation der Abdichtung<br />
beruhen, keine Seltenheit. Ursächlich dafür<br />
können verschiedene Einflussfaktoren<br />
sein.<br />
Durch das Kugelstrahlverfahren entsteht<br />
eine Gefügeschädigung der Betonoberfläche<br />
in Form von Mikrorissen im obersten<br />
Bereich (2 mm). Durch den starken Wasserstrahl<br />
bilden sich zudem grosse Rautiefen,<br />
die der Anforderung der SN 640<br />
450 nicht entsprechen. Bei der zur Beurteilung<br />
des Verbundverhaltens zwischen<br />
VERAZETTE<br />
BRÜCKENABDICHTUNGEN<br />
MIT FLÜSSIGKUNSTSTOFF<br />
EMPA, Abteilung Strassenbau/Abdichtungen<br />
terungsempfindlichkeit und das Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis verbessert werden.<br />
• Die Bauunternehmer planen und führen<br />
die Ausführungsarbeiten genau nach<br />
detaillierten Verarbeitungsvorschriften<br />
durch.<br />
• FLK soll nur angewendet werden, wenn<br />
die Belagsdicke mind. 115 mm beträgt.<br />
• Auswahl eines optimalen Zeitfensters<br />
für den Bau von FLK-Systemen und<br />
Anwendung von Kontrollmechanismen<br />
während der Applikation.<br />
• Die Forschungsstellen sollen die Einflussfaktoren<br />
untersuchen, die zu Blasenbildungen<br />
und Belagsausbrüchen<br />
führen.<br />
• Anpassung der gültigen Brückennorm<br />
SN 640 450 an die Europäischen Normen<br />
(EOTA) durch die Schweizer Normenkommission.<br />
14<br />
Der komplette Sachstandbericht Nr. 598<br />
der EMPA mit dem Titel «Brückenabdichtungen<br />
mit Flüssigkunststoff», welcher<br />
oben beschriebene Erkenntnisse zusammenfasst,<br />
kann zum Preis von CHF<br />
35.– beim VSS bezogen werden: VSS, Seefeldstr.<br />
9, 8008 Zürich, Tel. 044 269 40 20,<br />
Fax 044 252 31 30.<br />
Ausführungsarbeiten mit Flüssigkunststoff sind<br />
nach detaillierten Verarbeitungsvorschriften<br />
durchzuführen.<br />
EINFLUSSFAKTOREN BEI BRÜCKENABDICHTUNGS-<br />
SYSTEMEN MIT BITUMENBAHNEN<br />
EMPA, Abteilung Strassenbau/Abdichtungen<br />
PBD und Beton durchgeführten Schälzugprüfung<br />
schnitt die SBS-Bitumenbahn<br />
deutlich besser ab als die APP-Bahn, da<br />
erstere mit vielen Arten von Haftvermittlern<br />
kombiniert werden kann. Als Massnahme<br />
gegen Wasserunterläufigkeit<br />
schnitt die Kombination mit Epoxidharzen<br />
und Emulsion dabei am besten ab. Die<br />
APP-Bahn vermochte hingegen nur bei<br />
der Haftzugprüfung gemäss SN 640 450<br />
zu bestehen und wies auch sonst die ungünstigeren<br />
Eigenschaften auf (Unterläufigkeit,<br />
Verbundverhalten). Wurden die<br />
SBS- sowie die APP-Bahnrollen beim<br />
Aufschweissen bereits mit einer Metallstange<br />
im Kern belastet, erwies sich das<br />
Walzen mit einer Gliederwalze als unnötig<br />
oder sogar kontraproduktiv. Zwischen<br />
dem Auftragen der Dichtungsbahnen auf<br />
altem Beton und 28-Tage-Beton ergaben<br />
sich keine signifikanten Unterschiede.<br />
Der Forschungsbericht Nr. 597 mit dem<br />
Titel «Erfassung massgebender Einflussfaktoren<br />
bei Brückenabdichtungssystemen<br />
mit Bitumenbahnen», welcher oben<br />
beschriebene Laboruntersuchungen zusammenfasst,<br />
kann zum Preis von CHF<br />
35.– beim VSS bezogen werden: VSS, Seefeldstr.<br />
9, 8008 Zürich, Tel. 044 269 40 20,<br />
Fax 044 252 31 30.
Anschlüsse mit Flüssigkunststoff auf dem<br />
Flachdach: Sind Ein-Komponenten-Produkte<br />
tauglich? Welche Witterungsbedingungen<br />
müssen gelten und eingehalten<br />
werden? Ist die Berechnung des Taupunktes<br />
notwendig?<br />
Die Technische Kommission des VERAS<br />
stellt fest, dass die Verwendung von Ein-<br />
Komponenten-Flüssigkunststoffen auf<br />
dem Flachdach zwecks Ausführung von<br />
An- und Abschlüssen heutzutage gang<br />
und gäbe ist und dem Stand der Technik<br />
entspricht. Im Sinne einer nachhaltigen<br />
Qualität auf dem Flachdach ebenso wichtig<br />
ist jedoch die Feststellung, dass der mit<br />
der Applikation von Ein-Komponenten-<br />
Flüssigkunststoffen verbundene Aufwand<br />
mit jenem bei der Anwendung von Zwei-<br />
Komponenten-Systemen praktisch vergleichbar<br />
ist.<br />
Erstens sind auch An- und Abschlüsse mit<br />
Ein-Komponenten-Flüssigkunststoffen<br />
zu planen – und es darf nicht sein, dass sie<br />
im Sinne von Notlösungen in die Bresche<br />
springen. Zweitens sind die hohen Anforderungen<br />
an die Untergrundvorbereitung<br />
analog zu Zwei-Komponenten-Systemen<br />
zu berücksichtigen. Und drittens sind die<br />
Witterungsbedingungen sowie die klimatischen<br />
Verhältnisse (Niederschläge,<br />
Luftfeuchtigkeit, Untergrundtemperatur,<br />
Taupunktabstand usw.) zu beachten: Die<br />
entsprechenden Vorgaben der Lieferanten<br />
sind strikte einzuhalten und zu protokollieren.<br />
Die Anwendung von Ein-Komponenten-<br />
Flüssigkunststoffen eignet sich nach Ansicht<br />
der Technischen Kommission des<br />
VERAS in erster Linie nur dort, wo kein<br />
direkter Kontakt mit stehendem Wasser<br />
erfolgen kann. Ein-Komponenten-Flüssigkunststoffe<br />
sind sehr sorgfältig aufzu-<br />
VERAZETTE<br />
EIN-KOMPONENTEN-FLK<br />
AUF DEM FLACHDACH<br />
Technische Kommission VERAS<br />
Idealtypischer Einsatz von Ein-Komponenten-Flüssigkunststoffen auf dem Flachdach: Ersatz des<br />
Blechabschlusses. Bildnachweis: SVDW, Uzwil.<br />
tragen, damit das Vlies an keiner Stelle an<br />
die Oberfläche tritt. Ansonsten besteht die<br />
Gefahr der Wasseraufnahme und der Bildung<br />
einer wasserführenden Schicht.<br />
Zudem muss dem ausführenden Unternehmer<br />
bewusst sein, dass die Rissüberbrückung<br />
bei Ein-Komponenten-Flüssigkunststoffen<br />
im Vergleich zu Zwei-<br />
Komponenten-Systemen nur etwa die<br />
Hälfte beträgt.<br />
Als letzter wichtiger Punkt macht die<br />
Technische Kommission des VERAS auf<br />
die Beachtung der Merkblätter der Liefe-<br />
15<br />
ranten aufmerksam: Sowohl bei Ein-<br />
Komponenten-Flüssigkunststoffen wie<br />
auch bei Zwei-Komponenten-Systemen<br />
sind die Vorgaben der Produzenten strikte<br />
zu beachten und einzuhalten.<br />
Weiterführende Literatur:<br />
– Norm SIA 271 «Abdichtungen von<br />
Hochbauten», SIA, 2007<br />
– Elastische Abdichtungen in Flüssigkunststoffen:<br />
Leitfaden für die Planung<br />
und die Ausführung von Abdichtungen<br />
in Flüssigkunststoff, VBK, 2003<br />
– Verleger-Richtlinien der Material-Lieferanten
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VERAZETTE<br />
DIE MIT DEM VERAS ZUSAMMENARBEITEN<br />
TEC-JOINT KAUFT BEREICH<br />
FLÄCHENPRODUKTE<br />
VON DÄTWYLER<br />
Die Firma Tec-Joint AG entwickelt und<br />
produziert Dichtbänder und Membranen<br />
für den allgemeinen Hoch- und Tiefbau,<br />
Fassaden, Nasszellen und Spezialanwendungen<br />
in der Industrie.<br />
Die Tec-Joint AG hat per 1. März 2007<br />
den Bereich Flächenprodukte der Firma<br />
Dätwyler gekauft und sämtliche Mitarbeiter<br />
übernommen.<br />
Martin Bodmer, Tec-Joint AG<br />
Der Erfolg der Firma basiert auf dem Fokus<br />
der Kunden- und Marktbedürfnisse.<br />
Dabei soll der Produktionsstandort Altdorf<br />
langfristig gestärkt werden. Die wichtigsten<br />
Märkte sind die Schweiz und das<br />
europäische Ausland. Die Internationalisierung<br />
ist sicher eine der grossen Herausforderungen<br />
und Chancen. Die Tec-Joint<br />
AG ist überzeugt, dass mit Qualitätsprodukten<br />
in den wichtigen Märkten eine profitable<br />
Nische bedient werden kann.<br />
JAHRESVERSAMMLUNG 2007<br />
DER EUROPÄISCHEN<br />
GUSSASPHALT-VEREINIGUNG EGV<br />
Die nächste Mitgliederversammlung der<br />
EGV wird am 20. und 21. September<br />
2007 in Potsdam (Deutschland) stattfinden.<br />
Es wird dies die 40. Jahresversammlung<br />
sein, welche die EGV mit einer Jubiläumsfeier<br />
begehen wird. Aktuelle<br />
Probleme wie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz,<br />
Niedrigtemperatur-<br />
Boris Kohler, Redaktion<br />
Gussasphalt auf Brücken, Niedrigtemperatur-Gussasphalt<br />
für Estriche oder Gussasphalt<br />
und FLK-Abdichtungen werden<br />
u.a. Themen dieser internationalen Veranstaltung<br />
sein.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.europasphalt.com<br />
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Boris Kohler, Redaktion<br />
Seit kurzem bietet die neue Internetplattform<br />
www.bau-boerse.ch die Möglichkeit,<br />
sämtliche Restposten und Nebenprodukte,<br />
auch Werkzeuge und Maschinen,<br />
schweizweit einem spezifisch interessierten<br />
Kundenkreis zu präsentieren. Eine<br />
vielleicht ganz praktische Lösung zur Vermeidung<br />
von Bauabfällen, Entsorgungskosten<br />
und überfülltem Lagerplatz.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bau-boerse.ch<br />
23. WELT-<br />
KONGRESS<br />
DER STRASSE<br />
Boris Kohler, Redaktion<br />
Alle vier Jahre findet der so genannte<br />
Weltkongress der Strasse (Congrès Mondial<br />
de la Route) statt. Durchgeführt wird<br />
er dieses Jahr vom 17. bis 21. September<br />
2007 im Palais des Congrès de Paris. Organisiert<br />
wird er vom Ministerium für<br />
Transport, Ausrüstung, Tourismus und<br />
des Meeres sowie der Weltvereinigung<br />
der Strasse (AIPCR).<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.paris2007-route.fr
Zur Fertigstellung von Bauten der «Neuen<br />
Messe Stuttgart» wird auf deren Dächern<br />
und an deren Fassaden zur Zeit mit<br />
Hochdruck gearbeitet. Auf rund 20`000<br />
m 2 Fläche dient die neu entwickelte Flüssigdampfbremse<br />
Sopravap 3/1 dabei als<br />
Notabdichtung.<br />
Unterlaufsicher, belastbar und kostengünstig<br />
Kostendruck und eng gesetzte Termine erfordern<br />
eine möglichst rasche Ausführung<br />
von Bauarbeiten. Deshalb werden<br />
Arbeiten des Innenausbaus und des Fassadenbaus<br />
oft gleichzeitig ausgeführt, was<br />
wasserdichte Dachflächen sowie eine Abstimmung<br />
von Dachabdichtungs- und<br />
Fassadenbau-Arbeiten bedingt. Dachflächen<br />
werden so unumgänglich immer<br />
wieder zu belasteten Materialablageflächen<br />
und Arbeitsplattformen. Dies war,<br />
beziehungsweise ist auch bei entsprechenden<br />
Arbeitsausführungen auf der<br />
grössten Baustelle Deutschlands, der<br />
«Neuen Messe in Stuttgart» beim Messerundgang<br />
und der Eingangshalle Ost der<br />
Fall.<br />
Mit dem dort ursprünglich geplanten Abdichtungsaufbau<br />
(bituminöse Dampfbremse<br />
auf Beton, Wärmedämmung,<br />
zwei Lagen Elastomer-Bitumendichtungsbahnen)<br />
wären – logistisch bedingt –<br />
zeitliche Verzögerungen angefallen. Die<br />
Bauleitung suchte deshalb vorerst eine<br />
provisorische Lösung mit einer kostengünstigen<br />
und sicheren Notabdichtung.<br />
Nach eingehender Prüfung fiel die Wahl<br />
auf das Flüssigdampfbremssystem Sopravap<br />
3/1.<br />
Durch den Einbau dieser Flüssigdampfbremse<br />
sind Dachflächen in der Regel<br />
nach etwa zwei Stunden dicht und voll belastbar.<br />
Das Material passt sich den Unter-<br />
VERAZETTE<br />
SICHERE NOTABDICHTUNG<br />
SOPREMA<br />
Die Dachfläche sämtlicher Neubauten beträgt zusammen rund 86’000 m 2 . Diverse davon wurden mit Hochwert-Produkten<br />
der Soprema abgedichtet, beispielsweise mit dem neuen Flüssigdampfbremssystem Sopravap<br />
3/1, das während der Ausführung verschiedener Arbeiten auch als Notabdichtung diente.<br />
gründen an und schafft so den vollflächigen,<br />
nicht unterläufigen Verbund mit der<br />
Unterlage. Das neue System ist beständig<br />
und zeichnet sich durch «gummiartige»<br />
Flexibilität aus. Es ermöglicht so Rissüberbrückungen<br />
bis 10 mm und erträgt<br />
auch intensive Belastungen und Baustellenverkehr.<br />
Grundierung, Dampfbremse und<br />
Dämmstoffkleber in einem<br />
Sopravap 3/1 erfüllt – in seiner Standardanwendung<br />
– die drei Funktionen Grundierung,<br />
Dampfbremse sowie Dämmstoffkleber<br />
in einem Arbeitsgang. Dies<br />
20<br />
erlaubt eine rasche und sichere Ausführung<br />
von Dachabdichtungen. Beim Einsatz<br />
auf den Messegebäuden in Stuttgart<br />
funktioniert das System wie erwähnt vorerst<br />
als Behelfsabdichtung. Nach Beendigung<br />
der Fassadenarbeiten erfolgte ein<br />
weiterer Auftrag von Sopravap 3/1 auf das<br />
bestehende Notdach mit gleichzeitiger<br />
Dämmstoffverklebung und – abschliessend<br />
– der Einbau einer zweilagigen Elastomer-Bitumendachhaut.<br />
Trotz «doppeltem»<br />
Einbau der Flüssigdampfbremse<br />
kam der eingesetzte Dachabdichtungsaufbau<br />
insgesamt günstiger zu stehen als der<br />
ursprünglich geplante.
VERAZETTE<br />
DAS BEGRÜNTE SARNAFIL FLACHDACH<br />
IST EIN SICHERER WERT<br />
Gegenüber der EMPA in Dübendorf entsteht<br />
die moderne Wohnüberbauung «Am<br />
Glattufer» mit acht Blöcken. Eingekeilt<br />
zwischen Fluss und Grünflächen unterstreicht<br />
sie die Nähe zur Natur, welche<br />
heute in städtischen Agglomerationen gefragt<br />
ist.<br />
Sicherheit auf dem Sarnafil-Flachdach.<br />
Wie heute üblich, ist auch bei diesen Bauten<br />
ein sehr enges Zeitprogramm für die<br />
Ausführung der einzelnen Arbeiten geplant<br />
– so auch beim Dach. Nach dem<br />
Austrocknen der Betondecke wurde eine<br />
bituminöse Dampfbremse vollflächig als<br />
Notabdichtung auf die Unterkonstruktion<br />
aufgeklebt. Um die hohen wärmetechnischen<br />
Anforderungen zu erfüllen, verlegte<br />
man 160 mm starke alukaschierte Sarnapur<br />
Polyurethan Platten. Die sichere<br />
und ökologische Abdichtung Sarnafil TG<br />
66–16 (Materialbasis flexible Polyolefine)<br />
garantiert ein über Jahrzehnte dichtes<br />
Flachdach. Die Sarnavert Dachbegrünung<br />
mit Drainageschicht und Extensivsubstrat<br />
gibt der Natur die «gestohlene»<br />
Bodenfläche zurück. Dank der absolut<br />
wurzeldichten, mit Heissluft verschweissten<br />
Sarnafil Abdichtung ist auch bei begrünten<br />
Dächern kein Wurzeleinwuchs<br />
Sika Sarnafil AG<br />
möglich. Der Flachdachverleger Fröhlich<br />
Dach AG wird die Abdichtungsarbeiten<br />
dank gut ausgebildeten Mitarbeitern und<br />
hoher Professionalität innert nützlicher<br />
Frist abschliessen können.<br />
Kontrollrohre sorgen für den sicheren Durchblick.<br />
21<br />
Securanten gewährleisten eine sichere Begehung<br />
des Daches.<br />
Die Dachflächen dieser Wohnüberbauung<br />
haben einen hohen Sicherheitsstandard.<br />
Die Flächen wurden mit Abschottungen<br />
in einzelne Felder unterteilt. Um die<br />
permanente Dichtigkeitskontrolle zu gewährleisten,<br />
ist in jedem Feld ein Kontrollrohr<br />
in der Nähe des Ablaufs eingebaut.<br />
Diese Kontrollrohre erlauben<br />
Einsicht in die Dachkonstruktion während<br />
der Einbau- und der gesamten Nutzungsphase.<br />
Dachflächen werden periodisch kontrolliert<br />
und begangen. Für die entsprechende<br />
Absturzsicherung sorgen die Securanten.<br />
Diese werden in die Betonunterkonstruktion<br />
montiert und mit Sarnafil eingefasst.<br />
Die Seilhaken des Sicherheitsgeschirrs<br />
werden an den Ösen der Securanten eingehängt<br />
und erlauben dem Kontrollpersonal<br />
die sichere Begehung der begrünten<br />
Flachdächer.<br />
Objekt: Wohnpark «Am Glattufer», 8600 Dübendorf<br />
Bauleitung: Architekturbüro Oskar Meier AG, 8180 Bülach<br />
Bauherr: Oskar Meier, Generalunternehmung, 8180 Bülach<br />
Verleger Flachdach: Fröhlich Dach AG, 8152 Glattbrugg<br />
Dachfläche: 6’300 m 2
VERAZETTE<br />
FUGENABDICHTUNG – AUCH DICHT BEI<br />
ÜBERDURCHSCHNITTLICHER DILATATION<br />
Dank der FlamLINE ® -Systemtechnik<br />
können bituminöse Abdichtungen ihre<br />
Funktion auch bei grösseren Dilatationsbewegungen<br />
nachhaltig erfüllen, wie folgendes<br />
Beispiel zeigt.<br />
Grosse Fugenbewegungen<br />
Die beiden Pultdachkonstruktionen des<br />
neuen Schulhauses Heslibach in Küsnacht<br />
(ZH) sind rundumlaufend durch<br />
Dilatationsfugen gegenüber Betonbrüstungen<br />
und Metallfenster-Fassaden abgetrennt.<br />
Infolge Belastung und daraus resultierender<br />
Durchbiegung können sich<br />
die Längsrandzonen der rund 12 Grad geneigten<br />
Pultdächer (Stahlunterkonstruktion<br />
mit aufliegender Holzschalung) in der<br />
Vertikalen maximal 40 bis 50 mm gegenüber<br />
den umlaufenden Bauteilen absetzen.<br />
Diese Vertikalbewegung musste im Rahmen<br />
der gewählten bituminösen Abdichtung<br />
– bestehend aus Dampfbremse, 20<br />
cm Isolation und zweilagiger Dachhaut –<br />
nachhaltig dicht überbrückt werden. Das<br />
mit der Dachabdichtung beauftragte<br />
Unternehmen entschied sich deshalb für<br />
den Einbau des FlamLINE ® -Systems.<br />
Bewährte Systemtechnik<br />
FlamLINE ® – von der Soba Inter AG aus<br />
Baden-Dättwil entwickelt – ist ein Fugenband<br />
aus Synthesekautschuk (Butyl) und<br />
besteht aus einem elastischen Mittelteil<br />
zur Bewegungsaufnahme und zwei seitlichen<br />
Klebeflanschen zur Kraftübertragung<br />
(Sandwicheinbindung). In diesem<br />
Systemkonzept sind die beiden Funktionen<br />
«Bewegungsaufnahme» und «Krafteinleitung<br />
in den Untergrund» klar getrennt.<br />
Auf diese Weise ist die dichte<br />
Überbrückung dreidimensionaler Fugenbewegungen<br />
bis 100 mm möglich.<br />
Zum Bandeinbau werden die seitlichen<br />
mit einem Träger armierten Klebeflan-<br />
Soba Inter AG<br />
schen kraftschlüssig in die Bitumenabdichtung<br />
eingebunden (eingeflämmt),<br />
oder auf Beton, Metall, Holz etc. (z.B. bei<br />
Wandanschlüssen) mit Epoxi-Kleber<br />
kraftschlüssig und dicht angeschlossen.<br />
Das Band wird nach lokalem Vorausmass,<br />
präzis auf Bauteile passend, inklusive<br />
Formstücke (Eckteile, Rundungen usw.)<br />
vorkonfektioniert.<br />
Das robuste Bandmaterial verfügt über eine<br />
hohe mechanische und chemische Beständigkeit.<br />
Für eine Verbindung des Bandes<br />
mit Blechteilen sind spezielle<br />
Anschlussteile erhältlich.<br />
Das Zusammenfügen von Bandteilen vor<br />
Ort geschieht durch Vulkanisation mit einer<br />
speziellen Vulkanisationspresse.<br />
Rascher Bandeinbau<br />
Die Abdichtung der Dilatationsfuge am<br />
Rand der beiden rechteckigen, rund 8 x 52<br />
m messenden Pultdächer des Küsnachter<br />
Schulhauses erfolgte zuerst in der Ebene<br />
der Dampfbremse und nach dem Verlegen<br />
der Dämmung in der Ebene der zweilagi-<br />
22<br />
gen Dachhaut. Der Bandeinbau – in Etappen<br />
durch das Abdichtungsunternehmen<br />
ausgeführt – dauerte nur wenige Tage.<br />
Insgesamt wurden rund 440 m Fugenband<br />
verlegt. Zwei L-förmig vorkonfektionierte<br />
Bandstücke umfassen jeweils den Umfang<br />
der Pultdächer und wurden vor Ort<br />
zum umlaufenden Fugenband zusammengefügt.<br />
Hinsichtlich Planung und beim<br />
Bandeinbau wurde das Abdichtungsunternehmen<br />
vom Systemanbieter unterstützt<br />
und begleitet.<br />
Die gelben Klebeflanschen des Bandes werden aufgeflämmt<br />
und im Sandwich zwischen Bitumenbahnen<br />
lagefest eingebettet.<br />
Zusammenfügen von Bandteilen mit der Vulkanisationspresse: Baumassgenaue Vorkonfektion ermöglicht<br />
den raschen, exakten Bandeinbau.
VERAZETTE<br />
SWISSPOR INNOVATIONSPREIS:<br />
DREI PREISTRÄGER<br />
Die Gewinner des gesamtschweizerischen<br />
Wettbewerbs swisspor Innovationspreis<br />
stehen fest. Das Preisgeld von<br />
total 100’000 Franken wurde unter drei<br />
Preisträgern aufgeteilt. Die Preisübergabe<br />
für den höchstdotierten Innovationspreis<br />
der Schweiz fand am Eröffnungstag<br />
der Swissbau 07 in Basel im<br />
Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard<br />
statt.<br />
Insgesamt reichten 76 Personen und<br />
Teams ihre Ideen für die Gebäudehülle<br />
der Zukunft ein. Der mit 100’000 Franken<br />
dotierte Preis forderte Fachleute, Studenten,<br />
Tüftler und auch einige Privatpersonen<br />
mit guten Ideen. Entsprechend vielfältig<br />
waren die Vorschläge, wie ein<br />
besserer Schutz von Gebäuden gegen<br />
Kälte im Winter und Wärme im Sommer<br />
möglich ist. Die Herausforderung an die<br />
Wettbewerbsteilnehmer war gross. Deshalb<br />
wurde auch die Mehrheit der Eingaben<br />
von Fachleuten eingereicht.<br />
Viel Arbeit für kompetente Jury<br />
swisspor setzte für die Beurteilung der<br />
Arbeiten und die Bestimmung der Preisträger<br />
eine kompetente achtköpfige Jury<br />
ein, die von Professor Andrea Deplazes<br />
vom Departement Architektur der ETH<br />
Zürich präsidiert wurde. Kriterien waren:<br />
Innovation, Machbarkeit und Nachhaltigkeit.<br />
Nach mehreren Selektionsrunden<br />
entschied die Jury, drei Preise zu<br />
vergeben: für ein realisiertes Bauwerk,<br />
für Bodenwärmenutzung, für Vakuumdämmung.<br />
Einstimmig erkor die Jury<br />
drei Gewinnerprojekte, denen ein Preisgeld<br />
von je 33’333 Franken zugesprochen<br />
wurde.<br />
Preis für realisiertes Bauwerk<br />
Gewinner ist der Zürcher Architekt Bob<br />
Gysin, der mit seinem Team für das ETH-<br />
Hans-Rudolf Voegelin, swisspor AG<br />
Die Preisträger (von links nach rechts) CEO swisspor-Gruppe Bernhard Alpstäg, Jurypräsident Andrea<br />
Deplazes, Albert Ijspeert, Bundesrätin Doris Leuthard, Roger von Euw, Bruno Wermelinger, Bob Gysin.<br />
Wasserforschungsinstitut Eawag das Forum<br />
Chriesbach in Dübendorf realisierte.<br />
Der eigenwillige Bau mit den auffälligen<br />
blauen Glaslamellen ist ein Hightech-<br />
Ökohaus mit 150 Arbeitsplätzen. Das Bürogebäude<br />
gilt als so genanntes Nullenergiehaus.<br />
Es verbraucht rund viermal<br />
weniger Energie als ein konventionelles<br />
Gebäude. Die innovative Gebäudehülle<br />
demonstriere, was heute baulich und technisch<br />
machbar ist, kommentierte die Jury.<br />
Preis für Bodenwärmenutzung<br />
Zentrales Thema der Arbeit des 63-jährigen<br />
Bruno Wermelinger und seines 24jährigen<br />
Partners Roger von Euw ist die<br />
Bodenwärmenutzung. Ihre Arbeit nutzt<br />
die Erdwärme, wobei ihre neuartige Lösung<br />
eine Wärmedämmung mit eingebauter<br />
Temperaturbarriere vorsieht. Dabei<br />
wird natürlich vorgewärmtes Wasser aus<br />
der Erde in die Wärmedämmschicht<br />
transportiert, was die Temperaturdifferenz<br />
zwischen der Aussenhülle und den<br />
Innenräumen vermindert. Der Kommentar<br />
der Jury: «Die Arbeit besticht durch ihren<br />
einfachen Ansatz und die konstruktive<br />
Machbarkeit.»<br />
23<br />
Preis für Verbesserungen und Anwendungsbereiche<br />
von Vakuumdämmungen<br />
Mit dem Thema Vakuum hat sich der Maschineningenieur<br />
Albert Ijspeert aus Aire<br />
bei Genf als langjähriger Mitarbeiter des<br />
europäischen Forschungszentrums CERN<br />
intensiv befasst. Er untersuchte die<br />
Schwachpunkte von heutigen Vakuumdämmungen<br />
und schlägt Verbesserungen<br />
vor in den Bereichen Füllmaterial und<br />
Randverbund von Panelen. Daraus leitet<br />
er ein Konzept für eine Vakuumdämmung<br />
in Form einer integralen Gebäudehülle ab.<br />
Für die Jury eine überzeugende Idee, die<br />
jetzt noch verfeinert werden müsse.<br />
swisspor-Chef Bernhard Alpstäg<br />
begeistert<br />
«Mit dem Innovationspreis haben wir bewiesen,<br />
dass viele gute Ideen vorhanden<br />
sind, um intelligenter mit der Energie umzugehen<br />
und die vorhandenen Ressourcen<br />
zu schonen», kommentiert swisspor-Chef<br />
Bernhard Alpstäg. Nicht zuletzt sei es dank<br />
dem Wettbewerb swisspor gelungen, eine<br />
breite Öffentlichkeit für das Thema Energiesparen<br />
und für einen haushälterischen<br />
Umgang mit Rohstoffen zu sensibilisieren.
VERAZETTE<br />
UNTERGRUNDVORBEREITUNG FÜR<br />
ABDICHTUNGEN MIT VERBUND<br />
Einführung<br />
Bei Abdichtungen mit Verbund wird in<br />
der Regel von Abdichtungen aus Polymerbitumen-Dichtungsbahnen<br />
oder aus<br />
Flüssigkunststoff gesprochen, Abdichtungen<br />
mit Verbund aus vollflächig geklebten<br />
Kunststoff-Dichtungsbahnen werden eher<br />
selten angewendet. Abdichtungen mit<br />
Verbund erfordern eine Betonbearbeitung,<br />
damit der optimale Verbund zwischen<br />
Abdichtung und Betonuntergrund<br />
erreicht werden kann. Mit der Betonbearbeitung<br />
wird dem Abdichtungssystem ein<br />
Untergrund zur Verfügung gestellt, mit<br />
welchem die Abdichtung einen geeigneten<br />
Verbund erreichen kann.<br />
Andreas Bernhard, Tecnotest AG<br />
Normen und Anforderungen<br />
Die folgenden Systemnormen legen die<br />
Anforderungen an den Betonuntergrund<br />
fest.<br />
• SIA 271; Abdichtungen von Hochbauten<br />
(Normentwurf)<br />
• SIA 272; Abdichtungen und Entwässerungen<br />
von Bauten unter Terrain und<br />
Untertag (Normentwurf)<br />
• SIA 273; Abdichtung von befahrbaren<br />
Flächen im Hochbau (Normentwurf)<br />
• SN 640 450; Abdichtungssysteme und<br />
bitumenhaltige Schichten auf Betonbrücken<br />
Anforderung an den Betonuntergrund bei Abdichtungen im Verbund.<br />
Bearbeitungsverfahren<br />
Die SN 640 450 «Abdichtungssysteme<br />
und bitumenhaltige Schichten auf Betonbrücken»<br />
listet mögliche Bearbeitungsverfahren<br />
auf:<br />
• Druckluftstrahlen mit festen Strahlmitteln<br />
(mit Sand trocken)<br />
• Druckluftstrahlen mit festen Strahlmitteln<br />
(mit Sand-Wasser-Gemisch)<br />
• Feuchtnebelstrahlen (mit Sand feucht<br />
mit Sprühnebel)<br />
• Vakuumstrahlen (mit Sand trocken)<br />
• Wasserstrahlen (mit Hochdruckwasser)<br />
24<br />
• Kugelstrahlen (Schleuder-Strahlverfahren<br />
mit Stahlkugeln)<br />
Von wirklicher Bedeutung für den grossflächigen<br />
Einsatz sind die Verfahren Wasserstrahlen<br />
(Aquaplast-Verfahren) und<br />
das Kugelstrahlen. Das Sandstrahlen wird<br />
ebenfalls eingesetzt, jedoch in der Regel<br />
eher kleinflächig, an vertikalen Flächen<br />
oder in Spezialfällen. Die übrigen Verfahren<br />
sind nicht von Bedeutung, sie sind in<br />
der Norm der Vollständigkeit halber aufgeführt.<br />
Wasserstrahlen<br />
Beim Aquaplastverfahren wird mittels<br />
Hochdruckwasser von etwa 750 bar durch<br />
eine rotierende Düse die Betonoberfläche<br />
bearbeitet. Damit können oberflächliche<br />
Beschichtungen und Zementschlämme<br />
entfernt werden. Nach dem Wasserstrahlen<br />
muss die Oberfläche mit Wasser nachgewaschen<br />
werden.<br />
Vorteile:<br />
Beim Aquaplastverfahren besteht keine<br />
Gefahr von Gefügestörungen im Beton.
Nachteile:<br />
Die Betonoberfläche wird wieder nass<br />
und muss vor den nächsten Arbeitsschritten<br />
trocknen. Aus Erfahrung ist die vom<br />
Beton aufgenommene Wassermenge jedoch<br />
als gering zu beurteilen, das Abtrocknen<br />
erfolgt schnell. Vergleichsmessungen<br />
der Betonfeuchtigkeit an Flächen<br />
mit und ohne Wasserstrahlen zeigten bereits<br />
am folgenden Tag keine Unterschiede<br />
mehr.<br />
Hochfeste Betonoberflächen können<br />
nicht ohne Entstehung von grösseren Unebenheiten<br />
bearbeitet werden. Bei solchen<br />
Betonoberflächen muss langsamer<br />
vorgegangen werden, sobald jedoch die<br />
hochfeste Oberfläche entfernt ist, dringt<br />
der Wasserstrahl tief in die unteren Betonschichten<br />
ein.<br />
Kugelstrahlen<br />
Beim Kugelstrahlen werden Stahlkugeln<br />
auf die Betonoberfläche geschleudert. Damit<br />
können oberflächliche Beschichtungen<br />
und Zementschlämme entfernt werden.<br />
Direkt nach dem Kugelstrahlen müssen die<br />
auf der Oberfläche zurück gebliebenen<br />
Stahlkugeln restlos aufgenommen werden,<br />
ansonsten beginnen die Stahlkugeln rasch<br />
zu rosten. Die Oberfläche muss mit Wasser<br />
nachgewaschen oder mit dem Staubsauger<br />
staubfrei gereinigt werden.<br />
Vorteile:<br />
Das Kugelstrahlen entfernt Betonoberfläche<br />
und Beschichtungen gleichmässig.<br />
Das Verfahren funktioniert auch bei hochfesten<br />
Betonoberflächen.<br />
Nachteile:<br />
Beim Kugelstrahlen besteht die Gefahr<br />
von Gefügestörungen im Beton direkt<br />
unterhalb der Oberfläche durch oberflächenparallele<br />
Anrisse. Die Gefügestörungen<br />
sind abhängig von den Betoneigenschaften<br />
und der Strahlenergie. Das<br />
identische Verfahren kann beim einen Beton<br />
zu Gefügestörungen führen, beim anderen<br />
dagegen nicht.<br />
Die Gefügestörungen reduzieren die Festigkeit<br />
der Betonoberfläche. Gelangt eine<br />
VERAZETTE<br />
Oberflächenparallele Risse direkt unterhalb der<br />
Oberfläche nach dem Kugelstrahlen.<br />
Epoxid-Grundierung oder eine Epoxid-<br />
Versiegelung zur Anwendung, so wirken<br />
sich die Gefügestörungen nicht nachteilig<br />
aus, da das Epoxidharz in die Risse eindringt<br />
und diese wieder verfestigt. Ein<br />
Voranstrich auf Bitumenbasis erreicht<br />
diese Verfestigung nicht, die Gefügestörung<br />
bildet eine Schwachstelle im Aufbau.<br />
Karbonatschichten<br />
Die so genannten Karbonatschichten auf<br />
der Betonoberfläche sind gelegentlich die<br />
Ursache von Verbundschwächen von Abdichtungen<br />
mit Verbund. Eine heimtückische<br />
Eigenart von Karbonatschichten ist,<br />
dass sie von blossem Auge schwerlich erkennbar<br />
sind.<br />
Die Karbonatschicht ist eine Folge von<br />
Ablagerungen von wasserlöslichen Substanzen<br />
aus dem Beton auf der Oberfläche.<br />
Diese Substanzen bestehen zur<br />
Hauptsache aus Calziumhydroxid, welches<br />
sich auf der Oberfläche zusammen<br />
mit Kohlendioxid aus der Luft zu Calziumkarbonat<br />
umwandelt. Das Auftreten<br />
von Karbonatschichten wird bei neu erstellten<br />
Betonkonstruktionen oder Reprofilierungen<br />
beobachtet, welche nach der<br />
Ausführung infolge von Niederschlägen<br />
zusätzliches Wasser aufsaugten. Das Wasser<br />
sättigt sich aus dem Zementstein mit<br />
Hydroxiden, transportiert diese beim<br />
Trocknungsvorgang an die Oberfläche<br />
und lagert sie dort ab. Wenn das Trocknen<br />
vor dem Strahlen weitgehend abgeschlossen<br />
ist, wird die Karbonatschicht beim<br />
Strahlen entfernt. Erfolgt das Strahlen je-<br />
25<br />
doch zu einem früheren Zeitpunkt, bildet<br />
sich die Karbonatschicht auf der bearbeiteten<br />
Oberfläche.<br />
Die Dicke solcher Schichten beträgt bis<br />
etwa 0,01 mm. Die Karbonatschicht verschliesst<br />
die Betonoberfläche kompakt,<br />
sie verhindert dadurch das Verankern von<br />
Haftvermittlern auf Bitumenbasis oder<br />
auf Epoxidbasis.<br />
Karbonatschicht auf der Betonoberfläche (als helle<br />
Linie erkennbar). Die Schicht überzieht auch das<br />
beim Strahlen freigelegte Zuschlagskorn.<br />
Zusammenfassung<br />
Für Abdichtungen mit Verbund muss die<br />
Betonoberfläche bearbeitet werden. Nach<br />
der Bearbeitung muss die Betonoberfläche<br />
die in den jeweiligen Systemnormen<br />
festgelegten Anforderungen erfüllen. Als<br />
Bearbeitungsverfahren stehen das Wasserstrahlen<br />
mit Hochdruckwasser und das<br />
Kugelstrahlen im Vordergrund. Beide<br />
Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile<br />
und müssen dementsprechend angewendet<br />
werden. Die Möglichkeit von Gefügestörungen<br />
unterhalb der Betonoberfläche<br />
ist ein nicht zu berücksichtigender Nachteil<br />
beim Kugelstrahlen. Haftvermittler<br />
auf Epoxidbasis verfestigen die Gefügestörungen<br />
wieder, Voranstriche auf Bitumenbasis<br />
dagegen nicht. Nach Niederschlägen<br />
auf jungen Beton können nach<br />
dem Abtrocknen des Betons Karbonatschichten<br />
auf der Oberfläche entstehen.<br />
Bilden sich die Karbonatschichten nach<br />
dem Bearbeiten, stellen sie eine Gefahr<br />
für den Verbund der Abdichtung dar.
VERAZETTE<br />
MODERNE FÖRDERTECHNIK FÜR<br />
GUSSASPHALT – DIE ENTWICKLUNGS-<br />
GESCHICHTE DER GUSSASPHALTPUMPE<br />
Begonnen hat die ganze Geschichte auf<br />
der bauma 2001 in München. Dort musste<br />
der Autor feststellen, wie geradezu altertümlich<br />
der Transport von Gussasphalt<br />
vom Transportkocher zur Einbaustelle<br />
durchgeführt wird: Mit Kübeln. Kurz entschlossen<br />
entwickelte sich die Idee, dass<br />
auf der nächsten bauma eine funktionierende<br />
Gussasphaltpumpe ausgestellt werden<br />
soll. Zu diesem Zeitpunkt hielt es<br />
überhaupt niemand für möglich, dass die<br />
zähe und 250 °C heisse Gussasphaltmasse<br />
gepumpt werden könnte.<br />
Der Mischanlagengesellschaft GuS Gussasphaltwerk<br />
GmbH & Co. KG in Stuttgart<br />
war es zu verdanken, dass die Entwicklung<br />
dieser Maschine überhaupt möglich<br />
wurde. Es begann die Zeit des Tüftelns.<br />
Mit einer so genannten Nashpumpe, mit<br />
der z.B. Unterbodenschutz gepumpt wird,<br />
wurden erste Versuche gefahren. Sie<br />
scheiterten, denn kurz bevor das Material<br />
am Ende der Pumpe erstmalig austreten<br />
sollte, versagte die Maschine ihren<br />
Dienst.<br />
Eine zweite Pumpe wurde getestet. Es<br />
handelte sich um eine Schweizer Leihgabe.<br />
Diese Maschine arbeitete mit der extrem<br />
hohen Leistung von 11.000 U/Min!<br />
Mit dieser Pumpe werden unter anderem<br />
in Fischereihäfen die Sardinen aus den<br />
Schiffen gepumpt, ohne dass die Fische<br />
dabei beschädigt werden. Mit dieser Pumpe<br />
gelang es uns, Gussasphalt in eine Höhe<br />
von 3 m bei einer Förderlänge von 5 m<br />
zu pumpen, wobei die Menge augenscheinlich<br />
gering war. Die Fördermenge<br />
war aber zu diesem Zeitpunkt nicht das<br />
Hauptaugenmerk, sondern die Feststellung,<br />
dass es überhaupt funktioniert.<br />
Herbert Leutert, Rosengarten<br />
In Abänderung der grundlegenden Fördertechnik<br />
wurde nun ein Prototyp gebaut,<br />
der im September 2002 in Stuttgart<br />
getestet wurde. Bei einer Höhe von 14 m<br />
und einer Gesamtlänge der Förderleitung<br />
von 20 m kleckerte nach kurzer Zeit der<br />
Gussasphalt von der Decke des 14 m hohen<br />
Gebäudes der GuS. Dieser Erfolg ermutigte<br />
und drängte fortzufahren. Der<br />
Prototyp wurde weiter verbessert. Die<br />
Entwicklung war auf dem richtigen Weg.<br />
Erste Praxiserfahrungen<br />
Es begann die Suche nach einem Maschinenbauer,<br />
der fähig und willens war, mit<br />
den Entwicklern zusammen eine Maschinenanlage<br />
bis zur Serienreife zu bringen.<br />
In der Maschinenfabrik Hermann Paus<br />
GmbH aus dem norddeutschen Emsbüren,<br />
wurde ein kompetenter, innovativer und<br />
zudem in der Gussasphaltbranche durch<br />
seine Schrägaufzüge bekannter Partner<br />
gefunden, der mit Engagement und Zielstrebigkeit<br />
die Sache anging und bis heute,<br />
voll hinter der gestellten Aufgabe steht.<br />
Die erste Gussasphaltpumpe vom Typ TL<br />
30 wurde im April 2003 in Emsbüren gefertigt.<br />
Der erste Baustelleneinsatz einer<br />
Gussasphaltpumpe überhaupt fand im<br />
idyllischen schwäbischen Wiesensteig<br />
statt. Dabei musste festgestellt werden,<br />
dass die Leistung nicht optimal war. Nach<br />
einer technischen Änderung folgte der<br />
zweite Einsatz. Diesmal war es die Rheinbrücke<br />
in Neuwied bei Koblenz. Die Leistung<br />
war deutlich besser. Die erste funktionierende<br />
und im Echtbetrieb erprobte<br />
Gussasphaltpumpe wurde 2003 auf der<br />
bauma in München präsentiert. Auf diese<br />
Präsentation und auch auf das bis dahin<br />
Erreichte konnten alle Beteiligten sehr<br />
stolz sein.<br />
26<br />
Es folgte dann der erste kommerzielle<br />
Einsatz der Maschine. Und wie am Anfang,<br />
war es wiederum ein Schweizer<br />
Bauunternehmen, das den Mut zeigte,<br />
diese innovative Technik am Bau einzusetzen.<br />
Die Gussasphaltpumpe legte am<br />
Neuen Hallenstadion in Zürich ihre Feuertaufe<br />
ab, wenn auch nicht reibungslos.<br />
Nach vielen weiteren kleinen und grösseren<br />
Baustelleneinsätzen und Verbesserungen<br />
hat die Gussasphaltpumpe wieder den<br />
Weg zu Walo in die Schweiz gefunden,<br />
weil die Technik als zukunftsweisend erkannt<br />
wurde. Die Maschine wurde am<br />
Neubauprojekt der Firma Hilti in Liechtenstein<br />
mit grossem Erfolg eingesetzt.<br />
Hierbei wurde Gussasphalt eingebaut, der<br />
anschliessend geschliffen wurde.<br />
Dank dem Einsatz der Gussasphalt-Pumpe können<br />
wertvolle Höhenmeter gewonnen werden.
Die heute verfügbare Technik<br />
Heute stehen dem Markt zwei Typen von<br />
Gussasphaltpumpen zur Verfügung: zum<br />
einen der Typ «Python TL 30» und zum<br />
anderen der Typ «Python TL 45». Beide<br />
Maschinen unterscheiden sich in ihrem<br />
Leistungsumfang. Die Python TL 30 wurde<br />
eher für den Einbau von Innenbelag bis<br />
zu einer Höhe von ca. 14 m und einer<br />
Leistung bis zu 6 t/h konzipiert. Die Python<br />
TL 45 ist eine Anlage, die Förderhöhen<br />
bis zu 20 m und eine Leistung von bis<br />
zu 12 t/h realisieren kann.<br />
Durch einen hydraulischen Fahrantrieb<br />
lässt sich die Maschine punktgenau selbständig<br />
auf der Baustelle rangieren. Dies<br />
ist ein enormer Vorteil, da hierzu keine<br />
Muskelkraft benötigt wird. Die Maschinen<br />
können völlig autark arbeiten. Dieselmotor,<br />
Hydraulikaggregat, Stromgenerator<br />
und auch Luftkompressor versorgen<br />
die benötigten Komponenten zum Betrieb<br />
und Reinigung der Anlage. Diese autarke<br />
Ausstattung ermöglicht es, bereits während<br />
der Anfahrt zur Baustelle alle Komponenten<br />
vorzuwärmen und somit auch<br />
die Rüstzeiten zu verkürzen. Weiterhin<br />
sind die Maschinen so ausgestattet, dass<br />
die zum Aufwärmen der Anlage benötigte<br />
Energie auch aus dem Stromnetz eingespeist<br />
werden kann. Dies hat den Vorteil,<br />
dass die Anlage z.B. über Nacht durchgeheizt<br />
werden kann und somit keine Wartezeiten<br />
am nächsten Tag entstehen. Der<br />
Anwender hat überdies den Vorteil, dass<br />
bei der Versorgung aus dem Stromnetz<br />
das Dieselaggregat nicht benötigt wird<br />
und somit energiesparend gearbeitet werden<br />
kann.<br />
Als äusserst praktisch haben sich die stufenlose<br />
Höhenverstellung der Pumpeneinheit<br />
und das stufenlose Verschwenken<br />
des Einfülltrichters herausgestellt. Durch<br />
diese beiden Freiheitsgrade kann sowohl<br />
die Höhenlage der Pumpe wie auch die<br />
Stellung des Trichters dem Transportkocher<br />
angepasst werden. Die Fördermenge<br />
kann stufenlos geregelt werden, so dass<br />
sich die Leistung der Pumpe auch dem<br />
Einbaufortschritt anpassen lässt.<br />
VERAZETTE<br />
Die Förderleistung der Gussasphaltpumpe<br />
ist von verschiedenen Faktoren abhängig:<br />
• Rezeptur sowie die Kornzusammensetzung,<br />
das Grösstkorn und auch Kornform,<br />
• Bindemittelanteil und Bindemittelart,<br />
• Verarbeitungstemperatur und somit die<br />
Viskosität,<br />
• Länge der Förderleitung,<br />
• Förderhöhe sowie<br />
• eingesetzte Art von Förderleitung<br />
(Rohr oder Schlauch).<br />
Den grössten Einfluss auf die Förderleistung<br />
hat die Beschaffenheit des zu fördernden<br />
Baumaterials.<br />
Anwendung leicht gemacht<br />
Der bisherige Transport des Gussasphaltes<br />
war stets geprägt von einer grossen<br />
Anzahl und stark beanspruchter Muskelkraft.<br />
Im Wesentlichen war bzw. ist das<br />
Problem die «Heisse Masse» nach oben in<br />
die Geschosse zu transportieren. Wenn<br />
die Masse einmal auf der Geschossebene<br />
ist, dann verringert sich der Kraftaufwand<br />
zum Quertransport erheblich. Durch den<br />
Einsatz der Pumpe erfolgt der Einbau des<br />
Gussasphaltes immer zu ebener Erde, da<br />
der Transport über die Höhendifferenz,<br />
positiv wie negativ, hydraulisch erfolgt.<br />
Eine körperliche Entlastung des Einbaupersonals<br />
ist einer der positiven Effekte.<br />
Diese Reduzierung der physischen Belastung<br />
des Personals, hat eine Steigerung<br />
27<br />
der Produktivität im eigentlichen Teilprozess<br />
Einbau zur Folge.<br />
Mit dem Einsatz der Gussasphaltpumpe<br />
können aber auch die Materialtemperaturen<br />
reduziert werden. Das verringert die<br />
Umweltbelastung durch Hitze und<br />
Dämpfe und spart erhebliche Energiekosten.<br />
Bisher musste die Temperatur im<br />
Transportkocher so gewählt werden, dass<br />
auch nach dem Transport zur Einbaustelle<br />
noch eine homogene einbaufähige<br />
Masse vorhanden war. Da beim Einsatz<br />
der Pumpe die gesamte Förderleitung beheizt<br />
wird, entsteht kein Temperaturverlust.<br />
Dies ist insbesondere in den Wintermonaten<br />
von grosser Bedeutung. Selbst<br />
Die Arbeitswege für die Bauarbeiter verkürzen sich – «Feinverteilung» des Gussasphalts auf der Baustelle.<br />
bei Aussentemperaturen von bis zu -10<br />
°C wurde mit diesen Anlagen Gussasphalt<br />
gefördert und zum Einbau gebracht.<br />
Bei konventionellem Transport ist<br />
dies nicht möglich. Der Anwender erhält<br />
somit auch ein grösseres Zeitfenster für<br />
den Einbau.<br />
Ein weiterer Vorteil besteht auch beim<br />
gesamten Baustellentransport. Es ist keinerlei<br />
Bewegung während des Pumpvorganges,<br />
ausser beim Wechseln des Transportkochers,<br />
notwendig. Wurden bislang<br />
z.B. Dumper, Karren, Eimer usw. zum<br />
Transport eingesetzt, so hatte dies immer<br />
Bewegung auf der gesamten Baustelle<br />
und somit auch ein gewisses Gefahrenpotential<br />
zur Folge.
Wissenschaftliche Untermauerung<br />
Das Pumpen von Gussasphalt war ein unerfüllbarer<br />
Traum, weil zum Pumpen des<br />
Gussasphalts eine sehr niedrige Viskosität,<br />
also ein Mehr an weichem Bindemittel<br />
erforderlich ist, welches dazu führt,<br />
dass der Gussasphalt nach dem Erkalten<br />
keine ausreichende Standfestigkeit, also<br />
eine hohe Empfindlichkeit gegenüber<br />
Punktlasten aufweist.<br />
Mit Hilfe von Verflüssigern, wie bei der<br />
Zugabe von Paraffinen in der Grössenordnung<br />
von drei Massenprozenten, kann die<br />
Viskosität des Gussasphalts entscheidend<br />
reduziert werden. Den Verflüssigungseffekt<br />
kann man zur Temperaturabsenkung<br />
nutzen, um Dämpfe und Aerosole aus<br />
dem Bitumen zu reduzieren oder bei ausreichender<br />
Belüftung der Räume zur Verflüssigung<br />
des heissen Gussasphalts.<br />
Die Verflüssigung des Gussasphalts kann<br />
in Abhängigkeit von der Temperatur mit<br />
dem im Institut für Materialprüfung Dr.<br />
Schellenberg Rottweil GmbH entwickelten<br />
IFM-System Vis-Ga gemessen werden.<br />
In Abhängigkeit von der Temperatur<br />
wurden am Institut für Materialprüfung<br />
durch Prof. Dr.-Ing. Kurt Schellenberg<br />
bei einem Gussasphalt 0/11 S mit 6,8<br />
Massenprozent Strassenbaubitumen 30/45<br />
Drehmomente gemessen. Die Zugabe von<br />
3 Massenprozent Paraffine führt bei dem<br />
genannten Beispiel zu einer Temperaturabsenkung<br />
von 32 °C bei konstantem<br />
Drehmoment bzw. gleicher Viskosität.<br />
Bei Drehmomenten von unter 5 Nm ist<br />
Gussasphalt pumpfähig.<br />
Da das Pumpen von Gussasphalt im<br />
Hochbau nicht ohne die Einwirkung mechanischer<br />
Kräfte funktioniert, stellte sich<br />
die Frage, ob und in welchem Umfang es<br />
beim Pumpen zu Kornverfeinerungen,<br />
das heisst zu einer Veränderung der Kornzusammensetzung<br />
des Gussasphalts<br />
kommt. Zur Beantwortung dieser Fragestellung<br />
wurden von den Hamburger Asphaltmischwerken<br />
Versuche gefahren.<br />
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt,<br />
dass – wie erwartet – durch das Pumpen<br />
des Gussasphalts eine gewisse Kornver-<br />
Drehmoment (NM)<br />
VERAZETTE<br />
feinerung eintritt, die beim Vergleich der<br />
Werte vor und nach dem Pumpen eine<br />
Mehrmenge an Füller von 2,4 Massenprozenten<br />
hauptsächlich zu Lasten des<br />
Grösstkorns 5/8 mm und geringfügig zu<br />
Lasten des Sandes (1,4 Massenprozent)<br />
ausmacht.<br />
Interessant dabei ist allerdings, dass sich<br />
die Verfeinerungen nicht negativ auf die<br />
mechanische Festigkeit des Gussasphalts<br />
auswirkt, wird doch am Gussasphalt vor<br />
dem Pumpen eine mittlere statische Eindringtiefe<br />
von 1,1 mm (0,9 mm) bei der<br />
Prüfung bei 22 °C nach 5 Stunden und 7,1<br />
mm (5,1 mm) bei der Prüfung bei 40 °C<br />
während 2 Stunden ermittelt.<br />
28<br />
Temperatur (°C)<br />
Drehmomentmessungen am Gussasphalt mit und ohne Zusatz.<br />
Blick auf den Gussasphalt-Kocher und die Gussasphalt-Pumpe im Einsatz.<br />
Prof. Dr.-Ing. Kurt Schellenberg kommt<br />
zu folgenden Schlussfolgerungen:<br />
– Die umfangreichen Prüfungen haben<br />
ergeben, dass es möglich ist, Gussasphalt<br />
zu pumpen. Das Zeitalter der<br />
Sklavenarbeit ist vorüber.<br />
– Hilfreich für den Pumpvorgang von<br />
Gussasphalt ist die Zugabe von Paraffinen.<br />
– Je nach der vorhandenen Verarbeitungsviskosität<br />
kommt es zu gewissen Füllernachbildungen,<br />
die sich aber nicht<br />
negativ auf die mechanischen Eigenschaften<br />
des Gussasphalts auswirken.<br />
– Tendenziell werden die Wärmestandfestigkeiten<br />
des gepumpten Gussasphalts,<br />
geprüft über die statischen Eindringtiefen,<br />
eher noch besser.
Schritte zur Weiterentwicklung<br />
Der klassische Gussasphalt – körperlich<br />
schwer und mit Holzeimern transportiert<br />
– hat eine Alternative, so Dipl. Ing. Wolfgang<br />
Possögel, Geschäftsführer der Firma<br />
Possögel & Partner, Hermsdorf. Theoretisch<br />
und «fast praktisch» wurde das<br />
schon mehrfach probiert. Jetzt ist aber der<br />
Durchbruch da: Die ersten zwei Gussasphaltpumpen<br />
sind am Markt. Da waren<br />
zuerst die hellen Köpfe, dann war jemand<br />
da, der das Geld bereit stellte und die technische<br />
Umsetzung ermöglichte und nun<br />
muss sie jemand einsetzen und das sind<br />
die Gussasphaltverarbeiter. Zwei Grundsätze<br />
müssen dabei realisiert werden.<br />
Die Erleichterung für unsere Arbeiten<br />
muss uns etwas wert sein, aber es darf<br />
nicht unwirtschaftlich sein. Solange die<br />
Gussasphaltpumpe keine Serienfertigung<br />
ist, so lange hat sie so einen Preis, bei dem<br />
In Zeiten, in denen die Ölpreise massiv<br />
ansteigen, wird der Ruf nach Energiesparen<br />
immer lauter. Mit der Herstellung von<br />
hochwertigen Dämmstoffen aus Glaswolle,<br />
leistet die Saint-Gobain ISOVER AG<br />
ihren Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Die Saint-Gobain ISOVER AG entwickelt<br />
MINERGIE-zertifizierte Dämmstoffe,<br />
die bei der Renovation sowie beim Neubau<br />
von Gebäuden eingesetzt werden<br />
können und bietet so die Möglichkeit, mit<br />
dem Klimaschutz in den eigenen vier<br />
Wänden zu beginnen.<br />
VERAZETTE<br />
die Pumpe nur in bestimmten Objekten<br />
wirtschaftlich eingesetzt werden kann.<br />
Nach den ersten Erfahrungen sind das<br />
schon einige. Wirtschaftlich, also finanziell,<br />
wird eine gemietete Pumpe unschlagbar<br />
bei folgenden Einsatzgebieten:<br />
• aufwendiger Handtransport mit mehr<br />
als 4 bis 6 Eimerträgern,<br />
• bei fehlender Aufstellmöglichkeit eines<br />
Aufzuges sowie<br />
• bei Grossprojekten, wo mit Bohleneinbau<br />
ab dem ersten Obergeschoss gearbeitet<br />
wird.<br />
Die Wirtschaftlichkeit muss technologisch<br />
durchdacht sein. Die alten Zöpfe<br />
müssen abgeschnitten werden. Eine Kolonne<br />
muss nicht immer acht Mann stark<br />
sein und die Summe muss nicht bei einem<br />
oder zwei Kocherfüllungen liegen. Es<br />
MINERGIE-zertifizierte Einzelkomponenten<br />
MINERGIE ist eine in der Schweiz geschützte<br />
Marke für nachhaltiges Bauen und<br />
der wichtigste Energiestandard für Niedrigenergiehäuser<br />
und Passivhäuser (MI-<br />
NERGIE-P). Die mit dem MINERGIE-Label<br />
zertifizierten Einzelkomponenten<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Verwendung<br />
das Erreichen dieses Standards<br />
ermöglicht. Von den ISOVER-Produkten<br />
erfüllen zum Beispiel die Hochleistungsdämmstoffe<br />
ISOLENE, ISOCONFORT<br />
und PB M den MINERGIE-Standard.<br />
29<br />
können sogar zwei Arbeitskräfte mehr<br />
sein und somit Pausen für die Einbaumänner<br />
drin sein, wenn somit der Pumpenfluss<br />
ohne Hektik verarbeitet werden<br />
kann und plötzlich können statt 20 sogar<br />
40 Tonnen eingebaut werden. Dann rechnet<br />
sich die Pumpe auch schon jetzt.<br />
Für eine Abdichtungsaufgabe von 20 m 2<br />
im ersten Obergeschoss sollte man keine<br />
Pumpe einplanen. Sollte man jedoch unbedingt<br />
eine Tonne Gussasphalt in eine<br />
technische Anlage 20 m hoch tragen müssen<br />
und kann keinen Aufzug stellen, dann<br />
ist die Pumpe auch für solche Kleinmengen<br />
gefragt.<br />
Wenn erst ein flächendeckender Mietservice<br />
mit Gussasphaltpumpen und entsprechendem<br />
Fachpersonal vorhanden ist,<br />
werden auch noch mehr Anwender die<br />
Meinung von Wolfgang Possögel teilen –<br />
denn das ist der richtige Weg.<br />
BEHAGLICH WOHNEN – RESSOURCEN SCHONEN<br />
ISOVER AG<br />
Renovieren nach MINERGIE-Standard<br />
Bei einem Umbau steht häufig die Verbesserung<br />
der Isolation und die damit verbundene<br />
Verbesserung der Energiebilanz<br />
im Zentrum. Auch bei konventionell erstellten<br />
Gebäuden kann mit einem Umbau<br />
der MINERGIE-Standard erreicht werden.<br />
Saint-Gobain ISOVER ist führend in<br />
der Herstellung von Wärmedämmstoffen.<br />
Durch die Verwendung von Glaswolle mit<br />
bis zu 80 Prozent Recyclinganteil wird die<br />
Umwelt geschont.
VERAZETTE<br />
ADR 2007 TRANSPORT<br />
VON GEFÄHRLICHEN GÜTERN<br />
Das ADR (Europäisches Übereinkommen<br />
über die internationale Beförderung gefährlicher<br />
Güter auf der Strasse) wird turnusgemäss<br />
alle zwei Jahre überarbeitet.<br />
Die aktuellste Ausgabe ist das ADR 2007.<br />
Unter Einfluss der überarbeiteten ADR<br />
wurde die SDR-Verordnung (Nationale<br />
Verordnung über die Beförderung gefährlicher<br />
Güter auf der Strasse) ohne Übergangsfrist<br />
neu angepasst. Unternehmungen<br />
können ab sofort Gefahrguttransporte<br />
im Zusammenhang mit ihrer Haupttätigkeit<br />
bis zu 1000 Risikopunkten mit gelockerten<br />
Auflagen befördern und zwar ohne<br />
Beförderungspapier.<br />
Weiterhin zu beachtende Bedingungen:<br />
• Es sind Massnahmen zu treffen (z.B.<br />
Ladungssicherung), die unter normalen<br />
SVDW, Dach und Wand, Ausgabe 02/07<br />
Beförderungsbedingungen ein Freiwerden<br />
des Inhalts verhindern<br />
• Ausrüstung von Fahrzeugen<br />
• Ausbildung / Unterweisung von<br />
Personal<br />
• Kennzeichnungspflicht von Versandstücken<br />
• Einhalten der zulässigen Mengenbegrenzungen<br />
• Ausfüllen und Mitführen von Begleitpapieren<br />
Bei Versorgungsfahrten gibt es keine Freistellung.<br />
Hier sind weiterhin eine Basisschulung,<br />
ein 2 kg Feuerlöscher für Lieferwagen<br />
bis 3.5 Tonnen Gesamtgewicht und<br />
Begleitdokumente nach ADR zwingend<br />
vorgeschrieben. Führer eines kennzeichnungspflichtigen<br />
SDR-Fahrzeuges müssen<br />
ebenfalls weiterhin im Besitz einer entsprechenden<br />
Ausbildungsbescheinigung sein.<br />
FUSION DER TECTON AG PRATTELN<br />
UND FLADAG AG MUTTENZ<br />
Am 3. April 2007 gab die TECTON Gruppe<br />
die Fusion ihrer bisher getrennt operierenden<br />
Tochtergesellschaften TECTON<br />
AG, Pratteln, und FLADAG AG, Muttenz,<br />
bekannt.<br />
Bernhard Blum,<br />
Geschäftsführer der TECTON-FLADAG AG<br />
TECTON-FLADAG AG<br />
Die neue Gesellschaft wird unter dem Namen<br />
TECTON-FLADAG AG mit Sitz in<br />
Pratteln firmieren. Mit 80 Mitarbeitenden<br />
und einem Jahresumsatz von 20 Mio.<br />
CHF wird sie in der Nordwestschweiz<br />
Marktführerin für Bauabdichtungen. Bessere<br />
Konzentration auf die Kundenbedürfnisse<br />
und eine Vereinfachung der Geschäftsprozesse<br />
sind das Ziel. Die Fusion<br />
soll Mitte Jahr vollzogen werden, wobei<br />
die neue Firma eine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
der TECTON Holding AG,<br />
Luzern, bleiben wird.<br />
Weitere Informationen zur Tecton Gruppe<br />
sind unter www.tecton.ch erhältlich.<br />
30<br />
«BAUERNEU-<br />
ERUNG FÜR DIE<br />
ZUKUNFT»<br />
Boris Kohler, Redaktion<br />
Im März 2007 hat die Flumroc AG eine<br />
Broschüre unter dem Titel «Bauerneuerungen<br />
für die Zukunft» herausgegeben,<br />
gefüllt mit thematischen Schwerpunkten<br />
rund um das Energiesparen dank gezielter<br />
Gebäuderenovation.<br />
In «Bauerneuerungen für die Zukunft» wird<br />
auf verschiedene realisierte Projekte eingegangen,<br />
die ganz dem Titel dieser Publikation<br />
folgen. Nebst fünf interessanten Beispielen,<br />
die von der Erneuerung in Etappen<br />
bis hin zur Totalerneuerung inklusiv Umbau<br />
oder Erweiterung gehen, werden auch vertiefte<br />
Informationen über Wärmedämmung,<br />
Fenster, Lüftung, Wärmeerzeugung,<br />
Solarthermie und Photovoltaik vermittelt.<br />
Ausserdem ist eine themenspezifische Begriffserklärung<br />
enthalten, um Gespräche<br />
zwischen renovationsinteressierten Hausbesitzern<br />
und Energiefachplanern bzw.<br />
Baufachleuten zu vereinfachen.<br />
Zu beziehen ist die Broschüre unter:<br />
www.flumroc.ch<br />
TAGUNG ÜBER<br />
DIE NEUE NORM<br />
SIA 271<br />
«ABDICHTUNGEN<br />
VON HOCH-<br />
BAUTEN»<br />
Boris Kohler, Redaktion<br />
Am 19. Juni 2007 werden die Verbände<br />
VERAS, SVDW, SUISSETEC und SFG<br />
gemeinsam eine Tagung zur neuen Norm<br />
SIA 271 «Abdichtungen von Hochbauten»<br />
durchführen. Die Tagung wird in<br />
Bern (Stade de Suisse) stattfinden und<br />
zweisprachig durchgeführt.
VERAZETTE<br />
REGISTER DICHTUNGSBAHNEN<br />
Die Kommission SIA 281 «Bitumen- und<br />
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen» publiziert<br />
im Halbjahresrhythmus eine Liste<br />
derjenigen Bitumen- und Polymerbitumen-Dichtungsbahnen,<br />
für die auf Antrag<br />
der entsprechenden Hersteller ein Prüfbericht<br />
über die vollständig bestandenen<br />
Prüfungen nach SIA 281 und SIA 281/1<br />
Manfred N. Partl, Präsident der Kommission SIA 281, Dübendorf<br />
vorliegt. Der Prüfbericht darf beim Einreichen<br />
nicht mehr als ein Jahr alt sein.<br />
Das aktuelle Register der Dichtungsbahnen<br />
kann von der SIA-Homepage unter<br />
www.sia.ch/register abgerufen werden.<br />
Anträge für die Aufnahme in die Liste<br />
sind mit SIA-Formular samt Prüfbericht<br />
31<br />
und zugehörigem Deklarationsnachweis<br />
an das SIA-Generalsekretariat, Abteilung<br />
Normen und Ordnungen, Postfach, 8039<br />
Zürich zu richten. Abgabetermin ist der<br />
25. August 2007. Die nächste Liste wird<br />
im Herbst 2007 publiziert: Pro halbjährlichen<br />
Registereintrag wird für jede Bahn<br />
ein Unkostenbeitrag von Fr. 20.– erhoben.
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: VERAS, Bern<br />
Redaktion: Jürg Depierraz, Bern<br />
Grafik: Peter Marthaler, Bern<br />
Layout/Druck: Geiger AG, Bern<br />
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