Hallo Taxi 1 2010 - bei Taxi 60160

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Hallo Taxi: Frau Ministerin Bures, für unsere Leser ist immer interessant, welchen Stellenwert Politiker dem Taxigewerbe einräumen. Als Ministerin steht Ihnen ein Dienstwagen – Audi A6 mit Gasantrieb – zur Verfügung. Nutzen Sie Taxis auch dienstlich? Doris Bures: „Dienstlich eher selten, aber privat oft und sehr gern. Aber wenn Sie fragen, welchen Stellenwert ich dem Taxigewerbe einräume, dann muss ich sagen: einen sehr großen. Ich war ja selbst ein Jahr lang Taxifahrerin in Wien. Mit 21, und ich hab viel gesehen und gelernt.“ Hallo Taxi: Könnten Sie sich vorstellen, dass aus Einsparungsgründen auf einen Teil der Dienstwagen z.B. im ÖBB-Konzern verzichtet werden könnte und stattdessen Taxis genutzt werden? Doris Bures: „Das Unternehmen ÖBB muss einsparen, wo es geht. Also auch beim Fuhrpark. Mir ist natürlich daran gelegen, dass die ÖBB-Mitarbeiter in erster Linie mit der Bahn fahren.“ Hallo Taxi: Mehr Verkehrssicherheit ist einer Ihrer zentralen Schwerpunkte der Verkehrspolitik. Zahlreiche Maßnahmen haben in den letzten fünf Jahren dazu geführt, dass etwa die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen fast halbiert werden konnte. Sie betonen, dass neben guten Gesetzen auch deren Einhaltung kontrolliert werden müssen und Bewusstseinskampagnen wichtig sind. Die Senkung der Alko- Lenker ist einer Ihrer Erfolge, setzen Sie diesen Weg fort? Doris Bures: „Natürlich. Wenn immer noch 630 Menschen jährlich ihr Leben im Straßenverkehr verlieren, dann darf man doch nicht locker lassen. Gerade gegen Alkohol am Steuer habe ich viele Initiativen gestartet, die mittlerweile schon breite Unterstützung gefunden haben. Zum Beispiel engagiert sich jetzt neben Niki Lauda auch das Team von Rapid. Und das ist natürlich ganz toll, denn Fußballer sind gerade für junge Männer, also die Hauptrisikogruppe, große Vorbilder.“ Hallo Taxi: Die im Vorjahr angehobe- nen Strafsätze für Schnellfahrer und die rigoroseren Strafen für alkoholisierte Lenker zeigen sichtbare Erfolge. Auch wir merken das, denn mehr Menschen zeigen Verantwortungsbewusstsein und nehmen ein Taxi, wenn sie Alkohol getrunken haben. Wäre es für Sie denkbar, das Taxi in eine gemeinsame Sicherheitskampagne einzubinden? Doris Bures: „Das ist eine gute Idee. Man könnte aufzeigen, dass es günstiger ist, in ein Taxi zu steigen, als einen Unfall zu riskieren. Denn wenn was passiert, dann wird’s nicht nur richtig teuer, dann geht’s in erster Linie darum, dass man sich ein Leben lang Vorwürfe machen muss. Denn allzu oft werden unschuldige Menschen verletzt oder getötet.“ Was nur wenige wissen: Verkehrsministerin doris bures besitzt nicht nur seit vielen Jahren einen taxilenkerausweis für Wien, sondern sie ist auch ein Jahr lang taxi gefahren Hallo Taxi: Mit dem Hauptbahnhof in Wien entsteht Österreichs größter Bahnhof mit internationalem Charakter. Eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist für Bahnreisende wichtig. Im letzten Sommer gab es "Grünes Licht" für eine Machbarkeitsstudie eines Cable-Liners, der den Hauptbahnhof mit der U-Bahn verbinden könnte. Im Taxigewerbe befürchtet man, dass die geplanten Taxistandplätze, die ja auf ÖBB-Grund eingerichtet werden, zu weit vom Bahnhofszentrum entfernt liegen könnten. Sehen Sie Chancen Einfluss zu nehmen, dass den Taxis beim neuen Hauptbahnhof mehr Gewicht durch die ÖBB verliehen wird? Doris Bures: „Nach Auskunft der ÖBB ist grundsätzlich daran gedacht, dass der öffentliche Verkehr vor allem über den Vorplatz Nord angebunden wird, die Taxistandplätze am Vorplatz Süd eingerichtet werden. Wer das Taxi nehmen will, wird schon im Bahnhof über die Hinweisschilder zu diesen Taxistandplätzen geleitet. Da haben die Fahrgäste, die mit der Bahn ankommen, keinen weiteren Weg als zur Straßenbahn oder zur U-Bahn. Außerdem sind zehn weitere Standplätze nahe dem ostseitigen Ausgang geplant. Und es wird zusätzlich eine Taxivorfahrt zum Ein- und Aussteigen entlang des Vorplatzes Nord überlegt. Kurz und gut: Ich glaube, es wird für alle Beteiligten eine gute Lösung geben.“ Hallo Taxi: Förderungen im Sinne grüner Mobilität sind Länderkompetenz. Wiens Stadträtin Ulli Sima hat etwa Förderungen für den Umstieg auf Fahrzeuge mit Alternativantrieben bereitgestellt – auch für Taxis. Wäre ein Lobbying Ihrerseits österreichweit für umweltfreundliche Mobilität im Taxibetrieb denkbar und zielführend? Doris Bures: „Klimafreundliche Mobilität machbar und leistbar zu machen, ist mein erklärtes Ziel. Ich habe die Förderung für die Forschung und Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen, umweltfreundlichen Antriebssystemen – trotz Budgetknappheit – um 50 Prozent auf 60 Millionen Euro aufgestockt. Wenn heute die Batterie für ein Elektro- Auto noch genauso viel kostet wie das Fahrzeug selbst, müssen wir noch in die Entwicklungen investieren. Dann wird am Ende jeder was davon haben. Die Autofahrer, die Wirtschaft und natürlich die Umwelt.“ Hallo Taxi: In unserer Branche gibt es eine jahrelange Diskussion um Taxifahrten zum/vom Flughafen Wien Schwechat. Zwei Bundesländer, verschiedene Tarifgebiete – und damit sinnlose Leerkilometer für die Taxifahrer. Haben Sie schon mal angedacht diese Situation zu verändern. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen fallen ja in Ihr Ressort? Doris Bures:„Die rechtlichen Rahmenbedingungen fallen nicht in mein Hallo Taxi 1|10 23 fUNK geflüster
Taxi aktuelles & informatives Ressort, sondern in die Zuständigkeit des Landes Niederösterreich.“ Hallo Taxi: Abschließend, würden Sie sich als Ministerin vom Taxigewerbe etwas wünschen? Doris Bures: „Schön wäre zum Beispiel, wenn das Taxigewerbe eine Flotte mit Elektroautos anschaffen würde, 24 Hallo Taxi 1|10 sobald die Technik entsprechend ausgereift ist. Das hätte sicher einen guten und sichtbaren Werbeeffekt für umweltfreundliche Mobilität. Und soviel kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Mein Ressort würde Ihnen dabei als Partner zur Verfügung stehen.“ Hallo Taxi: Wir danken, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben. Unfallbilanz: leichter rückgang bei verkehrstoten Die endgültige Unfallbilanz für das Jahr 2009 wurde präsentiert: 633 Menschen starben in Österreich bei Verkehrsunfällen. Das ist im Vergleich zum Jahr davor ein Minus von sieben Prozent oder 46 Todesopfern. 633 Menschen sind im Jahr 2009 auf Österreichs Straßen bei Verkehrsunfällen getötet worden. Das ist um 6,8 Prozent weniger (minus 46 Todesopfer) als noch im Jahr davor. Sowohl bei den Unfällen, als auch bei den Verletzten und Getöteten wurden die niedrigsten Werte seit Beginn der einheitlich geführten Aufzeichnungen (1961) erzielt. Die endgültige Unfallbilanz präsentierten Innenministerin Maria Fekter und Verkehrsministerin Doris Bures am 23. März gemeinsam mit Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria . Insgesamt haben sich 37.925 Unfälle mit Personenschaden (minus 3,2 Prozent im Vergleich zu 2008) ereignet, 49.158 Personen (minus 2,7 Prozent) wurden dabei verletzt. Mehr Alkoholkontrollen Gesunken ist die Zahl der bei Alkoholunfällen Getöteten von 53 auf 46. Laut Innenministerin Fekter wurden im Jahr 2009 17,4 Prozent mehr Alkoholkontrollen durchgeführt, gleichzeitig gingen die Anzeigen gegen Alkolenker um fast drei Prozent zurück. Das sei ein Indiz dafür, dass die Kontrollen Wirkung zeigen, meinte Fekter. Rückgänge verzeichnete man vor allem bei den getöteten Pkw-Insassen (minus 10,6 Prozent) und den Radfahrern (minus 37,1 Prozent). Starke Rückgänge gab es in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen von 68 Todesopfern auf 40 im Jahr 2009 (minus 41 Prozent). die Unfallbilanz für 2009 präsentierten (von li. nach re.): dr. konrad Pesendorfer, Generaldirektor der statistik Austria, innenministerin Maria fekter, Verkehrsministerin doris bures und dr. Othmar thann vom kuratorium für Verkehrssicherheit Mehr Praxis in der Moped-Ausbildung Weiter gestiegen ist im Vorjahr die Zahl der tödlich verunglückten Mopedfahrer von 24 auf 30 Getötete. Auch bei den verunglückten 15-jährigen Mopedlenkern gab es neuerlich eine Zunahme um rund drei Prozent. Nahezu ein Drittel der Unfälle sind Alleinunfälle. Für Verkehrsministerin Doris Bures ein Hinweis dafür, dass es mehr Praxis in der Ausbildung von Motorradfahrern brauche: „Es muss in der Ausbildung mehr geschult werden". Mit 1. Jänner 2011 soll eine dementsprechende Führerschein-Novelle Inkrafttreten.
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