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Leistungsentgelt und ERA-Einf

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Seite 1<br />

<strong>ERA</strong> - <strong>Einf</strong>ührung<br />

<strong>Leistungsentgelt</strong> <strong>und</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Einf</strong>ührung<br />

© M. Weidel<br />

<strong>ERA</strong> – Umsetzung als kommunikatives Projekt<br />

AWF Erfahrungsforum<br />

19. Juni 2007<br />

Mercure Hotel Frankfurt Eschborn<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Weidel<br />

Personalleiter Fa. J.P. Sauer & Sohn


Unternehmensvorstellung<br />

Seite 1751 2 – Gründung (Suhl)<br />

Die Fa. J.P. Sauer & Sohn GmbH<br />

ist der älteste industrielle<br />

Waffenhersteller Deutschlands<br />

1951 – Neubeginn in Eckernförde<br />

1904 – erste Selbstladepistole „Roth-SAUER“<br />

1880 – amtl. Eintrag der ersten Doppelflinte<br />

© M. Weidel<br />

2001 – 250 Jahre SAUER<br />

2000 – neue Impulse durch<br />

Eigentümerwechsel<br />

1993 – Vorstellung der<br />

S 202-Familie<br />

1978 – <strong>Einf</strong>ührung der P 225 („P6“)<br />

1974 – Zusammenschluss mit der<br />

SIG / Schweiz<br />

1972 – <strong>Einf</strong>ührung S 80-Repetierer


Seite 3<br />

Unternehmensvorstellung<br />

Sauer verbindet industrielle Fertigung mit alter<br />

Handwerkskunst des Waffenbaus.<br />

Unsere K<strong>und</strong>en kommen aus dem Kreis der<br />

Jäger, Sportschützen <strong>und</strong> der Sicherheitskräfte,<br />

wie Polizei <strong>und</strong> Sondereinsatzkommandos aus<br />

dem In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Gendamerie, Douane <strong>und</strong> die Police National<br />

Frankreichs wurden mit über<br />

260.000 Dienstpistolen<br />

ausgerüstet.<br />

© M. Weidel


Seite 4<br />

Unternehmensvorstellung<br />

Exportanteil > 93 %<br />

�� K<strong>und</strong>en in über 50 Ländern<br />

�� Niederlassung in Singapur<br />

�� Plant in Exeter / NH / USA<br />

�� SAUER-Sprachen: Engl., Dt., Franz., Russ., Span.<br />

SIG Arms NH, USA<br />

Plant<br />

© M. Weidel<br />

Umsatz Mio. 53,3 €<br />

Stärke durch Kompetenz:<br />

Markenhersteller im Verb<strong>und</strong> (L & O-Group)<br />

Mitarbeiter 462<br />

247 gewerbliche MA<br />

Shareholders:<br />

Gesellschafter<br />

M. Lüke<br />

90 angestellte MA<br />

Th. Ortmeier<br />

121Zeitmitarbeiter<br />

4 Azubis<br />

J.P.SAUER & SOHN<br />

Eckernförde, D<br />

Plant<br />

Blaser, Isny, D<br />

Swiss Arms, Neuhausen,<br />

CH<br />

J.P.SAUER & SOHN<br />

Singapur<br />

Sales Office<br />

J.P. Sauer &<br />

Sohn GmbH<br />

SIGARMS Hämmerli Inc. AG<br />

Mauser<br />

Jagdw.<br />

GmbH<br />

Jagdwaffen<br />

GmbH<br />

Swiss<br />

Arms<br />

AG


Seite 5<br />

Unternehmensvorstellung<br />

Personalstand <strong>und</strong> Personalstruktur Gesamtunternehmen Jan. 2007<br />

121 Zeitmitarbeiter<br />

90 Angestellte<br />

4 Azubis<br />

247 Gewerbliche<br />

(26 Zeitverträge)<br />

Insgesamt 462 Beschäftigte<br />

(ohne geringfügig Beschäftigte)<br />

über 60<br />

57 - 60<br />

51 - 56<br />

46 - 50<br />

41 - 45<br />

36 - 40<br />

31 - 35<br />

26 - 30<br />

21 - 25<br />

unter 21<br />

41 Stammmitarbeiter gehen bis 2011 in Rente<br />

+ 5 in Altersteilzeit<br />

© M. Weidel<br />

0 20 40 60 80<br />

Anzahl Mitarbeiter


Seite 6<br />

Ausgangssituation vor dem <strong>ERA</strong><br />

Auszubildende<br />

1.Ja 2.Ja 3.Ja 4.Ja<br />

Gewerbliche<br />

Mitarbeiter 2 3 4 5 7 8 9<br />

6 8 Tätigkeitsgruppen<br />

Meister<br />

Angestellte<br />

1 2<br />

1<br />

3 4<br />

4 Ausbildungsjahre<br />

ECKLOHN<br />

4 Meistergruppen mit<br />

Eingangs- <strong>und</strong><br />

Hauptstufe<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

© M. Weidel<br />

9 Gehaltsgruppen mit<br />

9 Eingangsstufen <strong>und</strong><br />

9 Hauptstufen mit<br />

teilweise einer Zusatzstufe


AZUBIS<br />

1 2 3 4 5 4 5 6 7<br />

8 9 10 11<br />

Seite 7<br />

<strong>ERA</strong> im Nordverb<strong>und</strong><br />

Gewerbliche Mitarbeiter, Meister, Angestellte<br />

Z-Stufen Kriterien : : Flexibilität, Verantwortung, Kooperation<br />

Z1 Z1 bei 1 von 3 Kriterien<br />

Z2 Z2 bei 2 von 3 Kriterien<br />

Z3 Z3 bei Anforderung aller 3 Kriterien<br />

Z1<br />

Z2<br />

Z3<br />

MITARBEITER<br />

Höhe des Entgelts<br />

ECKLOHN<br />

Das Entgeltrahmenabkommen im Nordverb<strong>und</strong> hat 11 Stufen !<br />

© M. Weidel<br />

10 Entgeltgruppen<br />

mit Eingangsstufen,<br />

Hauptstufen <strong>und</strong><br />

teilweise bis zu<br />

3 Zusatzstufen


Seite 8<br />

Entgeltsystematik vor dem <strong>ERA</strong><br />

Jahr 2004<br />

Sauer & Sohn -<br />

Entlohnung im<br />

gewerblichen Bereich<br />

vor dem <strong>ERA</strong><br />

Besitzst.<br />

+ 5%<br />

+ 25%<br />

LG<br />

„alt“<br />

Besitzstand<br />

Bonus<br />

Zielereichungsprämie<br />

Gr<strong>und</strong>lohn<br />

Betriebsvereinbarung<br />

Entlohnung vom 31.01.2002<br />

(gewerbliches Stammpersonal)<br />

Die Geschäftsführung vereinbarte<br />

einmal jährlich mit der Arbeitsgruppe<br />

Produktivitätskennzahlen<br />

(Jahr-/Quartalszahlen)<br />

(Zielvereinbarung).<br />

ZIEL<br />

Die erreichten Kennzahlen<br />

wurden täglich pro Mitarbeiter<br />

protokolliert.<br />

© M. Weidel<br />

ca. 410 Beschäftigte bei Sauer<br />

im Jahre 2004<br />

(ohne AT-Angestellte/ Azubis)<br />

Ca. 67 angestellte<br />

Mitarbeiter<br />

erhielten ca. 6%<br />

über dem<br />

Tariflohn (GRTV)<br />

Ca. 100<br />

gewerbliche<br />

Mitarbeiter von<br />

Partnerfirmen<br />

arbeiteten im<br />

Zeitengelt <strong>und</strong><br />

erhielten den<br />

Tariflohn der<br />

Zeitarbeitsfirma<br />

Ca. 63 gewerbliche<br />

Mitarbeiter<br />

arbeiteten in<br />

einem Zielentgeltsystem<br />

<strong>und</strong> erhielten<br />

25%+5%<br />

über dem<br />

Tariflohn (LRTV)<br />

Ca. 180<br />

gewerbliche<br />

Mitarbeiter<br />

erhielten ohne<br />

Zielvereinbarung<br />

im Zielentgelt<br />

ebenfalls<br />

25%+5% über<br />

dem Tariflohn<br />

(LRTV)


<strong>ERA</strong> = gerechter Lohn für Alle<br />

Sauer Modell = Zeitlohn + Leistungsbeurteilung<br />

vor <strong>ERA</strong><br />

Angestellte : T + 6%<br />

Gewerbliche : T + (25% + 5%)<br />

Auszubildende<br />

Seite 9<br />

Die <strong>ERA</strong> - Aufgabe<br />

1.Ja 2.Ja 3.Ja 4.Ja<br />

Gewerbliche<br />

Mitarbeiter 2 3 4 5 6 7 8 9 8 Tätigkeitsgruppen<br />

Meister<br />

Angestellte<br />

1 2<br />

1<br />

3 4<br />

4 Ausbildungsjahre<br />

4 Meistergruppen mit<br />

Eingangs- <strong>und</strong><br />

Hauptstufe<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Besitzst.<br />

+ 5%<br />

+ 25%<br />

LG<br />

„alt“<br />

9 Gehaltsgruppen mit<br />

9 Eingangsstufen <strong>und</strong><br />

9 Hauptstufen mit<br />

teilweise einer Zusatzstufe<br />

Besitzstand<br />

Bonus<br />

Zielereichungsprämie<br />

Gr<strong>und</strong>lohn<br />

mit <strong>ERA</strong><br />

Angestellte : T + 6%<br />

Gewerbliche : T + 18,8 %<br />

nach <strong>ERA</strong><br />

Differenz : 12,8 %<br />

gewerblicher Bereich / Angestellte<br />

1. Aufgabe<br />

<strong>ERA</strong> Überführung kostenneutral<br />

+ Y%<br />

2. Aufgabe + x%<br />

Installation neue Leistungsentlohnung<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

AZUBIS<br />

Mitarbeiter : T + 6%<br />

Gewerbliche Mitarbeiter, Meister, Angestellte<br />

Z-Stufen Z-Stufen Kriterien Kriterien : : Flexibilität, Flexibilität, Verantwortung, Verantwortung, Kooperation<br />

Kooperation<br />

Z1 Z1 bei bei 1 1 von von 3 3 Kriterien<br />

Kriterien<br />

Z2 Z2 bei bei 2 2 von von 3 3 Kriterien<br />

Kriterien<br />

Z3 Z3 bei bei Anforderung Anforderung aller aller 3 3 Kriterien<br />

Kriterien<br />

Z1<br />

Z1<br />

Z3<br />

Z3<br />

Z2<br />

Z2<br />

MITARBEITER<br />

1 2 3 4 5 4 5 6 7<br />

8 9 10 11<br />

Höhe des Entgelts<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

6 % Leistungszulage<br />

© M. Weidel<br />

10 Entgeltgruppen<br />

mit Eingangsstufen,<br />

Hauptstufen <strong>und</strong><br />

teilweise bis zu<br />

3 Zusatzstufen


Seite 10<br />

Die <strong>ERA</strong> - Chancen<br />

• Neue zeitgemäße Arbeitsplatz-/Stellenbeschreibungen<br />

- verb<strong>und</strong>en mit dem Abriss von „Erbhöfen“.<br />

- verb<strong>und</strong>en mit dem Beseitigen von „Altlasten“.<br />

© M. Weidel<br />

• Neue Regelung der Gr<strong>und</strong>entgelte <strong>und</strong> der <strong>Leistungsentgelt</strong>e<br />

- insbesondere im gewerblichen Bereich die Möglichkeit<br />

des Abschieds von Scheinakkorden <strong>und</strong> Scheinprämiensystemen.


19.12.2003 Abschluss BV zur <strong>ERA</strong>-<strong>Einf</strong>ührung 01.01.2005<br />

12.05.04<br />

Seite 11<br />

Der <strong>ERA</strong> - Projektplan<br />

Arbeitsplatzbeschreibung Stelleneingruppierung Widerspruchsprocedere<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3<br />

Arbeitsplatzbeschreibungen<br />

erstellen<br />

3 köpfiges Projektteam<br />

„Arbeitsplatzbeschreibung <strong>ERA</strong>“<br />

25.06.04<br />

Eingruppierungs-Workshop mit<br />

Abteilungsvorgesetzten<br />

Zuordnung der Mitarbeiter zu den<br />

Arbeitsplatzbeschreibungen<br />

Lenkungsausschuss :<br />

Geschäftsführer, Projektleiter <strong>ERA</strong>-<strong>Einf</strong>ührung, Betriebsrat, IGM, Nordmetall<br />

26.08.04<br />

30.09.04<br />

Widerspruchsprocedere<br />

Arbeit in der paritätischen<br />

Kommission<br />

Anpassung / Änderung ggf.<br />

Neufassung der BV Entlohnung<br />

<strong>und</strong> BV <strong>ERA</strong>-<strong>Einf</strong>ührung<br />

© M. Weidel<br />

31.12.04<br />

<strong>ERA</strong>


Seite 12<br />

Der <strong>ERA</strong> - Projektplan<br />

<strong>ERA</strong> – <strong>Einf</strong>ührung gemäß BV termingerecht am 01.01.2005<br />

Widerspruchsprocedere<br />

Phase 3<br />

Widerspruchsabarbeitung in<br />

GF-BR Kommission<br />

Widerspruchsabarbeitung in<br />

GF-BR + Verbände Kommission<br />

Widerspruchsabarbeitung<br />

zurückgegeben in die<br />

GF-BR Kommission<br />

23.08.05<br />

<strong>ERA</strong><br />

© M. Weidel


Seite 13<br />

Phase 1 - Stellenplan<br />

● Befragung der Abteilungsvorgesetzten<br />

Welche Arbeitsplätze gibt es in den Abteilungen.<br />

Welche wesentlichen Arbeitsinhalte beinhalten diese Arbeitsplätze.<br />

● Gef<strong>und</strong>ene Arbeitsplätze strukturieren zu Gruppen<br />

z.B. Einrichter, Werker, kaufm. Sachbearbeiter, Abteilungsleiter, Meister, Disponent ……<br />

● <strong>ERA</strong> Arbeitsplatzbeschreibungen erstellen<br />

Abstimmung der Arbeitsplatzbeschreibungen mit Vorgesetzten ggf. auch mit Mitarbeitern.<br />

● Brückenbeispiele festlegen (typische Arbeitsplätze)<br />

Arbeitsplatzbeschreibungen nutzen, die an den Schwellen der <strong>ERA</strong> Gruppen stehen <strong>und</strong><br />

vorläufige Eingruppierung nach <strong>ERA</strong> vornehmen.<br />

Niveaubeispiele aus anderen Tarifgebieten zur Orientierung nutzen.<br />

● Stellenplan erstellen<br />

© M. Weidel


Seite 14<br />

Phase 1 Arbeitsplatzbeschreibung<br />

Hinweis : Effektive Teamarbeit – Systematik der Stellenbeschreibung den<br />

Vorgesetzten vorstellen <strong>und</strong> dann Entwürfe für Stellenbeschreibungen den<br />

Vorgesetzten zur Korrektur einreichen - keine st<strong>und</strong>enlangen Diskussionsr<strong>und</strong>en<br />

eröffnen.<br />

Unten stehende Angaben in der Form der männlichen Anrede sind ohne Einschränkungen für weibliche Mitarbeiter gleichbedeutend !<br />

1. Allgemeine Angaben : Eingruppierung :<br />

Funktionsbezeichnung : CNC – Einrichter I<br />

Entgeltgruppe : EG 6<br />

Kennziffer : 04.01.02 Stand 16.11.04<br />

Bereich : Business Unit TF<br />

Zusatzstufe :<br />

2. Arbeitsplatzbezogene Qualifikation :<br />

Ausbildung : 3 1/2 jährige Ausbildung in einem Metallberuf oder 3 1/2 jährige fachfremde<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> mehrjährige fachspezifische Berufserfahrung in einem<br />

metallverarbeitenden Unternehmen<br />

Anlernen : 1 jährige Einarbeitungszeit in einer CNC-Abteilung des Unternehmens<br />

Berufserfahrung : 3 jährige Erfahrung in Bedienung von CNC - Maschinen<br />

Zusatzkenntnisse /<br />

Zusatzausbildung :<br />

CNC Lehrgang<br />

3. Wesentliche Aufgabenbeschreibung ( Arbeitsablauf / Einzelaufgaben )<br />

Titel der Aufgabe u. Beschreibung der Tätigkeit Kompetenzen<br />

Einrichten von CNC – Maschinen:<br />

Führt aus<br />

Bedienen der CNC Maschinen in einer Gruppe mit allen zur Produktion<br />

notwendigen Funktionen.<br />

Das Umrüsten der Maschine auf andere Arbeitsgänge wird vom Einrichter<br />

selbstständig <strong>und</strong> eigenverantwortlich durchgeführt.<br />

Notwendige Korrekturen der Nullpunkte werden ebenfalls durchgeführt.<br />

Bedienen der Bearbeitungszentren:<br />

Maschinen be- <strong>und</strong> entladen, Arbeitsablauf überwachen, Werkzeuge wechseln,<br />

Wartungsarbeiten nach Plan vornehmen, Störungen beheben bzw. Behebung<br />

veranlassen.<br />

Sicherstellung der Qualität:<br />

Maßhaltigkeit <strong>und</strong> Oberflächen nach Arbeitsplan kontrollieren <strong>und</strong> im Prüfplan<br />

dokumentieren. Bei Abweichungen vom Sollwert Korrekturen vornehmen.<br />

Nötigenfalls Nacharbeit ausführen bzw. ggf. veranlassen.<br />

Einweisen der Werker:<br />

Die Werker anlernen in Bedienung der CNC Maschinen <strong>und</strong> überprüfen der<br />

Arbeitsergebnisse.<br />

Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit:<br />

5 S am Arbeitsplatz<br />

Führt aus<br />

Führt aus<br />

Weist an<br />

Führt aus<br />

04.01.02.00<br />

4. Anforderungen der Zusatzstufen<br />

Die Anforderungen liegen oberhalb des allgemeinen Anforderungsniveaus der Hauptstufe der Entgeltgruppe, aber unterhalb der nächst höheren Entgeltgruppe.<br />

Die in den Zusatzstufen definierten Aufgaben müssen vom Vorgesetzten des Stelleninhabers ausdrücklich angewiesen / genehmigt werden !<br />

(Flexibilität ist die Anforderung verschiedene / verschiedenartige, aber der Wertigkeit der Entgeltgruppe entsprechende Arbeiten im Wechsel auszuführen)<br />

Die Zusatzstufe für Flexibilität ist gerechtfertigt, wenn der Mitarbeiter als Springer in anderen CNC<br />

Gruppen, mit anderen Maschinen oder dort wo andere Bauteile gefertigt werden, eingesetzt wird.<br />

(Verantwortung ist die Anforderung Aufgaben mit Entscheidungsspielraum zu erledigen)<br />

Die Zusatzstufe für Verantwortung ist gerechtfertigt, wenn der Mitarbeiter zusätzlich zu seinen<br />

Hauptaufgaben als Gruppensprecher für Gruppen mit einer Größe von mehr als fünf Sauerstammmitarbeitern<br />

oder als Schichtverantwortlicher für mehrere Bereiche mit Kompetenzen lt.<br />

Aufgabenbeschreibung tätig ist.<br />

(Kooperation ist die Anforderung Arbeiten auszuführen, deren Erledigung wiederkehrend die Abstimmung mit anderen notwendig macht)<br />

Das Kriterium der Kooperation ist erfüllt, wenn der Mitarbeiter zusätzlich zu seinen Hauptaufgaben<br />

Termine in seiner Abteilung für sich <strong>und</strong> seine Kollegen mit anderen Produktionsabteilungen abspricht<br />

<strong>und</strong> diese auch einhält, sowie Tätigkeiten ausübt, bei denen er regelmäßig mit anderen Abteilungen<br />

zusammenarbeiten muss (z.B. Programmoptimierungen, <strong>Einf</strong>ahren bei neuen Programmen oder bei<br />

Neuanläufen Abstimmung mit QS, Engineering, Werkzeugwesen etc.).<br />

5. Fachl. / disziplin. Einordn. in betr. Hierarchie 6. Bemerkungen allgemein :<br />

Q S<br />

Instandhaltung<br />

Segmentleiter<br />

CNC Enrichter<br />

Werker<br />

Engineering<br />

Werkzeugwesen<br />

Obige Arbeitsplatzbeschreibung zum derzeitigen Aufgabenfeld zur Kenntnis genommen.<br />

Bestehende arbeitsvertragliche Vereinbarungen, insbesondere der Versetzungsvorbehalt, werden durch diese Arbeitsplatzbeschreibung nicht berührt.<br />

Datum Unterschrift Mitarbeiter Datum Unterschrift Vorgesetzter Datum Unterschrift Personalabteilung<br />

© M. Weidel<br />

2 Seiten Arbeitsplatzbeschreibungen<br />

in Anlehnung an <strong>ERA</strong>-<br />

Formulierungen mit Benennung der<br />

Stelle, Kennziffernsystematik,<br />

Aufgabenbeschreibungen, Qualifikationsanforderungen,Zusatzstufendefinition,<br />

Einbindung der<br />

Stelle, Unterschriftenfeld.


Seite 15<br />

Phase 1 Arbeitsplatzbeschreibung<br />

Definition der Mindestqualifikation zur Erfüllung der Arbeitsaufgaben<br />

Unten stehende Angaben in der Form der männlichen Anrede sind ohne Einschränkungen für weibliche Mitarbeiter gleichbedeutend !<br />

1. Allgemeine Angaben : Eingruppierung :<br />

Funktionsbezeichnung : CNC- Einrichter<br />

Kennziffer : 02.02.03.02 Stand : 07.09.2006<br />

Bereich : Teilefertigung<br />

2. Arbeitsplatzbezogene Qualifikation :<br />

Ausbildung : 3 1/2 jährige Ausbildung in einem Metallberuf oder 3 1/2 jährige fachfremde<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> mehrjährige fachspezifische Berufserfahrung in einem<br />

metallverarbeitenden Unternehmen.<br />

Anlernen : 1 jährige Einarbeitungszeit in einer CNC-Abteilung des Unternehmens.<br />

Berufserfahrung : 3 jährige Erfahrung in Bedienung von CNC – Maschinen.<br />

Zusatzkenntnisse /<br />

Zusatzausbildung :<br />

CNC Lehrgang.<br />

<strong>ERA</strong> Stufe 6<br />

© M. Weidel


Seite 16<br />

Phase 1 Arbeitsplatzbeschreibung<br />

Beschreibung der wesentlichen Arbeitsaufgaben<br />

3. Wesentliche Aufgabenbeschreibung ( Arbeitsablauf / Einzelaufgaben )<br />

Titel der Aufgabe u. Beschreibung der Tätigkeit Kompetenzen<br />

Einrichten von CNC – Maschinen:<br />

Führt aus<br />

Bedienen der CNC Maschinen in einer Gruppe mit allen zur Produktion<br />

notwendigen Funktionen.<br />

Das Umrüsten der Maschine auf andere Arbeitsgänge wird vom Einrichter<br />

selbstständig <strong>und</strong> eigenverantwortlich durchgeführt.<br />

Notwendige Korrekturen der Nullpunkte werden ebenfalls durchgeführt.<br />

Bedienen der Bearbeitungszentren:<br />

Maschinen be- <strong>und</strong> entladen, Arbeitsablauf überwachen, Werkzeuge wechseln,<br />

Wartungsarbeiten nach Plan vornehmen, Störungen beheben bzw. Behebung<br />

veranlassen.<br />

Sicherstellung der Qualität:<br />

Maßhaltigkeit <strong>und</strong> Oberflächen nach Arbeitsplan kontrollieren <strong>und</strong> im Prüfplan<br />

dokumentieren. Bei Abweichungen vom Sollwert Korrekturen vornehmen.<br />

Nötigenfalls Nacharbeit ausführen bzw. ggf. veranlassen.<br />

Einweisen der Werker:<br />

Die Werker anlernen in Bedienung der CNC Maschinen <strong>und</strong> überprüfen der<br />

Arbeitsergebnisse.<br />

Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit:<br />

6 S am Arbeitsplatz<br />

Führt aus<br />

Führt aus<br />

Weist an<br />

Führt aus<br />

© M. Weidel


Seite 17<br />

Phase 1 Arbeitsplatzbeschreibung<br />

Bedingungen zur Vergabe der Zusatzstufen<br />

4. Anforderungen der Zusatzstufen<br />

Die Anforderungen liegen oberhalb des allgemeinen Anforderungsniveaus der Hauptstufe der Entgeltgruppe, aber unterhalb der nächst höheren Entgeltgruppe.<br />

Die in den Zusatzstufen definierten Aufgaben müssen vom Vorgesetzten des Stelleninhabers ausdrücklich angewiesen / genehmigt werden !<br />

(Flexibilität ist die Anforderung verschiedene / verschiedenartige, aber der Wertigkeit der Entgeltgruppe entsprechende Arbeiten im Wechsel auszuführen)<br />

Die Zusatzstufe für Flexibilität ist gerechtfertigt, wenn der Mitarbeiter als Springer in anderen CNC<br />

Gruppen, mit anderen Maschinen oder dort wo andere Bauteile gefertigt werden, eingesetzt wird.<br />

(Verantwortung ist die Anforderung Aufgaben mit Entscheidungsspielraum zu erledigen)<br />

Die Zusatzstufe für Verantwortung ist gerechtfertigt, wenn der Mitarbeiter zusätzlich zu seinen<br />

Hauptaufgaben als Schichtverantwortlicher tätig ist.<br />

© M. Weidel<br />

(Kooperation ist die Anforderung Arbeiten auszuführen, deren Erledigung wiederkehrend die Abstimmung mit anderen notwendig macht)<br />

Das Kriterium der Kooperation ist erfüllt, wenn der Mitarbeiter zusätzlich zu seinen Hauptaufgaben<br />

Termine in seiner Abteilung für sich <strong>und</strong> seine Kollegen mit anderen Produktionsabteilungen abspricht<br />

<strong>und</strong> diese auch einhält, sowie Tätigkeiten ausübt, bei denen er regelmäßig mit anderen Abteilungen<br />

zusammenarbeiten muss (z.B. Programmoptimierungen, <strong>Einf</strong>ahren bei neuen Programmen oder bei<br />

Neuanläufen Abstimmung mit QS, Engineering).


Seite 18<br />

Phase 1 – Fallstricke<br />

● Wesentliche Aufgaben<br />

- wann ist eine Aufgabe wesentlich ?<br />

● Im Einzelnen, weitgehend, teilweise festgelegte Aufgaben<br />

- wann ist was gültig ?<br />

© M. Weidel<br />

Die Arbeitsplatzbeschreibung wird vom<br />

Arbeitgeber erstellt. Sie ist Direktionsrecht.<br />

● Welche Qualifikation ist zur Erledigung der Aufgaben erforderlich ?<br />

Die Stelle definiert die Anforderung – nicht die Fähigkeiten des derzeitigen<br />

Stelleninhabers !<br />

● Zusatzstufen<br />

Begriffe Flexibilität, Verantwortung, Kooperation müssen klar definiert sein.<br />

Zusatzstufen werden vom Vorgesetzten vergeben.<br />

●Teilaufgaben<br />

z.B. Gewässerschutzbeauftragter, ergeben im Regelfall keine höhere<br />

Eingruppierung, sondern beanspruchen nur Zeitanteile der Hauptstelle.


Phase 2 Eingruppierungsvorschlag<br />

2<br />

Seite 19<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Qualifikation<br />

Qualifikation<br />

10<br />

11<br />

Tätigkeitsanforderung<br />

Tätigkeitsanforderung<br />

Wie muss der Mitarbeiter ausgebildet sein, um die beschriebene Tätigkeit ausführen zu können ?<br />

© M. Weidel<br />

Hinweis : Die Stelleneingruppierung nicht durch das Projektteam „Arbeitsplatzbeschreibung“ vornehmen lassen !<br />

Eingruppierung durch externen Berater oder<br />

obere Führungsriege vornehmen lassen. „Schattenrechnung“ alte Entlohnung –<br />

neue <strong>ERA</strong>-Entlohnung nach<br />

Eingruppierungsvorschlag erstellen.


Phase 2 – Fallstricke<br />

Seite 20<br />

© M. Weidel<br />

● Anlerntätigkeit, Fach-, Sacharbeiten, Fachschulausbildung, Studium<br />

Die Abgrenzungen müssen so klar wie möglich in der Aufgabenbeschreibung<br />

<strong>und</strong> in der Qualifikationsanforderung ausgedrückt werden.<br />

● Klare Grenzen zwischen Stufe 4 – 5 <strong>und</strong> 7 – 8 ziehen.<br />

Probleme entstehen im Streitfall durch Quervergleiche.<br />

● Reizwörter wie „spezielle Weiterbildung“ oder „mehrjährig“<br />

Konsens mit BR anstreben, erspart Streitfälle.<br />

● Die „<strong>ERA</strong>-ODER-Hintertüren“ vermeiden<br />

z.B. 3 jährige Fachausbildung oder fachfremde Berufsausbildung <strong>und</strong><br />

mehrjährige fachspezifische Berufserfahrung.<br />

….. oder auf einem anderen Wege erworben.


P. 2 Stelleneingruppierungsworkshop<br />

Vorgesetzte unbedingt in die Eingruppierungsentscheidung einbinden<br />

1. Sichtung des Eingruppierungsvorschlages für<br />

die mitarbeiterneutrale Stellenbeschreibung.<br />

2. Eingruppierung der Stellenbeschreibung durch<br />

den Abteilungsvorgesetzten (mitarbeiterneutral).<br />

3. Zuordnung der Mitarbeiter zu den<br />

Stellenbeschreibungen überprüfen.<br />

4. Unterschriften des Abteilungsvorgesetzten<br />

Eingruppierung<br />

Seite 21<br />

Strukturtabelle <strong>ERA</strong>-Eingruppierung bei J.P. SAUER & SOHN, Eckernförde<br />

© M. Weidel<br />

Abteilung Unterabteilung Arbeitplatz Kennziffer Check EG 1 EG 2 EG 3 EG 4<br />

1 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Leiter Vertrieb <strong>und</strong> Marketing (AT) 01<br />

2 Produktmanager (AT) 01.01<br />

3 Vertriebsinnendienst Leiter Vertriebsinnendienst (AT) 01.02<br />

4 Sachbearbeiter Vertrieb 01.02.00.01<br />

5 Leiter Vertriebsbereich (AT) 01.03<br />

6 Sachbearbeiter Service 01.04.00.01<br />

7 Service Leiter Service 01.04<br />

8 K<strong>und</strong>endienst Graveur I 01.04.00.02<br />

9 K<strong>und</strong>endienst Graveur II 01.04.00.03<br />

10 Waffenmechaniker 1 01.04.00.03<br />

11 Waffenmechaniker 2 01.04.00.04<br />

Direkter Vorgesetzter Abteilung Name <strong>ERA</strong> Funktion Kst.stelle<br />

1 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Greiner-Haas Graveur I 405<br />

2 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Ewald, P. Graveur II 405<br />

3 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Woizekowski Graveur II 405<br />

4 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Koth, Peter Leiter Service 405<br />

5 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Fabik Pistolenmonteur 2 405<br />

6 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Gießel Pistolenmonteur 2 405<br />

7 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Hammes, Ingrid Sachbearbeiter Service 405<br />

8 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing K<strong>und</strong>run Waffenmechaniker 1 405<br />

9 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Richter, W. Waffenmechaniker 1 405<br />

10 Vertrieb <strong>und</strong> Marketing Beyer Waffenmechaniker 2 405


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

Die Schattenrechnung Fallunterscheidungen bilden (vor <strong>und</strong> nach <strong>Einf</strong>ührung <strong>ERA</strong>) :<br />

1. Gewerblicher Bereich – Entgelt fällt höher aus<br />

2. Gewerblicher Bereich – Entgelt fällt niedriger aus (Ausgleichszahlung) Kostenneutrale<br />

3. Angestellten Bereich – Entgelt fällt höher aus<br />

Überführung<br />

4. Angestellten Bereich – Entgelt fällt niedriger aus (Ausgleichszahlung)<br />

5. „Sonderfall“ – <strong>ERA</strong> Gr<strong>und</strong>entgelt überschreitet bereits das alte Gesamtentgelt<br />

Seite 22<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

LG<br />

„alt“<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

SAUER<br />

130% x 0,9141=<br />

118,83%<br />

Korrekturfaktor der<br />

Tarifvertragsparteien<br />

0,9141<br />

© M. Weidel


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

1. Beispiel aus dem gewerblichen Bereich<br />

Seite 23<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

LG<br />

„alt“<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

x 0,9141<br />

+ y%<br />

+ x%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

© M. Weidel<br />

Dieser Anteil führt u.U.<br />

zu Mehrkosten !<br />

Wird nach Abschluß der <strong>ERA</strong>-<br />

<strong>Einf</strong>ührung festgestellt, dass<br />

das Unternehmen insgesamt<br />

mehr als 2,79 % höhere<br />

Personalkosten hat, darf die<br />

angesparte Strukturkomponente<br />

zum Ausgleich für 5<br />

Jahre vom Unternehmen zur<br />

Herstellung der Kostenneutralität<br />

verwendet werden.


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

2. Beispiel aus dem gewerblichen Bereich<br />

Seite 24<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

LG<br />

„alt“<br />

+ 5%<br />

+<br />

25%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

x 0,9141<br />

+ Y%<br />

+ x%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

Ausgleichszulage<br />

+ Y%<br />

+ x%<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

© M. Weidel


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

3. Beispiel aus dem Angestelltenbereich<br />

Seite 25<br />

+<br />

10%<br />

G<br />

Leistungszulage<br />

+<br />

10%<br />

<strong>ERA</strong><br />

“neu“<br />

Dieser Anteil führt u.U.<br />

zu Mehrkosten !<br />

© M. Weidel


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

4. Beispiel aus dem Angestelltenbereich<br />

Seite 26<br />

+ 6%<br />

G<br />

Leistungszulage<br />

+ 6%<br />

<strong>ERA</strong><br />

“neu“<br />

Ausgleichszulage<br />

+ 6%<br />

<strong>ERA</strong><br />

“neu“<br />

© M. Weidel


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

5. „Sonderfall“<br />

Seite 27<br />

„alt“<br />

+ 6%<br />

<strong>ERA</strong><br />

“neu“<br />

Mehrkosten für das Unternehmen.<br />

2,79% dürfen insgesamt nicht überschritten<br />

werden,<br />

sonst keine Kostenneutralität laut <strong>ERA</strong> !<br />

Ausgleich der Mehrkosten durch <strong>ERA</strong>-<br />

Strukturkomponente.<br />

Strukturkomponente wurde bei Sauer nicht<br />

verwendet <strong>und</strong> an die Mitarbeiter ausgezahlt.<br />

© M. Weidel


Phase 2 – Schattenrechnung<br />

Fa. Sauer & Sohn<br />

Kündigung der BV Leistungsentlohnung „Zielerreichungsprämie“ im gewerblichen Bereich<br />

Gewerblicher<br />

Mitarbeiter<br />

Seite 28<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

Betriebsvereinbarung zur<br />

Leistungsentlohnung im<br />

gewerblichen Bereich<br />

Gekündigt zum<br />

31.01.2005<br />

Methodische<br />

Leistungsbeurteilung im<br />

Zeitentgelt gem. <strong>ERA</strong> § 11 Ziff. 3.<br />

ausgearbeiteter Vorschlag lag BR<br />

seit 06.10. 04 vor.<br />

Angestellter Mitarbeiter<br />

<strong>ERA</strong><br />

„neu“<br />

<strong>ERA</strong>-Tarifvertrag<br />

<strong>ERA</strong>-<br />

Eingruppierung<br />

+ durchschnittlich<br />

6% Leistungszulage<br />

© M. Weidel


Phase 3 – Widerspruchsprocedere<br />

Seite 29<br />

Eingruppierung durch Vorgesetzte<br />

Mitteilung an BR <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Widerspruchsrecht BR <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Paritätische Kommission<br />

Einigung zwischen GF <strong>und</strong> BR<br />

Einigung zwischen GF / Nordmetall <strong>und</strong> BR / IGM<br />

Tarifliche Einigungsstelle m.unparteiischem Vorsitzenden<br />

Rechtsweg Mitarbeiter<br />

26.08.04<br />

06.09.04<br />

4 Wochen<br />

3 Wochen<br />

4 Wochen<br />

© M. Weidel<br />

Einigung über Eingruppierung<br />

01.01.2005<br />

Zeitpunkt der <strong>ERA</strong><br />

<strong>Einf</strong>ührung bei Sauer


Phase 3 – Widerspruchsprocedere<br />

Seite 30<br />

Eingruppierung durch Vorgesetzte<br />

Mitteilung an BR <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Widerspruchsrecht BR <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Paritätische Kommission<br />

Einigung zwischen GF <strong>und</strong> BR<br />

Einigung zwischen GF / Nordmetall <strong>und</strong> BR / IGM<br />

Tarifliche Einigungsstelle m.unparteiischem Vorsitzenden<br />

Rechtsweg Mitarbeiter<br />

26.08.04<br />

06.09.04<br />

4 Wochen<br />

3 Wochen<br />

4 Wochen<br />

© M. Weidel<br />

Focus im hier Folgenden auf die<br />

kommunikative Einigung in den<br />

Kommissionen.<br />

Einigung über Eingruppierung<br />

01.01.2005<br />

Zeitpunkt der <strong>ERA</strong><br />

<strong>Einf</strong>ührung bei Sauer


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Vor Beginn der Kommissionsarbeit<br />

Arbeitgeberseitige Besetzung der Kommission<br />

Seite 31<br />

© M. Weidel<br />

Die arbeitgeberseitigen Mitglieder der Kommission müssen :<br />

- <strong>ERA</strong> geschult sein, insbesondere bzgl. <strong>ERA</strong>-Eingruppierungsgr<strong>und</strong>sätze.<br />

- Loyal zur Unternehmensführung stehen.<br />

- Fachkenntnisse über die Arbeitsplätze besitzen (u.U. Trennung gewerbl. / angestellt).<br />

- argumentieren können.<br />

- Einigkeit über die Auslegung von <strong>ERA</strong>-Begriffen herstellen.<br />

- kostenbewußt <strong>und</strong> strukturiert verhandeln.<br />

Die arbeitgeberseitigen Mitglieder der Kommission sollten :<br />

- Verhandlungstaktiken absprechen, akzeptieren <strong>und</strong> einhalten.<br />

- Anerkennung <strong>und</strong> Akzeptanz bei einem Großteil der Belegschaft besitzen.<br />

- fähig sein Kompromisse einzugehen.


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Vor Beginn der Kommissionsarbeit<br />

Erstellen einer Stellenstrukturtabelle<br />

Seite 32<br />

© M. Weidel


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Während der Verhandlung der Kommissionen<br />

Mit der Arbeitnehmerseite Konsens über<br />

eine effektive <strong>und</strong> zielgerichtete Arbeit herstellen, dazu :<br />

Seite 33<br />

© M. Weidel<br />

- Auslegung von <strong>ERA</strong> – Begriffen vereinbaren<br />

z.B. „Wesentliche Aufgabe“ = >15% der täglichen Arbeit, bzw. ohne die Ausführung der Tätigkeit, wäre die<br />

Durchführung der Gesamttätigkeit nicht möglich oder „spezielle Weiterbildung“ ist ein mehrwöchiger<br />

Lehrgang mit Zertifikatsabschluß <strong>und</strong> stellt eine Erweiterung des vorhandenen Berufsbildes dar.<br />

- strukturierte Aufnahme des Einzelfallwiderspruchs vereinbaren, d.h. wogegen wurde widersprochen ?<br />

gegen die Aufgabenbeschreibung (fehlerhaft, unvollständig, nicht zutreffend etc.).<br />

gegen die Qualifikationsanforderungen (unzureichend, unvollständig, falsch beschrieben etc.).<br />

gegen die Nichtvergabe von geforderten Zusatzstufen.<br />

gegen die Eingruppierung.


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Während der Verhandlung der Kommissionen<br />

Mit der Arbeitnehmerseite Konsens über<br />

eine effektive <strong>und</strong> zielgerichtete Arbeit herstellen, dazu :<br />

Seite 34<br />

© M. Weidel<br />

- zunächst mitarbeiterneutral nur Stelleneingruppierungen nach Arbeitsplatzbeschreibung verhandeln,<br />

dazu möglichst konsens über die Stellenbeschreibungen herbeiführen.<br />

dazu Stellengruppen bilden, z.B. Sachbearbeiter, Maschineneinrichter, Hilfsarbeiter, Leiter etc..<br />

dabei Stellenstrukturplan anpassen.<br />

- Vereinbarung eines Tagesprotokolls des Verhandlungsstandes<br />

der Verhandlungsstand ist nicht bindend, bildet aber Zwischenverhandlungsergebnisse ab.<br />

- nach den Verhandlungen täglich Schattenrechnung durchführen


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Während der Verhandlung der Kommissionen<br />

Verhandlungshilfsmittel<br />

Seite 35<br />

Tabelle mit rot-gelb-grün Feldern<br />

zur Dokumentation des<br />

Verhandlungsstandes zur<br />

Einigung über Z-Stufenvergabe,<br />

Qualifikationsanforderungen oder<br />

Aufgabenbeschreibung.<br />

© M. Weidel<br />

Flipchartaufzeichnung mit Gegenüberstellung der<br />

Verhandlungspositionen zu den einzelnen Stellenbeschreibungen.<br />

Symboliken benutzen, wie<br />

- grüner Strich = Konsens<br />

- roter Strich = Uneinigkeit<br />

Es hatte sich auch bewährt zunächst mit Bleistift<br />

Verhandlungskompromisse vorzuschlagen<br />

Verhandlungsergebnisse wurden in der Mitte markiert


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Während der Verhandlung der Kommissionen<br />

Verhandlungsstandpunkte festlegen<br />

Die Stellenbeschreibung ist Direktionsrecht<br />

des Arbeitgebers !<br />

Die Stelle definiert die <strong>ERA</strong>-Eingruppierung,<br />

nicht die Fähigkeiten, Qualifikationen des<br />

Stelleninhabers !<br />

Die Frage ob eine Stelle als Facharbeitertätigkeit<br />

angesehen werden muss (<strong>ERA</strong> 4<br />

oder 5) entscheidet sich auch darin, ob die<br />

Stelle als Ausbildungsberuf bei der IHK<br />

anerkannt werden würde <strong>und</strong> ob dieser<br />

Beruf dann im Unternehmen vollumfänglich<br />

ausgebildet werden könnte.<br />

Auch Tätigkeiten, die nicht in der<br />

Stellenbeschreibung enthalten sind müssen<br />

ausgeführt werden, wenn sie angewiesen<br />

werden !<br />

KEIN DIENST NACH VORSCHRIFT !<br />

Seite 36<br />

Die Zusatzstufen werden vom Vorgesetzten<br />

vergeben !<br />

Die „Oder“ – Formulierungen (Qualifikation auf<br />

anderem Wege erworben etc.) sind nur im<br />

absoluten Ausnahmefall anzuwenden !<br />

Tätigkeiten, die durch bis zu 2-jähriges Anlernen<br />

ausgeübt werden können, sind in der Regel keine<br />

Facharbeiten !<br />

Spezielle Weiterbildungen werden durch<br />

mehrwöchige Zusatzausbildung erworben, enden<br />

mit einer Prüfung / Zertifikat <strong>und</strong> sind eine<br />

Erweiterung des durch eine Berufsausbildung zu<br />

erwerbenen Fachwissens ! Sie sind keine<br />

Weiterbildungen, die das Fachwissen des<br />

Mitarbeiters auf den aktuellen Stand bringen (z.B.<br />

Textverarbeitung mit Word oder Bedienung einer<br />

neu angeschafften Maschine) !<br />

© M. Weidel


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

<strong>ERA</strong> 7<br />

<strong>ERA</strong> 6<br />

<strong>ERA</strong> 5<br />

Seite 37<br />

Schwierigkeit<br />

Kurzzeitige Spitzenleistungen<br />

dürfen abgefordert werden,<br />

sogar ohne Erwähnung in der<br />

Stellenbeschreibung, da aufgr<strong>und</strong><br />

des geringen Zeitanteils<br />

keine wesentliche Aufgabe.<br />

Aufgaben des Stelleninhabers im zeitlichen Ablauf<br />

© M. Weidel<br />

Nicht die kurzzeitige Spitzenleistung<br />

definiert die <strong>ERA</strong>-Eingruppierung, sondern<br />

die Durchschnittsleistungsanforderung der<br />

Stelle !<br />

Zeit


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

<strong>ERA</strong> 7<br />

<strong>ERA</strong> 6<br />

<strong>ERA</strong> 5<br />

<strong>ERA</strong> 4<br />

Das Netz der Eingruppierungen<br />

Seite 38<br />

H I<br />

E<br />

F G<br />

B C<br />

D<br />

A<br />

Maschinenarbeiter<br />

Vertriebsmitarbeiter<br />

Sachbearbeiter Techn.<br />

Dienstleiter<br />

A = Entgrater Maschinenteile<br />

B = CNC - Maschinenwerker<br />

© M. Weidel<br />

C = Sachbearbeiter Rechnungswesen<br />

D = Berufsanfänger Instandhalter<br />

E = CNC - Maschineneinrichter<br />

F = Sachbearbeiter Vertrieb<br />

G = Sachbearbeiter Einkauf<br />

H = Teamleiter CNC – Maschinengruppe<br />

I = Sachbearbeiter Lohnbuchhaltung


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

<strong>ERA</strong> 7<br />

<strong>ERA</strong> 6<br />

<strong>ERA</strong> 5<br />

<strong>ERA</strong> 4<br />

Das Netz der Eingruppierungen – Verhandlungsverzerrungen vermeiden !<br />

Seite 39<br />

H<br />

F<br />

I<br />

E<br />

B G C D<br />

A<br />

A = Entgrater Maschinenteile<br />

B = CNC - Maschinenwerker<br />

© M. Weidel<br />

C = Sachbearbeiter Rechnungswesen<br />

D = Berufsanfänger Instandhalter<br />

E = CNC - Maschineneinrichter<br />

F = Sachbearbeiter Vertrieb<br />

G = Sachbearbeiter Einkauf<br />

H = Teamleiter CNC – Maschinengruppe<br />

I = Sachbearbeiter Lohnbuchhaltung


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

<strong>ERA</strong> 7 H I<br />

A = Entgrater Maschinenteile<br />

Z3<br />

Z2<br />

Z1<br />

<strong>ERA</strong> 6<br />

Z3<br />

Z2<br />

Z1<br />

<strong>ERA</strong> 5<br />

Z2<br />

Z1<br />

<strong>ERA</strong> 4<br />

Seite 40<br />

E<br />

B<br />

A<br />

F<br />

G<br />

C D<br />

B = CNC - Maschinenwerker<br />

© M. Weidel<br />

Das Netz der Eingruppierungen – Verhandlungsverzerrungen vermeiden, durch Einbeziehen<br />

der Möglichkeit der Zusatzstufenvergabe.<br />

C = Sachbearbeiter Rechnungswesen<br />

D = Berufsanfänger Instandhalter<br />

E = CNC - Maschineneinrichter<br />

F = Sachbearbeiter Vertrieb<br />

G = Sachbearbeiter Einkauf<br />

H = Teamleiter CNC – Maschinengruppe<br />

I = Sachbearbeiter Lohnbuchhaltun


Kommunikation im Widerspruchsverfahren<br />

Abschluss der Verhandlungen der Kommissionen<br />

Seite 41<br />

© M. Weidel<br />

• Zuletzt nach Einigung der Stelleneingruppierung die<br />

Mitarbeiterzuordnung /-widersprüche verhandeln.<br />

•Verhandlungsergebnisse sichern durch<br />

unterzeichnetes gemeinsames Abschlussprotokoll.<br />

• Verhandlungsergebnisse den Mitarbeitern einzeln<br />

mitteilen durch beidseitig unterschriebenen<br />

Mitarbeiterbrief.<br />

• Nächste Instanz über die Verhandlung informieren.


Fazit <strong>und</strong> Ausblick der kommunikativen <strong>ERA</strong>-Umsetzung<br />

Seite 42<br />

© M. Weidel<br />

Konsens oder Konfrontation – entscheident ist die betriebsspezifische Ausgangslage<br />

+<br />

KONSENS<br />

Gut<br />

gepflegtes<br />

<strong>und</strong> relativ<br />

+<br />

gerechtes<br />

Lohnsystem.<br />

Keine zu hohen +<br />

Prämiensysteme.<br />

GF <strong>und</strong> BR haben ausgesprochen gutes Gesprächsklima.<br />

Das Unternehmen hat bereits seit langem akzeptierte<br />

Stellenbeschreibungen.<br />

BR<br />

BR ist offen für<br />

+<br />

betriebswirtschaftliches Denken.<br />

GF <strong>und</strong> BR verhandeln hart aber fair. +<br />

GF muss auf die<br />

-<br />

Kostenbremse treten.<br />

GF<br />

BR hat <strong>ERA</strong> als „Tariferhöhungsinstrument“ angepriesen.<br />

-<br />

Viele alte Zöpfe im Lohnsystem vorhanden. -<br />

-<br />

+<br />

Das Betriebsklima ist eher als schlecht anzusehen.<br />

KONFRONTATION<br />

BR verhandelt stets kampfbetont in Gewerkschaftsmanier.<br />

-<br />

-<br />

<strong>ERA</strong> <strong>Einf</strong>ührung<br />

soll zur Kostenreduzierunggenutzt<br />

werden.


Fazit <strong>und</strong> Ausblick der kommunikativen <strong>ERA</strong>-Umsetzung<br />

Situation der Fa. J.P. Sauer & Sohn GmbH nach <strong>ERA</strong> <strong>Einf</strong>ührung<br />

� Es exisitiert ein gut funktionierendes <strong>und</strong> anerkanntes Stellenplansystem.<br />

� Ca. 130 Stellen sind <strong>ERA</strong> eingruppiert.<br />

� Eine methodische Leistungsbeurteilung (Vorgesetztenbeurteilung) existiert.<br />

� Alte Zöpfe der Entlohnung (Besitzstände) sind abgeschafft.<br />

� BR <strong>und</strong> Mitarbeiter versuchen weiter Stelleneingruppierungen höher zu treiben.<br />

� BR <strong>und</strong> Mitarbeiter betreiben Klagen als Präzedenzurteile zur Anwendung §15Z.2.<br />

� BR will über Abschaffung der meth. Leistungsbeurteilung verhandeln.<br />

� BR will die tarifliche 6% Leistungsentlohnung nach oben öffnen.<br />

Seite 43<br />

© M. Weidel


Seite 44<br />

© M. Weidel

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