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MIND Magazin - Das Schweizer MännerLifestyleMagazin Dezember 2012

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<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

„ Die KONSO,<br />

das harte Leben in Clans“<br />

LEBEN IN DER NÄHE DES FLUS-<br />

SES SAGAN IN SÜDWEST-ÄTHIO-<br />

PIEN. ES GIBT NOCH ETWA 250.<br />

000 KONSO IN ÄTHIOPIEN, WEL-<br />

CHE IN 9 CLANS MIT JEWEILS<br />

EINEM VORSTEHENDEN CHEF<br />

ORGANISIERT SIND.<br />

GEOGRAFIE Geprägt sind die Gemeinden vor<br />

Die Gegend südlich der Stadt Arba allem durch ihren ausserordentlichen<br />

Minch in der Nähe des Abayasees, sozialen Zusammenhalt. Feste werden<br />

in der die Konso leben, leidet unter rund ums Jahr gefeiert und Bräuche<br />

Trockenheit. Die Böden sind karg gewissenhaft begangen. Holzstatuen,<br />

und wüstenhaft, sodass die Felder, um die im Boden stecken, erinnern an ver-<br />

Landwirtschaft betreiben zu können, storbene Mitglieder des Stammes, vor<br />

stetig bewässert werden müssen. Ein allem solche, die heroische Taten im<br />

grosser Teil ihres Landes ist terras- Krieg begangen haben. Die Konso lesenförmig<br />

angelegt und mit Bäumen ben nach ihren eigenen Gesetzen und<br />

bepflanzt, die fruchtbaren Felder sind Regeln. Besteht im Klan ein ungelös-<br />

alle bewässert und gedüngt.<br />

ter Konflikt und steht Aussage gegen<br />

In ihrem Leben haben sich die Konso Aussage, so müssen die Betroffenen<br />

an die Natur angepasst. Sie betreiben ihre Hand auf den „Wahrheitsstein“<br />

„<br />

intensive Landwirtschaft, um Grund- auf dem Marktplatz legen. Denjeninahrungsmittel<br />

wie Mais und Hirse gen, der mit der Hand auf dem „Stein<br />

bereitzustellen; dazu kommen der der Weisen“ lügt, wird ein schneller<br />

Anbau von Kaffee und Baumwolle. Tod ereilen, sagen die Konso.<br />

.<br />

SITTEN UND BRÄUCHE Die MURSI,<br />

Die Mitglieder des Stammes der Kon- naturverbunden und leicht<br />

so lieben die Arbeit. Sie bestellen ihre<br />

aggressiv“<br />

Felder das ganze Jahr und schon kleine<br />

Kinder werden in die Geheimnisse <strong>Das</strong> Mursivolk ist eine ethnische<br />

des richtigen Anbaus eingeweiht. Gruppe im Südwesten Äthiopiens. <strong>Das</strong><br />

Kinder heiraten meist schon mit 15 kleine Volk lebt im unteren Teil des<br />

Jahren und die Partner müssen aus Omo-Tals. Ihr konkreter Lebensraum<br />

dem eigenen Stamm gewählt werden. liegt zwischen den beiden Flüssen<br />

Nichtchristen können bis zu vier Frau- Omo und Mago bzw. dem Magoen<br />

haben. Jede Familie lebt dann in Nationalpark und Omo-Nationalpark,<br />

ihrer eigenen Hütte, die unter der Ver- ca. 100 km nördlich der kenianischen<br />

waltung des Mannes steht und auch Grenze. <strong>Das</strong> kleine Areal zwischen<br />

nur an Männer vererbt werden kann. den beiden afrikanischen Flüssen<br />

92 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

ist die isolierteste Region in ganz<br />

Äthiopien und ist für Aussenstehende<br />

aufgrund fehlender Strassen schwer<br />

zugänglich. Die Menschen der Mursi<br />

leben in kleinen Hütten, die sie aus<br />

Lehm und Holz bauen. Die Hütten<br />

sind rund und mit Holzstämmen verdichtet.<br />

Als Eingang dient eine kleine<br />

Öffnung. Die kleinen Behausungen<br />

sind relativ stabil gebaut und ergeben<br />

zusammen ein kleines Dorf. Sobald<br />

das Volk von seinen anderen Wohnorten<br />

wieder zurückkehrt, können<br />

die kleinen Heime wieder bewohnt<br />

werden. Der Omo ist einer der grössten<br />

Flüsse in Äthiopien. Er entspringt<br />

dem Gebiet westlich der Hauptstadt<br />

Addis Abeba und östlich des Äthiopischen<br />

Hochlandes. Der Unterlauf des<br />

Omos bildet die Grenze zwischen der<br />

„Region der südlichen Nationen, Nationalitäten<br />

und Völker“ und der Region<br />

„Oromiyaa“, die gleichzeitig die östliche<br />

Grenze des Margo - Nationalparks<br />

ist. Der Fluss mündet nördlich an der<br />

Grenze zu Kenia in den Turkanasee.<br />

Neben dem Mursivolk leben weitere<br />

verschiedene Volksgruppen und kleine<br />

Stämme an den Ufern des Omo. Diese<br />

Stämme sind die Nyangatom, Surma,<br />

Hamar, die Kara, <strong>Das</strong>sanetch, Bodi<br />

und Arbore. Sie leben teilweise in<br />

Frieden, aber auch in kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen mit dem

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