MIND Magazin - Das Schweizer MännerLifestyleMagazin Dezember 2012
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andere gute Verkoster, deren Beurteilungen<br />
in Weinfachzeitschriften nachzulesen<br />
sind. Für en-primeur-Käufer<br />
sind diese Beurteilungen wichtig.<br />
Aufstieg der Kultweine<br />
Aufstieg<br />
Die letzten zehn Jahre haben jedoch<br />
gezeigt, dass Spitzenweine anderer<br />
Regionen ebenfalls Spekulationspotential<br />
besitzen, wenn sie mindestens<br />
drei Kriterien erfüllen: Sie müssen ein<br />
hohes Prestige geniessen. Sie müssen<br />
rar sein. Und sie müssen langlebig<br />
sein. Mit Weinen, die schnell reifen,<br />
lässt sich kein Geschäft machen. Wer<br />
genau prüft, wird schnell merken, dass<br />
diese Kriterien nur auf einen winzig<br />
kleinen Teil der Weine, die weltweit<br />
produziert werden, zutreffen: nämlich<br />
so genannte Kultweine. Der grösste<br />
Teil dieser Kultweine kommt aus den<br />
Ländern der Neuen Welt. Vor allem<br />
in Kalifornien und Australien werden<br />
inzwischen Weine erzeugt, die<br />
den europäischen Hochgewächsen<br />
qualitativ nicht nachstehen. Entsprechend<br />
gesucht sind sie. Doch um mit<br />
ihnen Geld zu verdienen, braucht<br />
es weniger eine gute Zunge als gute<br />
Informationen über den Weinmarkt<br />
und eine gute Kenntnis der Beschaffungsmöglichkeiten.<br />
Auch in Europa<br />
entstehen immer wieder neue Kultweine:<br />
die grossen Rotweine der Toskana<br />
und des Piemont zum Beispiel, dazu<br />
einige prestigeträchtige Spanier. Und<br />
selbst in Bordeaux gibt es unklassifi-<br />
zierte Weine, die gesuchter sind als die<br />
klassifizierten.<br />
Worauf es beim Kauf<br />
und Verkauf ankommt<br />
Detail<br />
Der wichtigste Handelsplatz für hochwertige<br />
Weine ist die Auktion – egal<br />
ob Klassiker oder Kultwein. Über die<br />
Weinauktionshäuser Christie’s und<br />
Sotheby’s in London sowie ihre Ableger<br />
in Amerika, Asien und Australien<br />
wird schätzungsweise 90 Prozent des<br />
Handels mit langlebigen Spitzenweinen<br />
abgewickelt. Dazu kommen kleinere<br />
Auktionshäuser wie Butterfields<br />
(San Francisco), Wermuth (Zürich)<br />
sowie Koppe & Partner (Bremen).<br />
Ursprünglich gegründet, um Liebhabern<br />
alte, gereifte Weine anbieten zu<br />
können, kommen heute immer mehr<br />
junge Weine unter den Hammer, die<br />
von Kapitalanlegern frühzeitig abgestossen<br />
werden, um Gewinne zu realisieren.<br />
Kapitalanleger müssen freilich<br />
wissen, dass beim Kauf ein Aufgeld<br />
von 10 Prozent zum Zuschlagpreis zu<br />
entrichten ist (bei einigen Auktionshäusern<br />
auch 15 Prozent). Dazu kommen<br />
eine (geringe) Lotgebühr und die<br />
Umsatzsteuer sowie Frachtkosten und<br />
Transportversicherung. Beim Verkauf<br />
ist ebenfalls eine Einlieferungsgebühr<br />
fällig, die zwischen 10 und 15 Prozent<br />
liegt. Alle Nebenkosten zusammenge-<br />
nommen können den Gewinn erheb-<br />
lich schmälern.<br />
Wein als Wertanlage lohnt also nur bei Weinen mit hohem Spekulationspotential.<br />
Bei Grossflaschen und ungeöffneten Holzkisten erhöhen sich die Chancen des Verkaufs.<br />
Bei beschädigten Etiketten muss man mit Abschlägen rechnen.<br />
7. Château Pétrus:<br />
Dieser Wein wird sehr<br />
exklusiv gekeltert. Vor allem<br />
der Merlot wird zu den Spitzenweinen<br />
gezählt, der weltweit<br />
zu den begehrtesten<br />
Weinen überhaupt gehört.<br />
Der teuerste Jahrgang des<br />
Château Pétrus ist der 1961,<br />
von dem eine Flasche auf<br />
einen Preis von etwa 18.000<br />
CHF kommt.<br />
6. Château Lafite-<br />
Rothschild: <strong>Das</strong> Château<br />
Lafite-Rothschild ist<br />
bereits seit über 100 Jahren<br />
für seine Spitzenweine<br />
bekannt. Nach einer kleinen<br />
154 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />
Krise werden hier seit gut<br />
20 Jahren wieder Spitzenweine<br />
produziert. Die wohl<br />
teuerste Flasche des Weinguts<br />
entstammte dem Jahrgang<br />
1899 und wurde einst<br />
für 14.000.- CHF verkauft.<br />
Heute werden Preise um<br />
die 3.700 CHF für jüngere<br />
Jahrgänge geboten.<br />
„<br />
Die teuersten<br />
und bekanntesten<br />
Weine der Welt!“<br />
1. Château Cheval<br />
Blanc: Der Wein dieses<br />
französischen Weinguts<br />
wird zwar zu stolzen Preisen<br />
gehandelt. Doch nur einzelne<br />
Jahrgänge haben es auf Preise<br />
von bis zu 12.500.- CHF pro<br />
Flasche geschafft.<br />
2. Domaine de la<br />
Romanée-Conti: Ebenfalls<br />
aus Frankreich stammen<br />
die Weine der Domaine de<br />
la Romanée-Conti, genauer<br />
aus Burgund. Aufgrund des<br />
teilweise hohen Werts von bis<br />
zu 9.000 CHF für eine Flasche<br />
sind inzwischen auch zahlreiche<br />
Fälschungen im Umlauf.<br />
3. Château Le Pin: Auf<br />
Château Le Pin werden jedes<br />
Jahr höchstens 8.000 Flaschen<br />
des edlen Weins hergestellt.<br />
Dieser Wein ist sehr schwierig<br />
zu bekommen und wenn,<br />
dann kostet er mindestens<br />
1.000 Euro die Flasche. Besonders<br />
ist der Jahrgang 1989,<br />
für den bis zu 7.000.- CHF<br />
pro Flasche bezahlt werden.<br />
4. Numanthia: Der Numanthia<br />
hat seinen Ursprung<br />
in der spanischen Region<br />
Toro. Der hohe Wert dieses<br />
Weins, der auf etwa 1.500.-<br />
CHF pro Flasche beziffert<br />
wird, entsteht durch die<br />
Vergabe der Höchstpunktzahl<br />
von 100 Parker Punkten<br />
für den legendären Jahrgang<br />
2004.<br />
5. Colos Erasmus: Bereits<br />
seit einigen Jahren kann<br />
dieses Weinbaugebiet immer<br />
wieder mit Spitzenweinen<br />
aufwarten, die zwischen 96<br />
und 100 Parker Punkten erreichen.<br />
Die teuerste Flasche<br />
des 2003er Jahrgangs wurde<br />
für 850.- CHF angeboten.<br />
Die Jahrgänge 2006 und 2007<br />
werden für730.- CHF die<br />
Flasche gehandelt.