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MIND Magazin - Das Schweizer MännerLifestyleMagazin Dezember 2012

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DAS<br />

ZERISSENE<br />

LAND<br />

ÜBER DEN<br />

DÄCHERN<br />

DER WELT<br />

Tibet ist ein uraltes Land, dessen schriftlich belegte<br />

Geschichte bis ins Jahr 126 vor Christus zurückreicht.<br />

Im 8. Jahrhundert wurde der Buddhismus zur Staatsreligion<br />

erhoben. Die tibetische Kultur begann, sich an den<br />

spirituellen Zielen eines gütigen, mitfühlenden Herzens und<br />

eines ruhigen, klaren Geistes auszurichten.<br />

<strong>MIND</strong> AUSLANDSKORRESPONDENT HUBERTUS HOFFMANN/<br />

WORLD SECURITY FOUNDATION<br />

issenschaftler sind<br />

sich einig, dass Tibet<br />

spätestens 1911 nach<br />

modernen Kriterien<br />

Wzu einem vollkommen unabhängigen<br />

Staat geworden ist. Tibet umfasste<br />

zu dieser Zeit ein Gebiet etwa in der<br />

Größe Westeuropas. 1949 marschierten<br />

100.000 Truppen der chinesischen<br />

Kommunisten in Kham, der östlichen<br />

Provinz Tibets, ein. Internationale<br />

Reaktionen auf dieses Vorgehen und<br />

die darauffolgende Besetzung der<br />

Hauptstadt Lhasa zeigten allgemeine<br />

Missbilligung - die Welt war sich<br />

einig, dass China unrechtmäßig gehandelt<br />

hatte. Die Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen verabschiedete<br />

mehrere Resolutionen, die das<br />

chinesische Vorgehen verurteilten und<br />

das Selbstbestimmungsrecht für die<br />

Tibeter forderten. Doch China ignorierte<br />

diese Aufrufe und dehnte seine<br />

militärische Kontrolle vollständig über<br />

alle drei tibetischen Provinzen aus:<br />

Kham, Amdo und Ü-Tsang.<br />

Im Frühjahr 1959 kam es in Lhasa,<br />

der Hauptstadt Tibets, zu einem<br />

Volksaufstand der Tibeter gegen die<br />

Chinesen, der jedoch vom Militär<br />

rücksichtslos niedergeschlagen wurde.<br />

Der Dalai Lama, das weltliche und<br />

geistliche Oberhaupt Tibets, und<br />

80.000 Tibeter flohen über den Himalaya<br />

nach Indien, wo sie nun schon<br />

seit über 40 Jahren leben.<br />

Infolge der Aufstände in Lhasa wurde<br />

die chinesische Unterdrückung der<br />

Tibeter und ihrer Kultur noch brutaler<br />

und unmenschlicher. Während<br />

Maos Kulturrevolution (1966-1976)<br />

wurde der Buddhismus zum Hauptangriffspunkt<br />

der kommunistischen<br />

„Reformen“ und Tibet zu einem Land<br />

des Leids: Hunderttausende wurden<br />

verhaftet und in Gefängnisse und Arbeitslager<br />

verschleppt. Mehr als eine<br />

Millionen Tibeter, rund ein Fünftel der<br />

Gesamtbevölkerung, sind infolge der<br />

chinesischen Herrschaft an Folter und<br />

Hungersnot, durch Hinrichtung oder<br />

auf andere Weise zu Tode gekommen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 121

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