MIND Magazin - Das Schweizer MännerLifestyleMagazin Dezember 2012
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onische Verkehrsleitsystem den<br />
Unfall unverzüglich gemeldet hat.<br />
Auch der Krankenwagen biegt um<br />
die Ecke. Dieser ist zur Stelle, da<br />
einer der Unfallbeteiligten sich<br />
einen Chip unter die Haut implantieren<br />
lassen hat, der im Falle eines<br />
Unfalls den Notarzt informiert und<br />
ihm so schnellstmöglich geholfen<br />
werden kann. Laura beschliesst<br />
sich und ihrer Familie ebenfalls<br />
solche Chips implantieren zu lassen.<br />
Der Sicherheit wegen!<br />
Sie zückt ihr Handy, peilt das<br />
erstbeste Werbeplakat solch eines<br />
Anbieters an und schon werden<br />
nähere Informationen auf ihr Handy<br />
geladen sowie ein individuelles<br />
Angebot erstellt.<br />
Als sie fast bei ihrem Mann im<br />
Büro angekommen ist, piepst sein<br />
Handy als Warnung, dass seine<br />
Frau in wenigen Minuten bei ihm<br />
sein wird. Schnell schickt er seine<br />
Sekretärin weg und zieht sich an.<br />
Die Mittagspause verbringen Laura<br />
und ihr Mann in einem Restaurant<br />
in der Nähe. Dort überprüfen sie<br />
das ihnen servierte Essen auf Frische<br />
und Qualität via Handy und<br />
Scantechnologie. Der Sicherheit<br />
wegen!<br />
Nach dem Essen muss ihr Mann<br />
wieder zur Arbeit. Laura beschliesst<br />
noch ein wenig im Park<br />
spazieren zu gehen. Danach setzt<br />
sie sich ins Gras, um die Sonne zu<br />
geniessen. Plötzlich klingelt ihr<br />
Handy. Am anderen Ende der Leitung<br />
ertönt eine Automatenstimme<br />
die ihr mitteilt, dass es verboten ist,<br />
sich ins Gras zu setzen. Sie sieht auf<br />
und blickt direkt in eine Kamera,<br />
die in der Baumkrone hängt. Der<br />
Sicherheit wegen!<br />
Am Nachmittag möchte Laura Calvin<br />
von der Schule abholen. Durch<br />
einen Blick auf ihr Handy und das<br />
110 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />
Drücken zweier Tasten sieht sie,<br />
dass Calvin schon im Bus am anderen<br />
Ende der Stadt auf dem Weg zu<br />
einem Freund ist.<br />
Ihr Handy piepst. Es ist eine Nachricht<br />
vom Fundbüro. Beim Einkaufen<br />
am Vormittag hat sie ihre<br />
Jacke liegen lassen. Via RFID-Chip<br />
konnte ihr die Jacke zugeordnet<br />
werden. Auf dem Weg zum Fundbüro<br />
beeilt sie sich ein wenig, da es<br />
bald schliesst. Plötzlich bremst sie<br />
abrupt ab. Sie hat ganz vergessen,<br />
dass sich seit einiger Zeit ein Chip<br />
im Auto befindet, der ihr Verkehrsverhalten<br />
an die Kfz-Versicherung<br />
und an die Polizei weitergibt. Sofern<br />
sie zu schnell oder risikoreich<br />
fährt, wird dies registriert und sie<br />
bekommt einen Strafzettel oder<br />
eine Kfz-Steuer-Erhöhung. Der<br />
Sicherheit wegen!<br />
Abends macht sie sich auf den Weg<br />
um ihren Sohn bei seinem neuen<br />
Freund abzuholen. Da sie ihn noch<br />
nicht kennt, nimmt sie unauffällig<br />
ein Haar von ihm mit. Dieses<br />
schickt sie ein um zu überprüfen,<br />
ob er eventuell aggressive Charakterzüge<br />
hat oder zu Drogenmissbrauch<br />
neigt. Der Sicherheit<br />
wegen!<br />
+<br />
RFID<br />
heute<br />
> VeriChip<br />
Der VeriChip (Produktbezeichnung:<br />
VeriMed) ist ein passiver<br />
RFID-Transponder, der<br />
sich zur Implantierung<br />
in Menschen und Tiere<br />
eignet. Der Transponder<br />
befindet sich in einem<br />
etwa 12 mm langen und<br />
2 mm dicken Glaszylinder,<br />
der beim Menschen<br />
üblicherweise oberhalb<br />
des Trizeps unter die<br />
Haut des rechten<br />
Armes eingepflanzt wird.<br />
Ebenfalls gebräuchlich ist<br />
die Einpflanzung in die<br />
Hautfalte zwischen Daumen<br />
und Zeigefinger. <strong>Das</strong><br />
Ein- und Herausoperieren<br />
geschieht unter lokaler<br />
Betäubung und kann<br />
problemlos ambulant<br />
erfolgen.<br />
Für den VeriChip soll<br />
eine Vielzahl von<br />
Biosensoren entwickelt<br />
werden, die Blutdruck,<br />
Puls, Blutzucker und<br />
sogar Gehirn- und<br />
Virenaktivitäten messen.<br />
Ausserdem Gyroskope<br />
und Beschleunigungsmesser,<br />
die Haltung<br />
und Position des Trägers<br />
erfassen und es auch<br />
ermöglichen sollen, den<br />
genauen Aufenthaltsort<br />
zu bestimmen. Hitzezellen,<br />
die Körperwärme in<br />
Elektrizität umwandeln,<br />
betreiben die Sensoren.<br />
Digital Angel<br />
Im Oktober 2006 gab<br />
die Digital Angel Corp.<br />
die Patentierung eines<br />
Glucose- Biosensors für<br />
den VeriChip bekannt. Ein<br />
Gewinn an Lebensqualität<br />
und Sicherheit für<br />
hunderte Millionen<br />
Menschen. Auch ein<br />
tragbares SOS-System<br />
könnte Biodaten abfragen<br />
und gegebenenfalls<br />
Notfallmassnahmen<br />
auslösen. Der Sensor<br />
misst kontinuierlich. Eine<br />
Insulinpumpe kann die<br />
Daten drahtlos abfragen<br />
und den nötigen Insulinbedarf<br />
einstellen.<br />
Im Innovationswettbewerb<br />
2004 des<br />
Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung<br />
gewann das Universitätsklinikum<br />
Aachen mit der<br />
Entwicklung einer Herz-<br />
Kapsel zur Überwachung<br />
der Blutdruckdaten.<br />
Die Kapsel ist für medikamentös<br />
eingestellte<br />
Patienten mit Herzschwäche<br />
konzipiert, um<br />
ein Kippen des labilen<br />
Gleichgewichtes rechtzeitig<br />
zu erkennen. Sie wird<br />
in einer Lungenarterie<br />
verankert und überwacht<br />
die Druckverhältnisse im<br />
Lungen-Gefässsystem.<br />
Die Daten werden digital<br />
und drahtlos an eine<br />
äusserlich befestigte<br />
Antenne gesendet.<br />
Applied Digital<br />
Solutions hat ein System<br />
entwickelt, mit dem ein<br />
VeriChip-Träger über ein<br />
Satellitennetz jederzeit<br />
weltweit lokalisiert werden<br />
kann. Verlinkt mit<br />
externen Datenbanken,<br />
die dem Chip den<br />
Zugriff erlauben, können<br />
persönliche Daten<br />
eingesehen werden und<br />
Massnahmen ausgelöst<br />
werden. In Spitälern,<br />
psychiatrischen Kliniken,<br />
Altersheimen und in<br />
Gefängnissen wird<br />
diese Möglichkeit bereits<br />
eingesetzt.<br />
Schon im <strong>Dezember</strong><br />
2004 gab VeriChip die<br />
Partnerschaft mit Orbcomm<br />
zur Herstellung<br />
der GPS-Tauglichkeit des<br />
Chips bekannt. Orbcomm<br />
garantiert durch ein Netz<br />
von Microstar Satelliten<br />
im niedrigen Erdorbit die<br />
weltweit flächendeckende<br />
Verfügbarkeit<br />
der Daten. <strong>Das</strong> bietet<br />
Anwendungen im militärischen,<br />
Sicherheits- und<br />
Gesundheitsbereich.<br />
So kann die Lokalität<br />
von implantierten<br />
Personen und markierten<br />
Gegenständen direkt mit<br />
Datenbanken verknüpft<br />
werden. Armee, Piloten,<br />
Diplomaten, Feuerwehrmänner,<br />
Staatsanwälte<br />
und andere haben sich<br />
den Chip implantieren<br />
lassen, um bei Kidnapping<br />
oder Krisensituationen<br />
besser lokalisierbar<br />
und identifizierbar zu<br />
sein.<br />
Auch schon im Juni<br />
2006 regte der britische<br />
Polizeichef Ken Jones<br />
an, Sexualstraftätern<br />
einen solchen Chip zu<br />
implantieren und sie<br />
mittels Satelliten zu<br />
überwachen. Wenn der<br />
Straftäter eine behördlich