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MIND Magazin - Das Schweizer MännerLifestyleMagazin Dezember 2012

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IND<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

SCHWEIZ<br />

ILLIAMS ROBBIE SCHWEIZW<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN 8,20 CHF<br />

DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN<br />

ILLIAMS ROBBIE<br />

8,20 CHF<br />

W<br />

DIE<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

Kontrolle<br />

RFID<br />

ILLIAMS ROBBIE MORITZ<br />

W<br />

ST.<br />

WORLD CUP<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

The Best<br />

POLO 2013<br />

30 SCHWEIZER<br />

ALPHATIERE<br />

ILLIAMS ROBBIE W<br />

MIT DEM VELO DURCH<br />

EINE ANDERE WELT!<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

ILLIAMS ROBBIE W<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

DIE WELT DER<br />

SEXPARTIES<br />

:)<br />

ILLIAMS ROBBIE W<br />

OBBIE ES GIBT NICHT WILLIAMS NUR EINE R<br />

WAHRHEIT<br />

OBBIE WILLIAMS R<br />

EXKLUSIV INTERVIEW MIT DEM DALAI LAMA<br />

ILLIAMS ROBBIE W<br />

6


INHALT<br />

17<br />

BÜCHER<br />

BUCH TIPs<br />

LUSTVOLLE<br />

ROLLENSPIELE<br />

Gwyneth Paltrow ganz lasziv, Britney<br />

Spears ganz brav, Julianne Moore ganz<br />

nackt - was den US -Fotografen Michael<br />

Thompson von vielen seiner Kollegen<br />

unterscheidet, ist sein Sinn für Brüche, für<br />

Überraschungen und Übertreibungen.<br />

Wer sich von Ihm fotografieren lässt, muss<br />

keine Angst haben, dass er zu viel von<br />

sich preisgibt. Denn Thompsons Bilder<br />

sind zumeist hoch artifizielle, lustvolle Inszenierungen,<br />

seine prominenten Models<br />

schlüpfen dabei in immer neue Rollen.<br />

Der opulente Bildband „Portraits“<br />

versammelt Thompsons<br />

beste Arbeiten aus den<br />

vergangenen fünfzehn<br />

Jahren. (Feymedia,<br />

212 S., 49 55,-CHF) Euro)<br />

18<br />

S. 12/13 Inhalt<br />

S. 14/15 Editorial<br />

WOHNDESIGN<br />

Aktuelle Trends<br />

und Objekte von<br />

internationalen<br />

Designern<br />

24<br />

SPIEL OHNE<br />

GRENZEN<br />

Es ist die beunruhigendsteWiederveröffentlichung<br />

des Jahres:<br />

David Osborns<br />

„Jagdzeit“, vor bald<br />

vierzig Jahren ein<br />

Skandal-Bestseller,<br />

inzwischen fast vergessen.<br />

Die mit Peter<br />

Fonda verfilmte Geschichte<br />

dreier Freunde,<br />

die Jahr für Jahr<br />

auf Menschenjagd<br />

gehen, hat nichts von<br />

ihrer Wucht und Subversivität<br />

verloren.<br />

Damals besonders<br />

schockierend: Die<br />

Killer stammen nicht<br />

aus dem kriminellen<br />

Milieu, sondern aus<br />

der oberen Mittelschicht.<br />

Und um die<br />

Leser noch mehr zu<br />

verunsichern, spielt<br />

Osborn mit ihren voyeuristischenErwartungen.Würden<br />

sie nicht<br />

insgeheim<br />

selbst gern<br />

mitmachen<br />

bei diesem<br />

grausamen<br />

Spiel?<br />

DAS LEBEN ZWISCHEN GUCCI,<br />

HERMES UND KOKS<br />

„Wenn Sie einmal einem Typen begegnen sollten, der bis zum<br />

Hals in der Scheiße steckt, aber immer noch behauptet, das sei<br />

Champagner, ist er ein Yachtbroker. Ich war einer von ihnen. Wem<br />

nach Ausgaben von 250.000 Euro für Schmuck, einer Million Euro für<br />

Sportwagen, vier Millionen Euro für ein Flugzeug und 15 Millionen<br />

Euro für Ferienimmobilen immer noch das Ausrufezeichen hinter<br />

seiner persönlichen Verschwendungssucht fehlte, kaufte bei mir<br />

eine Luxusyacht. Mit einer Yacht verbrennen Sie Geld. Und wenn<br />

Sie sinnlos Geld verbrennen, fühlen Sie sich schuldig. Ich habe mit<br />

Nutten, Kokain und falschen Treueschwüren dafür gesorgt, dass<br />

35,-CHF)<br />

SCHNELL & GUT<br />

meine Kunden die Schuld nicht spüren. Ich bin mit ihnen einen Pakt<br />

eingegangen. Einen teuflischen Pakt.“ Nick de la Mooring Nick ist ein Was wir an Kochbüchern nicht mögen:<br />

Hurensohn, Heimatloser und Hundehasser. Er ist süchtig nach Koks, Hochglanzfotos, komplizierte Rezepte,<br />

Marlboros, Nasenspray und dem ganz großen Auftritt in Gucci und<br />

seltsame Zutaten. Weil in diesem Buch<br />

Hermès. Nick ist auch ein liebender Ehemann und Vater. Vor allem<br />

zweier Londoner Imbiss-Betreiber<br />

aber ist Nick de la Mooring ein Verkäufer von<br />

Weltklasse, der eines kann: eine richtig gute<br />

alles ganz anders ist, lieben wir „Leon<br />

Geschichte erzählen.Diese Geschichte handelt<br />

-Natürlich Fast Food“. Nur: Wieso<br />

von einem 29-Stunden-Exzess im Hochglanz-<br />

prangt bei so vielen leckeren Fleisch-<br />

biotop des Jetsets. Von menschlichen, geschäft-<br />

gerichten ausgerechnet eine Orange<br />

lichen und tödlichen Unfällen in Cannes,<br />

auf dem over? (Dumaont, 308 Seiten,<br />

Südfrankreich. (Onaton/Tivi, 284 S., 25,-CHF) 19,95 Euro)<br />

David Osborn: Jagdzeit,<br />

35,-CHF) 29,99 Euro)<br />

Pendragon, 280 S., 15,-CHF) 10,95 Euro<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 17<br />

NOVEMBER/DEZEMBER 2011 / <strong>MIND</strong> MAGAZIN 15<br />

Design<br />

DAS „Sound-EI“...<br />

...Die Home-Version des Denon Cocoon<br />

hat die Form eines Kokons und<br />

bringt eine Vielzahl an Features mit<br />

sich. Wer nun erwartet, dass angesichts<br />

der Airplay-Kompatibilität nur<br />

Besitzer von Apples iDevices in den<br />

Genuss dieser Features kommen, wird<br />

von Denon überrascht: <strong>Das</strong> drahtlose<br />

Streamen soll neben iOS-Geräten auch<br />

mit Android- und Windows-Smartphones<br />

möglich sein. Darüber hinaus unterstützen<br />

die Cocoon-Geräte Internet-<br />

Radio-Streams und das Abspielen von<br />

Audiodateien aller gängigen Formate,<br />

die per Netzwerk von einem beliebigen<br />

PC, Mac oder Netzwerkspeicher<br />

bereitgestellt werden können. Preis:<br />

749.- CHF<br />

www.dkbrands.com<br />

Der Kindle-Jäger<br />

Ultraflacher und leichter Reader mit<br />

erstklassigem Touchscreen in Papieroptik<br />

und Wi-Fi® Erweiterbar und vergleichsweise<br />

offen: Sonys Lesegerät<br />

PRS-T2 ist ein Gegenstück zu Amazons<br />

geschlossener<br />

Kindle-Plattform.<br />

Der PRS-T2 ist<br />

angenehm leicht.<br />

Man kann den<br />

Sony-Reader<br />

beim Lesen lange<br />

Zeit in einer Hand<br />

halten. Und man<br />

kann ohne Mühe<br />

auch einhändig<br />

umblättern. Dazu<br />

wischt man entweder<br />

über den<br />

Touchscreen oder<br />

man drückt mit<br />

dem Daumen<br />

auf eine sinnvoll<br />

im unteren Bereich platzierte Taste.<br />

Preise ab 149.- CHF<br />

www.sony.ch<br />

ROBBIE<br />

WILLIAMS<br />

Ein Superstar<br />

kommt zurück<br />

auf den Thron<br />

des Musikmarktes.<br />

Wir<br />

berichten!<br />

BLEIB MIR TROY<br />

von Sonoro<br />

Mit dem Troy bringt Sonoro ein<br />

Lautsprecher-Dock auf den Markt, das<br />

deutlich mehr kann, als nur gut klingen.<br />

Die klare Form und die diversen<br />

Filzbespannungen macht den Speaker<br />

zu einem sympathischen neuen Möbelstück,<br />

nicht nur für die HiFi-Ecke.<br />

Preis ab 199.- CHF<br />

www.dkbrands.com<br />

CuCuRuKu schallts aus dem Wald ...<br />

oder zumindest fast. In diesem Falle Ast, und kommt nur zu jeder vol-<br />

schallt es aus dem Baum... Der Kulen Stunde lautstark und wirkungsckuck<br />

sitzt gut verborgen auf einem voll zum Vorschein. ab 355.- CHF<br />

www.artefaktur-laden.de<br />

20 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

E<br />

L<br />

R<br />

O<br />

The Star R O<br />

B B I<br />

E W I<br />

L L I<br />

A M S<br />

B B I<br />

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A M<br />

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I<br />

S<br />

„ICH HABE ALS KIND ALL DIE STARS IM FERNSEHEN GESEHEN UND WOLLTE SEIN WIE SIE: ERFOLG-<br />

REICH. OB ALS MUSIKER, SCHAUSPIELER ODER MASSENMÖRDER, WAR MIR EGAL.“<br />

EIN GLÜCK, DASS SICH ROBBIE WILLIAMS DAMALS DEN ERSTEN DER DREI MÖGLICHEN LEBENS-<br />

ENTWÜRFE RAUSPICKTE. EIN BISSCHEN RAMPENSAU PLUS WAHNSINN LASSEN SICH ALS POPSTAR<br />

24 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

PERSONALITY<br />

>><br />

ROOKLYN<br />

DECKER<br />

30<br />

40<br />

„SMOKE“<br />

Eine exklusive<br />

Rubrik für alle<br />

leidenschaftlichenZigarrenraucher<br />

B!<br />

„Vom Cover der Sports<br />

Illustrated auf direktem<br />

Weg nach Hollywood!“<br />

30 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DAS<br />

GEHEIMNIS<br />

des weiblichen<br />

ORGASMUS<br />

S. 32 Robert Downey Jr.<br />

BROCKLIN<br />

DECKER<br />

Diese Frau ist eine<br />

Wucht und auf<br />

dem besten Wege,<br />

Hollywood zu<br />

erobern.<br />

BLONDE HAARE,<br />

VOLLE LIPPEN,<br />

ÜBERNATÜRLICH<br />

SCHÖN!<br />

EXMODEL BROOKLYN DECKER<br />

STARTET JETZT RICHTIG DURCH<br />

MIT IHRER FILMKARRIERE IN<br />

HOLLYWOOD. ZU SEHEN IST SIE<br />

JETZT IN EINER SCHWANGER-<br />

SCHAFTSKOMÖDIE. MÄNNER<br />

RUFT SIE DAZU AUF, MUTIG ZU<br />

SEIN.<br />

Brooklyn Decker war Covergirl der<br />

legendären „Sports Illustrated“, hat<br />

einen Tennisprofi geheiratet, bietet<br />

eindeutige Kurven wie trainiertes<br />

Aussehen. Dabei wirkt sie weder<br />

gekünstelt noch übermässig gestylt.<br />

So gesehen ist sie gut gerüstet für die<br />

Hollywoodkarriere, die die 25-Jährige<br />

inzwischen eingeschlagen hat. Nach-<br />

DAS GEHEIMNIS FÜR GUTEN SEX IST ZU WISSEN, DASS ES KEIN<br />

GEHEIMNIS GIBT. DER GRUND DAFÜR IST, DASS KEINE ZWEI<br />

FRAUEN IN IHREN SEXUELLEN BEDÜRFNISSEN UND WÜN-<br />

SCHEN GENAU GLEICH SIND. JEDE FRAU IST FÜR SUCH<br />

EINZIGARTIG.<br />

dem sie im Science-Fiction-Spektakel<br />

„Battleship“ mit ausserirdischen<br />

Besuchern zu tun hatte, ist sie nun in<br />

der Schwangerschaftskomödie „Was<br />

passiert, wenn‘s passiert ist“ zu sehen.<br />

Tennisstar Andy Roddick ist verdammt<br />

stolz auf seine schöne Frau<br />

Brooklyn Decker: <strong>Das</strong> blonde Bikinimodel<br />

stibitzt in ihrem ersten Film<br />

„Just Go With It“ Hauptdarstellerin<br />

Jennifer Aniston mit ihrem Traumkörper<br />

zwar nicht ganz, aber doch ein<br />

wenig die Show und hat auch noch<br />

extrem viel Köpfchen. <strong>Das</strong> Mannequin<br />

hat bei einem IQ-Test besser<br />

abgeschnitten als er selbst, verriet<br />

der Sportler gerade in der Schweiz.<br />

Während der schnelle Spieler und<br />

VIEL ZUNDER!<br />

Es gibt viele Möglichkeiten sein Geld auszugeben, doch nur wenige Gelegenheiten, es stilvoll<br />

und derart genussvoll zu tun. Zigarren - eine Philosphie!<br />

LA CORONA<br />

Zigarrenbar in Rapperswil<br />

DAS LACORONA IN RAPPERSWIL IST EIN KLEINES ABER FEINES<br />

FACHGESCHÄFT FÜR ZIGARREN UND SPIRITUOSEN. ÜBER 350<br />

VERSCHIEDENE PREMIUM-ZIGARREN LAGERN IM BEGEHBAREN<br />

HUMIDOR, WHISKY-FREUNDE ERWARTET EINE AUSWAHL VON 150<br />

SCHOTTISCHE SINGLE MALTS. AN DER BAR ODER IN DER GEMÜT-<br />

LICHEN LOUNGE KÖNNEN ZIGARREN UND SPIRITUOSEN VOR ORT Kontakt<br />

IN ENTSPANNTER ATMOSPHÄRE GENOSSEN WERDEN. IN DEN<br />

LA CORONA BAR<br />

SOMMERMONATEN LADEN DIE SITZGELEGENHEITEN UNTER DEN<br />

ARKADEN ZUM PHILOSOPHIEREN MIT GLEICHGESINNTEN UND<br />

ZUM GENUSS EINER DER VIELEN KÖSTLICHKEITEN.<br />

S. 38 Der Bro<br />

„DAS LEBEN“<br />

IST WIE EIN<br />

WANDTEPPICH.<br />

ALLE FÄDEN<br />

DIE WIR<br />

VERWEBEN<br />

FÜHREN UNS<br />

IRGENDWANN<br />

ZUEINANDER<br />

auch schnelle Denker, wie sich gezeigt<br />

hat, auf den Intelligenzquotienten 133<br />

stolz sein kann, hat es seine Ehefrau in<br />

dem Test auf 136 Punkte gebracht. Ein<br />

Wert, der für sehr hohe Intelligenz,<br />

weit über dem Durchschnitt von 100<br />

Punkten, steht. „So viel zu Stereotypen“,<br />

meinte der Sportler. Brooklyn<br />

Decker ist seit April 2009 mit Roddick<br />

Robbie Williams<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 25<br />

Kluggasse 1<br />

CH –8640 Rapperswil<br />

Tel +41 55 2111165<br />

www.lacorona.ch<br />

verheiratet. Doch was hat Ihr Ehemann,<br />

Andy Roddick, die ehemalige<br />

Nummer eins der Tennisweltrangliste,<br />

getan, um Sie zu beeindrucken? Sein<br />

erster Zug war ziemlich übel. Er hatte<br />

Sie in einer Online-Football-Show<br />

gesehen, und beauftragte seinen<br />

Rechtsanwalt, Ihren Manager anzurufen<br />

und ihn nach meiner Telefonnum-<br />

DER<br />

FORM-<br />

CHECK<br />

WIR AFICIONADOS<br />

WÄRMEN SIE<br />

das Brandende einer Zigarre leicht an, bevor<br />

Sie anfangen zu rauchen. Lassen Sie sich<br />

beim Rauchen Zeit, ein Glossary Link Zug<br />

pro Minute ist ungefähr richtig.<br />

HALTEN SIE<br />

eine Zigarre stets zwischen Daumen und<br />

Zeigefinger und nachdem Sie ausgebrannte<br />

ist entsorgen Sie sie schnell und diskret.<br />

WARTEN SIE<br />

mindestens fünfzehn Minuten,<br />

bevor Sie sich die nächste Glossary Link<br />

anzünden, man sollte Ihnen nicht nachsagen<br />

Sie seien süchtig.<br />

VERSTEHEN SIE<br />

Eines muß sich der Zigarrenraucher<br />

immer vor Augen halten: wir sollten uns<br />

selbst als verständige Menschen<br />

begreifen. Nur so ist es möglich,<br />

etwas an den Vorurteilen vieler Menschen<br />

zu ändern und dafür zu sorgen, daß die<br />

wachsende Zahl der Zigarrenfreunde positiv<br />

aufgenommen wird.<br />

Der Kleine Herzog ist<br />

ein jährlich in erweiterter<br />

Auflage erscheinender<br />

Zigarrenführer,<br />

in dem kubanische<br />

Zigarren nach Produktionschargen<br />

(Box-Codes) bewertet<br />

werden.<br />

„DER KLEINE HERZOG“ Ausgabe <strong>2012</strong> mit 135 bewerteten<br />

Havana-Chargen / Herausgegeben von Maximilian Herzog<br />

und Krzysztof Czarny /10,10 CHF ISBN 978-3-9809308-4-0<br />

34<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 41<br />

DER<br />

ORGASMUS<br />

Einblicke und<br />

Hintergründe zu<br />

einer der letzten<br />

Bastionen des<br />

anderen<br />

Geschlechts<br />

MEINUNG<br />

mer zu fragen. Einfach geschmacklos<br />

und schräg. Sie hat ihn fünf Monate<br />

nicht zurückgerufen. Er gab nicht<br />

auf. Irgendwann war sie dann doch<br />

neugierig. Und Ihr Manager meinte:<br />

„Tu‘s doch. Warum nicht?“ Nach fünf<br />

Monaten ging Decker schliesslich auf<br />

das Werben des mittlerweile auf ihn<br />

beim Dinner ein.<br />

Style<br />

KUNST UND<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Es tut sich was auf dem Markt für Männer-Online-Mode. Wir stellen<br />

Ihnen zwei britische Trendsetter vor, der Eine casual, elegant der Andere.<br />

PAUL SMITH<br />

Paul Brierley Smith, der Sohn eines Schneiders,<br />

wollte ursprünglich Radrennfahrer werden. Diese<br />

Pläne wurden allerdings durch einen Radunfall mit<br />

einem Auto beendet. Durch seinen Vater erhielt er<br />

eine Anstellung in einem Bekleidungsbetrieb und<br />

nach einigen Jobs als Boutique-Manager und Mode-Einkäufer<br />

eröffnete er 1970 sein erstes Modegeschäft<br />

in Nottingham und gründete die Paul Smith<br />

Ltd. Seine Freundin, und heutige Frau, Pauline, die<br />

Modedesign studiert hatte, brachte ihn mit Leuten<br />

aus der Mode- und Designwelt zusammen und<br />

ermunterte ihn, seine eigene Mode zu kreieren.<br />

1976 präsentierte Smith seine erste Herrenkollektion<br />

unter dem Namen ‚Paul Smith‘ in Paris.<br />

<strong>Das</strong> erste Geschäft in London folgte 1979.<br />

Ein Markenzeichen Smiths ist ein Muster aus schmalen,<br />

bunten Linien bzw. Streifen in 14 Farben. Smith<br />

ist in seinem Unternehmen sowohl für das Design<br />

als auch das Geschäftliche verantwortlich und<br />

gilt trotz seines großen Erfolges als unaffektierter,<br />

geistreicher und witziger Workaholic. 1991 nahm<br />

die britische Royal Society of Arts Smith für seine<br />

Leistungen für die Modeindustrie in den Kreis der<br />

Royal Designers of Industry auf. Smith wurde 1994<br />

als Commander in den Order of the British Empire<br />

aufgenommen und 2000 von Prince Charles für<br />

Verdienste um die britische Modewirtschaft zum<br />

Ritter geschlagen. Seither dürfte er sich ‚Sir Paul‘<br />

nennen, wenn er wollte. Am Tag der Verleihung,<br />

dem 24. November 2000, heiratete er zudem seine<br />

Lebensgefährtin seit 1969, Pauline Denyer.<br />

54 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

AUTOMOBIL<br />

PERSONALITY<br />

64<br />

58<br />

DYNAMIK<br />

PUR<br />

Der 911er-Jäger!<br />

Sein Name:<br />

PORSCHE<br />

CAYMAN<br />

DIE MACHT IST MIT MIR!<br />

DIE MACHT IST Darth MIT MIR! Vader<br />

Darth Vader<br />

64 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

RATING-<br />

AGENTUREN<br />

Vom dicken<br />

Geschäft mit<br />

Einschätzungen,Spekulationen<br />

und vor<br />

allem von viel<br />

Geld<br />

54<br />

<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

SCHÖNHEIT IST EIN<br />

INDIVIDUELLES GUT.<br />

SO AUCH BEI DEN<br />

MURSI-FRAUEN,<br />

DEREN KOPFSCHMUCK<br />

AUSDRUCK IHRES<br />

SCHÖNHEITSIDEALES IST.<br />

DIES IST AUCH SO BEI<br />

DEN LIPPENTELLERN,<br />

ANDERS NOCH WÄH-<br />

REND DER SKLAVENZEIT.<br />

DA DIENTEN DIESE IN<br />

ERSTER LINIE DAZU, DIE<br />

FRAUEN FÜR ANDERE<br />

MÄNNER UNATTRAKTIV<br />

ZU MACHEN.<br />

NICE TO<br />

HAVE VS.<br />

MUST HAVE<br />

Interesseantes<br />

und Wissenswertes<br />

zu den<br />

schönen Dingen<br />

des Lebens<br />

„<br />

SPIELZEUG<br />

IN ZWEITER GENERATI0N<br />

HAUCHT PORSCHE dem<br />

Cayman mehr Dynamik ein.<br />

Der ZWEISITZER wird<br />

zwar länger und breiter, aber auch<br />

SCHNELLER<br />

UND SPARSAMER“<br />

...<br />

„DER UNSTILLBARE<br />

HUNGER<br />

NACH<br />

KONTROLLE!“<br />

FOTO: JOERG PELTZER, PEGGY FREY TEXT : JOERG PELTZER, MELANIE HOLZGANG, ASTRID BIRNBAUM<br />

ÜBER DIE UNKONTROLLIER-<br />

BAREN METHODEN DER RA-<br />

TINGAGENTUREN UND IHREM<br />

DRANG NACH EINFLUSS UND<br />

VORTEILSNAHME IN DER WELT-<br />

WIRTSCHAFT. EINBLICKE, AUS-<br />

SICHTEN UND ÜBERLEGUNGEN<br />

ZU DEN DREI GRÖSSTEN WIRT-<br />

SCHAFTSMANNIPULATOREN<br />

UNSERER HEUTIGEN ZEIT<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 65<br />

Auf dem Weg d<br />

ANDER<br />

Motiviert und angetrieben durch den un<br />

wo Hilfe am Nötigsten ist, hat sic<br />

Velofahrern auf<br />

interessantes und e<br />

ein Landstrich im Osten<br />

Stammeswesen und<br />

1<br />

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S. 38 Hannibal<br />

S. 56 Luzi Beaufort<br />

S. 70 Polo Line<br />

S. 76 Audi<br />

INTERNETZEITA<br />

<strong>MIND</strong>`DA


urch eine<br />

E WELT<br />

bändigen Willen dort zu helfen,<br />

h eine Gruppe von 30 <strong>Schweizer</strong><br />

den Weg durch ein unbekanntes,<br />

xtrem attraktives Land gemacht.<br />

Die Rede ist von Äthiopien,<br />

Afrikas, gezeichnet von Armut ,<br />

dennoch glücklichen Menschen.<br />

84<br />

ÄTHIOPIEN<br />

PER VELO<br />

Tour Extremé für<br />

30 <strong>Schweizer</strong> für<br />

eine guten Zweck<br />

- Wir berichten!<br />

<strong>MIND</strong> BERICHT SPEZIAL<br />

Durchblick - Einblick<br />

ÜBER DIE CHANCEN UND RISIKEN EINER<br />

NEUEN TECHNOLOGIE, DIE IN UNSEREM<br />

LEBEN SCHON EINEN BEDEUTENDEN<br />

PLATZ EINGENOMMEN HAT, ABER WEIL<br />

MAN SIE NICHT DIREKT SIEHT VON DEN<br />

WENIGSTEN ÜBERHAUPT WAHRGENOM-<br />

MEN WIRD.<br />

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164<br />

165<br />

DIE ZEITEN, IN<br />

DENEN MAN<br />

SICH VERSTOH-<br />

LEN BLICKEND<br />

IM VIDEOVER-<br />

LEIH MIT DEM<br />

EIN ODER AN-<br />

DEREN NICHT<br />

JUGENDFREIEN<br />

FILM ANGE-<br />

STELLT HAT, IST<br />

VORBEI. DAS IN-<br />

TERNET SCHAFFT<br />

DIE GEWÜNSCH-<br />

TE ANONYMITÄT<br />

WAS DEM VER-<br />

BRAUCHER<br />

RECHT IST, HIN-<br />

TERLÄSST DEUT-<br />

LICHE SPUREN<br />

BEI DEN PRODU-<br />

ZENTEN.<br />

LTER<br />

HWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 79<br />

DESIGN<br />

78<br />

FREE JUMP<br />

Maximaler Komfort und hervorragendes<br />

Gefühl sind die Eigenschaften<br />

dieser neuartigen Pedal<br />

resp. Steigbügelkonstruktion.<br />

Durch einfache Klicks kann<br />

die Multifunktionalität dieses<br />

„Schuhhalters“ hergestellt<br />

werden.<br />

YPLY KOMFORT<br />

Ob Strand, Picknick oder Konzert<br />

im Freien ... Y-ply ist sowohl<br />

eine Kopfstütze, ein Kissen oder<br />

eine Sitzgelegenheit, die Sie in<br />

allen Positionen und in allen<br />

Bereichen unterstützt. Montiert in<br />

einem Klick können sie Yply mit<br />

seinem kleinen Packmaß überall<br />

hin mitnehmen.<br />

LICHTBAUM<br />

Ökologie, Gebrauchswert und<br />

Poesie. Mit diesen Schlagworten<br />

lässt sich die Stehleuchte<br />

„UNIK“ sehr gut charakterisieren.<br />

<strong>Das</strong> ökologische Konzept<br />

zeigt sich an der Wahl der energieeffizienten<br />

und nachhaltigen<br />

LED-Technik. Die Leuchte aus<br />

Aluminium ist selbsterklärend<br />

und schlüssig im Gebrauch.<br />

PORNO<br />

ONLINE<br />

<strong>Das</strong> Geschäft<br />

mit dem<br />

Online-Sex ist<br />

eine wachsende<br />

Milliarden-<br />

Industrie. Dabei<br />

spielt das prüde<br />

Amerika die<br />

wichtigste Rolle<br />

106<br />

RFID-CHIPS<br />

Wir werden beobachtet<br />

und keiner<br />

merkt es. Eine<br />

Reportage in zwei<br />

Teilen über eine<br />

lautlose Kontrolle<br />

BAMBUS SCOOTER<br />

Diese ökologisch orientierte<br />

Gefährt überrascht in vielerlei<br />

Hinsicht. Ausgelegt, Gepäck oder<br />

Kinder zu transportieren, wird es<br />

über Lenker gesteuert, die an den<br />

ebenfalls ökologisch aus Bambus<br />

hergestellten Gepäckboxen oder<br />

Kindersitzen angebracht werden.<br />

Sicherlich ein Gefährt für viel<br />

Aufmerksamkeit, welches aber<br />

das normale Fahrradbudget<br />

überschreiten dürfte.<br />

102<br />

S. 104 www -<br />

Affäre<br />

<strong>MIND</strong><br />

BERICHT<br />

SPEZIAL<br />

Noch weit mehr wie ein<br />

Barcode ermöglicht der<br />

RFID-Chip, alles Wissenswerte<br />

und noch viel mehr<br />

über uns an Dritte zu<br />

vermitteln - doch wollen<br />

wir das so überhaupt?<br />

A SINGLE MAN<br />

DANIELLE DE SANTIAGO<br />

D<br />

as Zimmer war komplett verwüstet.<br />

Wodkaflaschen wohin man blickte,<br />

kostbare Orchideenblüten überall auf<br />

dem Boden verstreut und achtlos zertreten.<br />

Auch im Badezimmer regierte das<br />

Chaos. Die Wanne war verschmutzt und<br />

auf dem Boden stand zentimeterhoch<br />

das Wasser. Überall klebte Badeschaum<br />

und alle Handtücher lagen benutzt und<br />

zu feuchten Bergen zerknüllt im Dreck.<br />

„Er lag mit blosser Brust im Bett. Junge<br />

Frauen knieten um ihn herum, streichelten<br />

seinen Oberkörper, und leckten<br />

seine Brustwarzen, während auf dem<br />

Nachttisch das Kokain im Versace-<br />

Aschenbecher auf seinen prominenten<br />

Konsumenten wartete.“<br />

„<strong>Das</strong> Licht war gedimmt. Leise<br />

Lounge-Musik drang aus unsichtbaren<br />

Lautsprechern und ich kam nicht umhin<br />

den riesigen Immendorf zu bewundern,<br />

der über dem weissen Sofa hing. Margo*<br />

trug ein cremefarbenes Kleid, dass<br />

ihre üppigen Rundungen kaum verhüllte<br />

und zog mich strahlend an ihre Brust.<br />

„Schön, dass Du es doch noch geschafft<br />

hast“, sagte sie und drückte mir ein<br />

Glas Weisswein in die Hand. „Sieh dich<br />

doch erst mal um, ja? Wir sehen uns<br />

dann später noch“. Langsam ging ich<br />

die Treppe in den offenen Wohnbereich<br />

hinunter, auch hier gedämpftes Licht<br />

und überall Kerzen, die Vasen voller<br />

INNOVATIV<br />

C-BOAT<br />

<strong>Das</strong> neue Konzept eines Motorboot<br />

zielt darauf ab, sehr deutlich<br />

die Freude des Lebens an Bord<br />

zu vermitteln. Form und Gestaltung<br />

lassen den besonderen<br />

Freizeitgenuss förmlich miterleben.<br />

Funktionalität macht diesen<br />

Anspruch erreichbar.<br />

112 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

NOMADISCHE MÖBEL<br />

Turrini-by-Bee<br />

Diese liegen zeichnen sich durch<br />

ihre Leichtigkeit und die Wahl<br />

der verwendeten Materialien aus.<br />

Durch Einsatz der Konstruktionen<br />

aus dem Tragflächenbau<br />

bei Flugzeugen wird mit wenig<br />

Material ein besonders leichtes<br />

Gewicht und eine hervorragende<br />

Steifigkeit gewährleistet.<br />

ANTOINE FRITSCH UND VIVIEN DURISOTTI<br />

www.fritsch-durisotti.com<br />

Die Objekte des Designer-Duos Antoine Fritsch<br />

und Vivien Durisotti stehen ganz im Zeichen<br />

des so genannten “Öko-Designs” und setzen in<br />

diesem Bereich neue sowie frische Akzente. Die<br />

fundamentalen Gesetzte der Natur verbunden mit<br />

dem modernen Anspruch der Menschen bezüglich<br />

Nachhaltigkeit, Ästhetik und Einzigartigkeit<br />

sind in den Arbeiten von Fritsch & Durisotti auf<br />

nahezu symbiotische Art und Weise miteinander<br />

verschmolzen. <strong>Das</strong> Design basiert auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen, sprich auf Nachhaltigkeit,<br />

und findet seinen kreativen Prozess in der schier<br />

unendlichen Ausdrucksform der Natur.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 103<br />

INNOVATIONEN<br />

Die Trends der<br />

kommenden<br />

Monate für<br />

Homedesign<br />

und Freizeit<br />

Come Together<br />

Die Do´s & Don´ts der<br />

lustvollen Ausschweifung<br />

Body and Soul<br />

weisser Tulpen beleuchteten. Auf jeder freien Fläche lagen oder sassen Körper in<br />

den unterschiedlichsten Stadien der Entkleidung, während Pamela Anderson auf<br />

der grossen Leinwand ihren Ex oral befriedigte. Man unterhielt sich flüsternd,<br />

streichelte sich und warf sich vielsagende Blicke zu. Im Vorbeigehen liess ich meine<br />

Hand über den nackten Rücken einer bekannten Berliner Schauspielerin gleiten,<br />

nur um weniger Meter weiter selbst berührt zu werden. Ein Paar, er in den 40igern,<br />

sie deutlich jünger, sass auf einer Liege und streckte synchron die Arme aus, um<br />

mich an den Händen zu fassen. Warm glitten ihre Finger über meinen Unterarm,<br />

als ich lächelnd weiterging. Der Abend hatte gerade erst begonnen….<br />

Drei Szenarien, wie sie sich wohl jeder schon einmal ausgemalt hat. Spätestens<br />

seit Kubrick`s „Eyes wide shut“ steht der Besuch einer Sexparty, inklusive hem-<br />

112<br />

SEXPARTIES<br />

Anrüchig<br />

aber trendy.<br />

Unser Autor<br />

Danielle de<br />

Santiagos auf<br />

Spurensuche<br />

des aktuellsten<br />

Szenegeschehens<br />

SPIELZEUG<br />

mungslosen Partner- die Obrigkeiten der Society liessen ein Urbaner Mythos über den man<br />

tauschs, bei vielen es auch weiterhin hinter den Palast- hinter vorgehaltener Hand munkelte,<br />

ganz weit oben auf mauern krachen, aber wirklich in doch bald schon ein beliebtes Event,<br />

der Wunschliste der Schwung, besser gesagt in Swing, kam zu dem man nur dann Zutritt bekam,<br />

sexuellen Unartig- das Ganze erst wieder in den 70iger wenn man die richtigen oder vielkeiten.<br />

Alle drei der Jahren des letzten Jahrhunderts, als die leicht auch die falschen Leute kannte.<br />

oben beschriebenen Swinger-Szene erneut heisse Blüten Wenn man es genau nimmt, waren die<br />

Parties haben so statt- trieb und in Hollywood die ersten Regenbogen-Parties gar keine eigengefunden.<br />

Die erste „Key-Parties“ in Mode kamen.<br />

ständige Party, sondern eher etwas wie<br />

im Waldorf Astoria<br />

ein Partyspiel, dass man bei regulären<br />

in New York, wo sich<br />

Gruppen- und Partnertausch-Parties<br />

den Zimmermäd-<br />

veranstaltete. Besonders junge Frauen<br />

chen eines Morgens ABER WAS GENAU SIND<br />

fanden Spass an dem Spiel, bei dem<br />

besagtes Schlachtfeld SEXPARTIES ÜBERHAUPT? jede der anwesenden Frauen ihren<br />

darbot, nachdem laut Und wo liegt der Unterschied zwi- Lippenstift sehr dick auftrug, um dann<br />

„InTouch Weekly“ schen einer Sexparty und einer<br />

nacheinander oder auch abwechselnd<br />

Angelina Jolie mit Swinger-Party? Wer geht zu Sexpar- die anwesenden Männer oral zu sti-<br />

ihrem Russisch- ties? Und überhaupt…wie benimmt mulieren. Die dabei zurückbleibenden<br />

Lehrer die Nacht zum man sich da? Alles Fragen, auf die es „Farbringe“ an den Penissen der Män-<br />

Tag gemacht hatte. jetzt eine Antwort gibt. Wie gesagt, ner sorgten für allgemeine Erheiterung<br />

Die zweite Szene bot ein richtiges Gesellschaftsphänomen, und waren namengebend für diese<br />

sich den staunenden man kann schon fast von einem Boom Praktik. Rainbow-Parties waren lange<br />

Augen der Polizisten sprechen, waren in den wilden 70igern ein heissdiskutiertes Motiv und wur-<br />

dar, die ein Zimmer die Schlüssel-Parties, zu denen sich den unter anderem sogar ein Thema in<br />

des renommierten von L.A. bis nach New York experi- der Show der US-Talkmasterin Oprah<br />

Steigenberger Hotels mentierfreudige Paare trafen.<br />

Winfrey.<br />

stürmten und dort einen<br />

bekannten Künst- >> SCHLÜSSEL-PARTIES<br />

>> SWINGER-/ SEX-PARTIES<br />

ler in Begleitung von Sogenannte „Key Parties“ waren das Während die Durchschnittssexpar-<br />

El Dorado der Swinger-Szene. Sobald ty für fast jeden offen steht, ist eine<br />

diversen leichtbekleideten Liebes- man am Ort der Veranstaltung, meist Swinger-Party in der Regel eine für<br />

dienerinnen vorfanden, während die ein Privathaushalt, eintraf, wurde der Paare vorbehaltene Veranstaltung, bei<br />

letzte Szene eine Party im Haus einer Mann aufgefordert, seine Autoschlüs- der sich Paare zu viert zusammentun<br />

bekannten Dame der Gesellschaft sel in eine bereitgestellte Schüssel oder in sonstigen Konstellationen<br />

beschreibt, zu der ich vor einigen oder Vase zu werfen. Dann unterhielt Partnertausch betreiben. Auch bei<br />

Jahren eingeladen war und bei der man sich, lernte sich kennen, trank Sexparties sind Paare am liebsten<br />

zwischen Bellinis und BlowJobs alles und flirtete. Am Ende des Abends gesehen, auch einzelne Damen sind<br />

serviert wurde, was das Herz und die machten die Schüssel dann die Runde in der Regel willkommen, während<br />

Hose der anwesenden Gäste begehr- und die anwesenden Damen griffen ein Männerüberschuss meist durch<br />

ten.<br />

hinein und angelten einen Schlüs- limitierten Zugang vermieden wird.<br />

selbund heraus, um sich danach den Ein weiterer Unterschied ist auch der<br />

Rest der Nacht mit den Besitzern der Tatbestand, dass ein Swinger-Event in<br />

Schon im alten Rom waren ausschwei- Schlüssel zu vergnügen. Key-Parties erster Linie zum Kennenlernen dient,<br />

fende Feste mit Wein, bewusstseinser- werden heute allgemein belächelt und niemand „muss“ dort Sex haben, oft<br />

weiternden Substanzen, Hors d‘œuvre sind total aus der Mode gekommen, lernen Paare sich bei solchen Ver-<br />

vom jungfräulichen Schwan und werden aber immer noch gerne in anstaltungen kennen und verlegen<br />

Sexsklaven jeden Geschlechts an der diversen TV-Shows als zeitbezeich- den eigentlichen Sex in die sichere<br />

Tagesordnung. Zumindest bis sich die nendes Element aufgegriffen.<br />

Umgebung eines Hotelzimmers oder<br />

Regeln änderten und erst mal alles,<br />

des eigenen Hauses, während eine<br />

was über den privaten Gebrauch der >> REGENBOGEN-PARTIES: Sex-Party deutlich dazu gedacht ist in<br />

Genitalien hinausging, verboten wur- Rainbow-Parties kamen in den frühen den gegebenen Räumlichkeiten Sex zu<br />

de. Klar, diverse Könige und generell 2000ern plötzlich in Mode. Zuerst nur haben und für diesen mit entsprechen<br />

SPORT<br />

HEAD SENSOR SERIES<br />

122 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN<br />

S. 126 Style<br />

120<br />

SALEWA<br />

DER DALAI<br />

LAMA<br />

Wir sprechen mit<br />

seiner Heiligkeit<br />

und geben<br />

Informationen zu<br />

Tibet und seinen<br />

Bürgern<br />

issenschaftler sind<br />

sich einig, dass Tibet<br />

spätestens 1911 nach<br />

modernen Kriterien<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 113<br />

140<br />

DAS<br />

ZERISSENE<br />

LAND<br />

ÜBER DEN<br />

DÄCHERN<br />

DER WELT<br />

Tibet ist ein uraltes Land, dessen schriftlich belegte<br />

Geschichte bis ins Jahr 126 vor Christus zurückreicht.<br />

Im 8. Jahrhundert wurde der Buddhismus zur Staatsreligion<br />

erhoben. Die tibetische Kultur begann, sich an den<br />

spirituellen Zielen eines gütigen, mitfühlenden Herzens und<br />

eines ruhigen, klaren Geistes auszurichten.<br />

<strong>MIND</strong> AUSLANDSKORRESPONDENT HUBERTUS HOFFMANN/<br />

WORLD SECURITY FOUNDATION<br />

Wzu einem vollkommen unabhängigen<br />

Staat geworden ist. Tibet umfasste<br />

zu dieser Zeit ein Gebiet etwa in der<br />

Größe Westeuropas. 1949 marschierten<br />

100.000 Truppen der chinesischen<br />

Kommunisten in Kham, der östlichen<br />

Provinz Tibets, ein. Internationale<br />

Reaktionen auf dieses Vorgehen und<br />

die darauffolgende Besetzung der<br />

Hauptstadt Lhasa zeigten allgemeine<br />

Missbilligung - die Welt war sich<br />

einig, dass China unrechtmäßig gehandelt<br />

hatte. Die Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen verabschiedete<br />

mehrere Resolutionen, die das<br />

chinesische Vorgehen verurteilten und<br />

das Selbstbestimmungsrecht für die<br />

Tibeter forderten. Doch China ignorierte<br />

diese Aufrufe und dehnte seine<br />

militärische Kontrolle vollständig über<br />

alle drei tibetischen Provinzen aus:<br />

Kham, Amdo und Ü-Tsang.<br />

SALOMON IMPACT<br />

WALSER FREESTYLE<br />

CASCO SP 5<br />

Im Frühjahr 1959 kam es in Lhasa,<br />

der Hauptstadt Tibets, zu einem<br />

Volksaufstand der Tibeter gegen die<br />

Chinesen, der jedoch vom Militär<br />

rücksichtslos niedergeschlagen wurde.<br />

Der Dalai Lama, das weltliche und<br />

geistliche Oberhaupt Tibets, und<br />

80.000 Tibeter flohen über den Himalaya<br />

nach Indien, wo sie nun schon<br />

seit über 40 Jahren leben.<br />

Infolge der Aufstände in Lhasa wurde<br />

die chinesische Unterdrückung der<br />

Tibeter und ihrer Kultur noch brutaler<br />

und unmenschlicher. Während<br />

Maos Kulturrevolution (1966-1976)<br />

wurde der Buddhismus zum Hauptangriffspunkt<br />

der kommunistischen<br />

„Reformen“ und Tibet zu einem Land<br />

des Leids: Hunderttausende wurden<br />

verhaftet und in Gefängnisse und Arbeitslager<br />

verschleppt. Mehr als eine<br />

Millionen Tibeter, rund ein Fünftel der<br />

Gesamtbevölkerung, sind infolge der<br />

chinesischen Herrschaft an Folter und<br />

Hungersnot, durch Hinrichtung oder<br />

auf andere Weise zu Tode gekommen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 121<br />

ALPINA CYPRIC<br />

HIRSCHBRATWURST<br />

RICHARD SCHWEIZER<br />

MIT PREISELBEER-BARBEQUESAUCE<br />

2-FACHER KOCHEUROPAMEISTER<br />

UND BAKED POTATOES<br />

UND 3-FACHER<br />

UND KNOBI-SAUERRAHM<br />

KOCHWELTMEISTER,<br />

EHEM. MITGLIED DER SCHWEIZER<br />

KOCHNATIONALMANNSCHAFT<br />

UND HEUTE BERATER UND SEELE<br />

DER RUBRIK<br />

Zitronensaft zugeben. letzten Kartoffeln. Jetzt stecken<br />

„KOCHEN IST MÄNNERSACHE“ IN<br />

ZUTATEN<br />

Mit Cola aufgiessen und Sie die Kartoffeln in die Glut<br />

DER <strong>MIND</strong><br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

stark einkochen, gut mixen und bedecken Sie die Kartoffeln<br />

und durch ein feines Sieb auch von oben mit weiterer<br />

Richard Charles <strong>Schweizer</strong> ist sein<br />

streichen. <strong>Das</strong> feine Purree Glut. Bitte bedenken Sie, dass<br />

Name, doch kein Mensch ruft Ihn<br />

4 Hirschbratwürste<br />

jetzt gut mit Ketchup und die Kartoffeln in der Regel 40<br />

Richard Charles, er ist einfach<br />

4 grosse Kartoffeln<br />

Richi, aber Ritschi gesprochen.<br />

der Preiselbeermarmelade Minuten benötigen um essbar<br />

250gr. Sauerrahm<br />

Diese Namens- und Sprachvielfalt<br />

vermengen und kaltstellen. zu sein.<br />

2 Knoblauchzehen<br />

verdankt er seiner Herkunft:<br />

Kerbel und Knoblauch fein<br />

kl. Bund kerbel<br />

Die Eltern <strong>Schweizer</strong>, Heimatort<br />

hacken, mit dem Rest Oran- Nehmen Sie nun die 4 Hirsch-<br />

die Jeremia Gotthelf-Gemeinde<br />

½ Orange<br />

gen- und Zitronensaft und bratwürste und braten Sie diese<br />

Lützelflüh, geboren am 25. Juni<br />

½ Zitrone<br />

Sauerrahm vermengen und kurz auf dem Grill an bis sie eine 1974 in England, aufgewachsen<br />

3 dl Coca-Cola<br />

gut abschmecken.<br />

knusprige Aussenhaut bekom-<br />

in Hongkong…… Seine frühe<br />

200gr. Zucker<br />

<strong>Das</strong> können sie alles einen men.<br />

Jugendjahre verbrachte Richi in<br />

½ Paprika gewürfelt<br />

Tag vorher machen.<br />

Hongkong. Ein Nachbar – ein<br />

1/2 Zwiebel gewürfelt<br />

Österreicher – war Küchenchef<br />

Nehmen Sie nun die Kartoffeln<br />

2 x 50gr. Butter<br />

in einem Jockey-Club und führte<br />

Jetzt ein schönes Feuer auf aus dem Feuer und schneiden<br />

200gr. Ketchup<br />

dort eine Brigade von 300 Köchen!<br />

dem Grill machen mit richtig sie ein grosses Kreuz durch die<br />

100gr. Preiselbeermarmelade<br />

Richi nahm diese Inspiration mit<br />

guter Glut.<br />

Folie in die Schale. Nun drücken<br />

zurück in die Schweiz, wo er in<br />

Sie leicht von unten die Kar-<br />

Montreux den Schulabschluss –<br />

PREISELBEER-BARBEQUE- Nehmen Sie die gewaschenen toffel nach aussen, legen etwas<br />

selbstverständlich in Französisch<br />

SAUCE<br />

Kartoffeln, legen Sie sie auf Sauerrahm auf und schon ist die<br />

– im Internat absolvierte. Seine<br />

ein Stück Alufolie mit Butter, Folienkartoffel servierfertig.<br />

wichtigsten Stationen waren das<br />

Die gewürfelte Paprika und Salz und Pfeffer, packen Sie<br />

renommierte Grand-Hotel Quellenhof<br />

in Bad Ragaz, das Arabella<br />

Zwiebel anschwitzen und dann sie gut ein und umwickeln Zum Schluss noch etwas von<br />

Sheraton in Frankfurt, das Hotel<br />

die Butter und Zucker beigeben. sie die Kartoffeln erneut mit der selbstgemachten Preiselbeer-<br />

Drei Könige in Basel als auch das<br />

Alles schön karamellisieren las- einem Stück Alufolie. Verfah- Barbequesauce zur Wurst auftra-<br />

Hotel Metropol in Saas-Fee.<br />

sen und etwas Orangensaft und ren Sie so auch mit den drei gen und los geht es.<br />

150 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Richard <strong>Schweizer</strong><br />

CABA ZONE FLEX<br />

SPIELZEUG<br />

TEST THE BEST<br />

HIER SIND DIE 8 BESTPLAT-<br />

ZIERTEN HELME DES ADAC<br />

SKIHELMTESTS<br />

Zwei Dinge sollte man beim Kauf<br />

des Ski-Helms dabei haben: Viel<br />

Zeit und die eigene Skibrille. Ideal<br />

ist es nämlich, unterschiedliche<br />

Modelle verschiedener Anbieter<br />

anzuprobieren: Der Ski-Helm<br />

muss auch bei geöffnetem Kinnriemen<br />

perfekt sitzen, sollte<br />

nicht drücken und weder nach<br />

vorne noch zur Seite wackeln.<br />

Mit Hilfe der Schneebrille kann<br />

man gleich im Shop austesten, ob<br />

sie auch mit dem ausgewählten<br />

Helm noch gut passt, d. h. weder<br />

drückt noch vom Gesicht absteht.<br />

Austauschen sollte man den<br />

Helm nach jedem schweren Aufprall<br />

– selbst wenn er äusserlich<br />

unbeschädigt wirkt, kann die<br />

Dämpfungseigenschaft beeinträchtigt<br />

sein.<br />

CREATONI COMFORTFIT<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 123<br />

DIE COOLSTEN<br />

UND SICHERSTEN<br />

Eine kurze Marktübersicht<br />

der<br />

Skihelme<br />

161<br />

DIE NASE DES<br />

COGNAC<br />

Pierrette Trichet,<br />

eine Frau inmitten<br />

des von Männern<br />

beherrschten<br />

Marktes des Cognac.<br />

Wir stellen<br />

vor: Die Kellermeisterin<br />

von<br />

Remy Martin<br />

WINTERGRILLREZEPTE VOM SCHWEIZER NATIONALKOCH RICHARD SCHWEIZER<br />

POULET AUF DER BIERDOSE MIT<br />

WEDGES POTATOES<br />

ZUTATEN<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

2 ganze Poulets<br />

2 0,5 Liter Bier Dosen<br />

6 grosse Kartoffeln<br />

2 Grillschalen aus Alu<br />

Paprikapulver,Salz,Pfeffer,Curry, Evtl. gehackte Kräuter<br />

für die Kartoffeln , Etwas öl<br />

POULET AUF DER BIERDOSE MIT<br />

WEDGES POTATOES<br />

<strong>Das</strong> ganze Geflügel gut würzen, aber möglichst nur innen.<br />

Die Bierdose mit einem Dosenöffner oben öffnen,<br />

das Poulet mit dem Hinterteil auf die Bierdose setzen<br />

und in eine Aluschale legen. Den Grill gut vorheizen.<br />

Wenn Sie eine Glut haben, können Sie das mit Alufolie<br />

zugedeckte Poulet mit der Bierdose auf den Grill<br />

stellen.<br />

Jetzt achteln Sie die gewaschenen Kartoffeln von oben<br />

so, dass Sie gleich grosse Schnitze haben und legen sie<br />

ca. 2 Minuten in sehr stark gesalzenes, Kochendes Wasser.<br />

Nachdem Sie die Wedges herausgenommen haben,<br />

lassen Sie die Wedges gut ausdampfen. Die Kartoffeln<br />

mit einer Marinade, bestehend aus Erdnussöl, Paprika,<br />

Curry, Salz und Pfeffer, gut einreiben und auch sie in<br />

einer Schale auf den Grill stellen. Die Kartoffeln unter<br />

stetigem Rühren ca. 20 Minuten garen. <strong>Das</strong> Geflügel<br />

braucht je nach Grösse ca. 30 Minuten bzw. bis das Bier<br />

vollständig verdunstet ist.<br />

THUNFISCH A LA RICHI /<br />

ZITRONEN WASABI KARTOFFELSTOCK<br />

THUNFISCH A LA RI- der Thunfisch nur warm und<br />

CHI/ ZITRONEN WASABI<br />

KARTOFFELSTOCK<br />

Die Steaks in eine Marinade,<br />

bestehend aus Mirin<br />

Soja Sauce und Sweat Chili<br />

Sauce, legen und mindestens<br />

eine Stunde ziehen lassen.<br />

Die Kartoffeln schälen,<br />

in Würfel schneiden und<br />

in gut gesalzenem Wasser<br />

kochen bis sie Weich sind.<br />

Dann herausnehmen, gut<br />

ausdampfen lassen und<br />

durch ein Passuit drehen.<br />

Jetzt Wasabi, etwas Zitronensaft,<br />

Rahm, Butter und<br />

Gewürze beigeben und gut<br />

verrühren. Den Stock jetzt<br />

gut abdecken und warmstellen.<br />

<strong>Das</strong> Steak mit Rahm besteichen<br />

und auf einer heissen<br />

Glut jede Seite nur zweimal<br />

Kurz zeichnen, so dass<br />

<strong>MIND</strong> / Kochen ist Männersache!<br />

noch Roh in der Mitte ist. Nun<br />

können Sie schon Anrichten!<br />

Zuerst den Stock, darauf das<br />

halbierte Steak mit einer Zitrone<br />

dekoriert.<br />

ZUTATEN<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

4 Thunfischsteaks à 180 g<br />

1dl Mirin (gegärter Reisessig)<br />

1dl Soja Sauce<br />

6 grosse Kartoffeln<br />

2 Zitronen<br />

2dl Rahm<br />

50g Butter<br />

Etwas Fleur de Sel,<br />

Etwas Muskatnuss<br />

Etwas Wasabi<br />

Etwas Sweat Chili Sauce,<br />

Salz, Pfeffer<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 151<br />

DER KAVIAR<br />

Eine Übersicht<br />

über diesen<br />

interessanten und<br />

exklusiven Markt<br />

für Feinschmecker<br />

KAVIAR<br />

DAS SCHWARZE GOLD<br />

OB SALZIG,<br />

NUSSIG ODER MILD –<br />

SCHON SEIT JAHRHUNDERTEN ERFREUT SICH<br />

NICHT NUR DIE RUSSISCHE<br />

OBERSCHICHT AM EINZIGARTIGEN<br />

AROMA VON<br />

Kleine Fischeier mit unverkennbarem Geschmack<br />

– das ist Kaviar. Ob schön gesalzen, oder etwas milder,<br />

vor allem die russische Oberschicht freut sich<br />

über die speziellen Fischvorkommen, aus denen<br />

der auserwählte Kaviar entsteht. Und guter Geschmack<br />

ist hier wirklich teuer. Ab 600 CHF pro<br />

Kilo zahlt man für die echten Kaviar-Sorten, einige<br />

wenige Sorten versprechen sogar einen Preis von<br />

über 12.00,- CHF . Kein Wunder also, dass der Kaviar<br />

liebevoll mit „schwarzes Gold“ bezeichnet wird.<br />

156 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

S. 152 Geldanlage<br />

Wein<br />

DIE GOLDENE NASE<br />

des Cognacs!<br />

«JEDER HAT DAS RECHT, SEINEN<br />

COGNAC SO ZU TRINKEN,<br />

WIE ER ES MÖCHTE»<br />

Vor fünf Jahren sorgte Rémy Martin<br />

mit einem neuen Cognac für<br />

Aufsehen: Der „Coeur de Cognac“<br />

passte nicht in die üblichen Geschmacksmuster<br />

des französischen<br />

Edel-Branntweins. <strong>Das</strong> zweitgrösste<br />

Cognac-Haus bewies Mut mit einem<br />

verspielten Leichtgewicht, in dessen<br />

Aroma fruchtige Noten dominierten.<br />

Traditionalisten stempelten ihn schon<br />

mal als „Frauencognac“ ab.“<br />

>> Längst jedoch gehört das<br />

„Herz des Cognac“ weltweit zur<br />

Grundausstattung guter Cocktail-Bars.<br />

Darüber hinaus wurde er besonders in<br />

Asien ein grosser Verkaufserfolg - und<br />

ein Erfolg für die studierte Chemikerin<br />

Pierrette Trichet. Denn sie sieht sich<br />

nicht nur als Traditionsbewahrerin des<br />

188jährigen Hauses, sondern fügt den<br />

Cognacs ihre eigene Note hinzu.<br />

>> Wenn Pierrette Trichet die<br />

Kellereien des renommierten Cognac-<br />

Herstellers Rémy Martin betritt, lässt<br />

sie ihre wissenschaftlichen Kenntnisse<br />

draussen. Sie taucht ein in eine Welt,<br />

in der sie sich von ihrer Nase führen<br />

lässt, sich auf ihren Geschmacksinn<br />

konzentriert und horcht, was<br />

ihr sensorisches Talent ihr sagt. Die<br />

Biochemikerin, die bei Rémy Martin<br />

vor mehr als dreissig Jahren im Labor<br />

angefangen hat, verlässt sich hier auf<br />

ihre Sinne, nutzt ihre Intuition, ihre<br />

Neugierde und ihre Kreativität.<br />

>> Seit 2003 ist Pierrette Trichet<br />

Kellermeisterin von Rémy Martin. Sie<br />

wacht über die rund 200 000 Eichenfässer<br />

in den Kellereien des Unternehmens,<br />

in denen Cognacs dank ihrem<br />

aussergewöhnlichen Lagerpotential<br />

über Jahrzehnte heranreifen. Dabei<br />

werden sie zuerst in neueren, später in<br />

alten Fässern gelagert, die aus Eichen-<br />

PIERRETTE TRICHET<br />

holz aus der Region Limousin gefertigt<br />

sind. Pierrette Trichet besucht die<br />

Küfer, sie wählt zusammen mit ihrem<br />

Expertenteam die Weindestillate der<br />

Winzer aus, die zu qualitativ hochstehenden<br />

Bränden heranreifen sollen,<br />

überprüft die Entwicklung dieser<br />

sogenannten Eaux-devie und vermählt<br />

sie, wie es im Fachjargon heisst, zu<br />

perfektem Cognac. Denn das Bouquet,<br />

die Farbe und der Geschmack eines<br />

Cognacs sind nicht nur abhängig von<br />

der Qualität der Ernte im entsprechenden<br />

Jahr, sondern Resultat der perfekten<br />

Mischung individueller Brände aus<br />

vielen verschiedenen Fässern. Durch<br />

die Arbeit des Kellermeisters wird<br />

Beständigkeit erreicht und Tradition<br />

142<br />

156<br />

S. 162 Impressum<br />

bewahrt., damit ein Hause wie Rémy<br />

Martin wiedererkannt wird Pierrette<br />

Trichet erweitert die Kollektion der<br />

Cognacs aber auch fortwährend mit<br />

neuen Kreationen, die ihre persönliche<br />

Handschrift tragen, wie etwa den<br />

in diesem Jahr neu lancierten VSOP<br />

Mature Cask Finish mit seinen ausgeprägten<br />

Fruchtaromen. Sie hat auch<br />

den «Coeur de Cognac» kreiert, der<br />

verglichen mit seinen Brüdern leichter<br />

und lieblicher schmeckt. Vielleicht<br />

weiblicher? Seit Rémy Martin im Jahr<br />

1724 gegründet wurde, ist Trichet die<br />

erste weibliche Kellermeisterin. Und<br />

auch in den anderen grossen Cognac-<br />

Häusern hatte noch nie eine Frau diese<br />

prestigeträchtige Funktion inne.<br />

KOCHEN IST<br />

MÄNNERSACHE<br />

<strong>Das</strong> ehemalige Mitglied<br />

der schweizer<br />

Koch-Nationalmannschaft<br />

Richard <strong>Schweizer</strong><br />

gibt Tipps und Rezepte<br />

für regionale<br />

Spezialitäten


EDITORIAL<br />

<strong>Das</strong> Leben ist keine INSZENIERUNG!<br />

Es ist nicht das Zelt, in dem ein Stück<br />

AUFGEFÜHRT WIRD. Etwas Fremd<br />

gedachtes, das einen DARSTELLER<br />

BENÖTIGT, IST DAS LEBEN NICHT. Die<br />

kleinen Inszenierungen, DIE ES IMMER WIE-<br />

DER GIBT, sind die Rollen, der erwartet werden,<br />

VON MIR, VON DIR, VON IRGENDWEM.<br />

Warum nicht? Auch das gehört hinein IN DAS<br />

GESAMTWERK, DAS DANN EIN „REICHES“<br />

Leben genannt sein will. ES SIND VIELE STÜ-<br />

CKE, DIE AUF DIE BÜHNE kommen und in<br />

denen man einmal Darsteller, EINMAL REGIS-<br />

SEUR, EINMAL BÜHNENBILDNER, Autor<br />

und gelegentlich auch alles ist. UND MANCH-<br />

MAL sitzt man AUCH IM PUBLIKUM UND<br />

SCHAUT SICH STAUNEND ZU. Doch das alles<br />

macht es nicht aus – das Leben. DAS GEHEIM-<br />

NIS DES LEBENS IST EINE AHNUNG, DASS<br />

DA ETWAS GROSSARTIGES STATTFIN-<br />

DET, was immer es auch sein mag und die Zuversicht,<br />

dass es sich uns erklären will.<br />

In diesem Sinne WÜNSCHEN WIR EINEN ER-<br />

FOLGREICHEN START IN DAS NEUE JAHR<br />

und die notwendige Energie, die richtigen<br />

Schritte zu gehen.<br />

Astrid Birnbaum<br />

ASTRID BIRNBAUM<br />

14 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Frank Steinberger<br />

FRANK STEINBERGER<br />

GEOMETRIE<br />

- FORM UND<br />

AUSDRUCK<br />

IN DER KOM-<br />

MENDEN<br />

AUSGABE ENT-<br />

FÜHREN WIR SIE<br />

U.A. IN DIE WELT<br />

DER FOTOKUNST<br />

UND ZEIGEN<br />

IHNEN, DASS<br />

ES SEHR WOHL<br />

EINE LEBENDIGE<br />

BEZIEHUNG<br />

ZWISCHEN DEN<br />

MATHEMATI-<br />

SCHEN WISSEN-<br />

SCHAFTEN UND<br />

FRAUEN GIBT.<br />

LASSEN SIE SICH<br />

ÜBERRASCHEN<br />

UND VORUR-<br />

TEILE HIERZU<br />

ABBAUEN. SEIEN<br />

SIE GESPANNT!


Investieren Sie in bleibende Werte:<br />

Ihre Träume.<br />

Die Panamera Platinum Edition.<br />

Träume haben Konjunktur. Beim Panamera veredeln wir deshalb die automobile Oberklasse<br />

mit einer besonders emotionalen Wertanlage: der Panamera Platinum Edition. Mit erweiterter<br />

Serienausstattung, mit eigenständigen Designdetails und mit einem Preis, der den sportlichen<br />

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BUCH TIPs<br />

LUSTVOLLE<br />

ROLLENSPIELE<br />

Gwyneth Paltrow ganz lasziv, Britney<br />

Spears ganz brav, Julianne Moore ganz<br />

nackt - was den US -Fotografen Michael<br />

Thompson von vielen seiner Kollegen<br />

unterscheidet, ist sein Sinn für Brüche, für<br />

Überraschungen und Übertreibungen.<br />

Wer sich von Ihm fotografieren lässt, muss<br />

keine Angst haben, dass er zu viel von<br />

sich preisgibt. Denn Thompsons Bilder<br />

sind zumeist hoch artifizielle, lustvolle Inszenierungen,<br />

seine prominenten Models<br />

schlüpfen dabei in immer neue Rollen.<br />

Der opulente Bildband „Portraits“<br />

versammelt Thompsons<br />

beste Arbeiten aus den<br />

vergangenen fünfzehn<br />

Jahren. (Feymedia,<br />

212 S., 49 55,-CHF)<br />

Euro)<br />

DAS LEBEN ZWISCHEN GUCCI,<br />

HERMES UND KOKS<br />

„Wenn Sie einmal einem Typen begegnen sollten, der bis zum<br />

Hals in der Scheiße steckt, aber immer noch behauptet, das sei<br />

Champagner, ist er ein Yachtbroker. Ich war einer von ihnen. Wem<br />

nach Ausgaben von 250.000 Euro für Schmuck, einer Million Euro für<br />

Sportwagen, vier Millionen Euro für ein Flugzeug und 15 Millionen<br />

Euro für Ferienimmobilen immer noch das Ausrufezeichen hinter<br />

seiner persönlichen Verschwendungssucht fehlte, kaufte bei mir<br />

eine Luxusyacht. Mit einer Yacht verbrennen Sie Geld. Und wenn<br />

Sie sinnlos Geld verbrennen, fühlen Sie sich schuldig. Ich habe mit<br />

Nutten, Kokain und falschen Treueschwüren dafür gesorgt, dass<br />

meine Kunden die Schuld nicht spüren. Ich bin mit ihnen einen Pakt<br />

eingegangen. Einen teuflischen Pakt.“ Nick de la Mooring Nick ist ein<br />

Hurensohn, Heimatloser und Hundehasser. Er ist süchtig nach Koks,<br />

Marlboros, Nasenspray und dem ganz großen Auftritt in Gucci und<br />

Hermès. Nick ist auch ein liebender Ehemann und Vater. Vor allem<br />

aber ist Nick de la Mooring ein Verkäufer von<br />

Weltklasse, der eines kann: eine richtig gute<br />

Geschichte erzählen.Diese Geschichte handelt<br />

von einem 29-Stunden-Exzess im Hochglanzbiotop<br />

des Jetsets. Von menschlichen, geschäftlichen<br />

und tödlichen Unfällen in Cannes,<br />

Südfrankreich. (Onaton/Tivi, 284 S., 25,-CHF) 19,95 Euro)<br />

16 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

SCHNELL & GUT<br />

Was wir an Kochbüchern nicht mögen:<br />

Hochglanzfotos, komplizierte Rezepte,<br />

seltsame Zutaten. Weil in diesem Buch<br />

zweier Londoner Imbiss-Betreiber<br />

alles ganz anders ist, lieben wir „Leon<br />

-Natürlich Fast Food“. Nur: Wieso<br />

prangt bei so vielen leckeren Fleischgerichten<br />

ausgerechnet eine Orange<br />

auf dem over? (Dumaont, 308 Seiten,<br />

35,-CHF) 29,99 Euro)<br />

SPIEL OHNE<br />

GRENZEN<br />

Es ist die beunruhigendsteWiederveröffentlichung<br />

des Jahres:<br />

David Osborns<br />

„Jagdzeit“, vor bald<br />

vierzig Jahren ein<br />

Skandal-Bestseller,<br />

inzwischen fast vergessen.<br />

Die mit Peter<br />

Fonda verfilmte Geschichte<br />

dreier Freunde,<br />

die Jahr für Jahr<br />

auf Menschenjagd<br />

gehen, hat nichts von<br />

ihrer Wucht und Subversivität<br />

verloren.<br />

Damals besonders<br />

schockierend: Die<br />

Killer stammen nicht<br />

aus dem kriminellen<br />

Milieu, sondern aus<br />

der oberen Mittelschicht.<br />

Und um die<br />

Leser noch mehr zu<br />

verunsichern, spielt<br />

Osborn mit ihren voyeuristischenErwartungen.Würden<br />

sie nicht<br />

insgeheim<br />

selbst gern<br />

mitmachen<br />

bei diesem<br />

grausamen<br />

Spiel?<br />

David Osborn: Jagdzeit,<br />

Pendragon, 280 S., 15,-CHF) 10,95 Euro<br />

NOVEMBER/DEZEMBER 2011 / <strong>MIND</strong> MAGAZIN 15


F-35 Lightning II Flight Calculation/Chronograph No. 9388: 45mm, stainless steel case, screw<br />

down crown & case back, anti-reflective sapphire crystal, bidirectional rotating bezel with black<br />

aluminum slide rule ring, dial ring with tachymetric scale, genuine black leather strap with orange<br />

contrast stitching and signature buckle, water resistant to 200 meters, and Luminox self-powered<br />

illumination. Swiss Made. Preferred timepiece of Military and Commercial Pilots<br />

www.facebook.com/luminox<br />

www.luminox.com


Design<br />

Die „Piani“ des<br />

Lampenherstellers Flos<br />

gibt es in Kunststoff,<br />

Eichenholz oder Basalt.<br />

Erhältlich für ca. 245 CHF<br />

bei Neumarkt 17;<br />

www.neumarkt17.ch<br />

Weniger ist „Mehr...<br />

...oder vom Leben in der begehrenswerten<br />

Unscheinbarkeit!“ Ein Leben<br />

im Schatten der Aufmerksamkeit und<br />

in aller Bescheidenheit. Versucht man<br />

diese beiden Begrifflichkeiten zu<br />

vereinen und ein Objekt des täglichen<br />

Lebens hieraus entstehen zu lassen,<br />

dann kommt man unweigerlich auf die<br />

Tischleuchte Piani des italienischen<br />

Leuchtenherstellers Flos. Die beiden<br />

Form, Funktion & Design<br />

Velo-Möbel, speziell gefertigt um<br />

hochwertige Velo‘s in der Wohnung<br />

gekonnt, sicher verwahrt und stylish<br />

in Szene zu setzen. Ob im Wohnraum,<br />

im Büro, im Schlafzimmer, im Atelier,<br />

.. gern an Orten, an denen<br />

niemand ein Velo<br />

erwarten würde, zieht<br />

VeloMö die Blicke auf<br />

das Objekt der Leidenschaft<br />

und integriert<br />

sich zugleich gekonnt<br />

und zurückhaltend in<br />

die Wohnung. <strong>Das</strong> Velo<br />

liegt gut geschützt mit<br />

dem Oberrohr auf einer<br />

Auflage aus weichem,<br />

18 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

französischen Designer Bouroullec<br />

sind seit jeher auf der Suche nach<br />

wesentlichen und reinen Formen und<br />

beweisen auch mit der Piani, wie<br />

die Reduzierung der Form und die<br />

Einfachheit des Entwurfs nützliche<br />

und zugleich elegante Gegenstände<br />

entstehen lassen können. Die Piani<br />

Kollektion zeichnet sich durch die<br />

Überlagerung zweier flacher Elemente<br />

geschmeidigem Leder in einer ausgefrästen<br />

Rundung. Der sichere und<br />

schonende Halt des Velos ist garantiert.<br />

Ab 599.- CHF/ abhängig vom Material.<br />

www.cbe-sports.com<br />

aus, wobei das obere direktes Licht<br />

verbreitet, während das untere mit der<br />

Form eines Tabletts zu einer bequemen<br />

Ablage für die Dinge wird, für<br />

die wir nie den richtigen Platz finden.<br />

Die Brüder Bouroullec haben unter<br />

Berücksichtigung unserer Alltagsbedürfnisse,<br />

mit Piani nützliche und<br />

funktionelle Designobjekte geschaffen,<br />

die wir nicht mehr missen wollen.<br />

DER DARM<br />

von Designerin Lisa Ochsenbein<br />

Der Sitzsack, genannt DARM, ist aus<br />

elastischem Material hergestellt und<br />

absoult bequem. Er hat eine Länge<br />

von mehr als 30 Metern und kann<br />

sehr individuell angeordnet werden,<br />

um ihn allein oder gemeinsam mit<br />

vielen Freunden zu benutzen. Die<br />

Farbe und die Länge ist frei wählbar.<br />

www.lovol.ch


Design<br />

DAS „Sound-EI“...<br />

Der Kindle-Jäger<br />

Ultraflacher und leichter Reader mit<br />

erstklassigem Touchscreen in Papieroptik<br />

und Wi-Fi® Erweiterbar und vergleichsweise<br />

offen: Sonys Lesegerät<br />

PRS-T2 ist ein Gegenstück zu Amazons<br />

geschlossener<br />

Kindle-Plattform.<br />

Der PRS-T2 ist<br />

angenehm leicht.<br />

Man kann den<br />

Sony-Reader<br />

beim Lesen lange<br />

Zeit in einer Hand<br />

halten. Und man<br />

kann ohne Mühe<br />

auch einhändig<br />

umblättern. Dazu<br />

wischt man entweder<br />

über den<br />

Touchscreen oder<br />

man drückt mit<br />

dem Daumen<br />

auf eine sinnvoll<br />

20 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

im unteren Bereich platzierte Taste.<br />

Preise ab 149.- CHF<br />

www.sony.ch<br />

...Die Home-Version des Denon Cocoon<br />

hat die Form eines Kokons und<br />

bringt eine Vielzahl an Features mit<br />

sich. Wer nun erwartet, dass angesichts<br />

der Airplay-Kompatibilität nur<br />

Besitzer von Apples iDevices in den<br />

Genuss dieser Features kommen, wird<br />

von Denon überrascht: <strong>Das</strong> drahtlose<br />

Streamen soll neben iOS-Geräten auch<br />

mit Android- und Windows-Smartphones<br />

möglich sein. Darüber hinaus unterstützen<br />

die Cocoon-Geräte Internet-<br />

Radio-Streams und das Abspielen von<br />

Audiodateien aller gängigen Formate,<br />

die per Netzwerk von einem beliebigen<br />

PC, Mac oder Netzwerkspeicher<br />

bereitgestellt werden können. Preis:<br />

749.- CHF<br />

www.dkbrands.com<br />

BLEIB MIR TROY<br />

von Sonoro<br />

Mit dem Troy bringt Sonoro ein<br />

Lautsprecher-Dock auf den Markt, das<br />

deutlich mehr kann, als nur gut klingen.<br />

Die klare Form und die diversen<br />

Filzbespannungen macht den Speaker<br />

zu einem sympathischen neuen Möbelstück,<br />

nicht nur für die HiFi-Ecke.<br />

Preis ab 199.- CHF<br />

www.dkbrands.com<br />

CuCuRuKu schallts aus dem Wald ...<br />

oder zumindest fast. In diesem Falle<br />

schallt es aus dem Baum... Der Kuckuck<br />

sitzt gut verborgen auf einem<br />

Ast, und kommt nur zu jeder vollen<br />

Stunde lautstark und wirkungsvoll<br />

zum Vorschein. ab 355.- CHF<br />

www.artefaktur-laden.de


THE Future of Progressive Surfing<br />

//STATE OF THE ART SOUND AND UNRIVALED DURABILITY<br />

TOAhead<br />

phoNes.com


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The Star R O<br />

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„ICH HABE ALS KIND ALL DIE STARS IM FERNSEHEN GESEHEN UND WOLLTE SEIN WIE SIE: ERFOLG-<br />

REICH. OB ALS MUSIKER, SCHAUSPIELER ODER MASSENMÖRDER, WAR MIR EGAL.“<br />

EIN GLÜCK, DASS SICH ROBBIE WILLIAMS DAMALS DEN ERSTEN DER DREI MÖGLICHEN LEBENS-<br />

ENTWÜRFE RAUSPICKTE. EIN BISSCHEN RAMPENSAU PLUS WAHNSINN LASSEN SICH ALS POPSTAR<br />

24 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


„DAS LEBEN“<br />

IST WIE EIN<br />

WANDTEPPICH.<br />

ALLE FÄDEN<br />

DIE WIR<br />

VERWEBEN<br />

FÜHREN UNS<br />

IRGENDWANN<br />

ZUEINANDER<br />

Robbie Williams<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 25


ROBBIE WILLIAMS –<br />

BRITISCH, REBELLIG UND DOCH GANZ ZAHM.<br />

EIN STAR AUF DEM WEG ZURÜCK ZUR POP-KRONE<br />

In seiner Kindheit und Jugend ist<br />

Robbie Williams nicht gerade das,<br />

was man einen Überflieger nennt,<br />

was sich erst in 1990er Jahren ändern<br />

wird. Bis dahin hat Robbie seinen<br />

Abschluss nicht geschafft, schlägt sich<br />

mit Gelegenheitsjobs durch, begeistert<br />

die Gäste im Pub seiner Eltern – dem<br />

„Red Lion“ jedoch schon regelmässig<br />

mit Playback Auftritten. Am liebsten<br />

nimmt er sich zu dieser Zeit Lieder<br />

aus den goldenen Zeiten des Swing<br />

vor, diese Liebe teilt er mit seinem<br />

Vater Peter Williams (Pete Conway).<br />

DAS CASTING, DAS ROBBIES<br />

LEBEN VERÄNDERTE<br />

1990 ist Robbie gerade 15 Jahre alt,<br />

als seine Mutter Jeannette einen Artikel<br />

in einer Zeitung, in dem für ein<br />

Casting geworben wird. Kurzerhand<br />

meldet sie ihren Sohn zu diesem Casting<br />

an – der erste Schritt zu Robbie<br />

Williams’ späterem Durchbruch. Bei<br />

dem Casting werden fünf junge Männer<br />

gesucht, die im weiteren Verlauf<br />

des Jahrzehnts zu der populärsten und<br />

erfolgreichsten Boyband der 1990er<br />

werden sollen – Take That. Vorerst nur<br />

26 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

als Ersatz angeheuert, wird Robbie<br />

jedoch schon bald zum festen Mitglied<br />

der Band. Nur in zwei Liedern ist er<br />

als Solosänger zu hören, wird aber<br />

trotzdem schnell zum beliebtesten und<br />

begehrtesten Mitglied der Band.<br />

DER AUSSTIEG BEI TAKE THAT!<br />

1995 kommt dann für unzählige Fans<br />

die schreckliche Nachricht: Robbie<br />

verlässt die Band. <strong>Das</strong> Management,<br />

mit dessen Vorgaben sich Robbie<br />

immer schwer tat, hatte den Ausstieg<br />

auf Grund von Drogen- und Partyexzessen<br />

veranlasst. Was damals die<br />

Schocknachricht für so viele Mädchen<br />

war, das ist im Nachhinein ein<br />

wichtiger Schritt für Robbies Karriere.<br />

Nach diesem Ausstieg/Rausschmiss<br />

kann er richtig durchstarten und schon<br />

bald wird es zum grossen Durchbruch<br />

kommen.<br />

DIE SOLOKARIERE<br />

Anfänglich sieht die Solokarriere von<br />

Robbie Williams jedoch alles andere<br />

als rosig aus. Niemand hätte erwartet,<br />

dass nach den ersten vier gefloppten<br />

Singles und einem erneuten Drogen-<br />

und Alkoholabsturz ein Superstar<br />

aus dem rebellischen Robbie werden<br />

würde. Doch mit der Auskopplung<br />

von „Angels“ aus seinem Debutalbum<br />

„Life Thru a Lens“, das 1997 erschien,<br />

im <strong>Dezember</strong> 1997 kam der grosse<br />

Durchbruch für Robbie Williams und<br />

der Beginn für eine beispiellose Solokarriere.<br />

„Angels“ hält sich fast ein<br />

ganzes Jahr in den britischen Top Ten,<br />

das Album wurde zwar bei Weitem<br />

noch nicht so oft verkauft, wie die<br />

darauf folgenden, ist aber dank dieser<br />

Single sicher eines der wichtigsten<br />

von Robbies Karriere, immerhin bildet<br />

sie den Grundstein seiner Solokarriere.<br />

Im folgenden Jahr (und den folgenden<br />

fünf weiteren) wird der Künstler mit<br />

dem Brit Award als Sänger des Jahres<br />

geehrt. Bis heute bringt er es auf unglaubliche<br />

15 Brit Awards.<br />

JETZT ERFOLGT DER<br />

DURCHBRUCH<br />

Nach dem Debutalbum folgen sieben<br />

weitere Studioalben, ein Livealbum<br />

und zwei Best-Of-Alben. <strong>Das</strong>, woran


nach einem zähen Start niemand mehr<br />

glaubte – und das obwohl Robbie<br />

schon zu seinen Boybandzeiten so beliebt<br />

und begehrt war – wurde zu einer<br />

langjährigen Karriere. Sein Durchbruch<br />

wurde wahrscheinlich auch<br />

davon ein wenig ausgebremst, dass<br />

das Take-That-Management veranlasste,<br />

dass Robbie seine erste Single<br />

erst veröffentlichen durfte, nachdem<br />

sein ehemaliger Bandmitstreiter Gary<br />

Barlow seine erste Solosingle herausbrachte.<br />

So wurde das Augenmerk der<br />

Öffentlichkeit auf Gary als ersten Solokünstler<br />

der ehemaligen Erfolgsband<br />

gelenkt. Mit Durchhaltevermögen und<br />

dem Willen, auf der Bühne zu stehen<br />

und Musik zu machen, gelang Robbie<br />

Williams der Durchbruch glücklicherweise<br />

doch noch – und eine heute 15<br />

Jahre dauernde Karriere schloss sich<br />

an. So viele Auszeichnungen, wie<br />

Robbie Williams sie im Laufe seiner<br />

Karriere schon eingefahren hat, kann<br />

er in einem Regal gar nicht mehr aufstellen<br />

– da könnte man meinen, der<br />

Superstar hätte eine eigenes Zimmer<br />

dafür.<br />

57 MILLIONEN VERKAUFTE<br />

ALBEN<br />

ICH MÖCHTE DER<br />

KÖNIG<br />

DES POPS<br />

SEIN<br />

Seine Goldenen- und Platin-Schallplatten<br />

kann Robbie Williams sicher<br />

schon nicht mehr zählen. Auch wenn<br />

die Richtlinien zur Vergabe in den<br />

verschiedenen Länder unterschiedlich<br />

sind, jedes einzelne Album von<br />

Robbie verkaufte sich gleich mehrere<br />

Millionen mal weltweit, vor allem<br />

aber in Europa – und hier insbesondere<br />

in Deutschland und Grossbritannien.<br />

Seine Alben „Escapology“ (über<br />

7,5 Millionen), „Swing When You’re<br />

Winning“ (über 7 Millionen) und die<br />

Kompilation „Greatest Hits“ (über<br />

8 Millionen) sind dabei seine meist<br />

verkauften Platten. Insgesamt konnte<br />

Robbie Williams weltweit mehr als 57<br />

Millionen Alben verkaufen und wurde<br />

dafür mit unzähligen Goldenen und<br />

Platin-Schallplatten ausgezeichnet.<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

Wenn man sich die Liste seiner<br />

Awards ansieht, dann sieht man auch,<br />

welcher Entwicklung sich der Star<br />

unterzogen hat. 1996 bekam er gleich<br />

zwei Preise dafür, dass er die „Wit-<br />

zigste Person der Welt“ sei. Damals<br />

noch eher als Klassenclown des Showbusiness<br />

unterwegs schien man ihn als<br />

begabten Künstler noch nicht wirklich<br />

ernst zu nehmen. 1997 entdeckte die<br />

britische Zeitung „The Sun“ dann<br />

schon sein Potential und ehrte ihn als<br />

„Best Male Singer“ (Besten männlichen<br />

Sänger). Seit 1998 kann Robbie<br />

Williams dann sprichwörtlich in seinen<br />

Auszeichnungen baden. Unzählige<br />

<strong>Magazin</strong>e, Zeitungen und Fernsehsender<br />

überschütten ihn bis heute mit<br />

Awards für seine Singles und seine<br />

Alben, die meisten tragen aber solche<br />

klangvollen Namen wie „Bester Sänger“,<br />

„Bester Solokünstler“ oder „Bester<br />

internationaler Künstler“. Doch<br />

nicht nur hausinterne Auszeichnungen<br />

konnte Robbie Williams absahnen.<br />

Insgesamt wurden ihm 15 Brit Awards<br />

verliehen, unter anderem für die beste<br />

Single der letzten 25 Jahre („Angels“).<br />

Es ist ein hoher Ruhm, der dem<br />

Künstler von MTV, der Bravo, durch<br />

die Vergabe des Echo-Awards und<br />

durch andere unzählige namenhafte<br />

Komitees und seine Fans zu Teil wird.<br />

Bis heute nimmt diese Preis-Flut nicht<br />

ab. Die meisten Auszeichnungen hat<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 27


PERSONALITY<br />

Williams jedoch in Grossbritannien<br />

und Deutschland erhalten. Besonders<br />

stolz wird er wahrscheinlich auch auf<br />

die mehrfachen Auszeichnungen als<br />

„Sexiest Man“ oder „Sexiest Man<br />

Alive“ sein, die ihm mehrfach von der<br />

Cosmopolitan und anderen <strong>Magazin</strong>en<br />

verliehen wurden.<br />

WEITERE AUSZEICHNUNGEN<br />

Eine weitere Auszeichnung der besonderen<br />

Art für Robbie Williams gab<br />

es 2004, als er in die britische „Music<br />

Hall of Fame“ aufgenommen- und<br />

damit für seine Verdienste für die britische<br />

Musik geehrt wurde. Ausserdem<br />

hält der Superstar einen Rekord, der<br />

ihm einen Eintrag in das Guiness Buch<br />

der Rekorde brachte: An nur einem<br />

einzigen Tag verkauft er 1,6 Millionen<br />

Tickets – kurz nach der Bekanntgabe<br />

und dem Start des Ticketverkaufs<br />

seiner Welttournee 2006.<br />

ROBBIES BESTEN ALBEN ALLER<br />

ZEITEN<br />

Mit sechs verschiedenen Alben taucht<br />

er in der britischen Liste, der 100<br />

besten Alben aller Zeiten auf. Und<br />

die Liste könnte ewig weiter geführt<br />

werden, zum einen weil noch viele<br />

kleinere Auszeichnungen hinzu<br />

kommen, andererseits ist die Karriere<br />

von Robbie Williams noch nicht zu<br />

Ende. Sicher ist, dass er mit den vielen<br />

Erfolgen, die er bis jetzt erlangt hat,<br />

und den vielen Auszeichnungen, die<br />

er erhalten hat, ein Ausnahmetalent<br />

ist, dessen grösste Auszeichnung<br />

wahrscheinlich der ständige Zuspruch<br />

seiner treuen Fangemeinde ist.<br />

MIT DER ERSTEN SOLO-PLATTE<br />

SEIT DREI JAHREN WILL ES MR.<br />

WILLIAMS, INZWISCHEN 38 UND<br />

VATER, NOCH EINMAL WISSEN.<br />

Jetzt ist sein neuntes Studioalbum mit<br />

dem programmatischen Titel «Take<br />

The Crown» erschienen. Um welche<br />

Krone es da geht? «Um die Popstar-<br />

28 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Krone! Ich habe sie vor einigen Jahren<br />

abgesetzt. Aber nun will ich sie mir<br />

zurückholen», verkündete er jüngst<br />

vollmundig im «Berliner Kurier».<br />

Den Thron des Pop-Olymps hatte der<br />

Brite (rund 70 Millionen verkaufte<br />

Platten) quasi freiwillig geräumt und<br />

gar ans Aufhören gedacht. Die vergangenen<br />

Jahre im Schnelldurchlauf: In<br />

seiner Wahlheimat Los Angeles fühlte<br />

er sich lethargisch, den Ansprüchen<br />

des Showbusiness nicht mehr gewachsen.<br />

Er kämpfte gegen Tablettensucht,<br />

hatte Bühnenpanik bei seiner letzten<br />

Welttournee, spielte fettleibig Golf<br />

und wollte Maler werden. Er merkte<br />

aber, dass er ein grottenschlechter<br />

Maler ist, wie er selbst später sagte.<br />

Nach zwei mittelerfolgreichen Alben<br />

(«Rudebox» 2006, «Reality Killed<br />

the Video Star» 2009) fand er Geborgenheit<br />

bei seiner wiedervereinigten<br />

Boygroup Take That. <strong>Das</strong> gab ihm<br />

einen Kick für den Solo-Neustart.<br />

Privat kam das einstige Teenie-Idol<br />

mit Kreischalarm-Garantie geradezu<br />

spiessig zur Ruhe: Seine Frau Ayda<br />

Field (33) brachte Mitte September<br />

Töchterchen Theodora «Teddy» Rose<br />

zur Welt. Robbie raucht und trinkt<br />

nicht mehr. Mit Glamour hat er nicht<br />

viel am Hut. Im Gegenteil. Seitdem<br />

er verheiratet ist und zeitweilig auch<br />

in L.A. in bester Star-Nachbarschaft<br />

sehr ruhig leben kann, verbringt er<br />

freie Tage lieber fernsehend zuhause.<br />

Aber: „Ich schaue nichts mit Schauspielern<br />

drin“, betont er, denn das<br />

Leben in L.A. und das Herumhängen<br />

mit Darstellern habe ihm das Spielfilmgucken<br />

verdorben. „Dann denke<br />

ich andauernd: Ach ja, den hab ich ja<br />

neulich kennengelernt, das war so ein<br />

Idiot!“ Stattdessen hat er ein Faible für<br />

Realityshows, „Celebrity Big Brother“<br />

oder „Housewives Of Beverly Hills“.<br />

Williams dazu: „Da gibt es geniale<br />

Momente. Wenn ich einen Film oder<br />

eine fiktionale Serie gucke, dann sehe<br />

ich einen Schauspieler, der einen<br />

Blödmann oder einen Bösewicht<br />

spielt. Im Reality-TV ist der Typ wirklich<br />

blöd. <strong>Das</strong> gefällt mir. Mir ist klar,<br />

dass das apokalyptisches Fernsehen<br />

ist. Aber ich liebe es.“<br />

Auch das Ausgehen habe er sich<br />

grösstenteils abgewöhnt: „Ich bin ein<br />

Eremit. Ich gehe nicht zu Partys, gehe<br />

nicht aus, besuche nie jemanden.“<br />

Und: Er neige zum Vereinsamen. „Ich<br />

habe eine Telefonphobie. Ich besitze<br />

kein Telefon, man kann mich ausschliesslich<br />

über E-Mail erreichen.<br />

Und ich habe immer noch das Gefühl,<br />

dass zu viele Leute meine Mailadresse<br />

haben, eigentlich würde ich lieber mit<br />

weniger Menschen kommunizieren.“<br />

<strong>Das</strong> Sex-Symbol ist an den Schläfen<br />

ergraut, kokettiert aber damit vielleicht<br />

«innerlich immer noch sechzehn» zu<br />

sein. Und was für Musik kommt dabei<br />

raus? Eine erste CD-Hälfte, die nach<br />

Kindskopf klingt und allzu junggeblieben<br />

daherkommt - und eine zweite,<br />

die in der Tat reifer scheint und auch<br />

überraschen kann - zum Beispiel mit<br />

dem geerdeten Country-Duett «Losers»<br />

mit der US-Sängerin Lissie.<br />

Insgesamt ist Robbies Premierenwerk<br />

beim Giganten Universal ein Potpourri<br />

aus hitverdächtigen Songs, das nur so<br />

lechzt nach kommerziellem Erfolg in<br />

der Vorweihnachtszeit (Robbie: «Ich<br />

will Riesenhits»). Vom Tanznummer-<br />

Sommerhit «Candy», der mit Barlow<br />

verfassten ersten Single-Auskopplung<br />

à la «Rock DJ», über hymnischen<br />

Pop («Different») bis zu rebellischem<br />

Rock («Hey Wow Yeah Yeah»).<br />

Und die Texte? Deuten nur zeitweise<br />

auf einen Familienvater hin. Robbie<br />

bleibt der Provokateur und Player,<br />

wenn er etwa in «Candy» ein eingebildetes<br />

Mädchen besingt. «Not<br />

Like The Others» dreht sich um eine<br />

besonders schmutzige Chemie zu<br />

einer Frau, die niemals Orgasmen<br />

vortäuscht. Nachdenklicher geht es in<br />

«Be A Boy» zu: Darin rechnet er mit<br />

seinen Kritikern ab: «Die sagen, dass<br />

mich die Magie verlässt.» Von wegen!<br />

Aber seinen Zauber hat Robbie vor<br />

allem als grosser Live-Entertainer.<br />

Noch sind nicht alle Termine für die<br />

erste Solo-Welttournee seit 2006 nicht<br />

bekanntgegeben.<br />

KÖNIG


PERSONALITY<br />

B<br />

>><br />

ROOKLYN<br />

DECKER<br />

„Vom Cover der Sports<br />

Illustrated auf direktem<br />

Weg nach Hollywood!“<br />

30 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

BLONDE HAARE,<br />

VOLLE LIPPEN,<br />

ÜBERNATÜRLICH<br />

SCHÖN!<br />

!<br />

EXMODEL BROOKLYN DECKER<br />

STARTET JETZT RICHTIG DURCH<br />

MIT IHRER FILMKARRIERE IN<br />

HOLLYWOOD. ZU SEHEN IST SIE<br />

JETZT IN EINER SCHWANGER-<br />

SCHAFTSKOMÖDIE. MÄNNER<br />

RUFT SIE DAZU AUF, MUTIG ZU<br />

SEIN.<br />

Brooklyn Decker war Covergirl der<br />

legendären „Sports Illustrated“, hat<br />

einen Tennisprofi geheiratet, bietet<br />

eindeutige Kurven wie trainiertes<br />

Aussehen. Dabei wirkt sie weder<br />

gekünstelt noch übermässig gestylt.<br />

So gesehen ist sie gut gerüstet für die<br />

Hollywoodkarriere, die die 25-Jährige<br />

inzwischen eingeschlagen hat. Nach-<br />

dem sie im Science-Fiction-Spektakel<br />

„Battleship“ mit ausserirdischen<br />

Besuchern zu tun hatte, ist sie nun in<br />

der Schwangerschaftskomödie „Was<br />

passiert, wenn‘s passiert ist“ zu sehen.<br />

Tennisstar Andy Roddick ist verdammt<br />

stolz auf seine schöne Frau<br />

Brooklyn Decker: <strong>Das</strong> blonde Bikinimodel<br />

stibitzt in ihrem ersten Film<br />

„Just Go With It“ Hauptdarstellerin<br />

Jennifer Aniston mit ihrem Traumkörper<br />

zwar nicht ganz, aber doch ein<br />

wenig die Show und hat auch noch<br />

extrem viel Köpfchen. <strong>Das</strong> Mannequin<br />

hat bei einem IQ-Test besser<br />

abgeschnitten als er selbst, verriet<br />

der Sportler gerade in der Schweiz.<br />

Während der schnelle Spieler und


auch schnelle Denker, wie sich gezeigt<br />

hat, auf den Intelligenzquotienten 133<br />

stolz sein kann, hat es seine Ehefrau in<br />

dem Test auf 136 Punkte gebracht. Ein<br />

Wert, der für sehr hohe Intelligenz,<br />

weit über dem Durchschnitt von 100<br />

Punkten, steht. „So viel zu Stereotypen“,<br />

meinte der Sportler. Brooklyn<br />

Decker ist seit April 2009 mit Roddick<br />

verheiratet. Doch was hat Ihr Ehemann,<br />

Andy Roddick, die ehemalige<br />

Nummer eins der Tennisweltrangliste,<br />

getan, um Sie zu beeindrucken? Sein<br />

erster Zug war ziemlich übel. Er hatte<br />

Sie in einer Online-Football-Show<br />

gesehen, und beauftragte seinen<br />

Rechtsanwalt, Ihren Manager anzurufen<br />

und ihn nach meiner Telefonnum-<br />

MEINUNG<br />

mer zu fragen. Einfach geschmacklos<br />

und schräg. Sie hat ihn fünf Monate<br />

nicht zurückgerufen. Er gab nicht<br />

auf. Irgendwann war sie dann doch<br />

neugierig. Und Ihr Manager meinte:<br />

„Tu‘s doch. Warum nicht?“ Nach fünf<br />

Monaten ging Decker schliesslich auf<br />

das Werben des mittlerweile auf ihn<br />

beim Dinner ein.


PERSONALITY<br />

47<br />

JAHRE JUNG UND ZÄHLT ZWEI-<br />

FELSOHNE ZU DEN BESTEN<br />

SCHAUSPIELERN, DIE DERZEIT<br />

IN HOLLYWOOD AUF DER LEIN-<br />

WAND ZU SEHEN SIND. ROBERT<br />

DOWNEY JR. IST SICH DESSEN<br />

SEHR WOHL BEWUSST. DENN<br />

SCHÜCHTERN REAGIERT ER<br />

NICHT UNBEDINGT, WENN DER<br />

46-JÄHRIGE - WIE DIESER TAGE<br />

MAL WIEDER - MIT LORBEEREN<br />

ÜBERSCHÜTTET WIRD. „BITTE,<br />

BITTE, WENN ES DENN SEIN<br />

MUSS. WARUM NICHT?“, SAGT<br />

ER DANN SCHONMAL WÄHREND<br />

EINES PRESSETERMINS IN LOS<br />

ANGELES.<br />

• • •<br />

Robert Downey Jr. wurde 1965 in<br />

New York City (USA) geboren. Der<br />

Sohn des Underground-Regisseurs<br />

Robert Downey senior und der Schauspielerin<br />

Elsie Ford wuchs gemeinsam<br />

mit seiner älteren Schwester in<br />

Greenwich Village, New York auf. <strong>Das</strong><br />

Elternhaus war künstlerisch geprägt,<br />

so dass Robert Downey Jr. in einem<br />

unkonventionellen Umfeld aufwuchs.<br />

Bereits in frühen Jahren übernahm er<br />

kleinere Rollen in den Produktionen<br />

seines Vaters: Unter anderem stand<br />

er für „Pound“ vor der Kamera. In<br />

der absurden Komödie stellten alle<br />

Schauspieler Hunde dar. Kein Wunder:<br />

Papa Robert Downey Sr. ist Regisseur<br />

und Mama Elsie Schauspielerin.<br />

Roberts Kindheit war entsprechend<br />

unbeständig: Die Familie zog oft um<br />

und führte alles andere als ein bürgerliches<br />

Leben. „Wir hatten ständig das<br />

Haus voller Künstler. Um da wahrgenommen<br />

zu werden, muss man sich<br />

eine Stimme verschaffen … Bei uns ><br />

32 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

fanden Dinnerpartys, Lesungen und<br />

Pokerturniere statt, da war Erziehung<br />

nach dem Lehrbuch zweitrangig. Und<br />

was später mit mir passierte, das habe<br />

ich ohnehin allein zu verantworten“,<br />

so Robert rückblickend. Und das war<br />

eine ganze Menge: Seinen ersten Joint<br />

rauchte er zusammen mit seinen Papa,<br />

als er erst 12 war. „Ja, es war etwa in<br />

dem Alter … Aber ich mache meinem<br />

Vater keine Vorwürfe … Er war<br />

ein Bohemien“, so Robert Downey<br />

Jr. Nach der Scheidung seiner Eltern<br />

1978 zog Robert zunächst mit seinem<br />

Dad nach Kalifornien. 1982 schmiss<br />

er dann aber die Highschool in Santa<br />

Monica, um zurück nach New York zu<br />

gehen und dort seine Schauspielkarriere<br />

zu starten. Erste TV-Erfahrungen<br />

sammelte Robert Downey Jr. mit<br />

20 Jahren in der US-Show „Saturday<br />

Night Live“. Daneben spielte er


zunächst kleinere Rollen. Für seine<br />

Rolle in „Unter Null“ bekam er 1987<br />

dann auch einiges an Anerkennung.<br />

Robert Downey Jr. spielt in dem<br />

Streifen einen koksenden Yuppie.<br />

Gleichzeitig verfiel er aber auch privat<br />

mehr und mehr den Drogen. Nach<br />

eigenen Angaben hat er alles genommen,<br />

sogar Heroin. Gespritzt hat er es<br />

sich aber nicht. Immer wieder machte<br />

er Entzugsversuche, immer wieder<br />

vergebens. Einmal brach Robert Downey<br />

Jr. im Drogenrausch versehentlich<br />

in das Haus eines Nachbarn ein und<br />

legte sich dort ins Bett. Ein anderes<br />

Mal fuhr er nackt und zugedröhnt im<br />

Porsche durch Los Angeles. In den<br />

90er Jahren sass er ein Jahr am Stück<br />

im Knast in Kalifornien. Einem Richter<br />

sagte er 1999: „Es ist, als würde<br />

ich mir selbst eine geladene Waffe in<br />

den Mund halten und auch noch den<br />

Geschmack des Metalls gut finden.“<br />

Trotz seiner Drogensucht und zahlreicher<br />

Eskapaden war er die meiste Zeit<br />

recht gut im Geschäft. Denn selbst<br />

in seinen harten Phasen schwänzte<br />

Robert Downey Jr. keinen Drehtag<br />

und kam nie ungepflegt ans Set. „Obwohl<br />

kein Mensch den Unterschied<br />

ROBERT DOWNEY JR.<br />

VIRTUOSER<br />

bemerkt hätte“, so der Schauspieler.<br />

Manche Produzenten wollten jedoch<br />

auf gewisse Sicherheitsmassnahmen<br />

nicht verzichten: Joel Silver behielt<br />

bei „Gothika“ 40 Prozent von Roberts<br />

Gage bis zur finalen Klappe ein. Und<br />

während der Dreharbeiten zu „Two<br />

Girls and a Guy“ 1997 musste Robert<br />

sich täglichen Drogentests unterziehen.<br />

An den Drogen ist auch Robert<br />

Downeys Ehe mit Deborah Falconer<br />

zerbrochen. Die beiden hatten 1992<br />

geheiratet und 1993 den gemeinsamen<br />

Sohn Indio bekommen. Doch Deborah<br />

konnte Roberts Sucht nicht mehr<br />

ertragen und verliess ihn 2001. Wenig<br />

später feuerten ihn die Produzenten<br />

MEISTER<br />

DES SPIELS<br />

UND<br />

ENFANT<br />

TERRIBLE<br />

von „Ally McBeal“ wegen wiederholten<br />

Drogenkonsums, obwohl Robert<br />

der Serie echten Einschaltquotenzuwachs<br />

beschert und für seine Rolle sogar<br />

einen „Golden Globe“ abgeräumt<br />

hatte. Er war privat und beruflich am<br />

Ende. Seine Rettung war eine Frau:<br />

die Produzentin Susan Levin. Robert<br />

lernte sie 2003 am Set von „Gothika“<br />

kennen. „Sie sah von Anfang an<br />

mehr in mir, als ich mir je zugetraut<br />

MEINUNG<br />

hätte“, sagt er über sie. Grund genug<br />

für Robert, ein weiteres Mal in den<br />

Entzug zu gehen, seine Drogenvorräte<br />

ins Meer zu schmeissen und Susan<br />

im August 2005 zu heiraten. Auf der<br />

Hochzeit traten Sting und Billy Idol<br />

auf. Seit Juli 2003 ist Robert nun clean<br />

– und hat eines der erfolgreichsten<br />

Comebacks Hollywoods hingelegt:<br />

„Iron Man“, „Tropic Thunder“, „Sherlock<br />

Holmes“ - Robert Downey Jr. ist<br />

einer der gefragtesten Schauspieler.<br />

Kein Wunder: Er ist endlich bei sich<br />

selbst angekommen. Robert Downey<br />

Jr. macht viermal pro Woche<br />

Wing Tsun und arbeitet an seinem<br />

Kampfsportlehrerschein. Ausserdem<br />

hat er Alternativen zum Drogenkonsum<br />

aufgetan: „Ich werde sicherlich<br />

nie zum Mr. Zen. Aber ich mache<br />

Yoga und mein Lieblingsgetränk ist<br />

ein obskurer Tee aus Thailand - und es<br />

funktioniert. Ich kann heute Niederlagen<br />

akzeptieren - wie zum Beispiel<br />

Rollen, um die ich mich vergeblich<br />

bemühe. Früher hätte mich das frustriert.<br />

Heute habe ich die Ruhe, eben<br />

auf ein besseres Angebot zu warten.<br />

Ich bin geduldiger geworden.“<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 33


DAS<br />

GEHEIMNIS<br />

des weiblichen<br />

ORGASMUS<br />

DAS GEHEIMNIS FÜR GUTEN SEX IST ZU WISSEN, DASS ES KEIN<br />

GEHEIMNIS GIBT. DER GRUND DAFÜR IST, DASS KEINE ZWEI<br />

FRAUEN IN IHREN SEXUELLEN BEDÜRFNISSEN UND WÜN-<br />

SCHEN GENAU GLEICH SIND. JEDE FRAU IST FÜR SUCH<br />

EINZIGARTIG.


Die innere Spannung steigt. Die Herzfrequenz erhöht<br />

sich, der Atem geht schneller, kleine Härchen stellen<br />

sich auf. Dann plötzlich: Muskelkontraktionen im<br />

Körperinneren, Krämpfe und unbeschreibbare Lustgefühle.<br />

Der Ablauf eines Orgasmus. Bei Männern zieht<br />

er relativ schnell vorüber, bei Frauen kann er immerhin<br />

bis zu 30 Sekunden andauern.<br />

Dann macht sich Erlösung breit, Glücksgefühle und<br />

eine wohlige Erschöpfung stellen sich ein. Manche<br />

Paare lachen nun vor Freude, und es ist der Moment<br />

gekommen, dem Partner die drei magischen Worte<br />

„Ich liebe dich“ ins Ohr zu hauchen.<br />

Der sexuelle Höhepunkt macht Spass, und das ist der<br />

Hauptgrund, weswegen er immer wieder von Neuem<br />

gesucht wird. Zumindest für den Mann gilt dies uneingeschränkt.<br />

„Je häufiger ein Mann seinen Samen bei<br />

Frauen unterbringt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass seine Gene sich in späteren Generationen<br />

wiederfinden“, schreibt die Neuropsychiaterin Louann<br />

Brizendine in ihrem Buch „<strong>Das</strong> weibliche Gehirn“.<br />

Doch warum hat die Evolution den Orgasmus der Frau<br />

hervorgebracht? Frauen müssen ihn schliesslich nicht<br />

unbedingt haben, damit eine Befruchtung stattfindet.<br />

„Aber er ist hilfreich“, erklärt Reproduktionsmediziner<br />

und Gynäkologe Johannes Huber auf der Jahrestagung<br />

für Sexualmedizin in Salzburg. Er hat mit seiner Arbeitsgruppe<br />

an der Universität Wien gezeigt, dass beim<br />

Orgasmus der Frau der Botenstoff Oxytocin in hoher<br />

Dosierung freigesetzt wird.<br />

POSTORGASTISCHE BLUTABNAHME BRINGT<br />

NEUE ERKENNTNISSE<br />

„<strong>Das</strong> war gar nicht so einfach“, erklärt er, „denn<br />

das Molekül hat eine Halbwertszeit von nur wenigen<br />

Minuten. Wir mussten also innerhalb von zwei<br />

Minuten postorgastisch der Frau das Blut abnehmen,<br />

es zentrifugieren und tieffrieren, um verlässliche Messergebnisse<br />

zu erhalten.“ So konnten die Forscher der<br />

Frage nachgehen, welche Funktionen das Oxytocin<br />

beim Orgasmus hat.<br />

Zunächst einmal ist dieser Botenstoff in der Lage,<br />

die Beckenbodenmuskulatur zum Kontrahieren zu<br />

bringen, was eine Mitursache für den lustvollen<br />

orgastischen Moment ist. Des Weiteren zieht eine<br />

grosse Menge von Oxytocin die Konzentration des<br />

luteinisierenden Hormons (LH) mit nach oben, das den<br />

Eisprung auslöst.<br />

O<br />

SPIELZEUG<br />

„Wenn zum Zeitpunkt des Orgasmus auch der Eisprung,<br />

die Ovulation, gerade in der Nähe ist, wird<br />

dieser durch den Orgasmus getriggert. Der Orgasmus<br />

der Frau ist also hilfreich dafür, dass eine Befruchtung<br />

stattfindet“, stellt Johannes Huber fest. Allerdings ist<br />

die Evolution nicht nur daran interessiert, dass so viele<br />

Zeugungsakte wie möglich zustande kommen, sondern<br />

auch, dass es möglichst viele, gesunde Nachkommen<br />

gibt, die behütet aufwachsen können.<br />

O<br />

OXYTOCIN WIRKT ALS TREUEHORMON<br />

ORGASMUS VERSTÄRKT DIE BINDUNG DES<br />

PAARES<br />

„Dazu ist es wichtig, dass sich das Paar nachhaltig<br />

aneinander gebunden fühlt, und das ist eine weitere<br />

Hauptfunktion des Orgasmus“, erklärt Huber. Zwar ist<br />

es heute, in unserer relativ abgesicherten westlichen<br />

Welt, für eine Mutter ein lösbares Problem, ein Kind<br />

auch ohne den Vater grosszuziehen. Doch unter Steinzeitbedingungen<br />

waren die Überlebenschancen einer<br />

schwangeren Single-Frau oder einer alleinerziehenden<br />

Mutter wohl nicht allzu gut.<br />

Und deswegen, so die Theorie, werden beim Orgasmus<br />

Bindungshormone ausgeschüttet. Eines davon ist Oxytocin,<br />

ein richtiges Multitalent unter den Hormonen.<br />

Es sorgt nicht nur für die Kontraktion der Gebärmuskeln<br />

und bereitet dem Eisprung den Weg, sondern ist<br />

überdies das „Hormon der Nähe“. Es wird als Antistresshormon<br />

angesehen, das die Paarbildung erleichtert,<br />

für Frauen wie Männer.<br />

„Oxytocin sorgt mit dafür, dass wir uns in eine starke<br />

soziale Bindung begeben“, berichtet Wolfgang Maier,<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie der Bonner Uniklinik. Er war an einer<br />

jüngst publizierten Studie im „Journal of Neuroscience“<br />

beteiligt, in der die Wirkung des Oxytocins auf<br />

die Flirtaktivität des Mannes untersucht wurde.<br />

Die Forscher verabreichten insgesamt 57 erwachsenen<br />

männlichen Probanden entweder Oxytocin oder Placebo<br />

in Form von Nasenspray. Dann trat eine attraktive<br />

Wissenschaftlerin als Experimentatorin auf. Die<br />

Probanden gingen auf sie zu und blieben im Schnitt<br />

in einem Abstand von etwa 60 Zentimetern vor ihr<br />

stehen, mal mehr oder mal weniger nah.<br />

„<strong>Das</strong> Oxytocin wirkte hier als Treuehormon“, fasst<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 35


A SINGLE MAN<br />

Mitautor René Hurlemann aus Bonn das Ergebnis<br />

zusammen. Männer mit Partnerinnen gingen<br />

auf Distanz zur attraktiven Forscherin. Single-<br />

Männer und unbehandelte Kontrollpersonen<br />

unterlagen indes der sexuellen Anziehungskraft<br />

der Experimentatorin.<br />

Nun ist der Botenstoff Oxytocin sehr flüchtig,<br />

und es stellt sich die Frage, ob Orgasmushormone<br />

auch Nachhaltigkeit in der Partnerbindung<br />

erzeugen können. Diese Frage kann bejaht<br />

werden, denn ein weiterer Vorgang, den der<br />

Orgasmus mit sich bringt, ist ein Ausstoss des<br />

Hormons Prolaktin. Es ist das Befriedigungshormon.<br />

Es sorgt dafür, dass Männer nach dem<br />

Sex einschlafen – oder es zumindest gerne tun<br />

würden – und dass Frauen sich anschliessend<br />

in die Arme des Mannes kuscheln. „Und zudem<br />

dient Prolaktin der Neurogenese, es lässt die<br />

Nerven im Gehirn spriessen“, so Huber.<br />

Gute Orgasmen Voraussetzung für dauerhafte<br />

Partnerschaft<br />

<strong>Das</strong>s man sich durch emotionale Zustände neuronal<br />

verändert, wurde von dem Psychologen<br />

Louis Cozolino bewiesen. „Wenn zwei Partner<br />

sich monogam verhalten und Orgasmen immer<br />

nur miteinander erleben, lernt das Gehirn, diese<br />

angenehmen Zustände nur mit dem jeweiligen<br />

Partner zu verknüpfen“, bestätigt Huber. Daher<br />

sind gute Orgasmen die neuroendokrinologische<br />

Voraussetzung für eine dauerhafte Partnerschaft.<br />

Neben allen an der Sexualität beteiligten<br />

Hormonen ist auch die Anatomie entscheidend<br />

dafür, ob eine Frau zum Höhepunkt kommt<br />

oder nicht. Massgeblich ist nämlich der Abstand<br />

zwischen Klitoris und Vagina. Ist er gross, wird<br />

die Klitoris beim normalen Sexualakt nur wenig<br />

stimuliert, die Beteiligung der Klitoris bei der<br />

Penetration ist dann gering.<br />

Beim ersten wissenschaftlich beschriebenen<br />

intimchirurgischen Eingriff zur Förderung<br />

der Lust ging es genau um diesen Abstand.<br />

Er wurde verkürzt. Diese sogenannte Halban-<br />

Narjan-Operation wurde erstmals durchgeführt<br />

an Marie Bonaparte, wie Forscher in dem<br />

Fachjournal „Hormones and Behavior“ berichteten.<br />

Marie Bonaparte soll über das Ergebnis so<br />

beglückt gewesen sein, dass sie aus Dankbarkeit<br />

dem Initiator der Operation, Sigmund Freud,<br />

zur Flucht vor den Nazis verhalf.<br />

36 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DIE<br />

NIVEA<br />

Studie<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

MÄNNER, GEHT AUS!<br />

DIE KÜRZLICH ERSCHIENENE STUDIE DER<br />

BEIERSDORF AG UND SEINER MARKE<br />

NIVEA FOR MEN BRINGT ETWAS LICHT IN<br />

DAS DUNKEL DER SCHWEIZER MÄNNER.<br />

>> Es wurden konkret die Verhaltensweisen auch der<br />

<strong>Schweizer</strong> Männer untersucht. Dabei ging es um deren<br />

Freizeitverhalten, dessen Auswirkungen auf das private<br />

aber auch das berufliche Leben.<br />

>> Die wichtigste Aussage ist beruhigend: Männer, die<br />

häufiger Ausgehen und Spass dabei haben, sind glücklicher<br />

und vor allen Dingen auch erfolgreicher in ihrem<br />

Job. Wenn Männer weggehen, fühlen sie sich glücklich<br />

(64%) und haben eine positive Grundeinstellung<br />

(61%) dazu. Konkret danach befragt, wie sich Ausgehen<br />

auf Ihr Leben auswirkt, haben 85% der Befragten klar<br />

gesagt, dass sie dies als Positiv einschätzen. <strong>Das</strong> sich das<br />

auch intensiv auf das berufliche Leben auswirkt, zeigen<br />

die Themen, die bei den abendlichen Treffen besprochen<br />

und aufgearbeitet werden. Hauptthemen sind<br />

Arbeit (74%), Ferien (66%), Frauen (64%) und Sport (60%).<br />

Typisch, würde die ein oder andere Frau nun sagen.<br />

Doch diese Reihenfolge hat einen Grund. Meist gehen<br />

Männer unter der Woche nur ganz wenig aus, weil sie<br />

befürchten, am nächsten Tag im Job nicht fit genug<br />

zu sein. 49% der <strong>Schweizer</strong> halten die Abende entsprechend<br />

kurz, 28% gehen erst gar nicht aus. Und diejenigen,<br />

die doch hin und wieder unterwegs sind, begnügen<br />

sich damit, bis 22:00 Uhr abends auszugehen (66%<br />

der Befragten). Nur so sind sie fit für die Aufgaben des<br />

nächsten Tages.<br />

>> Interessant wäre noch festzuhalten, dass Männer in<br />

erster Linie per Telefon (84%) ihre Freundschaften und<br />

Kontakte pflegen, danach per SMS (73%) und Social<br />

Communities (wie Facebook etc. 60%) und erst an vierter<br />

Stelle über den persönlichen Kontakt (55%).<br />

>> Bleibt als Quintessenz nur die Aufforderung: Männer<br />

geht aus, pflegt eure Kontakte und werdet privat wie<br />

auch beruflich erfolgreich.<br />

>> Was uns die Studie indirekt verrät: Vergesst nicht,<br />

euch dabei auch zu pflegen, denn nur, wer sich selbst<br />

pflegt, kann auch erfolgreich seine Kontakte pflegen.<br />

Und wenn jemand hierzu noch Rat braucht: Nehmt<br />

doch einfach einige der kleinen Helferlein von Nivea<br />

for Men, die machen sich nicht nur Gedanken um Top<br />

Produkte, sondern auch um euch und eure Freizeit.


A SINGLE MAN<br />

Während Mädchen bereits im Backfischalter<br />

über allerlei Probleme dis-<br />

kutieren und ihrer besten Freundin<br />

mehr Sünden anvertrauen, als ein katholischer<br />

Mafiosi seinem Beichtvater,<br />

geben Jungs bestenfalls in verschwitzen<br />

Umkleideräumen mit angeblichen<br />

Sexabenteuern an. Und echte Freundschaftsbekenntnisse<br />

– ein kurzes „Alter,<br />

ich liebe dich! Nee, echt jetzt!“,<br />

oder eine nanosekundenlange Umarmung<br />

– finden nur in einem Zustand<br />

statt, der streng genommen als Alkoholvergiftung<br />

zu betrachten ist.<br />

Doch mit diesen lieblosen Jungs-<br />

Freundschaften hat es jetzt ein Ende.<br />

Jedenfalls dann, wenn bald der neueste<br />

Kumpel-Trend seinen Weg aus Amerika<br />

indie Schweiz findet. Der Name dieser<br />

revolutionären Bewegung: „Bro‘s“.<br />

Die Abkürzung des englischen<br />

Begriffs Brothers („Brüder“)<br />

steht für eine Art metrosexuelle<br />

Variante der echten<br />

Männerfreundschaft. Erfinder<br />

und Ikone der Bro‘s ist Barney<br />

Stinson, eine Hauptfigur<br />

aus der fulminanten amerikanischen<br />

Sitcom „How I met<br />

Your Mother“. Barney sind<br />

seine Bro‘s wichtiger als die<br />

grosse Liebe. Er macht für<br />

sie mit nervigen Freundinnen<br />

Schluss, bezahlt ihren Einkauf bei seinem<br />

Lieblingsschneider, damit sie neben<br />

bedruckten T-Shirts wenigstens einen<br />

partytauglichen Anzug im Schrank<br />

hängen haben. Und klettert morgens<br />

um 4.00 Uhr verrostete Feuerleitern hinauf,<br />

wenn das Mädchen, mit dem sein<br />

Kumpel gerade nach Hause gegangen<br />

ist, keine Kondome da hat. Barney ist<br />

der exakte Gegenentwurf der verzweifelt<br />

nach Mr. Right lechzenden Carrie<br />

Bradshaw aus „Sex and the City“: Die<br />

benutzt Freundschaft als Ablenkung<br />

bei Liebeskummer, er versteht sie<br />

als Substitut für Liebe. Doch es gibt<br />

auch eine Gemeinsamkeit zwischen<br />

den Charakteren: Ähnlich wie die<br />

„Manolo“-Fetischistin in den 90ern,<br />

ist die fiktive Figur des Barney Stinson<br />

zu einem realen und globalen Vorbild<br />

geworden, dessen TV-Lebensstil von<br />

Millionen Anhängern nachgelebt wird<br />

– auch bereits in der Schweiz.<br />

Egal ob in den Umkleidekabinen von<br />

38 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

BRO`S und andere Dinge<br />

die Männer brauchen!<br />

MÄNNER SIND LANGSAMER ALS FRAUEN.<br />

DAS IST BEKANNT. SIE KOMMEN SPÄTER IN<br />

DIE PUBERTÄT, SIND SCHLECHTER IN DER<br />

SCHULE – UND AUCH IHRE FREUNDSCHAF-<br />

TEN REIFEN LANGSAMER.<br />

H&M oder Hugo Boss: überall kann<br />

man neuerdings Jungs beobachten, die<br />

sich gegenseitig vorbehaltlos Oberbekleidung<br />

empfehlen, wie man es sonst<br />

nur von besten Freundinnen kennt.<br />

(„<strong>Das</strong> Hemd passt voll zu deinen Augen,<br />

Bro!“) Sein erstes Buch „The Bro<br />

Code“ war ein durchschlagender Erforlg.<br />

Eine Mischung aus Grundgesetz<br />

und Bibel für die wachsende Bro-Gemeinde,<br />

dass es sofort auf die Bestsellerliste<br />

der „New York Times“ schaffte.<br />

DIE 4 WICHTIGSTEN<br />

BRO-REGELN:<br />

>> Die erste und wichtigste Regel des<br />

Bro Codelautet: Bro‘s before Ho‘s. Zu<br />

Deutsch: Bro‘s kommen immer vor<br />

Frauen. Wenn Ihr Bro Sie braucht, dür-<br />

fen Sie ihm also nie eine Frau vorziehen.<br />

>> Ebenfalls sehr wichtig ist die Regel,<br />

dass Bro‘s alle Dummheiten mitmachen<br />

müssen, die ihre Bro‘s machen<br />

- seien Sie also nie ein Spielverderber.<br />

>> Ein Bro muss sich ausserdem immer<br />

für Sport interessieren und darf<br />

seinen Bro‘s nie Sportergebnisse verraten<br />

- ausser diese bitten ihn drei Mal<br />

darum. Passen Sie also auf, dass Ihnen<br />

keine wichtigen Ergebnisse herausrutschen,<br />

und treffen Sie sich oft mit Ihren<br />

Freunden, um Sport zu gucken.<br />

>> Bro‘s geben ausserdem nie zu, dass<br />

sie schlechte Autofahrer sind - bemühen<br />

Sie sich also, ein guter Fahrer zu<br />

sein. So ist es am einfachsten.<br />

>> Ein Bro nimmt es einem<br />

Bro niemals übel, wenn der<br />

nicht sofort auf einen Anruf,<br />

eine SMS oder Mail antwortet.<br />

Denn er wird schon einen<br />

guten Grund haben. Vielleicht<br />

guckt er gerade „Stirb langsam“.<br />

>> Ein Bro ist dazu verpflichtet,<br />

jede Dummheit zu<br />

begehen, wenn die Bro-Mehrheit dafür<br />

stimmt. Nichts definiert und festigt<br />

Männerfreundschaften mehr als<br />

„Weisst du noch...“-Anekdoten: Weisst<br />

du noch: Wie wir uns mit dem 2-Meter<br />

grossen Eishockeyspieler geprügelt<br />

haben, der deine Freundin angemacht<br />

hat?, Auf einem Fischkutter Richtung<br />

Kanada aufgewacht sind?<br />

>> Bro‘s schicken keine Urlaubspostkarten.<br />

Bro‘s lachen nicht, wenn ein<br />

anderer Bro einen Schlag oder Ball<br />

zwischen die Beine bekommt. Bros teilen<br />

kein Dessert.<br />

Wer sich jetzt fragt: Warum?, ist kein<br />

Bro – und wird nie einer sein.<br />

Sie sehen: Die Regeln für Bro‘s sind so<br />

typisch männlich, dass Sie gar nichts<br />

falsch machen können, wenn Sie sich<br />

einfach wie ein typischer Mann verhalten.<br />

Auf diese Weise werden Sie mit<br />

Ihren Bro‘s jede Menge Spass haben.


Lebensart <strong>MIND</strong><br />

RAUCHER UND SAMMLER<br />

DIE HABANOS EDICION<br />

LIMITIDAS -<br />

BELIEBTE SAMMLERSTÜCKE<br />

<strong>Das</strong> südamerikanische Land Kuba, aus<br />

dem die besten Zigarren der Welt kommen<br />

sollen, bringt immer wieder auch<br />

Einzelstücke und limitierte Zigarren auf<br />

den Markt, die so genannten Habanos<br />

Edicion Limitidas. Diese Editionen erfreuen<br />

sich großer Beliebtheit unter den Aficionados<br />

und es kann durchaus vorkommen,<br />

dass diese Zigarren bereits nach kurzer<br />

Zeit vergriffen sind. Bei anderen limitierten<br />

Zigarren kommt es vor, dass sie noch mehrere<br />

Monate bis zu einem Jahr auf dem<br />

Markt kursieren.<br />

Die Habanos Edicion Limitidas werden<br />

zum Teil zwischen den einzelnen Sammlern<br />

getauscht oder einige Jahre später auf<br />

dem Markt wieder angeboten. Die limitierten<br />

Zigarren sind ausnahmslos Raritäten,<br />

die einen besonderen, unvergleichlichen<br />

Geschmack haben und von jeweils einer<br />

Marke erstellt werden.<br />

Die Zigarren der Edicion Limitidas erfahren<br />

eine besondere Verarbeitung. So bekommen<br />

auch die Tabakblätter, die zu Herstellung<br />

der limitierten Zigarren verwendet<br />

werden, eine besondere Verarbeitung.<br />

<strong>Das</strong> fängt bereits beim Lagerprozess der<br />

einzelnen Tabakblätter an, die dann als<br />

Umlage, Einlage und Deckblätter genutzt<br />

werden. Mindestens zwei Jahre werden<br />

die Tabakblätter nach der Fermentation<br />

gelagert, was ihnen ein besonderes<br />

Aroma verleiht und auch erklärt, warum<br />

so wenige limitierte Zigarren pro Jahr auf<br />

den Markt kommen. Der Nikotingehalt der<br />

25 Stück ca. 350,00 CHF Blätter sinkt und<br />

sie verlieren an<br />

Säure, so dass sie<br />

ein sehr mildes<br />

Aroma bekommen.<br />

PARTAGÁS SERIE E NO.2<br />

Sie verfügt über eine Länge<br />

von 140 mm beim üppigen<br />

Ringmaß von 54 (21,43 mm)<br />

PUROS Y MAS<br />

Zigarrenbar in Basel<br />

EINE ÜBERRAGENDE AUSWAHL AN<br />

ERSTKLASSIGEN ZIGARREN AUS<br />

DEM BEGEHBAREN HUMIDOR, EIN<br />

ESPRESSO AN DER STILVOLLEN BAR<br />

UND UNGETRÜBTER ZIGARREN-<br />

GENUSS, KOMBINIERT MIT EINEM<br />

GLAS WEIN ODER RUM SOWIE<br />

KULTURELLEN VERANSTALTUN-<br />

GEN WIE JAZZKONZERTEN IN DER<br />

EXKLUSIVEN UND GROSSZÜGIGEN<br />

DAVIDOFF-LOUNGE IM ERSTEN<br />

STOCK – PUROS Y MÁS IST FÜR<br />

ZIGARRENLIEBHABER DIE ERSTE<br />

ADRESSE IM HERZEN VON BASEL.<br />

Kontakt<br />

PUROS Y MÁS TABAK AG<br />

Kirschgartenstr. 12<br />

CH – 4051 Basel<br />

Tel +41 61 271 82 82<br />

www.purosymas.ch<br />

HAVANNA<br />

Bar & Lounge in Luzern<br />

DAS HAVANNA FÜHRT GLEICH NEBEN DER CAFÉ BAR<br />

EINE DER SCHÖNSTEN CIGAR LOUNGES DER INNERSCHWEIZ. ALS GAST<br />

KÖNNEN SIE AUS UNSEREM GROSSEN, EXKLUSIVEN SORTIMENT IHRE<br />

ZIGARRE AUSWÄHLEN UND DIESE IN EINEM DER BEQUEMEN LEDERSES-<br />

SEL IN ALLER RUHE RAUCHEN.<br />

„ECHT RELAXED VERWEILEN, HEISST<br />

HIER DIE DEVISE – MIT EINEM FEINEN<br />

RUM ODER WHISKY IN DER<br />

ANDERN HAND.“<br />

Es gibt viele Möglichkeit<br />

Kontakt<br />

HAVANNA CAFÈ & BAR<br />

Habsburgerstrasse 15<br />

CH –6003 Luzern<br />

Tel +41 41 2103715<br />

www.havannaluzern.ch


VIEL ZUNDER!<br />

en sein Geld auszugeben, doch nur wenige Gelegenheiten, es stilvoll<br />

und derart genussvoll zu tun. Zigarren - eine Philosphie!<br />

LA CORONA<br />

Zigarrenbar in Rapperswil<br />

DAS LACORONA IN RAPPERSWIL IST EIN KLEINES ABER FEINES<br />

FACHGESCHÄFT FÜR ZIGARREN UND SPIRITUOSEN. ÜBER 350<br />

VERSCHIEDENE PREMIUM-ZIGARREN LAGERN IM BEGEHBAREN<br />

HUMIDOR, WHISKY-FREUNDE ERWARTET EINE AUSWAHL VON 150<br />

SCHOTTISCHE SINGLE MALTS. AN DER BAR ODER IN DER GEMÜT-<br />

LICHEN LOUNGE KÖNNEN ZIGARREN UND SPIRITUOSEN VOR ORT<br />

IN ENTSPANNTER ATMOSPHÄRE GENOSSEN WERDEN. IN DEN<br />

SOMMERMONATEN LADEN DIE SITZGELEGENHEITEN UNTER DEN<br />

ARKADEN ZUM PHILOSOPHIEREN MIT GLEICHGESINNTEN UND<br />

ZUM GENUSS EINER DER VIELEN KÖSTLICHKEITEN.<br />

Kontakt<br />

LA CORONA BAR<br />

Kluggasse 1<br />

CH –8640 Rapperswil<br />

Tel +41 55 2111165<br />

www.lacorona.ch<br />

DER<br />

FORM-<br />

CHECK<br />

WIR AFICIONADOS<br />

WÄRMEN SIE<br />

das Brandende einer Zigarre leicht an, bevor<br />

Sie anfangen zu rauchen. Lassen Sie sich<br />

beim Rauchen Zeit, ein Glossary Link Zug<br />

pro Minute ist ungefähr richtig.<br />

HALTEN SIE<br />

eine Zigarre stets zwischen Daumen und<br />

Zeigefinger und nachdem Sie ausgebrannte<br />

ist entsorgen Sie sie schnell und diskret.<br />

WARTEN SIE<br />

mindestens fünfzehn Minuten,<br />

bevor Sie sich die nächste Glossary Link<br />

anzünden, man sollte Ihnen nicht nachsagen<br />

Sie seien süchtig.<br />

VERSTEHEN SIE<br />

Eines muß sich der Zigarrenraucher<br />

immer vor Augen halten: wir sollten uns<br />

selbst als verständige Menschen<br />

begreifen. Nur so ist es möglich,<br />

etwas an den Vorurteilen vieler Menschen<br />

zu ändern und dafür zu sorgen, daß die<br />

wachsende Zahl der Zigarrenfreunde positiv<br />

aufgenommen wird.<br />

Der Kleine Herzog ist<br />

ein jährlich in erweiterter<br />

Auflage erscheinender<br />

Zigarrenführer,<br />

in dem kubanische<br />

Zigarren nach Produktionschargen<br />

(Box-Codes) bewertet<br />

werden.<br />

„DER KLEINE HERZOG“ Ausgabe <strong>2012</strong> mit 135 bewerteten<br />

Havana-Chargen / Herausgegeben von Maximilian Herzog<br />

und Krzysztof Czarny /10,10 CHF ISBN 978-3-9809308-4-0<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 41


MODE<br />

HANNIBAL<br />

SIMON HANNIBAL<br />

FISCHER IST 1981<br />

IN DER NÄHE<br />

VON MÜNSCHEN<br />

GEBOREN.<br />

Die erste Frage, die sich stellt, wenn man<br />

den Labelnamen hört, ist: Wie kommt man<br />

auf den Namen Hannibal? Diese Frage beantwortet<br />

sich von selbst, wenn man den<br />

Kopf hinter dem Label, den Designer Simon<br />

„Hannibal“ Fischer, kennenlernt. Der<br />

Münchner hat vor Jahren seine erste Boutique<br />

in München eröffnet: Im Vorzimmer<br />

ein Verkaufsraum im Showroom-Stil, im<br />

Hinterraum sein Atelier. Sehr clean, stilvoll,<br />

und auf das Wesentliche reduziert,<br />

genauso wie die Kollektionen des Labels.<br />

AUTHENTIC<br />

DIE GESCHICHTE LIEGT<br />

DARIN, einen Ruhepol zwischen<br />

der ganzen Hektik des Alltags<br />

zu schaffen. DIE RUHE, eine Verbindung<br />

zwischen dem RUHIGEN<br />

INNEREN DES MENSCHEN<br />

UND DEN HEKTISCHEN<br />

ÄUSSEREN EINFLÜSSEN. Auch die<br />

langsame Musik während der<br />

Show HAT DIE<br />

RUHE DER KOLLEKTION<br />

TRANSPORTIERT.<br />

SIMON HANNIBAL FISCHER<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 43


WIE IMMER WIRD BESONDE-<br />

REN WERT AUF DAS DESIGN<br />

DER ANZÜGE GELEGT, DER<br />

STIL IST VON KLARHEIT UND<br />

ERSTKLASSIGER SCHNITT-<br />

FÜHRUNG GEPRÄGT.<br />

SCHMALE SILHOUETTEN,<br />

DETAILVERLIEBTHEIT UND<br />

QUALITATIV HOCHWERTIGE,<br />

NATÜRLICHE MATERIALIEN,<br />

WIE BAUMWOLLE, WOLLE<br />

UND LEDER VERLEIHEN DEN<br />

ENTWÜRFEN CHARAKTER.<br />

44 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

BILDMATERIAL ORIGINAL HANIBALL


WWW.HANNIBAL-COLLECTION.COM<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 45


H<br />

ES GIBT eine Quelle,<br />

die mich sehr stark begleitet. DAS IST<br />

DIE ZEIT DER<br />

INDUSTRIALISIERUNG, London,<br />

die ersten Autos kommen hoch. DIE<br />

KUTSCHE WIRD VOM<br />

AUTO ABGELÖST. Ansonsten variieren<br />

die Inspirationsquellen, ABER DAS<br />

IST IMMER DAS THEMA,<br />

das die Hauptinspiration des<br />

LABELS bildet.<br />

SIMON HANNIBAL FISCHER<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 37


48 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


WIE SELBSTVERSTÄNDLICH<br />

WERDEN LÄSSIGE PUMP-<br />

HOSEN MIT TIEFEN SCHRITT<br />

MIT KLASSISCHEN SAKKOS<br />

KOMBINIERT UND VERLEI-<br />

HEN DEN OUTFITS SO EINEN<br />

INTERESSANTEN TWIST, DER<br />

DIE KREATIONEN VON HAN-<br />

NIBAL ALS DESIGNERSTÜCKE<br />

KLASSIFIZIERT.<br />

WWW.HANNIBAL-COLLECTION.COM<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 49


50 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DUNKLE, GEDECKTE FARBEN<br />

UND KLARE LINIEN BILDEN<br />

DIE DAZU PASSENDE SIL-<br />

HOUETTE UND GEBEN DER<br />

MELANCHOLIE EINE GE-<br />

STALT. VEREINZELTE FARB-<br />

TUPFER LOCKERN AUF,<br />

BETONEN ABER AUCH DAS<br />

STIMMIGEGESAMTBILD DER<br />

KOLLEKTION. GEKONNT<br />

MISCHT DER DESIGNER<br />

KONSTRUKTION MIT ANMU-<br />

TENDER DRAPAGE.


52 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DER WUNSCH NACH AUF-<br />

BRUCH IST GROSS UND DOCH<br />

GIBT ES ETWAS, DAS EINEN<br />

DAVON ABHÄLT EINFACH ZU<br />

GEHEN. SCHWERMÜTIG WIRD<br />

IN DIE FERNE GESCHWEIFT.


WWW.HANNIBAL-COLLECTION.COM<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 53


Style<br />

KUNST UND<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Es tut sich was auf dem Markt für Männer-Online-Mode. Wir stellen<br />

Ihnen zwei britische Trendsetter vor, der Eine casual, elegant der Andere.<br />

54 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

PAUL SMITH<br />

Paul Brierley Smith, der Sohn eines Schneiders,<br />

wollte ursprünglich Radrennfahrer werden. Diese<br />

Pläne wurden allerdings durch einen Radunfall mit<br />

einem Auto beendet. Durch seinen Vater erhielt er<br />

eine Anstellung in einem Bekleidungsbetrieb und<br />

nach einigen Jobs als Boutique-Manager und Mode-Einkäufer<br />

eröffnete er 1970 sein erstes Modegeschäft<br />

in Nottingham und gründete die Paul Smith<br />

Ltd. Seine Freundin, und heutige Frau, Pauline, die<br />

Modedesign studiert hatte, brachte ihn mit Leuten<br />

aus der Mode- und Designwelt zusammen und<br />

ermunterte ihn, seine eigene Mode zu kreieren.<br />

1976 präsentierte Smith seine erste Herrenkollektion<br />

unter dem Namen ‚Paul Smith‘ in Paris.<br />

<strong>Das</strong> erste Geschäft in London folgte 1979.<br />

Ein Markenzeichen Smiths ist ein Muster aus schmalen,<br />

bunten Linien bzw. Streifen in 14 Farben. Smith<br />

ist in seinem Unternehmen sowohl für das Design<br />

als auch das Geschäftliche verantwortlich und<br />

gilt trotz seines großen Erfolges als unaffektierter,<br />

geistreicher und witziger Workaholic. 1991 nahm<br />

die britische Royal Society of Arts Smith für seine<br />

Leistungen für die Modeindustrie in den Kreis der<br />

Royal Designers of Industry auf. Smith wurde 1994<br />

als Commander in den Order of the British Empire<br />

aufgenommen und 2000 von Prince Charles für<br />

Verdienste um die britische Modewirtschaft zum<br />

Ritter geschlagen. Seither dürfte er sich ‚Sir Paul‘<br />

nennen, wenn er wollte. Am Tag der Verleihung,<br />

dem 24. November 2000, heiratete er zudem seine<br />

Lebensgefährtin seit 1969, Pauline Denyer.


LUXURIÖSE<br />

EXTRVAGANZ<br />

Piper Heidsieck<br />

die besondere Qualität eines vorzüglichen<br />

Piper-Heidsieck Champagners zu schätzen.<br />

Schon immer pflegte Champagne Piper-<br />

Heidsieck einen ganz besonderen Stil: Die<br />

Verbindung von Tradition, höchster Qualität<br />

und luxuriöser Extravaganz. Jahr für<br />

Jahr werden die Champagner des prestigeträchtigen<br />

Hauses bei den bedeutenden<br />

internationalen Weinwettbewerben mit<br />

Bestnoten ausgezeichnet. So z.B. die vielfach goldprämierte Piper-Heidsieck<br />

Cuvée Brut. Und immer wieder überrascht die prickelnde<br />

Lifestylemarke mit limitierten Champagner-Editionen<br />

der Extraklasse. Für Furore sorgte unter anderem „Piper-Heidsieck<br />

dressed by Jean-Paul Gaultier“, oder die avantgardistische Designedition<br />

„Piper-Heidsieck Rosé Sauvage by Viktor&Rolf“. Jüngst<br />

von der Jury der IWC London zum sechsten Mal in Folge als Sparkling<br />

Winemaker of the Year ausgezeichnet, zeigt sich in der neuen<br />

Piper-Heidsieck Prestige Cuvée Rare 2002 das ganze Können<br />

von Kellerchef Régis Camus: Nach sieben Jahren auf der Hefe hat<br />

der Champagner eine raffiniert seidige Textur und entwickelt Noten<br />

von Frühlingsblüten und exotischen Gewürzen. <strong>Das</strong> honorieren<br />

auch Weinführer wie der Wine Spectator: Hier wurde der Rare<br />

2002 aktuell mit 95 von 100 möglichen Punkten ausgezeichnet.<br />

Michelle Williams<br />

BLONDES GIFT AUS<br />

HOLLYWOOD!<br />

Als die Modejournalistin Natalie Massenet vor elf Jahren ihren<br />

Job kündigte, um einen Online-Shop mit Luxusmode<br />

zu gründen, wurde sie für verrückt erklärt. Heute ist neta-porter.com<br />

die Nummer eins. Vor einem Jahr verkaufte<br />

Massenet ihre Anteile für rund 61 Millionen Euro an den<br />

Luxusgiganten Richemont, lenkt als Geschäftsführerin aber<br />

weiterhin die Geschicke des Unternehmens. Ihr jüngster<br />

Coup: Vor einiger Zeit ist mrporter.com online gegangen:<br />

„Endlich sind wir soweit, auch eine Shoppingsite anzubieten,<br />

die ganz auf die Ansprüche des eleganten, stilbewussten<br />

Mannes zugeschnitten ist. Eine Kundenbasis haben wir<br />

ja schon“, sagt Massenet. Schließlich seien knapp 60 Prozent<br />

der drei Millionen Net-a-porter-Kundinnen liiert. nach<br />

dem Vorbild der großen Schwester ist auch mrporter.com<br />

gestaltet, für die Site ist jeremy Langmead, zuvor Chefredakteur<br />

des britischen „Esquire“, verantwortlich. Sie wirkt<br />

wie ein Hochglanzmagazin mit Modeshootings, Serviceseiten<br />

und tipps von Stilexperten. Never change a winning<br />

concept.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 55


Style<br />

E in<br />

NACH MASS, ABER COOL BITTE!<br />

Die Modewelt<br />

von<br />

LUZI DE<br />

BEAUFORT<br />

ungewöhnlicher Name und ein ungewöhnlicher<br />

Typ: hellblaue Augen, hellblaues Shirt,<br />

Converse-Turnschuhe – er ist Schnitttechniker,<br />

ein Beruf, der viel Können und Genauigkeit verlangt<br />

und den kaum jemand kennt. Stellen Sie<br />

sich vor, es liegt ein Kleidungsstück auf dem Tisch und<br />

dieses wird in seinen Einzelteilen auf dem Computer visualisiert.<br />

Dies passiert dann mit vielen Kleidungsstücken<br />

und die Ansammlung dieser Umrisse auf dem Bildschirm,<br />

weiss auf schwarzem Grund, sieht aus wie ein Kunstwerk.<br />

Ein Bild aus Linien und Stückchen/geometrischen Formen.<br />

Luzi de Beaufort ist ein Tüftler; das merkt man bei<br />

einem Besuch in seinem Atelier, wo er mal mit der Maus<br />

vor dem Bildschirm an den Schnitten arbeitet, mal an einer<br />

seiner zahlreichen Nähmaschinen einen Prototypen<br />

zusammennäht. <strong>Das</strong>s der Beruf des Schnitttechnikers<br />

sich eher “hinter den Kulissen” des Modezirkus abspielt,<br />

ist dem gebürtigen Luzerner ganz recht. Abgesehen<br />

von seiner Schnitt-Tätigkeit für diverse Auftraggeber<br />

betreibt Luzi de Beaufort seit 2006 ein eigenes Kleiderlabel,<br />

zusammen mit Geschäftspartnerin Pia Affolter, die<br />

er aus der Studienzeit an der Zürcher Modefachklasse<br />

her kennt. Für die Marke “Affolter/De Beaufort” stellen<br />

die beiden keine herkömmlichen Kollektionen her: pro<br />

Saison gibt es nur einzelne ausgetüftelte Modelle von<br />

Wintermänteln bis hin zu Accessoires wie Mützen, Muffs<br />

oder Handschuhen.<br />

56 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


AUTOMOBIL<br />

„ DER PORSCHE CAYMAN –<br />

die sichtbare Metamorphose<br />

zum 911ER-JÄGER“<br />

58 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


SPIELZEUG<br />

D<br />

DIE ZEIT IST GEKOMMEN FÜR<br />

DEN NEUEN UND VOR ALLEN<br />

DINGEN SPORTLICHEREN POR-<br />

SCHE CAYMAN. ER ERSCHEINT<br />

IN EINER MARKANTEN, ABER<br />

DENNOCH WOHL DOSIERTEN<br />

MODELLÜBERARBEITUNG.<br />

AUCH WENN MAN SICH IM<br />

HAUSE PORSCHE OPTISCH EHER<br />

ZURÜCKHALTEND ZEIGT, HAT<br />

MAN IN DER EVOLUTION DER<br />

INNEREN WERT EIN ORDENT-<br />

LICHES PFUND DRAUFGELEGT.<br />

ERSTMALS ZEIGT SICH DER<br />

ZWEISITZER JETZT AUF DER L.A.<br />

AUTOSHOW(DEZEMBER <strong>2012</strong>),<br />

DIE MARKTEINFÜHRUNG FÜR<br />

DIE SCHWEIZ IST FÜR DEN 2.<br />

MÄRZ 2013 GEPLANT.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 59


HERZ DES PORSCHE CAYMAN<br />

bleibt auch weiterhin sein Sechszylinder-Boxermotor.<br />

Der leistet jetzt mehr<br />

und verbraucht im EU - Mix weniger<br />

Kraftstoff. Die Basis stellt nun ein<br />

hochdrehender 2,7 - Liter- Boxer, der<br />

den 2,9 - Liter- Boxer ablöst. Dennoch<br />

steigt die Leistung um 10 PS<br />

auf nun 275 PS, gleichzeitig sinkt der<br />

Verbrauch um 1,2 Liter auf 8,2 Liter.<br />

Beim optional angebotenen Porsche<br />

Doppelkupplungsgetriebe (PDK) sinkt<br />

der Wert gar um 1,4 Liter auf 7,7<br />

Liter. Für einen Sportwagen mit einem<br />

Sprintvermögen von 5,7 Sekunden<br />

(PDK: 5,6 sec) und einer Spitzengeschwindigkeit<br />

von 266 km/h (PDK:<br />

264 km/h) ein guter Wert. Möglich<br />

wird die Kraftstoffreduzierung unter<br />

anderem auch durch Start - Stopp -<br />

60 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

System, Rekuperation und ein neues<br />

Kühlwasser - Management - System.<br />

CAYMAN<br />

BEIM STÄRKEREN CAYMAN S<br />

kommt wie schon beim Vorgänger ein<br />

3,4 - Liter - Motor zum Einsatz. Der<br />

leistet nun 325 PS, eine Steigerung um<br />

5 PS. Auch bei dieser Variante sinkt<br />

der Verbrauch um 1,0 Liter auf 8,8<br />

Liter mit Handschaltung. Beim PDK<br />

sind es 1,4 Liter auf nun 8,0 Liter. Aus<br />

dem Stand spurtet der Cayman S in<br />

5,0 Sekunden, mit PDK sind es 4,9<br />

Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 283 km/h beziehungsweise<br />

281 km/h mit dem Direktschaltgetriebe.<br />

Durchaus denkbar, dass damit<br />

noch nicht das Ende der Fahnenstange<br />

der Baureihe erreicht ist. Wie schon<br />

beim noch aktuellen Modell könnte<br />

Porsche in einigen Jahren die schärfere<br />

Variante R nachschieben, die bisher<br />

schon 330 PS leistet.<br />

CAYMAN<br />

NEBEN DEN ÜBERARBEITETEN<br />

Motoren will Porsche auch mehr Dynamik<br />

durch ein überarbeitetes aktives<br />

Fahrwerk und eine neu abgestimmte<br />

elektromechanische Lenkung erreichen.<br />

Wie es sich ausserdem für einen<br />

Sportler gehört, hat der neue Cayman<br />

abgespeckt. Die Karosserie, die auf<br />

dem Boxster basiert, wiegt nun 47 Kilogramm<br />

weniger als beim Vorgänger,<br />

gleichzeitig steigt die Steifigkeit aber<br />

um 40 Prozent. <strong>Das</strong> Gesamtfahrzeug<br />

speckt bis zu 30 Kilogramm ab und<br />

wiegt mindestens 1.310 Kilogramm.


CAYMAN<br />

OPTISCH UNTERSCHEIDET SICH<br />

der 4.38 Meter lange Sportler von seinem<br />

Vorgänger deutlich: Der längere<br />

Radstand von 2,47 Meter streckt das<br />

Auto auch optisch, kürzere Überhänge<br />

vorne und hinten verstärken diesen<br />

Eindruck. Die Frontscheibe sitzt nun<br />

weiter vorn und die Dachlinie weiter<br />

hinten. Durch die weiter nach oben gerückte<br />

Schulterlinie wirkt der Cayman<br />

deutlich kräftiger als sein Vorgänger.<br />

Von vorne ist die dritte Generation an<br />

den breiten Kühlereinlässen und den<br />

neuen Bugleuchten zu erkennen. Die<br />

Motoren ziehen sich ihre benötigte<br />

Frischluft durch die beiden Lufteinlässe<br />

vor den hinteren Radhäusern.<br />

CAYMAN<br />

IM INNENRAUM SPANNT SICH<br />

jetzt vor dem Fahrer wie auch schon<br />

bei den Modellen 911, Panamera und<br />

Boxster ein horizontal betontes Armaturenbrett<br />

auf. Die hohe Mittelkonsole<br />

unterstreicht den sportlichen Charakter<br />

des Zweisitzers. Eine Anzeige im<br />

Drehzahlmesser gibt dem Piloten Infos<br />

über den eingelegten Gang. Neu beim<br />

Cayman sind nun auch moderne Assistenzsysteme<br />

wie Abstandswarner mit<br />

adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage<br />

sowie Keyless Go. Ebenso optional<br />

erhältlich ist das SportChrono-Paket<br />

inklusive dynamischem Getriebelager<br />

und Launch-Control, die einen um 0,2<br />

Sekunden schnelleren Sprint von 0 auf<br />

100 km/h ermöglicht.<br />

CAYMAN<br />

DIE BASISPREISE<br />

stehen bereits fest: 71‘200 CHF für<br />

den Cayman, 88‘300 CHF für den<br />

Cayman S. Zum Porsche Cayman<br />

Swiss Package sind neben einer Garantieverlängerung<br />

um weitere zwei<br />

Jahre (2 plus 2) folgende Optionen<br />

ohne Aufpreis enthalten: Parkassistent<br />

hinten, Tempostat, Bi-Xenon- Scheinwerfer<br />

inkl. Porsche Dynamic Light<br />

System, Sitzheizung, Handyvorbereitung,<br />

Fussmatten, 2-Zonen-Klimatisierungsautomatik.<br />

CAYMAN (TYP 981)<br />

Motor: Sechszylinder-<br />

Boxer-Mittelmotor<br />

Hubraum: 2706 cm<br />

Leistung: 202 kW (275 PS)<br />

Max. Drehmoment: 290 Nm<br />

bei 4500/min<br />

0-100 km/h: 5,7 (5,6*) s<br />

Höchstgeschwindigkeit: 266 (264*)<br />

km/h<br />

CO2-Emission: 192 (180*) g/km<br />

Verbrauch:<br />

Durchschnitt: 8,2 (7,7*) I/100km<br />

* Porsche<br />

Doppelkupplungsgetriebe<br />

CAYMAN S (TYP 981)<br />

Motor: Sechszylinder-<br />

Boxer-Mittelmotor<br />

Hubraum: 3436 cm<br />

Leistung: 239 kW (325 PS)<br />

Max. Drehmoment: 370 Nm<br />

bei 4500/min<br />

0-100 km/h: 5,0 (4,9*) s<br />

Höchstgeschwindigkeit: 283 (281*)<br />

km/h<br />

CO2-Emission: 206 (188*) g/km<br />

Verbrauch:<br />

Durchschnitt: 8,8 (8,0*) I/100km<br />

* Porsche<br />

Doppelkupplungsgetriebe<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 61


AUTOMOBIL


SPIELZEUG<br />

„ IN ZWEITER GENERATI0N<br />

HAUCHT PORSCHE dem<br />

Cayman mehr Dynamik ein.<br />

Der ZWEISITZER wird<br />

zwar länger und breiter, aber auch<br />

SCHNELLER<br />

UND SPARSAMER“


PERSONALITY<br />

DIE MACHT IST MIT MIR!<br />

DIE MACHT IST Darth MIT MIR! Vader<br />

Darth Vader<br />

64 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


...<br />

„DER UNSTILLBARE<br />

HUNGER<br />

NACH<br />

KONTROLLE!“<br />

ÜBER DIE UNKONTROLLIER-<br />

BAREN METHODEN DER RA-<br />

TINGAGENTUREN UND IHREM<br />

DRANG NACH EINFLUSS UND<br />

VORTEILSNAHME IN DER WELT-<br />

WIRTSCHAFT. EINBLICKE, AUS-<br />

SICHTEN UND ÜBERLEGUNGEN<br />

ZU DEN DREI GRÖSSTEN WIRT-<br />

SCHAFTSMANNIPULATOREN<br />

UNSERER HEUTIGEN ZEIT<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 65


D<br />

IE SCHLÜSSELROLLE DER RATINGAGENTUREN<br />

EUROPÄISCHES PENDANT ALS GEGENPOL?<br />

INVESTITION IM AUSLANDSMARKT ERFORDERT<br />

EXPERTISE DER RATINGAGENTUREN<br />

<strong>Das</strong> Länderrisiko ist dem Investor<br />

auf seinem Heimatmarkt weitestgehend<br />

bekannt. Denn hier kennt er<br />

die wirtschaftliche Entwicklung, die<br />

Kapitalisierung der Volkswirtschaft,<br />

Schuldenstand, Wechselkurse und<br />

Rechtsvorschriften. Anders verhält es<br />

sich dagegen, wenn ein Investor sich<br />

dafür entscheidet, eine Direktinvestition<br />

in einem ausländischen Markt<br />

zu tätigen. Allein aus Kosten- und<br />

Zeitgründen macht es für den Investor<br />

Sinn, wenn er dabei auf die Expertise<br />

von Fachleuten zurückgreift. Heute<br />

übernehmen diese Aufgabe zu 95 Prozent<br />

drei Ratingagenturen. Moody‘s,<br />

S&P und Fitch dominieren den Markt,<br />

obwohl es weltweit<br />

...<br />

rund 120 Ratingagenturen<br />

gibt.<br />

BONITÄTSNOTE ENTSCHEIDET ÜBER<br />

DEN RISIKOAUFSCHLAG<br />

Ihre Experten bewerten neben individuellen<br />

Risiken einzelner Unternehmen<br />

auch das Länderrisiko. Durch die<br />

Staffelung der Bonitätsnoten von AAA<br />

bis D, die bei allen drei Ratingagenturen<br />

in ähnlicher Weise praktiziert<br />

wird, sollen Kapitalanleger Auskunft<br />

66 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Die Globalisierung, die im Zuge der Marktöffnung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und<br />

der Einführung kapitalistischer Strukturen in China rasant an Fahrt aufnahm, führte neben der<br />

Zunahme des Welthandelns auch zum Anwachsen des Finanzmarktsektors. Die neuen Marktteilnehmer<br />

versprachen hohe Wachstumsraten, niedrige Löhne und weniger Restriktionen.<br />

Diese Länder zogen hohe Finanzmittel in Form von Portfolio-Investitionen an, dessen Charakter<br />

maßgeblich die Partizipation am Gewinn ist, ohne dabei Einfluss auf die Unternehmensstrategie<br />

ausüben zu können. Staats- und Unternehmensanleihen wurden ausgegeben und westliche<br />

Unternehmen erwarben Beteiligungen oder eröffneten in einem ersten Schritt Repräsentanzen.<br />

über die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

erhalten. Je höher die Ausfallwahrscheinlichkeit,<br />

desto niedriger die<br />

Bonitätsnote und folglich desto höher<br />

der Risikoaufschlag, den jetzt beispielsweise<br />

eine Reihe von europäischen<br />

Staaten bei der Aufnahme von<br />

frischem Kapital bezahlen müssen.<br />

Die Zinsen, die Staaten für die Platzierung<br />

von Staatsanleihen entrichten<br />

müssen, richten sich maßgeblich nach<br />

den Ratings. Ganze Staaten und wie<br />

im Falle der Eurozone, ganze Staatengemeinschaften,<br />

sind daher von der<br />

objektiven Bewertung der Ratingagenturen<br />

abhängig. Ihr Urteil entscheidet<br />

letztendlich über die Refinanzierungsfähigkeit<br />

einzelner Staaten. Um<br />

Zinsaufschläge auszulösen, muss nicht<br />

zwangsläufig eine Herabstufung der<br />

Bonität erfolgt sein. Allein die Senkung<br />

des Ausblicks oder die Aufnahme<br />

auf die sogenannte Watchlist, die<br />

ausdrückt, dass eine Veränderung der<br />

Verhältnisse kurz bevor stehen kann,<br />

reichen dem Markt aus, um höhere<br />

Zinssätze vom Emittenten zu fordern.<br />

Warum die Herabstufung der Bonitätsnote<br />

eines Landes auch solide Unternehmen<br />

mit ausgezeichneter Bonität<br />

hart treffen kann, erfahren Sie im<br />

nächsten Teil.<br />

...<br />

SO BEEINFLUSSEN RATINGAGENTUREN DIE<br />

PRIVATWIRTSCHAFT<br />

Im ersten Teil dieses Beitrags wurde<br />

deutlich, wie entscheidend ein Rating<br />

für die Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

eines Staates sein kann. Jetzt richten<br />

wir den Blick auf die Privatwirtschaft.<br />

Denn auch sie ist von einer<br />

Herabstufung der Kreditwürdigkeit<br />

ihres Heimatstaates betroffen. Ein<br />

Unternehmen, das über volle Auftragsbücher<br />

verfügt und hohe Umsätze zu<br />

verzeichnen hat, einen satten Gewinn<br />

erzielt und dabei eine solide Finanzierungspolitik<br />

betreibt, sollte auf den<br />

ersten Blick keine großen Probleme<br />

haben, Unternehmensanleihen<br />

...<br />

am<br />

Markt zu platzieren.<br />

DAS LÄNDERRATING BILDET DIE OBERGRENZE<br />

Sobald jedoch das Unternehmen<br />

eine Anleihe in einer Fremdwährung<br />

herausgibt, ist nicht mehr allein die<br />

Unternehmenssituation maßgeblich<br />

für das Rating. Selbst ausgezeichnete<br />

Kennzahlen, die jeden Analysten<br />

zufriedenstellen sollten, können bei<br />

einer bestimmten Konstellation zu<br />

einem schlechteren Rating führen, als


dies zu vermuten wäre. Ist nämlich<br />

der Heimatmarkt des Unternehmens<br />

vom Länderrisiko betroffen, sodass<br />

die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit<br />

des Landes herabstufen, ist diese<br />

Bonitätsnote die bestmögliche, die für<br />

das dort beheimatete Unternehmen erzielt<br />

werden kann. Fachleute sprechen<br />

in diesem Fall von dem Sovereign<br />

Ceiling. Dieser Ausdruck bedeutet<br />

im Grunde, dass das Länderrating die<br />

Obergrenze für die in diesem Land<br />

ansässigen Unternehmen<br />

...<br />

hinsichtlich<br />

des Ratings darstellt.<br />

VORSICHT BEI FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN<br />

Hintergrund ist zum einen die negative<br />

wirtschaftliche Perspektive der<br />

Volkswirtschaft, der sich das dort<br />

ansässige Unternehmen nicht entziehen<br />

kann. Zum anderen spielt hier die<br />

Währungskonvertibilität eine wichtige<br />

Rolle. Nimmt ein Unternehmen durch<br />

eine Anleihe Finanzmittel in einer<br />

Fremdwährung auf, so wird diese<br />

auch in der Fremdwährung wieder<br />

fällig. Da Währungen Schwankungen<br />

unterliegen und mitunter ein hoher<br />

Wertverlust durch das Zusammenspiel<br />

von Verschuldung, Minuswachstum<br />

und der Herabstufung der Kreditwürdigkeit<br />

des Landes eintreten können,<br />

könnte die Rückzahlung für das<br />

Unternehmen problematisch werden.<br />

Wenn sich der Wechselkurs für das<br />

Unternehmen verteuert hat, müssen<br />

größere Finanzmittel aufgebracht werden,<br />

um die Anleihe zurückzuzahlen.<br />

Macht das Unternehmen zudem seinen<br />

Umsatz in der Heimatwährung, spitzt<br />

sich die Lage noch dramatischer zu.<br />

...<br />

STAATLICHE RESTRIKTIONEN KÖNNEN<br />

URSÄCHLICH SEIN<br />

Außerdem können in wirtschaftliche<br />

Notlage geratene Staaten Beschränkungen<br />

hinsichtlich der Währungskonvertibilität<br />

vornehmen. Dies ist<br />

insofern problematisch, als das ein<br />

Unternehmen über ausreichende Finanzmittel<br />

verfügt, diese aber nicht in<br />

ausreichendem Maße in andere Währungen<br />

umtauschen und somit seine<br />

Schulden nicht mehr<br />

...<br />

in der vereinbarten<br />

Währung bedienen kann.<br />

EIN EINBLICK IN DIE MARKTSTRUKTUR DER<br />

RATINGAGENTUREN<br />

Nach den unzähligen und noch andauernden<br />

Debatten über die Macht<br />

der Ratingagenturen empfiehlt es sich,<br />

den Markt dieser Informationsanbieter<br />

genauer zu betrachten. Vor allem die<br />

drei großen Ratingagenturen S&P‘s,<br />

Moody‘s und Fitch dominieren den<br />

Markt. Sie kommen zusammen auf<br />

rund 95 Prozent Marktanteil. Während<br />

Fitch mit 15 Prozent Marktanteil ein<br />

Leichtgewicht unter den drei Ratingagenturen<br />

ist, entfallen<br />

...<br />

jeweils 40<br />

Prozent auf Moody‘s und S&P.<br />

US-AMERIKANISCHE MACHTKONZENTRATION<br />

Die Kritik an den Bonitätswächtern ist<br />

fast täglich in den Medien zu beobachten.<br />

Da ist von einer Macht die Rede,<br />

die ganze Staaten in den Abgrund<br />

reißen kann, wenn durch eine Herabstufung<br />

der Kreditwürdigkeit die<br />

Risikoaufschläge derart steigen, dass<br />

einzelne Staaten selbst durch größte<br />

Sparbemühungen die gestiegene<br />

Zinslast nicht mehr aus eigener Kraft,<br />

sondern nur noch durch neue Schulden<br />

schultern können. Die europäischen<br />

Staaten monieren, dass die Beurteilung<br />

der Bonität ausschließlich in US-amerikanischen<br />

Händen liegt. Alle drei<br />

Ratingagenturen haben ihren Hauptsitz<br />

in den USA. Allerdings ist Fitch<br />

über den Mutterkonzern mehrheitlich<br />

in französischer Hand. Deshalb ist die<br />

Aussage dahingehend zu korrigieren,<br />

dass eine Machtkonzentration zwar in<br />

den USA liegt, diese<br />

...<br />

jedoch nicht in<br />

Gänze vorhanden ist.<br />

DAS AKTUELLE GESCHÄFTSMODELL DER<br />

RATINGAGENTUREN IST KRITISCH ZU SEHEN<br />

Um der Problematik des Ratingmarktes<br />

auf den Grund zu gehen, genügt<br />

ein Blick in die Vergangenheit. <strong>Das</strong><br />

ursprüngliche Geschäftsmodell sah<br />

vor, dass die Einnahmen über den<br />

Verkauf der Publikationen generiert<br />

werden. Es bestand damals also nur<br />

eine Geschäftsbeziehung zwischen<br />

Ratingagenturen und Unternehmen<br />

hinsichtlich der Informationsbasis, auf<br />

die die Ratingagenturen angewiesen<br />

waren. Heute werden die Umsätze<br />

größtenteils durch Gebühren und Entgelte<br />

der bewerteten Unternehmen<br />

DIE MÄCHTIGSTEN<br />

1Standard & Poor‘s<br />

Der Ratingriese ist Teil des Gemischtwarenladens<br />

McGraw-Hill<br />

- ein börsennotierter Medienkonzern,<br />

der unter anderem Schulbücher<br />

verlegt. Der US-Konzern<br />

soll aufgespalten werden in<br />

eine Bildungs- und eine Finanzmarktsparte,<br />

zu der dann auch<br />

S&P gehört.<br />

2Moody‘s<br />

Der härteste Konkurrent von S&P<br />

ist selbst börsennotiert. Anteile<br />

halten eher unauffällige Investmentfonds,<br />

aber auch Investoren-Legende<br />

Warren Buffett,<br />

der mit seiner Firma Berkshire<br />

Hathaway auf mehr als zehn Prozent<br />

der Moody‘s-Anteile kommt.<br />

Als S&P 2011 die Kreditwürdigkeit<br />

der USA von der Topnote<br />

AAA auf AA herabstufte, kritisierte<br />

Buffett dies scharf.<br />

3Fitch<br />

Die kleinere Nummer drei<br />

geht ebenfalls auf einen USamerikanischen<br />

Gründer zurück,<br />

gehört heute aber dem<br />

französischen Finanzinvestor<br />

Fimalac und dem US-Medienkonzern<br />

Hearst („Cosmopolitan“,<br />

„Elle“). Hinter Fimalac<br />

steht der in Frankreich weit<br />

vernetzte Geschäftsmann und<br />

Unternehmer Marc Ladreit de<br />

Lacharrière. Fitch sitzt in New<br />

York und London.


und staatlichen Emittenten erzielt. Der<br />

Emittent bezahlt die Ratingagentur im<br />

Gegenzug für die Bewertung. Da sind<br />

Konflikte vorprogrammiert. Denn wie<br />

bei allen Einnahmen entfallen größere<br />

Umsatzanteile auf besonders große<br />

Kunden. Dies könnten beispielsweise<br />

große Konzerne sein, die die Ratingagenturen<br />

beauftragen, gleich alle<br />

Tochtergesellschaften zu bewerten.<br />

Daraus resultiert eine Abhängigkeit,<br />

die zu Gefälligkeitsbewertungen<br />

...<br />

führen kann.<br />

OBJEKTIVE BEWERTUNGEN KÖNNEN NICHT<br />

GARANTIERT WERDEN<br />

Auch sind die Ratingagenturen nicht<br />

davor gefeilt, dass einzelne Mitarbeiter<br />

durch persönliche Interessen,<br />

etwa eine zukünftige Anstellung in<br />

einem Unternehmen oder die private<br />

Aktienspekulation, nicht zu objektiven<br />

Bewertungen gelangen oder Informationen<br />

bewusst zurückhalten. Auch auf<br />

der Länderrisikoebene können Konflikte<br />

dann auftreten, wenn ein Land<br />

und die dort ansässigen Unternehmen<br />

für die Umsätze einer Ratingagentur<br />

besonders wichtig sind. Insbesondere<br />

diese Kritikpunkte führten in der<br />

aktuellen Staatsschuldenkrise Europas<br />

dazu, immer lauter eine unabhängige<br />

europäische Ratingagentur zu fordern.<br />

Wie die Chancen dafür aussehen, welche<br />

Voraussetzungen dafür notwendig<br />

sind und welche Marktchancen eine<br />

solche Ratingagentur haben würde,<br />

lesen sie im vierten Teil.<br />

...<br />

IST EINE GESAMTEUROPÄISCHE RATINGAGENTUR<br />

DIE LÖSUNG?<br />

Im letzten Teil dieser Abhandlung<br />

über die Ratingagenturen wird das im<br />

Raum stehende Modell einer europäischen<br />

Ratingagentur unter die Lupe<br />

genommen. Wenn es nach den Kritikern<br />

an den Ratingagenturen geht,<br />

könnte schon im Laufe des Jahres<br />

<strong>2012</strong> eine solche europäische Agentur<br />

ihre ersten Bewertungen vornehmen.<br />

Mit Glaubhaftigkeit und objektiven<br />

Bewertungen zum Erfolg<br />

Neben der Machtfülle, die in den Händen<br />

der amerikanischen Ratingagentu-<br />

68 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

ren liegt, beklagten sich Kritiker über<br />

die mangelnde Transparenz. Einzelne<br />

Ratings seien nicht nachvollziehbar<br />

und die unterschiedliche Bewertung<br />

bzw. die zeitliche Verzögerung von<br />

Down- und Upgrades seien teilweise<br />

widersprüchlich. Eine europäische<br />

Ratingagentur müsste an diesem Punkt<br />

ansetzen, um das Prädikat „glaubhaft<br />

und objektiv“ für sich beanspruchen<br />

zu können. Eine europäische Ratingagentur<br />

ist nur dann sinnvoll, wenn<br />

sie ein anderes Geschäftsmodell und<br />

transparentere Ratingprozesse vorweisen<br />

kann als die etablierten Agenturen.<br />

Die Vorschläge, die dazu im Raum<br />

stehen, sind auf<br />

...<br />

den ersten Blick vielversprechend.<br />

INTERESSENKONFLIKT ZWISCHEN RATINGAGENTUR<br />

UND EMITTENT AUFLÖSEN<br />

Ein weit fortgeschrittener Ansatz, der<br />

Zuspruch von Ökonomen findet und<br />

bereits auf EU-Ebene diskutiert wird,<br />

basiert auf der vollständigen Offenlegung<br />

des gesamten Ratingprozesses<br />

im Internet. Eine noch zu schaffende<br />

Plattform soll das Geschäftsmodell unabhängig<br />

von den Emittenten machen.<br />

Zukünftig sollen die Investoren wieder<br />

für die Ratings bezahlen, sodass der<br />

Interessenkonflikt zwischen Ratingagentur<br />

und Emittent aufgehoben wird<br />

und sich die Bonitätswächter künftig<br />

den Investoren verpflichtet fühlen. Die<br />

Emittenten sollen verpflichtet werden,<br />

ihre Informationen auf der Plattform<br />

zu veröffentlichen. Dies soll garantieren,<br />

dass alle Ratingagenturen mit der<br />

gleichen Informationsbasis arbeiten.<br />

Investoren können nun eines oder<br />

mehrere Ratings<br />

...<br />

erwerben oder auch<br />

eigene Ratings zum Kauf anbieten.<br />

DER GESETZGEBER MUSS DIE VORAUSSETZUNGEN<br />

DAFÜR SCHAFFEN<br />

Die Idee klingt gut und ist ein vielversprechender<br />

Ansatz, der jedoch<br />

nicht ohne die Hilfe der Gesetzgebung<br />

realisiert werden kann. Zwar besteht<br />

bereits heute eine Veröffentlichungspflicht<br />

der Emittenten, allerdings nicht<br />

in Bezug auf eine solche Plattform.<br />

Ein weiterer Punkt ist die Einführung<br />

der Haftbarkeit von Ratingagenturen.<br />

Bisher gelten die Bewertungen als<br />

einfache Meinung und unterliegen der<br />

Meinungsfreiheit. In der Realität sind<br />

die Ratings jedoch viel mehr. Pensionsfonds<br />

haben etwa einen Automatismus,<br />

der zum Verkauf von Papieren<br />

führt, sofern sie kein bestimmtes<br />

Rating (z.B. Investmentgrade) mehr<br />

vorweisen können. Rechtlich könnte<br />

eine europäische Ratingagentur<br />

eine private Non-Profit-Organisation<br />

sein, die sich ihr Startkapital von<br />

verschiedenen Banken holt. Die<br />

Banken haben keinen Einfluss auf die<br />

Ratings und erhalten ihre Investition<br />

binnen weniger Jahre zurück. So ist<br />

auch sichergestellt, dass die Agentur<br />

unabhängig von Steuergeldern ist und<br />

somit keinem Druck einzelner Staaten<br />

nachgeben müsste. <strong>Das</strong> Wegfallen des<br />

Gewinnstrebens würde zu günstigeren<br />

Preisen führen, die auch die großen<br />

drei Ratingagenturen unter Druck<br />

setzen würden. Als Wehrmutstropfen<br />

bleibt, dass es bereits in der Vergangenheit<br />

viele Anläufe zur Gründung<br />

einer europäischen Ratingagentur<br />

gegeben hat. Wie wir wissen, sind sie<br />

bislang alle gescheitert.<br />

WIE FUNKTIONIERT<br />

DAS GANZE SPIEL<br />

Bis zu einem Rating von „BBB-“<br />

spricht man vom „Investment Grade“,<br />

darunter von „Subinvestment<br />

Grade“oder „High Yield-Segment“.<br />

„Fallen Angels“ sind Unternehmen,<br />

die von Investmentgrade ins High<br />

Yield-Segment herabgestuft wurden.<br />

Der Fall einer umgekehrten Entwicklung<br />

ist ein „Rising Star“. Creditwatch<br />

zeigt an, dass ein Rating derzeit<br />

besonders überwacht wird. Es wird<br />

hierbei auf bestimmte Ereignisse und/<br />

oder kurzfristig eingetretene Entwicklungen<br />

Bezug genommen, die zu einer<br />

möglichen Veränderung des Ratings


D RATINGS<br />

IE<br />

WAS BEDEUTEN SIE?<br />

Moody´s Standard & Poor´s Fitch Bewertung<br />

Aaa<br />

Aa1<br />

AA2<br />

Aa3<br />

A1<br />

A2<br />

A3<br />

Baa1<br />

Baa2<br />

Baa3<br />

Ba1<br />

Ba2<br />

Ba3<br />

B1<br />

B2<br />

B3<br />

Caa1<br />

Caa2<br />

Caa3<br />

Ca<br />

Ca<br />

führen können. Dazu zählen Unternehmenszusammenschlüsse,Kapitalumschichtungen,<br />

Maßnahmen der Aufsichtsbehörden<br />

oder voraussichtliche<br />

Branchenentwicklungen, Ratingänderungen<br />

können auch ohne vorhergehendes<br />

Creditwatch erfolgen. „Positive<br />

Outlook“ und „Negative Outlook“<br />

bedeuten, dass das Rating mittel- bis<br />

langfristig möglicherweise höher bzw.<br />

niedriger eingestuft wird. „Developing<br />

AAA<br />

AA+<br />

AA<br />

AA-<br />

A+<br />

A<br />

A-<br />

BBB+<br />

BBB<br />

BBB-<br />

BB+<br />

BB<br />

BB-<br />

B+<br />

B<br />

B-<br />

CCC+<br />

CCC<br />

CCC-<br />

CC<br />

C<br />

AAA<br />

AA+<br />

AA<br />

AA-<br />

A+<br />

A<br />

A-<br />

BBB+<br />

BBB<br />

BBB-<br />

BB+<br />

BB<br />

BB-<br />

B+<br />

B<br />

B-<br />

CCC+<br />

CCC<br />

CCC-<br />

CC<br />

C<br />

Outlook“ bedeutet, dass das Rating<br />

mittel- bis langfristig möglicherweise<br />

höher oder niedriger eingestuft werden<br />

wird. „Stable Outlook“ bedeutet,<br />

dass das Rating wahrscheinlich auf<br />

gleichem Niveau bleiben wird. Mittels<br />

des „Financial Strength Ratings“ wird<br />

die Fähigkeit eines Versicherungsunternehmens<br />

oder einer Bank bewertet,<br />

seinen laufenden Verpflichtungen gegenüber<br />

den Versicherungsnehmern<br />

Beste Qualität<br />

Sichere Anlage<br />

Prinzipiell sichere Anlage<br />

Durchschnittlich gute Anlage<br />

Spekulative Anlage<br />

Hochspekulative Anlage<br />

AAA<br />

EINGEKAUFTE<br />

BEWERTUNG?<br />

Substantielle Risiken/Extrem spekulativ<br />

bzw. Bankkunden nachkommen zu können.<br />

Beim Counterparty Credit Rating<br />

handelt es sich um die generelle Beurteilung<br />

der Zahlungsfähigkeit und der<br />

Zahlungswilligkeit eines Schuldners<br />

hinsichtlich seiner finanziellen Verpflichtungen.<br />

<strong>Das</strong> Debt and Commercial<br />

Paper Rating dient dazu, einzelne<br />

finanzielle Verpflichtungen, wie z.B.<br />

eine bestimmte Bond-Emission, zu bewerten.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 23


Kommt gut!<br />

1985<br />

DIE SNOW-POLO<br />

TIME-LINE<br />

Alles begann in St. Moritz<br />

1985<br />

1989<br />

1996<br />

2000<br />

Polo Masters, Megéve, Frankreich<br />

St. Moritz Polo World Cup on Snow, Schweiz<br />

Cortina Winterpolo, Italien<br />

2003<br />

2004<br />

Snow Polo Worldcup, Kitzbühel, Österreich<br />

Polo Cup on Snow, Livigno, Italien<br />

World Snow Polo Championchip, Aspen USA<br />

2004<br />

2005<br />

Russian Snow Polo Cup, Moskau, Russland<br />

Snow Polo, Klosters, Schweiz<br />

2007<br />

2008<br />

Verbier Polo Cup, Schweiz<br />

Snow Polo Cathedral, Argentinien<br />

2008<br />

Zakopane Snow Polo, Polen


2008<br />

2009<br />

Snow Polo Cerro Bayo, Villa la Angostura, Argentinien<br />

Snow Arene Polo World Cup, Courcheveö. Frankreich<br />

2009<br />

2009<br />

Polo Masters, Val d´Isère. Italien<br />

2010<br />

2010<br />

2010<br />

Snow Polo Cup, Sierra Nevada, Spanien<br />

Snow Polo Trophy, Strbské Pleso, Slowakei<br />

Argentina Snow Cup, Chapelco, Argentinien<br />

2011<br />

2011<br />

2011<br />

Polo Masters, Courchevel, Frankreich<br />

Fin del Mundo Snow Polo Cup, Ushuaia, Argentinien<br />

China Snow Polo Cup, Tianjin, China<br />

A Quechua Ice Polo Trophy, Turracher Höhe, Österreich<br />

2011<br />

Polo Snow Masters, Wendlinghausen, Deutschland<br />

AUFLISTUNG DER ERSTMALS GESPIELTEN TURNIERE NACH STÄDTEN UND JAHREN<br />

<strong>2012</strong><br />

Polo Snow Night, Chiemsee, Deutschland<br />

<strong>2012</strong>


Kommt gut!<br />

Snow Polo wird oftmals direkt mit den<br />

Schönen und Reichen, Luxusorten und<br />

Champagner in Verbindung gebracht.<br />

Dem ist so, denn Polo und insbesondere<br />

Snow Polo, die weisse Variante<br />

für die Wintermonate, sind eine sehr<br />

aufwendige, wenngleich auch höchst<br />

interessante Sportart. Sie hegt zudem<br />

Ambitionen, wieder Olympische Disziplin<br />

zu werden.<br />

HISTORIE UND REGELN DES ÄL-<br />

TESTEN TEAMSPORTS DER WELT<br />

Der „königliche Sport“, wie Polo<br />

gerne genannt wird, wurde bereits um<br />

525 v. Chr. unter dem Namen Pulu<br />

von persischen Stammeskriegern<br />

gespielt und gilt als der älteste Mann-<br />

72 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DIE GÖTTER MÜSSEN<br />

den Schnee lieben!<br />

schaftssport der Welt. Im Laufe der<br />

Jahrhunderte wurde Pulu nach Indien<br />

eingeführt, wo es während der 50er-<br />

Jahre des 19. Jahrhunderts englische<br />

Offiziere entdeckten und als Polo nach<br />

Großbritannien brachten. 1876 wurde<br />

der Polo-Sport in die USA importiert,<br />

wo sich in Folge 1910 das sowohl<br />

von den Engländern als auch von den<br />

Indern anerkannte Handicap-System<br />

entwickelte. Dieses reicht von -2 für<br />

Anfänger bis zum Weltklasse-Niveau<br />

von +10, wobei es ein ambitionierter<br />

Freizeit-Polospieler selbst mit<br />

intensivem Zeitaufwand kaum über<br />

ein Handicap von +2 bringt. Während<br />

des Zweiten Weltkrieges wurde es<br />

ruhig um den Polo-Sport in Europa<br />

und den USA. Vor allem in Südame-<br />

rika boomte der royale Sport jedoch<br />

ungebremst, ein Hauptgrund, warum<br />

die besten Polo-Spieler der Welt aus<br />

Argentinien stammen. Hier liegt auch<br />

die Geburtsstätte einer speziell für den<br />

Polo-Sport gezüchteten Pferde-Rasse.<br />

Die Tiere, wenig größer als Ponys,<br />

besitzen eine ungemeine Schnelligkeit,<br />

Ausdauer und vor allem ein als<br />

regelrecht leidenschaftlich zu bezeichnendes<br />

Kämpferherz.<br />

POLO: ENTFERNTE PARALLELEN<br />

ZU FUSSBALL ODER HOCKEY<br />

Gespielt wird das klassische Polo auf<br />

Rasen in Teams von je vier Personen<br />

auf einem Feld der Maße 270 mal 180<br />

Meter. Die wintersportliche Variante


kommt – wie beim Hallen-Polo – mit<br />

je drei Spielern aus. Die Maße der so<br />

genannten Arena fallen, aufgrund der<br />

physischen Belastung für die Tiere,<br />

um einiges geringer aus. <strong>Das</strong> Spielfeld<br />

auf Schnee misst 120 mal 60 Meter.<br />

Ein Match ist in Kitzbühel in vier<br />

Spielabschnitte (Chukker oder Chukka)<br />

unterteilt, wovon jeder siebeneinhalb<br />

Minuten dauert. Die Pausen<br />

zwischen den Chukker betragen drei,<br />

nach dem zweiten Chukker fünf<br />

Minuten. Jeder Spieler darf sein Pferd<br />

pro Match maximal während zwei<br />

nicht aufeinander folgenden Chukker<br />

reiten. Zwei bis drei Pferde pro Spieler<br />

und Match sind daher in der Regel<br />

das Mindestaufgebot. Abgesehen von<br />

der Spielfeldgröße, unterscheidet sich<br />

Arena Polo zum herkömmlichen Spiel<br />

auf Grün vor allem durch die höhere<br />

Geschwindigkeit der Spielzüge und<br />

den rasant wechselnden Konstellationen<br />

auf dem Platz. Der Zuschauer<br />

muss nicht zum Fernglas greifen sondern<br />

erlebt das spannende Geschehen<br />

aus nächster Nähe.<br />

DIE SICHERHEIT VON PFERD<br />

UND REITER GEHT VOR<br />

Ziel des Spiels ist es, den Hartholz-<br />

Ball mit einem Durchmesser von ca.<br />

siebeneinhalb Zentimeter mit einem<br />

Mallet oder Stick, wie der Schläger<br />

aus Bambus- oder Weidenholz<br />

genannt wird, in das gegnerische Tor<br />

zu befördern. Im Winter hat der Ball<br />

einen Durchmesser von 15 Zentimeter<br />

und ist der Sichtbarkeit halber aus<br />

rotem Kunststoff gefertigt. Während<br />

das nach oben offene Tor, bestehend<br />

aus zwei je drei Meter hohen Stangen,<br />

beim Polo auf Rasen 7,20 Meter<br />

misst, ist das Tor beim Schneepolo<br />

3,50 Meter breit. Beim Polo gibt es<br />

keinen Torwart. Wichtig zu beachten<br />

ist das Wegerecht, das Spieler und<br />

Pferde vor Kollisionen schützen soll.<br />

Missachtungen werden vom Schiedsrichter,<br />

der am Spielfeldrand steht, als<br />

Foul geahndet. Diese haben je nach<br />

Schwere des Vergehens Freistöße oder<br />

Zeitstrafen zur Folge. Gewonnen hat<br />

das Team, das nach Ablauf der Zeit –<br />

diese wird bei Fouls gestoppt – mehr<br />

Tore erzielt hat. Bei Gleichstand folgt<br />

eine Verlängerung, die – nach Golden<br />

Goal-Manier – von dem Team<br />

entschieden wird, dass das erste<br />

Tor erzielt. Zur Sicherheit der Tiere<br />

müssen alle vier Beine mit Gamaschen<br />

und/oder Bandagen geschützt werden.<br />

Der Einsatz von scharfen Sporen ist<br />

ebenso verboten, wie beispielsweise<br />

der Einsatz von bestimmten Zaumzeugen<br />

oder Ausrüstung mit scharfen<br />

Kanten.<br />

DIE SPRACHLICHEN MUST<br />

HAVES DES POLO-SPORTS!<br />

FÜR DEN FALL, DASS SIE EINMAL ZWI-<br />

SCHEN POLO-ENTHUSIASTEN GERATEN<br />

ODER AN DER BAR AUF DAS THEMA<br />

POLO ANGESPROCHEN WERDEN, HIER<br />

EINIGE FACHBEGRIFFE DIE IHNEN HEL-<br />

FEN, BEIM SMALL-TALK PROBLEMLOS<br />

MITHALTEN ZU KÖNNEN.<br />

Glossar<br />

A<br />

ABREITEN<br />

«Den Mann abreiten» bedeutet,<br />

den Gegner zu decken oder<br />

abzureiten, um ihn daran zu<br />

hindern, an den Ball zu kommen<br />

oder einen Pass entgegen<br />

zu nehmen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 73


Kommt gut!<br />

Glossar<br />

APPEALING<br />

<strong>Das</strong> Einsetzen des Sticks, um ein<br />

Foul anzuzeigen (nicht erlaubt).<br />

C<br />

CENTRE<br />

Mitte des Spielfeldes.<br />

CHUKKER<br />

Bezeichnung für einen Spielabschnitt.<br />

F<br />

FACE GUARD<br />

Gesichtsschutz aus Metall, der am<br />

Helm angebracht ist.<br />

H<br />

HANDICAP<br />

Die Spielstärke eines Spielers wird in<br />

Form eines Handicaps angegeben.<br />

HELICOPTERING<br />

<strong>Das</strong> Kreisen des Sticks über dem Kopf<br />

(nicht erlaubt).<br />

HIGH GOAL<br />

Die schwierigste der drei Spielklassen<br />

im Polo.<br />

HOOKEN<br />

Ein Spieler darf einen anderen Spieler<br />

beim Schlagen stören (hooken), indem<br />

er den Stick seines Gegners mit seinem<br />

eigenen behindert. <strong>Das</strong> Hooken wird<br />

HIT-IN<br />

Spielt ein Team bei einem Angriff den<br />

Ball über die gegnerische Grundlinie,<br />

wird das Spiel wieder aufgenommen,<br />

indem der Gegnera einen unbehinderten<br />

Abschlag von seiner Grundlinie<br />

ausführt ohne die Zeit anzuhalten.<br />

L<br />

LOW GOAL<br />

Niedrigste der drei Spielklassen im<br />

Polosport.<br />

POLOSATTEL: OHNE PAUSCHEN<br />

UND EINE MAXIMALE FLEXIBILITÄT<br />

FÜR DEN SPIELER ZU GARANTIEREN<br />

WEISSE POLO JEANS<br />

POLO SATTELDECKE<br />

EINGEBUNDENER<br />

SCHWEIF, DAMIT<br />

SICH DER SCHLÄGER<br />

NICHT VERFÄNGT<br />

POLOSTIEFEL<br />

MIT REISVERSCHLUSS<br />

ODER TEXAS BOOT<br />

POLOHELM: SOLL GEGEN DIE BÄLLE, DIE EINE<br />

GESCHWINDIGKEIT VON 150KM/H ER-<br />

REICHEN KÖNNEN UND POLOSCHLÄGER DER<br />

GEGNER SCHÜTZEN<br />

M<br />

MARTINGAL<br />

Hilfszügel, der am Sattelgurt und am<br />

Nasenriemen des Polopferdes befestigt<br />

wird. Verhindert, dass das Pferd den<br />

Kopf zu weit nach oben heben kann.<br />

MEDIUM GOAL<br />

Mittlere der drei Spielklassen im Polosport.<br />

N<br />

POLOSPOREN HINTEN<br />

MIT EINEM STUMPFEN<br />

RÄDCHEN<br />

NEARSIDE<br />

Bezeichnet aus der Sicht des Spielers<br />

die linke Seite. Der Stick wird immer in<br />

der rechten Hand gehalten – hebt ein<br />

Spieler den Stick über das Pferd, um<br />

einen Ball auf der linken Seite zu schlagen,<br />

spielt er auf der «nearside».<br />

O<br />

OFFSIDE<br />

Bezeichnet aus der Sicht des Spielers<br />

die rechte Seite. Bälle, die rechts vom<br />

Pferd geschlagen werden, spielt der<br />

Reiter «offside».<br />

POLOSCHLÄGER: IN VERSCHIEDENEN LÄNGEN<br />

MIT HOHER FLEXIBILITÄT<br />

LEDERHANDSCHUH SCHÜTZ DIE HAND<br />

UND VERLEIHT GRIPP<br />

GESCHORENE MÄHNE, DAMIT<br />

SICH DER SCHLÄGER NICHT VERFÄNGT<br />

UND EINE BESSERE SICHT GEGEBEN IST<br />

BRUSTGURT<br />

POLOPEITSCHE<br />

ZAUMZEUG: SPEZIELL GEZÄUMT<br />

ZUR BESSEREN KONTROLLE<br />

POLOBANDAGEN<br />

ZUM SCHUTZ GEGEN BÄLLE<br />

GEPOLSTERTE<br />

KNIESCHÜTZER<br />

POLO MARTINGALA<br />

OUT OFBOUNDS<br />

DIE<br />

POLO-<br />

AUSRÜSTUNG<br />

für Spieler<br />

SCHLAUFZÜGEL<br />

& Pferd<br />

Kreuzt der Ball die Seitenlinie und<br />

verlässt somit das Spielfeld, gilt das als<br />

out of bounds. Um das Spiel wieder<br />

aufzunehmen, wirft der Schiedsrichter<br />

an der selben Stelle einen neuen Ball<br />

zwischen die beiden Teams. Für einen<br />

out-of-bounds-Ball wird die Zeit nicht<br />

angehalten.<br />

P<br />

PENALTY<br />

Bezeichnung für einen Strafstoss.<br />

S<br />

SANDWICH<br />

Es ist zwei Spielern gleicher Mannschaft<br />

nicht erlaubt, einen Spieler der<br />

Gegenmannschaft in die Zange zu<br />

nehmen.<br />

STICK<br />

Korrekte Bezeichnung für den<br />

Schläger.<br />

Den Ball hinter dem Hinterteil des<br />

Pferdes spielen.


T<br />

TAILSHOT<br />

Den Ball hinter dem Hinterteil des<br />

Pferdes Spielen<br />

TAPPEN<br />

Eine Möglichkeit, mit kleinen Schlägen<br />

den Ball «offside» oder «nearside»<br />

vorwärts zu spielen.<br />

U<br />

UNDER THE NECK<br />

Ein Ball, der unter dem Pferdehals<br />

hindurch «offside» oder «nearside»<br />

gespielt werden kann.<br />

UMPIRE<br />

Bezeichnung für die berittenen<br />

Schiedsrichter auf dem Platz.<br />

W<br />

WOLLING<br />

Stehen die Teams, beispielsweise beim<br />

Einwurf, dicht gedrängt zusammen,<br />

spricht man vom Wooling.<br />

Z<br />

ZIGARRE<br />

Unteres Ende des Sticks, mit dem der<br />

Ball geschlagen wird.<br />

FÜR ALLE FANS DES<br />

SOMMERPOLO<br />

In Argentinien, d.h im Paradies<br />

des Polo, kann man nicht nur<br />

Spiele sehen, sondern auch<br />

Polo spielen lernen. Viele Clubs<br />

und spezialisierte Reisebüros<br />

bieten Intensivkurse, Unterrichtsstunden<br />

und Spiele mit<br />

den besten Spielern, all das<br />

begleitet mit einem guten<br />

Asado.<br />

http://www.aapolo.com<br />

THE BIG PONY<br />

COLLECTION<br />

den Schnee lieben!<br />

von Ralph Lauren präsentiert<br />

sich mit dem Aufruf „GET IN<br />

THE GAME!” – und bringt damit<br />

eine neue Generation von jungen<br />

Männern siegreich ins Spiel. Die<br />

4 Düfte des Quartetts sind topaktuell<br />

im Stil und unterscheiden<br />

sich prägnant. Sie repräsentieren<br />

die 18-30-jährigen Männern von<br />

heute: aktiv, unkonventionell,<br />

cool und stylish. Und diese jungen<br />

Männer lassen sich nicht in<br />

eine Schublade stecken: Ihre Leitbilder<br />

und Interessen sind so facettenreich<br />

wie ihr Leben.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 75


AUTOMOBIL<br />

AUDI R8 V10 SPYDER -<br />

unverschämt scharf!<br />

IT DEM V10 PLUS UND SEINEN<br />

550 PS BESCHLEUNIGT DER<br />

SPORTWAGEN IN 3,5 SEKUNDEN<br />

VON 0 AUF 100 KM/H. NEIN,<br />

IN DIE JAHRE GEKOMMEN IST<br />

DIESER AUDI WIRKLICH NICHT -<br />

DAFÜR IST DER R8 IMMER NOCH<br />

VIEL ZU SPEKTAKULÄR. GUT<br />

FÜNF JAHRE NACH MARKTEIN-<br />

FÜHRUNG HABEN DIE INGOL-<br />

STÄDTER NUN COUPÉ UND<br />

SPYDER NACHGESCHÄRFT - HAT<br />

DER SUPERSPORTWAGEN IM-<br />

MER NOCH GENUG PFEFFER? IM<br />

TEST: DER NEUE R8 V10 SPYDER.<br />

> AUDI R8 SPYDER: Wie ein Schlag<br />

ins Kreuz. Die Beschleunigung kommt<br />

einem Schlag ins Kreuz gleich, garniert<br />

mit einem Tritt in den Hintern:<br />

Schon beim Antippen des Gaspedals<br />

macht der R8 eine Satz nach vorne,<br />

als gelte es Tod und Teufel zu entkommen.<br />

Ungeübte Beifahrer sollten einige<br />

Trainingseinheiten für Halswirbelmuskeln<br />

in der Mucki-Bude einplanen<br />

- sonst besteht Schütteltrauma-Gefahr.<br />

> NUR FÜR HARTE TYPEN.<br />

Insbesondere im Sport-Modus liegt<br />

das Mittelmotor-Monster satt auf<br />

der Strasse. Dann muss der Fahrer<br />

allerdings wirklich jede Unebenheit<br />

verkraften. Selbst kleinste Wellen<br />

im Strassenbelag lassen den Fahrer<br />

wissen, wann sie in Kontakt mit den<br />

19-Zöllern kommen.<br />

M<br />

76 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

> MIT DER KRAFT VON 530 NEW-<br />

TONMETERN. Mit Quattro-Antrieb<br />

und klassischer Sportwagen-Gewichtsverteilung<br />

(57 Prozent hinten, 43 vorne)<br />

steuert der gut 1700 Kilo schwere<br />

R8 zielgenau jeden Bremspunkt an,<br />

um dann wieder mit der Kraft von 530<br />

Newtonmetern die Biege zu machen.<br />

Standardmässig gehen 85 Prozent an<br />

die Hinterräder. Geht Grip verloren,<br />

können insgesamt 30 Prozent nach<br />

vorne verfrachtet werden.<br />

> WENN ZEHN TÖPFE KOCHEN<br />

Auch akustisch ist der der 5,2 Liter<br />

hochdrehende V10 ein Hochgenuss -<br />

beherrscht er doch ausser „leise“ fast<br />

alle Tonarten. Schon beim Starten<br />

des Motor bringen die 525 Pferdchen<br />

jeden Nachbarn um die wohlverdiente<br />

Abendruhe. Kein Zweifel, hier köchelt<br />

es in zehn Töpfen.<br />

> EIN SCHNATTERN UND EIN SÄ-<br />

GEN. Bei gesetzeskonformen 50 km/h<br />

im Stadtbereich schnattert der FSI im<br />

Nacken heiser vor sich hin - bis das<br />

Ortsausgangsschild in Sicht kommt<br />

und nun endlich die Pferdchen komplett<br />

von der Leine gelassen werden<br />

dürfen: Dann katapultiert sich der FSI<br />

mit fast ohrenbetäubendem Sägen mit<br />

bis zu 8700 Umdrehungen nach vorne.<br />

Zwischengas-Fanfaren beim Verzögern.<br />

Die Gegenrichtung ist akustisch<br />

ebenfalls erwähnenswert: Richtig<br />

gemein kreischt der Sauger, wenn


die Keramikbremsanlage gefordert<br />

ist: Die Zwischengas-Fanfaren beim<br />

Verzögern lassen jeden überholten<br />

Radrennfahrer den Schreck in die<br />

muskelbepackten Glieder fahren.<br />

> DER R8 IST NATÜRLICH<br />

DURSTIG. Aus den zwei Wadendicken<br />

Endrohren strömen schon auf<br />

dem Prüfstand 349 Gramm CO2 pro<br />

Kilometer - auf 100 Kilometer sind<br />

es im Schnitt knapp 15 Liter. Wer den<br />

Ingolstädter Kraftmeier ordentlich um<br />

die Kurven pfeffert oder ihn bis zur<br />

Höchstgeschwindigkeit von 313 km/h<br />

treibt, kann diesen Wert leicht verdoppeln.<br />

> NEUES GETRIEBE Neu und dem<br />

Kraftmeier wie auf den Leib geschneidert<br />

ist das überarbeitete Doppelkupplungsgetriebe.<br />

Die sieben Stufen<br />

flutschen ohne Gezeter durch die Gassen.<br />

Besonderheit jetzt: Die einzelnen<br />

Stufen können übersprungen werden -<br />

so lässt sich in Nullkommanichts vom<br />

lässigen Cruisen in Motorsport-Modus<br />

wechseln.<br />

> KLEINE OPTISCHE ÄNDERUN-<br />

GEN Auch optisch hat Audi nachgewürzt,<br />

wenngleich die Änderungen<br />

nun wirklich nicht das Salz in der<br />

Suppe sind. Voll-LED-Scheinwerfer<br />

und -Heckleuchten gibt es nun zum<br />

Kaufpreis dazu. Obendrauf legt Audi<br />

nun noch die angeschrägten Ecken<br />

beim Singleframe (geschenkt) und<br />

einen neu gestalteten Diffusor.<br />

> BLINKER MIT WISCHEFFEKT<br />

Wirklich auffällig sind dagegen die<br />

neuen Blinker, die bei den zahlreichen<br />

Überholmanövern fast im Dauerbetrieb<br />

sind: „Dynamisierte Blinkleuchten“<br />

nennt Audi die „Wischeffekt“-<br />

LED, die beim Blinkvorgang gleich<br />

eines Streifens von innen nach aussen<br />

wandern. <strong>Das</strong> sieht allerdings sehr<br />

cool aus.<br />

SPIELZEUG<br />

> AM PLATZ KNAUSERT DER R8<br />

Bei allem Spass - ein alltagstaugliches<br />

Fahrzeug ist der Zweisitzer nun<br />

wirklich nicht. In die zwei Fächer zwischen<br />

den Sitzen passen ausser Kleinkram<br />

wie beispielsweise Taschentücher<br />

nicht viel mehr. Die Ablagen in<br />

den Türen und das Handschuhfach<br />

verdienen eher den Begriff „Schlitz“.<br />

Vorne passen immerhin zwei Rucksäcke<br />

und zwei zusammengedrückte<br />

Winterjacken hinein - vielleicht reicht<br />

das ja für den Wochenendausflug.<br />

> FAZIT AUDI R8 V10 SPYDER<br />

Eigentlich ist der Audi R8 V10 Spyder<br />

eine Unverschämtheit: er sieht unverschämt<br />

geil aus, ist unverschämt stark,<br />

kann unverschämt laut sein - und bei<br />

dem Preis von 165.000 Euro treibt<br />

es einen die Tränen in die Augen.<br />

Aber dennoch kullern immer noch<br />

die Freudentränen, so unverschämt<br />

scharf ist dieses Teil. FAZIT: Einfach<br />

unverschämt gut!<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 77


WAS WÄRE EIN<br />

LEBEN OHNE DIE<br />

SCHÖNSTE NEBEN-<br />

SACHE DER WELT.<br />

DOCH WAS DES<br />

EINEN FREUD IST,<br />

IST DES ANDEREN<br />

LEID!<br />

PORNO<br />

78 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

IM


DIE ZEITEN, IN<br />

DENEN MAN<br />

SICH VERSTOH-<br />

LEN BLICKEND<br />

IM VIDEOVER-<br />

LEIH MIT DEM<br />

EIN ODER AN-<br />

DEREN NICHT<br />

JUGENDFREIEN<br />

FILM ANGE-<br />

STELLT HAT, IST<br />

VORBEI. DAS IN-<br />

TERNET SCHAFFT<br />

DIE GEWÜNSCH-<br />

TE ANONYMITÄT<br />

WAS DEM VER-<br />

BRAUCHER<br />

RECHT IST, HIN-<br />

TERLÄSST DEUT-<br />

LICHE SPUREN<br />

BEI DEN PRODU-<br />

ZENTEN.<br />

INTERNETZEITALTER<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 79


A SINGLE MAN<br />

Zehn bis fünfzehn Milliarden<br />

Dollar gibt Amerika jedes Jahr<br />

für Pornografie aus. Mehr, als für<br />

Kinokarten, Schallplatten oder<br />

Videospiele. Mehr als für die Nationalsportarten<br />

Football, Baseball<br />

und Basketball zusammen. Und bei<br />

durchschnittlichen Produktionskosten<br />

von 50.000 Dollar pro Film, fallen bei 250.000<br />

Dollar Umsatz Gewinnspannen an, für die man<br />

in Hollywood in die Chefetage befördert würde.<br />

Nicht nur in Zahlen, auch in ihrem Erscheinungsbild<br />

ist die Pornoindustrie heute so etabliert<br />

und bürgerlich wie die Branchen der Hersteller<br />

klassischer Konsumprodukte. Große Pornofirmen<br />

wie Vivid, Odyssey, VCA und Digital Playground<br />

residieren in weitläufigen, unauffälligen<br />

Betonkomplexen, in denen man Computer- oder<br />

Sportswearfirmen vermuten würde. Sie verfügen<br />

über Kopierwerke, Internetanlagen und Schneidestudios.<br />

Die Büros sind im neutralen Stil von<br />

Anwaltskanzleien eingerichtet und nichts deutet<br />

darauf hin, dass hier Pornografie produziert wird.<br />

AMERIKA<br />

1NUMMER<br />

XANADU -<br />

DER PORNOFILM<br />

IM WEB-<br />

ZEITALTER!<br />

Mit kostenlosen Videos und<br />

Low-Cost-Produktionen<br />

macht das Internet der<br />

Pornoindustrie ernsthaft<br />

Konkurrenz. Wie kommen<br />

gerissene Produzenten<br />

dennoch an ihr kleines<br />

Stück vom millionenschweren<br />

Porno-Kuchen? Die<br />

Internetseite letagparfait.<br />

com hat die besten Ideen<br />

zusammengestellt.<br />

BRAZZERS, EINE<br />

ERFOLGSSTORY FÜR<br />

FREAKS<br />

80 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Die Kunst des Krieges<br />

lehrt uns, nicht darauf<br />

zu hoffen, dass der<br />

Feind ausbleibt, sondern<br />

darauf zu bauen,<br />

dass wir bereit sind, ihn<br />

zu empfangen; nicht auf<br />

die Möglichkeit, dass er<br />

nicht angreift, sondern<br />

darauf, dass wir unsere<br />

Stellung uneinnehmbar<br />

gemacht haben. (Sun<br />

Tuz: „Die Kunst des<br />

Krieges“)<br />

Kein Geld für teure Prozesse<br />

gegen Videopiraterie?<br />

Dann kommt ihr<br />

zuvor! <strong>Das</strong> dachten sich<br />

im Jahr 2005 drei 22-jährige<br />

Computerfreaks aus<br />

Montreal und gründeten<br />

die Firma Brazzers, die sich<br />

seither zum Führer des hart<br />

umstrittenen Amateurpornomarkts<br />

mauserte. Auf<br />

einem Markt, in dem jeder<br />

seine Nische sucht, nutzte<br />

Brazzers den Einbruch des<br />

Pornokonzerns Bang Bros.,<br />

um mit einer einfachen Methode<br />

eine wohldefinierte<br />

Zielgruppe zu erobern. Der<br />

neue Pornokunde ist der<br />

nicht sehr helle, dafür umso<br />

besser gebaute nordamerikanische<br />

„Dude“, der von<br />

der großbrüstigen Mum seines<br />

besten Kumpels träumt.<br />

Large breast + MILF = Jackpot<br />

– die Zauberformel für’s<br />

schnelle Geld im harten<br />

Porno-Geschäft.<br />

Im Jahr 2007 profitierte<br />

die kostenlose Plattform<br />

„Youporn“ von einer Grauzone<br />

im amerikanischen<br />

Copyright-Gesetz und<br />

sorgte an der Grenze zur<br />

Illegalität für helle Begeisterung<br />

unter den Fans frivoler<br />

Filmchen. Im selben Jahr<br />

kaufte Brazzers für den bescheidenen<br />

Betrag von 2750<br />

US-Dollar erst die Domain<br />

„Pornhub“, dann weitere<br />

Plattformen wie „Tube8“<br />

und „Extremetube“. Bald<br />

gründeten die Kanadier die<br />

Gesellschaft Mansef, die<br />

weitere Seiten erstand und<br />

unter dem neuen Namen<br />

Manwin den Kaufrausch<br />

fortsetzte.<br />

Inzwischen ist „Pornhub“<br />

mit 10 Millionen Tagesbesuchern<br />

die begehrteste<br />

Pornoseite überhaupt und<br />

Erstplatzierter im Google-<br />

Listing. Die Methode ist<br />

simpel: <strong>Das</strong> hauseigene<br />

Videonetzwerk versorgt<br />

die Hauptseite und seine<br />

Teilnetze mit fünf- bis zehnminütigen<br />

Videos, deren<br />

Rechte dem Brazzer-Unternehmen<br />

gehören und die<br />

den Nutzer anregen sollen,<br />

andere – natürlich ebenfalls<br />

zu Brazzer gehörende – Pornoseiten<br />

zu abonnieren.<br />

Der Konsument ahnt nichts<br />

von den Zusammenhängen<br />

dieses selbstlaufenden Systems,<br />

und so wuchs Brazzer<br />

vor den ungläubigen Augen<br />

der Konkurrenz zu einem<br />

wahren Porno-Imperium<br />

heran. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

beschäftigt heute 375<br />

Mitarbeiter und beziffert<br />

ihren Jahresumsatz auf 180<br />

Millionen US-Dollar.<br />

AMERIKANISCHE<br />

PORNO-PRODU-<br />

ZENTEN STÜRMEN<br />

HOLLYWOOD<br />

Was macht ein amerikanisches<br />

Porno-Studio, wenn<br />

der Umsatz so schnell<br />

dahinschmilzt wie ein Eiswürfel<br />

zwischen den Lippen<br />

von Pornoqueen Kristina<br />

Rose? Entweder kürzt es die<br />

Kosten und geht auf den<br />

übersättigten Markt des<br />

Amateur-Pornos, oder es<br />

stockt das Budget auf und<br />

wagt sich nach Hollywood.<br />

Die Zeit der großen Porno-<br />

Studios ist vorbei, und<br />

lediglich einige Häuser wie<br />

Digital Playground, Wicked<br />

Pictures oder Vivid widersetzen<br />

sich der Macht der<br />

Billigware. Ihre Spezialität<br />

sind Mega-Produktionen<br />

mit millionenschweren<br />

Budgets, die die Kosten<br />

eines durchschnittlichen<br />

Films oft um das Fünffache<br />

übersteigen. Die<br />

überzeugten Gegner des<br />

Wegwerf-Pornos träumen<br />

vom <strong>Das</strong>ein als Hollywoods<br />

schmutziger kleiner Bruder.<br />

Ihr Trumpf heißt Qualität:<br />

überzeugende Schauspieler,<br />

kinoerfahrene Techniker,<br />

weniger Hardcore und gemäßigtere<br />

Praktiken locken


auch Hausfrauen vor den<br />

Bildschirm. Statt zusammenhangsloserEinzelszenen<br />

sorgen glaubwürdige<br />

Handlung und ausgefeilte<br />

Regie für Porno-Genuss von<br />

Anfang bis Ende. Mit Ursprünglichkeit<br />

und „Pornografie<br />

für alle“ will man das<br />

Publikum binden und neue<br />

Zielgruppen erobern.<br />

Und obwohl das goldene<br />

Zeitalter in Porno- wie Plattenindustrie<br />

definitiv vorbei<br />

ist, können diese Studios an<br />

alte Erfolgszeiten anknüpfen<br />

– dank konsequenter<br />

Distanz zu Gratis-Websites<br />

und den Schnell-und-Billig-<br />

Konzepten der Amateurfilme.<br />

DORCEL, DAS GUTE<br />

GESCHÄFT MIT<br />

DEM PORNO-CHIC<br />

Der französische Pornomarkt<br />

schwächelt gewaltig.<br />

Die Darsteller drehen<br />

kaum, und die Budgets<br />

sind mit durchschnittlich<br />

7500 Euro pro Film niedrig<br />

wie nie. Dabei trifft die<br />

vielbeklagte Piraterie die<br />

„typisch französischen“<br />

Produktionen (zu Deutsch:<br />

Kondompflicht) nur indirekt:<br />

Sie verkaufen sich im<br />

Ausland ohnehin schlecht,<br />

und auch auf Plattformen<br />

und bei Großanbietern wie<br />

Megavideo sucht man sie<br />

vergebens. Der französische<br />

Pornofilm leidet unter<br />

seiner Mittelmäßigkeit und<br />

einem Publikum, das US-<br />

Ware will und weiß, wo es<br />

sie findet.<br />

Ein Außenseiter jedoch<br />

hält Amerikanisierung und<br />

Massenproduktion erfolgreich<br />

stand: Die Gesellschaft<br />

Marc Dorcel, geführt vom<br />

ehrgeizigen Sohn Grégory<br />

Dorcel, reagiert gelassen<br />

auf die Flut von Amateur-<br />

Produktionen auf dem<br />

Pornomarkt. Dank hoher<br />

Budgets tragen ihre Filme<br />

das Label „Chic-Porno“. Die<br />

Mittel wiederum stammen<br />

aus einem sorgfältig organisierten<br />

Vertriebs- und<br />

Verbreitungsbusiness, der<br />

Haupteinnahmequelle des<br />

Unternehmens. Die Filmproduktion<br />

macht nur 20%<br />

des Gesamtumsatzes aus.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg<br />

erlaubt sogar Investitionen<br />

von 1,5 Millionen Euro<br />

in die Entwicklung der<br />

3D-Technik. Ein weiteres<br />

Schmankerl, das die Filme<br />

aus dem Hause Dorcel von<br />

der Masse abheben soll<br />

– auch wenn es die unter<br />

30-jährigen Internetnutzer<br />

wohl nicht mehr von<br />

Seiten wie Torrent oder<br />

Megavideo, Hauptfeinde der<br />

großen Produktionsfirmen,<br />

weglocken wird.<br />

Eine andere Idee, mit der<br />

die Dorcels das Publikum<br />

bei der Stange halten, ist der<br />

Mitmach-Porno. Über die<br />

Seite MyDorcel kann der<br />

Nutzer seinen eigenen Film<br />

mitproduzieren: Je besser<br />

sich der Film verkauft,<br />

umso kräftiger vermehrt<br />

sich sein Einsatz. Der auf<br />

diese Weise finanzierte Film<br />

„Les Demoiselles de Paris“<br />

war mit mehr als tausend<br />

Teilnehmern ein Überraschungserfolg<br />

– wohl auch<br />

dank des originellen Konzepts,<br />

denn der Coup blieb<br />

bisher ein Einzelfall.<br />

Wie kann es der Pornoindustrie<br />

gelingen, zumindest<br />

einen Teil der vielen<br />

potenziellen Neukunden zu<br />

gewinnen, die Feras Antoon<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 81


A SINGLE MAN<br />

(CEO - Manwin) zufolge<br />

noch nie einen Pfennig für<br />

ihre Filmchen ausgeben<br />

mussten? Die Internet-verwöhnte<br />

„Generation Gratis“<br />

bereitet einer Branche Kopfzerbrechen,<br />

die auf einer<br />

Goldmine sitzt und nicht<br />

weiß, wie sie das wertvolle<br />

Metall zutage fördern soll.<br />

FÜR DIE NEUE<br />

MEDIENLAND-<br />

SCHAFT IST DIE<br />

PORNOINDUSTRIE<br />

DER IDEALE<br />

CONTENT<br />

PROVIDER.<br />

Was früher in der gehetzten<br />

Heimlichkeit der Adult<br />

Book Stores und Pornokinos<br />

konsumiert wurde, ist<br />

deswegen heute immer und<br />

überall verfügbar. <strong>Das</strong> Herunterladen<br />

eines komprimierten<br />

Kurzfilmes dauert<br />

per Kabelmodem oder<br />

T 1-Leitung nur wenige<br />

Minuten. Online-Versandhäuser<br />

verschicken CDs<br />

und Videos per Express und<br />

in neutralen Umschlägen.<br />

In den Hotels der Mittel-<br />

und Luxusklasse gehören<br />

gebührenpflichtige Kinokanäle<br />

längst zur Grundausstattung,<br />

und Porno zum<br />

üblichen Angebot.<br />

Die weiterhin rasante<br />

Entwicklung der neuen<br />

Medien verspricht eine<br />

goldene Pornozukunft.<br />

Branchenkenner rechnen<br />

nach den Einführungen von<br />

Breitbandkabel, Internet II<br />

und Video-On-Demand mit<br />

bis zu zehnfachen Profitsteigerungen.<br />

<strong>Das</strong> wäre dann<br />

ein Branchenumsatz mit<br />

82 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

zwölf Nullen. Durchaus<br />

realisitisch, denn für die<br />

neue Medienlandschaft<br />

ist die Pornoindustrie der<br />

ideale Content Provider.<br />

Die Inhalte sind weltweit<br />

verständlich und zeitlos.<br />

Die Produktionskosten können<br />

meist auf ein Minimum<br />

reduziert werden. Die Branche<br />

benötigt keine teuren<br />

Hochschulabsolventen.Es<br />

gibt nicht einmal überbezahlte<br />

Stars.<br />

Viele Pornofirmen halten<br />

sich ihre Darsteller sogar als<br />

Angestellte, wie es in den<br />

Hollywoodstudios der 30er<br />

und 40er Jahre üblich. So<br />

verdienen die legendären<br />

Vivid Girls der gleichnamigen<br />

Firma ein- bis zweihunderttausend<br />

Dollar pro Jahr,<br />

plus Krankenversicherung.<br />

In den USA ein solides, mittelständisches<br />

Einkommen.<br />

Viele Pornostars sind heute<br />

verheiratet, haben Kinder,<br />

zahlen die Hypothek fürs<br />

Eigenheim und die Raten<br />

für den Minivan. Und<br />

deswegen scheint sich die<br />

Pornobranche so nahtlos<br />

in die Suburbia einzufügen.<br />

Wer durch das Valley<br />

fährt, muß die Sünde schon<br />

suchen. Ungeschminkt und<br />

angezogen wirken manche<br />

Stars und Sternchen<br />

so brav und bürgerlich,<br />

wie ihre redlichen Nachbarn.<br />

Morgens bringen sie<br />

ihre Kinder in die Schule,<br />

Abends gehen sie in den<br />

Supermarkt. Tagsüber<br />

gehen sie pünktlich zur<br />

Arbeit. Sie leben in adrett<br />

eingerichteten Appartments<br />

oder in jenen Fertighäusern,<br />

in denen man für wenig<br />

Geld den pastellfarbenen<br />

kalifornischen Komfort<br />

bekommt. Nicht einmal die<br />

auftoupierten Haare oder<br />

die chirurgisch verstärkten<br />

Körperpartien fallen weiter<br />

auf. Die gehören im Valley<br />

zum allgemeinen Schöheitsideal.<br />

Nur drüben, auf der<br />

anderen Seite der Hügel, auf<br />

den Parties der Rock- und<br />

Filmstars von Hollywood,<br />

gebärden sich die Pornostars<br />

wie man es von ihnen<br />

erwartet wie die Huren von<br />

Babylon. <strong>Das</strong> gehört zum<br />

Lifestyle, den sie verkaufen.<br />

Denn ein bisschen Illusion<br />

muß schon sein.<br />

Die 11<br />

bekanntesten<br />

Porno-<br />

darstellerinen<br />

der Welt!<br />

KELLY TRUMP<br />

(geb. Nicole Heyka)<br />

ANNA MALLE<br />

ASHLYN GERE<br />

ASIA CARRERA<br />

TERA PATRICK<br />

DRU BERRYMORE<br />

ILONA STALLER<br />

JENNA JAMESON<br />

SASHA GREY<br />

DEBI DIAMOND<br />

An der<br />

Ware selbst<br />

hat sich<br />

nicht viel<br />

2VORLIEBE verändert.<br />

Pornokonsumenten<br />

sind<br />

das dankbarste<br />

Publikum der Welt.<br />

Eine kurze Einleitung, ein<br />

bißchen Atmosphäre, solide<br />

Standfestigkeit der Herren,<br />

ausgiebige Offenherzigkeit der<br />

Damen - mehr verlangt die<br />

Käuferschaft gar nicht. Ganz<br />

im Gegenteil. Mehr wäre zu<br />

viel. Versuche, Pornografie<br />

künstlerisch aufzuwerten,<br />

sind immer fehlgeschlagen.<br />

Gewiss, auch in der Pornobranche<br />

gibt es Genres. Laut<br />

Adult Video News AVN, dem<br />

Branchenblatt, das ähnlich<br />

wie Variety in Hollywood,<br />

Klatsch und Umsatzzahlen<br />

kolportiert, bevorzugen jüngere<br />

Konsumenten Darstellerinnen<br />

und Darsteller mit<br />

Tätowierungen und Körperschmuck.<br />

<strong>Das</strong> bürgerliche<br />

Publikum mag dagegen die<br />

Illusion vom netten Nachbarsmädel.<br />

Es gibt Produktionen<br />

im Stil von Amateurvideos,<br />

Pornoversionen großer<br />

Hollywoodfilme, Cartoons<br />

und Nischenfilme für besondere<br />

Vorlieben. Doch trotz<br />

der breiten Produktpalette<br />

unterscheiden sich die Genres<br />

eher wie die Geschmacksrichtungen<br />

von Brausepulvern<br />

- egal ob Erdbeer, Himbeer<br />

oder Waldmeister, was bleibt<br />

ist letztendlich das angenehme<br />

Prickeln.<br />

VORLIEBE


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

SCHÖNHEIT IST EIN<br />

INDIVIDUELLES GUT.<br />

SO AUCH BEI DEN<br />

MURSI-FRAUEN,<br />

DEREN KOPFSCHMUCK<br />

AUSDRUCK IHRES<br />

SCHÖNHEITSIDEALES IST.<br />

DIES IST AUCH SO BEI<br />

DEN LIPPENTELLERN,<br />

ANDERS NOCH WÄH-<br />

REND DER SKLAVENZEIT.<br />

DA DIENTEN DIESE IN<br />

ERSTER LINIE DAZU, DIE<br />

FRAUEN FÜR ANDERE<br />

MÄNNER UNATTRAKTIV<br />

ZU MACHEN.


FOTO: JOERG PELTZER, PEGGY FREY TEXT : JOERG PELTZER, MELANIE HOLZGANG, ASTRID BIRNBAUM<br />

Auf dem Weg durch eine<br />

ANDERE WELT<br />

Motiviert und angetrieben durch den unbändigen Willen dort zu helfen,<br />

wo Hilfe am Nötigsten ist, hat sich eine Gruppe von 30 <strong>Schweizer</strong><br />

Velofahrern auf den Weg durch ein unbekanntes,<br />

interessantes und extrem attraktives Land gemacht.<br />

Die Rede ist von Äthiopien,<br />

ein Landstrich im Osten Afrikas, gezeichnet von Armut ,<br />

Stammeswesen und dennoch glücklichen Menschen.


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

Ein schweizer<br />

Traum GEGEN<br />

DIE ARMUT!<br />

In 2 ½ Wochen einmal mit dem Bike<br />

um den Äquator…ein Kindertraum?<br />

Nein! Pure Realität – zu 30igst in<br />

Äthiopien. 30 Biker legen zusammen<br />

knapp 40 000 Kilometer zurück in<br />

einem faszinierenden Land voller<br />

Kontraste. Doch die eigentliche Geschichte<br />

nimmt ihren Anfang vor gut<br />

einem Jahrzehnt: damals durchquert<br />

Dr. Jörg Peltzer erstmals mit dem Velo<br />

den Südwesten Äthiopiens – beladen<br />

mit 25kg Gepäck, mehrheitlich auf<br />

schwierigem Terrain. Die Motivation<br />

hinter den Strapazen ist eine Vision:<br />

die Gründung des ersten knochenchirurgischen<br />

Zentrums Äthiopiens<br />

in Jimma (STAR-Projekt). Bereits<br />

1999/2000 hat Dr. Peltzer 2 Jahre lang<br />

in Mettu, Äthiopien, gearbeitet. <strong>Das</strong><br />

Land und seine Bevölkerung haben<br />

ihn komplett in seinen Bann gezogen<br />

und ihn seither nicht mehr losgelassen.<br />

Peltzer: „<strong>Das</strong> alte Afrika ist gestorben,<br />

gleichzeitig ist das neue noch nicht<br />

geboren. Heutzutage findet man mit<br />

etwas Glück in den entlegendsten Gegenden<br />

eine kalte Coca-Cola – trotzdem<br />

scheint es unmöglich, eine konstante<br />

Kühlkette aufbauen zu können,<br />

um die Menschen bspw. gegen Polio<br />

impfen zu können. In gewissen Dörfern<br />

verkündet der sogenannte „Marktschreier“<br />

die Neuigkeiten des Tages<br />

auf dem Marktplatz – und nur 100 m<br />

neben ihm steht ein Jugendlicher und<br />

telefoniert mit seinem Handy. Diese<br />

Gegensätze sind in Afrika wahnsinnig<br />

frapant. Äthiopien ist ein Land voller<br />

Kontraste – die Schönheit des Landes<br />

und seiner Bevölkerung widerspricht<br />

in schockierender Art und Weise dem<br />

allgegenwärtigen Elend und dem<br />

desolaten Gesundheitswesen.“ Die<br />

Vision von Dr. Peltzer ist inzwischen<br />

Realität: das STAR-Projekt in Jimma,<br />

erstes Zentrum für Knochenchirurgie<br />

in Äthiopien, besteht seit nunmehr<br />

6 Jahren. Mit der Velotour vor 11<br />

I<br />

„40.000 km<br />

mit dem Velo durch<br />

Äthiopien“ - UM DEN<br />

MISSSTÄNDEN<br />

EIN WENIG<br />

ENTGEGEN ZU WIRKEN!


DIE BEKANNTEN<br />

MURSIFRAUEN HIER<br />

OHNE DEN LIPPEN-<br />

TELLER ABER MIT<br />

KOPFSCHMUCK<br />

MICHAEL EGGERSCHWILER<br />

ALLE TOURTEILNEHMER<br />

<strong>2012</strong> FÜR GOSTAR<br />

TEACHING IM SPITAL JIMA<br />

BEI KOMPLEXER<br />

KNOCHENFEHLSTELLUNG<br />

Jahren konnten damals die ersten 1350<br />

Operationen finanziert werden. Da das<br />

STAR-Projekt weiterhin von Spendengeldern<br />

und geschicktem Foundraising<br />

abhängig ist, beschliesst Dr. Peltzer<br />

die Velotour dieses Jahr zu wiederholen.<br />

Peltzer: „Ich habe mir das ehrgeizige<br />

Ziel gesteckt, mit einer grossen<br />

sportlichen Aktion 1 Million Franken<br />

einzustrampeln. Ich konnte stolze 30<br />

Personen von unserem Projekt und der<br />

Teilnahme an dieser Abenteuerreise<br />

überzeugen. Jeder Teilnehmende hat<br />

ein „Abenteuerticket“ für 20.000 Franken<br />

zu ersteigern. Ursprünglich war<br />

die Idee, diversen Firmen die Möglichkeit<br />

zu geben, einen interessierten<br />

Mitarbeiter als „Firmendelegierten“<br />

auf die Reise mitzuschicken. Schlussendlich<br />

waren aber unsere jeweiligen<br />

Ansprechspartner in den Kaderpositionen<br />

so von der Idee begeistert,<br />

dass die meisten beschlossen, gleich<br />

selber in die Pedalen zu treten und<br />

dieses spannende Abenteuer nicht zu<br />

verpassen. <strong>Das</strong> Endresultat war eine<br />

heterogene Gruppe von 30 <strong>Schweizer</strong>n<br />

mit unterschiedlichstem beruflichen<br />

Hintergrund, die meisten eine Kaderposition<br />

in ihrer Firma innehabend.<br />

So fanden sich Vertreter aus Sport,<br />

Medizin, Wirtschaft, Industrie und<br />

Bankenwesen, um gemeinsam dieses<br />

Abenteuer anzutreten.“


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

„ Gegensätze von<br />

SCHÖNHEIT<br />

UND ELEND!“<br />

In ganz Afrika stehen die Schönheit<br />

der Natur und der Menschen in einem<br />

krassen Gegensatz zu den erdrückenden<br />

Bildern der Armut und des<br />

Elends. Äthiopien zählt heute gemäss<br />

der UNO zu den ärmsten Ländern<br />

dieser Welt.<br />

Äthiopien beheimatet über 80 Milllionen<br />

Menschen, die rund 90 verschiedenen<br />

Volksgruppen angehören.<br />

Der Grossteil der Bevölkerung lebt<br />

als einfache Bauern und Handwerker<br />

auf dem Land. Die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung beträgt 49 Jahre. Der<br />

Anteil der Analphabeten ist mit 60%<br />

erschreckend hoch. Rund die Hälfte<br />

der Menschen ist mangelernährt, drei<br />

Vierteln ist gar der Zugang zu sauberem<br />

Wasser verwehrt.<br />

Ursachen der prekären Ernährungssituation<br />

sind unter anderem Dürre<br />

und Überschwemmungen in Gebieten<br />

mit weit verbreiteter Entwaldung und<br />

magere landwirtschaftliche Erträge infolge<br />

archaischer Anbaumethoden. Ein<br />

rasantes Bevölkerungswachstum sowie<br />

drastisch sinkende Weltmarktpreise<br />

88 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

JÖRG PELTZER<br />

Der <strong>Schweizer</strong> Chirurg und Traumatologe Dr. Jörg Peltzer engagiert sich<br />

seit 1999 in medizinischen Hilfsprojekten in Äthiopien. Der grosse Mangel<br />

an Kenntnissen und Infrastruktur im Bereich der Unfallchirurgie im Land<br />

führte zur Idee, im Universitätsspital in Jimma, einer grösseren Stadt im<br />

Südwesten des Landes, eine Abteilung für Knochen- und Unfallchirurgie<br />

zu errichten, welche zugleich der Ausbildung von äthiopischen Spitalfachkräften<br />

dienen soll. Die Idee des STAR-Projekts wurde von den lokalen<br />

Spitalverantwortlichen freudig aufgenommen und 2006 konnte unter<br />

<strong>Schweizer</strong> Patenschaft das erste und bislang einzige traumatologische<br />

Zentrum Äthiopiens eröffnet werden.<br />

für in Äthiopien produzierte Güter wie<br />

Kaffee und Baumwolle verschärfen die<br />

Situation zusätzlich.<br />

Desweiteren leidet das Land am<br />

Horn von Afrika unter kriegerischen<br />

Konflikten, immenser Überschuldung,<br />

Korruption und einem desolaten Gesundheitssystem.<br />

HUNGER UND NOT<br />

Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern<br />

der Welt. Schätzungsweise 49%<br />

der Bevölkerung sind unterernährt.<br />

Auch in guten Erntejahren bleiben<br />

Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe<br />

angewiesen. Ursachen ist unter<br />

anderem ein Bevölkerungswachstum<br />

um 2 Millionen jährlich in den letzten<br />

zehn Jahren. Aber auch der Verfall<br />

der Kaffeepreise führte 2003 zu einem<br />

Anstieg des Hungers in manchen<br />

www.gostar.ch<br />

Landesteilen. Während Dürreperioden<br />

früher in Abständen von 25 bis 30 Jahren<br />

auftraten, kommt es mittlerweile<br />

in Abständen von vier bis fünf Jahren<br />

zu Dürren. Hier erlebt man den täglichen<br />

Kampf um Wasser, denn 75%<br />

der Bevölkerung hat keinen Zugang zu<br />

sauberem Trinkwasser.<br />

UNBESCHREIBLICHE<br />

LANDSCHAFT<br />

Afrika - eine unglaublich spektakuläre<br />

Landschaft. Mit wahnsinnig intensiven<br />

Farben der Erde und der Pflanzen.<br />

Auf einem Quadratmeter findet man<br />

20 verschiedene Grüntöne. Die rote<br />

Erde, die auf den Strassen wandelnden<br />

Kuhherden in ihren Braun- und<br />

Grautönen, das Grün der Flora und<br />

der blaue Himmel sind immer wieder<br />

eine pure Augenweide und strahlen


ÜBERALL IM LANDE<br />

DURCHQUEREN RINDER-<br />

HERDEN DIE WEGE UND<br />

STRASSEN<br />

eine unglaubliche Wärme aus. Wir<br />

Menschen können uns daran kaum<br />

sattsehen. Verbunden mit dem Blick<br />

der unglaublichen Weite des Landes<br />

gibt es uns ein Gefühl von erhabener<br />

Freiheit. Im Vergleich mit der Schweiz,<br />

vor allem im Mittelland, eine wahnsinnige<br />

Bevölkerungsdichte. In Äthiopien<br />

kann der Blick über 30-40 km in die<br />

Ferne schweifen, ohne jeglichen Hinweis<br />

auf eine Zivilisation - unglaublich<br />

beeindruckend“. Die Landschaft ist<br />

in der Tat spektakulär. Die Wenigsten<br />

wissen, dass Äthiopien neben Lesotho<br />

das höchstgelegenste Land Afrikas ist.<br />

DER MARKTGANG!<br />

HIER WERDEN WAREN<br />

VERKAUFT UND KOMMUNI-<br />

KATION GEPFLEGT<br />

EIN NORMALER<br />

WASCHTAG FÜR<br />

FRAUEN UND<br />

KINDER AM FLUSS<br />

50 % seiner Fläche liegen höher als<br />

1.200 Meter, mehr als 25 % über 1.800<br />

Meter, über 5 % erreichen gar Höhen<br />

über 3.500 Meter. Der Grossteil des<br />

Landes wird vom Hochland von Abessinien<br />

eingenommen, wo sich auch die<br />

Hauptstadt, Addis Abeba, auf 2.370m<br />

ü. M. befindet. Quer durch das Land<br />

zieht der sogenannte „Abessinische<br />

Graben“, welcher Landschaften entstehen<br />

lässt, die den Nationalparks der<br />

USA Konkurrenz machen. Aufgrund<br />

der Höhenunterschiede lassen sich<br />

auch 3 unterschiedliche Klimazonen<br />

unterscheiden (tropisch, warm, kühl).<br />

In den letzten Jahrzehnten litt Äthiopien<br />

wohl auch aufgrund der globalen<br />

Erwärmung unter mehreren Dürreperioden,<br />

mit teilweise auch Hungersnöten<br />

als Folge. Daher rühren wohl auch die<br />

mit Äthiopien typischerweise assoziierten<br />

Bilder eines dürren- und wüstenähnlichen<br />

Landes. Im grossen afrikanischen<br />

Grabenbruch liegen viele, meist<br />

vulkanische Seen. Der Langano ist wegen<br />

seines hohen Gehaltes an Natriumhydrogencarbonat<br />

einer der wenigen<br />

Seen, in denen man baden kann, da er<br />

frei von Bilharzioseerregern ist und am<br />

Lake Shamo und Lake Abayo kann man<br />

sich kaum sattsehen. Während der Lake<br />

Chamo aufgrund des hohen Eisengehaltes<br />

seines Grundes eine rötliche<br />

Färbung zeigt, strahlt der Lake Abaya<br />

im schönsten Blau – die beiden Seen<br />

liegen nur wenige Kilometer voneinander<br />

entfernt und sind getrennt durch<br />

eine Gebirgskette mit dem poetischen<br />

Namen „Bridge of God“. Der Omo-<br />

River, einer der grössten Flüsse dieses<br />

Landes – wunderschön, zieht sich wie<br />

ein roter Faden durchs Land und ist<br />

Heimat für Krokodile, Hippos...<br />

DIE SCHWEIZ,<br />

EINER DER GRÖSSTEN<br />

KAFFEABNEHMER!<br />

Aufgrund seiner unterschiedlichen<br />

Höhenlagen ist Äthiopien Heimat für<br />

eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.<br />

Von der Savanne über den tropischen<br />

Regenwald bis hin zu alpinem Klima<br />

haben sich hier viele Lebensräume etabliert.<br />

Äthiopien ist unter anderem die<br />

Heimat des Kaffees – die Schweiz ist einer<br />

der grössten Abnehmer des äthiopischen<br />

Kaffees. Ist man hier unterwegs,<br />

begegnen einem die wunderschönen<br />

Schirmakazien, Baobabs, Feuerlilien,<br />

die im heissesten Rot erstrahlen, sowie<br />

riesige Kakteenbäume. In den höheren<br />

Lagen finden sich auch nadelartige Gewächse.<br />

Erstaunlicherweise findet sich<br />

auch sehr viel Eukalyptus – Ergebnis<br />

einer Aufforstung mit Eukalyptusbäumen<br />

im Jahre 1905. Ein grosser Teil der<br />

Fläche Äthiopiens ist mit Plantagen besetzt<br />

(Bananen, Baumwolle oder Teff)<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 89


HAMAR,<br />

MURSI UND KONSO!<br />

DER SÜDWESTEN ÄTHIOPIENS<br />

WIRD NICHT UMSONST „DAS<br />

MUSEUM DER VÖLKER“ GE-<br />

NANNT: ER IST HEIMAT VON<br />

EINEM KNAPPEN DUTZEND<br />

UNTERSCHIEDLICHER STÄMME,<br />

WELCHE NACH WIE VOR NACH<br />

IHREN EIGENEN REGELN LEBEN.<br />

„<br />

<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

Auf den Spuren der<br />

Die HAMAR<br />

Viehzucht als<br />

Überlebensstrategie“<br />

(Der Stamm der Hamar (auch Hamer,<br />

Hamma, Hammer, Amar oder Amer)<br />

ist mit rund 42.000 Stammesmitgliedern<br />

eine kleinere traditionelle Bevölkerungsgruppe<br />

im Süden Äthiopiens.<br />

Sie leben in der Omo Region und<br />

deren Hauptstadt Turmi, welche allen<br />

eine zentrale Anlaufstelle bietet, als<br />

Halbnomaden.<br />

<strong>Das</strong> Volk lebt in und rund um die<br />

Stadt verteilt, wie die meisten pastoralen<br />

Stämme Afrikas, verpflegt sich<br />

hauptsächlich durch eigenen Anbau.<br />

Dieser beinhaltet das Aussähen<br />

und Ernten von Hirse, Bohnen und<br />

anderen landwirtschaftlichen Produkten,<br />

die in dieser Region gedeihen<br />

können, ebenso wie die Rinderzucht.<br />

Diese Subsistenzwirtschaft ist Teil der<br />

Überlebensstrategie, da der Anbau nur<br />

für sich selbst dient und nicht für den<br />

Verkauf. Durch die Haltung größerer<br />

Ziegen- und Rinderherden besitzen<br />

die Hamar weitere kostbare Güter,<br />

wie die Milch der Tiere, deren Blut<br />

und natürlich das Fleisch. Sie färben<br />

90 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

sich ihre Haare mit einer Mischung<br />

aus Tierfetten und rotem Ocker – sie<br />

verströmen auch einen entsprechend<br />

intensiven Geruch. Ein Dorf besteht<br />

aus mehreren aneinandergereihten Tukuls<br />

(äthiopische Häuser), erbaut aus<br />

Stroh und Holz, je nach Stammeszugehörigkeit<br />

in unterschiedlicher Form<br />

und Farbe erbaut. Die Tukuls passen<br />

sich harmonisch in die weiten Landschaften<br />

Äthiopiens ein und sind wunderschön<br />

anzusehen im Gesamtbild<br />

der Landschaft. <strong>Das</strong> Tukul besteht aus<br />

lediglich einem Raum, der je nachdem<br />

noch unterteilt sein kann. Die Familie<br />

schläft auf Ziegenfellen, normalerweise<br />

ist eine Feuerstelle vorhanden und<br />

einige einfache Möbel aus Holz. Ein<br />

großes Ereignis im Leben der Hamar<br />

ist der wöchentlich stattfindende Wochenmarkt.<br />

Hier können auch alle jene<br />

kostbaren Waren, wie Fleisch, Getreide<br />

und Milch ergattern, die von ihrem<br />

eigenen Anbau, beziehungsweise der<br />

Zucht, nicht ausreichend genährt werden.<br />

Oftmals treffen sich die Stammesmitglieder<br />

aber auch einfach nur, um<br />

sich zu treffen, da der Markt eine gute<br />

Gelegenheit bietet, sich mit anderen<br />

auszutauschen und zu reden.<br />

Neben Lebensmitteln bietet der Markt<br />

den Künstlern unter den Hamar die<br />

Möhlichkeit, ihre Werke anzubieten.<br />

So versteht sich das Volk sehr gut mit<br />

dem Töpferhandwerk. Die Nähe zur<br />

Natur hat es ihnen schon früh ermöglicht,<br />

den Umgang mit Lehm und Ton<br />

zu üben. Wunderschöne Krüge und<br />

Schalen sind daher keine Seltenheit.<br />

ETHIK, TRADITION UND<br />

KULTUR DER HAMAR...<br />

AUFFÄLLIG DER<br />

ROTE KÖRPER<br />

DURCH IHRE<br />

BRÄUCHE STIL-<br />

VOLL GESTALTET<br />

- DIE HAMAR


Die enge Verbundenheit zu Ton und<br />

Lehm zeigen die Hamar auch in ihrer<br />

Haarpracht. Sind sie von Natur aus<br />

normalerweise mit schwarzen Haaren<br />

bestückt Die meisten Hamar Frauen<br />

tragen rote Haare, welche durch roten<br />

Ton, Butter oder Ocker gefärbt werden.<br />

Als weiteren Schmuck tragen die<br />

Frauen des Stammes oftmals Kauri-<br />

Muscheln, aber auch normale Perlen<br />

zieren als Ketten die Hälse oder die<br />

Kleidung. Neben den Ketten tragen<br />

Hamar Frauen Metallringe um den<br />

Hals. Dies wirkt auf den Betrachter zunächst<br />

verunsichernd, hat aber einen<br />

ganz klaren traditionellen Ursprung.<br />

Bei diesem Volk ist es nicht selten, dass<br />

ein Mann, etwa ein starker Krieger<br />

oder Jäger, mehrere Frauen hat. Ist<br />

eine Frau die Zweite ihres Mannes,<br />

muss sie zwei Ringe aus Metall um ihren<br />

Hals tragen. Die erste Frau hat nur<br />

Einen, der eine Art Stab als Anhänger<br />

besitzt.<br />

Auch die Männer zeichnen sich durch<br />

Schmuck aus. Sobald er als Jäger ein<br />

großes Tier erlegt oder als Krieger einen<br />

Feind getötet hat, darf er eine mit<br />

Federn besteckte Lehmkappe tragen,<br />

die Ihn bis zu ein Jahr nach diesem<br />

Ereignis noch auszeichnet.<br />

Oftmals ist es für Männer nicht immer<br />

einfach eine Frau zu bekommen. Statt<br />

bei deren Eltern um die Hand anzuhalten,<br />

müssen sie sozusagen einen<br />

‚Preis‘ zahlen. Dieser kann bis zu 30<br />

Ziegen und 20 Rinder betragen. Nicht<br />

gerade wenig für einen einfachen<br />

Bauern. Daher kommt es auch oft vor,<br />

dass sich manch ein Bräutigam bis auf<br />

sein Lebensende verschuldet, um diese<br />

‚Kosten‘ zu tragen.<br />

DAS BULLJUMPING<br />

In vielen afrikanischen Stämmen ist<br />

es ein Brauch, dass Heranwachsende<br />

erst eine Prüfung ablegen müssen,<br />

damit sie sich zu den Erwachsenen des<br />

Stammes zählen dürfen. So ist es auch<br />

bei den Hamar. Die jungen Männer<br />

müssen, wenn sie dieses Initiationsritual<br />

bestehen wollen, über eine Reihe<br />

von Rindern springen. Erst wenn sie<br />

dies geschafft haben, sind sie ein vollwertiges<br />

Mitglied der Gesellschaft.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 91


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

„ Die KONSO,<br />

das harte Leben in Clans“<br />

LEBEN IN DER NÄHE DES FLUS-<br />

SES SAGAN IN SÜDWEST-ÄTHIO-<br />

PIEN. ES GIBT NOCH ETWA 250.<br />

000 KONSO IN ÄTHIOPIEN, WEL-<br />

CHE IN 9 CLANS MIT JEWEILS<br />

EINEM VORSTEHENDEN CHEF<br />

ORGANISIERT SIND.<br />

GEOGRAFIE Geprägt sind die Gemeinden vor<br />

Die Gegend südlich der Stadt Arba allem durch ihren ausserordentlichen<br />

Minch in der Nähe des Abayasees, sozialen Zusammenhalt. Feste werden<br />

in der die Konso leben, leidet unter rund ums Jahr gefeiert und Bräuche<br />

Trockenheit. Die Böden sind karg gewissenhaft begangen. Holzstatuen,<br />

und wüstenhaft, sodass die Felder, um die im Boden stecken, erinnern an ver-<br />

Landwirtschaft betreiben zu können, storbene Mitglieder des Stammes, vor<br />

stetig bewässert werden müssen. Ein allem solche, die heroische Taten im<br />

grosser Teil ihres Landes ist terras- Krieg begangen haben. Die Konso lesenförmig<br />

angelegt und mit Bäumen ben nach ihren eigenen Gesetzen und<br />

bepflanzt, die fruchtbaren Felder sind Regeln. Besteht im Klan ein ungelös-<br />

alle bewässert und gedüngt.<br />

ter Konflikt und steht Aussage gegen<br />

In ihrem Leben haben sich die Konso Aussage, so müssen die Betroffenen<br />

an die Natur angepasst. Sie betreiben ihre Hand auf den „Wahrheitsstein“<br />

„<br />

intensive Landwirtschaft, um Grund- auf dem Marktplatz legen. Denjeninahrungsmittel<br />

wie Mais und Hirse gen, der mit der Hand auf dem „Stein<br />

bereitzustellen; dazu kommen der der Weisen“ lügt, wird ein schneller<br />

Anbau von Kaffee und Baumwolle. Tod ereilen, sagen die Konso.<br />

.<br />

SITTEN UND BRÄUCHE Die MURSI,<br />

Die Mitglieder des Stammes der Kon- naturverbunden und leicht<br />

so lieben die Arbeit. Sie bestellen ihre<br />

aggressiv“<br />

Felder das ganze Jahr und schon kleine<br />

Kinder werden in die Geheimnisse <strong>Das</strong> Mursivolk ist eine ethnische<br />

des richtigen Anbaus eingeweiht. Gruppe im Südwesten Äthiopiens. <strong>Das</strong><br />

Kinder heiraten meist schon mit 15 kleine Volk lebt im unteren Teil des<br />

Jahren und die Partner müssen aus Omo-Tals. Ihr konkreter Lebensraum<br />

dem eigenen Stamm gewählt werden. liegt zwischen den beiden Flüssen<br />

Nichtchristen können bis zu vier Frau- Omo und Mago bzw. dem Magoen<br />

haben. Jede Familie lebt dann in Nationalpark und Omo-Nationalpark,<br />

ihrer eigenen Hütte, die unter der Ver- ca. 100 km nördlich der kenianischen<br />

waltung des Mannes steht und auch Grenze. <strong>Das</strong> kleine Areal zwischen<br />

nur an Männer vererbt werden kann. den beiden afrikanischen Flüssen<br />

92 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

ist die isolierteste Region in ganz<br />

Äthiopien und ist für Aussenstehende<br />

aufgrund fehlender Strassen schwer<br />

zugänglich. Die Menschen der Mursi<br />

leben in kleinen Hütten, die sie aus<br />

Lehm und Holz bauen. Die Hütten<br />

sind rund und mit Holzstämmen verdichtet.<br />

Als Eingang dient eine kleine<br />

Öffnung. Die kleinen Behausungen<br />

sind relativ stabil gebaut und ergeben<br />

zusammen ein kleines Dorf. Sobald<br />

das Volk von seinen anderen Wohnorten<br />

wieder zurückkehrt, können<br />

die kleinen Heime wieder bewohnt<br />

werden. Der Omo ist einer der grössten<br />

Flüsse in Äthiopien. Er entspringt<br />

dem Gebiet westlich der Hauptstadt<br />

Addis Abeba und östlich des Äthiopischen<br />

Hochlandes. Der Unterlauf des<br />

Omos bildet die Grenze zwischen der<br />

„Region der südlichen Nationen, Nationalitäten<br />

und Völker“ und der Region<br />

„Oromiyaa“, die gleichzeitig die östliche<br />

Grenze des Margo - Nationalparks<br />

ist. Der Fluss mündet nördlich an der<br />

Grenze zu Kenia in den Turkanasee.<br />

Neben dem Mursivolk leben weitere<br />

verschiedene Volksgruppen und kleine<br />

Stämme an den Ufern des Omo. Diese<br />

Stämme sind die Nyangatom, Surma,<br />

Hamar, die Kara, <strong>Das</strong>sanetch, Bodi<br />

und Arbore. Sie leben teilweise in<br />

Frieden, aber auch in kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen mit dem


KINDER IM STAMM<br />

DER KONSO<br />

Mursivolk. Einige der Völkergruppen<br />

verbindet eine ähnlich klingende<br />

Sprache vom nilotischen Sprachstamm<br />

miteinander. Die Flusslandschaften<br />

der beiden Flüsse Omo und Mago<br />

sind für die Mursi und alle anderen<br />

dort lebenden Stämme die wichtigste<br />

Quelle ihrer Ernährung. Die jährlichen<br />

Überschwemmungen des Omo<br />

machen das Land rings um den Fluss<br />

zu fruchtbarem Ackerland und bietet<br />

ihnen somit die Möglichkeit, hier das<br />

Gemüse anzubauen, das Mensch und<br />

Tier täglich benötigen. Die zahlreichen<br />

Rinderherden der Mursis bekommen<br />

vom Omo ihr tägliches Wasser. Die<br />

Region um den Omo hat zwei Regenzeiten<br />

im Jahr. Der erste Regen fällt<br />

zwischen März und April, die Mursi<br />

nennen diesen grossen Regen „oivoi“,<br />

die nächste Regenzeit ist zwischen<br />

Oktober und November und wird der<br />

kleine Regen oder „loru“ genannt.<br />

Aufgrund der erhöhten Flusspegel des<br />

Mago und Omo während der Regenzeiten<br />

sind die Mursi gezwungen,<br />

ihre Lebenspunkte zu verändern und<br />

an andere Orte zu ziehen, die ihnen<br />

Sicherheit bieten.<br />

SOZIALE STRUKTUR<br />

Die Mursi sind ein zurückgezogenes<br />

Volk in Äthiopien, die leicht aggressiv<br />

Medizinische Situation<br />

DRAMATISCHE ZUSTÄNDE<br />

Die medizinische Versorgung in Äthiopien ist meistenorts rudimentär. Die<br />

Erstversorgung der erkrankten und verunfallten Menschen erfolgt durch<br />

Pflegepersonal in lokalen, oft mangelhaft ausgestatteten Gesundheitsstationen,<br />

den «District Health Stations». Schwierigere Fälle werden ins nächste<br />

Zentrumsspital verwiesen, wo die Patienten erstmals ärztlich beurteilt,<br />

behandelt und bei Bedarf operativ versorgt werden. Diese «District Hospitals»<br />

sind meist die einzige medizinische Anlaufstelle für mehrere Millionen<br />

Menschen im jeweiligen Distrikt.<br />

DER LANGE WEG INS SPITAL<br />

80% der Bevölkerung wohnen 40 und mehr Kilometer von der nächsten<br />

Strasse und somit oft Tagesreisen vom nächsten Spital entfernt. Die kranken<br />

und verletzten Menschen müssen auf einfachsten Tragen über Stock<br />

und Stein balanciert werden. Für viele kommt die medizinische Hilfe zu<br />

spät: Bei über 90% der Notfälle, oftmals «einfache» Fälle wie Blinddarmentzündung<br />

oder eingeklemmter Leistenbruch, versterben die Menschen an<br />

Komplikationen noch vor dem Eintreffen im Spital.<br />

VERZÖGERTE BEHANDLUNG<br />

NORMALITÄT<br />

<strong>Das</strong> Erreichen des Spitals garantiert noch keine rechtzeitige und angemessene<br />

Behandlung. Die äthiopischen Spitäler sind permanent masslos<br />

überfüllt, die medizinische Versorgungskapazität ist ungenügend. Die Patienten<br />

müssen oft stunden- oder gar tagelang in endlosen Warteschlangen<br />

ausharren. Wann die ärztliche Erstbeurteilung und eine allfällige Spitalaufnahme<br />

erfolgen, ist höchst ungewiss und oft extrem verzögert.<br />

<strong>Das</strong> Vertrauen der Menschen in das lokale Gesundheitswesen ist entsprechend<br />

gering, allgemeine Verunsicherung ist spürbar und die Angst vor<br />

Amputationen und Fehlbehandlungen ist omnipräsent.<br />

DEFIZITE IN DER<br />

UNFALLCHIRUGIE<br />

Für die Behandlung von Unfallverletzten fehlen landesweit das nötige<br />

Fachwissen, die technischen Einrichtungen und das Operationsmaterial.<br />

Wasser- und Stromausfälle sind alltäglich, verlangsamen den Arbeitsrhythmus<br />

in den Spitälern und erschweren das Einhalten der einfachsten<br />

Hygiene- und Sterilitätsregeln. In den überfüllten chirurgischen Abteilungen<br />

hängen Patienten mit Knochenverletzungen oft monatelang an<br />

Streckungsvorrichtungen. Für die meist offenen, infizierten Knochenbrüche<br />

und komplexen Weichteilverletzungen existiert kein Behandlungskonzept<br />

und besteht somit wenig Hoffnung auf Ausheilung. Um das Leben des<br />

Patienten zu retten ist eine Amputation oft unumgänglich.<br />

BEHINDERUNG<br />

STATT GENESUNG<br />

Die Folgen der desolaten Zustände im Gesundheitswesen finden sich in<br />

jedem Dorf. Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung ist durch eine unfallbedingte<br />

bleibende Behinderung stark beeinträchtigt, für den Unterhalt<br />

der Familie nicht mehr einsatzfähig und sozial desintegriert. Besonders<br />

gravierend für eine afrikanische Familie ist der Ausfall der Frau und Mutter,<br />

welche die zentralen Aufgaben zur Versorgung der Familie innehat. Äthiopien<br />

ist durch den hohen Anteil verkrüppelter und somit arbeitsunfähiger<br />

Menschen in seiner Entwicklung gebremst. Mit geeigneten unfallchirurgischen<br />

Konzepten kann die Situation verbessert werden. In vielen Fällen ist<br />

eine Genesung mithilfe einer korrekten chirurgischen Versorgung möglich.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 15


„<br />

<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

SCHWEIZER<br />

KÖPFE<br />

für Äthiopien“<br />

Chida<br />

Jinka<br />

Karo<br />

DIE SPEKTAKULÄRE<br />

REISESTRECKE<br />

Tag 1: Addis Abeba nach Debre (50km)<br />

Tag 2: Debre nach Lake Langano (163km)<br />

Tag 3: Lake Langano nach Sodo (167km)<br />

Tag 4: Sodo nach Arba Minch (120km)<br />

Tag 5: Arba Minch nach Konso (87km)<br />

Tag 6: Konso nach Jinka (144km)<br />

Tag 7: Jinka über Key Afer nach Turmi (116km)<br />

Tag 8: Turmi nach Karo (56km)<br />

Tag 9: Karo nach Jinka (87km)<br />

Tag 10: Jinka nach Arba Minch (140km)<br />

Tag 11: Arba Minch nach Chencha (35km)<br />

Tag 12: Von Chencha nach Sodo nach Loma (156km)<br />

Tag 13: Von Lome nach Abba Kella (120km)<br />

Tag 14: Von Abba Kella nach Jimma (80km)<br />

Tag 15: Von Jimma nach Weliso (236km)<br />

Tag 16: Von Weliso nach Addis Abebba (114km)<br />

ADIS<br />

ABEBA<br />

Mojo<br />

Jimma<br />

Lake Langano<br />

Shashemene<br />

Sodo<br />

Arab Minch<br />

Konso<br />

Turmi<br />

Die Tour<br />

auf unbekannte Menschen reagieren.<br />

Sie selbst nennen sich in der<br />

surmischen Sprache „Mun“. Es sind<br />

freundliche Menschen, die fernab der<br />

Zivilisation mit ihren Traditionen und<br />

grösstenteils ohne das Geld der zivilisierten<br />

Welt leben. Wie die meisten<br />

Naturvölker achten und schätzen sie<br />

die Natur und leben in Einklang mit<br />

der vorherrschenden Wildnis, in der<br />

sie sich befinden. Die Mursi sind von<br />

der Natur und den Ressourcen, die<br />

sie umgeben, abhängig. Sie leben mit<br />

sehr einfachen Mitteln und nutzen das,<br />

was ihnen die Natur bietet. Die Rinder<br />

sind ihr einziges und elementarstes<br />

Vermögen, dass ihnen in Zeiten von<br />

Ernteausfällen die Möglichkeit bietet,<br />

andere Lebensmittel zu tauschen.<br />

Daher ist eine gute Rinderzucht,<br />

Weideland und ausreichend Wasser für<br />

das Leben der Mursi Grundlage aller<br />

sozialen Begebenheiten. Bedenkt man,<br />

dass eine Horde Rinder an die Familie<br />

der Braut gezahlt werden muss, dann<br />

wird klar, welche Bedeutung das Land<br />

und das Wasser für die Mursi haben.<br />

<strong>Das</strong> Volk der Mursi lebt im Allgemeinen<br />

ohne eine ernannte Führungsrolle.<br />

Eine festgelegte Rolle innerhalb ihrer<br />

Gesellschaft ist eine Art Priester,<br />

der in der Mursi Sprache „komoru“<br />

genannt wird. Der Priester, dessen<br />

Funktion von einem Familienmitglied<br />

vererbt wird, ist für politische wie<br />

öffentliche Aufgaben verantwortlich.<br />

Eine andere wichtige Position zwischen<br />

den Mursi ist der „jalaba“.<br />

Aufgrund der persönlichen und<br />

rednerischen Fähigkeiten kann ein<br />

Mann sich zu der Position des „jalaba“<br />

entwickeln. Ein „jalaba“ zeigt sich<br />

besonders geschickt im öffentlichen<br />

Umgang mit anderen Gruppen<br />

oder Stämmen, bei denen friedliche<br />

Debatten gehalten werden sollen. Er<br />

sorgt für das friedliche Miteinander<br />

im täglichen Leben und vermittelt<br />

zwischen den Volksgruppen. Der<br />

„jalaba“ hat ebenfalls die Aufgabe,<br />

etwaige Debatten um den Landbesitz<br />

mit der Regierung zu besprechen, die<br />

Gedanken und Wünsche des Volkes an<br />

die Regierungsvertreter zu übermitteln<br />

und die Antworten dem Volk wiederzugeben.<br />

Männer werden einem „Ältestenrat“<br />

zugehörig, der soziale Funktion<br />

innerhalb des Stammes hat. Um in den<br />

Ältestenrat aufgenommen zu werden,


müssen sie körperlich erwachsen und<br />

verheiratet sein. Daher werden sie kurze<br />

Zeit nach der Hochzeit in den Rat<br />

aufgenommen und erhalten den Status<br />

„rora“ – „die jüngeren Ältesten“. Die<br />

„rora“ sind eine Art „Mursi Polizei“.<br />

Nachdem eine neue Gruppe mit neuen<br />

Mitgliedern geformt wurde, steigen<br />

die „rora“ in ihrem Rang auf und werden<br />

„bara“ – „die Senioren Ältesten“.<br />

Die älteren „bara“ hingegen werden<br />

„karui“ („die pensionierten Ältesten“).<br />

Die „bara“ haben die Autorität, endgültige<br />

Entscheidungen für die Mursigruppe<br />

zu treffen. Die „karui“ sind die<br />

Supervisoren, sie helfen den jüngeren<br />

„bara“ bei ihrer Entscheidungsfindung<br />

und geben ihnen Ratschläge.<br />

Jeder einzelne Stamm („bhuran“) hält<br />

seine eigene Anordnung des Ältestenrates<br />

ab. Diese werden im selben<br />

Jahr veranstaltet, entsprechend den<br />

strengen Präzedenzregeln.<br />

Dabei hat der Stamm der „Ariholi“<br />

von Vorzug. Die Gruppe wird als „der<br />

Magen“ („kiango“) genannt, weil sie<br />

der erste Mursi Stamm waren, der sich<br />

in dem Gebiet angesiedelt hat. Daraufhin<br />

folgt der Stamm „Gongulobibi“,<br />

dann „Dola“.<br />

DIE RINDERZUCHT<br />

Eine der langen und wichtigsten Traditionen<br />

der Mursi ist die Rinderzucht.<br />

Die Rinder stellen für das kleine Volk<br />

eine Sicherung gesamten Lebens dar,<br />

ihrer Nahrungsmittel und stärken ihre<br />

Machtstellung neben anderen Volksgruppen.<br />

Wenn starke Regenfälle<br />

die Ernte vernichten, werden Rinder<br />

gegen Getreide und andere lebenswichtige<br />

Nahrungsgüter eingetauscht.<br />

Die Rinder selbst bieten ihnen Milch,<br />

Fleisch und Blut zur täglichen Ernährung.<br />

Um ihren Tierbestand und die<br />

Ernährung der Mursi zu sichern, jagen<br />

die Männer daneben auch Büffel und<br />

Flusspferde nahe der Wassergebiete.<br />

Zwischen Februar und März schlagen<br />

einige der Männer ein Lager in<br />

den grünen Weidegebieten auf, um<br />

die Rinder dort fressen zu lassen. Da<br />

das üppige Grasland für die Rinderherden<br />

begrenzt ist und mit anderen<br />

Volksgruppen geteilt wird, finden hier<br />

oft Kämpfe zwischen benachbarten<br />

Stämmen statt. Neben der Rinderzucht<br />

bauen die Mursi einige wenige<br />

Gemüsesorten an. Dazu zählt haupt-<br />

sächlich Sorghum. Sorghum stammt<br />

aus der Gruppe der Süssgräser und<br />

ist eine Hirseart, die den Tieren aber<br />

auch den Menschen als Nahrung dient.<br />

Die Mursi bereiten aus Sorghum Brei,<br />

Fladen oder Grütze zu.<br />

Die grosse, fruchtbare Region, in der<br />

das Volk der Mursi lebt, gibt ihnen<br />

die Möglichkeit, zweimal im Jahr<br />

Nahrungsmittel anzupflanzen und zu<br />

ernten. Jährlich werden im Oktober<br />

und November Mais, Kichererbsen<br />

und Bohnen an den Flussufern des<br />

Omo und Mago angebaut. Die Ernte<br />

darauf erfolgt im Januar und Februar.<br />

Im März und April wird die zweite<br />

Saat angepflanzt. Da die Regenzeit<br />

begonnen hat, befinden sich die Felder<br />

für die zweite Aussaat weiter im Innern<br />

des Landes. Diese Saat wird dann<br />

im Juni und Juli geerntet.<br />

Teilweise sind die Regenzeiten jedoch<br />

so stark, dass das Land überflutet ist<br />

und die Ernten ausfallen.<br />

WER VIEH BESITZT<br />

SICHERT DAS ÜBERLEBEN!<br />

Zwischen 1971 und 1973 gab es eine<br />

beispiellose Regenzeit. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

dieser starken Regenfälle war eine<br />

grosse Hungersnot bei den Mursis.<br />

Die einzige Hungersnot, die noch die<br />

Alten kannten, war „der grosse Hunger“<br />

oder „roboga“ in Mursi zwischen<br />

den Jahren 1882 und 1892.<br />

Wie konnte das Mursivolk die grosse<br />

Hungersnot überwinden? Viele, beinahe<br />

20 Prozent, von ihnen starben.<br />

Als Gruppe verbündeten sie sich und<br />

tauschten Pflanzen, Gemüse und neues<br />

Saatgut gegen die Rinder, die sie<br />

besassen. Sie tauschten alle möglichen<br />

Waren, um sich am Leben zu erhalten.<br />

Doch der Besitz ihrer Rinder war<br />

der ausschlaggebende Punkt, dass sie<br />

diese Hungersnot überlebten. Einige<br />

Männer holten sogar Rinder ihres<br />

bereits gezahlten Brautpreises zurück,<br />

um das Fleisch einzutauschen. Anhand<br />

des Besitzes von Rindern zeigt sich,<br />

wie diese kleine Gesellschaft aufgrund<br />

der Herden ihr Überleben sicherte.<br />

An dieser Stelle wird deutlich, dass<br />

dem Mursivolk ein geeignetes Stück<br />

Land, auf dem Ackerbau betrieben<br />

werden kann und Weideland vorhanden<br />

ist, ausreicht, um ihr Leben zu<br />

sichern. <strong>Das</strong> kleine Land zwischen<br />

GERARD JOLIAT, FERANDO HOLZINGER, MICHAEL EGGERSCHWILER<br />

EXTREMSTE THEMPERATURVERHÄLTNISSE<br />

OLIVIER WILLEMIN<br />

TOURBESTREITER AUF EINEM BEOBACHTUNGSPOSTEN<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 95


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

den zwei Nationalparks, umgeben von den<br />

Flüssen Omo und Mago, ist der Garant für<br />

ein sicheres Leben der Mursi, aber auch<br />

aller anderen dort lebenden Volksgruppen<br />

und Stämme. Sie sind weder auf die<br />

Regierung noch auf Lebensmittelgüter von<br />

Hilfsorganisationen angewiesen.<br />

RITUALE UND TRADITION<br />

Der Stockkampf, den die Mursi „Donga“<br />

nennen, ist ein kämpferisches Ritual<br />

zwischen den Männern der verschiedenen<br />

Stammesgruppen. Junge, unverheiratete<br />

Männer aus der gesamten Region nehmen<br />

an diesem Zweikampf teil, bei dem es darum<br />

geht, sich den unverheirateten Frauen<br />

in Statur, Kraft und Mut zu zeigen, um<br />

eine zukünftige Ehefrau zu finden.<br />

Der „donga“ ist ca. zwei Meter lang und<br />

aus zwei speziellen Sorten des Grewiabaumes<br />

gefertigt. Der angreifende Kämpfer<br />

greift mit beiden Händen den „donga“ und<br />

versucht seinen Gegner mit dem Schaft an<br />

einer Stelle des Körpers zu treffen, damit<br />

dieser bewusstlos wird und zu Boden<br />

geht. Dabei wird jeder der Männer von<br />

einem oder mehreren Schiedsrichtern beim<br />

Kampf beobachtet und kontrolliert.<br />

Die Männer tragen beim „donga“ Kampf<br />

einen „tumoga“, was den Mann schützt<br />

und gleichzeitig als Schmuck dient. Dabei<br />

tragen sie einen korbähnlichen Handschuh<br />

für die rechte Hand, einen Schienbeinschutz<br />

aus Tierhaut, Sisalringe um die<br />

EINE MURSIFRAU MIT TELLERLIPPE UND KOPFSCHMUCK<br />

Ellenbogen und Knie zu schützen,<br />

ein Leopardenfell für den Oberkörper,<br />

eine Art Rock aus geschnittenen<br />

Streifen. Um den Kopf vor Verletzungen<br />

zu schützen tragen sie geschnittene<br />

Bahnen aus Baumwollstoff. Mit<br />

dem „donga“ Kampf zeigen sie der<br />

Gesellschaft, und insbesondere den<br />

Frauen, ihren Mut und ihre Stärke, die<br />

zeigt, dass sie eine Familie gründen,<br />

ernähren und verteidigen können.<br />

Frauen und Kinder nehmen an diesen<br />

Kämpfen als singende und tanzende<br />

Gäste teil. Nach den Kämpfen können<br />

die Frauen offiziell ihr Interesse für<br />

einen Mann kundtun. Hat dieser<br />

Mann ebenfalls Interesse an der Frau,<br />

kann eine Hochzeit geplant werden.<br />

Der „donga“ Kampf findet unter den<br />

einzelnen Mursi Gruppen einmal<br />

jährlich statt. Der Kampf geht über<br />

mehrere Tage und wird Monate im<br />

Voraus geplant und organisiert. Sind<br />

ausreichend junge und heiratswillige<br />

Männer gefunden, können sie sich<br />

den kämpferischen Herausforderungen<br />

stellen. <strong>Das</strong> Datum wird auf<br />

einen Zeitraum im Jahr gelegt, an<br />

dem es reichlich Gemüse und Fleisch<br />

gibt, um den Männern ein stattliches<br />

Mahl zu servieren und sich nach den<br />

tagelangen Kämpfen wieder stärken<br />

können. Am Ende nehmen alle an<br />

einem grossen Fest teil. Der „donga“<br />

ist neben dem Tragen des Lippentellers<br />

der Frauen eine der wichtigsten<br />

Schlüsselrollen und Identitätsmerkmale<br />

im Leben des Mursivolkes. Ebenso<br />

ist das am Ende des „donga“ gefeierte<br />

Fest eines der grössten im Leben der<br />

Mursi. Männer wie Frauen und Kinder<br />

sind festlich mit vielen Körperbemalungen<br />

geschmückt. Da sich die<br />

Frauen bei den Kämpfen einen Mann<br />

aussuchen können, fiebern gerade sie<br />

diesem Ereignis lange entgegen<br />

SCHÖNHEIT VON AUSSEN<br />

Die Mursi schmücken ihre Körper<br />

zum grossen Teil mit Ziernarben.<br />

Dabei schneiden sich die Männer<br />

kreisrunde Verletzungen um ihre<br />

Brustwarze, die ausdrücken, dass sie<br />

einen Feind getötet haben. Am Rücken,<br />

Schultern und Oberarmen tragen<br />

Männer wie Frauen diese Art der Ziernarben,<br />

die in kreisförmigen Mustern<br />

den Körper schmücken. Die Männer<br />

tragen zu unterschiedlichen Anlässen<br />

verschiedene Bemalungen, die<br />

mit weisser Kreide auf den Körper<br />

gezeichnet werden. Neben den<br />

Ziernarben, den Lippentellern und<br />

den Bemalungen gibt es bunten<br />

Kopfschmuck, den Männer wie<br />

Frauen tragen. Es gibt viele Mutmassungen<br />

über die Bedeutung<br />

der Ziernarben und Bemalungen.<br />

Doch die Mursi selbst legen nicht<br />

viel Wert auf die Erklärung ihres<br />

Körperschmuckes. Für sie ist es<br />

schlicht Teil ihres Lebens.<br />

DER LIPPENTELLER<br />

DER MURSIFRAUEN<br />

Der bekannte Lippenteller der<br />

Mursi Frauen ist eine der letzten<br />

traditionellen Schmuckstücke in<br />

Afrika. Mit dem Alter von 15 oder<br />

16 Jahren wird den Mädchen die<br />

Unterlippe aufgeschnitten. Im Allgemeinen<br />

wird das Aufschneiden<br />

von der Mutter oder einer anderen<br />

Frau aus der Gruppe übernommen.<br />

Damit die unteren Zähne beim<br />

späteren Tragen des Lippentellers<br />

nicht stören, müssen zwei der<br />

unteren Schneidezähne herausgebrochen<br />

werden. Die Wunde in der<br />

Lippe wird mit einem hölzernen<br />

Stöpsel verschlossen. Der Stöpsel<br />

verhindert das Zuwachsen der<br />

Lippe, die mit dem Einsetzen des<br />

Stöpsels vorsichtig gedehnt wird.<br />

Von Zeit zu Zeit wird ein grösserer<br />

Stöpsel in die geteilte Unterlippe<br />

eingesetzt, bis der bekannte Lippenteller<br />

verwendet werden kann.<br />

Jetzt ist sie eine „bansai“, ein<br />

Mädchen, das offiziell zur Frau


heranwächst und damit in nächster<br />

Zeit das Heiratsalter erreichen wird.<br />

Der gesamte Prozess kann sich indess<br />

über einen Zeitraum von mehreren<br />

Jahren hinziehen. <strong>Das</strong> Finale bildet<br />

dann das Einsetzen der Tonteller in<br />

den unterschiedlichen Grössen, die die<br />

Mädchen selbst anfertigen. Dieses feierliche<br />

Ritual bedeutet, dass sie jetzt<br />

eine erwachsene Frau im Heiratsalter<br />

und gebärfähig ist. Der Lippenteller<br />

ist ein wichtiges Symbol der Frauen,<br />

welches Stärke und hohe Selbstachtung<br />

ausdrückt. Gleichzeitig ist es Teil<br />

der weiblichen Schönheit der Mursis.<br />

Der Lippenteller wird im alltäglichen<br />

Leben nicht immer getragen.<br />

Aufgrund der Grösse, die bis zu 20<br />

cm Durchmesser variieren kann, ist<br />

der Lippenteller sehr unkomfortabel.<br />

Sobald Gäste das Heim des Ehepaares<br />

betreten, legt die Frau den Lippenteller<br />

an und serviert damit den Besuchern<br />

Getränke. Die Grösse des Lippentellers<br />

steht nicht in Zusammenhang<br />

mit der Höhe des Brautpreises, wie<br />

oft vermutet wird. Diese Annahme ist<br />

nicht richtig, denn oft wird eine Ehe<br />

bereits lange vor dem Einschneiden<br />

der Unterlippe arrangiert. Bei diesem<br />

Arrangement wird auch der Brautpreis<br />

verhandelt, den die Familie des zukünftigen<br />

Ehemannes an die Familie<br />

der Brauteltern zahlen muss. Auch die<br />

Annahme, dass die Mädchen aus der<br />

Zeit der Sklaverei verunstaltet werden<br />

sollten, um sie nicht attraktiv für die<br />

Sklavenhalter aufwachsen zu lassen,<br />

erscheint umstritten. Die Mursi selbst<br />

ignorieren solche Geschichten und<br />

historischen Erklärungen. Für sie ist es<br />

schlichtweg ein wichtiges Schönheitsideal,<br />

auf das sie stolz sind.<br />

DIE TOUR DER<br />

EXTREME!<br />

Die interessantesten Fakten aller<br />

Teilnehmer der Reise auf einen Blick!<br />

150 UNGEPLANTE STOPPS<br />

FÜR REIFENFLICKEN UND<br />

REPARATUREN<br />

TEMPERATURUNTERSCHIEDE VON<br />

ÜBER 32° CELSIUS AM TAG<br />

NUR 4 ECHTE WC´S UND<br />

DUSCHEN IN 14 TAGEN<br />

REISEZEIT<br />

8.000 KCAL PRO TAG VERBRAUCHT<br />

VERBRAUCH VON<br />

2.520 LITER TRINKWASSER<br />

15 STÜRZE<br />

ÜBER 4M PFLASTER UND VERBAND FÜR<br />

BLESSUREN UND BLASEN<br />

MIT 5KG ANTI WOLF-CREME<br />

EINGESCHMIERT<br />

KCAL<br />

3 TAGE DURCH SINTFLUTARTIGE<br />

REGENFÄLLE UND GEWITTER GEFAHREN<br />

HÖHENUNTERSCHIED<br />

VON 3.100M AN EINEM TAG<br />

1.500 RIEGEL / 30KG DÖRRFRÜCHTE UND FLEISCH<br />

35 PHYTONS<br />

KROKODILE UND 3,8 MIO MOSKITOS AM<br />

ZELTHIMMEL GESEHEN<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 97


Äthiopien verfügt zwar über einige<br />

wenige gut ausgebildete Chirurgen, der<br />

Bereich der Unfallchirurgie ist jedoch<br />

weitestgehend inexistent. Für 80 Millionen<br />

Menschen im Land stehen ungefähr 80<br />

Chirurgen und zehn Orthopäden zur Verfügung.<br />

Dies entspräche sieben Chirurgen<br />

für die gesamte <strong>Schweizer</strong> Bevölkerung.<br />

95% der Ärzte arbeiten in der Hauptstadt<br />

Addis Abeba, in der 5% der Bevölkerung<br />

leben. Für die restlichen 95% der Menschen<br />

steht also lediglich ein minimales<br />

medizinische Angebot zur Verfügung.<br />

Langfristiges Ziel des STAR-Projektes ist<br />

es, die massiv unzureichende unfallchirurgische<br />

Versorgung in den ländlichen<br />

Gebieten Äthiopiens zu verbessern.<br />

Um das Projekt breiter abzustützen, seine<br />

Finanzierung zu sichern und eine effiziente<br />

Rekrutierung von <strong>Schweizer</strong> Fachkräften<br />

zu ermöglichen, gründete Dr. Peltzer<br />

2009 die Stiftung <strong>Schweizer</strong> Chirurgen in<br />

Äthiopien.<br />

OLIVIER WILLEMIN<br />

<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

Universität Jimma<br />

FEHLVERTEILUNG<br />

DER ÄRZTE<br />

INSTITUTIONELLER<br />

RAHMEN<br />

Melanie Holzgang<br />

CHIRURGIN IN AUSBILDUNG<br />

„Es ist einem ziemlich<br />

unangenehm seine Wasserflasche<br />

aufzufüllen,<br />

während 30 äthiopische<br />

Kinder danabenstehen und<br />

dabei zusehen“.<br />

Fernando Holzinger<br />

VISZERALCHIRURG LUZERN<br />

„Die Karo sind ein wunderschönes<br />

Volk. Ganz<br />

allgemein fällt einem in<br />

Äthiopien auf, was für<br />

schöne Menschen seine<br />

Bewohner sind. Man sieht<br />

überdurchschnittlich häufig<br />

grossgewachsene, schlanke<br />

Gestalten mit wahnsinnig<br />

ebenmässig geformten,<br />

schönen Gesichtern“<br />

Jean-Daniel Bussard<br />

CFO WENGER<br />

„Mich hat überrascht, auf<br />

wie viele Gewässer wir in<br />

Äthiopien gestossen sind.<br />

Nie hätte ich gedacht, dass<br />

dieses Land derart von<br />

Seen durchsetzt ist.“<br />

Dr. Jörg Peltzer<br />

CHEFARZT SPITAL DELEMONTE<br />

BERTRAND VALLEY , JOERG PELTZER, URECH LUKAS , GERARD JOLIAT<br />

CAMP GROUND IM DORCEGEBIRGE<br />

DER LASTER BLEIBT IM WADI STECKEN<br />

Reto Babst<br />

CHEFARZT SPITAL LUZERN<br />

Kontrast „ Armut“ und Lebensfreude:<br />

Trotz fehlender für uns<br />

selbstverständlicher Ressourcen,<br />

wie Strom, fliessendes<br />

Wasser, Medien, medizinische<br />

Versorgung - eine Blinddarmentzündung<br />

ist oft gleichbedeutend<br />

mit einem Todesurteil-<br />

strahlen die Menschen eine<br />

ungetrübte und überschwengliche<br />

Lebensfreude aus. Ich habe<br />

noch nie in so viele lachende<br />

und glückliche Gesichter geschaut.<br />

Hatte zur Freude auch ein gewisses mulmiges Gefühl in der<br />

Magengegend: Natürlich hat man da als Organisator auch gewisse<br />

Bedenken. Viele der Teilnehmer sind das erste Mal überhaupt in<br />

Afrika. Wir werden uns durch extreme Klimazonen bewegen, auf<br />

teilweise technisch schwer befahrbarer Strasse. Natürlich sind da<br />

gewisse Bedenken vorhanden – werden es alle schaffen?<br />

„Den Mutigen gehört die welt wer wagt gewinnt - Ein riesen Erlebnis.


Bertrand Valley<br />

CEO KANTONALBANK JURA<br />

„Als wir uns gerade<br />

wieder auf die Drahtesel<br />

schwingen wollten ging ein<br />

Platzregen nieder und wir<br />

wurden freundlicherweise<br />

von einer Hamar-Familie<br />

in ihre Hütte eingeladen.<br />

Es ist kaum zu glauben,<br />

dass die Menschen tatsächlich<br />

noch in diesen<br />

Verhältnissen leben – und<br />

sie scheinen dabei kein<br />

bisschen unglücklich zu<br />

sein, sondern sie haben uns<br />

voller Stolz ihr Haus und<br />

ihre bescheidenen Habseligkeiten<br />

gezeigt.“<br />

Christiane Schaublin<br />

REISEBEGLEITUNG<br />

„Wenn man im Abendrot<br />

den Schatten einer<br />

Schirmakazie in der Weite<br />

der Savanne beobachten<br />

kann, fühlt man sich wie<br />

mitten im Film „Jenseits<br />

von Afrika“. Ich glaube,<br />

so stellen sich viele Menschen<br />

das romantische<br />

Afrika vor.“<br />

Patrick Huerlimann<br />

CEO OPED SCHWEIZ<br />

Vergleichbar mit meinem<br />

Olympiasieg war diese<br />

Expedition für mich eine<br />

riesige körperliche aber<br />

vor allem auch mentale<br />

Herausforderung. Überwältigt<br />

wurde ich von der<br />

Schönheit und der Liebeswürdigkeit<br />

der Menschen<br />

dieses aussergewöhnlichen<br />

Landes“. Olympia Sieger<br />

im Curling in Naganow<br />

Michael Eggerschwiler<br />

CEO ENERTRADE SCHWEIZ<br />

„Eine der überraschendsten<br />

Begegnungen war das spontane<br />

Zusammentreffen mit vier jungen<br />

Hamar-Mädchen auf einem<br />

Schotterweg. Als wir uns mit<br />

unseren Bikes näherten, begannen<br />

sie spontan sich zu einer Gruppe<br />

zusammenzuschliessen und zu<br />

singen und zu tanzen – nach wenigen<br />

Minuten kamen noch weitere<br />

20-30 Stammesmitglieder hinzu<br />

und wir hatten das Glück, in den<br />

Genuss einer wahnsinnig tollen,.<br />

rhythmischen Privatperformance<br />

zu kommen. Ein Genuss<br />

für Augen und<br />

Ohren!“<br />

STEPHAN ALTRICHTER<br />

MARTIN DE GROOT, RETO BABST<br />

MELANIE HOLZGANG<br />

Stephan Altrichter<br />

CEO PORSCHE SCHWEIZ<br />

Wie auch ich, waren die meisten der rd. 30<br />

Teilnehmer von 3 Dingen angetrieben hier<br />

Ihre finanzielle und zeitliche Unterstützung<br />

zu geben: 1. den unendlich gross zu scheinenden<br />

Enthusiasmus und die enorme Energie<br />

von Dr. Peltzer und der Stiftung <strong>Schweizer</strong><br />

Chirurgen zu unterstützen; 2. Hilfe und<br />

Unterstützung dort zu geben, wo wir sicher<br />

sind, dass es auch 1:1 dort ankommt für was<br />

es bestimmt ist und nicht in administrativem<br />

Aufwand untergeht und 3. auf diese Art ein<br />

Land kennen zu lernen, das uns nahezu allen<br />

völlig fremd war und wie sich herausgestellt<br />

hat anders darstellt, als uns durch die grossen<br />

Medien unserer Welt in vielen Jahren<br />

präsentiert wurde.<br />

Universität Jimma<br />

PERMANENT VOR ORT<br />

Damit im Spital in Jimma eine konstante Qualität der operativen<br />

Versorgung, der Nachbetreuung der Patienten und<br />

der Ausbildung der lokalen Fachkräfte gewährleistet ist, steht<br />

immer ein <strong>Schweizer</strong> Team vor Ort im Einsatz. Dieses besteht<br />

aus einem traumatologischen Facharzt, einer technischen<br />

Operationsassistentin und einem Physiotherapeuten. Dr. Peltzer<br />

begleitet das Projekt eng und verbringt selbst nach wie vor<br />

jedes Jahr einige Arbeitswochen im Spital in Jimma.<br />

NÄCHSTES ZIEL<br />

ERHÖHUNG DER KAPAZITÄT<br />

Mit dem STAR-Projekt existiert im Universitätsspital in Jimma<br />

das einzige traumatologsiche Behandlungsangebot für 10<br />

Millionen Menschen im Südwesten Äthiopiens. Die heutige<br />

Operations- und Bettenkapazität reicht bei Weitem nicht aus,<br />

um all die verletzten und unfallgeschädigten Menschen zu<br />

versorgen, welche mit grosser Hoffnung auf Behandlung ins<br />

Spital nach Jimma kommen.<br />

NEUER OP<br />

Um mehr Patienten helfen zu können, möchte die Stiftung<br />

<strong>Schweizer</strong> Chirurgen in Äthiopien baldmöglichst einen,<br />

beziehungsweise zwei weitere Operationssäle errichten und<br />

die Krankenstation erweitern. Für die 10 Millionen Menschen<br />

der Region ist ein Ausbau der unfallchirurgischen Versorgung<br />

mehr als dringend notwendig.


<strong>MIND</strong> EXPERIENCE<br />

Wenn das<br />

VELOFIEBER<br />

um sich greift!<br />

Der Hauptmotivationsgrund der Teilnehmer<br />

an dieser Abenteuerreise war<br />

wohl bei vielen die sportliche Herausforderung.<br />

16 Tage am Stück auf dem<br />

Drahtesel, durch unterschiedlichstes<br />

Gelände in völlig anderen Klimabedingungen<br />

– das weckt den sportlichen<br />

Ehrgeiz. Dementsprechend hat sich<br />

auch jeder Teilnehmer im Vorfeld nach<br />

Möglichkeit auf die Tour vorbereitet.<br />

Jeder Einzelne musste seinen Alltag<br />

umstrukturieren und dem Biken mehr<br />

Zeit und Platz im Leben einräumen.<br />

Für einige keine wesentliche Veränderung<br />

des Alltags, für andere jedoch<br />

gar der Anbruch einer neuen Ära mit<br />

neu entdeckter Lebensphilosophie. So<br />

beispielsweise für Professor Babst,<br />

Chefarzt Chirurgie in Luzern: „Sport<br />

hatte in meinem Leben in den letzten<br />

Jahren sehr wenig Platz. Es standen<br />

zuviele andere Dinge im Vordergrund.<br />

Diese Reise war für mich ein Anlass,<br />

mich wiedereinmal intensiv mit mir<br />

und meinem Körper auseinanderzusetzen.<br />

Ich habe versucht, mich so seriös<br />

wie möglich auf die Tour vorzubereiten<br />

und hatte sogar einen Personaltrainer,<br />

der mich in der Aufbauphase<br />

begleitete. Ich musste lernen, mir<br />

wieder Zeit für mich und den Sport zu<br />

nehmen. Die Tour selbst war einfach<br />

fantastisch. Es ist ein tolles Gefühl,<br />

an seine Grenzen gegangen zu sein<br />

und eine körperliche Leistung vollbracht<br />

zu haben. Diesen Spirit will ich<br />

unbedingt mitnehmen in den zukünftigen<br />

Alltag und werde versuchen, ihn<br />

möglichst in Zukunft beizubehalten.“<br />

100 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Der eine oder andere hat über die<br />

Monate der Vorbereitung Sorgenfalten<br />

entwickelt. Wie beispielsweise Stefan<br />

Altrichter: „Vor der Reise ergriff mich<br />

schlichtweg die Panik, ob ich physisch<br />

überhaupt zu so was fähig bin. Ich bin<br />

früher viel Velo gefahren, aber seit<br />

2007 praktisch überhaupt nicht mehr.<br />

Dementsprechend bin ich sehr positiv<br />

überrascht, wie gut das alles verlief<br />

und wie ich meinen Trainingszustand<br />

über die letzten Wochen konstant<br />

verbessern konnte. Es hat unglaublich<br />

Spass gemacht, soviel Zeit auf dem<br />

Fahrrad zu verbringen.“<br />

<strong>Das</strong> Bikeerlebnis in Äthiopien hat die<br />

Erwartungen aller Teilnehmer übertroffen.<br />

Die erste Impression, die sich<br />

wohl allen eingebrannt hat, ist die unglaubliche<br />

Reaktion der Bevölkerung.<br />

Wo<br />

„<br />

immer sich der farblich-visuell<br />

natürlich stark auffallende Bike-Tross<br />

hinbewegte, sammelten sich die<br />

Menschen am Strassenrand, schrien<br />

juchzend<br />

youyouyou“<br />

und „ferench, ferench“. Alle Menschen<br />

heller Haut werden in Äthiopien<br />

grosszügig als Franzosen zusammengefasst,<br />

da diese als eine der ersten<br />

Weissen präsent waren im Lande, als<br />

sie im Jahre 1910 die Eisenbahn von<br />

Addis nach Djibouti gebaut haben,<br />

zuweilen hörte man natürlich auch<br />

Schreie nach „money, money, money“<br />

, „birr, birr, birr“ (einheimische<br />

Währung) oder leeren PET-Flaschen.“<br />

Die Menschen, denen die Biker auf<br />

der Fahrt begegneten, zeigten durchwegs<br />

freudige Überraschung, teilweise<br />

eine gar fast unverständlich grosse<br />

Begeisterung für das Tun der Abenteurer.<br />

„Die Menschen am Strassenrand<br />

waren ein wahnsinniger Ansporn<br />

und wohl die einmalige Gelegenheit,<br />

sich eimmal im Leben wie ein Held<br />

der Strasse à la „tour de france“ zu<br />

fühlen“, so Georgy Humard. „Dieses<br />

Strahlen in den Gesichtern, das<br />

Zujubeln Dutzender Menschen war für<br />

mich komplett unerwartet und genial“<br />

sagt Fernando Holzinger. Olivier Wil-<br />

lemin war ähnlich überrascht: „Egal<br />

wo wir uns befinden, einfach überall<br />

sind Menschen die uns zujubeln und<br />

uns unterstützen – ein tolles Gefühl“.<br />

Die Biker durchquerten auf ihrer<br />

Reise unterschiedlichste Klimazonen<br />

und radelten auf unterschiedlichstem<br />

Grund über Asphalt, Schotter, Sand,<br />

Schlamm und Kieselsteine. Durchschnittlich<br />

wurden pro Tag 80-100km<br />

zurückgelegt. Teilweise war der<br />

Gewinn von Kilometern ein Leichtes<br />

und das Windschatten-Fahren konnte<br />

auf angenehm asphaltierten Strassen<br />

zelebriert werden, teilweise musste<br />

jeder Kilometer im Schlamm oder<br />

steil bergauf hart erkämpft werden.<br />

Nichtsdestotrotz war jeder von Anfang<br />

bis Ende mit grosser Begeisterung bei<br />

der Sache. Die Gruppe von knapp 30<br />

Bikern wurde je nach Leistungsfähigkeit<br />

in drei Untergruppen unterteilt,<br />

die Giraffen, die Antilopen und die<br />

Geparde. Schnell entwickelte sich ein<br />

Gruppenzugehörigkeitsgefühl und<br />

eine anspornende Gruppendynamik.<br />

<strong>Das</strong> Velofieber hatte schnell jeden gepackt:<br />

täglich gab man sich Tips unter<br />

Bikern, besprach Pleiten und Pannen<br />

des Tages und erwartete mit Spannung<br />

die nächste Etappe. Für Überraschungen<br />

war bei der abwechslungsreichen<br />

Landschaft immer wieder gesorgt. Für<br />

Gerard Joliat, Reiseteilnehmer und<br />

Velomechaniker der Gruppe, stellte<br />

die Reise eine doppelte Herausforderung<br />

dar: 150 Platten mussten geflickt<br />

werden, wobei der Rekord pro Person<br />

bei 15 lag. Joliat: „Ich muss effektiv<br />

sagen, dass ich noch selten in meinem<br />

Leben soviele Veloreifen gewechselt<br />

habe ...aber ich bin ja auch noch nie in<br />

Äthiopien geradelt..“.<br />

Nach dem Passieren der Zielgeraden<br />

waren die Emotionen bei allen spürbar:<br />

stolz klopfte man sich gegenseitig<br />

auf die Schulter, man ist froh, dass<br />

alle die Tour unverletzt überstanden<br />

haben und zufrieden für einen guten<br />

Zweck soviele Kilometer zurückgelegt<br />

zu haben. Wenn man in die strahlenden<br />

Gesichter sieht, wird einem<br />

wieder bewusst, dass es sich lohnt, im<br />

Leben „out of the comfort zone“ zu<br />

gehen.


DESIGN<br />

FREE JUMP<br />

Maximaler Komfort und hervorragendes<br />

Gefühl sind die Eigenschaften<br />

dieser neuartigen Pedal<br />

resp. Steigbügelkonstruktion.<br />

Durch einfache Klicks kann<br />

die Multifunktionalität dieses<br />

„Schuhhalters“ hergestellt<br />

werden.<br />

YPLY KOMFORT<br />

Ob Strand, Picknick oder Konzert<br />

im Freien ... Y-ply ist sowohl<br />

eine Kopfstütze, ein Kissen oder<br />

eine Sitzgelegenheit, die Sie in<br />

allen Positionen und in allen<br />

Bereichen unterstützt. Montiert in<br />

einem Klick können sie Yply mit<br />

seinem kleinen Packmaß überall<br />

hin mitnehmen.<br />

LICHTBAUM<br />

Ökologie, Gebrauchswert und<br />

Poesie. Mit diesen Schlagworten<br />

lässt sich die Stehleuchte<br />

„UNIK“ sehr gut charakterisieren.<br />

<strong>Das</strong> ökologische Konzept<br />

zeigt sich an der Wahl der energieeffizienten<br />

und nachhaltigen<br />

LED-Technik. Die Leuchte aus<br />

Aluminium ist selbsterklärend<br />

und schlüssig im Gebrauch.<br />

BAMBUS SCOOTER<br />

Diese ökologisch orientierte<br />

Gefährt überrascht in vielerlei<br />

Hinsicht. Ausgelegt, Gepäck oder<br />

Kinder zu transportieren, wird es<br />

über Lenker gesteuert, die an den<br />

ebenfalls ökologisch aus Bambus<br />

hergestellten Gepäckboxen oder<br />

Kindersitzen angebracht werden.<br />

Sicherlich ein Gefährt für viel<br />

Aufmerksamkeit, welches aber<br />

das normale Fahrradbudget<br />

überschreiten dürfte.


INNOVATIV<br />

C-BOAT<br />

<strong>Das</strong> neue Konzept eines Motorboot<br />

zielt darauf ab, sehr deutlich<br />

die Freude des Lebens an Bord<br />

zu vermitteln. Form und Gestaltung<br />

lassen den besonderen<br />

Freizeitgenuss förmlich miterleben.<br />

Funktionalität macht diesen<br />

Anspruch erreichbar.<br />

NOMADISCHE MÖBEL<br />

Turrini-by-Bee<br />

Diese liegen zeichnen sich durch<br />

ihre Leichtigkeit und die Wahl<br />

der verwendeten Materialien aus.<br />

Durch Einsatz der Konstruktionen<br />

aus dem Tragflächenbau<br />

bei Flugzeugen wird mit wenig<br />

Material ein besonders leichtes<br />

Gewicht und eine hervorragende<br />

Steifigkeit gewährleistet.<br />

ANTOINE FRITSCH UND VIVIEN DURISOTTI<br />

www.fritsch-durisotti.com<br />

Die Objekte des Designer-Duos Antoine Fritsch<br />

und Vivien Durisotti stehen ganz im Zeichen<br />

des so genannten “Öko-Designs” und setzen in<br />

diesem Bereich neue sowie frische Akzente. Die<br />

fundamentalen Gesetzte der Natur verbunden mit<br />

dem modernen Anspruch der Menschen bezüglich<br />

Nachhaltigkeit, Ästhetik und Einzigartigkeit<br />

sind in den Arbeiten von Fritsch & Durisotti auf<br />

nahezu symbiotische Art und Weise miteinander<br />

verschmolzen. <strong>Das</strong> Design basiert auf nachwachsenden<br />

Rohstoffen, sprich auf Nachhaltigkeit,<br />

und findet seinen kreativen Prozess in der schier<br />

unendlichen Ausdrucksform der Natur.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 103


A SINGLE MAN<br />

FLASH FOR FANTASY<br />

TEXT: CHRISTOH KOCH<br />

MIT ASHLEY MADISON KOMMT DIE US-WEBSEITE FÜR DEN<br />

ANSPRUCHSVOLLEN FREMDGEHER NUN AUCH NACH<br />

EUROPA. IHR ERFOLGSREZEPT: VIRTUELLE ROSEN UND<br />

SCHLECHTE PRESSE. ALS YONNI BARRIOS, EINER DER<br />

EINGESPERRTEN CHILENISCHEN MINENARBEITER, ZURÜCK<br />

ANS TAGESLICHT GEHOLT WERDEN SOLLTE, WOLLTE ER<br />

VON ZWEI FRAUEN ERWARTET WERDEN: SEINER EHEFRAU,<br />

DIE ER VOR 28 JAHREN GEHEIRATET HATTE –<br />

UND SEINER GELIEBTEN. NOEL BIDERMAN, GRÜNDER UND CEO<br />

DES FREMDGEHPORTALS ASHLEY MADISON<br />

(ASHLEYMADISON.COM).<br />

104 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Tat, was er in solchen Fällen immer<br />

tut: er machte Barrios ein Angebot.<br />

100 000 US-Dollar soll der Minenarbeiter<br />

erhalten, wenn er in TV-Spots<br />

und mit Liveauftritten für das Fremdgehen<br />

an sich und Ashley Madison im<br />

besonderen wirbt.Sollte der Chilene<br />

das Angebot ablehnen, befindet er sich<br />

in bester Gesellschaft: Noel Biderman<br />

wollte bereits mehrere Footballstadien<br />

sowie den Flughafen von Phoenix<br />

nach seiner Firma umbenennen lassen<br />

– und stellte Tiger Woods, nachdem<br />

dessen Anaren ans Licht kamen, die<br />

für Woods` Verhältnisse mickrige<br />

Gage von fünf Millionen Dollar in<br />

Aussicht, wenn der Golfer drei Jahre<br />

lang als Werbefigur für Ashley Madisons<br />

Fremdgehdienste aufgetreten<br />

wäre. Die Summen, die Biderman<br />

anbietet, sind bewusst niedrig: “Wenn<br />

die Leute mein Angebot annehmen –<br />

wunderbar”, erklärt der Kanadier und<br />

grinst. “Wenn nicht, habe ich mein<br />

Geld gespart, erzähle der Presse davon<br />

und kriege trotzdem meine Publicity.”<br />

• • •<br />

ÜBER 7 MIO. NUTZER,<br />

behauptet Biderman, gebe es mittlerweile<br />

in den neun Ländern, in denen<br />

Ashley Madison bisher am Markt ist.<br />

Und auch in der Schweiz lasse sich<br />

das Geschäft mit der Untreue gut<br />

an: “Wir hatten 300 000 Besucher<br />

im ersten Monat, als wir lediglich<br />

eine Art Probebetrieb hatten”, sagt<br />

er und lehnt sich zufrieden zurück.<br />

“Als kritische Masse brauchen wir<br />

etwa 250 000 regelmässige Nutzer,<br />

ich denke, das können wir in drei bis<br />

sechs Monaten erreichen.” Nach dem<br />

englischsprachigen Markt mit Kanada,<br />

USA, Australien und Grossbritannien,<br />

der bisher insgesamt 60 Millionen<br />

US-Dollar Umsatz erwirtschaftet, soll<br />

der deutschsprachige weltweit die<br />

Nummer zwei werden. Am Valentinstag<br />

2002, so die Legende, die<br />

Biderman bereitwillig erzählt, hat er<br />

Ashley Madison – benannt nach den<br />

beiden damals populärsten Mädchennamen<br />

– mit einem Kompagnon<br />

gegründet. “Ich hatte einen Bericht<br />

darüber gelesen, dass rund 30 Prozent<br />

aller Menschen, die auf Singlebörsen<br />

nach Partnern suchen, gar nicht Single


sind”, erinnert er sich an den Ursprung<br />

der Idee. “Der Artikel verkaufte das<br />

als schockierend. Für mich las es sich<br />

eher wie eine Geschäftsidee.”Sein<br />

damaliger Beruf als Sportagent tat<br />

ein Übriges: “Ich vermittelte damals<br />

Basketballer, die ihre beste Zeit hinter<br />

sich hatten, von der amerikanischen<br />

NBA nach Europa”, erinnert sich der<br />

stämmige Mann im Sportsakko und<br />

bunt gestreiften Hemd. “Von Zürich<br />

bis nach Rom – und da gab es ständig<br />

Anrufe über plötzliche Besuche von<br />

Ehefrauen und ausrastende Geliebte.<br />

Ich wusste also, es gibt einen Markt<br />

für ein Fremdgehportal.”<br />

• • •<br />

UMSATZPLUS VON 400%<br />

Im Jahr 2007 stieg Bidermans Kompagnon<br />

aus, Ashley Madison gehört<br />

seitdem der Firma Avid Life Media,<br />

die daneben noch ähnlich amouröse<br />

Webseiten betreibt, etwa cougarlife.<br />

com (ältere Frauen daten junge Männer),<br />

swappernet.com (Swingerpaare<br />

finden Gleichgesinnte) oder hotornot.<br />

com (Nutzer bewerten Bilder anderer<br />

Nutzer nach Attraktivität). Seit dem<br />

Verkauf wird Ashley Madison auch<br />

deutlich aggressiver vermarktet, was<br />

sich in einem Umsatzplus von 400<br />

Prozent in den letzten zwei Jahren niederschlägt.<br />

<strong>Das</strong> Geld wird jedoch nicht<br />

wie sonst bei Partnerbörsen üblich<br />

durch Monatsgebühren erwirtschaftet,<br />

sondern durch ein eher unübersichtliches<br />

Punktesystem: Für ca. 55 CHF<br />

bekommt der Nutzer 100 Credits, die<br />

er zum Beispiel dazu verwenden kann,<br />

einem anderen Nutzer, dessen Profil<br />

ihm gefällt, eine Nachricht zu übermitteln.<br />

Fünf Credits, also 2,80 CHF,<br />

werden für das Anschreiben fällig.<br />

Es ist wenig überraschend, dass 95<br />

Prozent des Umsatzes von Männern<br />

generiert werden. Andere Möglichkeiten,<br />

seine Credits auszugeben (die nur<br />

en bloc gekauft werden können), sind<br />

Chats mit potenziellen Affärenpartnern<br />

oder der derzeit heisseste Markt<br />

im Onlinebusiness: virtuelle Waren.<br />

Anderswo kaufen Farmville-Junkies<br />

für das beliebte Bauernhofspiel virtuelles<br />

Saatgut und nerven ihre Facebook-Freunde<br />

mit Fortschritten bei<br />

der Rinderzucht – bei Ashley Madison<br />

dekoriert man seine Nachrichten zum<br />

Beispiel mit einer Rose. <strong>Das</strong> Erstaunliche<br />

ist: Die Leute scheinen nichts<br />

dabei zu finden, für diese “virtual<br />

goods” mit echtem Geld zu bezahlen.<br />

Eine Rose kostet bei Ashley Madison<br />

30 Credits und somit knapp 18 CHF,<br />

eine rein virtuelle Halskette 28 CHF.<br />

“Ihre Chancen steigen dramatisch,<br />

wenn Sie eine Nachricht mit einem<br />

virtuellen Geschenk senden”, behauptet<br />

die Ashley-Madison-Seite. Es wäre<br />

auch naiv, gerade auf einem Fremdgehportal<br />

so etwas wie nichtkommerzielle<br />

Romantik und innere Werte zu<br />

vermuten.“ Wir haben übrigens auch<br />

eine grosse Anzahl von Singles, die<br />

sich bei uns anmelden”, sagt Biderman<br />

und fügt hinzu: “Die Einzigen, die wir<br />

regelmässig aussieben, sind Prostituierte<br />

und professionelle Stripcam-<br />

Betreiber.”<br />

• • •<br />

PARADOXE ONLINEWELT<br />

In Singlebörsen suchen Verheiratete,<br />

im Fremdgehportal die Ungebundenen.<br />

Gleichzeitig aber auch vielleicht<br />

ein Zeichen dafür, dass sich die Kommerzialisierung<br />

unseres Gefühls- und<br />

Liebeslebens eben doch nicht so problemlos<br />

planen und steuern lässt. Trotzdem<br />

scheint es nur eine Frage der Zeit,<br />

bis es auch für die letzte menschliche<br />

Regung eine entsprechende Onlineplattform<br />

gibt: “Klicken Sie hier, um<br />

die Livecam-Übertragung vom Grab<br />

Ihres Vaters zu starten” – “Starten Sie<br />

unseren virtuellen Schlussmachagenten<br />

für eine individuelle Abschiedsbotschaft”<br />

– “Um ein Adoptivkind in<br />

den Warenkorb zu legen, müssen Sie<br />

eingeloggt sein.” So in etwa.<br />

• • •<br />

GÖNN DIR EINE AFFÄRE!<br />

Natürlich hat jemand wie Noel Biderman,<br />

der mit dem Slogan “<strong>Das</strong> Leben<br />

ist kurz. Gönn dir eine Affäre!” aktiv<br />

zum Ehebruch aufruft, jede Menge<br />

Feinde. Da helfen auch keine lustigen<br />

Werbespots: “Dieses Paar ist verheiratet…”,<br />

wird ein leidenschaftlicher<br />

Akt in einem TV-Spot kommentiert.<br />

“… aber nicht miteinander.” Bidermans<br />

Trick ist es, die Empörung seiner<br />

SPIELZEUG<br />

Kritiker produktiv zu nutzen: Als er<br />

sich im Sommer beim konservativen<br />

Nachrichtensender Fox News von<br />

einem Moderator beschimpfen liess,<br />

spülte das 20 000 neue Besucher pro<br />

Minute auf die Webseite – so viele<br />

wie nie zuvor. Als Ashley Madison<br />

in Toronto auf öffentlichen Bussen<br />

werben wollte, sperrte sich die Stadtverwaltung<br />

dagegen – kurz darauf<br />

musste einer der Verantwortlichen<br />

wegen eines Sexskandals zurücktreten.<br />

Unbezahlbare Publicity, zum<br />

Nulltarif. Auch die Konkurrenz tut<br />

Biderman den Gefallen, ihn durch<br />

Angriffe im Gespräch zu halten: “Er<br />

macht sein Geld mit gebrochenen<br />

Herzen, kaputten Ehen und zerstörten<br />

Familien”, beschwert sich etwa Trish<br />

McDermott, Mitgründerin zweier<br />

herkömmlicher Partnerbörsen. Ashley<br />

Madison sorgt dafür, dass gebrochene<br />

Versprechen und Untreue plötzlich hip<br />

aussehen – wie lustiger Gesprächsstoff<br />

für die nächste Party.” Noel Biderman<br />

selbst sieht seine wahre Konkurrenz<br />

aber weder in den klassischen Partnerbörsen<br />

wie parship.de oder neu.<br />

de noch in schmutzigeren Varianten,<br />

wie beispielsweise Seiten wie adultfriendfinder.com<br />

sie anbieten. “Unsere<br />

wahre Konkurrenz sind die Orte, wo<br />

Menschen nach Möglichkeiten zum<br />

Fremdgehen suchen – also das Büro<br />

und neuerdings Facebook”, sagt Biderman.<br />

“Dabei gibt es keine dümmeren<br />

Orte, um eine Affäre anzuzetteln,<br />

als unter den Augen der Kollegen, der<br />

Freunde oder der Familie.”<br />

• • •<br />

DIE IDENTITÄT WIRD<br />

GESCHÜTZT!<br />

Seine Firma tue alles, die Identität<br />

ihrer Nutzer zu schützen, um digitale<br />

Lippenstiftspuren” zu verhindern.<br />

So erfolgen Abbuchungen von der<br />

Kreditkarte nur unter einem unverdächtigen<br />

Namen, niemals unter<br />

Ashley Madison. “Anfangs musste<br />

ich Kreditkartenfirmen noch mühsam<br />

erklären, dass es mein Geschäftsmodell<br />

zerstört, wenn mein Firmenname<br />

in der Abrechnung auftaucht”, erinnert<br />

sich Biderman. Egal, welche Massnahme<br />

nun greift: Noel Biderman kann<br />

nur gewinnen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 105


<strong>MIND</strong> BERICHT SPEZIAL<br />

Durchblick - Einblick<br />

ÜBER DIE CHANCEN UND RISIKEN EINER<br />

NEUEN TECHNOLOGIE, DIE IN UNSEREM<br />

LEBEN SCHON EINEN BEDEUTENDEN<br />

PLATZ EINGENOMMEN HAT, ABER WEIL<br />

MAN SIE NICHT DIREKT SIEHT VON DEN<br />

WENIGSTEN ÜBERHAUPT WAHRGENOM-<br />

MEN WIRD.


<strong>MIND</strong><br />

BERICHT<br />

SPEZIAL<br />

Noch weit mehr wie ein<br />

Barcode ermöglicht der<br />

RFID-Chip, alles Wissenswerte<br />

und noch viel mehr<br />

über uns an Dritte zu<br />

vermitteln - doch wollen<br />

wir das so überhaupt?


RFID - Die<br />

intelligenten<br />

Schnüffelchips<br />

DIESE TECHNIK STECKT<br />

DAHINTER: RFID steht für Radio<br />

Frequency Identification, zu<br />

Deutsch Identifizierung mit Hilfe<br />

von Radiowellen. Ein RFID-System<br />

besteht aus vielen Transpondern<br />

(auch Funk- oder RFID-Chips<br />

genannt), die an den jeweiligen<br />

Objekten befestigt sind, aus dazugehörigen<br />

Lesegeräten und einem<br />

Rechner mit Datenbank, der die<br />

Daten verarbeitet.<br />

<strong>Das</strong> Auslesen funktioniert anders<br />

als bei herkömmlichen Barcodes<br />

ohne Berührung, Lichtstrahl oder<br />

Piepsen - der Betroffene bekommt<br />

nichts mit. Und mit Hilfe eines<br />

RFID-Chips lassen sich viel mehr<br />

Daten speichern.<br />

> SOGAR UNSICHTBAR: Grund-<br />

108 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

sätzlich besteht ein Transponder<br />

aus einem Prozessor, einer Antenne<br />

und gegebenenfalls einer Energiequelle.<br />

Dennoch sind RFID-<br />

Chips nicht immer als solche zu<br />

erkennen. Sie lassen sich beispielsweise<br />

auch - von aussen unsichtbar<br />

- in Kreditkarten einbauen oder als<br />

nur wenige Milligramm schwere<br />

Sender zu Forschungszwecken an<br />

Insekten befestigen.<br />

> PASSIVE CHIPS: Bei den Transpondern<br />

lassen sich aktive von<br />

passiven unterscheiden. Die passiven,<br />

die nur wenige Rappen kosten,<br />

enthalten keine eigene Stromquelle<br />

und werden durch das elektromagnetische<br />

Feld des Lesegeräts<br />

gespeist (Induktionsladung). Hier<br />

strahlt das Lesegerät ein Signal aus,<br />

das der Transponder verändert<br />

zurücksendet. Abhängig von den<br />

zu übertragenden Daten findet eine<br />

unterschiedliche Modulation statt.<br />

Die Reichweite beträgt nur einige<br />

Zentimeter, maximal einen halben<br />

Meter.<br />

> AKTIVE CHIPS: Diese Modelle<br />

besitzen eine eigene kleine Energiequelle.<br />

Sie werden jeweils durch<br />

ein Lesegerät aktiviert, das sich<br />

in der Nähe befindet. Die Chips<br />

strahlen dann selbständig ein elektromagnetisches<br />

Feld bestimmter<br />

Wellenlänge und Frequenz aus.<br />

Sie verfügen über eine deutlich<br />

grössere Reichweite: Diese kann<br />

mehrere hundert Meter betragen.<br />

Ihre Reichweite ist bauart- und<br />

frequenzabhängig wenige Millimeter<br />

bis 100 Meter und hängt vor<br />

allem von der Sendeleistung des<br />

Lesegeräts und den verwendeten<br />

Antennen ab.<br />

WIE KOMMT MAN AUF DIE IDEE<br />

VON RFID?<br />

RFID basiert auf der Technik zur<br />

Freund-Feind-Erkennung von<br />

Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg.<br />

> SEIT DEN 1950ER-JAHREN<br />

WURDE SIE AUCH IN DER ZIVI-<br />

LEN LUFTFAHRT EINGESETZT.<br />

Die Erfindung des integrierten<br />

Schaltkreises 1958 ermöglichte<br />

kommerzielle RFID-Anwendungen.<br />

Solche<br />

Transponder brauchten keinen eigenen<br />

Strom mehr und waren klein<br />

genug zur Befestigung an Textilien.<br />

In den 1970er- und 1980er-Jahren<br />

erprobte die Wirtschaft weitere<br />

RFID-Anwendungen, etwa zur<br />

Tierkennzeichnung, in der Containerlogistik<br />

und der automatischen<br />

Fertigung.<br />

Die Mautbetreiber entdeckten<br />

das Potenzial der RFID in den<br />

1990er-Jahren. Seit Ende des 20.<br />

Jahrhunderts steigt die Zahl der<br />

Anwendungen rasant. Aber noch<br />

längst sind nicht alle Einsatzgebiete<br />

erschlossen.<br />

RFID-Tags können als Etikett zum<br />

Aufkleben oder Einnähen, als robuster<br />

Block oder als Glaskapseln<br />

zum Injizieren realisiert und sogar<br />

aufgedruckt werden. RFID-Tags<br />

sind überall einsetzbar, wo automatisch<br />

gekennzeichnet, erkannt,<br />

registriert, gelagert, überwacht,<br />

transportiert wird - auch unter<br />

extremen Bedingungen.<br />

Der Preis behindert noch die<br />

Verbreitung. Branchenkenner<br />

erwarten aber bis 2015 Kosten von<br />

1 Rappen pro Chip.<br />

<strong>Das</strong> Potential der<br />

RFID-Technologie<br />

ist enorm!


EXKURS: Neulich im<br />

Jahr 2015<br />

Morgens um 6.00 Uhr klingelt<br />

der Wecker von Laura, die einen<br />

8-jährigen Sohn hat. Sie steht auf<br />

und geht ins Bad, um sich fertig<br />

zu machen. Als sie aus der Dusche<br />

kommt und in die Küche läuft,<br />

sieht sie auf dem digitalen Kühlschrank<br />

den heutigen Einkaufszettel,<br />

der sich aus den im Haushalt<br />

fehlenden Materialien selbstständig<br />

generiert.<br />

Nach dem Frühstück bringt sie<br />

ihren Sohn Calvin mit dem Auto<br />

zur Schule. Als Calvin vor dem<br />

Schultor steht, öffnet sich dieses<br />

automatisch. <strong>Das</strong> digitale Lesegerät<br />

hat den, mit einem RFID-Chip versehenen<br />

Schülerausweis von Calvin<br />

erkannt und ihn als Schüler dieser<br />

Schule identifiziert. Zusätzlich<br />

Geschichten, wie<br />

sie heute schon<br />

unser Leben<br />

schreiben kann -<br />

George Orwell ist<br />

schon angekommen!<br />

wurde sein Gesicht am Eingangstor<br />

gescannt, so dass keine schulfremden<br />

Personen das Gelände betreten<br />

können. Der Sicherheit wegen!<br />

Gleichzeitig erscheint im Blackberry<br />

seiner Lehrer eine Notiz,<br />

dass er das Schulgelände betreten<br />

hat. Zusätzlich haben die Lehrer<br />

grundsätzlich die Möglichkeit zu<br />

kontrollieren wann und mit wem,<br />

welcher Schüler sich im Schulgelände<br />

bewegt.<br />

Nachdem sie ihren Sohn abgesetzt<br />

hat fährt sie zum Supermarkt. Dort<br />

angekommen nimmt sie sich einen<br />

Einkaufswagen, der sie persönlich<br />

begrüsst, da er ihre Kundenkarte<br />

erkannt hat. Auf dem Display<br />

erscheint ihr Einkaufszettel, den<br />

ihr Kühlschrank am Morgen<br />

erstellt hat. Die Informationen<br />

der Kundenkarte werden mit dem<br />

Einkaufszettel verknüpft und schon<br />

erscheint auf dem Display eine<br />

Übersicht des Supermarktes, wo<br />

sie die von ihr aus bevorzugten<br />

Produkte finden kann und mit<br />

dem entsprechenden Weg dorthin.<br />

Auch werden drei andere Routen<br />

durch den Supermarkt angeboten,<br />

die an aktuellen Sonderangeboten<br />

vorbei führen bzw. an Produkten,<br />

die sie in letzter Zeit des Öfteren<br />

gekauft hat. Als sie merkt, dass alle<br />

Routen an den Schokoladeregalen<br />

und am Schnapsregal vorbeiführen,<br />

hält sie kurz inne und stellt<br />

fest, dass sie in letzter Zeit wirklich<br />

zu viel davon konsumiert hat. Sie<br />

beschliesst, sich in dieser Hinsicht<br />

zu beschränken.<br />

Als sie Richtung Kasse unterwegs<br />

ist, sieht sie, wie ein junger Mann<br />

eine Flasche Rasierwasser in Alufolie<br />

einwickelt und diese in seine<br />

Tasche gleiten lässt. Sie denkt sich,<br />

dass das wahrscheinlich der einzige<br />

Weg ist, um etwas zu klauen, wenn<br />

man versucht, die Funkwellen der<br />

RFID-Chips zu blocken. Sie denkt<br />

noch einen Moment darüber nach<br />

und als sie weiterlaufen möchte<br />

sieht sie auch schon einen Verkäufer<br />

auf den Mann zukommen,<br />

da sein Diebstahlsversuch durch<br />

die Überwachungskamera gefilmt<br />

wurde. Dieser nimmt dem Kunden<br />

seine Kundenkarte ab und geleitet<br />

ihn zum Ausgang. Ab sofort wird<br />

es diesem Mann nicht möglich sein<br />

in den Supermarkt zu gehen, da<br />

man dort ohne Kundenkarte keinen<br />

Zutritt mehr hat. Der Sicherheit<br />

wegen!<br />

An der Kasse schiebt Laura einfach<br />

ihren Einkaufswagen vorbei.<br />

Die Waren werden automatisch<br />

gescannt und der Kaufpreis von<br />

ihrem Konto abgebucht.<br />

Nachdem sie alle Einkäufe verstaut<br />

hat, macht sie sich auf den Weg zu<br />

ihrem Mann, um ihm einen kurzen<br />

Besuch auf der Arbeit abzustatten.<br />

Unterwegs wird sie Zeuge eines<br />

Unfalls. Als sie die Polizei rufen<br />

möchte, kommt diese schon um<br />

die Ecke gebogen, da das elekt >><br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 109


onische Verkehrsleitsystem den<br />

Unfall unverzüglich gemeldet hat.<br />

Auch der Krankenwagen biegt um<br />

die Ecke. Dieser ist zur Stelle, da<br />

einer der Unfallbeteiligten sich<br />

einen Chip unter die Haut implantieren<br />

lassen hat, der im Falle eines<br />

Unfalls den Notarzt informiert und<br />

ihm so schnellstmöglich geholfen<br />

werden kann. Laura beschliesst<br />

sich und ihrer Familie ebenfalls<br />

solche Chips implantieren zu lassen.<br />

Der Sicherheit wegen!<br />

Sie zückt ihr Handy, peilt das<br />

erstbeste Werbeplakat solch eines<br />

Anbieters an und schon werden<br />

nähere Informationen auf ihr Handy<br />

geladen sowie ein individuelles<br />

Angebot erstellt.<br />

Als sie fast bei ihrem Mann im<br />

Büro angekommen ist, piepst sein<br />

Handy als Warnung, dass seine<br />

Frau in wenigen Minuten bei ihm<br />

sein wird. Schnell schickt er seine<br />

Sekretärin weg und zieht sich an.<br />

Die Mittagspause verbringen Laura<br />

und ihr Mann in einem Restaurant<br />

in der Nähe. Dort überprüfen sie<br />

das ihnen servierte Essen auf Frische<br />

und Qualität via Handy und<br />

Scantechnologie. Der Sicherheit<br />

wegen!<br />

Nach dem Essen muss ihr Mann<br />

wieder zur Arbeit. Laura beschliesst<br />

noch ein wenig im Park<br />

spazieren zu gehen. Danach setzt<br />

sie sich ins Gras, um die Sonne zu<br />

geniessen. Plötzlich klingelt ihr<br />

Handy. Am anderen Ende der Leitung<br />

ertönt eine Automatenstimme<br />

die ihr mitteilt, dass es verboten ist,<br />

sich ins Gras zu setzen. Sie sieht auf<br />

und blickt direkt in eine Kamera,<br />

die in der Baumkrone hängt. Der<br />

Sicherheit wegen!<br />

Am Nachmittag möchte Laura Calvin<br />

von der Schule abholen. Durch<br />

einen Blick auf ihr Handy und das<br />

110 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Drücken zweier Tasten sieht sie,<br />

dass Calvin schon im Bus am anderen<br />

Ende der Stadt auf dem Weg zu<br />

einem Freund ist.<br />

Ihr Handy piepst. Es ist eine Nachricht<br />

vom Fundbüro. Beim Einkaufen<br />

am Vormittag hat sie ihre<br />

Jacke liegen lassen. Via RFID-Chip<br />

konnte ihr die Jacke zugeordnet<br />

werden. Auf dem Weg zum Fundbüro<br />

beeilt sie sich ein wenig, da es<br />

bald schliesst. Plötzlich bremst sie<br />

abrupt ab. Sie hat ganz vergessen,<br />

dass sich seit einiger Zeit ein Chip<br />

im Auto befindet, der ihr Verkehrsverhalten<br />

an die Kfz-Versicherung<br />

und an die Polizei weitergibt. Sofern<br />

sie zu schnell oder risikoreich<br />

fährt, wird dies registriert und sie<br />

bekommt einen Strafzettel oder<br />

eine Kfz-Steuer-Erhöhung. Der<br />

Sicherheit wegen!<br />

Abends macht sie sich auf den Weg<br />

um ihren Sohn bei seinem neuen<br />

Freund abzuholen. Da sie ihn noch<br />

nicht kennt, nimmt sie unauffällig<br />

ein Haar von ihm mit. Dieses<br />

schickt sie ein um zu überprüfen,<br />

ob er eventuell aggressive Charakterzüge<br />

hat oder zu Drogenmissbrauch<br />

neigt. Der Sicherheit<br />

wegen!<br />

+<br />

RFID<br />

heute<br />

> VeriChip<br />

Der VeriChip (Produktbezeichnung:<br />

VeriMed) ist ein passiver<br />

RFID-Transponder, der<br />

sich zur Implantierung<br />

in Menschen und Tiere<br />

eignet. Der Transponder<br />

befindet sich in einem<br />

etwa 12 mm langen und<br />

2 mm dicken Glaszylinder,<br />

der beim Menschen<br />

üblicherweise oberhalb<br />

des Trizeps unter die<br />

Haut des rechten<br />

Armes eingepflanzt wird.<br />

Ebenfalls gebräuchlich ist<br />

die Einpflanzung in die<br />

Hautfalte zwischen Daumen<br />

und Zeigefinger. <strong>Das</strong><br />

Ein- und Herausoperieren<br />

geschieht unter lokaler<br />

Betäubung und kann<br />

problemlos ambulant<br />

erfolgen.<br />

Für den VeriChip soll<br />

eine Vielzahl von<br />

Biosensoren entwickelt<br />

werden, die Blutdruck,<br />

Puls, Blutzucker und<br />

sogar Gehirn- und<br />

Virenaktivitäten messen.<br />

Ausserdem Gyroskope<br />

und Beschleunigungsmesser,<br />

die Haltung<br />

und Position des Trägers<br />

erfassen und es auch<br />

ermöglichen sollen, den<br />

genauen Aufenthaltsort<br />

zu bestimmen. Hitzezellen,<br />

die Körperwärme in<br />

Elektrizität umwandeln,<br />

betreiben die Sensoren.<br />

Digital Angel<br />

Im Oktober 2006 gab<br />

die Digital Angel Corp.<br />

die Patentierung eines<br />

Glucose- Biosensors für<br />

den VeriChip bekannt. Ein<br />

Gewinn an Lebensqualität<br />

und Sicherheit für<br />

hunderte Millionen<br />

Menschen. Auch ein<br />

tragbares SOS-System<br />

könnte Biodaten abfragen<br />

und gegebenenfalls<br />

Notfallmassnahmen<br />

auslösen. Der Sensor<br />

misst kontinuierlich. Eine<br />

Insulinpumpe kann die<br />

Daten drahtlos abfragen<br />

und den nötigen Insulinbedarf<br />

einstellen.<br />

Im Innovationswettbewerb<br />

2004 des<br />

Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung<br />

gewann das Universitätsklinikum<br />

Aachen mit der<br />

Entwicklung einer Herz-<br />

Kapsel zur Überwachung<br />

der Blutdruckdaten.<br />

Die Kapsel ist für medikamentös<br />

eingestellte<br />

Patienten mit Herzschwäche<br />

konzipiert, um<br />

ein Kippen des labilen<br />

Gleichgewichtes rechtzeitig<br />

zu erkennen. Sie wird<br />

in einer Lungenarterie<br />

verankert und überwacht<br />

die Druckverhältnisse im<br />

Lungen-Gefässsystem.<br />

Die Daten werden digital<br />

und drahtlos an eine<br />

äusserlich befestigte<br />

Antenne gesendet.<br />

Applied Digital<br />

Solutions hat ein System<br />

entwickelt, mit dem ein<br />

VeriChip-Träger über ein<br />

Satellitennetz jederzeit<br />

weltweit lokalisiert werden<br />

kann. Verlinkt mit<br />

externen Datenbanken,<br />

die dem Chip den<br />

Zugriff erlauben, können<br />

persönliche Daten<br />

eingesehen werden und<br />

Massnahmen ausgelöst<br />

werden. In Spitälern,<br />

psychiatrischen Kliniken,<br />

Altersheimen und in<br />

Gefängnissen wird<br />

diese Möglichkeit bereits<br />

eingesetzt.<br />

Schon im <strong>Dezember</strong><br />

2004 gab VeriChip die<br />

Partnerschaft mit Orbcomm<br />

zur Herstellung<br />

der GPS-Tauglichkeit des<br />

Chips bekannt. Orbcomm<br />

garantiert durch ein Netz<br />

von Microstar Satelliten<br />

im niedrigen Erdorbit die<br />

weltweit flächendeckende<br />

Verfügbarkeit<br />

der Daten. <strong>Das</strong> bietet<br />

Anwendungen im militärischen,<br />

Sicherheits- und<br />

Gesundheitsbereich.<br />

So kann die Lokalität<br />

von implantierten<br />

Personen und markierten<br />

Gegenständen direkt mit<br />

Datenbanken verknüpft<br />

werden. Armee, Piloten,<br />

Diplomaten, Feuerwehrmänner,<br />

Staatsanwälte<br />

und andere haben sich<br />

den Chip implantieren<br />

lassen, um bei Kidnapping<br />

oder Krisensituationen<br />

besser lokalisierbar<br />

und identifizierbar zu<br />

sein.<br />

Auch schon im Juni<br />

2006 regte der britische<br />

Polizeichef Ken Jones<br />

an, Sexualstraftätern<br />

einen solchen Chip zu<br />

implantieren und sie<br />

mittels Satelliten zu<br />

überwachen. Wenn der<br />

Straftäter eine behördlich


definierte Sperrzone,<br />

zum Beispiel mit<br />

einer Schule oder einem<br />

Spielplatz betritt, würde<br />

in einem Überwachungszentrum<br />

Alarm ausgelöst<br />

werden. Der Chip soll die<br />

Herzfrequenz und den<br />

Blutdruck des Straftäters<br />

übermitteln, um bei<br />

möglichen bevorstehenden<br />

Angriffen rechtzeitig<br />

gewarnt zu sein.<br />

Scott Silverman, CEO<br />

von VeriChip, schlug<br />

im Mai 2006 vor, auch<br />

Gastarbeitern und<br />

Flüchtlingen den Chip zu<br />

implantieren. Er nannte<br />

es einen Vorteil für die<br />

Gastarbeiter, da sie bei<br />

Verlust oder Vergessen<br />

ihres Ausweises zuhause<br />

oder auf der Arbeit sonst<br />

die Grenze nicht mehr<br />

überqueren könnten.<br />

Einen Tag vorher hatte<br />

US-Präsident Busch zur<br />

High-Tech-Überwachung<br />

mexikanischer<br />

Immigranten aufgerufen.<br />

Teil dieser High-Tech-<br />

Überwachung sind Aufklärungsdrohnen<br />

wie der<br />

„Predator“. Die US Border<br />

Patrol setzt ihn seit 2005<br />

zur Überwachung der<br />

mexikanischen Grenze<br />

ein.<br />

Der Predator besitzt<br />

optische und infrarote<br />

Sensoren mit denen er<br />

Objekte auf zehn Zentimeter<br />

genau lokalisieren<br />

und zum Boden melden<br />

kann. Die Drohne kann<br />

bis zu 14 panzerbrechende,<br />

laser- oder<br />

radargeleitete AGM-114<br />

Hellfire-Raketen tragen<br />

und damit Ziele aus 8<br />

Kilometern Entfernung<br />

sofort bekämpfen. So<br />

wurde beispielsweise im<br />

November 2002 beim<br />

ersten bekannten Einsatz<br />

einer MQ-1 Predator im<br />

Jemen ein führender<br />

Al Quaida-Terrorist<br />

in seinem fahrenden<br />

Auto angegriffen und<br />

getötet. Verlinkt man die<br />

GPS-Daten von Digital<br />

Angel oder Orbcomm mit<br />

einem Predator, kann ein<br />

VeriChip-Träger leicht<br />

lokalisiert, verfolgt,<br />

gerettet, gefangen oder<br />

angegriffen werden.<br />

Applied Solutions<br />

> Notfall-<br />

management<br />

Die US-Katastrophen-<br />

Einsatztruppe DMORT<br />

(Disaster Mortuary<br />

Operational Response<br />

Team) implantierte 2005<br />

den Todesopfern des<br />

Wirbelsturms Katrina<br />

VeriChips, um die spätere<br />

Identifizierung zu<br />

erleichtern. Papierpässe<br />

halten nicht lange. Werden<br />

sie feucht, lösen sie<br />

sich auf oder die Schrift<br />

verläuft. Die Methode<br />

mit RFID ist besser. Der<br />

Chip wird implantiert<br />

und gleichzeitig am Leichensack<br />

eine Nummer<br />

befestigt. Ein Scanner,<br />

von aussen auf Höhe der<br />

linken Schulter gehalten,<br />

kann dann die 16stellige<br />

Nummer erfassen, ohne<br />

dass der Sack wieder<br />

geöffnet werden muss.<br />

>VeriTrace<br />

Seit 2005 produziert<br />

ein Kamerahersteller<br />

Bluetooth- und GPSfähige<br />

Digitalkameras.<br />

Die Geräte können<br />

gleichzeitig Daten von<br />

RFID-Lesegeräten und<br />

vom GPS-Satellitennetz<br />

empfangen und sie als<br />

lesbaren Datensatz in ein<br />

Digitalfoto einbetten.<br />

Wird so ein mit einem<br />

Transponder markiertes<br />

Objekt fotografiert,<br />

werden dessen RFID-<br />

Informationen und die<br />

geographische Position<br />

festgehalten. Über<br />

einen VeriChip verlinkt<br />

mit Digital Angel kann<br />

damit auf Knopfdruck die<br />

geographische Position<br />

von jemandem oder<br />

etwas ermittelt werden.<br />

Man kann damit eine<br />

Datenbank für wertvolles<br />

bewegliches Inventar<br />

– Container, Flugzeuge,<br />

Fahrzeuge, Ausrüstung<br />

etc. – aufbauen und<br />

jederzeit dessen Standort<br />

feststellen … …<br />

oder einfach nur seine<br />

Urlaubsfotos mit einem<br />

Geo-Informations-<br />

System wie Google Earth<br />

verlinken und sich zu den<br />

Bildern gleich die Orte<br />

samt den Aufnahmewinkeln<br />

anzeigen lassen.<br />

>Smart Guns<br />

(VeriChip) arbeitet mit<br />

dem Waffenhersteller<br />

FN Manufacturing an<br />

Waffen, die nur funktionieren,<br />

wenn ihr Besitzer<br />

sie abfeuert. Waffenträger<br />

können sich einen<br />

Chip einpflanzen lassen.<br />

Ihre Waffe, ausgestattet<br />

mit einem Scanner,<br />

lässt sich nur abfeuern,<br />

wenn die richtige Hand<br />

sie bedient. Gerät sie in<br />

die Hände von Kindern,<br />

Kriminellen oder sonst<br />

wem, blockiert sie.<br />

> Kontakloses<br />

Bezahlen<br />

Stammgäste in den Baja<br />

Beach Clubs in Barcelona<br />

und Rotterdam können<br />

sich seit 2004 einen<br />

VeriChip in den Oberarm<br />

implantieren lassen und<br />

brauchen bei Besuchen<br />

künftig weder Ausweis<br />

noch Geld mitzunehmen.<br />

Sie können Geld auf ein<br />

Konto einzahlen, abgerechnet<br />

wird bequem<br />

über den Oberarm. Die<br />

Wiederentfernung von<br />

VeriChips ist nicht unproblematisch.<br />

Sie sind klein<br />

So könnten auch<br />

Ihre Hände aussehen,<br />

wenn Sie sich<br />

einen RFID-Chip<br />

einpflanzen lassen<br />

und weich und können<br />

im Gewebe wandern.<br />

Deshalb sind sie u. U.<br />

schwer zu lokalisieren.<br />

Sie sind röntgenbar, aber<br />

bei Untersuchungen<br />

mit einem Magnetresonanztomographen<br />

erhitzen sie und können<br />

innere Verbrennungen<br />

verursachen.<br />

>Tieridenti-<br />

fikation<br />

Eigentümernachweis und<br />

Kennzeichnung von Rassetieren<br />

bei der Tierzucht.<br />

Die Kennzeichnung<br />

ermöglicht die Identifikation<br />

am Tränkautomat,<br />

an der Futterstation, im<br />

Melkstand usw. und liefert<br />

ein exaktes Profil des<br />

gesamten Lebenswegs<br />

von der Herkunft, über<br />

die Entwicklung bis zum<br />

aktuellen Gesundheitszustand<br />

und der „Leistung“<br />

von Nutztieren.<br />

RFID-Staub könnte<br />

auch dem Hundefutter<br />

beigemischt werden,<br />

die Steuernummer von<br />

dessen implantierten...<br />

FORTSETZUNG IN DER<br />

NÄCHSTEN <strong>MIND</strong><br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 111


A SINGLE MAN<br />

DANIELLE DE SANTIAGO<br />

D<br />

as Zimmer war komplett verwüstet.<br />

Wodkaflaschen wohin man blickte,<br />

kostbare Orchideenblüten überall auf<br />

dem Boden verstreut und achtlos zertreten.<br />

Auch im Badezimmer regierte das<br />

Chaos. Die Wanne war verschmutzt und<br />

auf dem Boden stand zentimeterhoch<br />

das Wasser. Überall klebte Badeschaum<br />

und alle Handtücher lagen benutzt und<br />

zu feuchten Bergen zerknüllt im Dreck.<br />

„Er lag mit blosser Brust im Bett. Junge<br />

Frauen knieten um ihn herum, streichelten<br />

seinen Oberkörper, und leckten<br />

seine Brustwarzen, während auf dem<br />

Nachttisch das Kokain im Versace-<br />

Aschenbecher auf seinen prominenten<br />

Konsumenten wartete.“<br />

„<strong>Das</strong> Licht war gedimmt. Leise<br />

Lounge-Musik drang aus unsichtbaren<br />

Lautsprechern und ich kam nicht umhin<br />

den riesigen Immendorf zu bewundern,<br />

der über dem weissen Sofa hing. Margo*<br />

trug ein cremefarbenes Kleid, dass<br />

ihre üppigen Rundungen kaum verhüllte<br />

und zog mich strahlend an ihre Brust.<br />

„Schön, dass Du es doch noch geschafft<br />

hast“, sagte sie und drückte mir ein<br />

Glas Weisswein in die Hand. „Sieh dich<br />

doch erst mal um, ja? Wir sehen uns<br />

dann später noch“. Langsam ging ich<br />

die Treppe in den offenen Wohnbereich<br />

hinunter, auch hier gedämpftes Licht<br />

und überall Kerzen, die Vasen voller<br />

112 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Come Together<br />

Die Do´s & Don´ts der<br />

lustvollen Ausschweifung<br />

Body and Soul<br />

weisser Tulpen beleuchteten. Auf jeder freien Fläche lagen oder sassen Körper in<br />

den unterschiedlichsten Stadien der Entkleidung, während Pamela Anderson auf<br />

der grossen Leinwand ihren Ex oral befriedigte. Man unterhielt sich flüsternd,<br />

streichelte sich und warf sich vielsagende Blicke zu. Im Vorbeigehen liess ich meine<br />

Hand über den nackten Rücken einer bekannten Berliner Schauspielerin gleiten,<br />

nur um weniger Meter weiter selbst berührt zu werden. Ein Paar, er in den 40igern,<br />

sie deutlich jünger, sass auf einer Liege und streckte synchron die Arme aus, um<br />

mich an den Händen zu fassen. Warm glitten ihre Finger über meinen Unterarm,<br />

als ich lächelnd weiterging. Der Abend hatte gerade erst begonnen….<br />

Drei Szenarien, wie sie sich wohl jeder schon einmal ausgemalt hat. Spätestens<br />

seit Kubrick`s „Eyes wide shut“ steht der Besuch einer Sexparty, inklusive hem-


mungslosen Partnertauschs,<br />

bei vielen<br />

ganz weit oben auf<br />

der Wunschliste der<br />

sexuellen Unartigkeiten.<br />

Alle drei der<br />

oben beschriebenen<br />

Parties haben so stattgefunden.<br />

Die erste<br />

im Waldorf Astoria<br />

in New York, wo sich<br />

den Zimmermädchen<br />

eines Morgens<br />

besagtes Schlachtfeld<br />

darbot, nachdem laut<br />

„InTouch Weekly“<br />

Angelina Jolie mit<br />

ihrem Russisch-<br />

Lehrer die Nacht zum<br />

Tag gemacht hatte.<br />

Die zweite Szene bot<br />

sich den staunenden<br />

Augen der Polizisten<br />

dar, die ein Zimmer<br />

des renommierten<br />

Steigenberger Hotels<br />

stürmten und dort einen<br />

bekannten Künstler<br />

in Begleitung von<br />

diversen leichtbekleideten Liebesdienerinnen<br />

vorfanden, während die<br />

letzte Szene eine Party im Haus einer<br />

bekannten Dame der Gesellschaft<br />

beschreibt, zu der ich vor einigen<br />

Jahren eingeladen war und bei der<br />

zwischen Bellinis und BlowJobs alles<br />

serviert wurde, was das Herz und die<br />

Hose der anwesenden Gäste begehrten.<br />

Schon im alten Rom waren ausschweifende<br />

Feste mit Wein, bewusstseinserweiternden<br />

Substanzen, Hors d‘œuvre<br />

vom jungfräulichen Schwan und<br />

Sexsklaven jeden Geschlechts an der<br />

Tagesordnung. Zumindest bis sich die<br />

Regeln änderten und erst mal alles,<br />

was über den privaten Gebrauch der<br />

Genitalien hinausging, verboten wurde.<br />

Klar, diverse Könige und generell<br />

die Obrigkeiten der Society liessen<br />

es auch weiterhin hinter den Palastmauern<br />

krachen, aber wirklich in<br />

Schwung, besser gesagt in Swing, kam<br />

das Ganze erst wieder in den 70iger<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts, als die<br />

Swinger-Szene erneut heisse Blüten<br />

trieb und in Hollywood die ersten<br />

„Key-Parties“ in Mode kamen.<br />

ABER WAS GENAU SIND<br />

SEXPARTIES ÜBERHAUPT?<br />

Und wo liegt der Unterschied zwischen<br />

einer Sexparty und einer<br />

Swinger-Party? Wer geht zu Sexparties?<br />

Und überhaupt…wie benimmt<br />

man sich da? Alles Fragen, auf die es<br />

jetzt eine Antwort gibt. Wie gesagt,<br />

ein richtiges Gesellschaftsphänomen,<br />

man kann schon fast von einem Boom<br />

sprechen, waren in den wilden 70igern<br />

die Schlüssel-Parties, zu denen sich<br />

von L.A. bis nach New York experimentierfreudige<br />

Paare trafen.<br />

>> SCHLÜSSEL-PARTIES<br />

Sogenannte „Key Parties“ waren das<br />

El Dorado der Swinger-Szene. Sobald<br />

man am Ort der Veranstaltung, meist<br />

ein Privathaushalt, eintraf, wurde der<br />

Mann aufgefordert, seine Autoschlüssel<br />

in eine bereitgestellte Schüssel<br />

oder Vase zu werfen. Dann unterhielt<br />

man sich, lernte sich kennen, trank<br />

und flirtete. Am Ende des Abends<br />

machten die Schüssel dann die Runde<br />

und die anwesenden Damen griffen<br />

hinein und angelten einen Schlüsselbund<br />

heraus, um sich danach den<br />

Rest der Nacht mit den Besitzern der<br />

Schlüssel zu vergnügen. Key-Parties<br />

werden heute allgemein belächelt und<br />

sind total aus der Mode gekommen,<br />

werden aber immer noch gerne in<br />

diversen TV-Shows als zeitbezeichnendes<br />

Element aufgegriffen.<br />

>> REGENBOGEN-PARTIES:<br />

Rainbow-Parties kamen in den frühen<br />

2000ern plötzlich in Mode. Zuerst nur<br />

SPIELZEUG<br />

ein Urbaner Mythos über den man<br />

hinter vorgehaltener Hand munkelte,<br />

doch bald schon ein beliebtes Event,<br />

zu dem man nur dann Zutritt bekam,<br />

wenn man die richtigen oder vielleicht<br />

auch die falschen Leute kannte.<br />

Wenn man es genau nimmt, waren die<br />

Regenbogen-Parties gar keine eigenständige<br />

Party, sondern eher etwas wie<br />

ein Partyspiel, dass man bei regulären<br />

Gruppen- und Partnertausch-Parties<br />

veranstaltete. Besonders junge Frauen<br />

fanden Spass an dem Spiel, bei dem<br />

jede der anwesenden Frauen ihren<br />

Lippenstift sehr dick auftrug, um dann<br />

nacheinander oder auch abwechselnd<br />

die anwesenden Männer oral zu stimulieren.<br />

Die dabei zurückbleibenden<br />

„Farbringe“ an den Penissen der Männer<br />

sorgten für allgemeine Erheiterung<br />

und waren namengebend für diese<br />

Praktik. Rainbow-Parties waren lange<br />

ein heissdiskutiertes Motiv und wurden<br />

unter anderem sogar ein Thema in<br />

der Show der US-Talkmasterin Oprah<br />

Winfrey.<br />

>> SWINGER-/ SEX-PARTIES<br />

Während die Durchschnittssexparty<br />

für fast jeden offen steht, ist eine<br />

Swinger-Party in der Regel eine für<br />

Paare vorbehaltene Veranstaltung, bei<br />

der sich Paare zu viert zusammentun<br />

oder in sonstigen Konstellationen<br />

Partnertausch betreiben. Auch bei<br />

Sexparties sind Paare am liebsten<br />

gesehen, auch einzelne Damen sind<br />

in der Regel willkommen, während<br />

ein Männerüberschuss meist durch<br />

limitierten Zugang vermieden wird.<br />

Ein weiterer Unterschied ist auch der<br />

Tatbestand, dass ein Swinger-Event in<br />

erster Linie zum Kennenlernen dient,<br />

niemand „muss“ dort Sex haben, oft<br />

lernen Paare sich bei solchen Veranstaltungen<br />

kennen und verlegen<br />

den eigentlichen Sex in die sichere<br />

Umgebung eines Hotelzimmers oder<br />

des eigenen Hauses, während eine<br />

Sex-Party deutlich dazu gedacht ist in<br />

den gegebenen Räumlichkeiten Sex zu<br />

haben und für diesen mit entsprechen<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 113


A SINGLE MAN<br />

A SINGLE MAN<br />

den Mitteln auch ausgelegt ist. Es gibt<br />

sowohl öffentliche Parties, die von<br />

professionellen Veranstaltern in Clubs<br />

und Hotels ausgerichtet werden, als<br />

auch private Parties, die ohne kommerziellen<br />

Absichten von Privatleuten<br />

veranstaltet werden.<br />

NATÜRLICH GIBT ES AUCH<br />

HIER, WIE BEI ALLEN EVENTS,<br />

REGELN. FÄHRST DU ZUM<br />

PFERDERENNEN NACH ASCOT,<br />

TRÄGST DU EINEN GROSSEN<br />

HUT, UM NICHT UNANGENEHM<br />

AUFZUFALLEN, WÄHREND DU<br />

BEI EINER SEXPARTY MIT EINEM<br />

HAUFEN BATTERIEN FÜR DIE VI-<br />

BRATOREN BESSER DASTEHST.<br />

Zu meiner ersten Sex-Party brachte<br />

ich einen Präsentkorb mit Kondomen,<br />

Massage-Öl und Gleitgel mit. Ich<br />

kannte damals die Party-Etiquette<br />

noch nicht, aber was als Scherz<br />

gedacht war kam dann doch gut an,<br />

als der Herr des Hauses mir den Korb<br />

aus der Hand riss und meinte, dass er<br />

schon befürchtet hatte, er müsse eine<br />

Apotheke mit Nachtdienst suchen..<br />

Regeln sind bekanntlich nicht jedermanns<br />

Sache und obwohl ich im Normalfall<br />

immer fürs Rebellentum bin,<br />

möchte ich an dieser Stelle empfehlen,<br />

sich an die Etiquette des jeweiligen<br />

Veranstalters zu halten. <strong>Das</strong> sorgt nicht<br />

nur dafür, dass alle eine angenehme<br />

und aufregende Zeit haben, sondern<br />

auch dafür, dass du beim nächsten<br />

Ringelpiez wieder auf der Gästeliste<br />

stehst. Ausserdem möchtest du ganz<br />

sicher nicht der sein, der von der Polizei<br />

mit aufs Revier genommen wird,<br />

nachdem er ins Aquarium gepinkelt<br />

hat oder ungefragt die Schwiegermutter<br />

des Gastgebers befummelte.<br />

„Regeln für<br />

die Gäste“<br />

114 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

1<br />

Unterschiedliche Veranstalter<br />

haben unterschiedliche Regeln. Geh<br />

auf Nummer Sicher, indem du dich<br />

nach dem Dresscode und den Regeln<br />

der Party erkundigst. <strong>Das</strong> kostet dich<br />

nur einen Anruf oder eine Email und<br />

erspart dir unter Umständen peinliche<br />

Momente mit heruntergelassener<br />

Hose.<br />

2<br />

Sei pünktlich. Immer. Sei bitte<br />

nicht der notgeile Sack, der bereits<br />

eine Stunde vorher mit einer Erektion<br />

im Garten rumlungert, aber komme<br />

auch bitte nicht zu spät. Selbst die<br />

„akademische“ Viertelstunde ist nicht<br />

angebracht und kann unter Umständen<br />

unangenehm auffallen. Erkundige<br />

dich, ob die Türen ab einer bestimmten<br />

Uhrzeit geschlossen werden.<br />

3<br />

Wenn du eingeladen wirst,<br />

solltest du, wie bei allen anderen<br />

Parties auch, auf jeden Fall rechtzeitig<br />

Bescheid geben, ob du kommst oder<br />

nicht. Eine Sex-Party auszurichten ist<br />

verdammt viel Arbeit. Glaub mir, es<br />

ist echt nicht einfach, die Schnittchen,<br />

die gezähmten Tiger, Kondome für<br />

180 Leute und japanische Sushi-Ladies<br />

zu besorgen. Mach dich beliebt,<br />

indem du fragst, ob du irgendwas, sei<br />

es nun Verhütungsmittel oder Snacks,<br />

mitbringen kannst. Der Gastgeber<br />

wird es dir danken, wenn du deine<br />

Hilfe anbietest.<br />

4<br />

Bringe keine Sextras mit.<br />

Als Sextras bezeichnet man Schaulustige,<br />

die gar nicht vorhaben an der<br />

Party wirklich teilzunehmen, sondern<br />

vielmehr ihre Neugierde befriedigen<br />

wollen und sich dann den ganzen 5.<br />

Abend mit hochrotem Gesicht und<br />

ausgebeulter Hose von einer Ecke in<br />

die andere drücken. Solche Sextras<br />

sind nicht nur ungerne gesehen, sondern<br />

sorgen auch mit Sicherheit dafür,<br />

dass du nicht mehr eingeladen wirst.<br />

5<br />

Bring dein Survival-Pack mit.<br />

Ich habe immer eine kleine Tasche mit<br />

Kondomen, Erfrischungs- und Handtüchern<br />

dabei. Auch eine Zahnbürste<br />

und Kaugummis sollten vorhanden<br />

sein. Die meisten Gastgeber bieten<br />

diese Dinge zwar an, dennoch sollte<br />

man auf Nummer Sicher gehen und<br />

auf alle Fälle vorbereitet sein.<br />

3<br />

Sei höflich. Immer. Nicht<br />

jeder Gast wird deinen Geschmack<br />

treffen und du musst ganz sicher mit<br />

niemandem Sex haben, der dir nicht<br />

gefällt. Allerdings solltest du ungewollte<br />

Avancen nie einfach ignorieren<br />

und auch niemanden von dir stossen.<br />

Wenn jemand nach dir greift, schiebst<br />

du seine Hand freundlich aber mit<br />

Nachdruck weg. Ein nettes „Nein<br />

danke“ macht deinem Gegenüber klar,<br />

dass du kein Interesse hast, ohne ihn<br />

oder sie einer peinlichen Situation<br />

auszusetzen.<br />

4<br />

Bleibe in Bewegung.<br />

Schlage weder an der Bar noch in der<br />

Grotte Wurzeln. Sieh dich um. Spiele.<br />

Entdecke Neues. Dafür sind solche<br />

Parties gedacht.<br />

5<br />

Stalken ist verboten.<br />

Okay. Die kleine Blondine ist ganz<br />

genau dein Fall. Dummerweise hat<br />

Blondie aber kein Interesse an dir.<br />

Geh einfach weiter. Versuche nicht, sie<br />

wieder und wieder von deinen Qualitäten<br />

zu überzeugen. Versuche bitte<br />

auch nicht sie „im Auge „ zu behalten“,<br />

es ist ein totaler Turn-Off, wenn<br />

man die ganze Zeit beobachtet wird.<br />

Zieh einfach weiter. Ich bin sicher,<br />

dass du jemand anderen zum Spielen<br />

finden wirst.<br />

6<br />

Lach niemanden aus. Sex ist<br />

eine komische und oft bizarre Angelegenheit.<br />

Dennoch kommt es nicht<br />

gut an, wenn du über den Muskelprotz<br />

lachst, weil der so komisch die Augen<br />

verdreht wenn er geblasen wird. Auch<br />

über die dicke Dame, die beim Vögeln<br />

wie eine Bisamratte quiekt, zu lästern<br />

wird dich nicht beliebter oder begehrter<br />

machen.<br />

7<br />

. Safer-Sex ist ein MUSS.<br />

Immer. Egal was passiert. Weiche


niemals von dieser Regel ab. Dadurch<br />

zeigest du, dass du auf deine Gesundheit<br />

und die deiner Mitspieler achtest<br />

und zeigst dich als angenehmen und<br />

verantwortungsbewussten Spielgefährten.<br />

8<br />

Störe Niemanden beim Sex.<br />

Es gibt nichts Unangenehmeres. Nähere<br />

dich ruhig den Leuten die dir gefallen,<br />

aber achte auf die Signale. Wer<br />

nicht willl, der hat schon. Nirgendwo<br />

trifft dieses Sprichwort besser zu als<br />

auf einer Sexparty. Lasse deinem<br />

Gegenüber den Vortritt. Warte bis sie<br />

oder er dich berührt oder frag, ob er<br />

oder sie Gesellschaft wollen, so kannst<br />

du sicher sein, dass sich alle wohlfühlen<br />

und dir einen Korb ersparen.<br />

9<br />

Betrinke dich nicht. Klar,<br />

man ist nervös, man ist aufgeregt, aber<br />

zu viel Alkohol bringt in diesem Fall<br />

nichts Gutes. Wer lallt ist weit weniger<br />

attraktiv als jemand der einfach nur<br />

aufgeregt oder schüchtern ist.<br />

10<br />

11<br />

Vergiss nicht, dass du ein<br />

Gast bist. Benimm dich bitte dementsprechend.<br />

Fotografiere niemanden ohne<br />

Erlaubnis. Nie. Wirklich niemals.<br />

Wenn du dich an diese Regeln hältst,<br />

kann eigentlich nichts schief gehen.<br />

Wobei, klar, schiefgehen kann immer<br />

was. Ich war mal zu einem Bacchanal<br />

eingeladen, einer Sexparty nach römischem<br />

Vorbild. Was zuerst mit wildem<br />

Geknutsche, viel Wein und vögeln<br />

unter freiem Himmel begann, endete<br />

damit, dass eine Schar von etwa<br />

zwanzig Party-Gästen schreiend und<br />

stolpernd mit wippenden Brüsten und<br />

Penissen übers nächtliche Feld hetzte,<br />

während ein wütender Bauer sie mit<br />

lautem Hupen und Traktor in voller<br />

Fahrt davon jagte. Neben mir strauchelte<br />

ein beleibter Industrieller über<br />

seine Toga, während mir das Hinter-<br />

teil einer Miss Juli die Sicht versperrte.<br />

Geschüttelt von beinahe hysterischem<br />

Gelächter fragte ich mich, wie wohl<br />

mein Arsch im Flutlicht des bäuerlichen<br />

Gefährts aussehen würde und hatte<br />

dann, nachdem der Bauer wieder weg<br />

war, noch einen schönen Abend mit<br />

besagter Miss. Allerdings im Auto und<br />

nicht mehr auf dem Feld.<br />

NATÜRLICH KANN MAN NICHT<br />

NUR EINFACH GAST, SONDERN<br />

AUCH ZUR ABWECHSLUNG MAL<br />

GASTGEBER SEIN. DA GENIESST<br />

MAN DANN NICHT NUR DEN<br />

HEIMVORTEIL DES EIGENEN<br />

SOFAS, SONDERN MACHT SICH<br />

UNTER UMSTÄNDEN AUCH BEIM<br />

BOSS BELIEBT. OB MAN DEN AL-<br />

LERDINGS ZUM PARTNERTAUSCH<br />

BITTEN SOLLTE, IST EINE ANDE-<br />

RE FRAGE.<br />

Ausser Frage steht dagegen, dass<br />

es auch hier einen Haufen Dinge zu<br />

beachten gibt und man sich einen nicht<br />

minderen Haufen Arbeit aufhalst. Klar,<br />

„ich mache eine Sex-Party“, klingt relativ<br />

einfach, ist aber nicht damit getan,<br />

indem man die Bravo Hits 69 in den<br />

Player legt und eine Schale mit Chips<br />

auf den Couchtisch stellt.<br />

„Regeln für<br />

die Gastgeber“<br />

1<br />

Lasse die Putzfrau Überstunden<br />

machen. Gehe sicher, dass alles,<br />

wirklich alles, sauber ist. Niemand<br />

möchte mit dem Hinterteil auf der<br />

Couch festkleben.<br />

2<br />

Räume alles weg das zerbrechlich,<br />

wichtig oder wertvoll ist. Sich mit<br />

dem besten Freund zu streiten, weil<br />

er Omas gutes Porzellan beim doppelten<br />

Rittberger mit einer vollbusigen<br />

Rothaarigen zerdeppert hat, ist keine<br />

schöne Situation. Erfahrungsgemäss.<br />

>><br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 115


A SINGLE MAN<br />

3<br />

Entscheide vorher, welcher<br />

Bereich des Hauses für alle<br />

zugänglich ist und welche Zimmer<br />

privat bleiben sollen. Schliesse die<br />

privaten Räume am besten ab. Sicher<br />

ist sicher, denn ein einfaches<br />

Schild „Privat“ hat noch kein Paar<br />

vom Koitus im Schlafzimmer des<br />

Gastgebers abgehalten. Investiere<br />

unter Umständen in eine Hotel-<br />

Suite. Kostet zwar ein Bisschen<br />

was, erübrigt einem aber auch die<br />

Sorgen um Wertgegenstände und<br />

erspart einem das Aufräumen.<br />

4<br />

5<br />

Sorge dafür, dass alle<br />

Betten, Kissen und sonstige Liegemöglichkeiten<br />

frisch bezogen sind.<br />

6. Sorge für genug saubere<br />

Handtücher. Auch wenn die Gäste<br />

eigentlich ihre eigenen mitbringen<br />

sollen.<br />

6<br />

Rücke alle Betten, Sofas<br />

und Sessel von der Wand ab.<br />

Glaub mir, freier Zugang zu diesen<br />

Möbelstücken ist Gold wert.<br />

Solltest du Kinder oder Haustiere<br />

oder beides haben ist es angebracht,<br />

sie über Nacht bei den<br />

Schwiegereltern einzuquartieren.<br />

Niemand kann sich entspannen<br />

während im Nebenzimmer Kinder<br />

schlafen oder einen die dänische<br />

Dogge des Gastgebers anstarrt.<br />

7<br />

Sorge für gute Musik.<br />

Eine Zusammenstellung von<br />

entspannter Lounge–Music passt<br />

immer und sorgt für eine angenehme<br />

und relaxte Atmosphäre.<br />

8<br />

Sorge für ausreichend<br />

stilles, gut gekühltes, Mineralwasser.<br />

Und drehe die Glühbirnen<br />

aus allen Deckenlampen raus und<br />

deponiere sie an einem sicheren<br />

Ort. Plötzliches Deckenlicht ist<br />

im wahrsten Sinne des Wortes der<br />

nackte Horror.<br />

9<br />

Sorge für Snacks,<br />

allerdings nichts das tropft oder<br />

kleckert. Trockene Snacks, Sushi<br />

116 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

und Obststücke sind appetitlich und<br />

laden zum gegenseitigen füttern ein.<br />

10 Ersteres ist unabkömmlich, während<br />

Lege überall Kondome,<br />

Gleitmittel und „Atemfrisch“ aus.<br />

letzteres dich als aufmerksamen und<br />

liebenswürdigen Gastgeber auszeichnet.<br />

11 du 14 Leute dahaben, musst du min-<br />

Lade mehr Gäste ein als du<br />

eigentlich möchtest. Ernsthaft. Willst<br />

destens 40 einladen. Sag im Vorfeld<br />

nicht, wie viele Leute kommen wollen,<br />

das führt nur zu Enttäuschungen.<br />

12 legt. Halte Plastiktüten / Kleidersäcke<br />

Kleidung wird niemals aufs<br />

Bett oder einfach auf den Boden ge-<br />

mit den Namen der Gäste darauf bereit.<br />

Klingt eklig, aber hinterher wird<br />

dir jeder dankbar sein, der nicht mit 20<br />

anderen Nackten in einem Haufen verknoteter<br />

Unterhosen nach der Eigenen<br />

suchen muss.<br />

13 ger Gäste zusagen als während anderer<br />

Vermeide Ferien und Feiertage,<br />

da zu solchen Anlässen meist weni-<br />

Wochen.<br />

Diese Liste kann man beliebig ausweiten.<br />

Es gibt immer noch mehr Do´s &<br />

Don´ts, die einem noch einfallen. Eine<br />

Sexparty vorzubereiten ist ein bisschen<br />

so, wie wenn man eine Hochzeit<br />

plant…nur stressiger...deswegen sollte<br />

man sich gut überlegen, ob man wirklich<br />

den Schritt wagt selbst einen solchen<br />

Event in den eigenen vier Wänden<br />

zu veranstalten…oder doch lieber da<br />

„swingt“, wo man am nächsten Morgen<br />

nicht selbst die Laken waschen<br />

muss. Ob man letztendlich überhaupt<br />

los zieht, um seine Lust mit einer ganzen<br />

Gruppe von Menschen zu teilen,<br />

muss zu guter Letzt jeder selber wissen…<br />

man könnte sich ja auch einfach<br />

noch mal „Eyes Wide Shut“ oder „Stille<br />

Tage in Clichy“ auf DVD ausleihen<br />

und es sich Zuhause zu zweit gemütlich<br />

machen.<br />

*ALLE NAMEN VON DER REDAKTION GEÄNDERT


DAS<br />

ZERISSENE<br />

LAND<br />

ÜBER DEN<br />

DÄCHERN<br />

DER WELT<br />

Tibet ist ein uraltes Land, dessen schriftlich belegte<br />

Geschichte bis ins Jahr 126 vor Christus zurückreicht.<br />

Im 8. Jahrhundert wurde der Buddhismus zur Staatsreligion<br />

erhoben. Die tibetische Kultur begann, sich an den<br />

spirituellen Zielen eines gütigen, mitfühlenden Herzens und<br />

eines ruhigen, klaren Geistes auszurichten.<br />

<strong>MIND</strong> AUSLANDSKORRESPONDENT HUBERTUS HOFFMANN/<br />

WORLD SECURITY FOUNDATION<br />

issenschaftler sind<br />

sich einig, dass Tibet<br />

spätestens 1911 nach<br />

modernen Kriterien<br />

Wzu einem vollkommen unabhängigen<br />

Staat geworden ist. Tibet umfasste<br />

zu dieser Zeit ein Gebiet etwa in der<br />

Größe Westeuropas. 1949 marschierten<br />

100.000 Truppen der chinesischen<br />

Kommunisten in Kham, der östlichen<br />

Provinz Tibets, ein. Internationale<br />

Reaktionen auf dieses Vorgehen und<br />

die darauffolgende Besetzung der<br />

Hauptstadt Lhasa zeigten allgemeine<br />

Missbilligung - die Welt war sich<br />

einig, dass China unrechtmäßig gehandelt<br />

hatte. Die Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen verabschiedete<br />

mehrere Resolutionen, die das<br />

chinesische Vorgehen verurteilten und<br />

das Selbstbestimmungsrecht für die<br />

Tibeter forderten. Doch China ignorierte<br />

diese Aufrufe und dehnte seine<br />

militärische Kontrolle vollständig über<br />

alle drei tibetischen Provinzen aus:<br />

Kham, Amdo und Ü-Tsang.<br />

Im Frühjahr 1959 kam es in Lhasa,<br />

der Hauptstadt Tibets, zu einem<br />

Volksaufstand der Tibeter gegen die<br />

Chinesen, der jedoch vom Militär<br />

rücksichtslos niedergeschlagen wurde.<br />

Der Dalai Lama, das weltliche und<br />

geistliche Oberhaupt Tibets, und<br />

80.000 Tibeter flohen über den Himalaya<br />

nach Indien, wo sie nun schon<br />

seit über 40 Jahren leben.<br />

Infolge der Aufstände in Lhasa wurde<br />

die chinesische Unterdrückung der<br />

Tibeter und ihrer Kultur noch brutaler<br />

und unmenschlicher. Während<br />

Maos Kulturrevolution (1966-1976)<br />

wurde der Buddhismus zum Hauptangriffspunkt<br />

der kommunistischen<br />

„Reformen“ und Tibet zu einem Land<br />

des Leids: Hunderttausende wurden<br />

verhaftet und in Gefängnisse und Arbeitslager<br />

verschleppt. Mehr als eine<br />

Millionen Tibeter, rund ein Fünftel der<br />

Gesamtbevölkerung, sind infolge der<br />

chinesischen Herrschaft an Folter und<br />

Hungersnot, durch Hinrichtung oder<br />

auf andere Weise zu Tode gekommen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 121


Die Chinesen verboten praktisch jegliches<br />

Studium des Buddhismus und<br />

jegliche religiöse Praxis. 1969 gab es<br />

in Tibet keine einzige praktizierende<br />

Nonne und keinen einzigen praktizierenden<br />

Mönch mehr! Alle waren<br />

sie entweder geflohen, hingerichtet,<br />

verhaftet oder zumindest ihres Amtes<br />

enthoben worden. Vor der Invasion<br />

überzog ein Netz von mehr als 6.000<br />

Klöstern das Land, 1979 waren alle<br />

bis auf 13 geplündert und zerstört<br />

worden. Tausende Tonnen religiöser<br />

Statuen und anderer Kunstwerke aus<br />

edlen Metallen waren gestohlen und<br />

in Chinas Gießereien eingeschmolzen<br />

oder ins Ausland verkauft worden.<br />

Studium und Praxis des Buddhismus<br />

sind inzwischen wieder gestattet,<br />

jedoch unter strengen Auflagen der<br />

chinesischen Regierung. Es wurde<br />

den Tibetern erlaubt, einige Klöster<br />

wiederaufzubauen, aber die chinesischen<br />

Behörden begrenzen die Anzahl<br />

der jeweils zugelassenen Mönche und<br />

Nonnen. Zusätzlich sind Vertreter der<br />

Kommunistischen Partei entweder<br />

dauerhaft im Kloster positioniert oder<br />

statten ihm häufige Überwachungsbe-<br />

122 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

suche ab, um die Bewohner „umzuerziehen“.<br />

Die „Umerziehungsversammlungen“<br />

sind darauf ausgerichtet,<br />

Mönche und Nonnen zu zwingen,<br />

den Dalai Lama zu denunzieren, die<br />

chinesische kommunistische Ideologie<br />

zu preisen und der tibetischen Freiheitsbewegung<br />

abzuschwören.<br />

Gefängnisse und Arbeitslager sind<br />

zu einem beherrschenden Aspekt im<br />

Leben der Tibeter unter chinesischer<br />

Besatzung geworden. Jede Kritik<br />

und jeder Widerstand gegenüber der<br />

chinesischen Besatzungsmacht ist ein<br />

Grund zur Verhaftung. Es gibt heute<br />

nicht einen einzigen Tibeter, in dessen<br />

Familie nicht zumindest ein Mitglied<br />

gefangengenommen oder getötet wurde.<br />

Die genaue Anzahl der politischen<br />

Gefangenen, die vor 1979 verhaftet<br />

wurden, ist unbekannt, aber Schätzungen<br />

zufolge starben mehr als 70 Prozent<br />

während ihrer Gefangenschaft.<br />

Einige Häftlinge wurden gezwungen,<br />

in chinesischen Minen und Fabriken<br />

unter menschenunwürdigen Bedingungen<br />

zu arbeiten - von 10.000 Gefangenen<br />

eines Arbeitslagers für Boraxminen<br />

in den nördlichen Hochebenen<br />

von Jang Tsalaka starben Berichten<br />

zufolge 8.000 innerhalb eines einzigen<br />

Jahres. In einer Bleimine in Dhartsedo<br />

(chin. Kangting), Kham, starben mehr<br />

als 12.000 Arbeiter in nur zwei Jahren.<br />

Auch heute noch wird jede politische<br />

Aktivität und jeder Einsatz für Menschenrechte,<br />

wie friedlich er auch sein<br />

mag, als Schwerverbrechen angesehen<br />

und mit Haftstrafen zwischen einem<br />

Jahr und lebenslänglich geahndet.<br />

Auch jede Sympathiebezeugung<br />

gegenüber dem Dalai Lama, selbst der<br />

Besitz seines Bildes oder der verbotenen<br />

tibetischen Nationalflagge sind<br />

Grund für Gefangennahme und hohe<br />

Haftstrafen.<br />

“Heute muss das Leben<br />

mehr als jemals zuvor<br />

von einem Sinn der<br />

Universalverantwortung,<br />

nicht nur einer Nation<br />

zu Nation und Menschen<br />

zu Menschen, aber<br />

auch einem Menschen<br />

zu anderen Formen des<br />

Lebens charakterisiert<br />

werden. ”<br />

DALAI LAMA


ES WAR EINER DIESER WUNDER-<br />

VOLLEN TAGE IM SOMMER, AN<br />

DENEN MAN SCHON FRÜH AM<br />

TAGE DIE BLUMEN, DIE BÄUME<br />

UND DAS GRAS RIECHEN KONN-<br />

TE. BEI 35° C FIEL EIN WARMER<br />

SONNENSTRAHL AUF DIE HAUT.<br />

ALSO EIN WETTER, DAS MAN<br />

EHER IN INDIEN ERWARTEN WÜR-<br />

DE. DIE RICHTIGE ATMOSPHÄRE,<br />

DAMIT SEINE HEILIGKEIT, DER<br />

DALAI LAMA, FREUNDE UND TI-<br />

BETER EMPFANGEN KANN.<br />

Die Begrüssung war eine bewegende<br />

Performance von einer reizenden tibetischen<br />

Frau mit dem Namen Dechen<br />

Shak Dagsay, eine der berühmtesten<br />

Mantrasängerinnen aus Tibet. Ihre<br />

Lieder und ihre anmutige Erscheinung<br />

„GEDANKENAUSTAUSCH<br />

MIT DEM<br />

Dalai Lama<br />

<strong>MIND</strong> AUSLANDSKORRESPONDENT HUBERTUS HOFFMANN/WORLD SECURITY FOUNDATION UND ANNE STIENS<br />

in einem traditionellen tibetischen<br />

Kleid erreichte sofort die Herzen der<br />

Besucher und trug sie unbewusst fort<br />

in die ganz eigene Welt Tibets.<br />

Und dann war es so weit. Der Dalai<br />

Lama kam. Er begrüßt jeden und setzt<br />

sich auf ein kleines Podium direkt vor<br />

uns. Es gibt keinen Abstand oder keine<br />

Unnahbarkeit zwischen dem heiligen<br />

Mann und dem Volk. Sofort fühlt man<br />

seine Wärme und Freundlichkeit, die<br />

auf einen einwirkt und in seinen Bann<br />

zieht.<br />

Er beginnt mit seiner Rede durch das<br />

Unterstreichen unserer eigenen Verantwortung<br />

für unsere Welt: “Wir sind<br />

dieselben Menschen und teilen diesen<br />

kleinen blauen Planeten”. Deshalb<br />

fordert er, dass wir alle Unterschiede<br />

zwischen Religionen und Nationen<br />

vergessen, die Wurzeln von Gewalttätigkeit<br />

finden und auch den Grad<br />

zwischen den Armen und den Reichen<br />

vermindern. Es gibt auf dieser Welt<br />

keinen Unterschied, kein Du und ich,<br />

sondern wir sind alle Eins.<br />

In Verbindung mit seiner Rede erhielt<br />

Anne Stiens und Hubertus Hoffmann/<br />

World Security Network Foundation<br />

die Möglichkeit für ein einzigartiges<br />

Interview mit dem Dalai Lama.<br />

Toleranz fördern, von den verschiedenen<br />

Religionen lernen und die Schaffung<br />

von vertrauensvollen Kontakten<br />

sind hierbei die Schwerpunktthemen<br />

seiner Heiligkeit. Wir fragen Ihn nach<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 123


ZITATE<br />

des Dalai Lama<br />

„Ich würde sagen, es gibt so viele<br />

verschiedene Menschen mit<br />

unterschiedlichen mentalen<br />

Veranlagungen. Wir leben zusammen,<br />

ob wir es mögen oder nicht.<br />

Unter diesen Umständen<br />

gibt es nur eine Möglichkeit: lebt<br />

glücklich, respektiert<br />

Euch gegenseitig, versteht<br />

gegenseitig Eure Unterschiede. Ich<br />

denke, es gibt Gemeinsamkeiten<br />

zwischen unterschiedlichen Kulturerbschaften,<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Völkern, zwischen den<br />

verschiedenen Gruppen<br />

von Leuten. Ich denke, das ist die<br />

Basis.“<br />

„Nun, wir müssen zusammen leben<br />

und es ist so viel besser,<br />

dabei glücklich zusammen zu<br />

leben, die anderen zu respektieren,<br />

sich anzulächeln und dem anderen<br />

ein ehrliches menschliches<br />

Gefühl zu zeigen. <strong>Das</strong> ist fröhlicher<br />

und viel besser, egal, ob man mit<br />

ihrer Art zu leben einverstanden ist<br />

oder nicht. Ich denke auch,<br />

dass man kein Recht hat, andere<br />

zu kontrollieren oder ihnen irgendetwas<br />

aufzuzwingen,<br />

den eigenen Glauben oder<br />

die eigene Art zu leben.<br />

Es geht nur um den Respekt, denn<br />

die anderen haben auch<br />

einzigartige, gute Dinge.<br />

<strong>Das</strong> ist mein fester Glaube.“<br />

124 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

seinen Erfahrungen und Vorschlägen.<br />

Anne Stiens: Wie können wir Toleranz<br />

und Achtung gegenüber anderen Religionen<br />

und ethnischen Minderheiten<br />

fördern, Ihrer Heiligkeit?<br />

Dalai Lama: „Ich erwähne immer,<br />

dass die Idee von einer einzelnen<br />

Wahrheit und einer einzigen gültigen<br />

Religion in sich ein Widerspruch ist.<br />

Aber für den Einzelnen ist es sehr<br />

wichtig und es kann sehr hilfreich<br />

sein. Jeder kann für sich eine eigene<br />

Wahrheit haben, die ihm hilft sein<br />

Leben zu gestalten. In unserer Welt<br />

der unterschiedlichen Gemeinschaften<br />

und Religionen mit derart vielen unterschiedlichen<br />

Menschen ist die Idee<br />

von einer einzigen Religion irrelevant.<br />

Mit anderen Worten: Für das Individuum<br />

hat eine einzelne Religion eine<br />

besondere Bedeutung, nicht aber für<br />

die Weltgemeinschaft.“<br />

Anne Stiens: Was können wir als „einfache<br />

Menschen“ tun?<br />

Dalai Lama: „Wir müssen lernen<br />

intensive Kontakte zu anderen zu<br />

pflegen und uns mit Ihren Traditionen<br />

vertraut zu machen. In Indien entwickelten<br />

sich in über 1000 Jahren<br />

– neben den regionalen Religionen<br />

– alle Weltreligionen. Die Menschen<br />

leben dort im Allgemeinen lange in<br />

Harmonie, Freundschaft und Respekt<br />

zu einander. Ein Forscher fand ein<br />

moslemisches Dorf mit einer Bevölkerung<br />

von 2000 Einwohner. Es bestand<br />

rein faktisch aber nur aus drei hinduistischen<br />

Familien. Aber die Hindus<br />

hatten keine Furcht voreinander und<br />

jeder war sehr freundlich. <strong>Das</strong> ist<br />

Indien. Manchmal gibt es Probleme,<br />

wie in allen Bevölkerungen. <strong>Das</strong> kann<br />

geschehen und ist verständlich.<br />

Grundsätzlich existiert ein geistliche<br />

Verbindung zwischen Brüdern und<br />

Schwestern. Indien hat es geschafft<br />

in über 1.000 Jahren eine religiöse<br />

Harmonie in der Bevölkerung zu bewahren<br />

– Warum sollte die nicht auch<br />

anderswo auf der Welt möglich sein?“<br />

Anne Stiens: Was können wir von<br />

anderen lernen?<br />

Dalai Lama: „Je mehr persönlichen<br />

und direkten Kontakt wir auf einer<br />

persönlichen Ebene mit anderen<br />

Menschen haben, desto tiefer ist das<br />

Verständnis und der Respekt vor anderen<br />

Menschen. Man braucht intensive<br />

Kontakte, um die wahren Werte anderer<br />

Religionen von Christen, Muslimen,<br />

Juden, Hindus oder Buddhisten<br />

zu verstehen. <strong>Das</strong> wahre Verständnis<br />

der unterschiedlichen Werte entwickelt<br />

die Grundhaltung gegenseitigen Respekts.<br />

Wir Buddhisten sind begierig<br />

mehr über gegenseitigen Respekt zu<br />

lernen und über die praktische Anwendung<br />

von Toleranz und Mitgefühl.<br />

Einige christliche Freunde haben diese<br />

Dinge schon in Ihrer Religion integriert.<br />

Auf diese Weise entwickeln wir<br />

spirituelle Nächstenliebe zu unseren<br />

Brüdern und Schwestern.“<br />

Anne Stiens: Wann ändert sich die<br />

Situation in Tibet zum Besseren?<br />

Dalai Lama: „Als Mahatma Gandhi<br />

und andere große Führer mit ihrer Arbeit<br />

begannen, gab ihnen niemand eine<br />

Erfolgsgarantie. Aber sie waren sehr<br />

entschlossen und voller Willenskraft,<br />

wie immer auch die Hürden waren.<br />

Als meine indischen Freunde mit ihrem<br />

Freiheitskampf begannen, wusste<br />

niemand, ob Freiheit kommen würde<br />

– sie waren entschlossen und forderten<br />

mich auf Ihnen zu folgen. Niemand<br />

weiss wann Dinge sich ändern werden,<br />

aber man muss entschlossen bleiben –<br />

das ist das Wichtigste dabei.“


TRENDGEBER<br />

SIE MACHEN DEN TREND!<br />

Modemarken wie Digel gehen voran und wissen heute<br />

schon, was morgen angesagt ist.<br />

STYLE<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 127


TRENDGEBER<br />

und und… Außerdem habe ich mitterweile<br />

super Sponsoren gefunden, mit<br />

denen ich kooperiere und ohne die das<br />

Ganze – so wie es im Moment läuft –<br />

nicht möglich wäre. Ich hoffe es geht<br />

die nächsten Jahre so weiter!<br />

Für die Zukunft will ich mich natürlich<br />

in der Tour behaupten. Abseits<br />

vom Contestge-schehen würde ich<br />

gerne das ein oder andere Projekt realisieren,<br />

wenn möglich filmen gehen<br />

und an den üblichen Fotoshootings<br />

für Zeitschriften anknüpfen. Leider<br />

ist - vor allem durch die 8-wöchige<br />

Contestzeit - die Wintersaison sehr<br />

kurz. Aber ich werde versuchen soviel<br />

Pläne wie möglich zu realisieren.<br />

Neben dem Freeriding studiere ich<br />

bereits seit Ende 2005 Mathematik<br />

und Sport Lehramt an der Universität<br />

Augsburg. Ein komplett andere Sache,<br />

die ich aber auch nicht missen will.<br />

Wie es nach meinem Examen kommenden<br />

Sommer weitergeht ist noch<br />

eher unklar. Aber auf jeden Fall haben<br />

mir die letzten Jahre mit den Erfolgen<br />

auf der Tour einige Türen geöffnet…<br />

www.hotel-montana.ch<br />

128 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Der Vierwaldstädter See lässt grüssen!<br />

ART DECO HOTEL MONTANA - LUZERN<br />

Meine bisherigen Restaurant Kreationen konnte man als<br />

„postmodern“, andere als „postindustriell“ bezeichnen - unser<br />

neuestes Projekt überzeugt allein mit der Idee „Post“. Hiermit<br />

verkünden wir vorfreudig, dass in dieser Winter Saison AG<br />

Post & Mercatorium die Bar und Lounge Posthaus wiedereröffnet.<br />

Wolf Wagschal wird sein erfolgreiches Posthaus<br />

Konzept zusammen mit dem neuen Posthaus Manager<br />

Christian Nebel weiterführen. Ein schicker Ort mit zwang-<br />

DAS ÜBER 100-JÄHRIGE ART<br />

DECO HOTEL MONTANA<br />

LUZERN DARF AUF EINE<br />

HOTELGESCHICHTE ZURÜCK-<br />

BLICKEN, DIE IHRESGLEICHEN<br />

SUCHT. 100 JAHRE BEGEIS-<br />

TERUNG FÜR DAS 1910 ALS<br />

PALASTHOTEL ERÖFFNETE<br />

SECHSSTÖCKIGE GEBÄUDE,<br />

WELCHES AN LEICHT ERHÖH-<br />

TER LAGE MIT EINEM EIN-<br />

MALIGEN PANORAMABLICK<br />

AUF DIE STADT, DEN VIER-<br />

WALDSTÄTTERSEE SOWIE DIE<br />

UMLIEGENDE BERGKULISSE<br />

FASZINIERT UND FESSELT<br />

INFORMATIONEN: Post Haus St.Moritz, Via dal Vout 3, 7500 St.Moritz<br />

www.posthaus..ch<br />

POST-SKI SCHLÄGT APRÈS-SKI<br />

Mit seinen 66 grosszügigen Zimmern<br />

und Penthouse Spa Suiten,<br />

dem von Palmen umrahmten<br />

Scala Restaurant, der legendären<br />

Louis Bar sowie einem hoteleigenen<br />

Day-Spa ist das Viersterne<br />

Superior Haus eine Oase der<br />

Erholung. Und dies nicht nur für<br />

Städtebummler und Feriengäste,<br />

sondern auch für Geschäftsreisende,<br />

welche die Ruhe und Inspiration<br />

der einmaligen Lage des<br />

Hotels sowie aber auch dessen<br />

Stadtnähe schätzen. Seit 1996<br />

führt der innovative Hotelier<br />

Fritz Erni das ART DECO HO-<br />

TEL MONTANA und begeistert<br />

seine Gäste und Mitarbeitenden<br />

mit einem inspirierenden Ideenreichtum,<br />

der einmalig ist.<br />

Kultur ist Kult. Im ART<br />

DECO HOTEL MONTANA<br />

wird Kultur gross geschrieben.<br />

So ist es längst kein<br />

Geheimtipp mehr, dass das<br />

Hotel über eigene kleine<br />

Festivals verfügt.<br />

loser Atmosphäre 1908 erbaut wurde das alte Posthotel von<br />

dem Star Architekten Sir Norman Foster renoviert um dort<br />

umwerfende Privat Appartements und Einzelhandelsgeschäfte<br />

unterzubringen. Gleichzeitig wurde das Posthaus Restaurant<br />

bezaubernd zu einer Lounge mit rustikalelegantem Flair<br />

umgestaltet.<strong>Das</strong> Posthaus, das sich in einer der exklusivsten<br />

Gegenden in St. Moritz befindet, wird auch diesen Winter<br />

wieder Treffpunkt für alle Insider sein.


„STARS FOR X-MAS“<br />

so die Idee von FLORIS VAN BOMMEL<br />

für das extravagante Finish hinter dem<br />

eigentlich klassischen Derby aus feinem<br />

Nubukleder: <strong>Das</strong> fein gelaserte Sternenbanner,<br />

eine Erinnerung an Brogues, die<br />

durch das Sternenmuster noch angedeutet<br />

werden, denen dadurch aber die klassische<br />

„Schwere“ genommen wurde – eine poetische<br />

Hommage an Winter-Sternennächte!<br />

Und wie es sich für eine familiengeführte<br />

Traditionsmanufaktur in 9. Generation mit<br />

nunmehr 276 Jahren Heritage gehört, gibt es<br />

auch einen festen Platz für echte Klassiker.<br />

Für glanzvolle Steps nicht nur auf festlichem<br />

Parkett sorgt einer der Every Season’s Best<br />

Seller besonders zu den Festtagen:<br />

STIL<br />

IKONE<br />

DIGEL<br />

STYLE<br />

Digel ist eine internationale Modemarke mit<br />

innovativem Weitblick und kreativem Zeitgeist.<br />

Unser hoher Anspruch an Service und<br />

Nachhaltigkeit bestimmt unser tägliches<br />

Handeln.<br />

Die Digel-Zielgruppe sind qualitätsbewusste<br />

Individualisten, für die Stilsicherheit und moderne<br />

Bekleidung für jeden Anlass bezahlbar<br />

sein muss.<br />

Fünf Ziele reflektieren die Werte des Unternehmens<br />

und der Kollektionen:<br />

* Qualität<br />

* Funktionalität<br />

* Stilsicherheit<br />

* Modernität<br />

* Internationalität<br />

www.digel.de<br />

www.florisvanbommel.com<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 129


Style<br />

www.jockey.ch<br />

www.swissmenstores.ch<br />

HOME<br />

WEAR<br />

HOME SWEET HOME:<br />

eleganter Hausmantel sowie<br />

long sleeve und Long John von<br />

JOCKEY<br />

CASH<br />

MERE<br />

WOHLTAT FÜR DEN HALS:<br />

Der elegante Cashmere-Schal von<br />

OTTO KERN ist zeitlos, warm und echt<br />

metropolitan!<br />

www.schild.ch<br />

HOLL<br />

AND<br />

TREND IN PERFEKTION:<br />

<strong>Das</strong> holländische Toplabel Floris van Bommel<br />

weiss wie kein anderer, Akzente in Szene zu<br />

setzen.<br />

www.florisvanbommel.com<br />

BUSINESS<br />

STYLE<br />

OFFICE-HARDWARE:<br />

Mit den Anzügen von PIERRE<br />

CARDIN steht „Mann“ immer im<br />

rechten Licht.<br />

SCHAUM<br />

SCHLÄGER<br />

www.officeworld.ch<br />

FÜR WARME FÜSSE:<br />

<strong>Das</strong> ideale Set für die<br />

perfekte Nassrasur:<br />

Style von dem<br />

Markenhersteller<br />

MÜHLE<br />

SCHREIB<br />

STIL<br />

FÜR SCHÖNSCHREIBER:<br />

Dieser elegante Stift von Parker<br />

mit dem Namen „Ingenuity“<br />

lässt einen nicht mehr los.<br />

Schreiben und verlieben heißt<br />

das Motto!<br />

DUFTE<br />

SACHE<br />

EINZIGARTIGKEIT GARANTIERT:<br />

Die anregende Duftmischung<br />

aus Vanille, Tabak und Zitrone<br />

machen diesen Duft einzigartig.<br />

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www.boellis.com


www.schild.ch www.schild.ch<br />

GÄNSE<br />

HAUT<br />

PARKA IM TREND:<br />

Diese warme Daunenjacke<br />

von Pierre Cardin<br />

übersteht den härtesten<br />

Winter-Check und sieht<br />

dennoch hervorragend<br />

aus.<br />

CASUAL<br />

BUSINESS<br />

FÜR WARME FÜSSE:<br />

In den kalten<br />

Tagen die richtige<br />

Kombination für<br />

den ständigen<br />

Wechsel von Job<br />

und Winterzeit, im<br />

Arrangement von<br />

PIERRE CARDIN<br />

NAVI<br />

BOOT<br />

FLÜGEL DES BEGEHRENS:<br />

Barocke Pracht vermittelt dieser ungewöhnliche<br />

Duft, der seinen Ursprung zu<br />

Zeiten des franz. Sonnengottes hat.<br />

www.jovoyparis.com<br />

RING -A-<br />

DING<br />

DIE AIR-FORCE 1<br />

für das Handgelenk. Eine Quintessenz<br />

der Erfahrung aus Luft- und<br />

Raumfahrt findet sich in den<br />

Top-Modellen von Bell & Ross<br />

NAVI<br />

BOOT<br />

FÜR WARME FÜSSE:<br />

Eine Sonderedition mit dem Anspruch, Top-Mode für den Winter<br />

zu bieten. Ein Erfolgsrezept von GAASTRA.<br />

www.gaastraproshop.com<br />

www.bellross.com<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 131


TRENDGEBER<br />

134 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


TREND<br />

SETTER<br />

JOCKEY<br />

Der Berg ruft -<br />

Club Alpine<br />

<strong>Das</strong> Gefühl einer gemütlichen Berghütte<br />

mit loderndem Kaminfeuer<br />

vermitteln CHAMONIX, GRINDEL-<br />

WALD und ST. MORITZ, die mit<br />

ihrem Name Pate stehen.<br />

Mit warmen Tönen wie Wineberry<br />

und Burnt Orange greift Jockey<br />

diese romantische Atmosphäre auf<br />

und kombiniert sie mit winterlichen<br />

Nuancen wie Sand und Chalkstone<br />

im lässigen Vintage-Stil. Ansprechende<br />

Details wie alpine Prints im<br />

Farb- und Flockdruck integrieren<br />

neuartige Logointerpretationen<br />

und verstärken mit ihrem Look<br />

den Wunsch, sich in kuscheliges<br />

Flanell zu werfen und gemeinsam<br />

mit Freunden oder der Liebsten<br />

den ganz persönlichen Aprés-Ski<br />

in einer Hütte im Einklang mit der<br />

Natur zu begehen. Internationales<br />

Fashion-Know How in höchster<br />

JOCKEY-Qualität mit<br />

winterlichem Flair.<br />

STYLE<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 135


TRENDGEBER<br />

INNOVATION<br />

Perfekt<br />

geschützt<br />

>COLUMBIA STORMINWARM JA-<br />

CKET – DER IDEALE BEGLEITER<br />

FÜR DIE KALTE JAHRESZEIT.<br />

Columbia sorgt mit den Technologien<br />

Omni-Shield und Omni-Heat für trockene<br />

und warme Outdoor-Abenteuer im Herbst<br />

und Winter. STORMIN’ WARM JACKET ist der<br />

ideale Begleiter für Outdoor-Abenteuer.Eine<br />

Shell mit wärmereflektierendem Omni-<br />

Heat Reflective Innenfutter und wasserdichter<br />

und atmungsaktiver Omni-Tech<br />

Membran<br />

Freeriding-Ikone<br />

auf Skiern<br />

Sebastian Hannemann<br />

Wenn ich versuche die<br />

wichtigsten Aspekte<br />

für meine Entwicklung<br />

als Freerider in den<br />

Wletzten Jahren zu suchen, komme ich<br />

immer wieder auf die gleichen 2 Punkte:<br />

eine gute skitechnische Grundausbildung<br />

und viel Glück. Glück die<br />

richtigen Leute zu treffen, Glück bei<br />

Wettkämpfen, Glück von Verletzungen<br />

verschont zu bleiben und und und…<br />

doch am besten fange ich ganz am<br />

Anfang an.<br />

Etwa 6 Jahre ist es nun her, dass ich<br />

meine Leidenschaft zum Freeskiing<br />

entdeckt habe. Nach einer langjährigen<br />

Rennlaufzeit mit Höhen und Tiefen,<br />

Kaderstrukturen und der Willkür von<br />

Verbänden war – vor allem zum Leidwesen<br />

meines Vaters, der mich von<br />

Beginn an tatkräftig unterstützt hatte<br />

– Schluss. Durch meine Verletzungen<br />

und den ständigen Leistungsdruck den<br />

Kaderstatus zu erhalten verlor ich die<br />

Motivation.<br />

Doch diese änderte sich schlagartig<br />

nach dem Kauf der ersten Twin-Tips.<br />

Wie jeden Freeskier zog es mich – falls<br />

es die Bedingungen zuließen – ins<br />

freie Gelände und bei suboptimalen<br />

Bedingungen in den Park. Doch mit<br />

der Zeit kam auch wieder die Lust,<br />

an Wettkämpfen teilzunehmen und<br />

136 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN<br />

KLARE WORTE<br />

IN TYPISCHER<br />

UMGEBUNG.,<br />

FREI NACH<br />

DEM MOTTO<br />

„DAS GANZE<br />

LEBEN IST EINE<br />

BÜHNE“.<br />

ich begann mich für Freestylecontests<br />

anzumelden. Mein größter Erfolg<br />

war dabei der zweite Platz bei den<br />

deutschen Meisterschaften im Jahr<br />

2007. In Big Mountain Contests bin<br />

ich zu diesem Zeitpunkt leider noch<br />

nicht reingekommen, da hier die<br />

Starplätze sehr begrenzt sind und ich<br />

als Freerider noch unbekannt war.<br />

Dies änderte sich allerdings nach der<br />

Saison 2007/2008 als ich nacheinander<br />

den Check the Ripper in Innsbruck,<br />

die Nebelhorn Classics und den Volvo<br />

X-Over Ride gewann. Glücklicherweise<br />

bekam ich einen Startplatz beim<br />

Big Mountain Event in Chamonix im<br />

Februar 2009. Der Organisator der<br />

Freeride World Tour – Nicolas Hale<br />

Woods – sah meinen Run und legte in<br />

Folge ein gutes Wort für mich ein, dass<br />

ich weiter Starplätze bei Big Mountain<br />

Contests bekam. Somit schaffte ich es<br />

nach dem 6. Platz in Chamonix, einem<br />

2. Platz beim Engadinsnow und dem<br />

+<br />

OUTSIDE THE INSIDE<br />

THE TIMEZONE LOUIS CHINO<br />

Die Chino ist und bleibt das<br />

modische Must-Have! Aber<br />

Chino ist nicht gleich Chino...<br />

<strong>Das</strong> sandfarbene Modell Louis<br />

kommt mit relaxtem, tiefsitzendem<br />

Schritt im Loose Fit.<br />

Unten heißt es trendy Slim Leg.<br />

Für lässigen Kontrast sorgt die<br />

blaue Innenseite der Baumwollhose,<br />

die beigekrempelten<br />

Hosenbein zum Vorschein<br />

kommt.<br />

3. Platz beim Nendaz Freeride auf den<br />

28. Platz im World Ranking. Nicolas<br />

gab mir daraufhin die Chance mich<br />

Anfang 2010 mit den ganz Großen zu<br />

messen. Durch eine Wildcard gelangte<br />

ich in die Freeride World Tour,<br />

etablierte mich im Laufe der Saison<br />

im Fahrerfeld und beendete die Tour<br />

auf Weltranglistenplatz 10. Dadurch<br />

sicherte ich mir, wenn auch nur knapp,<br />

einen Startplatz für die kommende<br />

Saison 2010/2011. Im Moment kann<br />

ich mir nichts besseres vorstellen…<br />

ich komme viel herum, lerne neue<br />

Leute kennen und darf mit den besten<br />

Freeridern Skifahren gehen. Ich<br />

erinnere mich an Treeruns in Sochi<br />

bei 1m fresh powder, Partys bei denen<br />

Rider mitten in Russland nackt mit<br />

zerfetzten Shirts leicht orientierungslos<br />

auf der Straße herumirrten und<br />

das Gefühl, das erste Mal mit richtig<br />

großen Namen an den Start zu gehen<br />

– Candide, Michaud, Windstedt und


+<br />

KSWISS<br />

K-Swiss präsentiert im Herbst/<br />

Winter <strong>2012</strong> eine neue<br />

Männerkollektion, die amerikanisches<br />

Campus Feeling<br />

aufkommen lässt:<br />

Cleane, authentische und athletische<br />

Looks im Preppy Stil<br />

überzeugen und begeistern<br />

durch ihr Understatement und<br />

ihren klaren Look. .<br />

AXE<br />

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PEAK PERFORMANCE<br />

Mit der Heli Line hat Peak Performance<br />

seine ganz eigene<br />

Interpretation zeitgemässen<br />

Big Mountain Skiings geschaffen.<br />

Die Linie präsentiert sich<br />

im modularen Design und<br />

entspannten, funktionellen<br />

und farbenfrohen Modellen,<br />

die sich dank aufeinander<br />

abgestimmter farbiger Details<br />

alle unkompliziert miteinander<br />

kombinieren lassen.<br />

STYLE<br />

Wo immer man „auftauchen“ wird,<br />

sorgt dieser Laptop-Neoprenanzug für<br />

Aufsehen. Nicht nur schön, sondern auch<br />

praktisch ist der AXE Xmas Laptop Bag:<br />

Zwei Fächer auf der Aussenseite bieten<br />

genügend Stauraum für Zubehör und die<br />

Rechnertasche bietet perfekten Schutz<br />

für das liebste Spielzeug der Jungs.


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CHF 140.-


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SALEWA<br />

122 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN<br />

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HIER SIND DIE 8 BESTPLAT-<br />

ZIERTEN HELME DES ADAC<br />

SKIHELMTESTS<br />

Zwei Dinge sollte man beim Kauf<br />

des Ski-Helms dabei haben: Viel<br />

Zeit und die eigene Skibrille. Ideal<br />

ist es nämlich, unterschiedliche<br />

Modelle verschiedener Anbieter<br />

anzuprobieren: Der Ski-Helm<br />

muss auch bei geöffnetem Kinnriemen<br />

perfekt sitzen, sollte<br />

nicht drücken und weder nach<br />

vorne noch zur Seite wackeln.<br />

Mit Hilfe der Schneebrille kann<br />

man gleich im Shop austesten, ob<br />

sie auch mit dem ausgewählten<br />

Helm noch gut passt, d. h. weder<br />

drückt noch vom Gesicht absteht.<br />

Austauschen sollte man den<br />

Helm nach jedem schweren Aufprall<br />

– selbst wenn er äusserlich<br />

unbeschädigt wirkt, kann die<br />

Dämpfungseigenschaft beeinträchtigt<br />

sein.<br />

CREATONI COMFORTFIT<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 123


142 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

GRILLEN<br />

Wintergrillen<br />

OB ROMANTISCH ZU ZWEIT, MIT DEN<br />

KUMPELS AM BERG ODER BEI DER<br />

GARTENSAUSE - MIT UNSEREN TIPS<br />

HOLEN SIE STETS DIE KOHLEN<br />

AUS DEM KELLER


KOCHEN IST<br />

MÄNNER/<br />

SACHE<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 143


Der Trend<br />

der aus der Kälte kam...<br />

DASS FREILUFT NUR IM SOMMER-<br />

HALBJAHR ATTRAKTIV IST, WIDER-<br />

LEGEN ALL JENE ZEITGENOSSEN,<br />

DIE INNERLICH ERWÄRMT VIELE<br />

KLIRRKALTE STUNDEN AN DEN<br />

PUNSCHSTÄNDEN DER ADVENT-<br />

MÄRKTE AUSHARREN. DIESES<br />

GESELLIGE STEHVERMÖGEN MIT<br />

DER ÄUSSERLICHEN ERWÄRMUNG<br />

DURCH EINEN GUT BEFEUERTEN<br />

GRILL ZU VERBINDEN, LIEGT<br />

EIGENTLICH AUF DER HAND. UND<br />

SCHAFFT ZUDEM NOCH EINE GUTE<br />

GRUNDLAGE FÜR DEN NÄCHSTEN<br />

PUNSCH.<br />

<strong>Das</strong>s Freiluft nur im Sommerhalbjahr<br />

attraktiv ist, widerlegen all jene Zeitgenossen,<br />

die innerlich erwärmt viele<br />

klirrkalte Stunden an den Punschständen<br />

der Adventmärkte ausharren. Dieses<br />

gesellige Stehvermögen mit der äusserlichen<br />

Erwärmung durch einen gut befeuerten<br />

Grill zu verbinden, liegt eigentlich<br />

auf der Hand. Und schafft zudem noch<br />

eine gute Grundlage für den nächsten<br />

Punsch.<br />

Aber diese gute Idee ist nicht neu. Denn<br />

während hierzulande die meisten Grillgeräte<br />

noch in einen mehrmonatigen<br />

Winterschlaf unter ihren Abdeckhauben<br />

versinken, ist die Saison andernorts<br />

längst ganzjährig. Über dem grossen<br />

Teich etwa, wo der Stellenwert des BBQ<br />

ja an sich ungleich höher liegt als in<br />

Europa, ist die kalte Jahreszeit für jeden<br />

zweiten Amerikaner überhaupt kein<br />

Grund, etwas an seinen Grillgewohnheiten<br />

zu ändern. Einer Studie zufolge,<br />

welche die Gewohnheiten von 1.200<br />

Grillbesitzern in den USA unter die Lupe<br />

nahm (im Schnitt besitzt jeder Haushalt<br />

dort 1,4 Grillgeräte!), grillen 54% auch<br />

im Winter, 39% sogar bei Minusgraden<br />

(Quelle: Michael Uhl). Oder sogar<br />

besonders gerne dann, wenn die Null<br />

Grad unterschritten werden, denn das<br />

Barbecue im Schnee zählt vielerorts zu<br />

den wichtigsten Events während des von<br />

144 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Feiertagen gespickten Winterhalbjahres.<br />

Aber auch die Skandinavier haben<br />

von beidem viel – dem Schnee und den<br />

Grillgeräten. So gehört das Grillen im<br />

Schnee inzwischen zur nordischen Kultur<br />

wie die Sauna. Ein unentbehrlicher<br />

Bestandteil im Leben eines Finnen etwa<br />

ist das Grillen von Makkaraa – einer<br />

Art Fleischwürstchen. Mitten im Wald<br />

finden sich Hütten mit Feuerplätzen und<br />

selbst im Zoo gibt es Plätze zum Grillen.<br />

Bei den Dänen ist es nicht viel anders,<br />

dieses Land hat zwar deutlich kürzere<br />

Sommer als Schweiz, aber eine gut vier<br />

bis fünf mal so hohe Dichte an Grillgeräten.<br />

Und selbst im mondänen Sankt Moritz<br />

und in anderen eidgenössischen Wintersportorten<br />

sind Barbecues im Schnee<br />

längst Bestandteil des Eventkalenders.<br />

Eine gute Idee, die auch immer mehr<br />

schweizer Locations und Hotels aufgreifen.<br />

Neben der Geselligkeit an frischer<br />

Luft gibt es aber auch noch gewichtige<br />

kulinarische Gründe dafür, den Rost im<br />

Winter nicht rosten zu lassen. Weihnachtsgans<br />

und Weihnachtspute schmecken<br />

vom Grill noch einmal so, Bratäpfel,<br />

Maroni und Kürbis sind neben dem<br />

esstechnisch vorteilhaften „Fingerfood“<br />

wie Sate-Spiesschen, Baby-Ribs oder einfachen<br />

Bratwürstchen weitere Highlights<br />

einer Party im verschneiten Garten. Und<br />

noch ein Argument gibt es dafür, den<br />

Weihnachtsbraten unter freiem Himmel<br />

zu rösten: Die eigenen vier Wände bleiben<br />

von jenen Gerüchen verschont, die<br />

sich nach stundenlangem Braten gerne<br />

an die Vorhänge klammern.<br />

Minusgrade spürt auch der Holzkohlegrill<br />

— das heisst, Sie müssen etwas<br />

mehr Kohle nehmen als gewohnt, um<br />

auf die gleichen Temperaturen wie im<br />

Sommer zu kommen.<br />

Gegrillt wird im Winter natürlich noch<br />

mehr unter geschlossenem Deckel.<br />

Wenn Sie einen Gasgriller betreiben<br />

wollen, achten Sie darauf, mit Propangas<br />

zu heizen. Denn Butan oder Butangemische<br />

haben Probleme mit tiefen Temperaturen.


Alles was ich zum richtigen<br />

„WINTERGRILLEN“ brauche!<br />

1 DER GRILL<br />

www.thueros.de<br />

> THYROS NEVADA<br />

Bis ins Detail durchdachtes und umfangreiches<br />

Grillsystem.Konstruktion und<br />

Bauweise sorgen für optimale Funktion<br />

bei minimalem Verbrauch von Holzkohle.<br />

Der integrierte Kaminzugeffekt,<br />

garantiert für schnelles Anheizen ohne<br />

Hilfsmittel. Regelbare Grilltemperatur<br />

durch verstellbare Lüftungsschieber.<br />

Grosse Stabilität durch beste moderne<br />

Verarbeitung und äusserst langlebigem<br />

Material. Designe und Funktion in einer<br />

exklusiven Kombination.<br />

DAS RICHTIGE HANDWERKSZEUG<br />

<strong>Das</strong> Angebot an Grillgeräten ist<br />

vielfältig. Generell lassen sich<br />

Griller nach der Energiequelle<br />

(Kohle, Gas, Strom) unterscheiden.<br />

Hierzulande wird mit<br />

Abstand am liebsten mit dem<br />

Holzkohlengrill gewerkt. Wie<br />

kein anderer vermittelt er die<br />

typische Lagerfeuer-Romantik.<br />

Ein weiterer Vorteil ist der meist<br />

günstige Anschaffungspreis.<br />

Immer beliebter wird auch der<br />

bequeme Gasgriller, der auch<br />

mit präziser Temperatursteuerung<br />

besticht, während die<br />

Verwendung von Elektrogrillern<br />

eher rückläufig ist.<br />

Der Rost sollte mindestens 50<br />

cm Durchmesser haben, die Bodenwanne<br />

ausreichend tief sein,<br />

um Brennstoff für zwei bis drei<br />

Stunden aufnehmen zu können.<br />

Zur Regulierung der Hitze sollte<br />

der Griller im Idealfall über<br />

einen höhenverstellbaren Rost<br />

verfügen. Auch braucht ein Grill<br />

unbedingt einen Windschutz,<br />

der möglichst weit um das<br />

Glutbecken herumreicht. Sehr<br />

universell einsetzbar ist ein<br />

Grillgerät mit Deckel. Mit einem<br />

Deckel haben Sie die perfekte<br />

Kontrolle über die Hitzeentfaltung<br />

und Sie können Ihren<br />

Grill im Barbecue-Stil wie einen<br />

Backofen einsetzen.<br />

Achten Sie auch auf einen guten<br />

Grillrost, der sich leicht reinigen<br />

lässt und dem Rost widerstehen<br />

kann. Alle Handgriffe sollten<br />

handwarm bleiben und wetterfest<br />

sein.<br />

2 BEKLEIDUNG<br />

> JACK DANIEL´S SCHÜRZE<br />

Wer sich einmal die Finger verbrannt hat,<br />

der vergisst sie nie mehr: die Handschuhe.<br />

Immerhin liegt die Temperatur<br />

von glühender Holzkohle bei 800°C,<br />

die Oberseite des Grillgutes weist<br />

immer noch 130°C bis 180°C auf! Eine<br />

Grillschürze schützt Ihre Kleidung (und<br />

auch das „Darunter“!). Aber sie sollte<br />

nicht aus synthetischen Materialien<br />

bestehen, deren Fasern im Brandfall in<br />

Sekundenbruchteilen mit dem Untergrund<br />

verschmelzen. Und auch wenn<br />

Sie kein Baseball-Fan sein sollten: Eine<br />

Kopfbedeckung schützt Haupt und Haar<br />

vor herumwirbelnden Glutpartikeln (und<br />

nicht zuletzt auch vor der Sonne!).<br />

Jack Daniels Grillschürze im Jacky Shop<br />

für 24.- CHF erhältlich.<br />

www.jack-lives-here.de<br />

> BITBURGER OUTDOOR<br />

Für die kalten Stunden gibt es z.B. von<br />

der Bitburger Brauerei eine Kombination<br />

aus Outdoor-Funktionsjacke und<br />

Outdoor-Fleecepullover. Jacke 55.- CHF,<br />

Pullover 30.- CHF.<br />

http://shop.bitburger.de/shop/<br />

ZUM ARBEITEN<br />

Schaffen Sie sich am besten eine<br />

brauchbare, grosse Arbeitsfläche,<br />

etwa ein Tranchierbrett, an.<br />

Ein dazu passendes Tranchierbesteck<br />

erleichtert das fachgerechte<br />

Zerlegen und Portionieren.<br />

3 WERKZEUG<br />

> GRILLZANGE<br />

Sie sollte aus solidem Material und<br />

möglichst langstielig sein. Beim Hantieren<br />

mit dem Fleisch ist der Grillzange<br />

unbedingt der Vorzug vor der Grillgabel<br />

zu geben, da man mit dieser Gefahr<br />

läuft, ins Grillgut zu stechen und so Fett<br />

und Saft zum Austreten zu bringen.<br />

Die Folge: trockenes Fleisch und die<br />

Entwicklung von Schadstoffen.<br />

> GRILLPINSEL<br />

Einen Pinsel brauchen Sie, um das<br />

Grillgut mit Öl oder Marinaden zu<br />

bestreichen. Die Borsten sollten aus Naturhaar<br />

oder Silikon bestehen, nur denn<br />

diese schmelzen in der Hitze nicht.<br />

> ALUFOLIE<br />

Sie brauchen die Alufolie, um sensibles<br />

Grillgut vor dem Verbrennen zu bewahren.<br />

Nach dem Grillen soll das Fleisch<br />

<strong>MIND</strong> / Kochen ist Männersache!<br />

noch etwas rasten: einfach mit Alufolie<br />

abdecken, so hält es die Wärme.<br />

> BRENNMATERIAL<br />

Abgesehen vom Grillen mit Holz und Gas<br />

unterscheidet man beim Brennmaterial<br />

zwischen Holzkohle und Holzkohlebriketts.<br />

Briketts haben in der Regel einen<br />

höheren Heizwert als herkömmliche<br />

Grillkohle. Ausserdem strahlen sie<br />

eine sehr gleichmässige und länger<br />

anhaltende Hitze ab – die Gefahr von<br />

Hitzeherden, die für verbrannte Stellen<br />

verantwortlich sind, wird vermieden.<br />

Andererseits ist die Brenndauer oft<br />

einfach zu lange für ein paar Würstchen.<br />

Besonderes Highlight zum Räuchern:<br />

Woodsmoking-Chips von Jack Daniel´s<br />

für 13.- CHF<br />

www.jack-lives-here.de<br />

> FLEISCHTHERMOMETER<br />

Wer es wirklich wissen will, der braucht<br />

es. Bei grösseren Bratenstücken gibt<br />

es zuverlässig an, wann der optimale<br />

Garzeitpunkt erreicht ist.<br />

> WARMHALTEROST<br />

Entweder eine Stahlplatte oder ein Rost,<br />

die seitlich über den Grillrost geschoben<br />

werden. Grossartig zum Grillen von<br />

Gemüse oder Aufbacken von Brot und<br />

zum Rasten lassen Ihres Grillguts.<br />

> HOLZKOHLENHALTER<br />

Halten die Briketts oder Grillkohle zum<br />

indirekten Grillen an den Seiten des<br />

Grillkessels. Am besten sind hier Becken<br />

geeignet, die zur Form Ihres Grillers<br />

passen.<br />

> KLAPP-GRILLROST<br />

Aufklappbare Seitenteile erlauben das<br />

einfache Nachlegen von vorgeglühten<br />

Holzkohlebriketts beim indirekten<br />

Grillen.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 145


4 GETRÄNKE<br />

> JACK DANIEL´S<br />

JACK DANIEL`S Winter Jack (0,7L), ist das<br />

ideale Getränk für die kalte Winterzeit.<br />

Heiss getrunken, wirkt er anregend<br />

und wärmend . Der Winter Jack ist ein<br />

Apfel-Whiskey-Punsch nach Lynchburger<br />

Tradition. Er besteht aus Apfelsaft,<br />

original JACK DANIEL`S Tennessee<br />

Whiskey und dem Geschmack von Zimt,<br />

Nelken und weihnachtlichen Gewürzen<br />

mit passender Tasse für22.- CHF im Jacky<br />

Online-Shop!<br />

www.jack-lives-here.de<br />

> BITBURGER<br />

Absoluter Klassiker ist und bleibt im<br />

Sommer wie auch im Winter das Bier.<br />

Einzelne Anbieter haben sich auch schon<br />

entsprechend auf das Wintergrill-Klientel<br />

eingestellt. Dazu gehören dann auch<br />

wärmende Jacken, Pullover und sogar<br />

auch Grillbesteck.<br />

http://shop.bitburger.de/shop/<br />

> SOFTDRINKS<br />

Für alle diejenigen, die Auto fahren<br />

müssen oder auf Softdrinks stehen,<br />

sind Säfte, Wasser und Heisser Tee<br />

angesagt.<br />

> DAMIT ALLES SICHER IST<br />

Für die beste Aufbewahrung hat Bitburger<br />

gesorgt. Die Bitburger Kühltasche<br />

mit den Idealmassen für eine Kiste<br />

Bitburger Bier ist im Sommer und im<br />

Winter der Renner. Gibts im Online-Shop<br />

bei Bitburger.<br />

http://shop.bitburger.de/shop/<br />

5 SAUCEN<br />

146 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

> JACK DANIEL´S<br />

Der Höhepunkt beim Wintergrillen sind<br />

die leckeren Saucen. Hier empfehlen wir<br />

das BBQ Saucenset von Jack Daniel´s:<br />

Smooth Original, Smokey Sweet, Hot<br />

Chilli und Full Flavor Smokey. Die<br />

absolut leckeren Saucen eignen sich zum<br />

Marinieren, Verfeinern und Dippen. Preis<br />

15,- Euro.<br />

www.jack-lives-here.de<br />

6 GRILLGUT<br />

> FLEISCH<br />

Fleisch ist der absolute Grillklassiker.<br />

Egal ob Schwein, Geflügel, Rind oder<br />

Lamm, es ist und bleibt der schweizer<br />

Männer Leibesspeise Nr. 1. Garnelen und<br />

Fisch nehmen jedoch zunehmend an<br />

Bedeutung zu. Im Trend ist Wild - Drei<br />

tolle Gerichte haben wir im Anschluss<br />

mit unserem <strong>Schweizer</strong> Nationalmannschaftskoch<br />

Richard <strong>Schweizer</strong>.<br />

> GEMÜSE<br />

Auch das ein oder andere Gemüse<br />

kommt im Winter auf den Grill.<br />

Traditionell tun sich aber Salate zur<br />

kalten Winterzeit etwas schwerer, ganz<br />

im Gegensatz zu den Sommermonaten.<br />

Kleiner Tip am Rande: Greifen Sie doch<br />

einfach mal auch zu heimischen Gemüsesorten.<br />

Diese sind im Winter reichlich<br />

vorhanden.<br />

> EINTÖPFE<br />

Wer eine echte Abwechslung liebt, kann<br />

auch mal einen deftigen Eintopf auf den<br />

Grill stellen. Geselligkeit ist garantiert<br />

und schmecken tut es sicherlich auch<br />

noch.<br />

> DESSERT<br />

Da eignet sich doch klasse der Bratapfel<br />

entweder in kleinen Töpchen auf den Grill<br />

und dann serviert oder direkt auf dem<br />

Spiess. <strong>Das</strong> Kernobst einfach Anstechen,<br />

mit Zucker und Marzipan füllen.<br />

7 ATMOSPHÄRE<br />

> MUSIK MIT JACK DANIEL´S<br />

Jack Daniel´s bietet eine einfach zu handhabende,<br />

komfortable BOX an. Sie wird<br />

an das iPhone oder ein anderes Handy<br />

angeschlossen und los geht´s!<br />

www.jack-lives-here.de<br />

>WARME FÜSSE<br />

Zum Spass gehört nicht nur warme<br />

Kleidung, sondern auch extrem warme<br />

Schuhe, damit das Wintergrillen zu einem<br />

Rundum-Wohlfühlprogramm wird.<br />

Die Marke Merrell hat hier spezielle<br />

Modelle extra für den Aussenbereich.<br />

Modell: Tremblant Waterproof<br />

www.merrell.com/CH/de


<strong>MIND</strong> / Kochen ist Männersache!<br />

>SPAss MIT JACK DANIEL´S<br />

Der absolut formschöne Designer- Schlitten<br />

von Jack Daniel´s im rustikalen Stil<br />

ist für die schönsten Stunden auf den<br />

Schneehügeln geeignet. Ideal beim<br />

Wintergrillen nach dem Essen eine<br />

Schlittenfahrt mit Fackeln. Hier können<br />

die Frauen bezaubert werden.<br />

www.jack-lives-here.de<br />

>FLAIR ZUM SPASS<br />

Nicht nur für die Optik, auch für das Stehvermögen<br />

in arktischen Temperaturen<br />

eigenen sich Feuertöpfe und Heizpilze.<br />

Unterstützt wird dann alles noch mit<br />

Fackeln und Kerzen. Aufgrund der<br />

Witterung hat man natürlich den Vorteil,<br />

ein deutlich verringertes Brandrisiko für<br />

diese Dekorationen zu haben.<br />

8 BEFÖRDERUNG<br />

>DAS FUN-MOBIL FÜR ALLE<br />

Wenn es darum geht, Nutzen mit Lifestyle<br />

zu verbinden und man unbeschwert<br />

jede Situation des Lebens geniessen will,<br />

dann weiss man die Möglichkeiten eines<br />

ISUZU D-Max zu schätzen - der Partner<br />

für das Unmögliche.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 147


TIPS<br />

DIE<br />

10 GEBOTE<br />

DES<br />

WINTERGRILLENS...<br />

1.GEBOT<br />

<strong>Das</strong> Grillgerät muss an einem sicheren<br />

Standort fachgerecht aufgebaut werden<br />

– nicht unter einem Baum und nicht in<br />

hohem, trockenem Gras. Der Abstand zum<br />

nächsten Buschwerk sollte mindestens 3 m<br />

betragen. Grillen Sie niemals in<br />

geschlossenen Räumen mit offener Glut.<br />

2. GEBOT<br />

<strong>Das</strong> Grillgerät muss so platziert werden,<br />

dass es im Notfall den<br />

Fluchtweg nicht versperrt.<br />

3. GEBOT<br />

Wer am Grillgerät steht, sollte keine<br />

Kleidung aus synthetischen Fasern tragen.<br />

Im Falle eines Brandes bzw. einer<br />

Stichflamme verschmelzen sie in<br />

Sekundenbruchteilen mit der Haut.<br />

4. GEBOT<br />

Verwenden Sie zum Anzünden keinesfalls<br />

Brennspiritus, Petroleum, Heizöl, Diesel<br />

oder gar Benzin. Es besteht höchste<br />

Explosionsgefahr!<br />

5. GEBOT<br />

Ehe Sie mit dem Anheizen beginnen,<br />

sollten Sie die Windrichtung prüfen, damit<br />

Ihre Gäste nicht direkt im Rauch<br />

sitzen müssen.<br />

6. GEBOT<br />

Halten Sie Kinder und Tiere vom<br />

Grillgerät fern.<br />

7. GEBOT<br />

Verlassen Sie das Grillgerät nach dem<br />

Anheizen möglichst nur kurz, bzw. behalten<br />

Sie es zumindest im Auge.<br />

8. GEBOT<br />

Giessen Sie niemals Wasser auf die Glut,<br />

denn die heissen Spritzer, die dadurch<br />

entstehen, können Brandwunden<br />

verursachen. Ersticken Sie die Glut<br />

gegebenenfalls mit Sand, der stets<br />

griffbereit in einem Eimer neben dem<br />

Griller stehen sollte.<br />

9. GEBOT<br />

Geben Sie niemals heisse Asche in die<br />

Mülltonne – akute Brandgefahr!<br />

10. GEBOT<br />

Bei längerem Grillen in der Sonne sollten<br />

Sie auf eine Kopfbedeckung nicht vergessen,<br />

und regelmässig trinken.<br />

148 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

CHARAKTER UND STÄRKE<br />

In erster Linie muss ein Pick-up auch den härtesten Job zuverlässig<br />

erledigen. Umso schöner, wenn sich diese klare Linie bis ins<br />

Design durchzieht und in Komfort und Fahrspass endet - oder viel<br />

mehr gipfelt.<br />

DAS ERGEBNIS: Effizienz, Funktionalität, Ergonomie und Exklusivität. So<br />

wie beim ISUZU D-Max.<br />

geräumige Kabine mit exklusivem Ambiente •<br />

funktionale und ergonomische Innenraumgestaltun •<br />

1.085 mm Fussraum vorne •<br />

FÜR LEBENSKÜNSTLER FÜR übersichtliche und leicht bedienbare Instrumente •<br />

WINTERGRILLER FÜR LIFESTYLER Leuchtanzeige und Multi-Informations-Display •<br />

FÜR FAMILIENMENSCHEN FÜR<br />

sportlicher Kühlergrill •<br />

INDIVIDUALISTEN FÜR SPORTLER elegante Seitenspiegel mit Blinker Klimaanlage •<br />

FÜR UNTERNEHMER FÜR OUT-<br />

H7 Multi-Reflektor Scheinwerfer •<br />

DOORFANS FÜR SPAssMACHER<br />

Multi-Reflektor-Rücklicht-System •<br />

FÜR ECHTE MÄNNER FÜR SHOP-<br />

PINGFANS FÜR URLAUBER FÜR<br />

TRANSPORTEURE FÜR WILDE<br />

KERLE FÜR STARKE FRAUEN FÜR<br />

AKTIVPOSTEN FÜR QUEREINSTEI-<br />

GER FÜR WASSERRATTEN FÜR<br />

MOTOR<br />

LEISTUNG TRIFFT ÖKONOMIE<br />

Egal, welche Strassenverhältnisse auf Sie zukommen:<br />

Der ISUZU D-Max ist dank der leistungs- und drehmoment-<br />

starke Dieselmotor nicht zu bremsen - ausser natürlich,<br />

Sie wollen es.<br />

Was Sie neben extremer Zuverlässigkeit und ansprechenden<br />

Beschleunigungswerten mit Sicherheit auch wollen, ist ein<br />

sparsamer Verbrauch und ein geringer Schadstoff-Ausstoss.<br />

Kein Problem: Der Diesel-Motor (2.5 l) verfügt<br />

über ein Common-Rail-Einspritzsystem und einen Turbolader mit<br />

variabler Turbinengeometrie.<br />

Max. Drehmoment 400 Nm<br />

bei 1.600 bis 3.200 U/min (Automatik-Schaltung)<br />

Bohrung x Hub 95,4 x 104,9<br />

DIE MOTORISIERUNG<br />

DESIGN KOMFORT<br />

4JK1-TC (2.5 L)<br />

Typ 2.5 l Twin-Turbodiesel Common-Rail<br />

Direkteinspritzung mit Ladeluftkühlung<br />

Ventilsteuerung DOHC<br />

Zylinderzahl 4 Zylinder<br />

Hubraum 2.499 ccm<br />

Max. Leistung 120 kW bei 3.600 U/min<br />

Max. Drehmoment 400 Nm bei 1.400 bis 2.000 U/min<br />

Bohrung x Hub 95,4 x 87,4<br />

Einspritzung Direkteinspritzung


FÜR LEBENSKÜNSTLER FÜR WIN-<br />

TERGRILLER FÜR LIFESTYLER FÜR<br />

FAMILIENMENSCHEN FÜR INDIVI-<br />

DUALISTEN FÜR SPORTLER FÜR UN-<br />

TERNEHMER FÜR OUTDOORFANS<br />

FÜR SPAssMACHER FÜR ECHTE<br />

MÄNNER FÜR SHOPPINGFANS FÜR<br />

URLAUBER FÜR TRANSPORTEURE<br />

FÜR WILDE KERLE FÜR STARKE<br />

FRAUEN FÜR AKTIVPOSTEN FÜR<br />

QUEREINSTEIGER FÜR WASSERRAT-<br />

DER RICHTIGE 4-WHEEL-DRIVE FÜR DEN WINTERGRILLER<br />

TECHNOLGIE<br />

HIGHTECH AUF VIER RÄDERN<br />

Ein Kunde hat viele Wünsche und Bedürfnisse an einen Pick-up.<br />

UNSER GLÜCK: Denn diese sind für uns Basis und zugleich Motivation,<br />

laufend anspruchsvolle technische Lösungen zu entwickeln.<br />

DAS ERGEBNIS: faszinierende Fahrzeuge wie der ISUZU D-Max.<br />

Und zufriedene Kunden. Nicht ohne Grund ist ISUZU einer der<br />

weltweit stärksten Anbieter in diesem Segment.<br />

SICHERHEIT<br />

WERTVOLLER ALS EIN AUTO<br />

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Was ist das wertvollste an einem Auto? Der Motor? Oder vielleicht das Design?<br />

Für ISUZU sind es zuallererst die Passagiere. Und das ist der beste Grund, einen Fokus<br />

auf umfangreiche Lösungen im Bereich aktive und passive Sicherheit zu setzen.<br />

• robuste Kabine mit verstärkter Fahrgastzelle, in der Mitte verstärkter Fahrzeugrahmen<br />

• Flankenschutzrohre in den Türen zur Erhöhung der passiven Sicherheit<br />

• ABS und EBD<br />

• Rahmenverstärkungen, die bei Frontaufprall das Eindringen der Vorderräder in die<br />

FUNKTIONALITÄT<br />

Fahrgastzelle vermeiden<br />

EXTREM VIELSEITIG<br />

• Höhenverstellbare 3-Punkt-Gurte<br />

• SRS Airbags<br />

FÜR KÜHLE RECHNER FÜR LEBENSKÜNSTLER<br />

Was ein schwer schuftender Bauarbeiter und ein leidenschaftlicher Turnierreiter geFÜR<br />

WINTERGRILLER FÜR LIFESTYLER FÜR<br />

meinsam haben? In den meisten Fällen vermutlich genau so wenig wie ein bodenständi- FAMILIENMENSCHEN FÜR INDIVIDUALISTEN FÜR<br />

ger Förster und ein risikofreudiger Snowboarder.<br />

SPORTLER FÜR UNTERNEHMER FÜR OUTDOOR-<br />

Ausser vielleicht einen ISUZU D-Max.<br />

FANS FÜR SPAssMACHER FÜR ECHTE MÄNNER<br />

Denn egal welchen Weg man beruflich oder privat einschlägt, auf diesen Pick-Up ist immer Verlass. FÜR SHOPPINGFANS FÜR URLAUBER FÜR<br />

Er beweist selbst unter härtesten Bedingungen seine Stärken und verfügt dabei gleichzeitig TRANSPORTEURE über ein<br />

FÜR WILDE KERLE FÜR STARKE<br />

Höchstmass an Funktionalität. Wie beispielsweise die grosszügig bemessene Ladefläche mit FRAUEN dop- FÜR AKTIVPOSTEN FÜR QUEREINSTEIpelter<br />

Stahlverkleidung - ein Feature, das Gärtner, Handwerker, Landwirte, Förster oder Bauarbeiter GER FÜR WASSERRATTEN FÜR HÖHENFLIEGER<br />

genauso schätzen, wie Reiter, Biker, Snowboarder oder Bootsbesitzer.<br />

FÜR SICHERHEITSDENKER FÜR TRENDSETTER FÜR<br />

QUERDENKER FÜR AUTOFREAKS FÜR PFERDE-<br />

LIEBHABER FÜR YACHTBESITZER FÜR SPARER FÜR<br />

KÜHLE RECHNER FÜR LEBENSKÜNSTLER FÜR<br />

WINTERGRILLER FÜR <strong>MIND</strong>`DAS LIFESTYLER SCHWEIZER FÜR FAMILIEN- MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 149<br />

MENSCHEN FÜR INDIVIDUALISTEN FÜR SPORT-<br />

LER FÜR UNTERNEHMER FÜR OUTDOORFANS


WINTERGRILLREZEPTE VOM SCHWEIZER<br />

HIRSCHBRATWURST<br />

MIT PREISELBEER-BARBEQUESAUCE<br />

UND BAKED POTATOES<br />

UND KNOBI-SAUERRAHM<br />

ZUTATEN<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

4 Hirschbratwürste<br />

4 grosse Kartoffeln<br />

250gr. Sauerrahm<br />

2 Knoblauchzehen<br />

kl. Bund kerbel<br />

½ Orange<br />

½ Zitrone<br />

3 dl Coca-Cola<br />

200gr. Zucker<br />

½ Paprika gewürfelt<br />

1/2 Zwiebel gewürfelt<br />

2 x 50gr. Butter<br />

200gr. Ketchup<br />

100gr. Preiselbeermarmelade<br />

PREISELBEER-BARBEQUE-<br />

SAUCE<br />

Die gewürfelte Paprika und<br />

Zwiebel anschwitzen und dann<br />

die Butter und Zucker beigeben.<br />

Alles schön karamellisieren lassen<br />

und etwas Orangensaft und<br />

150 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Richard <strong>Schweizer</strong><br />

Zitronensaft zugeben.<br />

Mit Cola aufgiessen und<br />

stark einkochen, gut mixen<br />

und durch ein feines Sieb<br />

streichen. <strong>Das</strong> feine Purree<br />

jetzt gut mit Ketchup und<br />

der Preiselbeermarmelade<br />

vermengen und kaltstellen.<br />

Kerbel und Knoblauch fein<br />

hacken, mit dem Rest Orangen-<br />

und Zitronensaft und<br />

Sauerrahm vermengen und<br />

gut abschmecken.<br />

<strong>Das</strong> können sie alles einen<br />

Tag vorher machen.<br />

Jetzt ein schönes Feuer auf<br />

dem Grill machen mit richtig<br />

guter Glut.<br />

Nehmen Sie die gewaschenen<br />

Kartoffeln, legen Sie sie auf<br />

ein Stück Alufolie mit Butter,<br />

Salz und Pfeffer, packen Sie<br />

sie gut ein und umwickeln<br />

sie die Kartoffeln erneut mit<br />

einem Stück Alufolie. Verfahren<br />

Sie so auch mit den drei<br />

letzten Kartoffeln. Jetzt stecken<br />

Sie die Kartoffeln in die Glut<br />

und bedecken Sie die Kartoffeln<br />

auch von oben mit weiterer<br />

Glut. Bitte bedenken Sie, dass<br />

die Kartoffeln in der Regel 40<br />

Minuten benötigen um essbar<br />

zu sein.<br />

Nehmen Sie nun die 4 Hirschbratwürste<br />

und braten Sie diese<br />

kurz auf dem Grill an bis sie eine<br />

knusprige Aussenhaut bekommen.<br />

Nehmen Sie nun die Kartoffeln<br />

aus dem Feuer und schneiden<br />

sie ein grosses Kreuz durch die<br />

Folie in die Schale. Nun drücken<br />

Sie leicht von unten die Kartoffel<br />

nach aussen, legen etwas<br />

Sauerrahm auf und schon ist die<br />

Folienkartoffel servierfertig.<br />

Zum Schluss noch etwas von<br />

der selbstgemachten Preiselbeer-<br />

Barbequesauce zur Wurst auftragen<br />

und los geht es.<br />

RICHARD SCHWEIZER<br />

2-FACHER KOCHEUROPAMEISTER<br />

UND 3-FACHER<br />

KOCHWELTMEISTER,<br />

EHEM. MITGLIED DER SCHWEIZER<br />

KOCHNATIONALMANNSCHAFT<br />

UND HEUTE BERATER UND SEELE<br />

DER RUBRIK<br />

„KOCHEN IST MÄNNERSACHE“ IN<br />

DER <strong>MIND</strong><br />

Richard Charles <strong>Schweizer</strong> ist sein<br />

Name, doch kein Mensch ruft Ihn<br />

Richard Charles, er ist einfach<br />

Richi, aber Ritschi gesprochen.<br />

Diese Namens- und Sprachvielfalt<br />

verdankt er seiner Herkunft:<br />

Die Eltern <strong>Schweizer</strong>, Heimatort<br />

die Jeremia Gotthelf-Gemeinde<br />

Lützelflüh, geboren am 25. Juni<br />

1974 in England, aufgewachsen<br />

in Hongkong…… Seine frühe<br />

Jugendjahre verbrachte Richi in<br />

Hongkong. Ein Nachbar – ein<br />

Österreicher – war Küchenchef<br />

in einem Jockey-Club und führte<br />

dort eine Brigade von 300 Köchen!<br />

Richi nahm diese Inspiration mit<br />

zurück in die Schweiz, wo er in<br />

Montreux den Schulabschluss –<br />

selbstverständlich in Französisch<br />

– im Internat absolvierte. Seine<br />

wichtigsten Stationen waren das<br />

renommierte Grand-Hotel Quellenhof<br />

in Bad Ragaz, das Arabella<br />

Sheraton in Frankfurt, das Hotel<br />

Drei Könige in Basel als auch das<br />

Hotel Metropol in Saas-Fee.


NATIONALKOCH RICHARD SCHWEIZER<br />

POULET AUF DER BIERDOSE MIT<br />

WEDGES POTATOES<br />

ZUTATEN<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

2 ganze Poulets<br />

2 0,5 Liter Bier Dosen<br />

6 grosse Kartoffeln<br />

2 Grillschalen aus Alu<br />

Paprikapulver,Salz,Pfeffer,Curry, Evtl. gehackte Kräuter<br />

für die Kartoffeln , Etwas öl<br />

POULET AUF DER BIERDOSE MIT<br />

WEDGES POTATOES<br />

<strong>Das</strong> ganze Geflügel gut würzen, aber möglichst nur innen.<br />

Die Bierdose mit einem Dosenöffner oben öffnen,<br />

das Poulet mit dem Hinterteil auf die Bierdose setzen<br />

und in eine Aluschale legen. Den Grill gut vorheizen.<br />

Wenn Sie eine Glut haben, können Sie das mit Alufolie<br />

zugedeckte Poulet mit der Bierdose auf den Grill<br />

stellen.<br />

Jetzt achteln Sie die gewaschenen Kartoffeln von oben<br />

so, dass Sie gleich grosse Schnitze haben und legen sie<br />

ca. 2 Minuten in sehr stark gesalzenes, Kochendes Wasser.<br />

Nachdem Sie die Wedges herausgenommen haben,<br />

lassen Sie die Wedges gut ausdampfen. Die Kartoffeln<br />

mit einer Marinade, bestehend aus Erdnussöl, Paprika,<br />

Curry, Salz und Pfeffer, gut einreiben und auch sie in<br />

einer Schale auf den Grill stellen. Die Kartoffeln unter<br />

stetigem Rühren ca. 20 Minuten garen. <strong>Das</strong> Geflügel<br />

braucht je nach Grösse ca. 30 Minuten bzw. bis das Bier<br />

vollständig verdunstet ist.<br />

THUNFISCH A LA RICHI /<br />

ZITRONEN WASABI KARTOFFELSTOCK<br />

THUNFISCH A LA RI-<br />

CHI/ ZITRONEN WASABI<br />

KARTOFFELSTOCK<br />

Die Steaks in eine Marinade,<br />

bestehend aus Mirin<br />

Soja Sauce und Sweat Chili<br />

Sauce, legen und mindestens<br />

eine Stunde ziehen lassen.<br />

Die Kartoffeln schälen,<br />

in Würfel schneiden und<br />

in gut gesalzenem Wasser<br />

kochen bis sie Weich sind.<br />

Dann herausnehmen, gut<br />

ausdampfen lassen und<br />

durch ein Passuit drehen.<br />

Jetzt Wasabi, etwas Zitronensaft,<br />

Rahm, Butter und<br />

Gewürze beigeben und gut<br />

verrühren. Den Stock jetzt<br />

gut abdecken und warmstellen.<br />

<strong>Das</strong> Steak mit Rahm besteichen<br />

und auf einer heissen<br />

Glut jede Seite nur zweimal<br />

Kurz zeichnen, so dass<br />

<strong>MIND</strong> / Kochen ist Männersache!<br />

der Thunfisch nur warm und<br />

noch Roh in der Mitte ist. Nun<br />

können Sie schon Anrichten!<br />

Zuerst den Stock, darauf das<br />

halbierte Steak mit einer Zitrone<br />

dekoriert.<br />

ZUTATEN<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

4 Thunfischsteaks à 180 g<br />

1dl Mirin (gegärter Reisessig)<br />

1dl Soja Sauce<br />

6 grosse Kartoffeln<br />

2 Zitronen<br />

2dl Rahm<br />

50g Butter<br />

Etwas Fleur de Sel,<br />

Etwas Muskatnuss<br />

Etwas Wasabi<br />

Etwas Sweat Chili Sauce,<br />

Salz, Pfeffer<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 151


GELDANLAGE!<br />

WEIN<br />

Mit dieser Anlage sind Sie immer Flüssig!<br />

GENUSS HAT SEINEN WERT. UND DER WERT STEIGT, JE MEHR MENSCHEN NACH GENUSS<br />

STREBEN. DESHALB WERDEN WEINE DER WELT NICHT NUR GENOSSEN, SONDERN AUCH<br />

GESAMMELT, UM VON IHREM STEIGENDEN WERT ZU PROFITIEREN. DIE BESTEN VON IHNEN<br />

SIND EINE ART BLUE CHIPS, DIE IHREM BESITZER STATTLICHE RENDITEN BRINGEN<br />

KÖNNEN – VORAUSGESETZT, SIE VERSTEHEN ETWAS VON DIESEM GESCHÄFT.<br />

Die Preise für Wein sind in den letzten 20 Jahren<br />

stark gestiegen. Vor allem langlebige Spitzenweine<br />

haben im Preis kräftig zugelegt. Ihre Wertzuwächse<br />

übersteigen die Renditen festverzinslicher<br />

Wertpapiere deutlich. Einzelne Spitzenweine haben<br />

sogar eine stärkere Wertentwicklung erlebt als<br />

Aktien mancher erfolgreicher Unter nehmen. Angesichts<br />

dieser Tendenzen ist es kein Wunder, dass<br />

manche Weine zu begehrten Spekulationsobjekten<br />

geworden sind. Sie ziehen das Interesse von Menschen<br />

auf sich, die vorhaben, sie nie zu trinken.<br />

Diese Menschen betrachten Wein als ein Wertpapier,<br />

das sie eine Zeitlang behalten und dann wieder<br />

abstossen, um den Gewinn zu realisieren. So<br />

kommt es, dass heute einige der besten Weine der<br />

Welt wie Blue Chips an der Börse gehandelt werden.


Klassiker Bordeaux<br />

Klassiker<br />

Die klassische Wein-Kapitalanlage ist<br />

der Bordeaux. Kein anderer Wein der<br />

Welt ist so begehrt wie er. Die weltweite<br />

Nachfrage nach Pétrus, Château<br />

Mouton-Rothschild und anderen erstklassifizierten<br />

Gewächsen hat deren<br />

Preise oft schon im ersten Jahr nach<br />

Freigabe um bis zu 100 Prozent steigen<br />

lassen. Die besten der zweitklassifizierten<br />

Weine, etwa Château Léoville-Las-<br />

Cases und Château Pichon Longueville<br />

de Lalande, erlebten nicht selten<br />

Wertsteigerungen von 50 Prozent. Erst<br />

Ende der 1990er Jahre liess der Boom<br />

etwas nach. Die Erstnotierungen waren<br />

bereits so hoch, dass kaum mehr<br />

Spielraum für Preissteigerungen blieb.<br />

Futures auf Wein<br />

Futures<br />

Der Erstkauf junger Bordeaux-Weine<br />

erfolgt per Subskription en primeur<br />

über Fachhändler. <strong>Das</strong> bedeutet: Der<br />

Anleger erwirbt den Wein, während<br />

dieser auf dem Château noch im Fass<br />

liegt. Genau genommen, kauft er nur<br />

Berechtigungsscheine für den späteren<br />

Erwerb. Denn die Châteaux geben ihre<br />

Weine erst nach knapp drei Jahren<br />

frei. Für die frühzeitige Zahlung und<br />

sein blindes Vertrauen in die Qualität<br />

kommt der Erwerber in den Genuss<br />

eines günstigen Preises. In der Börsensprache<br />

heissen diese Berechtigungsscheine<br />

„Futures“. Sie sind ihrerseits<br />

handelbar. Ihr Wert kann sich bei Auslieferung<br />

des Weins schon verdoppelt<br />

haben. Aber er kann natürlich auch<br />

fallen, wenn Wein oder Jahrgang den<br />

hohen Erwartungen nicht entsprechen.<br />

Jedenfalls ist es keine Seltenheit, dass<br />

manche Weine schon mehrfach den<br />

Besitzer gewechselt haben, bevor sie<br />

überhaupt ausgeliefert worden sind.<br />

Jahrgang statt Château<br />

Jahrgang<br />

Eine alte Weinhändlerregel lautet: In<br />

Bordeaux werden Jahrgänge verkauft,<br />

keine Weine. Mit anderen Worten: <strong>Das</strong><br />

Renommee des Jahrgangs bestimmt<br />

massgeblich die Wertentwicklung<br />

eines Weins. Die 1982er, 1986er und<br />

1990er waren zum Beispiel Jahrgänge,<br />

bei denen Weininvestoren, die früh<br />

gekauft haben, voll auf ihre Kosten<br />

kamen. Die Qualität war exzellent,<br />

die Eröffnungspreise der Châteaux<br />

vergleichsweise niedrig. Binnen eines<br />

Jahres stiegen sie um nahezu 100<br />

Prozent. In den 1990er Jahren war<br />

der Preis einiger 1982er sogar um fast<br />

1000 Prozent geklettert. Doch es kann<br />

auch anders kommen. Die Jahrgänge<br />

1995 und 1996 haben Anlegern beispielsweise<br />

wenig Freude bereitet, auch<br />

die der berühmten Châteaux. Der Kurs<br />

vieler verharrt noch immer auf dem<br />

hohen Ausgangsniveau. Beim 1997er<br />

haben Investoren, die früh gekauft<br />

haben, sogar verloren. Die Qualität des<br />

Jahrgangs wurde überschätzt. Die Preise<br />

sanken im Nachhinein. Freilich gibt<br />

es immer wieder einzelne Châteaux,<br />

die auch in kleinen Jahren gegen den<br />

Trend mit guten Qualitäten aufwarten.<br />

Sie aus der Masse der angebotenen<br />

Weine herauszufinden, ist der Ehrgeiz<br />

der Kapitalanleger.<br />

Urteil der Experten<br />

Urteil<br />

Da Bordeaux-Frühkäufer die Weine in<br />

der Regel nicht selbst probiert haben,<br />

sind sie auf Expertenurteile angewiesen.<br />

In der ersten Aprilwoche des auf<br />

die Lese folgenden Jahres öffnen die<br />

Bordelaiser Châteaux ihre Tore und<br />

bieten die jungen, noch unfertigen<br />

Weine Händlern und Kritikern zur<br />

Vorprobe an. Von deren Urteil hängt<br />

ab, zu welchem Preis der Wein „rauskommt“.<br />

Der bekannteste und einflussreichste<br />

dieser Weinkritiker ist der<br />

Amerikaner Robert Parker. Ein Wein,<br />

den er mit 99 oder gar 100 Punkten<br />

bewertet, verdoppelt binnen Tagesfrist<br />

seinen Preis. Eine Bewertung von<br />

unter 85 Punkten entspricht praktisch<br />

einem Verriss – zumindest bei den<br />

klassifizierten Bordeaux. Neben Parker,<br />

der seinen eigenen Weinbrief her-<br />

ausgibt („The Wine Advocate“) gibt es<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 153


andere gute Verkoster, deren Beurteilungen<br />

in Weinfachzeitschriften nachzulesen<br />

sind. Für en-primeur-Käufer<br />

sind diese Beurteilungen wichtig.<br />

Aufstieg der Kultweine<br />

Aufstieg<br />

Die letzten zehn Jahre haben jedoch<br />

gezeigt, dass Spitzenweine anderer<br />

Regionen ebenfalls Spekulationspotential<br />

besitzen, wenn sie mindestens<br />

drei Kriterien erfüllen: Sie müssen ein<br />

hohes Prestige geniessen. Sie müssen<br />

rar sein. Und sie müssen langlebig<br />

sein. Mit Weinen, die schnell reifen,<br />

lässt sich kein Geschäft machen. Wer<br />

genau prüft, wird schnell merken, dass<br />

diese Kriterien nur auf einen winzig<br />

kleinen Teil der Weine, die weltweit<br />

produziert werden, zutreffen: nämlich<br />

so genannte Kultweine. Der grösste<br />

Teil dieser Kultweine kommt aus den<br />

Ländern der Neuen Welt. Vor allem<br />

in Kalifornien und Australien werden<br />

inzwischen Weine erzeugt, die<br />

den europäischen Hochgewächsen<br />

qualitativ nicht nachstehen. Entsprechend<br />

gesucht sind sie. Doch um mit<br />

ihnen Geld zu verdienen, braucht<br />

es weniger eine gute Zunge als gute<br />

Informationen über den Weinmarkt<br />

und eine gute Kenntnis der Beschaffungsmöglichkeiten.<br />

Auch in Europa<br />

entstehen immer wieder neue Kultweine:<br />

die grossen Rotweine der Toskana<br />

und des Piemont zum Beispiel, dazu<br />

einige prestigeträchtige Spanier. Und<br />

selbst in Bordeaux gibt es unklassifi-<br />

zierte Weine, die gesuchter sind als die<br />

klassifizierten.<br />

Worauf es beim Kauf<br />

und Verkauf ankommt<br />

Detail<br />

Der wichtigste Handelsplatz für hochwertige<br />

Weine ist die Auktion – egal<br />

ob Klassiker oder Kultwein. Über die<br />

Weinauktionshäuser Christie’s und<br />

Sotheby’s in London sowie ihre Ableger<br />

in Amerika, Asien und Australien<br />

wird schätzungsweise 90 Prozent des<br />

Handels mit langlebigen Spitzenweinen<br />

abgewickelt. Dazu kommen kleinere<br />

Auktionshäuser wie Butterfields<br />

(San Francisco), Wermuth (Zürich)<br />

sowie Koppe & Partner (Bremen).<br />

Ursprünglich gegründet, um Liebhabern<br />

alte, gereifte Weine anbieten zu<br />

können, kommen heute immer mehr<br />

junge Weine unter den Hammer, die<br />

von Kapitalanlegern frühzeitig abgestossen<br />

werden, um Gewinne zu realisieren.<br />

Kapitalanleger müssen freilich<br />

wissen, dass beim Kauf ein Aufgeld<br />

von 10 Prozent zum Zuschlagpreis zu<br />

entrichten ist (bei einigen Auktionshäusern<br />

auch 15 Prozent). Dazu kommen<br />

eine (geringe) Lotgebühr und die<br />

Umsatzsteuer sowie Frachtkosten und<br />

Transportversicherung. Beim Verkauf<br />

ist ebenfalls eine Einlieferungsgebühr<br />

fällig, die zwischen 10 und 15 Prozent<br />

liegt. Alle Nebenkosten zusammenge-<br />

nommen können den Gewinn erheb-<br />

lich schmälern.<br />

Wein als Wertanlage lohnt also nur bei Weinen mit hohem Spekulationspotential.<br />

Bei Grossflaschen und ungeöffneten Holzkisten erhöhen sich die Chancen des Verkaufs.<br />

Bei beschädigten Etiketten muss man mit Abschlägen rechnen.<br />

7. Château Pétrus:<br />

Dieser Wein wird sehr<br />

exklusiv gekeltert. Vor allem<br />

der Merlot wird zu den Spitzenweinen<br />

gezählt, der weltweit<br />

zu den begehrtesten<br />

Weinen überhaupt gehört.<br />

Der teuerste Jahrgang des<br />

Château Pétrus ist der 1961,<br />

von dem eine Flasche auf<br />

einen Preis von etwa 18.000<br />

CHF kommt.<br />

6. Château Lafite-<br />

Rothschild: <strong>Das</strong> Château<br />

Lafite-Rothschild ist<br />

bereits seit über 100 Jahren<br />

für seine Spitzenweine<br />

bekannt. Nach einer kleinen<br />

154 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

Krise werden hier seit gut<br />

20 Jahren wieder Spitzenweine<br />

produziert. Die wohl<br />

teuerste Flasche des Weinguts<br />

entstammte dem Jahrgang<br />

1899 und wurde einst<br />

für 14.000.- CHF verkauft.<br />

Heute werden Preise um<br />

die 3.700 CHF für jüngere<br />

Jahrgänge geboten.<br />

„<br />

Die teuersten<br />

und bekanntesten<br />

Weine der Welt!“<br />

1. Château Cheval<br />

Blanc: Der Wein dieses<br />

französischen Weinguts<br />

wird zwar zu stolzen Preisen<br />

gehandelt. Doch nur einzelne<br />

Jahrgänge haben es auf Preise<br />

von bis zu 12.500.- CHF pro<br />

Flasche geschafft.<br />

2. Domaine de la<br />

Romanée-Conti: Ebenfalls<br />

aus Frankreich stammen<br />

die Weine der Domaine de<br />

la Romanée-Conti, genauer<br />

aus Burgund. Aufgrund des<br />

teilweise hohen Werts von bis<br />

zu 9.000 CHF für eine Flasche<br />

sind inzwischen auch zahlreiche<br />

Fälschungen im Umlauf.<br />

3. Château Le Pin: Auf<br />

Château Le Pin werden jedes<br />

Jahr höchstens 8.000 Flaschen<br />

des edlen Weins hergestellt.<br />

Dieser Wein ist sehr schwierig<br />

zu bekommen und wenn,<br />

dann kostet er mindestens<br />

1.000 Euro die Flasche. Besonders<br />

ist der Jahrgang 1989,<br />

für den bis zu 7.000.- CHF<br />

pro Flasche bezahlt werden.<br />

4. Numanthia: Der Numanthia<br />

hat seinen Ursprung<br />

in der spanischen Region<br />

Toro. Der hohe Wert dieses<br />

Weins, der auf etwa 1.500.-<br />

CHF pro Flasche beziffert<br />

wird, entsteht durch die<br />

Vergabe der Höchstpunktzahl<br />

von 100 Parker Punkten<br />

für den legendären Jahrgang<br />

2004.<br />

5. Colos Erasmus: Bereits<br />

seit einigen Jahren kann<br />

dieses Weinbaugebiet immer<br />

wieder mit Spitzenweinen<br />

aufwarten, die zwischen 96<br />

und 100 Parker Punkten erreichen.<br />

Die teuerste Flasche<br />

des 2003er Jahrgangs wurde<br />

für 850.- CHF angeboten.<br />

Die Jahrgänge 2006 und 2007<br />

werden für730.- CHF die<br />

Flasche gehandelt.


KAVIAR<br />

DAS SCHWARZE GOLD<br />

OB SALZIG,<br />

NUSSIG ODER MILD –<br />

SCHON SEIT JAHRHUNDERTEN ERFREUT SICH<br />

NICHT NUR DIE RUSSISCHE<br />

OBERSCHICHT AM EINZIGARTIGEN<br />

AROMA VON<br />

Kleine Fischeier mit unverkennbarem Geschmack<br />

– das ist Kaviar. Ob schön gesalzen, oder etwas milder,<br />

vor allem die russische Oberschicht freut sich<br />

über die speziellen Fischvorkommen, aus denen<br />

der auserwählte Kaviar entsteht. Und guter Geschmack<br />

ist hier wirklich teuer. Ab 600 CHF pro<br />

Kilo zahlt man für die echten Kaviar-Sorten, einige<br />

wenige Sorten versprechen sogar einen Preis von<br />

über 12.- CHF . Kein Wunder also, dass der Kaviar<br />

liebevoll mit „schwarzes Gold“ bezeichnet wird.<br />

156 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`


Kaviar<br />

ALLGEMEINES:<br />

BEI ECHTEM KAVIAR ( RUSSI-<br />

SCHER ODER IRANISCHER KAVI-<br />

AR) HANDELT ES SICH UM DEN<br />

PRÄPARIERTEN (BEHANDELTEN)<br />

ROGEN DER WEIBLICHEN TIERE,<br />

EINES PRÄHISTORISCH WIRKEN-<br />

DEN FISCHES - DES STÖRS.<br />

Ein Meeresfisch, der seit über 250<br />

Millionen Jahren existent und sich nur<br />

unmerklich veränderte.<br />

Eigentlich ein lebendes Fossil, der anstatt<br />

Gräten ein Skelett aufweist. Störe<br />

sind schuppenlose Fische, ihre Haut<br />

erinnert an Leder.<br />

Störe sind Meeresfische, die zur Laichzeit<br />

das Süsswasser aufsuchen. Diese<br />

Tiere können eine enorme Grösse<br />

erreichen, wobei der Belugastör als<br />

grösster Vertreter seiner Rasse bis sechs<br />

Meter lang und über 600 Kilogramm<br />

schwer werden kann. Die Mehrzahl<br />

gefangener Störweibchen bewegt sich<br />

jedoch in Kategorien zwischen zwei<br />

und drei Metern Gesamtlänge.<br />

Wegen des Raubfanges und der Umweltverschmutzung<br />

sind sie heute sel-<br />

<strong>MIND</strong> / Kochen ist Männersache!<br />

ten geworden. Man findet sie vermehrt<br />

in den Zuflüssen des Kaspischen Meeres,<br />

im schwarzen Meer, im Baikalsee<br />

und im Asowschen Meer.<br />

Bis Anfang der 90iger Jahren war der<br />

Handel mit Stör sowie seinem Rogen<br />

– dem Kaviar – in den Anrainerstaaten<br />

des Kaspischen Meeres staatlich<br />

reglementiert. Die Ausfuhrbeschränkungen<br />

dieser Staaten boten den Stören<br />

im Kaspischen Meer einen gewissen<br />

Schutz vor Überfischung. Nach dem<br />

Zusammenbruch der Sowjetunion breitete<br />

sich in den Staaten der ehemaligen<br />

UDSSR ein hemmungsloser Schwarzhandel<br />

aus, der die Bestände drastisch<br />

reduzierte. Seit dem 1. April 1998 fallen<br />

die Störe des Kaspischen Meeres unter<br />

das Washingtoner Artenschutzabkommen.<br />

Die Fangquoten in Russland und<br />

dem Iran wurden begrenzt, um eine<br />

Erholung der Bestände zu ermöglichen.<br />

Seit dem Frühjahr 1999 muss jede Dose<br />

Kaviar über 250g mit entsprechenden<br />

Papieren versehen werden, um den<br />

illegalen Handel zu erschweren<br />

Benannt wird der Kaviar nach der Störart,<br />

der er entnommen wurde.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 157


„QUALITÄT!“<br />

Die Qualität des Kaviars<br />

und das Alter der Störe<br />

hängen unmittelbar zusammen.<br />

Die begrenzten<br />

Fangquoten des Iran<br />

gewährleisten ein ausreichendes<br />

Altern der<br />

Störe. Denn je älter ein<br />

Störweibchen wird, um<br />

so reifer ist auch sein<br />

Rogen. Um überhaupt<br />

fangreif – und damit als<br />

Kaviarfisch in Frage zu<br />

QUALITÄTS-<br />

MERKMALE<br />

Perligkeit und Glanz der Körner sowie ein arttypischer,<br />

ein feiner und frischer Geruch sind<br />

Merkmale eines guten Kaviars. Frischer Kaviar perlt<br />

locker. Je zarter die Haut des Korns, desto besser<br />

der Kaviar. Hellfarbener Kaviar, der hell, silbergrau<br />

bzw. goldbraun schimmert ist wertvoller.<br />

DIE ARTEN DES STÖRS<br />

kommen – benötigt der<br />

Stör je nach Art zwischen<br />

7 (Beluga) und 20<br />

(Sevruga) Jahren.<br />

Echter Kaviar hat grosse,<br />

durchscheinende<br />

und volle Körner. Sie<br />

sollen grau sein, einen<br />

milden Geschmack und<br />

eine trockene Oberfläche<br />

haben.<br />

ECHTER KAVIAR IST DER ROGEN DES WEIBLICHEN STÖRS.UNTERSCHIEDEN WIRD<br />

ZWISCHEN DEN ARTEN SEVRUGA , OSIETRA UND BELUGA .<br />

IN DIVERSEN UNTERARTEN VORKOMMEND BENENNEN DIE JEWEILIGEN STÖRAR-<br />

TEN AUCH DEN IHNEN ZUGEHÖRIGEN KAVIAR (BELUGA-, SEVRUGA-, OSIETRAKA-<br />

VIAR). GESCHMACKLICH UND FARBLICH DIFFERIEREND GELTEN DIE EINZELNEN<br />

SORTEN GLEICHZEITIG AUCH ALS EINE ART QUALITATIVER EINSTUFUNG.<br />

158 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

DIE GEWINNUNG<br />

Die Hauptfanggebiete für Störe, also auch der direkt<br />

ansässigen Kaviarproduktion, befinden sich rund um<br />

das Kaspische Meer mit den Staaten Iran, Russland,<br />

Kasachstan, Turkmenistan und Aserbeidschan.<br />

Störe finden sich jedoch auch weltweit. In Europa<br />

sind etwa die Atlantikküste und die Adria kleinere<br />

Fanggebiete. China und Japan sind Länder, in denen<br />

der Kalugastör beheimatet ist, der dem Beluga in<br />

etwa gleicht. Weitere Störbestände finden sich in amerikanischen<br />

Gewässern, inklusive Kanada und Alaska<br />

- wobei der Golf von Mexiko, St. Lawrence Strom und<br />

Great Lakes zu nennen wären. Die amerikanische<br />

Gewässer sind ausserdem Heimat des sehr begehrten<br />

„Weissen Störs“.<br />

Wenn die Störweibchen zum Ablaichen aus den Meeren<br />

in die Flüsse aufsteigen, werden sie gefangen (in<br />

einer Tiefe von ca. 20 m) und in grossen Aquarien an<br />

Bord von Schiffen gebracht. Da nur ein lebender und<br />

frischer Stör eine hohe Qualität des Rogens sichert,<br />

wird der Fisch umgehend an Land zu den Verarbeitungsstationen<br />

gebracht. Hier werden die Rogensäcke<br />

mit den unbefruchteten Fischeiern (800.000 bis<br />

3.000.000 Eier je Weibchen) entnommen.<br />

Zur Entnahme des Rogens werden die Tiere betäubt.<br />

Nach dem Fang wird der Rogen entfettet und<br />

Der Beluga ist der grösste unter<br />

den Störarten. Er kann eine<br />

Grösse von bis zu acht Meter<br />

erreichen und an die 1.400 kg<br />

schwerwerden.<br />

Solch grosse Fische sind<br />

aufgrund der intensiven Jagd<br />

aber selten geworden. <strong>Das</strong><br />

Durchschnittsgewicht liegt bei<br />

50 bis 140 kg.Im Gegensatz zu<br />

den anderen Störarten gehört<br />

der Beluga zu den Raubfischen<br />

und lebt vorwiegend von<br />

DER BELUGA-STÖR<br />

(zool.: Huso huso)<br />

anderen Fischen. Geschlechtsreif<br />

wird das Beluga-Weibchen<br />

nach 15 bis 20 Jahren und laicht<br />

dann in einem Drei-Jahres-<br />

Rhythmus. Verbreitungsgebiet<br />

ist das Schwarze, Asowsche und<br />

Kaspische Meer. Zum Ablaichen<br />

steigt er aus dem Kaspischen<br />

Meer in die Wolga und aus dem<br />

Schwarzen Meer in die Donau<br />

auf. Der Beluga kann über 100<br />

Jahre alt werden. Der Rogenanteil<br />

eines Belugas beträgt ca.<br />

12% des Körpergewichts.


durch ein Sieb (durch ein gross-maschiges Hanfsieb<br />

gedrückt auch um Gewebeteile zu entfernen) gestrichen.<br />

Beim Sieben bleibt der unerwünschte Schleim<br />

der Eierstöcke zurück. Anschliessend werden die Eier<br />

(der Rogen) mit Meerwasser gewaschen und gesalzen,<br />

mit Borsäure konserviert (ca. zwei Gramm auf<br />

ein Kilogramm Kaviar) und versandfertig abgepackt.<br />

Von der Entnahme des Kaviars bis zur Verpackung<br />

dürfen kaum mehr als 10 Minuten vergehen.<br />

Die Kaviarausbeute beträgt ca. 10 bis 12% des Lebendgewichtes.<br />

In 1,8 Kilogrammdosen (sogenannte<br />

Originaldosen ) abgefüllt, wird der Deckel der Dose<br />

sehr fest angepresst. Dies lässt unter anderem Luft<br />

und Fischöl entweichen - eine absolute Notwendigkeit,<br />

um einer möglichen Oxydation vorzubeugen.<br />

Neben diesem eher frischen Produkt bietet der<br />

Handel auch konservierte Ware an, bei denen Kaviar<br />

unter Hitzeeinwirkung haltbar gemacht wurde. Diese<br />

Pasteurisierung erfolgt jedoch nie im Ursprungsland.<br />

Die frischen Eier sind unmittelbar nach dem Schlachten<br />

hell und glasig. Sie dunkeln erst nach der Behandlung<br />

mit Salz nach. Die einzelnen Eier des Kaviars<br />

werden auch als Korn oder manchmal<br />

auch als Perle bezeichnet. Meist im Zusammenhang<br />

mit dem Versuch Geschmack, Qualität oder andere<br />

Eigenschaften zu beschreiben.<br />

DER OSIETRA-STÖR<br />

(zool.: Acipenser gueldenstaedit)<br />

Sein Verbreitungsgebiet<br />

sind ebenfalls das Schwarze,<br />

Asowsche und Kaspische Meer.<br />

Der Waxdick oder Osietra wird<br />

durchschnittlich 1,5 bis 2 m<br />

lang. Nur ausgewachsene Tiere<br />

erreichen selten eine Länge von<br />

4 m und etwa 200 kg Gewicht.<br />

<strong>Das</strong> Durchschnittsgewicht liegt<br />

bei den meisten jedoch bei 50<br />

bis 80 kg. Er ist ein Allesfresser<br />

und ist nach 8 bis 10 Jahren zum<br />

ersten Mal laichbereit.<br />

DER SEVRUGA-STÖR<br />

(zool.: Acipenser stellatus)<br />

Wie der Beluga kommt er im<br />

Schwarzen, Asowschen und<br />

Kaspischen Meer vor und steigt<br />

in deren Zuflüsse zum Ablaichen<br />

hinauf. Er ist sehr begehrt als<br />

des bekannten Lieferant des<br />

Sevruga-Kaviars.<br />

Der Sevruga ist der kleinste<br />

unter den kaviarliefernden<br />

Störarten. Er wird nur bis zu 1,5<br />

m lang und bis zu 25 kg schwer.<br />

Er erreicht ein Durchschnittsalter<br />

von ca. 30 Jahren.<br />

GESCHICHTE<br />

DES KAVIARS<br />

Der Begriff Kaviar geht auf einen alten<br />

iranischen Volksstamm zurück, der am<br />

Kaspischen Meer lebt. Die Khediven sind<br />

für ihre Körperkraft und Mannesstärke<br />

sehr bekannt. Die Khediven essen viel Kaviar.<br />

Der zubereitete Kaviar heisst bei ihnen<br />

Cahv-Jar und bedeutet „Kuchen der Freude“.<br />

Der unzubereitete Kaviar heisst bei<br />

ihnen „Echpel“. Erst im 19. Jahrhundert<br />

wurde der Kaviar überhaupt als Delikatesse<br />

entdeckt.<br />

Bevor ihn die russische Aristokratie als ein<br />

Symbol der feinen Lebensweise entdeckte,<br />

stand der Kaviar vornehmlich auf dem<br />

Speiseplan der ärmeren Bevölkerung. Vom<br />

russischen Reich aus begann der Kaviar<br />

seinen Siegeszug schliesslich durch ganz<br />

Europa.<br />

Auf russisch heisst Störrogen „Ikra“.<br />

Kaviar-Händler (sogenannte Kaviar-Barone)<br />

reisten durch die Länder und boten<br />

den Kaviar an. Bis 1925 besass Russland die<br />

ausschliesslichen Fischereirechteim Kaspischen<br />

Meer.<br />

Im Jahr 1953 wurde im Iran eine eigene<br />

iranische (staatliche) Fischereigesellschaft<br />

gegründet. Seit über 50 Jahren exportiert<br />

nun der Iran seinen Kaviar in alle Welt.<br />

Der iranische Kaviar gilt weltweit unter<br />

Feinschmecken als die absolute Delikatesse.<br />

Dies liegt vor allem an der hohen Qualität<br />

des Kaviars und an der hervorragenden<br />

Verarbeitung, die durch strengste Qualitätskontrollen<br />

gesichert werden.<br />

<strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN` 159


KAVIAR SORTEN<br />

1.<br />

BELUGA - DER KAVIAR DER KÖNIGE<br />

gen Geschmacks von Gourmets sehr geschätzt.<br />

Sein einzigartiger Geschmack und sein praller<br />

Der vom Beluga-Stör stammende Belugakaviar<br />

gilt als die begehrteste Delikatesse der Welt.<br />

Eine exklusive Rarität für Geniesser. Mit seiner<br />

hellen Farbe und empfindlicher Membran<br />

entfaltet der beliebte Beluga einen wunderbar<br />

und grosskörniger Rogen machen diese „Imperial“<br />

Selection zu einem sehr spezielles und<br />

aussergewöhnlichen Kaviar.<br />

5.<br />

milden, fein-sahnigen Geschmack. Die hauchdünne<br />

Membran der Rogen und die unge-<br />

ALMAS - DER GOLDENE KAVIAR<br />

wöhnliche Korngrösse zeichnen diesen Kaviar<br />

Die Qualität des Eine absolute Sonderstellung besitzt der sehr<br />

besonders aus.<br />

seltene und deshalb äusserst kostbare Almas-<br />

Kaviars und das Alter<br />

kaviar. Dieser Almaskaviar war einst nur dem<br />

2.<br />

der Störe hängen Schah von Persien vorbehalten. Almas heisst<br />

unmittelbar zusam- auf persisch „Diamant“. Und genauso hell bis<br />

OSIETRA - DER KAVIAR FÜR<br />

men. Die begrenzten perlmuttfarben ist jener Stör, dessen Kaviar<br />

GOURMETS<br />

Fangquoten des wegen Iran seiner weissen bis hellgelben Farbe,<br />

und seines milden und cremigen Geschmacks<br />

gewährleisten ein<br />

Es werden auch die Schreibweisen „Ossietra, so sehr einzigartig ist. Von einem Albinostör<br />

Ocietra, Ossetra oder Ossiort (russisch)“ ausreichendes Altern stammend, ist dieser cremeweisse bis hellgelbe<br />

verwendet.Dieser exklusive und sehr der begehr- Störe. Denn Kaviar je nicht im normalen Handel zu finden.<br />

te Kaviar steht dem Beluga an Qualität älter ein in Störweibchen<br />

keinster Weise nach und wird wegen wird, seines um so reifer ist<br />

unverwechselbar feinnussigen Geschmacks<br />

auch sein Rogen. REZEPT Um<br />

sehr geschätzt. Der Geschmack ist durch sein<br />

sehr spezielles Aroma mit keiner anderen überhaupt Sor- fangreif –<br />

und damit als Kavi-<br />

> BLINIS MIT KAVIARUNTERLAGE<br />

te vergleichbar. Seine nuancenreichen Farben<br />

machen ihn zu einem aussergewöhnlichen<br />

Kaviar.<br />

3.<br />

Zutaten:<br />

200 g Weizenmehl<br />

4 Eier<br />

1/2 l Milch<br />

SEVRUGA - KAVIAR FÜR GENIESSER<br />

Salz<br />

Butter<br />

Ein feinkörniger Kaviar, der an seinem sehr<br />

aromatischen und feinwürzigen Geschmack<br />

erkannt wird. Wegen seines sehr aromatischen<br />

und ausdrucksvollen Geschmacks ist dieser<br />

Kaviar besonders beliebt. Er hat die feinste<br />

Körnung aller Kaviare und wird in den unterschiedlichsten<br />

Grauabstufungen - in seinen<br />

Farben mittelgrau bis stahlgrau - von uns<br />

angeboten.<br />

4.<br />

IMPERIAL - DER EDLE KAVIAR FÜR<br />

BESONDERE ANLÄSSE<br />

Dieser edle und sehr exklusive Kaviar steht<br />

dem Beluga an Qualität in keinster Weise<br />

nach. Er wird wegen seine mildes, feinnussi-<br />

160 <strong>MIND</strong>`DAS SCHWEIZER MÄNNER-LIFESTYLEMAGAZIN`<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Mehl, Eier und Salz in einer Schüssel gut verrühren.<br />

Danach die Milch dazugeben und alles<br />

zu einem glatten Teig verarbeiten. Die Butter<br />

in einer Pfanne erhitzen. Mit einem Esslöffel<br />

Teig aus der Schüssel nehmen, kleine Mengen<br />

in die Pfanne geben und die kleinen Pfannkuchen<br />

von beiden Seiten goldbraun braten.<br />

Der Kaviar wird im Übrigen entweder auf<br />

Blinis geschichtet und mit hartgekochten<br />

Eiern, Sauerrahm und feingehackter Zwiebel<br />

dekoriert oder ganz dekadent direkt von<br />

einem elfenbeinernen Löffel verkostet.


DIE GOLDENE NASE<br />

des Cognac!<br />

«JEDER HAT DAS RECHT, SEINEN<br />

COGNAC SO ZU TRINKEN,<br />

WIE ER ES MÖCHTE»<br />

Vor fünf Jahren sorgte Rémy Martin<br />

mit einem neuen Cognac für<br />

Aufsehen: Der „Coeur de Cognac“<br />

passte nicht in die üblichen Geschmacksmuster<br />

des französischen<br />

Edel-Branntweins. <strong>Das</strong> zweitgrösste<br />

Cognac-Haus bewies Mut mit einem<br />

verspielten Leichtgewicht, in dessen<br />

Aroma fruchtige Noten dominierten.<br />

Traditionalisten stempelten ihn schon<br />

mal als „Frauencognac“ ab.“<br />

>> Längst jedoch gehört das<br />

„Herz des Cognac“ weltweit zur<br />

Grundausstattung guter Cocktail-Bars.<br />

Darüber hinaus wurde er besonders in<br />

Asien ein grosser Verkaufserfolg - und<br />

ein Erfolg für die studierte Chemikerin<br />

Pierrette Trichet. Denn sie sieht sich<br />

nicht nur als Traditionsbewahrerin des<br />

188jährigen Hauses, sondern fügt den<br />

Cognacs ihre eigene Note hinzu.<br />

>> Wenn Pierrette Trichet die<br />

Kellereien des renommierten Cognac-<br />

Herstellers Rémy Martin betritt, lässt<br />

sie ihre wissenschaftlichen Kenntnisse<br />

draussen. Sie taucht ein in eine Welt,<br />

in der sie sich von ihrer Nase führen<br />

lässt, sich auf ihren Geschmacksinn<br />

konzentriert und horcht, was<br />

ihr sensorisches Talent ihr sagt. Die<br />

Biochemikerin, die bei Rémy Martin<br />

vor mehr als dreissig Jahren im Labor<br />

angefangen hat, verlässt sich hier auf<br />

ihre Sinne, nutzt ihre Intuition, ihre<br />

Neugierde und ihre Kreativität.<br />

>> Seit 2003 ist Pierrette Trichet<br />

Kellermeisterin von Rémy Martin. Sie<br />

wacht über die rund 200 000 Eichenfässer<br />

in den Kellereien des Unternehmens,<br />

in denen Cognacs dank ihrem<br />

aussergewöhnlichen Lagerpotential<br />

über Jahrzehnte heranreifen. Dabei<br />

werden sie zuerst in neueren, später in<br />

alten Fässern gelagert, die aus Eichen-<br />

PIERRETTE TRICHET<br />

holz aus der Region Limousin gefertigt<br />

sind. Pierrette Trichet besucht die<br />

Küfer, sie wählt zusammen mit ihrem<br />

Expertenteam die Weindestillate der<br />

Winzer aus, die zu qualitativ hochstehenden<br />

Bränden heranreifen sollen,<br />

überprüft die Entwicklung dieser<br />

sogenannten Eaux-devie und vermählt<br />

sie, wie es im Fachjargon heisst, zu<br />

perfektem Cognac. Denn das Bouquet,<br />

die Farbe und der Geschmack eines<br />

Cognacs sind nicht nur abhängig von<br />

der Qualität der Ernte im entsprechenden<br />

Jahr, sondern Resultat der perfekten<br />

Mischung individueller Brände aus<br />

vielen verschiedenen Fässern. Durch<br />

die Arbeit des Kellermeisters wird<br />

Beständigkeit erreicht und Tradition<br />

bewahrt., damit ein Hause wie Rémy<br />

Martin wiedererkannt wird Pierrette<br />

Trichet erweitert die Kollektion der<br />

Cognacs aber auch fortwährend mit<br />

neuen Kreationen, die ihre persönliche<br />

Handschrift tragen, wie etwa den<br />

in diesem Jahr neu lancierten VSOP<br />

Mature Cask Finish mit seinen ausgeprägten<br />

Fruchtaromen. Sie hat auch<br />

den «Coeur de Cognac» kreiert, der<br />

verglichen mit seinen Brüdern leichter<br />

und lieblicher schmeckt. Vielleicht<br />

weiblicher? Seit Rémy Martin im Jahr<br />

1724 gegründet wurde, ist Trichet die<br />

erste weibliche Kellermeisterin. Und<br />

auch in den anderen grossen Cognac-<br />

Häusern hatte noch nie eine Frau diese<br />

prestigeträchtige Funktion inne.


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JORDAN MEJIAS, FRANK STEINBERGER, MELANIE HOLZGANG, CHRISTOPH KOCH,<br />

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