Spargelhof Janßen - Stadt Geldern

Als Anerkennung seiner sozialen Einstellung
stifteten sie ihm ein Denkmal.
Da die Spargelernte eine harte, körperliche
Arbeit ist, auch bei Kälte, Hitze und Regen
viel Handarbeit erfordert, wurde zum Dank
für die tapferen Stecher/innen schon in den
dreißiger Jahren ein Fest gefeiert, das auch
den Ausgang der Spargelsaison einleitete.
Jedes Jahr wählten die Walbecker eine Spargelkönigin
und alle freuten sich auf eine
Ballnacht mit Tanzmusik bis zum Morgengrauen.
Bis zum Jahre 1953, in dem eine hübsche
siebzehnjährige Spargelbauernmaid zur
Königin gekürt wurde.
Auf dem abendlichen Festball im Saal mit
viel Prominenz erschien die Polizei. Sie verwies
einige noch nicht achtzehnjährige
Mädchen, auf der Grundlage des Jugendschutzgesetzes,
des Saales. Die aber prote-
stierten lautstark und verlangten, dass
dann auch die noch nicht achtzehnjährige
Spargelkönigin das Fest verlassen sollte. Die
pflichtbewussten Polizisten handelten
gleich. Unter lautem Protest des ganzen
Hofstaates und der Hofdamen verließ die
Königin mit Tränen in den Augen das Fest.
Viele Spargelbauern schlossen sich ihr wutschnaubend
an. Die Spargelbaugenossenschaft
aber nahm sich vor zukünftig eine
reifere Repräsentantin zur Spargelkönigin
zu wählen. Es gab danach noch zweimal ein
Spargelfest, doch diese Spargelerntedankfeste
wurden nicht mehr im schönen, großen
Rahmen gefeiert.
Die Verärgerung dauerte bis zum Jahre
2000, als die Interessengemeinschaft der
Walbecker Geschäftsleute „Walbeck aktiv“
beschloss das alte Brauchtum wieder zu
beleben. So verjüngte sich die Spargelkönigin
zu einer Spargelprinzessin. Die Traktoren
verwandelten sich in Pferdegespanne und
die Jugend wurde in stärkerem Maße einbezogen.
Seit diesem Jahre wird nun jedes Jahr eine
neue Prinzessin gewählt und es ist für alle
spannend, wer die nächste wird.
In diesem Sinne hoffen wir, dass alle Gäste
an diesem Walbecker Brauch Freude finden
und wünschen einen fröhlichen und schönen
Aufenthalt bei gutem Spargelgenuss.
7