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Brutvogelkartierung an der Iller zwischen Ferthofen ... - German Weber

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1<br />

Bernhard-Strigel-Gymnasium Kollegstufe Jahrg<strong>an</strong>g:...2009/2010<br />

Memmingen Leistungskurs: .................Biologie<br />

Kollegiat: .................Tobias Epple<br />

Facharbeit<br />

<strong>Brutvogelkartierung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Ferthofen</strong> und Schnall<br />

Bewertung:<br />

Abgegeben am: 29.01.2010<br />

Facharbeit: Note: __________ Punkte: ___________<br />

Mündliche Prüfung: Note: __________ Punkte: ___________<br />

Gesamtergebnis: Note: ___________ Punkte: ___________<br />

Datum und Unterschrift des Kursleiters:_________________________________


Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

1. Einleitung.............................................................................................................................S.3<br />

2. Kartierungssgebiet...............................................................................................................S.3<br />

3. Methodik..............................................................................................................................S.4<br />

3.1 Geschichtliches..........................................................................................S.4<br />

3.2 Vorgehen....................................................................................................S.4<br />

4. Artkarten..............................................................................................................................S.7<br />

4.1 Eisvogel......................................................................................................S.8<br />

4.2 Bachstelze................................................................................................S.10<br />

4.3 Gebirgsstelze............................................................................................S.12<br />

4.4 Höckerschw<strong>an</strong>..........................................................................................S.14<br />

4.5 Haubentaucher..........................................................................................S.16<br />

4.6 Blässhuhn.................................................................................................S.18<br />

4.7 Misteldrossel............................................................................................S.20<br />

4.8 Buntspecht................................................................................................S.22<br />

4.9 Graureiher................................................................................................S.24<br />

4.10 Rot- und Schwarzmil<strong>an</strong>..........................................................................S.26<br />

4.11 Schwalbenarten......................................................................................S.28<br />

4.12 Möwenarten............................................................................................S.30<br />

4.13 Sonstige Entenvögel...............................................................................S.32<br />

4.14 Sonstige Reiher......................................................................................S.34<br />

4.15 Sonstige Singvögel.................................................................................S.36<br />

4.16 Einzelfunde............................................................................................S.38<br />

5. Schluss..............................................................................................................................S.39<br />

6. Quellenverzeichnis............................................................................................................S.40<br />

6.1 Bücher......................................................................................................S.40<br />

6.2 Computerprogramme...............................................................................S.40<br />

7. Erklärung des Kollegiaten.................................................................................................S.41


1. Einleitung<br />

3<br />

In den Medien hört m<strong>an</strong> immer mehr von <strong>der</strong> Klimakatastrophe. Auch auf die Avifauna hat<br />

<strong>der</strong> Klimaw<strong>an</strong>del Auswirkungen. Um diese Auswirkungen festzustellen, muss <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige<br />

Best<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Vögel aufgenommen werden, um ihn mit den Folgejahren vergleichen zu können.<br />

Da Vögel jedoch immer in Bewegung sind und durchaus sehr weite Strecken zurücklegen, ist<br />

dies nicht immer unproblematisch. Im folgenden soll eine Methode dargestellt werden,<br />

Vögelbestände zu kartieren. Anschließend werden die Ergebnisse meiner Kartierung<br />

vorgestellt.<br />

2. Kartierungsgebiet<br />

Kartiert wurde entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> von Kardorf bis <strong>Ferthofen</strong>. Normalerweise ist die <strong>Iller</strong> dort ein<br />

typisches Fließgewässer <strong>der</strong> Äschenregion, durch starke Verbauung und Aufstauung hat sie<br />

jedoch auf einer Strecke von nur 2,1 km Charakteristika <strong>der</strong> Äschen-, Barben- und sogar <strong>der</strong><br />

Brachsenregion. Dadurch bietet sie verschiedensten Vogelarten einen Lebensraum.<br />

Das stark fließende Wasser bei Kardorf/Schnall bietet gerade auf <strong>der</strong> bayrischen Seite einen<br />

idealen Lebensraum für <strong>an</strong>s Fließwasser gebundene Arten wie die Wasseramsel. Dagegen ist<br />

<strong>der</strong> Stausee bei <strong>Ferthofen</strong> mit seinen großen Flachwassergebieten und vielen Ästen und<br />

Bäumen im Wasser <strong>der</strong> ideale Lebensraum für verschiedene Reiher- und Entenarten. Da das<br />

Ufer größtenteils gut strukturiert ist und <strong>der</strong> Wald größtenteils bis direkt <strong>an</strong> das Wasser reicht,<br />

sind auch dort viele Arten zu finden. Arten wie die Amsel o<strong>der</strong> die Kohl- und Blaumeise<br />

waren dort in großer Zahl vertreten, aber es konnten auch weniger häufige Arten wie <strong>der</strong><br />

Kleiber o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Buntspecht beobachtet werden.<br />

3. Methodik<br />

Das Hauptproblem liegt in <strong>der</strong> hohen Mobilität <strong>der</strong> Vögel. Wohl keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e L<strong>an</strong>dtierart legt<br />

<strong>der</strong>art große Strecken zurück. Doch diese hohe Mobilität hat auch ihre Vorteile: So können<br />

zum Beispiel hier in Bayern Vögel gesehen werden, die sonst stark <strong>an</strong>s Meer gebunden sind,<br />

aber gerade zu ihren Überwinterungsplätzen ziehen und <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> rasten. Da es aber bei<br />

dieser Facharbeit hauptsächlich darum ging, Brutnachweise zu finden, wurde die<br />

Revierkartierung ( SÜDBECK, 2005) <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt.


3.1 Geschichtliches<br />

4<br />

1930 w<strong>an</strong>dte Schierm<strong>an</strong>n diese Methode zum ersten Mal <strong>an</strong>. Er kombinierte sie jedoch mit<br />

intensiver Nestersuche. Sie nahm in Deutschl<strong>an</strong>d in den 1960er Jahren einen immensen<br />

Aufschwung. Jedoch wurde sie von Berthold 1976 stark kritisiert, da sie seiner Meinung nach<br />

den “wahren Best<strong>an</strong>d” ( SÜDBECK, 2005: S. 47)<br />

nicht erfasst. Aufgrund Bertholds Kritik ging die Revierkartierung ab Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre<br />

stark zurück. Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre wurde sie verwendet, um typische Dichten für<br />

verschiedene Lebensräume und Hochrechnungen für deutsche Gesamtbestände zu ermitteln<br />

(nach SÜDBECK, 2005: S. 48).<br />

3.2 Vorgehen<br />

Als erstes muss ein passendes Gelände ausgesucht werden, das in diesem Fall ein Fluss o<strong>der</strong><br />

Bachlauf war. Wichtig ist zudem, dass es sich relativ nah am Wohnort befindet, da nur d<strong>an</strong>n<br />

gewährleistet ist, dass auch häufig kartieren geg<strong>an</strong>gen wird, denn das ist unerlässlich, um<br />

zuverlässige Daten zu erl<strong>an</strong>gen. Außerdem ist es ökologisch sinnvoller, wenn nicht immer<br />

weit mit dem Auto gefahren werden muss. Zudem sollte die Kartierungsfläche nicht zu groß<br />

sein, damit die gesamte Fläche in den beson<strong>der</strong>s ergiebigen Morgenstunden abgelaufen<br />

werden k<strong>an</strong>n. Dadurch wird das Kartieren in den unergiebigen Mittagsstunden vermieden.<br />

Dies ist gerade <strong>an</strong> heißen Sommertagen sehr wichtig, denn d<strong>an</strong>n geht die Aktivität <strong>der</strong> Vögel<br />

in <strong>der</strong> Mittagszeit auf nahezu Null zurück.<br />

An Flüssen ist es zudem sinnvoll, als Grenze <strong>der</strong> Kartierungsfläche jeweils eine Brücke zu<br />

wählen. Somit können beide Uferseiten in einem Zug bearbeitet werden, indem auf dem<br />

Rückweg die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Seite abgeg<strong>an</strong>gen wird.<br />

Nachdem die passende Fläche ausgewählt wurde, muss eine Karte des Gebietes im passenden<br />

Maßstab besorgt werden. Beson<strong>der</strong>s gut eignen sich hierfür Luftbil<strong>der</strong>. Der Maßstab ist<br />

hierbei so zu wählen, dass alle Strukturen gut zu erkennen sind. Das heißt, dass <strong>der</strong> Maßstab<br />

umso kleiner sein muss, je stärker die Fläche strukturiert ist. Für offene Flächen k<strong>an</strong>n somit<br />

ein Maßstab von 1:10.000 ausreichend sein, während in Siedlungen ein Maßstab von bis zu<br />

1:2.000 benötigt wird. Hierbei ist außerdem darauf zu achten, dass nicht aufgrund eines zu<br />

klein gewählten Maßstabes zu viele Blätter mit zum Kartieren genommen werden müssen.<br />

Alternativ können auch alle Beobachtungen mit genauer Ortsbeschreibung auf einem Block<br />

notiert und d<strong>an</strong>n zu hause in die Karte eingetragen werden. Dies hat den Vorteil, immer<br />

sauber bearbeitete Karten zu haben, während diese bei <strong>der</strong> Geländearbeit häufig dreckig o<strong>der</strong>


5<br />

nass werden. Solch eine Tageskarte wird für jeden Kartierungsg<strong>an</strong>g gebraucht. Außerdem<br />

werden für die Freil<strong>an</strong>darbeit ein Fernglas, ein geeignetes Bestimmungsbuch und ein<br />

funktionieren<strong>der</strong> Stift benötigt.<br />

Sind alle Vorbereitungen getroffen, wird mit <strong>der</strong> Freil<strong>an</strong>darbeit begonnen. Der gesamte<br />

Begehungszeitraum ist stark von den jeweiligen beobachteten Arten abhängig. Generell lässt<br />

sich sagen, dass jedoch gilt: Lieber zu früh als zu spät.<br />

Durch häufiges Kartieren k<strong>an</strong>n gewährleistet werden, dass Zufallssichtungen als solche<br />

erk<strong>an</strong>nt werden. Außerdem sollte möglichst schon in <strong>der</strong> Morgendämmerung mit den<br />

Geländebegehungen begonnen werden, da d<strong>an</strong>n die Vögel die größte Aktivität zeigen. Das hat<br />

den Vorteil, nicht in die aktivitätsarme Mittagszeit zu kommen, die in den Sommermonaten<br />

schon ab 10 Uhr beginnt. Da bei schlechtem Wetter wie Wind und Regen die Aktivität auch<br />

sehr beschränkt ist, sollte, wenn möglich, nur bei schönem Wetter ins Gelände geg<strong>an</strong>gen<br />

werden.<br />

Im Freil<strong>an</strong>d selber muss d<strong>an</strong>n die zu bearbeitende Strecke mit l<strong>an</strong>gsamen, ruhigen Schritten<br />

abgelaufen werden. Dabei ist darauf zu achten, so leise wie möglich zu sein. Gesehene und<br />

sicher erk<strong>an</strong>nte Vögel werden punktgenau in die Tageskarte eingetragen. Dabei wird jeweils<br />

ein st<strong>an</strong>dardisiertes Kürzel (zu finden in SÜDBECK, 2005: S. 763 ff.) für jede Art und ebenfalls<br />

st<strong>an</strong>dardisierte Symbole (zu finden in SÜDBECK, 2005: S.53, s. Abb.), die das Verhalten<br />

<strong>an</strong>geben, verwendet. Da es bei dieser Methode beson<strong>der</strong>s darum geht, Reviere zu finden, wird<br />

auf die folgenden revier<strong>an</strong>zeigenden Merkmale (Südbeck, 2005, S. 50) geachtet:<br />

• Singende/balzrufende Männchen<br />

• Paare<br />

• Revierausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen<br />

• Nistmaterial tragende Altvögel<br />

• Nester, vermutliche Nestst<strong>an</strong>dorte<br />

• Warnende, verleitende Altvögel<br />

• Kotballen/Eierschalen austragende Altvögel<br />

• Futter tragende Altvögel<br />

• Bettelnde o<strong>der</strong> eben flügge Junge<br />

Am Ende <strong>der</strong> Freil<strong>an</strong>darbeit ist eine beachtliche Anzahl von Tageskarten erstellt worden. Nun<br />

gilt es, aus den vielen Tageskarten Artkarten zu erstellen. Das heißt, dass für jede Art eine<br />

eigene Karte erstellt wird, in die d<strong>an</strong>n alle Beobachtungen dieser Art eingetragen werden.<br />

Dies k<strong>an</strong>n entwe<strong>der</strong> per H<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> aber mit einem geeigneten Computerprogramm, zum


Beispiel FINView, geschehen.<br />

6<br />

Da die gezeigten Artkarten am Computer erstellt wurden, soll hier nur auf diese Methode<br />

eingeg<strong>an</strong>gen werden. Zuerst wird das passende Programm benötigt. In dieses Programm<br />

werden d<strong>an</strong>n alle Individuen, die gesehen worden sind, punktgenau eingetragen. Zudem wird<br />

für jeden Punkt noch einen Shape (Avifauna_P) mit folgenden Daten ausgefüllt:<br />

• Lateinischer Artname<br />

• Deutscher Artname<br />

• Euringnummer (nach Südbeck)<br />

• Artkürzel (nach Südbeck)<br />

• LFU Artencode (zu finden in FINView)<br />

• Nächster Ort/ Gemeinde<br />

• genaue Fundort<strong>an</strong>gabe<br />

• Name <strong>der</strong> Person, die die Daten im Freil<strong>an</strong>d erhoben hat<br />

• Org<strong>an</strong>isation<br />

• Adresse <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation<br />

• Anf<strong>an</strong>gsdatum des Bearbeitungszeitraums<br />

• Enddatum des Bearbeitungszeitraums<br />

• Anzahl <strong>der</strong> Begehungen<br />

• Name <strong>der</strong> betreuenden Lehrkraft<br />

• Adresse <strong>der</strong> betreuenden Lehrkraft<br />

• Flächentyp (in diesem Fall immer “Punkt”)<br />

• Flächengröße (in diesem Fall immer “0”)<br />

• K<strong>an</strong>tenlänge <strong>der</strong> Fläche (in diesem Fall immer “0”)<br />

• Bezugsgröße (in diesem Fall immer “Individuen”)<br />

• Methode (in diesem Fall immer “Revierkartierung”)<br />

• Populationsgröße als ermittelter Wert<br />

• Populationsgröße als tr<strong>an</strong>sformierter Wert<br />

• Bemerkungen zur Methode<br />

• Genauigkeit <strong>der</strong> Positions<strong>an</strong>gabe<br />

• Name des Regierungsbezirks<br />

• Name des L<strong>an</strong>dkreises<br />

• Name <strong>der</strong> Gemeinde<br />

• Gemeindekennziffer laut FINView<br />

• Nummer des Kartenblattes <strong>der</strong> topographischen Karte 1:25000<br />

• Quadr<strong>an</strong>t <strong>der</strong> topographischen Karte<br />

1= oben, links<br />

2= oben, rechts<br />

3= unten, links<br />

4= unten, rechts<br />

• Freier Text, um die Beobachtung näher zu beschreiben<br />

• Bedeutsame Beifunde<br />

• Datum <strong>der</strong> Dateneingabe<br />

• Name <strong>der</strong> Person, die den Datensatz eingegeben hat<br />

Mithilfe von FINView k<strong>an</strong>n nur eine Art <strong>an</strong>gezeigt und alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Arten ausgeblendet<br />

werden. Somit lassen sich, wenn erst einmal alle Daten eingegeben worden sind, sehr schnell<br />

einzelne Artkarten erstellen.<br />

Weil FINView aber nur jeweils eine Art <strong>an</strong>zeigen k<strong>an</strong>n und somit die Punkte <strong>der</strong> einzelnen<br />

Individuen nicht unterschiedlich eingefärbt werden konnten, wurde <strong>der</strong> gesamte Datensatz in<br />

das Programm ArcGis von ESRI kopiert. Mit diesem Programm können nun alle


7<br />

Beobachtungen, die nach SÜDBECK (2005) einen Brutbeweis darstellen grün, alle, die einen<br />

Brutverdacht darstellen gelb und alle, die gar nichts von beidem darstellen, rot eingefärbt<br />

werden. Dies hilft sehr beim Einteilen <strong>der</strong> einzelnen Reviere und beim Abschätzen, ob die Art<br />

tatsächlich brütet. Zudem k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n zu den einzelnen Artkarten noch eine Überschrift, ein<br />

Nordpfeil und wenn nötig, noch eine Legende hinzufügt werden.<br />

4. Artkarten<br />

Auf den folgenden Seiten 8 bis 23 werden die jeweiligen Vogelarten mit ihren in ArcGis<br />

erstellten Artkarten vorgestellt.<br />

Auf den Seiten 24 bis 39 werden Artkarten von Arten vorgestellt die entwe<strong>der</strong> häufiger<br />

gesehen wurden, von denen aber nicht vermutet wird, dass sie direkt in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> <strong>Iller</strong><br />

brüten o<strong>der</strong> die nur selten gesehen wurden. Deshalb wird bei diesen Arten auf eine<br />

Artbeschreibung verzichtet.


4.1 Eisvogel<br />

8<br />

Abb. 1: Artkarte des Eisvogels


9<br />

Der Eisvogel wird bis zu 19 cm l<strong>an</strong>g. Da die Flügel grün schimmern, die gesamte Oberseite<br />

stark glänzend türkisblau und die Bauchseite or<strong>an</strong>ge-rotbraun gefärbt ist, ist er einer <strong>der</strong><br />

farbenprächtigsten heimischen Vögel. Die Kehle und <strong>der</strong> Halsseitenfleck sind reinweiß. Der<br />

Eisvogel lauert ruhig über dem Wasser auf Ästen sitzend auf kleine Fische und große<br />

Wasserinsekten. Auf erspähte Beutetiere stürzt er sich senkrecht und schnappt sie mit dem<br />

Schnabel. Allerdings sieht m<strong>an</strong> ihn meistens nur als blauglitzerndes Geschoss <strong>an</strong> einem<br />

vorbeischießen. Der Eisvogel brütet in Bruthöhlen, die er sich in Steilufern gräbt.<br />

Normalerweise lebt er <strong>an</strong> klaren Bächen und Flüssen, seltener auch <strong>an</strong> Teichen und Seen. Der<br />

Eisvogel ist ein Kurzstreckenzieher, wenn seine Heimatgewässer zufrieren. M<strong>an</strong>che Tiere, am<br />

ehesten Männchen, harren aber aus und ziehen nicht weg.<br />

Da nach SÜDBECK (2005: S. 439) zwei mal ein Brutverdacht erk<strong>an</strong>nt wurde, nämlich die<br />

„zweimalige Feststellung eines Altvogels im Abst<strong>an</strong>d von mindestens 7 Tagen, davon eine<br />

E 3 bis A 6“ (SÜDBECK, 2005: S. 439), k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>genommen werden, dass <strong>der</strong> Eisvogel <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Iller</strong> brütet.<br />

(Anm. Nach SÜDBECK, 2005 bedeutet E 3 bis A 6: Ende März bis Anf<strong>an</strong>g Juni)<br />

Wegen <strong>der</strong> sehr großen Reviergröße (bis zu 5 km entl<strong>an</strong>g eines Gewässers), wird davon<br />

ausgeg<strong>an</strong>gen, dass <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Ferthofen</strong> und Kardorf/Schnall nur ein Pärchen brütet<br />

und immer wie<strong>der</strong> die gleichen Tiere gesehen wurden.


4.2 Bachstelze<br />

10<br />

Abb. 2: Artkarte <strong>der</strong> Bachstelze


11<br />

Die Bachstelze ist die häufigste heimische Stelze. Sie besitzt in allen Klei<strong>der</strong>n einen<br />

schwarzen Latz und einen schwarzen Schw<strong>an</strong>z mit weißen K<strong>an</strong>ten.<br />

Sie hat einen wellenförmigen Flug. Wenn sie läuft, wippt sie ständig mit dem Schw<strong>an</strong>z und<br />

nickt mit dem Kopf. Der bis zu 19 cm große, dabei jedoch schl<strong>an</strong>ke Vogel ernährt sich<br />

hauptsächlich von Insekten. Die Bachstelze lebt gerne in <strong>der</strong> Nähe des Menschen und brütet<br />

meistens <strong>an</strong> „Gebäuden in Nischen, Löchern und Spalten“ (R. PETERSEN, 2002: S. 362).<br />

Obwohl die Bachstelze eine <strong>der</strong> häufigsten Arten war, die während <strong>der</strong> Freil<strong>an</strong>darbeit gesehen<br />

wurde, konnte lei<strong>der</strong> nur vier mal die „zweimalige Feststellung eines rufenden (singenden)<br />

Männchens im Abst<strong>an</strong>d von mindestens 7 Tagen, davon eine E 4 bis E 5“ o<strong>der</strong> die „einmalige<br />

Feststellung eines rufenden (singenden) Männchens und eine Beobachtung eines<br />

Altvogel/Paares im Abst<strong>an</strong>d von mindestens 7 Tagen, davon eine E 4 bis E 5“ (SÜDBECK,<br />

2005: S. 495) ausgemacht werden. Dies bedeutet einen Brutverdacht - ein Brutbeweis wurde<br />

dagegen nicht erk<strong>an</strong>nt. Wegen <strong>der</strong> sehr hohen Individuendichte wird aber davon ausgeg<strong>an</strong>gen,<br />

dass sie zumindest in <strong>der</strong> Nähe brütet. Da die Bachstelze, wie schon erwähnt, die Nähe des<br />

Menschen schätzt und zudem gerne <strong>an</strong> Gebäuden brütet, wird <strong>an</strong>genommen, dass sie in den<br />

umliegenden Dörfern wie <strong>Ferthofen</strong>, Kardorf und <strong>Iller</strong>beuren brütet, und d<strong>an</strong>n zur<br />

Nahrungssuche <strong>an</strong> die <strong>Iller</strong> kommt.


4.3 Gebirgsstelze<br />

12<br />

Abb. 3: Artkarte <strong>der</strong> Gebirgsstelze


13<br />

Der knallgelbe Bauch macht die Gebirgsstelze zu einem <strong>der</strong> schönsten heimischen Vögel. Der<br />

Rücken ist dagegen in ein unspektakuläres Grau gehüllt. Sie ernährt sich bevorzugt von<br />

Insekten und brütet immer in <strong>der</strong> Nähe von schnell fließenden Bächen und kleinen Flüssen.<br />

Ihr Nest legt sie <strong>zwischen</strong> ausgespültem Wurzelwerk, unter Brücken o<strong>der</strong> in Felsnischen <strong>an</strong>.<br />

Erst ab Anf<strong>an</strong>g August, also nach dem Brutzeitraum, wurde die Gebirgsstelze regelmäßig<br />

beobachtet. Während den Wertungsgrenzen nach SÜDBECK (2005: S. 493) <strong>zwischen</strong> Anf<strong>an</strong>g<br />

März und Ende Juni wurde nur zwei mal ein Einzeltier ausgemacht, dagegen konnte sie<br />

außerhalb davon öfter beobachtet werden.<br />

Bei fast allen gesehenen Tiere dürfte es sich nur um nahrungssuchende Gebirgsstelzen<br />

geh<strong>an</strong>delt haben.<br />

Daraus wird gefolgert, dass die Gebirgsstelze <strong>an</strong> diesem <strong>Iller</strong>abschnitt nicht brütet. Dadurch,<br />

dass nach SÜDBECK (2005: S. 493) we<strong>der</strong> ein Brutverdacht noch ein Brutbeweis eingebracht<br />

werden konnte, wird diese Annahme nochmals bekräftigt.


4.4 Höckerschw<strong>an</strong><br />

14<br />

Abb. 4: Artkarte des Höckerschw<strong>an</strong>s


15<br />

Mit einer Größe von bis zu 160 cm gehört <strong>der</strong> Höckerschw<strong>an</strong> zu den größten Schwänen.<br />

Während <strong>der</strong> Schnabel or<strong>an</strong>gerot, <strong>der</strong> Schnabelgrund und -höcker schwarz und die Beine grau<br />

gefärbt sind, ist <strong>der</strong> restliche Körper in ein strahlendes Weiß gehüllt. Außerhalb <strong>der</strong> Brutzeit<br />

ist er gesellig, brütende Paare haben jedoch sehr große Reviere mit einer Größe bis zu einem<br />

Quadratkilometer. Die Nester werden am Ufer o<strong>der</strong> auf kleinen Inseln auf trockenem<br />

Untergrund gebaut. Der Höckerschw<strong>an</strong> bewohnt fast alle Arten von Gewässern, von kleinen<br />

Dorfteichen bis hin zu Meeresbuchten.<br />

An <strong>der</strong> Kontrollstrecke brüteten zwei Paare. Die Nistplätze wurden jeweils mit einem<br />

schwarzen Punkt markiert. Die Reviergrenze wird etwas südlich des gelben Punktes vermutet.<br />

Das nördliche Paar hatte sechs Junge, das südliche dagegen nur fünf. Ab Ende August<br />

trennten sich die Jungtiere von den Eltern. Mitte September sammelten sich viele Schwäne<br />

auf dem Ferthofer Stausee. Am 19.09.2009 wurden zum Beispiel 33 Exemplare gezählt.


4.5. Haubentaucher<br />

16<br />

Abb. 5 Artkarte des Haubentauchers


17<br />

In <strong>der</strong> Gattung <strong>der</strong> Lappentaucher ist <strong>der</strong> Haubentaucher <strong>der</strong> größte Vertreter. Zudem besitzt<br />

er den verhältnismäßig größten Schnabel und den längsten Hals. Im Gegensatz zu Enten<br />

liegen sie beim Schwimmen tiefer im Wasser und erscheinen schw<strong>an</strong>zlos. Der Haubentaucher<br />

bildet im Prachtkleid auffällige schwarze Ohrbüschel und eine rostbraun und schwarz gefärbte<br />

Krause <strong>an</strong> den Kopfseiten aus. Er ernährt sich von kleinen Fischen. Sehr interess<strong>an</strong>t ist auch<br />

seine Schaubalz, „<strong>an</strong> <strong>der</strong> beide Partner, oft mit synchron ausgeführten Bewegungen“<br />

(PETERSON, 2002), beteiligt sind. Der Haubentaucher bewohnt fischreiche Stillgewässer. Er<br />

brütet in einem Schwimmnest, das er <strong>an</strong> Strukturen wie Ästen und Röhricht befestigt.<br />

Entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Kontrollstrecke brüteten sicher mehrere Pärchen. Lei<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n nicht g<strong>an</strong>z genau<br />

gesagt werden, wie viele es tatsächlich waren. Da aber sieben besetzte Schwimmnester<br />

gezählt wurden, wird auch von sieben Brutpaaren ausgeg<strong>an</strong>gen. Eventuell sind es aber mehr,<br />

da es sein k<strong>an</strong>n, dass ein Nest übersehen wurde. Die schwarzen Punkte geben wie<strong>der</strong> die<br />

Nestst<strong>an</strong>dorte <strong>an</strong>. Auffällig ist, dass drei Nester sehr nah beiein<strong>an</strong><strong>der</strong> liegen, obwohl <strong>der</strong><br />

Haubentaucher während <strong>der</strong> Brutzeit territorial ist. Da die drei Nester jedoch in sehr dicht<br />

strukturiertem Gebiet lagen, dürfte sie deshalb die Nähe <strong>an</strong><strong>der</strong>er brüten<strong>der</strong> Haubentaucher<br />

nicht so stark gestört haben, wie es in eher offenen Gebieten <strong>der</strong> Fall gewesen wäre.<br />

Die weißen Punkte sind Haubentaucher im Schlichtkleid, die Ende April gesehen wurden.


4.6 Blässhuhn<br />

18<br />

Abb. 6: Artkarte des Blässhuhns


19<br />

Das Bläßhuhn ist ein kompakter Wasservogel. Während <strong>der</strong> Kopf und <strong>der</strong> Hals tiefschwarz<br />

gefärbt sind, ist <strong>der</strong> restliche Körper etwas heller schieferschwarz gefärbt. Dabei sind das<br />

weiße Stirnschild und <strong>der</strong> schwarze Schnabel sehr auffällig. Obwohl sie während <strong>der</strong> Brutzeit<br />

Territorien beziehen, leben sie außerhalb <strong>der</strong> Brutzeit sehr gesellig. Blässhühner bewohnen<br />

alle Arten von stehenden und l<strong>an</strong>gsam fließenden Gewässern. Zur Brut bauen sie ein<br />

Schwimmnest, das durch Äste o<strong>der</strong> Röhricht ver<strong>an</strong>kert wird.<br />

Das Blässhuhn war eine <strong>der</strong> häufigsten Vogelarten, die während <strong>der</strong> Freil<strong>an</strong>darbeit<br />

beobachtetet wurden. Ende August wurden 138 Exemplare gezählt und es konnten ständig<br />

sehr viele Brutnachweise (nach SÜDBECK, 2005: S. 305) erk<strong>an</strong>nt werden. Aus diesem Grund<br />

wurden in den Artkarten nur die St<strong>an</strong>dorte <strong>der</strong> besetzten Nester eingetragen (grüne Punkte).


4.7 Misteldrossel<br />

20<br />

Abb. 7. Artkarte <strong>der</strong> Misteldrossel


21<br />

Von <strong>an</strong><strong>der</strong>en ähnlich gefärbten Drosseln unterscheidet sich die Misteldrossel vor allem durch<br />

die große und kräftige Gestalt. Die Oberseite ist einheitlich oliv-graubraun gefärbt, dagegen<br />

besitzt die Unterseite eine gelblich-weiße Grundfärbung und ist mit schwarzbraunen Punkten<br />

übersät. Im Flug zeigt sie eine l<strong>an</strong>gwellige Flugbahn. Sie bewohnt lichte Wäl<strong>der</strong>, Parks,<br />

Friedhöfe und Gärten.<br />

Misteldrosseln bauen ihr Nest bevorzugt in hoch gelegenen Astgabeln.<br />

Am Westufer wurde die Misteldrossel oft beobachtet. Trotz den häufigen Beobachtungen<br />

wurde kein Brutnachweis ausgemacht. Nach den Kriterien von SÜDBECK (2005: S. 535),<br />

nämlich die „zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abst<strong>an</strong>d von<br />

mindestens 7 Tagen, eine davon A 3 bis A 5; [die] einmalige Feststellung eines singenden<br />

Männchens und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abst<strong>an</strong>d von mindestens 7<br />

Tagen, eine davon A 3 bis A 5; [ein] Altvogel trägt Nistmaterial; [o<strong>der</strong> ein] warnen<strong>der</strong><br />

Altvogel“ , wurde aber fünf mal ein Brutverdacht erk<strong>an</strong>nt. Wegen <strong>der</strong> hohen Individuendichte<br />

wird aber, davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass die Misteldrossel <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Ferthofen</strong> und<br />

Kardorf/Schnall brütet.


4.8 Buntspecht<br />

22<br />

Abb. 8: Artkarte des Buntspechts


23<br />

Der Buntspecht ist <strong>der</strong> häufigste heimische Specht. Meistens klettert er <strong>an</strong> Baumstämmen und<br />

dickeren Ästen, nur selten befindet er sich auf dem Boden. Da sich <strong>der</strong> Buntspecht, wenn sich<br />

Menschen nähern, auf die ihnen abgew<strong>an</strong>dte Baumseite begibt, sieht m<strong>an</strong> ihn nur selten.<br />

Dagegen wird <strong>der</strong> schnelle und kurze Trommelwirbel öfters gehört.<br />

Der Buntspecht bewohnt neben allen Arten von Wäl<strong>der</strong>n auch Streuobstwiesen, Parks,<br />

Alleen, Friedhöfe und Gärten. Er brütet in selbst gemachten Höhlen in Baumstämmen und<br />

ernährt sich von Holzinsekten und Nadelbaumsamen.<br />

Meistens wurde nur <strong>der</strong> charakteristische Trommelwirbel von Spechten gehört, nur einmal<br />

wurde ein Buntspecht beim Hämmern beobachtet. Deshalb wird davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass alle<br />

gehörten Spechte Buntspechte waren.<br />

Nach SÜDBECK (2005: S. 455) bildet die „ zweimalige Feststellung von Trommeln im Abst<strong>an</strong>d<br />

von mindestens 7 Tagen, eine davon A 3 bis E 4; [o<strong>der</strong>] die einmalige Feststellung von<br />

Trommeln und Feststellung eines Altvogels im Abst<strong>an</strong>d von mindestens 7 Tagen, eine<br />

Feststellung davon A 3 bis E 4“ einen Brutverdacht.<br />

Da <strong>der</strong> Buntspecht während <strong>der</strong> Kontrollgänge nur vier mal bemerkt, und dabei kein<br />

Brutverdacht erk<strong>an</strong>nt wurde, wird davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass <strong>der</strong> Buntspecht <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Kontrollstrecke nicht brütet.


4.9 Graureiher<br />

24<br />

Abb. 9. Artkarte des Graureihers


25<br />

Der Graureiher wurde oft bei <strong>der</strong> Nahrungssuche beobachtet. Da alle Exemplare erst ab Mitte<br />

Juni, also nach <strong>der</strong> Wertungsgrenze nach SÜDBECK (2005: S.163) beobachtet wurden und<br />

zudem nicht einmal ein Anzeichen für einen Brutverdacht nach SÜDBECK (2005: S. 163)<br />

ausgemacht werden konnte, ist es sehr unwahrscheinlich, dass <strong>der</strong> Graureiher <strong>an</strong> dieser<br />

<strong>Iller</strong>strecke brütet. Da sich die Kolonien jedoch bis zu 30 km vom nächsten Gewässer entfernt<br />

befinden, ist es möglich, dass eine Kolonie in diesem Radius existiert.


4.10 Rotmil<strong>an</strong> und Schwarzmil<strong>an</strong><br />

26<br />

Abb. 10: Einzelfunde von Rotmil<strong>an</strong> und Schwarzmil<strong>an</strong>


Roter Punkt = Rotmil<strong>an</strong><br />

Rotviolettes Quadrat = Schwarzmil<strong>an</strong><br />

27<br />

Rot- und Schwarzmil<strong>an</strong>e konnten nur im Flug beobachtet werden. Da nach SÜDBECK (2005:<br />

S.241, 243) kein Brutverdacht erk<strong>an</strong>nt werden konnte, dürfte es sich bei den gesehenen<br />

Individuen bei<strong>der</strong> Arten nur um nahrungssuchende Tiere geh<strong>an</strong>delt haben.


4.11 Schwalbenarten<br />

28<br />

Abb. 11: Einzelfunde von Schwalbenarten


Roter Punkt = Mauersegler<br />

Roter Stern = Mehlschwalbe<br />

Roter Blitz = Rauchschwalbe<br />

29<br />

Der Mauersegler, die Mehlschwalbe und die Rauchschwalbe wurden oft in großen<br />

Schwärmen beobachtet. Jedoch konnte keine Brutverdacht (nach SÜDBECK, 2005: S. 435, 475,<br />

477) erk<strong>an</strong>nt werden. Da alle <strong>an</strong>gesprochenen Arten sehr <strong>an</strong> den Menschen gebunden sind,<br />

wird <strong>an</strong>genommen, dass sie in den umliegenden Dörfern (Kardorf, <strong>Ferthofen</strong>, <strong>Iller</strong>beuren,<br />

Lautrach, …) brüten und nur zur Nahrungssuche und hauptsächlich auch zum Trinken <strong>an</strong> die<br />

<strong>Iller</strong> kommen.


4.12 Möwenarten<br />

30<br />

Abb. 12: Einzelfunde von Möwenarten


Roter Punkt = Silbermöwe<br />

31<br />

Rotes Quadrat = Verdacht auf Sturmmöwe<br />

Obwohl die Silbermöwe auch während des Brutzeitraums <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong>strecke, <strong>an</strong> <strong>der</strong> kartiert<br />

wurde, beobachtet wurde, wird nicht <strong>an</strong>genommen, dass sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> brütet. Dass nach<br />

SÜDBECK (2005:S. 365) kein Brutverdacht ausgemacht werden konnte, bestätigt diese<br />

Annahme.<br />

Bei dem roten Quadrat h<strong>an</strong>delt es sich um ein Möwenpärchen. das nicht genau bestimmt<br />

werden konnte. Allerdings besteht <strong>der</strong> Verdacht, dass es sich um ein Sturmmöwenpärchen<br />

h<strong>an</strong>delte, das sich vermutlich auf dem Durchzug bef<strong>an</strong>d.


4.13 Sonstige Entenvögel<br />

32<br />

Abb. 13.: Einzelfunde sonstiger Entenarten


33<br />

In dieser Karte wurden alle Enten- und Gänsearten zusammengefasst, die nur sporadisch<br />

gesehen wurden. Außer <strong>der</strong> Stockente dürfte keine Art <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kontrollstrecke brüten. Da die<br />

Stockente bei <strong>der</strong> Führung von Jungtieren gesehen wurde, brütet diese aber sicher <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Kontrollstrecke.


4.14 Sonstige Reiher<br />

34<br />

Abb. 14: Alle Einzelfunde von sonstigen Reiherarten


Roter Punkt = Seidenreiher<br />

Rotviolettes Quadrat = Silberreiher<br />

35<br />

Beide gen<strong>an</strong>nten Reiherarten wurden nur selten gesehen, deshalb wird davon ausgeg<strong>an</strong>gen,<br />

dass we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Silber- noch <strong>der</strong> Seidenreiher <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Ferthofen</strong> und<br />

Kardorf/Schnall brütet.


4.15 Sonstige Singvögel<br />

36<br />

Abb. 15: Alle Einzelfunde von sonstigen Singvögel


37<br />

In dieser Karte sind alle Singvögel dargestellt, die während <strong>der</strong> Freil<strong>an</strong>darbeit weniger häufig<br />

gesehen wurden. Außer beim Kleiber, Buchfink und Gimpel konnte bei keiner <strong>der</strong><br />

dargestellten Arten ein Brutverdacht (nach SÜDBECK, 2005: S. 499, 515, 529,559, 572, 601,<br />

613, 655, 665) ausgemacht werden. Der Kleiber, Buchfink und Gimpel müssten entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />

Kontrollstrecke brüten, die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Arten wahrscheinlich jedoch nicht.


4.16 Einzelfunde<br />

38<br />

Abb. 16: Darstellung von Einzelfunden


39<br />

In dieser letzten Karte wurden noch Arten zusammengefasst, die nur selten gesehen wurden<br />

o<strong>der</strong> die sich in keine <strong>der</strong> oberen Karte einordnen ließen. Bei keiner <strong>der</strong> gezeigten Arten wird<br />

von einer Brut ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

An <strong>der</strong> <strong>Iller</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Ferthofen</strong> und Kardorf/Schnall waren auf dem Wasser die Reiherente<br />

und im <strong>an</strong>grenzenden Wald die Amsel, Kohl- und Blaumeise ständig vertreten. Ende Juni<br />

wurden zum Beispiel 67 Reiherenten gezählt. Bei allen Arten wurden nach SÜDBECK (2005: S.<br />

224, 527, 609, 611) laufend Brutnachweise ausgemacht. Wegen <strong>der</strong> hohen Anzahl wurde bei<br />

diesen Arten auf eine Karte verzichtet.<br />

5.Schluss<br />

Die Hauptproblematik dieser Facharbeit waren die vielen Freil<strong>an</strong>dbegehungen. Um zur<br />

ergiebigsten Zeit, also morgens, kartieren gehen zu können, blieb mir nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es übrig, als<br />

nur am Wochenende und in den Ferien ins Freil<strong>an</strong>d zu gehen. Dass ich deswegen während <strong>der</strong><br />

Freil<strong>an</strong>darbeit jedes Wochenende früh aufstehen musste, empf<strong>an</strong>d ich <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs schon als<br />

belastend, vor allem weil es doch sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Jedoch f<strong>an</strong>d ich mit <strong>der</strong><br />

Zeit immer mehr Spaß am Kartieren und gegen Ende meiner Facharbeit, ging ich wirklich mit<br />

Begeisterung <strong>an</strong> die <strong>Iller</strong> und freute mich über jeden (seltenen) gesehenen Vogel sehr.


6. Quellenverzeichnis<br />

6.1 Bücher<br />

• R. PETERSON; G. MOUNTFORT; P.A.D. HOLLOM. (2002): Die Vögel Europas.<br />

40<br />

Berlin: Parey Buchverlag. ISBN 3-8263-8526-8<br />

• P. SÜDBECK; H. ANDRETZKE; S. FISCHER; K. GEDEON; T. SCHIKORE; K. SCHRÖDER; C.<br />

6.2 Computerprogramme<br />

SUDFELD (2005): Methodenst<strong>an</strong>dards zur Erfassung <strong>der</strong> Brutvögel Deutschl<strong>an</strong>ds.<br />

Radolfzell. ISBN 3-00-015261-X<br />

• ESRI : ArcGis Desktop, Version 9.3.1<br />

• FIS-Natur: FIN-View Version 3.0.1.35 Schulversion. Bayrisches<br />

Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz


7. Erklärung des Kollegiaten<br />

41<br />

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe <strong>an</strong>gefertigt und nur die im Literaturverzeichnis<br />

<strong>an</strong>geführten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.<br />

Memmingen, den 29.01.2010 ...................................................................<br />

(Unterschrift des Kollegiaten)

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