EGZH Magazin - Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für ...
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Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
DER SCHWEINEPROFI<br />
Mitteilungsblatt der <strong>EGZH</strong>. Ausgabe Nr. 12 – 12.2011<br />
Neuer Stall <strong>für</strong> Besamungseber in Kammerlehen S. 6<br />
Genomische Selektion bei Mutterrassen in Bayern S. 11<br />
Maskenball 2011 - <strong>EGZH</strong>-Genetik als Gewinner?! S. 12
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
Redaktionsleitung:<br />
Angela Brugger, Michael Kandert<br />
2 IMPRESSUM<br />
<strong>Erzeugergemeinschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchtervereinigung</strong> <strong>für</strong> Zucht- <strong>und</strong> Hybridzuchtschweine in Bayern w. V.<br />
Haydnstraße 11 80336 München Telefon +49 89 544 141 -0 Telefax +49 89 530 943 2 E-Mail poststelle@egzh-bayern.de www. egzh-bayern .de<br />
Konzeption, Grafik:<br />
www.egzh-bayern.de<br />
HERAUSGEBER
EDITORIAL<br />
3<br />
NEWS<br />
Grußwort S. 4<br />
Nachruf Josef Priller S. 5<br />
Neuer Stall <strong>für</strong> Besamungseber in Kammerlehen S. 6<br />
Schweinefachtagung 2011 in Oberfranken S. 8<br />
ZUchTARbEIT<br />
Genomische Selektion bei Mutterrassen in Bayern S. 10<br />
Maskenball 2011 - <strong>EGZH</strong> Genetik als Gewinner?! S. 12<br />
INFO<br />
Gegen Circo <strong>und</strong> Ileitis gleichzeitig impfen? S. 14<br />
Unsere kompetenten Verkaufsberater S. 16<br />
Termine S. 18<br />
Veranstaltungen 2. HJ 2011 S. 19
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
4 GRÜSS GOTT<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, in der<br />
diesjährigen Vorweihnachtszeit<br />
können wir Schweinehalter <strong>und</strong><br />
Ferkelerzeuger endlich wieder etwas<br />
aufatmen. Die Ferkelpreise steigen<br />
seit einigen Wochen langsam an<br />
<strong>und</strong> die Prognose <strong>für</strong>s kommende<br />
Jahr lassen Ferkelgr<strong>und</strong>preise von<br />
deutlich über 50 € erhoffen. Somit<br />
ist die schlimmste Zeit hoffentlich überw<strong>und</strong>en.<br />
Auch <strong>für</strong> die Zuchtarbeit in Bayern können wir gute Nachrichten<br />
verkünden. Nach mehr als 5 Jahren Diskussion haben sich<br />
<strong>EGZH</strong> <strong>und</strong> die bayerischen Besamungsstationen auf eine<br />
engere Zusammenarbeit in der Schweinezucht verständigt. Die<br />
Zusammenarbeit bezieht sich sowohl auf die Mutter- als auch<br />
auf die Vaterrassen.<br />
Zucht ist immer ein langwieriger Prozess. Nicht umsonst werden<br />
die Rahmenbedingungen der Zuchtwerte alle fünf Jahre unter<br />
der Leitung des Instituts <strong>für</strong> Tierzucht zusammen mit Vertretern<br />
der Besamung, der Vermarktung <strong>und</strong> der Zucht diskutiert<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf angepasst. An uns Züchtern liegt es dann, die<br />
Vorgaben über unsere Arbeit in die Praxis umzusetzen. Hierbei<br />
tragen wir die Verantwortung <strong>für</strong> über 90 Prozent der in Bayern<br />
produzierten Mastschweine. Dieser Wert ist beachtlich <strong>und</strong> zeigt<br />
die Bedeutung der Arbeit der <strong>EGZH</strong>, denn die Zuchtarbeit endet<br />
nicht bei den verkauften Jungsauen oder Ebern. Im Gegenteil,<br />
jeder Ferkelerzeuger, der seine Jungsauen selbst produziert,<br />
profitiert über den Spermabezug von der in Bayern geleisteten<br />
Zuchtarbeit.<br />
Da die Herdbuchzucht vor großen Herausforderungen steht,<br />
hierbei sei beispielhaft nur die Entwicklung der Sauenbestände<br />
oder der Einstieg in die Genomische Selektion erwähnt, war es<br />
nötig, einen verlässlichen Partner zu finden.<br />
Bemühungen, die Herdbuchzucht deutschlandweit zu einen,<br />
sind an den verschiedenen Vorstellungen der beteiligten<br />
Verbände leider gescheitert.<br />
Umso mehr Bedeutung hat daher die Übereinkunft mit den drei<br />
bayerischen Besamungsstationen. Man war sich schnell einig,<br />
dass es das Ziel aller Beteiligten sein muss, auch zukünftig eine<br />
schlagkräftige Zuchtarbeit in Bayern zu erhalten. Hierzu ist es<br />
jedoch notwendig alle Nutzer der Zuchtarbeit auch gleichmäßig<br />
an den entstehenden Kosten zu beteiligen. Man hat sich geeinigt<br />
einen überschaubaren Betrag bei jeder verkauften Spermatube<br />
abzuführen <strong>und</strong> diesen <strong>für</strong> die Förderung der Zuchtarbeit<br />
zu verwenden. Zukünftig sollen so Leistungsprüfung,<br />
Anomalienbekämpfung, Linienvielfalt <strong>und</strong> natürlich die<br />
hochwertigsten Zuchttiere an den Besamungsstationen<br />
gesichert werden.<br />
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass diese Finanzmittel<br />
nicht der <strong>EGZH</strong>, sondern der Zuchtarbeit in Bayern zugute<br />
kommen <strong>und</strong> hiervon provitieren auch Sie, liebe K<strong>und</strong>en.<br />
In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen erholsame Feriertage mit<br />
der Aussicht auf ein gutes Schweinejahr 2012.<br />
Stephan Neher,<br />
1. Vorsitzender <strong>EGZH</strong>
Fachberater Hubert Heigl in die<br />
Rinderzucht versetzt<br />
Die Umstrukturierung der<br />
Landwirtschaftsverwaltung<br />
<strong>und</strong> die Neugestaltung der Fachzentren<br />
durch das Staatsministerium<br />
brachte auch einschneidende<br />
Veränderungen <strong>für</strong> die Schweinezucht.<br />
In nahezu allen Regierungsbezirken<br />
hatten die Fachzentren<br />
mit einem Personalabbau zu kämpfen.<br />
Unter anderem wurde auch<br />
Herr Hubert Heigel mit Wirkung<br />
zum 01.10.2011 von der Schweine- in die Rinderzucht versetzt.<br />
Genau 20 Jahre war Herr Heigl <strong>für</strong> die Schweineproduktion in<br />
der Oberpfalz tätig. Mit der Zusammenlegung der Tierzuchtämter<br />
Regensburg <strong>und</strong> Weiden im Juli 1993 wechselte er von<br />
Weiden als Fachberater <strong>für</strong> Schweinehaltung nach Schwandorf.<br />
1999 übernahm er die Beratung in der Schweinezucht.<br />
Mit Hubert Heigl verlieren wir einen ausgewiesenen Fachmann<br />
an die Rinderzucht. Sein umfangreiches Fachwissen, seine Praxisnähe<br />
<strong>und</strong> seine Einsatzbereitschaft brachten ihm Wertschätzung<br />
<strong>und</strong> Anerkennung bei Kollegen, Landwirten <strong>und</strong> Organisationen.<br />
Wir wünschen Herrn Heigl alles Gute <strong>und</strong> viel Freude<br />
in seinem neuen Aufgabengebiet!<br />
Die Betreuung der Zuchtbetriebe im Regierungsbezirk Oberpfalz<br />
übernimmt Herr Markus Walther am Amt <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Forsten in Bayreuth. Herr Walther betreut somit die<br />
Schweinezucht sowohl in Unter- <strong>und</strong> Oberfranken, als auch in<br />
der Oberpfalz.<br />
NEWS<br />
Bayern-Genetik K<strong>und</strong>enberater Josef<br />
Priller überraschend verstorben<br />
5<br />
Tragisch <strong>und</strong> völlig unerwartet<br />
verstarb am Donnerstag, deb 3.<br />
November der K<strong>und</strong>enberater der<br />
Bayerngenetik Josef Priller.<br />
Im Juni 1972 begann Herr Priller<br />
das Arbeitsverhältnis bei der NiederbayerischenBesamungsgenossenschaft<br />
Landshut Pocking eG als<br />
Besamungstechniker im Bereich<br />
Schwein.<br />
Seit etwa 10 Jahren wurde Josef<br />
Priller als K<strong>und</strong>enberater eingesetzt. In dieser Tätigkeit war er<br />
nicht nur <strong>für</strong> die praktische Betreuung der K<strong>und</strong>en zuständig,<br />
sondern auch bei Ausstellungen als Ansprechpartner vor Ort.<br />
Viele Karpfhamer Feste hat die <strong>EGZH</strong> mit ihm gemeinsam am<br />
Stand verbracht. Viele öffentliche Auftritte der NBG <strong>und</strong> später<br />
der Bayern-Genetik gehen auf seine Initiative zurück <strong>und</strong> tragen<br />
seine Handschrift. Bei Eigenbestandsbesamerlehrgängen waren<br />
sein Fachwissen <strong>und</strong> die Fähigkeit, auf humorvolle Art seine<br />
Firma zu vertreten, ebenso gefragt.<br />
Der Eberankauf gehörte darüber hinaus zu seinen Aufgaben. In<br />
enger Absprache mit der <strong>EGZH</strong> <strong>und</strong> den staatlichen Stellen war<br />
er hier im Einsatz.<br />
Mit Josef Priller haben wir einen engagierten Mitstreiter im<br />
Schweinebereich verloren. Seine fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> humorvolle<br />
Art, die er auch in schwierigen Verhandlungen nie verlor, bleiben<br />
uns stets in bester Erinnerung. Unser besonderes Mitgefühl<br />
gehört seiner Familie.
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
6<br />
Neuer Stall <strong>für</strong> Besamungseber am<br />
Standort Kammerlehen<br />
Der niederbayerische Teil der Bayern-Genetik GmbH hat<br />
bisher an zwei Eberstandorten Sperma produziert. Zum<br />
einen in Berndorf (inkl. Labor) mit 140 Ebern <strong>und</strong> zum anderen<br />
in Kammerlehen mit 164 Zuchttieren (nur Stallungen). Allen<br />
Beteiligten war seit Langem klar, dass der inzwischen fast<br />
40 Jahre alte Stall- <strong>und</strong> Labortrakt in Berndorf zur Sanierung<br />
ansteht. Die Frage Sanierung oder Neubau wurde am<br />
22.02.2010 in der Gesellschafterversammlung der Bayern-<br />
Genetik GmbH zugunsten eines Neubaus entschieden, denn ein<br />
moderner Standort bringt ohne Mehrbelastung die Einsparung<br />
von mindestens einer Arbeitskraft <strong>und</strong> der täglich mehrmals<br />
stattfindende Zwischentransport des noch nicht verarbeiteten<br />
Spermas zwischen den beiden Standorten entfällt.<br />
Der letztlich alles entscheidende Punkt war aber der Bau<br />
einer Schweinemastanlage in 200 Meter Entfernung neben<br />
unseren Stallungen in Berndorf. Insider wissen um die Gefahr<br />
von Krankheiten, insbesondere PRRS, welche ein absolutes<br />
KO-Kriterium <strong>für</strong> eine Besamungsstation ist. Also war klar: wir<br />
siedeln nach Kammerlehen um. Dort ist in einigem Umkreis kein<br />
Betrieb, auf dem Schweine gehalten werden.<br />
NEWS<br />
Im Nachhinein müssen wir froh sein, dass die sehr engen<br />
seuchenhygienischen Ansichten der 80er Jahre wahrscheinlich<br />
dazu geführt haben, die notwendige Erweiterung in den 90er<br />
Jahren nicht in Berndorf zu realisieren. Mit dem Kauf des etwa<br />
14 Kilometer entfernten Anwesens Kammerlehen wurde damals<br />
ein neuer Standort gegründet.<br />
1994/95 wurde Kammerlehen I mit 60 Eberplätzen gebaut,<br />
2004 folgte Kammerlehen II mit 104 Eberplätzen. Im Stall<br />
Kammerlehen III ist Platz <strong>für</strong> weitere 144 Eber. Größe des<br />
Gebäudes: 71 x 37 Meter. Neben den Stallabteilungen befinden<br />
sich 5 Absamräume (Handabsamung), ein Abteil zur Behandlung<br />
(Untersuchungen, Klauenpflege, Waschen…) der Eber <strong>und</strong><br />
ein Scheidenraum im Neubau. Darüber hinaus gibt es einen<br />
Ebervorführraum. Besucher betreten diesen von außerhalb des<br />
Stallgeländes <strong>und</strong> sind durch eine große Glaswand von den<br />
Tieren getrennt. Auch in diesem Bereich wurde Wert auf größte<br />
hygienische Sicherheit gelegt.<br />
Kammerlehen III ist keine Hightech-Anlage. Wir arbeiten mit<br />
äußerst wertvollen Tieren in Einzelhaltung, die ganz besonders
etreut <strong>und</strong> kontrolliert werden. Deshalb wurde im Eberstall<br />
auch keine automatische Fütterung eingebaut. Bei der<br />
Futterzuteilung findet automatisch eine sinnvolle Zwangskontrolle<br />
der Eber durch unsere erfahrenen Tierpfleger statt.<br />
Es gibt keine einstreulose Einstallung, da bei dem vorhandenen<br />
Stallplatzangebot das Durchtreten des Kotes nicht mehr<br />
gewährleistet ist. Die Haltung auf Sägemehl, welches jedes<br />
Jahr nur zwei oder dreimal erneuert wird, haben wir nicht<br />
mehr in Erwägung gezogen. Fünf Jahre lang wurde in einem<br />
Ausweichstall in Berndorf dieses System betrieben, es hat uns<br />
aber nicht überzeugt.<br />
Deshalb haben wir uns <strong>für</strong> das altherkömmliche System der<br />
„Dänischen Aufstallung“ entschieden. Jeder Eber hat ein<br />
Platzangebot von 10,5 m2 , aufgeteilt in 6,5 m2 Liegefläche <strong>und</strong><br />
4 m2 Mistfläche. Wegen Bodenwärme <strong>und</strong> Trittsicherheit wurde<br />
als Bodenbelag ein „Guss-Asphalt“ gewählt. Die Entmistung<br />
erfolgt mit einem Hoftrack.<br />
Die Lüftung des Stalles funktioniert über die sogenannte<br />
Porenlüftung, zugeschnitten auf die geringe Tierzahl. Die<br />
gesamte Zuluft kommt aus dem Dachraum. Dieser ist mit einem<br />
NEWS<br />
7<br />
Sandwichdach isoliert, um damit die Extreme der Sommerhitze<br />
<strong>und</strong> Winterkälte abzumildern.<br />
Das Heizsystem ist auf Gaskanonen ausgelegt. Mit der<br />
Warmwasserheizung über Deltarohre, wie sie im Stall II verbaut<br />
wurde, sind wir nicht restlos zufrieden.<br />
Durch eine Brandschutzwand getrennt befindet sich am<br />
nördlichen Stallende eine Strohhalle. Diese ist so ausgelegt,<br />
dass ohne erheblichen Aufwand weitere 50 Eber Platz hätten.<br />
Der Transport des Eberspermas zum Labor erfolgt über eine<br />
Rohrpostanlage, an der auch die beiden älteren Stallungen<br />
angeschlossen wurden.<br />
Bis auf die Rohrpostanlage wurden alle Bauarbeiten an örtliche<br />
Firmen vergeben.<br />
Derzeit wird in der alten Hofstatt Kammerlehen ein neues<br />
Laborgebäude errichtet. Im gleichen Gebäude untergebracht<br />
sind die telefonische Besamungsannahme <strong>und</strong> der<br />
Verpackungsbereich. Diese Bereiche können nur über eine<br />
Schleuse mit Duschpflicht <strong>und</strong> Wechsel zu betriebseigener
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
8<br />
Kleidung <strong>für</strong> das Personal betreten werden. Räumlich getrennt<br />
<strong>und</strong> nur durch einen kleinen Lastenaufzug verb<strong>und</strong>en ist<br />
im neuen Laborgebäude die Samenauslieferung <strong>für</strong> den<br />
Kurierdienst untergebracht.<br />
Am 14. November 2011 wurde der neue Stall eingeweiht. Neben<br />
der offiziellen Einweihungsfeier konnte das Gebäude an diesem<br />
Tag auch von der interessierten Öffentlichkeit begutachtet<br />
werden. Der Labortrakt wird voraussichtlich Mitte Dezember in<br />
Betrieb gehen.<br />
Josef Häfel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bayern-<br />
Genetik GmbH<br />
NEWS<br />
Foto oben:<br />
Sebastian Mühlbauer, Vorsitzender der Bayern Genetik (links) <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Dr. Thomas Grupp bedankten sich bei Josef Häfel (rechts) <strong>für</strong> seinen unermüdlichen<br />
Einsatz während der Planungs- <strong>und</strong> Bauphase<br />
Foto links: Ein Eber sin seinem neuen Abteil<br />
Fotos S. 1 <strong>und</strong> 6-8 Edwin Eifler, Bayern Genetik
Bei uns sind auch<br />
Sie gut aufgehoben<br />
BAYERN-GENETIK GmbH<br />
Verwaltung:<br />
Gut Altenbach • 84036 Landshut • Tel.: 08 71/9 5310-0 • Fax: 08 71/9 5310-10<br />
Internet: www.bayern-genetik.de • e-mail: Landshut.mailto@bayern-genetik.de<br />
Eberstation: Tel.: 08 71/9 43 48-30 • Fax 08 71/9 43 48-10<br />
INFO<br />
9<br />
Horri<br />
Notiz<br />
Raster<br />
Tolmer<br />
Dalland<br />
Hagir<br />
Haxen<br />
Hombus<br />
Mallar<br />
Menne<br />
Menno<br />
Mercedes<br />
Merom<br />
Metzel<br />
Mulan<br />
Rimmel<br />
Rimoff<br />
Robust<br />
Rost<br />
Zabus<br />
Zackami<br />
Zackmant<br />
Zag...
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
10<br />
Schweinefachtagung 2011 in<br />
Oberfranken<br />
Die Ringgemeinschaft Bayern konnte dieses Jahr auf der zusammen<br />
mit dem LKV, der <strong>EGZH</strong> <strong>und</strong> dem FER Oberfranken<br />
ausgerichteten Schweinefachtagung in Litzendorf bei Bamberg<br />
über 100 interessierte Zuhörer begrüßen.<br />
Der Vorsitzende der Ringgemeinschaft, Stephan Neher, blickte<br />
zu Beginn mit kritischem Kommentar auf die schwierige Lage am<br />
Schweinemarkt. Aufgr<strong>und</strong> der stark gestiegenen Futter- sowie<br />
Energiekosten wären mindestens 1,80 € je kg Schlachtgewicht<br />
notwendig, um alle Kosten decken zu können. Diese Preise sind<br />
jedoch am Markt nicht zu erzielen. Aufgr<strong>und</strong> der stark spezialisierten<br />
Struktur, vor allem in der Ferkelerzeugung, erfolgt eine<br />
Marktanpassung stark zeitverzögert. Viele Betriebe müssen aus<br />
finanziellen Zwängen auch bei fehlender Kostendeckung weiterproduzieren.<br />
Mit einem Blick auf die Rinderhalter, welche sich<br />
vor 3-4 Jahren ebenfalls in einer schwierigen Marktlage befanden,<br />
verweist Herr Neher auf die vorhandenen Perspektiven in<br />
der Schweineproduktion.<br />
Der Geschäftsführer des LKV, Herr Uwe Gottwald, übernahm<br />
die Moderation der Schweinefachtagung <strong>und</strong> übergab das<br />
Wort an die Referenten. Frau Katrin Spemann vermittelte den<br />
Anwesenden einen umfassenenden Überblick über die laufenden<br />
<strong>und</strong> abgeschlossenen Forschungsvorhaben r<strong>und</strong> um den<br />
Bereich Alternativen zur Kastration. Frau Anna Fecke berichtete<br />
in ihrem Vortrag über die ersten Praxiserfahrungen im Rahmen<br />
der Ebermast <strong>und</strong> -schlachtung am Schlachthof Ulm. Auf deren<br />
Gr<strong>und</strong>lage arbeitet man derzeit intensiv an der Entwicklung einer<br />
Jungebermaske <strong>und</strong> versucht in Zusammenarbeit mit den<br />
ZUchTARbEIT<br />
Vermarktern, Landwirten <strong>und</strong> Beratern den Erfahrungsstand zur<br />
Ebermast auszuweiten.<br />
„Uns Schweinehalter versteht ja doch keiner!“ Mit diesem Satz<br />
begann Dr. Rober Busch seinen Vortrag. Er verdeutlichte, dass<br />
sich die Landwirtschaft nicht länger als Schuldner präsentieren<br />
darf. Ziel muss es sein, die Laien abzuholen wo sie stehen <strong>und</strong><br />
anzuregen neugierig zu werden, Dinge zu hinterfragen <strong>und</strong> den<br />
Landwirten zuzuhören.<br />
Den Abschluss der Schweinefachtagung bildete der<br />
Themenblock Regionalität. Herr Absmeier, Geschäftsführer<br />
der Südbayerischen Fleischwaren GmbH, verdeutlichte die<br />
Bedeutung dieses Begriffes <strong>für</strong> sein Unternehmen. Ziel der<br />
EDEKA Südbayern ist es zukünftig 100 % des Schweinefleisches<br />
über das Label „Geprüfte Qualität Bayern“ aus der Region zu<br />
beziehen. Herr Christian Kagerer stellte die Anforderungen <strong>für</strong><br />
das Programm vor. Er betonte, dass GQ Qualitätssicherung <strong>und</strong><br />
Regionalität in einem Programm verbindet. Hierdurch wird<br />
die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine langfristige Vertauensbildung beim<br />
Verbraucher <strong>und</strong> eine Absatz- <strong>und</strong> Mengensicherung <strong>für</strong> bayerische<br />
Erzeuger geschaffen.<br />
Den anwesenden Ferkelerzeugern <strong>und</strong> Mästern konnte mit den<br />
Themenblöcken Ebermast, Kommunikation <strong>und</strong> Regionalität ein<br />
sehr abwechslungsreiches Vortragsprogramm geboten werden.<br />
Die zahlreichen Fragen sowie die gute bis sehr gute Benotung<br />
der Referenten zeigte die Zufriedenheit der Anwesenden.
Genomische Selektion bei Mutterrassen<br />
in Bayern - Startschuss <strong>für</strong> noch<br />
mehr Effektivität erfolgt<br />
Im Blick auf die bisherige bewährte Zusammenarbeit von<br />
Tierzuchtforschung, LKV Bayern, <strong>EGZH</strong>, den bayerischen Besamungsstationen<br />
<strong>und</strong> dem Institut <strong>für</strong> Tierzucht der LfL wurde<br />
ein Projekt zur Methodik der Umsetzung der Genomischen<br />
Selektion im Oktober 2011 von den Projektpartnern unterzeichnet.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der stärkeren Betonung der Fruchtbarkeit bei<br />
Mutterrassen im Zuchtziel kommt es in der Konsequenz zu einer<br />
Verlängerung des Generationsintervalls bis zum Auftreten gesicherter<br />
Zuchtwerte. Die Verkürzung des Generationsintervalls<br />
ist somit die ideale Anwendung die Genomische Selektion zur<br />
Steigerung des Zuchtfortschrittes zu nutzen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Nutzung der Sauenplanerdaten von Produktionssauen<br />
mit bekannter Abstammung in den LKV-Betrieben liegen<br />
zudem, einzigartig in Deutschland, sehr umfangreiche Fruchtbarkeitsdaten<br />
aufgr<strong>und</strong> der Töchterleistungen <strong>für</strong> Herdbuchsauen<br />
vor. Somit kann zur Erstellung der Kalibrierungsstichprobe<br />
nicht nur auf gesicherte Zuchtwerte von Bestands- <strong>und</strong><br />
KB-Ebern, sondern auch auf gesicherte Zuchtwerte von Sauen<br />
zurückgegriffen werden, die über das Basiszuchtkonzept der<br />
<strong>EGZH</strong> umfangreich miteinander vernetzt sind. Dies ergibt deutlich<br />
höhere Sicherheiten der Zuchtwerte als in anderen Populationen<br />
mit geringerer Integration.<br />
Auf ersten Zuchtbetrieben wurden von den Fachberatern<br />
Schwarzmann <strong>und</strong> Walther vom AELF Coburg nach umfangreichen<br />
Vorarbeiten von allen Sauen Proben gezogen <strong>und</strong> nach<br />
mehrfachen Überprüfungen separat archiviert (Bild) <strong>und</strong> an die<br />
ZUchTARbEIT<br />
Tierzuchtforschung zur Analyse überstellt.<br />
11<br />
Mit einer erfolgreichen Methodik erhofft man sich in Bayern<br />
eine noch stärkere Effizienzsteigerung der gesamten bayerischen<br />
Schweinproduktion.<br />
Dr. Jörg Dodenhoff vom ITZ Grub erhofft sich durch die Genomische<br />
Selektion nennenswerte Vorteile bei der Verbesserung<br />
der Fruchtbarkeitsleistungen sowie der Überlebensrate bei Ferkeln<br />
<strong>und</strong> der Nutzungsdauer. Die konsequente Anwendung<br />
der GS bietet nach seiner Einschätzung die Chance den Zuchtfortschritt<br />
zu beschleunigen. Allderdings ist neben der GS auch<br />
weiterhin eine umfangreiche Leistungsprüfung notwendig.<br />
Hierbei ist Bayern sehr gut aufgestellt.<br />
Günther Dahinten, LFL Grub
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
12<br />
Maskenball 2011 - <strong>EGZH</strong>-Genetik als<br />
Gewinner?!<br />
Mit Einführung der neuen Schätzformeln <strong>für</strong> Schweineschlachtkörper<br />
wurden ebenso von zahlreichen Schlachthöfen<br />
die Abrechnungsmasken neu gestaltet. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
kurzfristigen Bekanntgabe dieser Masken <strong>und</strong> deren mittlerweile<br />
erfolgten mehrfachen Umstellung, ergab sich eine große<br />
Verunsicherung bei den Landwirten. Mittlerweile haben sich die<br />
Masken bei AutoFOM im Norden stark angenähert. Im Süden<br />
bietet derzeit lediglich der Schlachthof in Crailsheim die Möglichkeit<br />
nach AutoFOM-Klassifizierung abzurechnen. Alle andere<br />
Schlachthöfe rechnen nach der Nadelklassifizierung mit dem<br />
Hennessy-Gerät ab.<br />
Die Messergebnisse der handgeführten Sondengeräte weisen<br />
seit Einführung der Schätzformel 0,6 bis 0,7 % mehr Muskelfleischanteil<br />
aus als bisher. Beim AutoFOM sind es sogar mehr als<br />
ein Prozent. Die Schlachtkörper werden somit durch die neue<br />
Schätzformel fleischreicher ausgewiesen.<br />
Aus diesen Gr<strong>und</strong> wurde der Basispreis bei der Nadelklassifizierung<br />
von den meisten Verarbeitern von 56 % auf 57 % angehoben.<br />
Auch der VEZG-Vereinigungspreis wurde zum. 04.10.2011<br />
auf die Basis von 57 % MFA definiert.<br />
Als weitere Verschärfung der Abrechnungsmaske wurde die<br />
Grenze von min. 58 mm Fleischfläche eingeführt. Hierdurch soll<br />
erreicht werden, dass eine größere Fleischmenge am Schlachtkörper<br />
vorhanden ist. Gerade die Dänenschweine wiesen laut<br />
Aussagen einiger Schlachter nach alter Maske zwar hohe Muskelfleischanteile<br />
auf. Da der MFA jedoch nur die Relation zwischen<br />
Fleischfläche <strong>und</strong> Fettfläche angibt, war der Rückenmuskel<br />
gegenüber Bayernhybriden deutlich weniger ausgeprägt.<br />
ZUchTARbEIT<br />
Die Obergrenze beim MFA wird zukünftig bei den meisten<br />
Schlachthöfen bei 61 % liegen. auch das Schlachtgewicht weist<br />
Grenzen auf. Außerhalb des Gewichtskorridors von 84 bis 106<br />
kg muss man mit Abschlägen rechnen. Das bedeutet, dass die<br />
Schlachtschweine insgesamt etwas schwerer werden können<br />
als bisher. Auswertungen der Ringgemeinschaft Bayern zeigen,<br />
dass das durchschnittliche Schlachtgewicht in Bayern derzeit<br />
bei 97,0 kg liegt. Dies sind 785 g mehr als vor der Einführung der<br />
neuen Schätzformel.<br />
Zusammenfassend können <strong>für</strong> die Formel- <strong>und</strong> Maskenumstellung<br />
in Bayern folgende Punkte festgestellt werden:<br />
• Die Schlachtkörper werden fleischreicher ausgewiesen.<br />
• Eine hohe Fleischfülle ist von den Schlachtern auch zukünftig<br />
gefragt.<br />
• Die Mastschweine dürfen schwerer werden<br />
• Gefragt sind derzeit<br />
Tiere mit einem MFA<br />
zwischen 57 bis 59 %<br />
bei relativ schweren<br />
Schlachtkörpern.<br />
• Die Anpaarung von<br />
Bayernhybriden mit<br />
Bavarian Pietrain Ebern<br />
ist die Gr<strong>und</strong>lage diese<br />
Anforderungen wirtschaftlich<br />
zu erreichen.
REPORT<br />
13
Das <strong>Magazin</strong><br />
von Profis <strong>für</strong> Profis<br />
14<br />
Gegen Circo <strong>und</strong> Ileitis gleichzeitig<br />
impfen?<br />
Seit Jahren sorgen Lawsonien sowie Circoviren in der<br />
Schweineproduktion <strong>für</strong> wirtschaftliche Verluste. Eine<br />
Studie der Universitäten Bern <strong>und</strong> Zürich hat nun die Wirksamkeit<br />
einer gleichzeitigen Impfung gegen beide Erreger<br />
untersucht.<br />
Von der Markteinführung des Impfstoffes gegen den Ileitis-<br />
Erreger Lawsonia intracellularis vor fünf Jahren erhofften sich<br />
Schweinemäster in ganz Europa eine deutliche Eindämmung<br />
der Erkrankung. In einigen Betrieben kümmerten die Tiere allerdings<br />
trotz Impfung auch weiterhin, hatten Durchfall <strong>und</strong> die<br />
Gruppen wuchsen in der Mast auseinander. Nachdem zunächst<br />
die Wirksamkeit der Vakzine angezweifelt wurde, stellte man<br />
sich schließlich die Frage, ob die Krankheitssymptome tatsächlich<br />
durch Lawsonien oder durch andere Erreger hervorgerufen<br />
wurden – Circoviren verursachen zum Beispiel ebenfalls Durchfall.<br />
Seit 2007 der erste Impfstoff gegen Circoviren bei Sauen<br />
eingesetzt werden konnte, gingen die Durchfallerkrankungen<br />
in der Schweineproduktion tatsächlich deutlich zurück. 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 erhielten zudem speziell <strong>für</strong> Ferkel entwickelte Circo-<br />
Impfstoffe die EU-Zulassung. Deshalb untersuchten Schweizer<br />
Wissenschaftler bei 1405 Schweinen in einem gemischten<br />
Zucht-Mast-Betrieb, wie sich eine gleichzeitige Impfung gegen<br />
den Ileitis-Erreger <strong>und</strong> gegen das Porcine Circovirus Typ 2<br />
(PCV2) auswirkt. Obwohl kein Tier typische Symptome zeigte,<br />
traten sowohl Circoviren als auch Lawsonien nachweislich auf.<br />
Wie in den meisten mit Lawsonien infizierten Betrieben lag<br />
eine unbemerkte, schleichende Ileitis (subklinische Ileitis) vor.<br />
REPORT<br />
Weniger Verluste durch doppelten Impfschutz<br />
Die Wissenschaftler teilten die Tiere in vier Versuchsgruppen auf:<br />
Je ein Viertel der Ferkel erhielt beide Impfungen, eine Gruppe<br />
lediglich eine Impfung gegen das Circovirus <strong>und</strong> eine Gruppe<br />
wurde ausschließlich gegen Ileitis geimpft. Daneben bestand<br />
eine ungeimpfte Kontrollgruppe. Im Alter von gut drei Wochen<br />
wurden die Tiere geimpft <strong>und</strong> erstmals gewogen. Vor dem Umstallen<br />
in den Mastbetrieb in der zwölften Lebenswoche, in der<br />
Mitte der Mast (18. Woche) <strong>und</strong> am Schlachthof wurde ihr Gewicht<br />
dann nochmals erfasst. Mittels stichprobenartig entnommener<br />
Blut- <strong>und</strong> Kotproben aus allen Impfgruppen kontrollierten<br />
die Wissenschaftler das Auftreten der Krankheitserreger.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigten, dass die<br />
Schweine kurz vor oder nach dem Umstallen in die Mast mit<br />
beiden Erregern in Kontakt kamen: Ab der zwölften Woche<br />
lag der Gehalt an Circoviren im Blut der nicht gegen Circo<br />
geimpften Tiere zwischen zehn- <strong>und</strong> h<strong>und</strong>ertmal höher als<br />
bei den geimpften Schweinen. 18 Tiere der Kontrollgruppe<br />
<strong>und</strong> zehn in der nur gegen Lawsonien geimpften Gruppe<br />
verendeten an den Folgen einer Circo-Infektion. Bei den<br />
mit beiden Impfstoffen versorgten Ferkeln kam es dagegen<br />
zu keinem Abgang, was die Wirksamkeit der Impfung belegt.<br />
Während des gesamten Versuchszeitraums lag die Anzahl der<br />
Abgänge in der Kontrollgruppe am höchsten <strong>und</strong> in der Gruppe,<br />
die mit beiden Impfstoffen versorgt war, am niedrigsten. Die<br />
verschiedenen Verlustraten machen die Unterschiede deutlich:<br />
Während die Kontrollgruppe 8,3 % Verluste verzeichnete, kam<br />
die allein gegen PCV2 geimpfte Gruppe auf 4,0 % <strong>und</strong> die ausschließlich<br />
gegen Ileitis geimpften Tiere auf 5,3 % Verluste. Die<br />
Gruppe der doppelt geimpften Ferkel wies nur noch eine Verlustrate<br />
von 2,6 % auf. Gravierende Unterschiede gab es bei den Tageszunahmen<br />
in der Mast: In der Kontrollgruppe legten die Tiere
durchschnittlich 751 g pro Tag zu, während die Gruppe mit der<br />
Zweifachimpfung auf 792 g kam. Die Gewichtszunahme in den anderen<br />
beiden Gruppen lag genau dazwischen (Siehe Übersicht).<br />
Verborgene Ileitis mindert Leistungen<br />
Das wohl auffälligste Ergebnis der Studie ist die deutlich positive<br />
Wirkung der kombinierten Impfung gegen beide Krankheitserreger.<br />
Obwohl Lawsonien in keinem Fall als Todesursache<br />
festgestellt wurden, belegen die gesammelten Daten,<br />
dass Ileitis- Erkrankungen häufig nahezu ohne deutliche Symptome<br />
<strong>und</strong> somit unerkannt verlaufen. Wenn sie auch nicht<br />
tödlich endet, führt eine Lawsonien-Infektion offensichtlich zu<br />
schlechterer Futterverwertung <strong>und</strong> geringeren Zunahmen in<br />
der Mast – <strong>und</strong> somit in der Summe zu deutlichen wirtschaftlichen<br />
Verlusten. Auf einen verschlechterten Allgemeinzustand<br />
<strong>und</strong> ein angegriffenes Immunsystem der Tiere durch die Ileitis-<br />
Erreger weist auch ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen<br />
hin: An Circo-Infektionen verendeten in der ungeimpften Kontrollgruppe<br />
weitaus mehr Tiere als in der zwar nicht gegen das<br />
Circovirus, wohl aber gegen Lawsonien geimpften Gruppe.<br />
Wenn der Darm als größtes Immunsystem durch die Ileitis-<br />
Impfung stabilisiert ist, können somit auch andere Erreger<br />
eher abgewehrt werden <strong>und</strong> die Schweine erscheinen stabiler.<br />
Anhand der Unterschiede in den Tageszunahmen, der Verlustrate<br />
<strong>und</strong> der Futterverwertung stellten die Autoren der Studie<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen an, anhand derer der Nut-<br />
REPORT<br />
15<br />
zen der Impfungen deutlich wird. Zugr<strong>und</strong>e gelegt wurden<br />
die Schweinepreise von Oktober 2009, <strong>für</strong> Mastfutter wurde<br />
ein Preis von umgerechnet 50 Cent/kg definiert. Die Verbesserung<br />
des Deckungsbeitrages pro Mastschwein bei den Circo<br />
geimpften Schweinen belief sich auf 9,20 Schweizer Franken<br />
– das entspricht etwa 7 €. Hiervon müssen allerdings noch die<br />
Kosten <strong>für</strong> eine Circo-Impfdosis abgezogen werden. Schließlich<br />
verglichen die Experten die Leistungsparameter zwischen<br />
den nur gegen Circo geimpften Schweinen mit denjenigen<br />
Tieren, die zusätzlich die Ileitis- Impfung erhalten hatten. Die<br />
doppelte Impfung ergab eine Verbesserung des Deckungsbeitrages<br />
pro Mastschwein von weiteren 6 Franken (4,60 €),<br />
von denen noch die Kosten <strong>für</strong> die Ileitis-Impfung abzuziehen<br />
sind. Insgesamt erhöhte sich der Deckungsbeitrag bei<br />
den gegen Circo <strong>und</strong> Ileitis geimpften Schweinen um stattliche<br />
11,60 € pro Schwein (abzüglich der Impfstoffkosten).<br />
Fazit<br />
Die Impfungen führten zu einer signifikanten Verbesserung<br />
sowohl bei den Tageszunahmen als auch bei den Verlustraten.<br />
Neben einer Prophylaxe mittels Impfungen besteht die Möglichkeit<br />
<strong>für</strong> den Umgang mit Ileitis darin, erkrankte Bestände<br />
mit Antibiotika zu behandeln. Diese Variante ist im Vergleich zur<br />
Impfung allerdings mit Leistungseinbußen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
den Endverbraucher, der etwaigen Medikamentenrückständen<br />
im Fleisch sehr kritisch gegenüber steht, weniger akzeptabel.<br />
Eine doppelte Impfung macht Sinn<br />
Tageszunahmen <strong>und</strong> Verlustraten der ungeimpften <strong>und</strong> geimpten Schweine aus der Studie<br />
Beide Impfungen Nur gegen Circo Nur gegen Illeitis Ungeimpte Kontrollgruppe<br />
Anzahl der Tiere in der Gruppe 384 376 318 327<br />
Verluste gesamt (ab 3. Woche) 2,6 % 4,0 % 5,3 % 8,3 %<br />
Verluste Mast (ab 12. Woche) 1,1 % 2,5 % 2,3 % 6,3 %<br />
Masttageszunahme 792 g/Tag 772 g/Tag 774 g/Tag 751 g/Tag<br />
Vergleich zur Kontrolle + 41 g/Tag +21 g/Tag +23 g/Tag 0
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Landmesse Ilshofen am 28. <strong>und</strong> 29. Januar 2012<br />
Galamarkt in Zuchering am 07. <strong>und</strong> 08. Februar 2012<br />
RegioAgrar in Augsburg vom 07. bis 09. Februar 2012<br />
Zuchttier-angebot:<br />
2 DL Eber<br />
1 Duroc Eber<br />
25 Pietrain Eber<br />
35 trächtige DL Sauen<br />
Schweinefachausstellung mit 60 Ausstellern aus<br />
allen Bereichen der Schweineproduktion.<br />
Galamarkt 2012<br />
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am 07. <strong>und</strong> 08. Februar 2012<br />
INFO<br />
Dienstag, 07. Februar 2012<br />
15:00 Uhr Körung der Eber<br />
15:30 Uhr Bewertung der Sauen<br />
16:00 Uhr Schweinefachausstellung<br />
Mittwoch, 08. Februar 2012<br />
08:00 Uhr Schweinefachausstellung<br />
11:00 Uhr Eröffnung <strong>und</strong> Begrüßung,<br />
Vorstellung <strong>und</strong> Versteigerung der<br />
Eber <strong>und</strong> Sauen<br />
13:00 Uhr Verlosung
Veranstaltungen der <strong>EGZH</strong> im zweiten Halbjahr 2012<br />
Karpfhamer Fest vom 02. bis 06. September 2011<br />
Muswiese vom 08. bis 13. Oktober 2011<br />
LAV am 15. <strong>und</strong> 16. September 2011<br />
INFO<br />
Weihnachtsmarkt am 13. <strong>und</strong> 14. Dezember 2011<br />
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<strong>Erzeugergemeinschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Züchtervereinigung</strong> <strong>für</strong> Zucht- <strong>und</strong> Hybridzuchtschweine in Bayern w. V.<br />
Haydnstraße 11 80336 München Telefon +49 89 544 141 -0 Telefax +49 89 530 943 2 EMail poststelle@egzh-bayern.de www. egzh-bayern .de