Die Herrschaft Pöhlberg - geschichte-ana.de

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1) Albrecht II. († 23. Aug. 1270) Albrecht III., Dietrich II., Heinrich III., Herr von Zinnberg. Herr von Rochsburg. Domherr zu Naumburg. s. unter 2a. s. unter 2b. († um 1303) 2a) Albrecht III. († 9. Mai 1282) Heinrich IV. Dietrich III. Heinrich V. († Jan. 1291) († nach 1301) († nach 1292, vor 1296) improles. improles. Albrecht V. NB. Damit erlischt die Z i n n b e r g e r Linie. († 1291/2?) 2b) Dietrich II. († 24. Febr. 1301) Dietrich IV., Albrecht IV. Deutschordens-Hochmeister († 1. Hälfte 1329) († 6. Okt. 1341) NB. Der Letzte seines Stammes. Elisabeth oo Otto I., Burggraf von Leisnig. Aus diesen vorstehenden drei Uebersichten ergiebt sich, daß nach dem Tode Albrechts III. seine drei Söhne, d. h. die Zinnberger Linie, nach einem Schlosse sw. von Penig benannt, die Herrschaft Pöhlberg übernahmen. Von ihnen starb zuerst Heinrich IV., der sich am Überfall der Buchschen Besitzungen beteiligt hatte, mit ihm sein Posthumus, und sodann Heinrich V., sodaß 1296 als alleiniger Grundherr Dietrich III. verblieb. Da nun derselbe am 30. Mai 1299 seinen Vettern von der Rochsburger Linie, Dietrich IV. und Albrecht IV., seine sämtlichen Reichslehen in Meißen und Pleißen überließ, 25 und unter diesen, welche auf Albrechts IV. Schwiegersohn (s. o.) übergingen, sich nachweislich die Herrschaft Pöhlberg nicht befindet, so muß sich demzufolge ihrer Dietrich III. bereits vor 1299 entäußert haben. Wahrscheinlich geschah dies nach dem Absterben seines jüngsten Bruders. Es ist uns bekannt, daß der deutsche König Adolf von Nassau im J. 1296 mit König Wenzel II. von Böhmen in Grünhain eine Zusammenkunft hatte, 26 und hierbei wird der Altenburger Burggraf die Herrschaft Pöhlberg, die ja ein Reichslehen war, vor dem Reichsoberhaupte für den Meißner Burggrafen, M e i n h e r III., einen warmen Anhänger desselben, aufgelassen haben. Dieser Dynast war übrigens finanziell in guten Verhältnissen; unter seinen Schuldnern treffen wir Adolf selbst und den Markgrafen Friedrich den Gebissenen an. 27 25 Löbe, a. a. O. S. 280 1 . 26 Franz, a. a. O. S. 9 13 . 27 Märcker, a. a. O. S. 434. (Urk. Nr. 34); S. 436. (Urk. Nr. 35). 10

Er erwarb für sich und sein Geschlecht am Ausgange des 13. Jahrhunderts die an seine Grafschaft Hartenstein stoßende Landschaft, welche dasselbe über 100 Jahre festgehalten hat, bis sie der Urenkel verschleuderte. Die Reihe der bis auf diesen herabgehenden Besitzer aus meinheringischen Stamme läßt sich wiederum genealogisch folgendermaßen veranschaulichen: 28 Meinher III. († 30. Aug. 1308) Hermann III. Meinher IV. Albert († Okt. 1336) († zw. 13. Nov. 1355 (zuletzt erwähnt und 30. März 1356) 21. Okt. 1319) improles improles Meinher V. Hermann IV. Berthold († letztes Viertel († zw. 18. Dez. 1348 (im Mitbesitz bis zur des J. 1386) und 9. März 1351) Erbteilung 1381) improles Heinrich I. NB. Er verpfändet 7. März 1411 die Besitzung. Im übrigen würde damit auch ein Licht auf die Art und Weise, wie Hermannsdorf von der Herrschaft Pöhlberg abkam, fallen. Die burggräflichen Gebrüder, Hermann III., Meinher IV. und Albert, haben nach dem Tode ihrer Mutter Sophia das Kloster Altzelle am 19. Oktober 1317 freigebig bedacht, wo selbst sie begraben lag. Man hat nach dem Begräbnisorte des Burggrafen Meinher III. gefragt. Da er weder zu Altzelle, wie seine Gemahlin, noch im Dome zu Meißen bestattet ist, so bleibt kein anderer übrig als das von seinem Vater Merinher II. gestiftete und reich dotierte, auch von ihm selber beschenkte und unterstützte Kloster Grünhain. Selbstverständlich haben seine Söhne bei seinem Hinscheiden voll Pietät dasselbe bedacht, um dem Seelenheile des Vaters förderlich zu sein. Unter den Zuwendungen, die sie machten, muß sich neben Zwönitz, welches damals ein Dorf war, auch Hermannsdorf befunden haben. Keine anderen Orte als diese zwei blieben neben all den Grünhainer Klosterdörfern im Erzgebirge, deren Art und Weise, wie sie erworben wurden, uns dokumentarisch bekannt ist, übrig. Denn sie sind die beiden einzigen, bei denen wir dazu uns außerstande sehen. Unser Vorschlag aber klärt die Ungewißheit in der gefälligsten Art: im Herbst des Jahres 1308 kam Hermannsdorf behufs Stiftung eines Anniversariums für Burggraf Meinher III. von Meißen von der Herrschaft Pöhlberg, welche derselbe seinem Hause erwarb, ab. Wenn wir auch das Jahr des Anfalls jenes Territoriums an die Meinheringer ermittelt haben, lassen sich immerhin noch einige Fragen aufwerfen, jedoch nicht eine jede von ihnen befriedigend lösen, weil dazu die ausreichenden Mittel fehlen. Sie lassen sich also formulieren: 28 a. a. O. S. 68 16 . 69 2 . 72 7 . 74 11 . 79. 80 17 18. 85. 502. (Urk. Nr. 104.) 11

1) Albrecht II. († 23. Aug. 1270)<br />

Albrecht III., <strong>Die</strong>trich II., Heinrich III.,<br />

Herr von Zinnberg. Herr von Rochsburg. Domherr zu Naumburg.<br />

s. unter 2a. s. unter 2b. († um 1303)<br />

2a) Albrecht III. († 9. Mai 1282)<br />

Heinrich IV. <strong>Die</strong>trich III. Heinrich V.<br />

(† Jan. 1291) († nach 1301) († nach 1292, vor 1296)<br />

improles. improles.<br />

Albrecht V. NB. Damit erlischt die Z i n n b e r g e r Linie.<br />

(† 1291/2?)<br />

2b) <strong>Die</strong>trich II. († 24. Febr. 1301)<br />

<strong>Die</strong>trich IV., Albrecht IV.<br />

Deutschor<strong>de</strong>ns-Hochmeister († 1. Hälfte 1329)<br />

(† 6. Okt. 1341)<br />

NB. Der Letzte seines Stammes. Elisabeth<br />

oo Otto I., Burggraf von Leisnig.<br />

Aus diesen vorstehen<strong>de</strong>n drei Uebersichten ergiebt sich, daß nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> Albrechts<br />

III. seine drei Söhne, d. h. die Zinnberger Linie, nach einem Schlosse sw. von<br />

Penig benannt, die <strong>Herrschaft</strong> <strong>Pöhlberg</strong> übernahmen. Von ihnen starb zuerst Heinrich<br />

IV., <strong>de</strong>r sich am Überfall <strong>de</strong>r Buchschen Besitzungen beteiligt hatte, mit ihm sein<br />

Posthumus, und sodann Heinrich V., sodaß 1296 als alleiniger Grundherr <strong>Die</strong>trich III.<br />

verblieb. Da nun <strong>de</strong>rselbe am 30. Mai 1299 seinen Vettern von <strong>de</strong>r Rochsburger Linie,<br />

<strong>Die</strong>trich IV. und Albrecht IV., seine sämtlichen Reichslehen in Meißen und Pleißen<br />

überließ, 25 und unter diesen, welche auf Albrechts IV. Schwiegersohn (s. o.) übergingen,<br />

sich nachweislich die <strong>Herrschaft</strong> <strong>Pöhlberg</strong> nicht befin<strong>de</strong>t, so muß sich <strong>de</strong>mzufolge<br />

ihrer <strong>Die</strong>trich III. bereits vor 1299 entäußert haben. Wahrscheinlich geschah dies<br />

nach <strong>de</strong>m Absterben seines jüngsten Bru<strong>de</strong>rs. Es ist uns bekannt, daß <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche<br />

König Adolf von Nassau im J. 1296 mit König Wenzel II. von Böhmen in Grünhain<br />

eine Zusammenkunft hatte, 26 und hierbei wird <strong>de</strong>r Altenburger Burggraf die <strong>Herrschaft</strong><br />

<strong>Pöhlberg</strong>, die ja ein Reichslehen war, vor <strong>de</strong>m Reichsoberhaupte für <strong>de</strong>n Meißner<br />

Burggrafen, M e i n h e r III., einen warmen Anhänger <strong>de</strong>sselben, aufgelassen<br />

haben. <strong>Die</strong>ser Dynast war übrigens finanziell in guten Verhältnissen; unter seinen<br />

Schuldnern treffen wir Adolf selbst und <strong>de</strong>n Markgrafen Friedrich <strong>de</strong>n Gebissenen<br />

an. 27<br />

25 Löbe, a. a. O. S. 280 1 .<br />

26 Franz, a. a. O. S. 9 13 .<br />

27 Märcker, a. a. O. S. 434. (Urk. Nr. 34); S. 436. (Urk. Nr. 35).<br />

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