Volltext Prokla 26
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kill - die politischen fUr eine autoritare, aber deswegen nicht notwendig<br />
rechtsradikale (56), schaffen, die sich auch gegen den Willen der Betroffenen,<br />
wohl auf folgende Probleme konzentriert haben dilrfte: Reallohnsenkung,<br />
verstarkte betriebliche Rationalisiemng bei bewuj),ter Hinnahme hoher Arbeitslosenziffern<br />
und Vermindemng def staatlichen Sozialquote bei gleichbleibenden oder vermehrten<br />
verwertungsbezogenen Stmkturinvestitionen. Als Gmndlagen fUr<br />
eine Krisenstrategie kamen zur def Macht<br />
def Gewerkschaften (57) und vermehrte juristische und politische Repressionen gegen<br />
auBerpariamentarische Aktionen einerseits sowie sozialistische Theorie und Praxis<br />
andererseits in Frage. Mit einem Verbot sozialistischer bzw. kommunistischer Or<br />
,,,au',",w.H, Druckerzeugnisse sowie mit verscharfter Bemfsverbotspolitik mtifl.te<br />
dann ebenso gerechnet werden wie mit einer Beendigung def Entspannungspolitik<br />
einer Neuauflage des "Kalten Kriegs" in Europa. Ein alter Traum von Franz Josef<br />
StrauB wfude wahr: Die Bundesrepublik konnte ModeUfaU fUr West-Europa werden.<br />
Ais aber im Dezember letzten Jahres- scheinbar gegen den Willen des CSU-Vorsitzenden<br />
- die Fraktionsgemeinschaft zwischen beiden Unionsparteien erneuert<br />
wurde, schien die Strau£-Strategie gescheitert. Dies war aber nicht der Fan, auch<br />
wenn seine Vorgehensweise zuruckgewiesen worden ist. Denn das putschartige<br />
Vorpreschen ohne ausreichende Riickendeckung von der eigenen Partei und vom<br />
rechten CDU-Fltigel zwang die CDU insgesamt zu Solidaritatsbekundungen fUr ihren<br />
Parteivorsitzenden Kohl und pervertierte die Auseinandersetzungen zwischen Sozialkonservativen<br />
und Reaktionarkonservativen zu einer Auseinandersetzung zwischen<br />
beiden Parteivorsitzenden. StrauB konnte dann ein taktisches Ruckzugsgefecht einleiten,<br />
doch die inhaltlichen Voraussetzungen fur eine hartere Opposition<br />
56 Eine rechtsradikale Programmatik wurde die soziale Basis der Volksfront von reehts zu<br />
weit einsehranken. In einem Spiegel-Gesprach erklarte Dregger, er halte es fUr sehr wichtig,<br />
"da11 die politische Position de! CDU als Volkspartei mit ihren drei Elementen, dem christlich-sozialen,<br />
dem liberalen und dem konservativen, unveriindert bleibt". Vgl. Del Spiegel,<br />
Nr. 50 v. 6. Dezember 1976.<br />
57 Erste Uberlegungen dazu wurden in der CDU schon verOffentlicht. Elne Grundsatzkommission<br />
des CDU-Landesverbandes Schleswig-Holstein VO!, Art. 9 GG wie folgt zu<br />
ergiinzen: "Soweit Verbande und andere bei Tatigkeit in den Bereich<br />
wesentlicher offentlicher Interessen hineinwirken, sie verpflichtet, zugleich das Wohl<br />
der Allgemeinheit zu beachten. Das Niihere , Begriindung fUr diesen<br />
Vorschlag: ,,1m Zeichen eines riickliiufigen konnen sieh die Interessen-<br />
und weiter verschiiIfen. 1m Kern es urn folgendes: So<br />
wie es einst war, yom privaten Macht einer sozialen<br />
Bindung zu so ist es<br />
lieher Interessen WI Riieksiehtnahme zu verpfijlch1ten.<br />
gilt insbesondere auch flir die Tarifpartner, die Unternehmensverbande<br />
ten. Es 1st in def Wissenschaft unbestritten, daJ1 volkswirtschaftlich unverantwortliche<br />
Aktivitiiten und def groBen Verbiinde und Vereinigungen zu Lasten<br />
gehen mussen." Naeh: Grundsatzkommission des<br />
CDU-Grundsatzkommission wiinscht weitere<br />
offene Diskussion tiber der Verbande, Pressemitteilung, Kiel, den 17,<br />
Oktober 1975, S. 1 f.<br />
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