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Das Nürnberger Schwein oder: Wohnungsbau ... - Kunstlexikon Saar

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Fritz Schmoll gen. Eisenwerrth, <strong>Das</strong> <strong>Nürnberger</strong> <strong>Schwein</strong>, Beitrag zur Festschrift J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, 2005, S. 4 / 24<br />

Abb. 3: C. W. Hoffmann, Typengrundriss für viergeschossige Zweispänner der Berliner gemeinnützigen<br />

Baugesellschaft (Quelle: StA Münster, Oberpräsidium Nr. 2512)<br />

Einige Jahre später führte die Initiative des <strong>Nürnberger</strong> Bürgermeisters von Waechter schließlich<br />

doch zur Gründung einer Baugesellschaft: 1862 wurde die „<strong>Nürnberger</strong> Wohnungsverein<br />

Actiengesellschaft“ gegründet. Gründungsmitglieder waren <strong>Nürnberger</strong> Unternehmer. Man<br />

ging die Sache systematisch an: Informationen über ähnliche Gründungen <strong>oder</strong> Initiativen aus<br />

Chemnitz, Dresden, Wien, Frankfurt und Berlin wurden gesammelt, im „<strong>Nürnberger</strong> Kurier“<br />

erschien eine sechsteilige Artikelserie „Die Wohnungsfrage“, aus der auch hervorgeht, dass<br />

die Berliner Gemeinnützige Baugesellschaft (gegründet 1847), das vom Prinzen Albert initiierte<br />

und finanzierte Modellhaus auf der Weltausstellung in London 1851 4 und die Cité Ouvrière<br />

in Mulhouse (Elsaß) den <strong>Nürnberger</strong> Gründern bekannt waren – das bedeutet: man bezog<br />

alle um 1860 verfügbaren, wichtigen praktischen Erfahrungen, Versuche und Gedanken<br />

zum Arbeiterwohnungsbau in die eigenen Überlegungen ein. 5<br />

Die Gesellschaft setzte in ihren Statuten die Gewinnausschüttung („Verzinsung des Actienkapitals“)<br />

auf 4% fest, bei günstiger Geschäftsentwicklung sollte die Ausschüttung auf bis zu<br />

5% angehoben werden können, aber nicht darüber hinaus. Eine Rücklage („Reservefonds“)<br />

4 <strong>Das</strong> Musterhaus des Prinzen Albert war auf der Grundlage von Musterentwürfen des Architekten Henry Roberts<br />

für die Londoner Weltausstellung 1851 errichtet worden (ders: H. R. H. Model Houses for Families, London<br />

1851); die Übersetzung der Publikation besorgte C. F. Busse als „Ausgeführte Familienhäuser für die Arbeitenden<br />

Klassen, Heft 1, Berlin 1852 (weitere Hefte folgten nicht)<br />

5 Stadtarchiv Nürnberg, Rep. E 6, Verein 201, Band 1; vgl. auch: Fritz Schmoll; Wohnungsnot und Wohnungsreform<br />

in Deutschland; Diss. Stuttgart 1979, S. 456 ff

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