Projektstudie kreative Raumpioniere am Mehringplatz - URBANITAS ...

Projektstudie kreative Raumpioniere am Mehringplatz - URBANITAS ... Projektstudie kreative Raumpioniere am Mehringplatz - URBANITAS ...

25.01.2013 Aufrufe

14 Sargfabrik Wien (www.sargfabrik.at) Die Sargfabrik ist ein o�enes Kultur- und Mehrgenerationenhaus welches als Genossenschaft von Nachbarn, Nutzern und Experten konzipiert, umgesetzt und betrieben wird. Das Beispiel zeigt, dass „kulturelle Attraktionen“, die hohe Investitionskosten mit sich bringen, gemeinschaftlich und ohne die ö�entliche Hand umgesetzt werden können. ExRotaprint Berlin (www.exrotaprint.de) Das ExRotaprint ist ein Standort für Arbeit, Kunst, Soziales an dem Gewerbebetriebe, soziale Einrichtungen und Kreative arbeiten. Das Neben- und Miteinander wird als Abbild der Lebensumstände im Wedding und seiner Potenziale verstanden. ExRotaprint scha�t lokale Angebote und bietet Möglichkeiten für junge Unternehmen. Neukölln: Leerstandsmanagement + Vernetzung (www.coopolis.de) Im Neukölln wurden zahlreiche Maßnahmen zur Ansiedlung von Kreativunternehmen und Netzwerkbildung durchgeführt. Durch persönliche Ansprache werden Unternehmen in Gewerberäumen angesiedelt. Durch Tre�en, Know-How-Austausch, Fach-Workshops, eine Webpräsenz werden Unternehmen vernetzt und professionalisiert. Design-Meile der DEGEWO Berlin Wedding (www.weddingdress6.de) Seit 2002 �ndet das von der DEGEWO initiierte Modeevent Wedding Dress in der Brunnenstraße statt. Zahlreiche Modescha�ende stellen in ehemals leerstehenden Geschäften ihre Produkte aus. Auch wenn der Plan gescheitert ist, durch Zwischen- nutzungen einem Outletcenter den Weg zu ebnen, werden positive Imagee�ekte erzielt. Supermarkt, Berlin Wedding (www.supermarkt-berlin.net) Der zu einem multifunktionalen Veranstaltungsraum umfunktionierte Supermarkt und dazu gehörige Studios bilden eine Infrastruktur für Freiberu�er, Künstler und Start-Ups. Mit dem von der DEGEWO unterstützten Projekt wird das Mode-Pro�l des Pionierstandortes Brunnenstraße in Richtung eines vielseitigen Kreativstandortes erweitert. ONETHOUSANDSQUARE, Norwegen (www.onethousandsquare.org) Nachbarn und Interessierte aus aller Welt nehmen 1 ½ Jahren an einem interaktiven Prozess zum Entwerfen der neuen Nutzung und Gestaltung des zentralen Platzes der Kleinstadt Hammarund teil. Dieser Werkstattprozess �ndet physisch auf dem Platz statt und zugleich digital im Internet. Er ist im Sinne des Open Source-Ansatzes weltweit zugänglich. kunstreuter, Berlin (www.kunstreuter.de) Der kunstreuter ist eine Initiative der Kulturakteure aus dem Reuterkiez, in Berlin-Neukölln. Das Netzwerk ist als Verein oganisiert und fördert den lokalen Zusammenhalt von Kreativen und Künstlern. Es wird vom Quartiersmanagement organisatorisch und �nanziell begleitet. Die Entstehung geht u.a. auf die Quartiersratsgremien vor Ort zurück. Wedding Kulturfestival (www. weddingkulturfestival.com) Anliegen des Festivals ist es, das Quartier Pankstraße kulturell zu aktivieren und zu re�ektieren. Die Grenzen zwischen Kunst, Soziokultur, Unterhaltungsevents und der Besichtigung von Lebenswelten werden verwischt. Das Festival ist eine Plattform für künstlerische und soziokulturelle Projekte, Initiativen und Einzelpersonen. Soho in Ottarkring, Wien (www.sohoinottakring.at) Das Kunstfestival gibt jedes Jahr ein gesellschaftliches Thema vor, welches einen neuen Blick auf die Entwicklung des Brunnenviertels wirft. Das Festival gibt künstlerischen, sozialen, stadtplanerischen und wirtschaftlichen Themen und Zielsetzungen eine gemeinsame Plattform. Formate sind Gruppenausstellung, Workshops und Diskussionen.

Projektstudie kreative Raumpioniere am Mehringplatz Kultur und Kreativität als Entwicklungsstrategie Nicht erst seit dem „Bilbau-E�ekt“ wissen Städte und Kommunen, dass von kulturelle und kreativwirtschaftlichen Attraktionen Entwicklungsschübe ausgehen können. Es können mehrere Ansätze der Entwicklung durch Kultur und Kreativität unterschieden werden: Kulturelle Attraktionen Die „Implantierung“ kultureller Attraktionen (z.B. Museum, Bibliothek, Kulturzentrum) in ein Quartier kann einen Imagewandel und eine Zunahme an Kaufkraft bewirken. Diese Strategie bedarf einer hohen Startinvestition, die sich jedoch lohnt, da in Folge der kulturellen Belebung des Ortes hochwertige Gewerbe nachziehen. Kreative Raumpioniere und Culturepreneure Durch die Besiedelung eines Gebietes mit „kreativen Raumpionieren“ bzw. “Culturepreneuren” kann eine Belebung und soziale Durchmischung angestoßen werden. Die Angebote der Kreativen richten sich im Idealfall an Einheimische und an Besucher. Raumvermittlung und der Aufbau von Netzwerken bedürfen einer Anschub�nanzierung. Empowerment und „Urban Social Design“ Durch kreative Partizipations- und Bildungsstrategien, z.B. des „Urban Social Designs“, kann die Identi�kation mit dem Wandel eines Quartiers gefördert werden. Die Gestaltung und Nutzung des ö�entlichen Raums kann als Serie kultureller und kreativer Events inszeniert werden die verschiedenste Gruppen ansprechen. Entwicklung durch Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital “Soziales und kulturelles Kapital“ bezeichnen das Vorhandensein von Vertrauens- und Kooperationsbeziehungen von Menschen an einem Ort. Während „sozial“ für Teilhabe und wechselseitige Unterstützungsstrukturen steht, sind mit kulturellem Kapital geteilte Werte und (neue) Traditionen gemeint. Der Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital ermöglicht die Teilhabe aller Menschen an sozialräumlichen Entwicklungsprozessen. Entwicklung durch Branchen-Cluster und kulturelle Inszenierungen Der Aufbau von professionellen Netzwerken gewinnt in der Praxis der Wirtschaftsförderung an Bedeutung. Werden Branchen-Cluster oder Netzwerke an einem bestimmten Ort etabliert, so wird dieser Ort für die Kunden und weitere Unternehmen der Banche attraktiv. Oft wird ein Clusteraufbau mit kulturellen und kreativen Inszenierungen verbunden, die sich an eine breites Publikum wenden. Ziel ist es den Standort und die Netzwerkmitglieder bekannt zu machen (siehe Beispiel Design Meile, kunstreuter S.14). > In besonderen Fällen gelingt es kulturelle Attraktionen im Verbund mit „kreativen Raumpionieren“ und „Urban Social Design-Strategien“ zu etablieren und zu betreiben (siehe Beispiele S. 14). Erfolgskriterien: Dialog, Nutzungsvielfalt, Prozesso�enheit Entscheidend für den Erfolg von Entwicklung durch Kultur und Kreativität ist es, einen Entwicklungsprozesse zu ermöglichen, der das Engagement von Einzelakteuren im Dialog mit dem jeweiligen Umfeld ermöglicht. Es sollte darauf hingearbeitet werden, dass kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzungen in eine “normale Nutzungsvielfalt ” eingebettet sind, bzw. diese mittelfristig hervorrufen. Die Strategie der Ansiedlung sollte, in Bezug auf die Geschwindigkeit der Ansiedlung und das entgültige Standortpro�l, als o�ener Prozess angelegt sein. Denn nur so können sich individuelles Engagement, Dialog und eine zum Standort passende Nutzungsvielfalt entfalten. 15

<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Kultur und Kreativität als Entwicklungsstrategie<br />

Nicht erst seit dem „Bilbau-E�ekt“ wissen Städte und Kommunen, dass von kulturelle und<br />

kreativwirtschaftlichen Attraktionen Entwicklungsschübe ausgehen können. Es können<br />

mehrere Ansätze der Entwicklung durch Kultur und Kreativität unterschieden werden:<br />

Kulturelle Attraktionen<br />

Die „Implantierung“ kultureller Attraktionen (z.B. Museum, Bibliothek, Kulturzentrum) in ein<br />

Quartier kann einen Imagewandel und eine Zunahme an Kaufkraft bewirken. Diese<br />

Strategie bedarf einer hohen Startinvestition, die sich jedoch lohnt, da in Folge der<br />

kulturellen Belebung des Ortes hochwertige Gewerbe nachziehen.<br />

Kreative <strong>Raumpioniere</strong> und Culturepreneure<br />

Durch die Besiedelung eines Gebietes mit „<strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n“ bzw.<br />

“Culturepreneuren” kann eine Belebung und soziale Durchmischung angestoßen werden.<br />

Die Angebote der Kreativen richten sich im Idealfall an Einheimische und an Besucher.<br />

Raumvermittlung und der Aufbau von Netzwerken bedürfen einer Anschub�nanzierung.<br />

Empowerment und „Urban Social Design“<br />

Durch <strong>kreative</strong> Partizipations- und Bildungsstrategien, z.B. des „Urban Social Designs“, kann<br />

die Identi�kation mit dem Wandel eines Quartiers gefördert werden. Die Gestaltung und<br />

Nutzung des ö�entlichen Raums kann als Serie kultureller und <strong>kreative</strong>r Events inszeniert<br />

werden die verschiedenste Gruppen ansprechen.<br />

Entwicklung durch Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital<br />

“Soziales und kulturelles Kapital“ bezeichnen das Vorhandensein von Vertrauens- und<br />

Kooperationsbeziehungen von Menschen an einem Ort. Während „sozial“ für Teilhabe und<br />

wechselseitige Unterstützungsstrukturen steht, sind mit kulturellem Kapital geteilte Werte<br />

und (neue) Traditionen gemeint. Der Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital<br />

ermöglicht die Teilhabe aller Menschen an sozialräumlichen Entwicklungsprozessen.<br />

Entwicklung durch Branchen-Cluster und kulturelle Inszenierungen<br />

Der Aufbau von professionellen Netzwerken gewinnt in der Praxis der Wirtschaftsförderung<br />

an Bedeutung. Werden Branchen-Cluster oder Netzwerke an einem bestimmten Ort<br />

etabliert, so wird dieser Ort für die Kunden und weitere Unternehmen der Banche attraktiv.<br />

Oft wird ein Clusteraufbau mit kulturellen und <strong>kreative</strong>n Inszenierungen verbunden, die<br />

sich an eine breites Publikum wenden. Ziel ist es den Standort und die Netzwerkmitglieder<br />

bekannt zu machen (siehe Beispiel Design Meile, kunstreuter S.14).<br />

> In besonderen Fällen gelingt es kulturelle Attraktionen im Verbund mit<br />

„<strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n“ und „Urban Social Design-Strategien“ zu etablieren<br />

und zu betreiben (siehe Beispiele S. 14).<br />

Erfolgskriterien: Dialog, Nutzungsvielfalt, Prozesso�enheit<br />

Entscheidend für den Erfolg von Entwicklung durch Kultur und Kreativität ist es, einen<br />

Entwicklungsprozesse zu ermöglichen, der das Engagement von Einzelakteuren im Dialog<br />

mit dem jeweiligen Umfeld ermöglicht. Es sollte darauf hingearbeitet werden, dass<br />

kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzungen in eine “normale Nutzungsvielfalt ”<br />

eingebettet sind, bzw. diese mittelfristig hervorrufen. Die Strategie der Ansiedlung sollte, in<br />

Bezug auf die Geschwindigkeit der Ansiedlung und das entgültige Standortpro�l, als<br />

o�ener Prozess angelegt sein. Denn nur so können sich individuelles Engagement, Dialog<br />

und eine zum Standort passende Nutzungsvielfalt entfalten.<br />

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