WUT-Magazin 3-08.indd - wortundtat
WUT-Magazin 3-08.indd - wortundtat
WUT-Magazin 3-08.indd - wortundtat
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
�������<br />
�<br />
Neues College zur Lehrerausbildung<br />
In KIUMA wurde ein weiterer Grundstein für die Zukunft gelegt<br />
Auch diese Schüler<br />
haben die Chance<br />
später einmal, das neue<br />
Teachers Training College<br />
zu besuchen.<br />
�������������������<br />
Im Juni 2008 legte der Gründer von „<strong>wortundtat</strong>“,<br />
Dr. Heinz-Horst Deichmann, zusammen mit dem<br />
tansanischen Minister für Erziehung und Ausbildung,<br />
Jumanne Maghembe, in einem feierlichen<br />
Akt den Grundstein für ein Lehrer-Ausbildungszentrum<br />
im KIUMA. Zum Gedenken an<br />
Ruth Deichmann, der im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
Frau des „<strong>wortundtat</strong>“-Gründers, trägt<br />
das College ihren Namen. Einen Tag später empfing<br />
der Premierminister Tansanias, Mizengo<br />
Pinda, Dr. Deichmann und seine Delegation zur<br />
weiteren Besprechung dieses gemeinsamen Vorhabens<br />
von „<strong>wortundtat</strong>“ und dem tansanischen<br />
Staat an seinem Regierungssitz in Dodoma.<br />
Die tansanische Regierung beteiligt sich u. a.<br />
mit dem Bau einiger Gebäude sowie durch Bereitstellung<br />
von lokalen Baumaterialien an der<br />
Realisierung des Projekts. Nach Fertigstellung<br />
des Colleges sorgt sie vor allem für die Entsendung<br />
und Finanzierung des Lehrpersonals.<br />
„<strong>wortundtat</strong>“ hat zugesagt, den „Löwenanteil“<br />
der Gesamtkosten dieses neuen KIUMA-Projekts<br />
zu übernehmen. Projektleiter Dr. Fred Heimbach<br />
berichtet über die Hintergründe dieses neuen<br />
Vorhabens:<br />
Tunduru,<br />
eines der rückständigsten Gebiete Tansanias<br />
In zwei Gebieten Südtansanias, im Osten an der<br />
Küste und im Westen am Njassa-See, hat in den<br />
letzten zwei Jahrzehnten eine schwache wirt-<br />
schaftliche Entwicklung stattgefunden. Beide<br />
Gebiete sind mit Daressalaam, dem wichtigsten<br />
Wirtschaftszentrum des Landes, über geteerte<br />
Straßen verbunden. Dazwischen liegt isoliert<br />
und abgeschieden, das nur über eine Sandpiste<br />
zugängliche Zentralgebiet im Süden Tansanias.<br />
Das Prokopfeinkommen beträgt dort etwa 0,14 �<br />
täglich. Der Boden ist mager und wenig fruchtbar.<br />
Es regnet nur vier Monate im Jahr. Die<br />
ungeteerte Straße ist auch in der Trockenzeit in<br />
einem schlechten Zustand. In der Regenzeit ist<br />
sie – wenn überhaupt – nur mit einem Geländewagen<br />
passierbar. Landwirtschaftliche Hilfsmittel<br />
sind aufgrund der langen Transportwege<br />
und der schlechten Straßenverhältnisse für die<br />
Bauern unerschwinglich. Tunduru ist daher<br />
eines der rückständigsten Gebiete Tansanias.<br />
In den 118 Dörfern leben etwa 300 000 Menschen<br />
auf einer Fläche etwa halb so groß wie<br />
die Niederlande.<br />
Zu wenig Schulen und fehlende Motivation<br />
Auch das Bildungsniveau Südtansanias ist im<br />
Vergleich zum übrigen Land niedrig. Im Tunduru-Distrikt<br />
und seiner näheren Umgebung<br />
ist die Lage besonders schlecht. Seit alters her<br />
lehnen die Menschen hier Schulen ab, weil sie<br />
fürchten, dass ihre Kinder durch den Unterricht<br />
vom Islam abfallen könnten. Missionsschulen,<br />
aber auch die der Kolonialregierungen, wurden<br />
von der Bevölkerung und ihren Sultanen nicht<br />
akzeptiert und mancherorts abgebrannt. Als die