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WUT-Magazin 3-08.indd - wortundtat

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Ein strahlender Kirchturm<br />

Eindrücke aus KIUMA, von Silke Janssen<br />

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Zwei Stunden braucht die Propellermaschine<br />

von der tansanischen Hafenstadt<br />

Daressalaam nach KIUMA. Zwei<br />

Stunden wie auf einer Huckelpiste, nur ohne<br />

festen Boden. Unter uns die unbewohnte Steppe<br />

Tansanias. Beigefarbige ausgetrocknete Flussbetten<br />

zerschneiden das Rotgrün der Buschlandschaft.<br />

Plötzlich taucht das Dorf Matemanga auf,<br />

ein Durcheinander von Dächern aus Schilfgras.<br />

Nur ein paar Kilometer weiter große Gebäude<br />

mit Wellblech dächern. Ein weißer Kirchturm<br />

überragt in der Mittagssonne die Siedlung. Das<br />

muss KIUMA sein. Wir sind da.<br />

Die Landung auf der Piste ist genauso holprig<br />

wie der Flug. Aber der Empfang lenkt schnell<br />

vom flau gewordenen Magen ab: Alle sind<br />

gekommen, um uns zu begrüßen, es müssen<br />

mehrere Hundert Menschen sein. Lehrer, Schüler,<br />

Patienten, Mediziner, Krankenpfleger und -pflegerinnen,<br />

Auszubildende, Handwerker, Mitarbeiter<br />

des Landwirtschaftszentrums und<br />

viele, viele Kinder. Erst jetzt wird mir bewusst,<br />

wie groß KIUMA ist und wie viele Menschen<br />

davon im südlichen, unterentwickelten Tansania<br />

profitieren.<br />

Eine Woche lang werde ich von der Fröhlichkeit<br />

der Menschen dort mitgerissen. Als von der<br />

Zivilisation verwöhnte Europäerin kann ich das<br />

schwer verstehen und muss mir immer wieder<br />

sagen, dass die Lebensumstände für die Menschen<br />

dort normal sind. Dabei leben sie in einem<br />

Gebiet, das vom Rest der Welt abgeschnitten zu<br />

sein scheint. Die „Straße des Südens“, die Hauptverkehrsader,<br />

ist nichts anderes als ein schlecht<br />

befestigter, breiter, sandiger Weg mit Schlaglöchern.<br />

Die Frauen müssen kilometerweit zur<br />

nächsten Wasserstelle laufen und vielen fällt es<br />

schwer, das Wasser in großen Gefäßen auf dem<br />

Kopf nach Hause zu tragen. Die Hütten werden<br />

abends von Petroleumlampen erleuchtet,<br />

denn Strom gibt es dort nicht. Gekocht wird auf<br />

offenem Feuer, jeder baut nur das für sich an,<br />

was er und seine Familie benötigen. Wer reich<br />

ist, hat ein Fahrrad. Wer ärztliche Hilfe benötigt,<br />

muss den zum Teil weiten Weg nach KIUMA auf<br />

Täglich treffen sich die KIUMA-Bewohner zur Andacht,<br />

bzw. zum Gottesdienst.

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