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Fassadenwerkstoffe im Wechsel aus Glas, Holz und Metall

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FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

<strong>Fassadenwerkstoffe</strong> <strong>im</strong> <strong>Wechsel</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Glas</strong>, <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Metall</strong><br />

Im Rahmen der Erweiterung der<br />

Staatlichen Realschule Regen<br />

forderten die Planer ein erkannbar<br />

gleiches Verglasungssystem für alle<br />

Bereiche des Neub<strong>aus</strong>. Hierbei war zu<br />

berücksichtigen, dass die Anforderungen<br />

stark wechselnd waren. So<br />

galt es, hohe statisch stark belastete<br />

Verglasungen in Stahl <strong>und</strong> eine<br />

Vielzahl an raumhohen Verglasungen<br />

in <strong>Holz</strong> <strong>aus</strong>zuführen <strong>und</strong> dabei<br />

gestalterisch eine Einheit zu finden.<br />

18<br />

Ansicht der Klassenz<strong>im</strong>mererweiterung von der Hofseite<br />

Flexibilität, gestalterisch nicht aufdringliches<br />

Design <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit waren<br />

die maßgeblichen Entscheidungskriterien<br />

bei der Wahl des Verglasungssystems.<br />

STABA Wuppermann Fassadensysteme<br />

kombinieren bedingungslos die<br />

Werkstoffe <strong>Glas</strong>, Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>. Frei von Produktionszwängen<br />

wird technisches Know-how<br />

umgesetzt in anspruchsvolle Architektur.<br />

Modernste Technologien werden angewandt<br />

um z. B. Stahlprofile zu entwickeln,<br />

die höchsten Ansprüchen an Architektur,<br />

Verarbeitung, Stabilität <strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeit gerecht werden.<br />

Gleichgültig ob es sich um die hohen<br />

Eingangsfassaden mit den Anforderungen<br />

an Transparenz <strong>und</strong> Stabilität handelt<br />

oder um <strong>Holz</strong>-<strong>Glas</strong>fassaden <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mertrakt.<br />

Das Verglasungssystem<br />

von STABA Wuppermann ist durchgängig<br />

einsetzbar.<br />

Der Architekt spricht von einer zeitgemäßen<br />

Architektursprache die den<br />

Außenbereich mit einbezieht. Die eingesetzten<br />

Werkstoffe in der Außenhülle,<br />

sprich Fassade, sind Teil der bewussten<br />

Verschmelzung von innen <strong>und</strong> außen.<br />

Transparente Architektur, die eingeht auf<br />

die Belange des Benutzers <strong>und</strong> des Betrachters.<br />

Einsicht, Aussicht <strong>und</strong> Nutzbarkeit<br />

unterstützt durch Produkte <strong>aus</strong><br />

dem H<strong>aus</strong>e STABA Wuppermann.<br />

Betrachtet man den vielfältigen Einsatz<br />

von <strong>Glas</strong> am Neubau der Realschule<br />

Regen, so fallen dem Betrachter eine<br />

Vielzahl interessanter Details auf. Hohe<br />

Eingangsfassaden mit verglasten Ecken,<br />

Lamellenfenster, Verspiegelungen, Verblendungen<br />

wurden hervorragend platziert.<br />

Die Verglasungen wechseln sich mit <strong>Fassadenwerkstoffe</strong>n<br />

<strong>aus</strong> <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> <strong>Metall</strong><br />

ab, Sonnenschutzmaßnahmen werden<br />

Teil des architektonischen Gesamt<strong>aus</strong>druckes.<br />

<strong>Wechsel</strong>n die verglasten Flächen<br />

von der Senkrechten in Dachverglasungen,<br />

so übern<strong>im</strong>mt das STABA Verglasungssystem<br />

die bauphysikalische <strong>und</strong><br />

statische Eignung ohne gestalterische<br />

Einschränkungen.<br />

Erläuterungsbericht<br />

der Architekten<br />

Die Gebäulichkeiten der Realschule in<br />

Regen entsprechen nicht mehr<br />

den heutigen Anforderungen ei-<br />

FASSADE 6/2000


ner Schule, insbesondere ist das notwendige<br />

Raumprogramm nicht mehr unterzubringen,<br />

das Gebäude ist teilweise<br />

dringend sanierungsbedürftig, die Räume<br />

sind völlig neu zu organisieren.<br />

Die Schule liegt am Rand des alten<br />

Stadtkernes <strong>im</strong> Norden an der Bodenmaiser<br />

Straße. Sie besteht <strong>aus</strong> einem 4-geschossigen<br />

Bau <strong>aus</strong> den 60er Jahren, der<br />

winkelförmig zur Bodenmaiser Straße<br />

<strong>und</strong> Pfarrer-Biebl-Straße angeordnet ist.<br />

Später wurde die so genannte Marienschule,<br />

ein älteres Gebäude, angegliedert<br />

<strong>und</strong> mit einem unterirdischen Gang an<br />

das „Stammh<strong>aus</strong>“ angeb<strong>und</strong>en. In den<br />

80er Jahren entstand ein Sporttrakt<br />

nördlich der Pfarrer-Biebl-Straße, der<br />

mit einem unterirdischen Gang unter der<br />

Straße ebenfalls mit dem Hauptgebäude<br />

verb<strong>und</strong>en wurde. Dadurch ergab sich<br />

zwangsläufig eine Schule der langen<br />

Wege.<br />

Das bauliche Umfeld zeigt sich eher heterogen<br />

mit Schulbauten <strong>und</strong> Verwaltungstrakt<br />

<strong>aus</strong> verschiedenen Zeiten besetzt.<br />

Im Norden grenzt der städtische<br />

Friedhof an.<br />

Die derzeitige Situation forderte eine<br />

völlige Neukonzeption der Anlage unter<br />

Berücksichtigung des Bestandes<br />

FASSADE 6/2000<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Ansicht der<br />

Klassenz<strong>im</strong>mererweiterung<br />

vom Dach<br />

der P<strong>aus</strong>enhalle <strong>aus</strong><br />

21


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

<strong>und</strong> Integration der Erweiterung in die<br />

Gesamtsituation.<br />

Folgende Gesichtspunkte best<strong>im</strong>mten <strong>im</strong><br />

Wesentlichen die Entwurfsaufgabe.<br />

– Eine gut funktionierende innere Organisation<br />

für den Schulbetrieb mit Integration<br />

des Bestandes zu schaffen.<br />

– Die städtebaulich heterogene Situation<br />

räumlich neu <strong>und</strong> ablesbar zu definieren.<br />

22<br />

Verglaster<br />

Haupteingang an der<br />

Pfarrer-Biebl-Straße<br />

FASSADE 6/2000


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

24<br />

Ebenfalls Ansicht der<br />

Klassenerweiterung mit Detail<br />

„Fluchttreppe“<br />

– Die Materialien so zu wählen, dass die<br />

Funktionen von außen ablesbar werden,<br />

wodurch das Innere durch den Betrachter<br />

nach außen gekehrt werden<br />

kann <strong>und</strong> somit eine Transparenz erreicht<br />

wird, die wiederum den enormen<br />

Ausmaßen der gesamten Anlage die<br />

Schwere nehmen soll.<br />

– Eine zeitgemäße Hülle für die Gesamtanlage<br />

zu finden <strong>und</strong> alle bauphysikalischen<br />

Anforderungen der heutigen Zeit<br />

erfüllen zu können.<br />

Als Erweiterungsfläche kam nur der Bereich<br />

westlich des Haupttraktes an der<br />

Pfarrer-Biebl-Straße in Frage. Haupttrakt,<br />

Marienschule <strong>und</strong> der neue Erweiterungsbau<br />

sind jeweils ein-bündige Anlagen,<br />

die durch die neue P<strong>aus</strong>enhalle<br />

miteinander verknüpft wurden. Von dieser<br />

P<strong>aus</strong>enhalle werden die Flure der einzelnen<br />

Trakte erschlossen.<br />

Mittelpunkt <strong>und</strong> Gelenk der Schule ist<br />

diese zantrale Halle mit dem neuen<br />

Haupteingang. Sie ist stützenfrei <strong>aus</strong>gebildet<br />

<strong>und</strong> n<strong>im</strong>mt die Verteilung der Erschließung<br />

sowohl in vertikaler als auch<br />

horizontaler Richtung auf.<br />

Es entstanden interessante verschiedene<br />

Ebenen <strong>und</strong> Raumzonen, die das Thema<br />

der „bewegten Schule“ symbolisieren. Ein<br />

Blick in die<br />

P<strong>aus</strong>enhalle<br />

Zerfließen der Halle verhindert die von<br />

Nord nach Süd als Rückgrat durchgebildete<br />

Betonwand, die ihr Halt gibt <strong>und</strong><br />

nebenbei den Geländesprung nach Osten<br />

aufn<strong>im</strong>mt. Die Halle eignet sich neben<br />

dem P<strong>aus</strong>enbereich auch für Veranstaltungen<br />

der Schule <strong>und</strong> öffentlicher Institutionen.<br />

Die Unterrichtsräume sind nach Süden in<br />

den Garten des Gr<strong>und</strong>stückes orientiert,<br />

während die Erschließungsflure nördlich<br />

liegen <strong>und</strong> abschirmend zur Straße angeordnet<br />

sind.<br />

Die Raumverteilung sieht die Fachräume<br />

in den unteren Ebenen vor, wo Verbindungen<br />

über die Halle unter allen<br />

Baukörpern hergestellt sind. Die Klassenräume<br />

sind jeweils über den Fachräumen<br />

in den oberen Stockwerken untergebracht.<br />

Lehrerräume <strong>und</strong> Verwaltung liegen<br />

relativ zentral <strong>im</strong> Erdgeschoss des<br />

Haupttraktes.<br />

Die drei Baukörper werden durch jeweilige<br />

separate Brandabschnitte von der Halle<br />

getrennt.<br />

Die Fluchtwege sind über zwei getrennte<br />

Treppenhäuser in den unteren Geschossen<br />

gewährleistet, in den oberen Geschossen<br />

durch jeweils ein abgeschlossenes<br />

Treppenh<strong>aus</strong> <strong>und</strong> einen Putzbalkon<br />

mit Außentreppen.<br />

Bei den Materialien spielen sowohl die<br />

funktionstechnischen als auch die Ablesbarkeit<br />

der Nutzungen eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Um die bestehenden Bauteile dämmstofftechnisch<br />

nachrüsten zu können,<br />

wurde das System der Vorsatzschale gewählt,<br />

das eine hohe Flexibilität in der<br />

Wahl der Materialien zulässt. Die Fassaden<br />

wurden differenziert konzipiert.<br />

– Die Unterrichts- <strong>und</strong> Verwaltungsräume<br />

erhalten großzügige Lichtbänder<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Brüstungsbereich eine Lärchenschalung,<br />

die die Horizontale betonen<br />

soll, um dem Bestand die Höhe zu nehmen.<br />

– Nebenraumzonen, z. B. Sanitär- <strong>und</strong><br />

Abstellflächen werden stark geschlossen<br />

gehalten mit möglichst kleinen <strong>und</strong><br />

wenigen Öffnungen. Das Verkleidungsmaterial<br />

sind zementgeb<strong>und</strong>ene Spanplatten,<br />

die ebenfalls die Horizontale<br />

betonen.<br />

– Fluchtbalkone, die zugleich als Putzbalkone<br />

funktionieren, werden als<br />

Stahl-/<strong>Glas</strong>konstruktionen in den oberen<br />

Geschossen vor die gesamte Fassadenlänge<br />

der Unterrichtstrakte gehängt<br />

mit der positiven Nebenwirkung,<br />

die Gebäudehöhen optisch zu reduzieren.<br />

FASSADE 6/2000


– Alle übrigen Bewegungs- <strong>und</strong> Verkehrsflächen<br />

sind mit großzügigen<br />

<strong>Glas</strong>flächen versehen. Das Gebäude<br />

wird dadurch auch nach außen lebendig,<br />

die Bewegungen zwischen den<br />

Schulst<strong>und</strong>en nachvollziehbar.<br />

– Die Eingangsfassade der Halle ist über<br />

zwei Geschosse raumhoch verglast <strong>und</strong><br />

stellt den Dialog zwischen Innenraum<br />

<strong>und</strong> Straßenraum her.<br />

Wenn alle Bauabschnitte durchgeführt<br />

sind, wird sich ein einheitlicher Gebäudekomplex<br />

der sowohl in der Funktion als<br />

auch in der Gestaltung das Thema bewegte<br />

Schule ablesbar macht, mit seinen<br />

hellen Unterrichtsräumen <strong>und</strong> den transparenten<br />

Erschließungszonen, mit seiner<br />

differenzierten Materialwahl <strong>und</strong> der Aula<br />

als baulichem, geistigem <strong>und</strong> sozialem<br />

Mittelpunkt der Schule präsentieren, der<br />

die Verbindung zur Außenwelt bzw. Bevölkerung<br />

in seiner hohen Transparenz<br />

herstellt.<br />

Die Schulanstalt gehört der Vergangenheit<br />

an.<br />

Bauherr:<br />

Landkreis Regen<br />

Objekt:<br />

Staatl. Realschule Regen<br />

Architekt:<br />

Architekturschmiede<br />

Büro für Hochbau <strong>und</strong> Städtebau<br />

Dipl.-Ing. Georg <strong>und</strong> Johann Oswald<br />

Kirchdorf i. W.<br />

Verarbeiter:<br />

Stahl-<strong>Glas</strong>-Fassade:<br />

Herbert Hackl, Regen<br />

<strong>Holz</strong>-<strong>Glas</strong>-Fassade:<br />

Schreinerei He<strong>im</strong>erl<br />

Viechtach<br />

Systemgeber für Stahl-<strong>Glas</strong>-Fassade<br />

<strong>und</strong> <strong>Holz</strong>-<strong>Glas</strong>-Fassade:<br />

STABA Wuppermann GmbH, Leverkusen<br />

Umbauter Raum:<br />

Neubau 5.432,80 m3 Zentralbauten 3.252,50 m3 Bautafel<br />

Baukosten:<br />

Gesamt 16.200.000,00 DM<br />

Rohbaukosten 7.000.000,00 DM<br />

Ausbaukosten 9.200.000,00 DM<br />

Bauzeiten:<br />

Baubeginn Frühjahr 1998<br />

Bezug Schuljahresbeginn 1999/2000<br />

FASSADE 6/2000

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