Bau - Finanzierung - Curious Creatures
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Inhaltsverzeichnis<br />
1.) Kurzdarstellung<br />
2.) Entstehung<br />
3.) Die Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
GmbH & Co. KG, vertreten durch die Verwaltungs-GmbH,<br />
nimmt ihre Arbeit auf<br />
4.) Darstellung des <strong>Bau</strong>fortschritts anhand<br />
von Projektberichten<br />
5.) Umplanungen und Nutzungsänderungen<br />
während der <strong>Bau</strong>phase<br />
6.) Die <strong>Bau</strong>kosten und ihre <strong>Finanzierung</strong><br />
7.) darmstadtium - der Betrieb<br />
8.) Schlussbemerkung<br />
1-14<br />
15 - 26<br />
22 - 31<br />
32 - 37<br />
38-46<br />
47-49<br />
50 - 51
Kurzdarstell ung<br />
Entstehung - <strong>Bau</strong> - <strong>Finanzierung</strong> - Betrieb<br />
Eine Zeitreise von 1997 bis 2010<br />
ist der Versuch, den Werdegang und die Entwicklung des Wissenschafts- und Kongresszentrums<br />
stichpunktartig zu dokumentieren. Grundlage dafür waren Exposes,<br />
Analysen, Planungen, Protokolle von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung,<br />
Verträge; Aufsichtsrats ratsprotokolle , <strong>Finanzierung</strong>sdarstellungen, Projektberichte und<br />
Presseartikel.<br />
Im Kapitel "Entstehung" wird aufgezeigt, dass aus Bemd Rürups "Befunde und Perspektiven<br />
der Wissenschaftsstadt Darmstadt" die Idee zum <strong>Bau</strong> eines "Hauses der<br />
Wissenschaft und Kongresse" entstanden ist. Die Stadt Darmstadt mit ihrem damaligen<br />
Oberbürgermeister Peter Benz hat sehr schnell Rürups Ideen aufgegriffen und einen<br />
Planungs- und Entwicklungsprozess in Gang gesetzt. Im kommunalpolitischen Bereich<br />
bestanden durchaus Unterschiede zum Nutzungskonzept und zur <strong>Finanzierung</strong> des<br />
darmstadtiums. Dennoch hat sich die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich für<br />
den <strong>Bau</strong> entschieden, Erbbaurechtsverträge mit dem Land Hessen geschlossen und<br />
die bauverein AG mit der Geschäftsbesorgung zum <strong>Bau</strong> des Hauses beauftragt.<br />
Nach der Grundsteinlegung für den <strong>Bau</strong> im April 2004 hat die Wissenschafts- und<br />
Kongresszentrum Darmstadt GmbH & CO. KG sowie die Verwaltungs-GmbH mit deren<br />
Aufsichtsrat die Arbeit aufgenommen.<br />
Ab diesem Zeitpunkt war die Wissenschafts- und Kongresszentrum GmbH & Co. KG,<br />
mit ihrem Aufsichtsrat sowie dem Geschäftsbesorger bauverein AG, Herr des Verfahrens.<br />
Im Laufe des Planungsverfahrens sowie des <strong>Bau</strong>fortschriUs sind Umplanungen<br />
und Nutzungsänderungen vorgenommen worden. Diese waren zu einem erheblichen<br />
Teil aufgrund des Fundes historischer Mauerreste begründet. Ein weiterer wesentlicher<br />
Punkt war die Einbeziehung des geplanten Cybernariums und die sich daraus ergebenden<br />
baulichen Veränderungen.<br />
Die Überlegungen zum Catering und dem Einbau einer Catering-Großküche sind<br />
ebenso verändert worden, wie die ursprünglich zur Vermietung vorgesehenen Flächen.<br />
Die Planung hat außerdem bis Anfang des Jahres 2008 keine Flächen für Arbeitsplätze<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgesehen.<br />
Im praktischen Betrieb des Wissenschafts- und Kongresszentrums hat sich sehr<br />
schnell heraus gestellt, dass die Arbeitsplätze der Mitarbeiter im Haus untergebracht<br />
werden müssen und die vorhandenen Retailflächen und ehemalige Presselounge für<br />
den eigentlichen Veranstaltungsbetrieb benötigt werden. Ebenso sind Restaurant, Cafe<br />
sowie weitere Funktionsräume erst in den Jahren 2008 und 2009 realisiert worden.<br />
Die ursprünglich geplante, mit einem effizienten Veranstaltungsbetrieb nicht zu vereinbarende<br />
freie Zu- und Durchgängigkeit des gesamten Hauses hat dazu geführt, we-<br />
Seite 1 von 2
sentliche betriebsbedingte Änderungen vorzunehmen, die dem aktuellen Stand der<br />
Kongress- und Veranstaltungsbranche entsprechen.<br />
Die im ersten Konzeptansatz im Jahr 2000 genannten <strong>Bau</strong>kosten von rund 106 Mio.<br />
DM wurden im Rahmen der Planung und Ausschreibung der <strong>Bau</strong>arbeiten auf 77 Mio.<br />
Euro fixiert. Umplanungen und <strong>Bau</strong>kostensteigerungen sowie die Ausschreibungsergebnisse<br />
haben bis zum Ende des Jahres 2007 zu einem <strong>Bau</strong>volumen von 81,7 Mio.<br />
Euro geführt. Durch Mobiliar und technische Ausstattungen, den Ausbau des Restaurants,<br />
Fluchttreppen usw. wurde ein weiterer Betrag von 4,8 Mio. Euro erforderlich. Die<br />
abschließende Berechnung der <strong>Bau</strong>kosten liegt aktuell bei 90,5 Mio. Euro. Darin enthalten<br />
sind sämtliche Restbaukosten, Streitfälle mit Firmen, Architekten und Ingenieuren<br />
sowie die Erfüllung von Auflagen zur endgültigen <strong>Bau</strong>genehmigung mit Brandschutzmaßnahmen<br />
in der Ebene -3. Die <strong>Finanzierung</strong> dieser 90,5 Mio. Euro erfolgt mit<br />
52,4 Mio. Euro aus dem Eigenkapital der Stadt Darmstadt und rund 38 Mio. Euro mit<br />
FremdkapitaL<br />
Der operative Betrieb wurde von Anfang an sehr optimistisch beurteilt. Das im September<br />
2007 vorgelegte Gutachten zur Wirtschaftlichkeit und Betrieb ist mit den angenommenen<br />
Zahlen völlig realitätsfremd und unrealistisch. Insgesamt wurden 1750 Veranstaltungen<br />
jährlich mit 150.000 Tagungsteilnehmern prognostiziert. Im Vergleich zu<br />
den Zahlen und Daten des Jahres 2010 ergibt sich ein deutlich anderes Bild. 1750<br />
Veranstaltungen im Jahr sind im darmstadtium weder räumlich, organisatorisch, noch<br />
personell durchführbar. Das seinerzeit prognostizierte Ergebnis im operativen Bereich<br />
wurde mit einem Zuschussbedarf von 1,5 Mio. Euro angegeben. Die Problematik des<br />
Jahres 2007 war insbesondere die Pre-Opening-Phase, bei der 18 vorgesehene, terminierte<br />
und zum Teil in der Organisationsphase befindliche Veranstaltungen, aus bautechnischen<br />
Gründen, nicht stattfinden konnten.<br />
Die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in der ersten Betriebsphase Dezember<br />
2007 bis Frühjahr bzw. Herbst 2008 entsprachen nicht dem Charakter des Hauses.<br />
Gemessen an den Veranstaltungen der Jahre 2009 und 2010 ist in den Folgejahren<br />
eine deutliche Trendwende zugunsten von Kongressen, Tagungen und Seminaren,<br />
Präsentationen und Messen erfolgt.<br />
Strategische Änderungen der Betriebs- und Organisationsstruktur haben dazu geführt,<br />
dass das darmstadtium über ein zeitgemäßes, zukunftsorientiertes und erfolgreiches<br />
Veranstaltungsmanagement verfügt. Das darmstadtium befindet sich heute in der Liga<br />
der erfolgreichsten Kongresszentren Deutschlands. Es ist anerkannt als perfektes<br />
Haus mit einem hervorragenden Service und genießt bei den Kunden einen sehr guten<br />
Ruf. Es wird national und international wahrgenommen. Das darmstadtium hat sich zu<br />
einer Marke entwickelt und ist damit ein Wahrzeichen und ein Impulsgeber in der Wissenschaftsstadt<br />
Darmstadt.<br />
Darmstadt, 22. Juli 2010<br />
Klaus Krumrey<br />
Geschäftsführer<br />
Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
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Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium<br />
Entstehung - <strong>Bau</strong> - <strong>Finanzierung</strong> - Betrieb<br />
Eine Zeitreise von 1997 bis 2010<br />
1997<br />
Darmstadt wird "Wissenschaftsstadt"<br />
Ihre Verantwortlichen haben erkannt, dass es bei der Bezeichnung allein nicht bleiben<br />
kann.<br />
1999<br />
So entstanden Bert Rürups "Befunde und Perspektiven der Wissenschaftsstadt Darmstadt"<br />
Bei diesen "Befunden und Perspektiven" standen für Bert Rürup drei Megatrends im<br />
Vordergrund<br />
1. Globalisierung der Wirtschaft<br />
2. Informatisierung der Arbeit<br />
3. Beschleunigung des Wissenszuwachses im Allgemeinen und ingenieurwissenschaftlich<br />
im Besonderen.<br />
Simone Schmiedl, Assistentin von Herrn Rürup, hat dazu eine Stärken-Schwächen<br />
Analyse der Wissenschaftsstadt Darmstadt vorgelegt.<br />
Diese Analyse zeigt, dass Darmstadt durchaus über die richtigen Rahmenbedingungen<br />
verfügt, um sich zur Wissenschaftsstadt im Sinne einer "Technopole" zu entwickeln.<br />
Herr Rürup zählt dabei zu den Stärken, neben den zahlreichen universitären Instituten,<br />
etwa 30 außeruniversitäre wissenschaftliche Einrichtungen und viele der ortsansässigen<br />
Unternehmen in den Wissenschaftsfeldern Telekommunikations- und Informationstechnologien,<br />
Chemie und Pharma, Weltraum- und Satellitentechnik, Software, Materialforschung<br />
und Biotechnologie.<br />
Als Schwächen nennt er die nur in wenigen Bereichen bestehende Kooperation zwischen<br />
den ansässigen Unternehmen und, dass trotz der verhältnismäßig hohen Zahl<br />
von rund 25.000 Studierenden, sehr wenig von der Atmosphäre einer Studentenstadt<br />
zu spüren ist. Wissenschaftliche Institute und Hightech-Anwender werden von der Öffentlichkeit<br />
faktisch nicht wahrgenommen.<br />
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Funktionale Tagungsstätten und Kommunikationspunkte fehlen überhaupt.<br />
Da es in Darmstadt kein "standesgemäßes" Kongresszentrum gibt, ist als erstes ein<br />
multifunktionales Gebäude wünschenswert, welches Raum bietet für Tagung, Kongresse,<br />
Seminare und in dem gleichzeitig Wissenschaftler arbeiten können. Grundsätzlich<br />
soll Wissenschaft für alle erlebbar gemacht werden.<br />
Rürups letzter Satz lautet:<br />
"Die Lippen sind gespitzt, will sagen, man hat den Titel Wissenschaftsstadt, die Backen<br />
sind aufgeblasen - das heißt, man hat viel unausgeschöpftes Potential.<br />
Schön wäre es, wenn Stadt, Wirtschaft und Hochschulen jetzt auch den Mut fänden,<br />
eine gemeinsame Strategie zu pfeifen, d. h. den auf den Ortseingangsschildern erhobenen<br />
Anspruch mit der praktizierten Urbanität einer Technopole Darmstadt zu erfüllen."<br />
Nach der Rürup-Studie entstand, im Rahmen der ausgelösten Diskussion, der Vorschlag<br />
der TU, in Darmstadt künftig ein "Haus der Wissenschaft" zu etablieren.<br />
Folgende Nutzungen wurden als bedeutsam erachtet und ein vorläufiges Nutzungskonzept<br />
beschlossen:<br />
Kongress- und Tagungsräume für Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen<br />
Räume für herausgehobene repräsentative Veranstaltungen<br />
Präsentationsflächen und Medienzentrum<br />
differenzierte Gastronomie und anderes<br />
Dieses Konzept berücksichtigt den in Darmstadt bestehenden Bedarf für ein Kongresszentrum<br />
mit Tagungen unterschiedlicher Größenordnung.<br />
02.02.2000<br />
Der Magistrat unterstützt die Forderung nach einem Konzept zur finanziellen und baulichen<br />
Realisierung "Haus der Wissenschaft und Kongresse" in Darmstadt,<br />
Die Verwaltung wird beauftragt, bis Juni 2000 ein vorläufiges Raumprogamm für eine<br />
mögliche Realisierung zu erstellen.<br />
In das Programm ist eine Raumkonzeption einzubinden, die den Anforderungen von<br />
Kongressen entspricht.<br />
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12.02.2000<br />
Das "Darmstädter Echo" berichtet am 12.02.2000 mit der Überschrift "Kongresszentrum<br />
an der Alexanderstraße. Stadt, Land und Universität sind sich über einen Neubau einig."<br />
Aus dem Kommentar war zu lesen: "Wie aus dem Nichts ist diese Chance aufgetaucht.<br />
Es ist in Darmstadt genügend städtebauliches Potential vorhanden, daraus etwas zu<br />
machen".<br />
11.02.2000<br />
1. Sitzung der Arbeitsgruppe "Haus der Wissenschaft und Kongresse"<br />
Es wurden Kriterien entwickelt, die der Standort für das "Haus der Wissenschaft und<br />
Kongresse" zu erfüllen hat:<br />
• Tagungsstätte der Stadtverordnetenversammlung<br />
• Räume für repräsentative Veranstaltungen der Stadt Darmstadt<br />
• Kongress- und Tagungsräume für Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen<br />
• Kurzfristige Verfügbarkeit, um den Wegfall des Kongresszentrums im Luisencenter<br />
zu kompensieren<br />
• Verkehrserschließung bei maximaler Auslastung<br />
Die Stadtverordnetenversammlung hat diese Ideen mitgetragen.<br />
April 2000<br />
Erste Varianten für ein Kongresszentrum mit 800 Personen und mit 1200 Personen<br />
werden erarbeitet.<br />
1. Mai 2000<br />
Große Anfrage der CDU-Stadtverordnetenfraktion zum Nutzungskonzept, zum Rahmenprogramm,<br />
zur Verkehrsanbindung, zur Projektentwicklung, Wettbewerb, Investor,<br />
Projektmanagement usw ....<br />
Im Konzeptansatz waren - bei 800 Personen ein Kongresssaal mit 6 Seminarräumen<br />
und einem kleinen Saal - Kosten von rund 75 Mio. DM genannt. Die größere Variante<br />
sollte 105,8 Mio. DM kosten.<br />
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Mai 2000<br />
Der Magistrat stimmt dem Verkauf des Luisencenters und dem <strong>Bau</strong> eines Kongressund<br />
Wissenschaftszentrums mit der TU Darmstadt zu.<br />
7.Juni 2000<br />
Der Magistrat stimmt einer Rahmenvereinbarung zur Planung und Umsetzung für das<br />
Kongress- und Wissenschaftszentrum Darmstadt zu. Die Umsetzung der dort festgelegten<br />
Maßnahmen kann erfolgen. Der dazu notwendige Beschluss der Stadtverordnetenversammlung<br />
liegt vor.<br />
14. Juni 2000<br />
Unter diesem Datum legt die ggh Consult Dr. Gugg und Dr. Hank-Haase, eine Marktund<br />
Standortanalyse mit Empfehlungen zur Art und Größe eines neuen Kongress- und<br />
Wissenschaftshauses in Darmstadt vor.<br />
In dieser Markt- und Standortanalyse ist die Wirtschaftlichkeit sehr optimistisch darge<br />
stellt. Ausgangspunkt waren 1.750 Veranstaltungen p. a. mit 250.000 Teilnehmertagen,<br />
ein Gastronomieumsatz von 10 Mio. DM, Ablöse aus der Vermietung von Ladenflächen<br />
usw. Insgesamt haben sich rund 9,2 Mio. DM Erlöse errechnet. Dem sind Kosten von<br />
rund 8,6 Mio. DM gegenübergestellt worden, sodass sich ein positives Betriebsergebnis<br />
von 600.000 Euro errechnet hat.<br />
Anmerkung der Geschäftsführung:<br />
Es ist 10 Jahre später festzustellen, dass die Basis mit 250.000 Teilnehmerlagen für<br />
Kongresse und Tagungen sowie ein Gastronomieumsatz von 10 bis 12 Mio. Euro illusorisch<br />
ist. Der Erfolg lässt sich nicht an der Anzahl der Veranstaltungen und Besucher<br />
messen (siehe spätere Ausführungen).<br />
Gleiches gilt für die damalige Berechnung der sogenannten Umwegrentabilität und der<br />
Neffowerlschöpfung.<br />
Im August 2000 hat der Magistrat die Auslobung eines Realisierungswettbewerbs<br />
für das Kongress- und Wissenschaftszentrum Darmstadt auf den Weg gebracht.<br />
Die Auslobung selbst ist am 15.09.2000 erfolgt.<br />
Es wurde im Wettbewerb zwischen einem Realisierungsteil und einem konzeptionellen<br />
Teil unterschieden. Der Realisierungsteil umfasste das Kongress- und Wissenschafts-<br />
Seite 4 von 51
zentrum mit der Schaderstiftung, die kurzfristig zur Realisierung beitragen sollte. Hierfür<br />
wurde ein Architektenentwurf verlangt.<br />
Der konzeptionelle Teil bestand aus zwei Institutsgebäuden der GMD Forschungszentrum<br />
Informationstechnik GmbH und einem Medienzentrum.<br />
Das Kongress- und Wissenschaftszentrum sollte durch die Präsenz im Stadtraum<br />
durch seinen Beitrag zur Neuordnung der städtebaulichen Situation und seine besondere<br />
architektonische Ausprägung das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung der<br />
Stadt Darmstadt als Wissenschaftsstadt unterstreichen und stärken. In seinen Räumen<br />
sollten wissenschaftliche und sonstige Kongresse, kleine Messen, Kultur- und Konzertveranstaltungen<br />
und auch Stadtverordnetenversammlungen stattfinden können. Das<br />
Kongress- und Wissenschaftszentrum als eine kulturelle Bereicherung für Darmstadt.<br />
Zur ersten Wetlbewerbsphase wurden 164 Arbeiten eingereicht, aus denen das Preisgericht<br />
am 30.11.101.12.2000 30 Arbeiten ausgewählt hat. Die Verfasser wurden durch<br />
einen Notar zur Weiterbearbeitung aufgefordert. Am 05.106.04.2001 entschied das<br />
Preisgericht über 29 eingereichte Beiträge. Es wurden vier gleichwertige und gleich<br />
dotierte Preise sowie zwei Ankäufe vergeben.<br />
Die Überarbeitungsstufe diente dem ausdrücklichen Ziel, einen Architekten für die Rea<br />
lisierung des Kongress- und Wissenschaftszentrums zu finden. Hier sollten die vom<br />
Preisgericht festgestellten Optimierungsmöglichkeiten berücksichtigt werden.<br />
Am 11.06.2001 wurde den vier verbleibenden Büros die Möglichkeit zur persönlichen<br />
Erläuterung ihres Entwurfs gegeben. Der damals gebildete Ausschuss, der mit dem<br />
vorhergehenden Preisgericht weitgehend identisch war, empfahl die Realisierung des<br />
Entwurfs von Talik Chalabi.<br />
Das Darmstädter Echo berichtet am 13.06.2001, dass das "Zentrum des Hurrikans" auf<br />
den Sieger wartet. Der preisgekrönte Entwurf wurde vorgestellt.<br />
Sowohl Magistrat (08.08.2001) als auch die Stadtverordnetenversammlung am<br />
(28.08.2001) haben beschlossen, den aus dem Architektenwettbewerb erfolgreich<br />
hervorgegangenen Entwurf des Architekten Talik Chalabi für das weitere Verfahren zur<br />
Errichtung eines Kongress- und Wissenschaftszentrums zu Grunde zu legen.<br />
Seite 5 von 51
Die Herstellungskosten des <strong>Bau</strong>werks und der technischen Einrichtung wurden durch<br />
das Fachbüro Fütterer aus Berlin auf ca. 108 Mio. DM prognostiziert. In dieser Prognose<br />
waren nicht enthalten:<br />
- die Kosten der Freimachung des Grundstücks,<br />
- der Erschließung,<br />
- der Außenanlagen,<br />
- die Ausstattung,<br />
- die Nebenkosten (Ingenieurleistungen etc.).<br />
Weil die Entwürfe im seinerzeitigen Konkretisierungsstand noch viele Detailentscheidungen<br />
der späteren Realisierung offen ließen, war es zum damaligen Zeitpunkt verfrüht,<br />
aus der vergleichenden Kostenprognose auf exakte Herstellungskosten des Gesamtbauwerks<br />
zu schließen.<br />
Aus der Beschlussvorlage geht ferner hervor, dass sich die Partner Stadt Darmstadt,<br />
Land Hessen und Technische Hochschule eine Regelung über die Nutzungs- und Ge<br />
staltungsrechte der verschiedenen Partner in Verbindung mit einer möglichen Verlustzuweisung<br />
einigen müssen, da aus dem Betrieb eines Kongresszentrums keine dauerhaften<br />
Gewinne zu erwarten seien. Auch steuerliche Aspekte seien in der weiteren<br />
Vorbereitung zum <strong>Bau</strong> und Betrieb eines Kongresszentrums für die Stadt Darmstadt<br />
von erheblicher Bedeutung.<br />
16.10.2002<br />
Der Magistrat fasst folgenden Beschluss:<br />
1. Der Errichtung einer GmbH & Co. KG zur Realisierung des Wissenschafts- und<br />
Kongresszentrums wird zugestimmt.<br />
2. Es wird zur Kenntnis genommen, dass<br />
a) das Land Hessen durch Einräumung eines Erbbaurechts das für den <strong>Bau</strong> des<br />
Wissenschafts- und Kongresszentrums an der Alexanderstraße erforderliche<br />
Grundstück baureif und kostenfrei zur Verfügung stellt.<br />
b) die TU Darmstadt sich am Betrieb des Wissenschafts- und Kongresszentrums<br />
durch Übernahme von Veranstaltungskontingenten nach bisher vorliegenden<br />
Zusagen im Wert von mindestens 500.000 Euro brutto pro Jahr beteiligen wird.<br />
c) die TU Darmstadt sich zu 25% an der GmbH beteiligen wird.<br />
Seite 6 von 51
3. Die Verwaltung wird beauftragt die zur Umsetzung des Projekts notwendigen Ver<br />
träge vorzulegen.<br />
4. Der städtische Anteil am Stammkapital für die GmbH steht zur Verfügung.<br />
5. Die Kommanditeinlage der Stadt Darmstadt beträgt 33 Mio. Euro. Der Betrag steht<br />
in einer nach § 6 b EStG gebildeten Rücklage aus dem Erlös des Luisencenter<br />
Verkaufs zur Verfügung.<br />
6. Nach Gründung der GmbH & Co. KG soll die Gesellschaft<br />
a) die Herstellungs- und Errichtungskosten des Wissenschafts- und Kongress<br />
zentrums durch den Wetlbewerbsgewinner Herrn Architekt Talik Chalabi und<br />
das Büro Funkt und Schröder ermitteln lassen.<br />
b) die Symbios Beratungsgesellschaft beauftragen, ein Betriebs- und Nutzungskonzept<br />
unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Auswirkungen von Veranstaltungskontingenten<br />
der TU Darmstadt auf das Betriebsergebnis zu erstellen.<br />
10.09.2003<br />
Der Magistrat fasst folgenden Beschluss:<br />
"Auf der Grundlage des Symbios Gutachtens vom August 2003 wird dem weiterentwi<br />
ckelten Nutzungskonzept für das Wissenschaftszentrum (Tagung/Kongress/Science<br />
Center) zugestimmt.<br />
Dem Gesellschaftsvertrag für eine GmbH und eine GmbH & Co. KG, die das Wissen<br />
schafts- und Kongresszentrum errichten und betreiben soll, wird zugestimmt.<br />
Der Betreibergesellschaft wird die Aufgabe übertragen, die baulichen, betrieblichen und<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung des weiterentwickelten Nutzungskonzepts<br />
zu schaffen."<br />
Dieses weiterentwickelte Nutzungskonzept beinhaltet das Konzept für ein Cybernarium<br />
im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt.<br />
Die Symbios Studie vom 14.08.2003 geht davon aus, dass 90% der Veranstaltungen<br />
im Wissenschafts- und Kongresszentrum auf den Tagungs- und Kongressbereich und<br />
nur 10% auf den Kultur- und Eventbereich entfallen. Der Tagungs- und Kongressbereich<br />
soll sich wiederum zu 40% aus wissenschaftlichen, 30% wirtschaftlichen, 10%<br />
Politik, 15% Kultur und Gesellschaft und 5% sonstigen Veranstaltungen zusammensetzen.<br />
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In der Studie ist eindeutig festgestellt, dass ein derartiges Haus nicht wirtschaftlich, das<br />
heißt nicht ohne permanenten Zuschuss der Stadt zu betreiben ist.<br />
Nicht weiter ausgearbeitet blieben:<br />
Nutzungskonzept<br />
Betreiberkonzept<br />
Businesspläne, getrennt für <strong>Bau</strong> und Betrieb<br />
Organisation und Personalkonzept<br />
Marketingkonzept<br />
Diese Einzelpositionen waren nicht Gegenstand der Symbios Studie und sollten gesondert<br />
beauftragt werden, was aber nicht geschehen ist.<br />
Das Science-Center Cybernarium wird tendenziell wirtschaftlich eingestuft. Eine Konzeptskizze<br />
hat vorgelegen.<br />
18.09.2003<br />
Darmstädter Echo und Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten über das Haus der<br />
Wissenschaft, das Kongresszentrum sowie ein neues Nutzungskonzept. Selten sei aus<br />
zwei Problemfällen so wortreich ein Ei des Kolumbus präsentiert worden. Stadt, Universität,<br />
Cybernariumsgesellschaft und Immobilienberater stellten die Kombination des<br />
geplanten Kongresszentrums am Schlossgraben mit dem in Darmstadt geplanten<br />
Schauraum virtueller Computerwelten als die Lösung aller Fragen dar. In Frage stand<br />
vor allem das Cybernarium. Weil sich ein Neubau in der Weststadt nicht realisieren<br />
ließ, kam man auf den naheliegenden Gedanken, das Cybernarium statt des kleinen<br />
Saals ins Kongresszentrum einzubauen. Kongresszentren gäbe es viele, wenn man<br />
aber eines mit einem zugleich wissenschaftlichen und populären Highlight wie das der<br />
virtuellen Welten anbieten könne, steigere man seine Konkurrenzfähigkeit.<br />
Die FAZ bezeichnet die Kombination insgesamt als mutig und schreibt:<br />
"Wäre Beredsamkeit ein Maßstab für Richtigkeit, würde in einigen Jahren gegenüber<br />
dem Darmstädter Schloss eines der attraktivsten, begehrtesten und erfolgreichsten<br />
Kongresshäuser der Region betrieben." Tatsache sei, dass die bisherige Planung für<br />
das Kongresszentrum unabgesichert ist. Die Erkenntnis, dass große Tagungen mit<br />
mehr als tausend Teilnehmern seltener als kleinere mit etlichen hundert sind, ist allerdings<br />
so überraschend nicht. Die beliebige Teilbarkeit des großen Saals mit moderner<br />
<strong>Bau</strong>technik in drei kleinere liegt da auf der Hand. Den kleinen Saal hätte man sich also<br />
eigentlich sparen und das gesamte Vorhaben etwas kostengünstiger machen können.<br />
Seite 8 von 51
Tatsache ist aber auch, dass der Plan für ein Cybernarium nicht jene Geldgeber auf<br />
den Plan gerufen hat, auf welche die Wissenschaftler im Fraunhofer Institut gehofft hatten.<br />
Von einer Notlösung, jetzt gemeinsam mit dem Kongresszentrum ein Cybernarium<br />
zu bauen, will niemand etwas hören, aber ohne diese Lösung hätte man das Projekt in<br />
Darmstadt wohl vergessen können. Der Preis dafür wird nicht nur eine Verkleinerung<br />
der ursprünglichen Pläne sein, sondern auch eine Änderung der Ausrichtung auf mehr<br />
wissenschaftliche und weniger unterhaltsame Nutzung. Das Kongresszentrum würde<br />
durch die Ergänzung des Cybernariums einmalig und besonders attraktiv.<br />
30.09.2003<br />
Die Stadtverordnetenversammlung stimmt der vom Magistrat am 10.09.2003 beschlos<br />
senen Vorlage zum Nutzungskonzept gegen die Stimmen der Fraktionen CDU,<br />
Uffbasse, LEU, Die Frauen, OF-3 und PDS-DKP zu.<br />
22.12.2003<br />
Die bauverein AG wird mit der Geschäftsbesorgung für die GmbH & Co. KG beauftragt.<br />
23.12.2003<br />
Abschluss des Erbbaurechtsvertrags zwischen Land Hessen und Stadt Darmstadt.<br />
Februar 2004<br />
<strong>Bau</strong>beginn<br />
22.04.2004<br />
Grundsteinlegung für das Wissenschafts- und Kongresszentrum und Namensgebung<br />
"darmstadtium". Die Fertigstellung Kongresszentrum mit Cybernarium ist zum Dezem<br />
ber 2007 angestrebt.<br />
Das Darmstädter Echo schreibt in seiner Ausgabe am 23.04.2004: "Wir sind<br />
darmstadtium"<br />
Seite 9 von 51
Juni 2004<br />
Die bauverein AG stellt den Stand der Überarbeitung des Raumkonzepts Juni 2004<br />
vor. Mit Cybernarium, Ausstellung (Cyberdom), mit Konferenzräumen über dem großen<br />
Saal, mit Cybernariumsflächen im gesamten Schlosstraktbereich sowie Seminar- und<br />
Konferenzräume im Bereich der Stadtseite (Ollenhauerpromenade).<br />
Als Gesamtbaukosten wurden 77 Mio. Euro genannt. Davon entfallen 51,5 Mio. Euro<br />
auf den Kongressbereich, 7,9 Mio. Euro auf Cybernarium, 5,7 Mio. auf die Gastronomie,<br />
4 Mio. Euro auf Verkauf und 7,9 Mio. Euro auf Tiefgarage, Gesamt 77 Mio. Euro.<br />
02.06.2004<br />
Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 09.03.2004 wurde der Magistrat<br />
beauftragt, den Businessplan der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis vorzule<br />
gen, bevor die <strong>Bau</strong>träger GmbH den <strong>Bau</strong>antrag einreicht. Dieser sollte der Stadtver<br />
ordnetenversammlung als Entscheidungsgrundlage über die <strong>Finanzierung</strong> des Kongresszentrums<br />
dienen.<br />
1. Eine qualitative Ergänzung der Marktanalyse der Fa. Symbios ist zu erstellen, die<br />
auf konkreten Gesprächen mit möglichen Kunden beruht und die neueren Entwicklungen,<br />
beispielsweise die beabsichtigte Integration des Cybernariums und das<br />
neue Raumprogramm berücksichtigt. Insbesondere das Anforderungsprofil an ei<br />
nen geeigneten Tagungsort ist dabei zu erfassen.<br />
2. Darauf aufbauend eine Folgenkostenrechnung unter Berücksichtigung der voraussichtlichen<br />
<strong>Bau</strong>kosten, ihrer <strong>Finanzierung</strong> und der Marktanalyse, die ein zu erwartendes<br />
Betriebsergebnis sowie eine Worst-Case- und Best-Case-Berechnung enthält.<br />
3. Beide Punkte sind in einem Businessplan darzustellen, der zugleich Aussagen<br />
über Marktpositionierung, Betriebssteuerung, Controlling, Marketing und Management<br />
enthält.<br />
Seite 10 von 51
Die Gesellschaft legt einen umfassenden Bericht zum Ergebnis der Konkretisierungsphase<br />
zur Planung des Wissenschaft- und Kongresszentrums im Magistrat vor, der am<br />
02.06.2004 von diesem Bericht Kenntnis nimmt. In der jetzt vorliegenden Nutzungskonzeption<br />
sind insbesondere auch Verkaufsflächen enthalten, die im Blick auf das<br />
Cybernarium und dessen Vermarktung als notwendig angesehen werden. Der genannte<br />
<strong>Bau</strong>kostenbetrag von 77 Mio. Euro enthält die Einschränkung, dass Abweichungen<br />
insbesondere wegen der einzubauenden Technik erfolgen können.<br />
Für das Cybernarium werden 210.000 Besucher per anno erwartet, für das Kongresszentrum<br />
rund 130.000 Besucher. Im Betriebskostenbereich wird ein jährlicher Zuschuss<br />
von 1,2 bis 1,8 Mio. Euro genannt, ohne die ausstehende <strong>Bau</strong>kostenfinanzierung.<br />
Am 24.06.2004 nimmt die Stadtverordnetenversammlung von diesem Bericht Kenntnis.<br />
17.11.2004<br />
Der Magistrat nimmt von einem weiteren Bericht zur <strong>Finanzierung</strong> des Wissenschaftsund<br />
Kongresszentrums Kenntnis. Der Magistrat war von der Stadtverordnetenver<br />
sammlung am 24.06.2004 unter anderem aufgefordert, in Abstimmung mit der Ge<br />
schäftsführung der GmbH & Co. KG, die <strong>Finanzierung</strong>smodalitäten für den <strong>Bau</strong> unter<br />
steuerrechtlichen und haushaltsrechtlichen Gesichtspunkten zu klären, mit dem Regierungspräsidium<br />
abzustimmen und spätestens bis zur zweiten Lesung des Haushalts<br />
der Stadtverordnetenversammlung Bericht zu erstatten.<br />
Sinnvolle <strong>Finanzierung</strong>svariante war, ein von der Gesellschaft aufzunehmendes Darlehen<br />
zu Kommunalkreditkonditionen mit einer Bürgschaft der Stadt. So kommt es zu<br />
einer sauberen Trennung zwischen Stadt und Unternehmen. Die aus dem aufgenommen<br />
Kredit erwachsenden Schuldendienstleistungen fallen beim Unternehmen an und<br />
werden, sofern sie nicht über das Betriebsergebnis ausgeglichen werden, von der<br />
Stadt erstattet. Insoweit sei auch den Anforderungen der Haushaltsklarheit genüge ge<br />
tan. Gespräche mit der Aufsichtsbehärde zur weiteren <strong>Finanzierung</strong> des Wissen<br />
schafts- und Kongresszentrums werden im Rahmen der Sondierungsgespräche zur<br />
Genehmigung des Doppelhaushalts 2005/2006 geführt.<br />
Seite 11 von 51
13.04.2005<br />
Der Magistrat beschließt eine weitere Kapitaleinlage in Höhe von 20 Mio. Euro in die<br />
GmbH & Co. KG. Das Geld stammt aus Aktienverkäufen.<br />
02.08.2006<br />
Magistrat beschließt Bürgschaft in Höhe von 27 Mio. Euro für ein bei der DEXIA-Bank<br />
aufzunehmendes Darlehen.<br />
07.12.2006<br />
Darmstädter Echo: "Der Countdown läuft. Letzter <strong>Bau</strong>abschniU am darmstadtium eingeläutet.<br />
Noch 12 Monate bis zur Eröffnung."<br />
28.02.2007<br />
Beschluss des Magistrats:<br />
Die Vorlaufkosten aus dem Architektenwettbewerb und aus Gutachten in den Jahren<br />
2000 bis 2004 in Höhe von rund 577.000 Euro werden der GmbH & Co. KG als <strong>Bau</strong><br />
herrschaft in Rechnung gestellt.<br />
25.04.2007<br />
Darmstädter Echo<br />
"Das Cybernarium kommt auf jeden Fall. Das Cybernarium - Ein Erlebniszentrum für<br />
virtuelle Welten wird bei der Eröffnung nur ein Drittel der ursprünglich geplanten Flächen<br />
von rund 2000m2 auf drei Ebenen füllen. Am Einzug des Cybernariums ins Kongresszentrum<br />
ließen die Beteiligten und die Stadt Darmstadt aber keine Zweifel."<br />
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26.08.2007<br />
Schlussbericht zur Beratung Energie und Nachhaltigkeit des Wissenschafts- und Kon<br />
gresszentrums Darmstadt von der Technischen Universität Darmstadt, Fachbereich 15<br />
Architektur, Leitung Prof. Dip!. Ing Manfred Hegger wird vorgelegt.<br />
November I Dezember 2007<br />
Darmstädter "Echo": Streit ums Geld<br />
06.12.2007<br />
Offizielle Eröffnung des Hauses<br />
Januar 2008<br />
Ca. 170 noch zu erledigende Restarbeiten.<br />
April - Juni 2008<br />
Ausbau BüroNerwaltunglTechniklPresselounge und Retailfläche.<br />
30.06.2008<br />
Teilfertigstellung<br />
Juli 2008 - April 2009<br />
Planung und Ausbau RestaurantlCafetDarmstadtium-Lounge und Funktionsbereiche<br />
mit zusätzlichen Künstlergarderoben, Crew-Raum, Umkleideraum für Garderoben und<br />
sonstiges Personal, Sozialraum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Werkstatt für<br />
Hausmeister, Büro und Lagerflächen für Gastronomie.<br />
Seite 13 von 51
Juli bis Oktober 2009<br />
Einbau Fluchttreppen, Ertüchtigung der Klimatisierung, Restausbau Retailfläche und<br />
Presselounge und weitere Abwicklung von Restarbeiten. Hauptbau inklusive der Au<br />
ßenanlagen.<br />
Dezember 2009<br />
Einbau einer LED-Anzeigetafel über dem Haupteingang.<br />
JanuarlFebruar2010<br />
Zugang Restaurant von Tiefgarage<br />
27.01.2010<br />
Magistratsbeschluss: Fortbestand der Bürgschaft für die DEXIA-Bank zu veränderten<br />
Konditionen.<br />
März - Juni 2010<br />
Abwicklung von Auflagen aus der abschließenden Gesamtbaugenehmigung vom<br />
25.03.2010.<br />
Juli - November 2010<br />
Planung und Durchführung von Brandschutzmaßnahmen in der Ebene -3.<br />
Seite 14 von 51
Die Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt GmbH<br />
& Co. KG. vertreten durch die Verwaltungs-GmbH nimmt Ihre<br />
Arbeit auf<br />
04.02.2004<br />
Gründung der Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt Verwaltungs- GmbH<br />
und der Wissenschaft- und Kongresszentrum Darmstadt GmbH & Co. KG.<br />
Zu Geschäftsführern wurden die Herren Dr. Ing. Hans-Jürgen Braun und Markus Gunkel<br />
bestellt.<br />
02.03.2004<br />
Konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats der Wissenschafts- und Kongresszentrum<br />
Darmstadt Verwaltungs- GmbH.<br />
In dieser ersten Sitzung wurden der Wirtschaftsplan für das Jahr 2004 sowohl von der<br />
Verwaltungs-GmbH als auch für die GmbH & Co. KG, ebenso wie eine fünf-jährige Fi<br />
nanzplanung für die Jahre 2004 bis 2008.<br />
Im Wirtschaftsplan der GmbH & Co. KG sind die Herstellungskosten für das Wissenschafts-<br />
und Kongresszentrum auf 65 Mio. Euro beziffert. Ein Businessplan für die Betriebszeit<br />
konnte mit der angedachten Modifizierung des Betriebskonzepts hinsichtlich<br />
der Einbindung des Cybernariums nicht erstellt werden. Ziel sei es, hier aufgrund des<br />
neuerlichen Konzepts einen Businessplan vorzubereiten, der über die Eliolgschancen<br />
der Gesellschaft weiter Aufschluss geben wird.<br />
Weitere Beschlüsse waren der Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrags zwischen<br />
der GmbH & Co. KG und der bauverein AG und einem Beratervertrag mit Herrn<br />
Dip!. Ing. Klaus Peter Schorr zur Projektsteuerung und zum Projektcontrolling.<br />
Im Vorvertrag mit Herrn Architekt Chalabi und dem Büro Funk und Schröder Architekten<br />
war als Neuanforderung beinhaltet, das Cybernarium in funktionaler, architektonischer<br />
und räumlicher Hinsicht in das Gesamtprojekt zu integrieren. Programm und Anforderungen<br />
werden von Seiten der Cybernariumsgesellschaft zur Verfügung gestellt.<br />
Außerdem waren der gastronomische Bereich und ergänzende Nutzungen zu überar<br />
beiten und den gesamten Komplex im Rahmen eines landschaftsgestalterischen Kon<br />
zepts einzubinden.<br />
Die erste Einlage der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit 33 Mio. Euro ist erfolgt.<br />
Seite 15 von 51
20.08.2004<br />
Fa. Symbios hat ein Angebot zur Mitarbeit am Projekt vorgelegt. Die Prüfung des Angebots<br />
war hinsichtlich des zu erwartenden Ergebnisses als auch der Honorarvorstel<br />
lungen seitens der Geschäftsführung nicht akzeptabel. Deshalb wurde eine Person an<br />
gesprochen, die über Berufserfahrung ein entsprechendes know-how haben sollte. Der<br />
Aufgabenbereich war die Erstellung eines Betreiberkonzepts, Vermietungskonzepts,<br />
Rahmenmietverträge, Gestattungsvereinbarungen.<br />
29.09.2004<br />
Zur <strong>Finanzierung</strong> haben sich zwei mögliche Modelle ergeben:<br />
1. <strong>Finanzierung</strong> mittels privater Geldgeber<br />
Dieser Überlegung lag die Idee zugrunde, Verpflichtungen der Wissenschaftsstadt<br />
Darmstadt aus dem Kongresszentrum zu minimieren und durch Verbreiterung der<br />
Investorenbasis das Risiko zu verteilen. Angedacht war, mit Banken zu sprechen,<br />
ob nicht die Tiefgarage, der Gastronomiebereich und die Ladenflächen in einem<br />
kleinen Fonds am Kapitalmarkt platziert werden kann.<br />
2. Darüber hinaus haben Gespräche mit einem Finanzdienstleister für die Vermittlung<br />
von Krediten zur <strong>Finanzierung</strong> von Grundbesitzinvestitionen stattgefunden. Ziel der<br />
Gespräche war einerseits, die <strong>Finanzierung</strong> mit Kommunalkreditkonditionen für den<br />
eigentlichen Kongressbereich sicherzustellen und andererseits die übrigen Profitcenter<br />
mit einer grundpfandrechtlichen Sicherheit ohne Bürgschaft der Wissenschaftsstadt<br />
Darmstadt zu finanzieren.<br />
Diese Modelle haben sich im späteren Verlauf als nicht realisierbar gezeigt.<br />
14.02.2005<br />
Bericht zum <strong>Bau</strong>, zum Planungsfortschritt und <strong>Bau</strong>freimachung sowie zu energieeffizi<br />
entem und nachhaltigem <strong>Bau</strong>en.<br />
Auch die Integration der historischen Stadtbefestigungsanlage wird diskutiert und beschlossen,<br />
Investitionskosten in Höhe von 1 Mio. Euro zu tätigen, um die im Zuge der<br />
Aushubarbeiten entdeckte zusätzliche Stadtmauer freizulegen, zu sichern und in das<br />
Projekt zu integrieren.<br />
Der Geschäftsbesorgungsvertrag mit der bauverein AG wird verlängert und eine Kon<br />
zeptplanung für Raumordnung und Funktionsabläufe im Wissenschafts- und Kongresszentrum<br />
Darmstadt unter dem Stichwort "Erlebnis und Wissenschaft" diskutiert.<br />
Seite 16 von 51
Der Aufsichtsrat hat dies am 21.03.2005 zur Kenntnis genommen.<br />
Anmerkung der Geschäftsführung:<br />
Es ist festzustellen, dass dieses Konzept mit dem tatsächlichen Betrieb des Jahres<br />
2010 nicht vergleichbar ist.<br />
21.03.2005<br />
Kostenschätzung durch die ARGE Chalabi/Funk und Schröder Stand 15.02.05 rund 59<br />
Mio. Euro ohne Außenanlagen, ohne Ausstattung und Möblierung, ohne Nebenkosten<br />
und ohne Herrichtung und Erschließung des Grundstücks.<br />
Juni 2005<br />
Berichte zu <strong>Bau</strong>- und Planungsfortschritt<br />
Beginn der Rohbauarbeiten und Erarbeitung eines Logos für das darmstadtium.<br />
Während der Vorstellung des Energiekonzepts wird deutlich, dass die Wärmeerzeu<br />
gung primär (70%) über einen regenerativen Energieträger (Holzhackschnitzel) erfolgt.<br />
Zur Abdeckung von Spitzenlasten steht als sekundäre Energie Gas/Fernwärme zur<br />
Verfügung. Die Kälteerzeugung erfolgt bei wirtschaftlichem Auslastungsgrad über die<br />
Holzhackschnitzelanlage, sonst über den sekundären Energieversorger.<br />
Zur Senkung des Kühl-/Heizungsbedarfs wurde ein Erdkanal unter dem Gebäude ge<br />
baut. Dadurch werden ca. ein Drittel der Energie für Kühlung und Heizung eingespart.<br />
Der Aufsichtsrat hat nach ausführlicher Diskussion das Konzept der dualen Energieversorgung<br />
beschlossen.<br />
Bei der Vorstellung der aktuellen Raumkonzeption ist festzuhalten, dass sich das Kon<br />
zept gegenüber dem Symbios- Gutachten wesentlich geändert hat:<br />
Der Bereich, der dem Cybernarium im Schlossflügel zugeteilt war, wurde zu Multifunktionsräumen<br />
umgeplant, welche als Büros oder Konferenzräume genutzt werden<br />
können. Dem Cybernarium wurde hierdurch ein Bereich in der Ebene 0 zugeteilt.<br />
Die interne Kuppel für das Cybernarium bleibt aber weiterhin bestehen.<br />
Die Retailflächen um den großen Saal wurden in der Planung verkleinert, sodass<br />
Raum für weitere Multifunktionsräume entstanden ist. Dies ermöglicht eine Vergrößerung<br />
der Tribüne im großen Saal und somit eine maximale Unterbringung von<br />
2.000 Personen im großen Saal.<br />
Seite 17 von 51
Die Gastronomieflächen sind größer geplant und ermöglichen somit eine bessere<br />
gastronomische Bewirtung bei Veranstaltungen. Außerdem ist das Raumkonzept<br />
nach Gesprächen mit der Fa. Merck abgestimmt, um zu ermöglichen, dass im<br />
darmstadtium die Jahreshauptversammlungen von Merck ab dem Jahr 2008 stattfinden<br />
können.<br />
Die Integration der Stadtmauer hat zu erheblichen planerischen Veränderungen,<br />
insbesondere der Technikzentrale und der Tiefgarage geführt.<br />
Oberbürgermeister Peter Benz wird als Aufsichtsratsvorsitzender nach Ausscheiden<br />
aus seinem Hauptamt verabschiedet. Oberbürgermeister Walter Hoffmann wird neuer<br />
Aufs ichtsratsvorsitzender.<br />
Juli 2005<br />
Die Stadt stellt nach einem Magistratsbeschluss vom 13.04.2005 aus dem Verkauf von<br />
Aktien einen weiteren Betrag in Höhe von 20 Mio. Euro als Eigenkapital für die GmbH<br />
& Co. KG zur Verfügung.<br />
17.05.2006<br />
Berichte zu <strong>Bau</strong>- und Planungsfortschritt, <strong>Bau</strong>freimachung, geplantem Richtfest und<br />
Controlling.<br />
<strong>Bau</strong>kostencontrolling legt mit Stichtag 30.04.2006 einen Bericht vor, wonach das <strong>Bau</strong>budget<br />
(Grundlage November 2004) rund 79, 4 Mio. Euro beträgt.<br />
Zur <strong>Bau</strong>kostenfinanzierung hat sich gezeigt, dass weder private <strong>Finanzierung</strong>s- noch<br />
Leasing-Modelle realisierbar sind. Aus diesem Grund hat der Aufsichtsrat beschlossen,<br />
zur <strong>Finanzierung</strong> der restlichen <strong>Bau</strong>kosten von rund 27 Mio. Euro ein Darlehen mit der<br />
persönlichen Absicherung durch eine Bürgschaft der Wissenschaftsstadt Darmstadt<br />
aufzunehmen.<br />
24.06.2006<br />
Richtfest für das Gebäude<br />
Seite 18 von 51
28.06.2006<br />
Im Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde das Eigenkapital zum<br />
Stand 31.12.2005 mit 52,4 Mio. Euro festgestellt.<br />
Der Marketing/Mediaplan 2006/2007 wird vorgestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren<br />
rund 450.000 Euro an Marketingaktivitäten ausgegeben.<br />
Am 07.01.2007 sind neben den üblichen Berichten Beschlüsse zu den Außenanlagen<br />
getroffen worden.<br />
Die Kostenschätzung vom Mai 2004 (Beschluss Magistrat) sah im Budget Kostengruppe<br />
500 Außenanlagen ein Betrag von 1,38 Mio. Euro vor. Die Ausschreibung führt zu<br />
dem Ergebnis von 3,22 Mio. Euro, d.h. Mehrkosten in Höhe von 1,84 Mio. Euro.<br />
Der Aufsichtsrat hat empfohlen, diese weiteren Investitionskosten von 1,84 Mio. Euro<br />
zu tätigen.<br />
01.04.2007<br />
Herr Pfister hat sein Amt als neuer Geschäftsführer angetreten.<br />
17.04.2007<br />
Neben den üblichen Berichten wird zum Sachstand Cybernarium folgendes festgestellt:<br />
Herr Dr. Braun teilt mit, dass am 16.04.2007 die Herren Prof. Ecarnacao sowie Neumann,<br />
Geschäftsführer der Cybernariumsgesellschaft, mündlich mitgeteilt haben, dass<br />
sie sich zurzeit nicht in der Lage sehen, das komplette Objekt in der geplanten Form<br />
durchzuführen. Die geplante Anmietung von ca. 2000m2 über drei Ebenen können sie<br />
derzeit nicht darstellen. Sie können sich vorstellen, mit ca. 600m2 das Mietverhältnis zu<br />
beginnen, um sukzessiv zu erweitern.<br />
Insgesamt wird festgestellt, dass Cybernariumstrukturen möglicherweise nicht mehr<br />
zeitgemäß sind, da zwischenzeitlich auf andere Weise virtuelle Welten zu generieren<br />
sind, mit denen durch ein Cybernarium nicht konkurriert werden kann.<br />
Ein gedanklicher Vorschlag war, einen Marktplatz der Wirtschaft und Wissenschaft zu<br />
integrieren.<br />
Am 26.08.2007 soll ein Tag der offenen Tür stattfinden. Es soll eine Veranstaltung sein,<br />
die vor den ersten größeren Lastfällen im Kongresszentrum durchgeführt wird.<br />
Seite 19 von 51
13.07.2007<br />
Im Bereich Gastronomie hat man sich für die Fa. Kofler & Company entschieden. Die<br />
Geschäftsführung wurde zu weiteren Verhandlungen beauftragt.<br />
Bei den <strong>Bau</strong>auftragsabwicklungen wurde erstmals über strittige Situationen berichtet,<br />
z.B. Fa. Anders Erstellung der Calla, Fa. Rofitec Gewerk Bühnentechnik, ARGE <strong>Bau</strong><br />
grube/Strabag wegen Bodenaushub.<br />
Dr. Braun berichtet von einem Treffen mit Herrn Ecarnacao wobei er von diesem die<br />
Zusage bekam, 600m2 für das Cybernarium anzumieten. Gleichzeitig wurden 40.000<br />
Euro für Planungsaufträge zum Umbau kleiner Saal in ein Forum für Wissenschaft und<br />
Wirtschaft genehmigt. Ein Konzept der Arbeitsgruppe Cybernarium ist die Empfehlung<br />
für ein kleines Cybernarium (Ebene 0), VIP-Future-Lounge (Ebene 1), Cyberdome<br />
(Ebene 2), als Gesamtkonstrukt "Cybernarium" genannt.<br />
24.11.2007<br />
Beschlussfassung des Wirtschaftsplans 2008 für das erste volle Betriebsjahr<br />
Kritische Punkte bei den Umsätzen:<br />
Miete Kulturveranstaltungen 225.000Euro<br />
(das hätte bedeutet, 30 Kulturveranstaltungen die nicht geplant waren)<br />
Miete Ausstellungen 90.000 Euro<br />
Eigenveranstaltungen<br />
(nicht geplant)<br />
60.000 Euro<br />
Einnahmen Festpacht Restaurant<br />
60.000 Euro<br />
(nicht gebaut)<br />
Vermietung Flächen (nicht gebaut)<br />
Catering Kongresse (kein Vertrag mit Kofler)<br />
Diese Umsätze konnten nicht realisiert werden.<br />
280.000 Euro<br />
190.000 Euro<br />
Seite 20 von 51
19.12.2007<br />
Im Bericht zur baulichen Situation hat sich gezeigt, dass die Terminziele nicht eingehalten<br />
sind und die restlichen Arbeiten nur während des laufenden Betriebs sukzessiv<br />
durchgeführt werden können. Dabei wurde deutlich, dass einige Firmen ein Claim<br />
Management aufgebaut hatten, um auf von Ihnen nicht verschuldeten Verzögerungen<br />
im <strong>Bau</strong>ablauf hinzuweisen. Um die Eröffnung am 06.12.07 zu ermöglichen, mussten<br />
eine Vielzahl von unkonventionellen Maßnahmen (Nacht- und Wochenendarbeit, Er<br />
satzvornahmen usw.) ergriffen werden.<br />
Was folgt, war eine kritische Auseinandersetzung des <strong>Bau</strong>controllings mit den Fachin<br />
genieuren und Firmen, die sich aber bis ins Jahr 2010 hineinziehen und noch immer<br />
nicht abgeschlossen sind.<br />
Die <strong>Bau</strong>kosten sind Stand 31.12.2007 auf 81,344 Mio. Euro hochgerechnet.<br />
Cybernarium kommt nach Aussage von Prof. Seidler definitiv nicht.<br />
17.01.2008<br />
Am 06.12.2007 wurde die vorläufige Genehmigung zur Nutzung des darmstadtiums<br />
erteilt.<br />
Auflage: Hoher Security-Personalaufwand bei Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen.<br />
Budget 2008: Zuschuss an das darmstadtium 3,2 Mio. Euro von der Stadt.<br />
Mieterinteressenten: Ontour, Staudt/GUG, feedback, Stadtmarketing ca. 80m2 zuzüglich<br />
Rhein Main TV. Im Wesentlichen mietfreie Überlassung vereinbart durch Kompensationsgeschäfte<br />
mit Agentur- bzw. TV-Leistungen.<br />
31.01.2008<br />
Buchungsstand für 2008 rund 100 Veranstaltungen.<br />
Vergleich zu 2009<br />
Vergleich zu 2010<br />
256<br />
252 (Vorschau)<br />
Seite 21 von 51
01.02.2008<br />
Neustart der Geschäftsführung<br />
Kontinuierlicher Ausbau und Fertigstellung des Gebäudes ~ 2010.<br />
Aufbau eines kompetenten Mitarbeiterstabs für Sales/Marketing, Veranstaltungsmana<br />
gement, Finanz- und Rechnungswesen sowie Technik.<br />
07.02.2008<br />
Es waren 18 Voreröffnungsveranstaltungen geplant. Alle wurden abgesagt. Kosten bis<br />
300.000 Euro, zuzüglich Vergleiche mit 248.000 Euro.<br />
Hohe Security-Kosten von Januar bis März 2008 (ca. 300.000 Euro)<br />
Kosten der Eröffnung: 502.000 Euro netto; Plan: 317.000 Euro netto.<br />
20.03.2008<br />
Änderungen im Gastronomiekonzept und neue Organisationsstruktur.<br />
30.04.2008<br />
Ende des Geschäftsbesorgungsvertrags mit der bauverein AG.<br />
03.06.2008<br />
Verpachtung der Gastronomie an die Caterer Gaul (mit Restaurant und Cafe) , Hamel<br />
und Lufthansa Partyservice.<br />
Darlehensaufnahme von 7,1 Mio. Euro zur <strong>Finanzierung</strong> der bis dahin geplanten bzw.<br />
beabsichtigten <strong>Bau</strong>kosten in der Differenz zwischen 79,4 und 86,5 Mio. Euro.<br />
Seite 22 von 51
08.08.2008<br />
Neuer Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2008 mit einem Nettozuschussbetrag der<br />
Stadt Darmstadt von 3,937 Mio. Euro wegen hoher Dienstleistungskosten, insbesondere<br />
in den Monaten Januar, Februar und März 2008.<br />
Diskussion eines Marketing- und Kommunikationskonzepts.<br />
Ausbau Gastronomie (Restaurant! Cafe/ Lounge) und Funktionsräume im Waggon mit<br />
Umkleidebereichen, Aufenthaltsräumen, Büro und Lager.<br />
26.09.2008<br />
Beschlussfassung über das Marketing- und Kommunikationskonzept.<br />
Durchführung eines ersten Tags der Vereine am 03.10.2008.<br />
Wechsel im Aufsichtsrat.<br />
Prof. Dr. Seidler scheidet aufgrund seines Ausscheidens bei der TU Darmstadt auch<br />
aus dem Aufsichtsrat aus. Die TU Darmstadt benennt den neuen Kanzler, Herrn Dr.<br />
Efinger, als weiteren Vertreter des Aufsichtsrats.<br />
11.11.2008<br />
Vorstellung der Arbeit des darmstadtiums unter dem Stichwort "Gastgeber für Gastgeber".<br />
19.11.2008<br />
Beschlussfassung des Wirtschaftsplans 2009 mit einem vorgesehenen Zuschussbedarf<br />
seitens der Stadt,von 3,723 Mio. Euro.<br />
20.11.2008<br />
IT Gipfel mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merke!'<br />
Seite 23 von 51
17.12.2008<br />
Nach erheblichen Schwierigkeiten mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PB Revision<br />
wird der Jahresabschluss 2007 geprüft, vorgelegt und beschlossen. Der Jahreszu<br />
schuss für 2007 war mit 1,4 Mio. Euro geplant. Tatsächlich ist ein Zuschussbedarf von<br />
3,2 Mio. Euro entstanden, der allerdings mit einem erheblichen Betrag erst im Jahr<br />
2008 kassenwirksam wurde.<br />
Aufgrund der im Jahr 2008 noch zahlreich durchzuführenden <strong>Bau</strong>arbeiten war das<br />
Haus nicht voll betriebsfähig. Schwierigkeiten und Differenzen, die aus der operativen<br />
Tätigkeit der Vergangenheit her rühren, hätten bei früheren Entscheidungen zu besseren<br />
Ergebnissen geführt. Dazu gehört, dass mehr eigenes Personal eingesetzt werden<br />
sollte und weniger teure Dienstleister. Daneben war erkennbar, dass die operative Geschäftsführung<br />
zu spät eingesetzt wurde und ein gemeinsames Controlling von <strong>Bau</strong><br />
und operativen Kosten nicht erfolgt ist.<br />
19.02.2009<br />
Für den Restaurant- und sonstigen Ausbau war im ursprünglichen <strong>Bau</strong>kostenkonzept<br />
ein Betrag von 1,5 Mio. Euro vorgesehen. Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2008 zusätzlich<br />
1,5 Mio. Euro dafür bereit gestellt. Die Gesamtausgaben belaufen sich jedoch auf 3,3<br />
Mio. Euro. 300.000 Euro sind nachzufinanzieren.<br />
Die Kostenerhöhung ist durch Planungsänderungen und technische Schwierigkeiten<br />
bedingt.<br />
Das operative Betriebsergebnis für das Jahr 2009 wird mit -1,53 Mio. Euro geschätzt.<br />
28.04.2009<br />
Vorlage einer Untersuchung der fehlenden Liquidität und deren Ursache auf den Zeit<br />
punkt 31.12.2008.<br />
Die Firma Schüllermann und Partner AG legt diese Untersuchung vor, aus der zu entnehmen<br />
ist, dass ein Betrag von 2,8 Mio. Euro aus den <strong>Bau</strong>kosten, für operative Zwecke<br />
verwendet wurde.<br />
Der weitere Ausbau für Fluchttreppen, Retail und Presselounge wird mit 1 Mio. Euro<br />
genehmigt.<br />
Seite 24 von 51
24.06.2009<br />
Vorlage des Jahresabschlusses 2008. Hier hat sich ein Fehlbetrag von 3,89 Mio. Euro<br />
gezeigt.<br />
12.10.2009<br />
Stadtrat Feuchtinger scheidet aus dem Aufsichtsrat aus, nachdem er sein hauptamtliches<br />
Magistratsverhältnis aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hat.<br />
Das Betriebsergebnis des ersten Halbjahres 2009 war positiv. Im zweiten Halbjahr wirkt<br />
sich die Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich aus. Mit einer Umsatzgröße von 1 Mio.<br />
Euro sind Veranstaltungen storniert bzw. wegen fehlender Hotelkapazität nicht reali<br />
siert worden. Durch konsequente Einsparungen konnten die Betriebskosten deutlich<br />
reduziert werden. Der Jahresverlust erhöht sich allerdings dennoch um rund 300.000<br />
Euro, auf rund 4,2 Mio. Euro.<br />
1.12.2009<br />
Frau Brigitte Lindscheid und Herr Dr. Dierk Molter sind zu neuen Aufsichtsratsmitgliedern<br />
bestellt.<br />
Ein Bericht über die Entwicklung der Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
GmbH & Co. KG wird vorgelegt. In diesem Bericht ist die Ausgangslage des Hauses,<br />
die <strong>Bau</strong>kosten und deren <strong>Finanzierung</strong> bis zum 01.01.2009, die Erhöhung der <strong>Bau</strong>kos<br />
ten seit 01.01.2009, die Liquiditätsproblematik, die Darstellung des operativen Bereichs<br />
bei der Liquiditätsentwicklung sowie Eckpunkte zur Planung 2010 bis 2011 und<br />
Benchmarking mit vergleichbaren Kongresszentren, enthalten.<br />
Der Wirtschaftsplan 2010 wird mit einem Zuschussbetrag von 3,726 Mio. Euro be<br />
schlossen. Dabei beträgt der Kapitaldienst für Zins und Tilgung allein rund 2,4 Mio. Eu<br />
ro. Der Zuschussbedarf für den operativen Bereich ist mit 1,33 Mio. Euro fixiert.<br />
Sofern Magistrat und Stadtverordnetenversammlung einer Revalutierung und Restrukturierung<br />
der DEXIA Darlehen von 27 Mio. Euro zustimmen, kann der Betriebskostenzuschuss<br />
für die Jahre 2010 und 2011 um rund 530.000 Euro p. a. reduziert werden.<br />
Für das Jahr 2010 ist eine deutliche Steigerung des Umsatzes aufgrund einer verstärk<br />
ten Akquisitionstätigkeit geplant.<br />
Zusätzlicher Gesprächspunkt war der mögliche Ausbau des kleinen Saals durch die TU<br />
Darmstadt. Es sind baurechtliche Fragen, insbesondere auch steuerrechtliche Fragen<br />
zu klären.<br />
Seite 25 von 51
27.03.2010<br />
Eine Fortschreibung der Entwicklung der Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
GmbH & Co. KG zum 01.12.2009 mit aktueller <strong>Bau</strong>kostendarstellung und Liqui<br />
ditätsproblematik liegt vor.<br />
Die verstärkten Akquisitionstätigkeiten sowohl bei Unternehmen als auch auf Messen<br />
wirken sich positiv aus. Das darmstadtium profitiert zur Zeit von einer steigenden Wertigkeit,<br />
insbesondere im Blick auf Qualität, Nachhaltigkeit, Effizienz und Kundennähe<br />
sowie Servicebereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
21.04.2010<br />
Herr Lars Wähler, bisher Werkleiter Touristikbetriebe und der Stadthalle Aschaffenburg,<br />
wird zum neuen Geschäftsführer der Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
Verwaltungs-GmbH gewählt. Dienstantritt frühestens 01.10.2010, spätestens<br />
01.01.2011.<br />
21.05.2010<br />
Vorlage der zweiten Fortschreibung der Gesellschaftsentwicklung, der aktuellen <strong>Bau</strong><br />
kostendarsteIlung und Liquiditätsproblematik sowie Vorlage und Beschlussfassung des<br />
Jahresabschlusses 2009.<br />
Seite 26 von 51
Darstellung des <strong>Bau</strong>fortschritts an hand von 27 Projektberichten<br />
Der <strong>Bau</strong>herr, vertreten durch den Geschäftsbesorger bauverein AG, hat in 27 Projektberichten<br />
über den jeweiligen <strong>Bau</strong>tenstand berichtet.<br />
Stichwortartige Darstellung:<br />
• Projektbericht 1, Stand 11/2004<br />
- Entwurfsplanung der Architekten und der Gewerke TGA liegt vor<br />
11.10.2004 <strong>Bau</strong>beginn mit Spatenstich<br />
- geplante Fertigstellung 09/2007<br />
- geplante <strong>Bau</strong>zeit: 37 Monate<br />
• Projektbericht 2, Stand 12/2004<br />
• Projektbericht 3, Stand 01/2005<br />
- Wegen historischer Funde im Untergrund Planüberarbeitung (ca. 40 % aller<br />
Planungen)<br />
- Mehrkosten:<br />
o LKW Anfahrt 1,85 Mio. Euro<br />
o Erdkanal Historischer Teil }<br />
• Projektbericht 4, Stand 02/2005<br />
• Projektbericht 5, Stand 03/2005<br />
• Projektbericht 6, Stand OS/2005<br />
- <strong>Bau</strong>antrag für das Gesamtgebäude am 25.05.2005 eingereicht.<br />
• Projektbericht 7, Stand 06/2005<br />
- Genehmigungsplanung der Architekten und Fachplaner liegt vor<br />
- Für Cybernarium und Gaststätte eigene <strong>Bau</strong>anträge erforderlich<br />
- Einleitungsgebühr für Wasser aus Wasserhaltung 120.000 Euro<br />
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• Projektbericht 8, Stand 07/2005<br />
Erste Zeitverschiebungen durch Bodenverhältnisse<br />
Probleme bei den Gründungsmaßnahmen<br />
• Projektbericht 9, Stand 08/2005<br />
Kosten: Der Bewährungsgrad in der Bodenplatte erfordert wesentlich mehr<br />
Stahl in der Tiefgarage<br />
• Projektbericht 10, Stand 09/2005<br />
Terminrückstand durch Funde der historischen Mauer weitgehend aufgeholt<br />
• Projektbericht 11, Stand 10/2005<br />
Tiefgarage Ebene -2 Rohbau fertiggestellt, ebenso Erdkanal Ebene -3<br />
Tiefgarage Ebene -1 zu 85% rohbaufertig<br />
• Projektbericht 12, Stand 11/2005<br />
Im Zuge der weiteren Planung des Gebäudes erfolgt eine Optimierung der vorliegenden<br />
Planung, um eine größere Effizienz zu gewährleisten.<br />
- Außenfassaden wurden im Zuge der Ausführungsplanung überarbeitet, da sich<br />
die vorliegende Entwurfsplanung nicht realisieren ließ. Gleiches gilt für die Optimierung<br />
im Bereich der Calla (Mehrkosten)<br />
Planung verschiedener Maßnahmen, welche die Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />
um ca. 50% unterschreiten.<br />
• Projektbericht 13, Stand 12/2005<br />
Für die termin- und qualitätsgerechte Ausführung der Ausführungsplanung<br />
durch die Architektengemeinschaft besteht erheblicher Handlungsbedarf. In<br />
tensive Steuerung notwendig, um den Vorgaben gerecht zu werden und das<br />
Budget einzuhalten.<br />
Die Gesamtbaugenehmigung wurde am 19.12.2005 erteilt.<br />
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• Projektbericht 14, Stand 01/2006<br />
Stahlbetonarbeiten in allen <strong>Bau</strong>teilen<br />
• Projektbericht 15, Stand 02/2006<br />
Erhebliche Probleme bei der Durchführung der Rohbauarbeiten aufgrund der<br />
kritischen Gesamtsituation der Planlieferungen.<br />
Rohbauarbeiten in vollem Gang entsprechend den Vorgaben aus dem Vergabekalender<br />
und Rahmenterminplan.<br />
Mit der Ausführungsplanung für die Ausbaugewerke wird begonnen.<br />
• Projektbericht 16, Stand 04/2006<br />
Beginn der Ausführungsplanung für den Innenausbau<br />
Hauptbaugewerke sind ausgeschrieben<br />
Elektro/Heizung/Lüftung/Kälte, MSR sind ausgeschrieben<br />
Hauptbauzeit Rohbau<br />
• Projektbericht 17, Stand OS/2006<br />
Elektro/Heizung/Lüftung/Klima sowie MSR sind beauftragt.<br />
Einbau der haustechnischen Werke beginnend in Ebene -3<br />
Weiterer Ausbau RLT und Heizung ab 10/2006<br />
Fassade = Abschluss mit Türen bis Winter Anfang 2006<br />
• Projektbericht 21, Stand 08/2006<br />
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• Projektbericht 22, Stand 09/2006<br />
- Anschluss an Fernwärme<br />
Bis Ende Dez. 2006 Heizung/Lüftung/Sanitär und Rohinstallation fertig<br />
• Projektbericht 23, Stand 12/2006<br />
- Alle Rohbauarbeiten abgeschlossen. Eingeplante Karenzzeit voll ausgeschöpft<br />
Probleme mit Stahlträger Calla<br />
- Terminverzögerung ca. 3 Monate<br />
- Ausbau Kongresssaal beginnend ab 08.01.2007<br />
• Projektbericht 24, Stand 02/2007<br />
Entwurf Außenanlagen Planung fertig. Arbeiten der Kostengruppe 300, d.h.<br />
Hauptbaugewerbe und wesentliche Bereiche des Innenausbaus sowie der Kostengruppe<br />
4, d.h. die Gewerke Elektro/Heizung/Lüftung /Kälte/MSR und Büh<br />
nentechnik weitgehend beauftragt.<br />
Innenausbau in den <strong>Bau</strong>teilen B+C+D<br />
- Vorgesehener Fertigstellungstermin immer noch auf September 2007 terminiert.<br />
Einbau bühnentechnische Anlagen im Januar begonnen, ebenso die Montage<br />
der Kühldecken und der Sanierung der historischen Stadtmauer<br />
• Projektbericht 25, Stand 03/2007<br />
Im April beginnen Parkett-, Fliesen- und Natursteinverlegung<br />
Mit den Außenanlagen wurde Anfang März begonnen<br />
Sanierung der historischen Stadtmauer soll bis Juni abgeschlossen sein<br />
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• Projektbericht 26, Stand 04-06/2007<br />
Für Gybernarium und Gaststätten sind gesonderte <strong>Bau</strong>anträge zu stellen. Ver<br />
anlassung soll nach Abstimmung des Konzepts mit Mieter und Nutzer erfolgen.<br />
Diese <strong>Bau</strong>anträge wurden bisher nicht gestellt.<br />
Montage der schweren Stahlträger der Primärkonstruktion der Galla ist abge<br />
schlossen, mit den Verglasungsarbeiten soll Anfang Juli begonnen werden.<br />
Terminverzug. Fertigstellungstermin wird gehalten.<br />
Feuerlöschleitungen sind montiert und einsatzbereit. Terminverzug bei den<br />
bühnentechnischen Anlagen. Terminverzug im Warst-Gase ca. 2 Monate.<br />
• Projektbericht27, Stand 07-09/2007<br />
Aufgrund erheblicher Glaslieferprobleme für die Galla erfolgte die Montage bereichsweise<br />
und war erst Ende September soweit abgeschlossen, so dass Fol<br />
gegewerke mit ihren Ausführungen beginnen konnten. Terminverzug 2-3 Monate.<br />
Arbeiten an außenliegender Natursteinfassade abgeschlossen<br />
Zufahrt zur Tiefgarage technisch möglich.<br />
Weiterhin Terminverzug bei der Bühnentechnik<br />
Innenausbau bis Mitte November fertig<br />
Sanierung der historischen Stadtmauer soll bis November abgeschlossen sein.<br />
Einhaltung Terminplan fraglich.<br />
Mit diesem Projektbericht 27 schließt die Berichterstattung.<br />
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YmPlanungen und Nutzungsänderungen während der <strong>Bau</strong>phase<br />
Zahlreiche Umplanungen und Nutzungsänderungen charakterisieren und beeinflussen<br />
den Planungs- und <strong>Bau</strong>fortschritt terminIich und kostenmäßig.<br />
Nach dem Wettbewerbsergebnis zum Neubau eines Wissenschafts- und Kongresszentrums<br />
in den Jahren 2000/2001 wurde die ARGE Chalabi architects und fs Architek<br />
ten Paul Schröder mit der stufenweisen Planung beauftragt. Die Vorentwurfsplanung<br />
begann im Jahr 2004, die Entwurfsplanung stammt vom 18.04.2005, ebenso wie die<br />
Genehmigungsplanung.<br />
Im Laufe des Projekts wurde von <strong>Bau</strong>herrenseite im Hinblick auf die spätere Nutzung<br />
sowie aus wirtschaftlichen Überlegungen immer wieder Planungsbereiche in Frage ge<br />
steilt und Entscheidungen getroffen, die Planungsanpassungen notwendig machten,<br />
die deutlich über das Maß einer Planfortschreibung hinausgingen. Diese Entscheidun<br />
gen sind in zahlreichen Sitzungen des Aufsichtsrats und im Rahmen von sogenannten<br />
Planungs-Jourfixen und <strong>Bau</strong>-Jourfixen erfolgt.<br />
Es wurde beispielsweise am 07.06.2005 die Entscheidung getroffen, die bereits ge<br />
plante Ebene 4 im <strong>Bau</strong>teil D (oberhalb des großen Saals) mit den dort vorgesehenen<br />
Kongressräumen, Toiletten, Aufzugsanlagen, Technikräumen sowie den auf einer wei<br />
teren Ebene (Ebene 5) befindlichen Presseraum entfallen zu lassen. Ursprünglich war<br />
in diesem Bereich auch ein Restaurant geplant, das den Blick auf den Darmstädter<br />
Hochzeitsturm gewährleisten sollte.<br />
Diese beispielhaft genannte Entscheidung wurde zu einem Zeitpunkt getroffen, als der<br />
<strong>Bau</strong>antrag für die Obergeschosse dem <strong>Bau</strong>aufsichtsamt bereits zur Prüfung vorlag. In<br />
den Planunterlagen für die unterschiedlichen Nutzungsszenarien und in den Architektenplänen<br />
waren diese Ebenen 4 und 5 noch Gegenstand der Beratungen. Nach dieser<br />
Entscheidung musste der <strong>Bau</strong>körper hinsichtlich seiner Höhe unter Berücksichtigung<br />
der entstehenden Ansichten umgeplant werden. Die notwendigen Umplanungen haben<br />
fast das gesamte Gebäude betroffen, da im Zuge dieser Änderung die entfallenden<br />
Flächen der Seminarräume aus der Ebene 4 in den Schlossflügel (<strong>Bau</strong>teil B) in die<br />
Ebene 2 und 3 verlagert wurden, welche ursprünglich für das Cybernarium vorgesehen<br />
waren.<br />
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Das Gebäude wurde auch hinsichtlich seiner Höhe reduziert, die Erschließung und<br />
Fluchtwegführung innerhalb und außerhalb des Gebäudes überarbeitet. Hiervon betroffen<br />
waren sämtliche Ebenen inklusive der Dachfläche. In dieser Ebene befindliche<br />
Technikbereiche inklusive der Dachkonstruktion und Zwischenwege wurden neu geplant.<br />
Die Toilettenanlagen in der Ebene 4 sind entfallen, die Ebene 3 wurde wie auch<br />
das Treppenhaus sowie die Zugänge zum Saal umgeplant. Diese umfangreichen<br />
Umplanungen waren auch statisch relevant, so dass intensive Abstimmungen mit dem<br />
Statiker erforderlich waren. Die Um- und Neuplanungen zogen sich über die gesamte<br />
Planungsphase des Projekts hin und fanden in allen Leistungsphasen, d.h. in der Vorentwurfsplanung,<br />
Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung und Ausführungsplanung<br />
statt (Mehrkosten).<br />
Als Beispiele mögen folgende Details dienen:<br />
- Entfall Cyberdom im <strong>Bau</strong>teil A<br />
- Entfall der Speiseaufzüge im <strong>Bau</strong>teil A<br />
- Verlegung WC/Garderobe für eine neue Retailfläche<br />
- Nutzungsänderung von Cybernariumsräumen in Büro- und Seminarräume<br />
- Entfall Aufzug im Cafebereich<br />
- Entfall von WC Anlagen im <strong>Bau</strong>teil C<br />
- Anhebung der "Calla"- Konstruktion und Änderung der Scheibenformate und<br />
Glasaufteilung<br />
- Nutzungserweiterung Foyer Ost<br />
- Nutzung der Dachfläche als Terrasse<br />
- Schaffung und Änderung der Regiekabinen<br />
- und vieles mehr.<br />
Das von Beginn an geplante Cybernarium mit einem Cyberdom hat sich bis zum Ende<br />
des Jahres 2007 in den räumlichen Planungen widergespiegelt, bevor es aus den be<br />
kannten Gründen nicht zu einer Realisierung gekommen ist. Am Ende des Planungs<br />
prozesses für das Cybernarium blieben die Flächen im <strong>Bau</strong>teil B (zur Alexanderstraße)<br />
sowie in der Ebene 0 als auch in der Ebene 1 und 2 (sogenannter kleiner Saal) übrig.<br />
Durch die bauliche Umsetzung des Cybernariums sind Kosten von bis zu 8 Mio. Euro<br />
entstanden, die ohne die Cybernariumsvariante hätte eingespart werden können.<br />
Im übrigen haben sich die Planungs- und <strong>Bau</strong>phasen bis zum Frühjahr 2010 fortgesetzt.<br />
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Catering<br />
Nach dem Scheitern des Cybernariumsprojekts war von Seiten der damaligen Ge<br />
schäftsführung und des Gastronoms Kofler beabsichtigt, den in der Ebene 0 nunmehr<br />
freien Raum für eine Cateringgroßküche zu nutzen, in der die Fa. Kofler und Company<br />
das gesamte Rhein-Main Gebiet cateringmäßig abdecken konnte. Außerdem war die<br />
Retailfläche, in der vorher die Zentralgarderobe und die we's vorgesehen waren, als<br />
Cateringfläche für Veranstaltungen im Haus geplant.<br />
Die Entscheidung für diese Cateringgroßküche ist im Frühjahr 2008 aus haustechnischen,<br />
veranstaltungstechnischen und logistischen Gründen verworfen worden. Darüber<br />
hinaus ist es mit dem Unternehmen Kofler zu keiner Einigung bezüglich der gesamten<br />
gastronomischen Führung des Wissenschafts- und Kongresszentrums Darmstadt<br />
gekommen.<br />
Vermietbare Flächen/Profitcenter<br />
Zur Mitfinanzierung der Haus- und Betriebskosten waren sogenannte Profitcenter vorgesehen.<br />
Diese Profitcenter, untergebracht in der Restaurantfläche, im Retailbereich,<br />
in der sogenannten Presselounge sowie in der darüber liegenden Ebene 1.1 im <strong>Bau</strong>teil<br />
A und <strong>Bau</strong>teil C mit Verkaufs- und Büroflächen, sollten an Privatunternehmen vermietet<br />
werden.<br />
Für die Retailfläche in der Ebene 0 gab es Gespräche mit dem Betreiber der VIP<br />
Lounge des Fraports zum Einbau einer Indoor-Golfanlage, Einrichtung eines IT<br />
Supports sowie Verkaufsflächen für Schreibwaren, Bücher, Blumen usw.<br />
An der Anmietung von Büroflächen im <strong>Bau</strong>teil C (Presselounge) waren Unternehmen<br />
wie die Schaderstiftung, Staudt Events, G&G, feedback, ontour, Stadtmarketing und<br />
Rhein-Main TV interessiert.<br />
Die Schaderstiftung ist zu einem frühen Zeitpunkt aus den Verhandlungen ausgestiegen.<br />
Mit den übrigen Interessenten wurden Vermietungsgespräche geführt. Auf<br />
Wunsch dieser Interessenten sollte von der vorgeschlagenen Variante eines Groß<br />
raumbüros zu Gunsten von Einzelbüros abgesehen werden. Für die Realisierung der<br />
gewünschten Abtrennung und Einzelbüros wären umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />
insbesondere der Haustechnik erforderlich geworden.<br />
Seite 34 von 51
Beispiele:<br />
Neubau von Sanitärkernen<br />
Nachrüsten der technischen Gebäudeausstattung<br />
Schallschutz<br />
Klimatisierung<br />
Beleuchtungskonzept<br />
Umverlegung der Bodentanks<br />
Diese <strong>Bau</strong>maßnahmen hätten einen zusätzlichen Aufwand von rund 250.000 Euro netto<br />
erfordert.<br />
Etwa die Hälfte der gesamten Fläche von rund 280m2 wollte Rhein-Main TV übernehmen,<br />
allerdings ohne Mietzahlungen, sondern in einem Kompensationsgeschäft, das<br />
eine kostenfreie Berichterstattung über das darmstadtium und den stattfindenden Veranstaltungen<br />
beinhaltet hätte.<br />
Die Gespräche mit den übrigen Interessenten haben ergeben, dass sie jeweils nur ein<br />
Dependance-Büro von ca. 20m2 benötigt hätten. Hier wäre allenfalls eine vermietbare<br />
Fläche von maximal 80m2 zu realisieren gewesen. Selbst bei einem angenommen<br />
Mietpreis von 20 Euro1m2wären nur Mieteinnahmen<br />
mal 24.000 Euro im Jahr entstanden.<br />
in der Größenordnung von maxi<br />
Büroflächen<br />
Die Planung für das gesamte Wissenschafts- und Kongresszentrums hat bis zum Anfang<br />
des Jahres 2008 keine Flächen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kongresszentrums<br />
vorgesehen. Ein Teil der Büroflächen war in der Holzstraße 2 angemietet,<br />
hat aber für den Betrieb des darmstadtiums in keiner Weise ausgereicht. Die technischen<br />
Mitarbeiter waren provisorisch in den möglicherweise vermietbaren Flächen<br />
untergebracht.<br />
Bereits die Unternehmensberatung Hank-Haase hat in ihrem Gutachten zum Betrieb<br />
des Wissenschafts- und Kongresszentrums eine Personalstärke von rund 33 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern prognostiziert. Nach dem derzeitigen Stand sind Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in dieser Zahl angestellt. Der Betrieb eines so komplexen Kongress-<br />
und Veranstaltungszentrums wie das darmstadtium macht es notwendig, für die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus die erforderlichen Arbeitsplätze bereitzustellen.<br />
Dies ist nicht nur im Interesse unserer Kunden und der Abwicklung von zahlreichen<br />
Veranstaltungen, sondern aus organisatorischen Gründen zwingend erforderlich.<br />
Seite 35 von 51
Es dient ebenso der Identifikation des Personals mit dem Haus und ist im Übrigen in<br />
allen vergleichbaren Häusern absoluter Standard. Aus diesem Grunde sind die Büro<br />
flächen in der Ebene 1.1 im <strong>Bau</strong>teil C (oberhalb der sogenannten Presselounge) wie<br />
auch im <strong>Bau</strong>teil A (oberhalb des Eingangsbereichs) als Arbeitsräume für die Veranstal<br />
tungstechnik, den IT-Bereich, die Bereiche Sales/Marketing, das gesamte Projektmanagement,<br />
Buchführung, Rechnungswesen, Personalwesen, Controlling und nicht zuletzt<br />
für die Geschäftsführung mit den geringstmöglichen Mitteln ausgebaut worden und<br />
stehen für eine Vermietung nicht mehr zur Verfügung.<br />
Weiterer Ausbau<br />
Im praktischen Betrieb des Wissenschafts- und Kongresszentrums seit der Eröffnung<br />
hat sich sehr schnell herausgestellt, dass die vorhandenen Retailflächen und die Presselounge<br />
für den eigentlichen Veranstaltungsbetrieb benötigt werden. Diese Flächen<br />
dienen einerseits der gastronomischen Versorgung der Veranstaltungsgäste durch unsere<br />
drei Cateringunternehmen, zum anderen auch als Registrationsbereiche, als<br />
Großgarderobe, als Ausstellungs- und auch als Konferenzräume. Diese Räume bzw.<br />
Flächen werden im Rahmen einer Gesamtveranstaltung an die jeweiligen Veranstalter<br />
weitervermietet, so dass hier eine Kompensation zu den früher vorgesehenen Mieteinnahmen<br />
erfolgt.<br />
Die im <strong>Bau</strong>teil B auf der Ebene 0 befindliche Fläche (ehemals Cybernarium, dann<br />
Großküche Kofler) ist mittlerweile in Funktionsräume umgewandelt.Dort befinden sich<br />
nun zusätzliche Künstlergarderoben, insbesondere für Chor und Orchester, ein<br />
Crewraum, ein Sozialraum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, Umkleideräume<br />
für Garderobefrauen und sonstiges Personal, Werkstatt und Büro für die<br />
Haustechnik (Hausmeister) sowie Büro- und Lagerflächen für den Gastronomiebereich.<br />
Dieser Ausbau war für den Betrieb und die Funktion des Hauses unerlässlich.<br />
Im <strong>Bau</strong>teil D wurden 2009 zusätzlich ein Sanitätsraum sowie Putzmittelräume eingerichtet.<br />
Im darüber liegenden Bereich auf der Ebene 1 (auch ehemals Cybernariumsfläche) ist<br />
im Anschluss an den Cafebereich eine sogenannte Wissenschafts- und Wirtschaftslounge<br />
eingerichtet worden. Dieser Raum, der eine exklusivere Ausstattung als das<br />
Kongresszentrum selbst erhalten hat, dient für spezifische Vortragsveranstaltungen,<br />
Aufenthaltsbereich von Vorständen bei Firmentagungen, Referentenraum bei Groß<br />
kongressen sowie für festliche Essen in kleinerem Rahmen innerhalb und außerhalb<br />
von Großveranstaltungen sowie als Rückzugsbereich für VIP-Gäste.<br />
Seite 36 von 51
Cafe und Restaurant<br />
Das vorgesehene Restaurant und Cafe waren im Frühjahr des Jahres 2008 nicht vorhanden.<br />
Erst nach der Verpachtung dieser Flächen an das Gastronomie-Unternehmen<br />
Gaul's aus Mainz konnte mit Planung und Ausbau dieses Bereichs begonnen und im<br />
Januar 2009 abgeschlossen werden.<br />
Die ursprüngliche Vorstellung, dass der Mieter bzw. der Pächter den Ausbau komplett<br />
vornimmt, hat sich nicht realisieren lassen. Schließlich sind Heizungsanlagen, Lüf<br />
tungsanlagen, Sanitärbereiche, Lagerflächen, Elektrobereiche, Toiletten usw. feste Be<br />
standteile des Hauses und für die Erteilung einer Gaststättenkonzession unabdingbare<br />
Voraussetzungen. Im vorliegenden Fall musste die Gesellschaft diese Bereiche selbst<br />
finanzieren, wobei festzustellen ist, dass auch der Pächter in die Ausstattung des Restaurants,<br />
der Küche, Spüle usw. einen eigenen Beitrag in der Größenordnung von<br />
700.000 Euro erbracht hat.<br />
Aus den vorgenannten Gründen ist ersichtlich, dass die früher geplanten Profitcenter<br />
bereits aus der praktischen Abwicklung von Veranstaltungen heraus nicht zu realisieren<br />
waren. Eine große Anzahl von Veranstaltern bucht das gesamte Haus mit allen<br />
Räumlichkeiten, so dass daneben andere Unternehmen mit ihrem Kundenbereich nicht<br />
agieren können. Eine house-in-house Lösung hat sich aufgrund der Zugänglichkeit die<br />
ser Räume innerhalb des Gesamtkomplexes nicht angeboten.<br />
Die ursprünglich geplante, mit einem effizienten Veranstaltungsbetrieb nicht zu vereinbarende<br />
freie Zu- und Durchgänglichkeit des gesamten Hauses hat dazu geführt, dass<br />
wesentliche Änderungen in der Betriebsorganisation vorgenommen wurden. Diese entsprechen<br />
dem aktuellen Stand der Kongress- und Veranstaltungsbranche.<br />
Seite 37 von 51
Die <strong>Bau</strong>kosten und ihre <strong>Finanzierung</strong><br />
2000/2001<br />
Der erste Konzeptansatz für ein "Haus der Wissenschaft und Kongresse" sah <strong>Bau</strong>kosten<br />
in Höhe von 105,8 Mio. DM vor.<br />
Dieser Betrag ist auch bei der Vorstellung des preisgekrönten Entwurfs von Talik<br />
Chalabi genannt worden. Hier hat das Beratungsunternehmen Fütterer aus Berlin eine<br />
Berechnung mit dem oben genannten Betrag vorgelegt.<br />
März 2004<br />
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats der Wissenschafts- und<br />
Kongresszentrum Darmstadt Verwaltungs-GmbH waren Herstellungskosten von<br />
65 Mio. Euro genannt. Die Höhe der Herstellungskosten wurde aus einer weiteren<br />
Kostenschätzung nach dem Architektenwettbewerb entnommen.<br />
Juni 2004<br />
Die Vorlage an den Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung, zum Planungs<br />
und <strong>Bau</strong>konzept sowie zu den <strong>Bau</strong>kosten, enthält folgende Aussage:<br />
1. <strong>Bau</strong>- und Planungskonzept<br />
1.1 Tiefgarage<br />
Tiefgarage mit Zu- und Abfahrt über die Ein- und Ausfahrt der Karolinenplatzgarage.<br />
Hierzu ist ein Durchschnitt von Karolinenplatzgarage zunächst zur TU-Tiefgarage unter<br />
dem Verwaltungsgebäude und von dort die Durchfahrt über die existierende Unterque<br />
rung der Alexanderstraße zur Garage des Wissenschafts- und Kongresszentrums erforderlich.<br />
Eine weitere Zufahrt zum Garagenkomplex des Wissenschafts- und Kongresszentrums<br />
erfolgt im östlichen Bereich von der Alexanderstraße her.<br />
Seite 38 von 51
1.2 Integration des Cybernariums<br />
Ein Vorschlag, der sich aus Überlegungen des Konzepts im Jahre 2003 ergeben hat,<br />
war der Verzicht auf den kleinen Saal und die Integration des Cybernariums in das Gesamtkonzept.<br />
Ausgehend von dieser Vorgabe war das Cybernarium im Wesentlichen<br />
in dem Bereich zu entwickeln, in dem im Wettbewerbskonzept der kleine Saal untergebracht<br />
war. In Zusammenarbeit mit der Cybernariums-Vorbereitungs-Gesellschaft wurde<br />
das Konzept so entwickelt, dass alle Funktionen die für das Cybernarium erforderlich<br />
sind, im Nordwestflügel des Wissenschafts- und Kongresszentrums untergebracht<br />
werden können. Die zentrale Cybernariumspräsentation wird in einer Kuppel unterge<br />
bracht. Diese Kuppel entsteht innerhalb der Kubatur des Kongresszentrums an der<br />
Stelle des kleinen Saals. Die Zu- und Abgangssysteme sind so in das Kongresszentrum<br />
integriert, dass der parallele Betrieb ohne Störung der jeweils einzelnen Funktionen<br />
untereinander gewährleistet ist. Soweit wirtschaftlich und vom Betrieb her sinnvoll,<br />
werden Funktionseinheiten gemeinsam genutzt. Dies gilt beispielsweise für Gardero<br />
ben, Sanitäranlagen und die Gastronomie. Insgesamt sind 3.100 qm Bruttogeschossfläche<br />
dem Cybernarium zugeordnet.<br />
1.3 Kongresszentrum<br />
Bei der Überarbeitung des Konzepts war zu berücksichtigen, dass der große Saal<br />
mehrfach teilbar sein soll. Die Optimierung der sonstigen Flächen sollte den Verlust<br />
des kleinen Saals soweit wie möglich kompensieren. Als Variante wurde das Konzept<br />
entwickelt, auf die Empore zu verzichten und in diesem Bereich entweder einen weiteren<br />
Saal oder durch stärkere Untergliederung weitere Seminarräume zu schaffen. Weiterhin<br />
wurde empfohlen, auf nicht notwendigerweise im Kongresszentrum unterzubrin<br />
gende Nebenfunktionen zu verzichten und das verbleibende Raumvolumen dem Kon<br />
gresszentrum zuzuordnen. Hierbei war vorgesehen, sowohl die Geschäftsstelle, das<br />
heißt die Büros des Wissenschafts- und Kongresszentrums selbst und ursprünglich<br />
vorgesehene Fraktionsräume außerhalb des Gebäudes anzusiedeln. Nach diesem<br />
Konzept wird dem Kongressbereich inklusive der Foyerflächen eine Bruttogeschossfläche<br />
von 9.600 qm zugeordnet.<br />
1.4 Gastronomie<br />
Die veranstaltungsbezogene Bewirtschaftung über ein Cateringsystem mit entsprechenden<br />
Vorbereitungs- und Umschlagsflächen sowie Verteilungssystemen wurde beibehalten.<br />
Für die Gastronomie wurde eine Bruttogeschossfläche von 1.700 qm zugeordnet.<br />
Seite 39 von 51
1.5 Verkaufsflächen (Retail)<br />
Der Verkaufsflächenanteil gegenüber dem Wettbewerbsentwurf wurde vergrößert. Dies<br />
ist dadurch begründet, dass mit der Cybernariumsgesellschaft ein weiterer attraktiver<br />
Anker in dem Gebäude untergebracht ist, der im technischen Bereich Verkaufsaktivitäten<br />
attraktiv erscheinen lässt. Insgesamt wurde diesem Bereich, inklusive der erforder<br />
lichen Lagerfläche, ein Bruttogeschossflächenanteil von 1.400 qm zugeordnet.<br />
2. <strong>Bau</strong>kosten<br />
Das unter Punkt 1 beschriebene Raumprogramm wurde durch Chalabi Architekts in<br />
eine konkrete Vorplanung des Gebäudes umgewandelt. Unter Berücksichtigung der<br />
daraus entstehenden Vorgaben, wurde eine detaillierte <strong>Bau</strong>kostenschätzung durch die<br />
Gesellschaft ermittelt. Diese Kostenschätzung berücksichtigt nicht nur die aufgrund der<br />
konkreten Architektur ermittelten <strong>Bau</strong>kosten für das Gebäude, sie berücksichtigt auch<br />
die entstehenden <strong>Bau</strong>nebenkosten für Planungs- und Ingenieurleistungen, sowie die<br />
notwendigen Technik- und Einrichtungskosten. Weiterhin berücksichtigt sind auch die<br />
Kosten für die Außenanlagen im üblichen Rahmen.<br />
Da das letztlich zu realisierende Technikkonzept im gesamten Gebäude erst bei einer<br />
weiteren Konkretisierung der Planung festgelegt wird, können in diesem Bereich Abweichungen<br />
bei den endgültigen <strong>Bau</strong>kosten entstehen. Prinzipiell sollte jedoch spezielle<br />
Technik, die veranstaltungsbezogen benötigt wird, nach Möglichkeit lediglich gemietet<br />
und an die Veranstalter weiter belastet werden.<br />
Die geschätzten Nettobaukosten belaufen sich für das gesamte Gebäude, inklusive<br />
Tiefgarage, auf 77 Mio. Euro.<br />
In einer ersten Näherung, Verteilung der <strong>Bau</strong>kosten auf die verschiedenen Bereiche,<br />
wurde der Fläche "Kongresszentrum" ein <strong>Bau</strong>kostenanteil von 51,5 Mio. Euro<br />
zugeordnet,<br />
auf die Tiefgarage entfallen ca. 7,9 Mio. Euro<br />
der Rest der <strong>Bau</strong>kosten in einer Größenordnung von 18,0 Mio. Euro<br />
entfällt auf die Bereiche Cybernarium, Gastronomie und Verkaufsfläche.<br />
Nach den damaligen Berechnungen sollte der <strong>Bau</strong>kostenanteil, für das Kongresszentrum<br />
von 51,5 Mio. Euro durch die Stadt Darmstadt getragen werden. Die übrigen <strong>Bau</strong><br />
kosten, die dem Cybernarium, der Gastronomie und den Verkaufsflächen sowie der<br />
Tiefgarage zuzuordnen waren, sollten aus diesen Bereichen heraus finanziert werden.<br />
Die Gesamtkosten des Profitcenters "Kongress" setzen sich nach damaliger Berechnung,<br />
ohne die ausstehende <strong>Bau</strong>kostenfinanzierung, mit dem Betrag von 51,5 Mio. Euro<br />
sowie einer Betriebskostenunterdeckung zusammen. Daraus ergibt sich, für den rea<br />
listischen Fall, ein jährlicher Zuschussbedarf von rund 1,2 Mio. Euro.<br />
Seite 40 von 51
(Interessant dabei ist, dass im Vergleich zum Jahr 2010 der Betriebskostenzuschuss<br />
etwa diese Summe von 1,2 Mio. Euro erreicht. Dies ist der Betriebsverlust aus dem<br />
operativen Bereich. Die Betriebskostenunterdeckung war also schon im Jahr 2004 rela<br />
tiv realistisch, wenn die ersten beiden Betriebsjahre außer Acht bleiben. Der übrige Finanzbedarf<br />
des WKZ in der Größenordnung von rund 2,5 Mio. Euro (mit Ausnahme der<br />
Jahre 2010 und 2011) beträgt 2,5 Mio. Euro aus dem Kapitaldienst).<br />
Bei der gesamten <strong>Finanzierung</strong> war immer ein Grundgedanke, dass das Cybernarium<br />
erheblich zur Profitabilität der übrigen Bereiche beiträgt. Bei glattem <strong>Bau</strong>verlauf konnte<br />
die Fertigstellung Ende 2007 erwartet werden.<br />
Mai 2006<br />
Im Mai 2006 hat der Aufsichtsrat einen Bericht zur <strong>Bau</strong>kostenfinanzierung zur Kenntnis<br />
genommen.<br />
Die <strong>Bau</strong>kosten sind mit Stand 30.04.2006 aufgrund der verschiedenen Umplanungen<br />
und <strong>Bau</strong>kostensteigerungen auf 79,4 Mio. Euro<br />
festgestellt worden.<br />
Zu diesem Zeitpunkt waren die Außenanlagen noch mit rund 1,3 Mio. Euro angesetzt,<br />
während sie zu einem späteren Zeitpunkt auf 3,2 Mio. Euro erhöht werden mussten.<br />
31.12.2007<br />
Zu diesem Zeitpunkt legt das <strong>Bau</strong>kostencontrolling eine Übersicht in einem Rahmen<br />
von 81,7 Mio. Euro<br />
vor.<br />
Im Jahre 2008 entstanden Ausbaukosten für<br />
Mobiliar und technische Ausstattungen<br />
Restaurant I Gafe und Anderes<br />
Fluchttreppen etc.<br />
Summe<br />
2,3 Mio. Euro<br />
1,5 Mio. Euro<br />
1 Mio. Euro<br />
4,8 Mio. Euro<br />
Mit dieser Kostenmehrung sind die <strong>Bau</strong>kosten auf insgesamt 86,5 Mio. Euro gestie<br />
gen. Dieser Betrag wurde durch Kreditaufnahme bei der Sparkasse Darmstadt mit 7,1<br />
Mio. Euro finanziert und durch eine Bürgschaft der Stadt abgesichert.<br />
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Juni 2010<br />
Die abschließende Berechnung der <strong>Bau</strong>kosten der Wissenschafts- und Kongresszentrum<br />
Darmstadt GmbH & Co. KG, für das darmstadtium, liegt aktuell mit 90,5 Mio. Euro<br />
vor.<br />
Die Gesamtbaukosten erhöhen sich somit um weitere 4 Mio. Euro, die sich wie folgt,<br />
zusammensetzen:<br />
1. Restbaukosten<br />
Zahlreiche Firmen haben ihre Schlussrechnungen mit Nachträgen und Massenmehrungen<br />
eingereicht. Darüber hinaus sind zusätzliche Kosten im Technikausbau des<br />
Restaurantbereichs, Cafe/LoungeNVagon entstanden. Ferner sind zusätzliche <strong>Bau</strong><br />
maßnahmen wie ein Zugang von der Tiefgarage ins Restaurant mit Windfang, eine<br />
LED-Anzeigetafel an der Außenfassade, die Ertüchtigung der Klimatisierung sowie ein<br />
nach leuchtendes Fluchtleitsystem in der Tiefgarage erforderlich gewesen.<br />
Daraus sind Mehrkosten in Höhe von 1 Mio. Euro entstanden.<br />
2. Streitfälle mit <strong>Bau</strong>firmen, Architekten und Fachingenieuren<br />
Im Laufe der <strong>Bau</strong>zeit haben sich Streitfälle zu einzelnen Gewerken ergeben.<br />
Für einen Teil dieser Streitfälle konnte eine außerordentliche Einigung erzielt werden.<br />
Die Vergleichssumme beläuft sich auf 0,645 Mio. Euro.<br />
Für die derzeit noch nicht geeinigten restlichen Streitfälle werden ebenfalls außerordentliche<br />
Vergleiche angestrebt. Hierfür wird eine Vergleichssumme in Höhe von 1,75<br />
Mio. Euro vorgesehen.<br />
3. Aus den Auflagen zur endgültigen <strong>Bau</strong>genehmigung vom 25.03.2010 sind<br />
nachträgliche Brandschutzmaßnahmen in der Ebene ·3 vorzunehmen.<br />
Diese Ebene sollte ursprünglich brandlastfrei gebaut werden. Technische Probleme<br />
führten allerdings zwangsläufig zu erheblichen Leistungsverlegungen in diesem Bereich,<br />
welche nun Brandschutzmaßnahmen in der Größenordnung von 600.000 Euro<br />
erfordern.<br />
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Zum Begleichen der gesamten restlichen <strong>Bau</strong>kosten in Höhe von 4 Mio. Euro, die kurzfristig<br />
zur Auszahlung anstehen, hat der Aufsichtsrat der Wissenschafts- und Kongresszentrum<br />
Darmstadt GmbH & Co. KG in seiner Sitzung vom 21.05.2010 sowie die<br />
Gesellschafterversammlung vom 02.06.2010, eine weitere Darlehensaufnahme in<br />
Höhe von 4 Mio. Euro beschlossen.<br />
Mit der Gesamtsumme von 90,5 Mio. Euro kann nun das <strong>Bau</strong>vorhaben "Wissenschafts<br />
und Kongresszentrum Darmstadt" schlussgerechnet werden. Die <strong>Finanzierung</strong> der Gesamtbaumaßnahme<br />
ist detailliert in der beigefügten Aufstellung enthalten.<br />
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Entwicklung der <strong>Bau</strong>kosten nach Rechnungsergebnissen<br />
2000<br />
08/2001<br />
Konzeptansatz<br />
Bericht in Stadtverordnetenversammlung<br />
- ohne Freimachung Grundstück<br />
- ohne Erschließung<br />
- ohne Außenanlagen<br />
- ohne Ausstattung<br />
- ohne Nebenkosten<br />
(Architekt, Fachingenieure, usw.)<br />
06/2004 Feststellung im Rahmen der Beschlussfassung von<br />
Magistrat und Stadtverordnetenversammlung<br />
Gesamtbaukosten<br />
- 51,5 Mio. Euro Kongresszentrum<br />
7,9 Mio. Euro Cybernarium<br />
5,7 Mio. Euro Gastronomie<br />
4,0 Mio. Euro Verkaufsflächen<br />
7,9 Mio. Euro Tiefgarage<br />
Mögliche Erhöhung wegen<br />
technischer Ausstattung.<br />
02/2005 Wegen historischer Funde im Untergrund<br />
Planüberarbeitung (ca. 40 % aller Planungen)<br />
mit Mehrkosten für Erdkanal,<br />
LKW-Anfahrt und historische Teil<br />
01/2007 Mehrkosten Außenanlagen<br />
Kostenschätzung vom Mai 2004<br />
Aussch reibungsergeb nis<br />
11/2007 Allgemeine <strong>Bau</strong>kostenerhöhung<br />
12/2007 <strong>Bau</strong>kosten zum 31.12.2007<br />
1,38 Mio. Euro<br />
3,23 Mio. Euro<br />
105,8 Mio. DM<br />
ca. 108 Mio. DM<br />
77 Mio. Euro<br />
1,85 Mio. Euro<br />
1,85 Mio. Euro<br />
1,00 Mio. Euro<br />
81,7 Mio. Euro<br />
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04-06/2008 Ausbau Büro, Verwaltung, Technikbereich, Presselounge und<br />
Retailflächen.<br />
07/2008-04/2009 Ausbau Restaurant I Cafe I darmstadtium-Lounge und Funktions<br />
bereiche mit zusätzlichen Künstlergarderoben, Werkstatt, Sozialräume,<br />
usw.<br />
07-10/2009 Fluchttreppen, Foyerbeleuchtung, Restarbeiten, Retailflächen und<br />
2009/2010<br />
Presselounge sowie Außenanlagen.<br />
Kostenmehrungen im Jahr 2008<br />
Gesamtsumme bis zum Jahr 2008<br />
Installation einer LED-Anlage<br />
über dem Haupteingang<br />
Zugang von Tiefgarage ins Restaurant<br />
mit Windfang<br />
Ausbau Ebene -3 als Auflage Brandschutz<br />
Ertüchtigung Kühlung Seminarräume<br />
Restbaukosten<br />
sowie Rückstellung für Streitfälle<br />
4,8 Mio. Euro<br />
86,5 Mio. Euro<br />
4 Mio. Euro<br />
Gesamtbau kosten 90,5 Mio. Euro<br />
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<strong>Finanzierung</strong> der <strong>Bau</strong>kosten<br />
10/2002 Eigenkapital Stadt Darmstadt<br />
04/2005 Eigenkapital Stadt Darmstadt<br />
2007 Aus Vorlaufkosten<br />
08/2006 Darlehen DEXIA Bank<br />
06/2008 Darlehen Sparkasse<br />
09/2010 Darlehen Sparkasse<br />
Gesamt<br />
33 Mio. Euro<br />
20 Mio. Euro<br />
- 0,6 Mio. Euro<br />
27 Mio. Euro<br />
7,1 Mio. Euro<br />
4 Mio. Euro<br />
90,5 Mio. Euro<br />
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darmstadtium - der Betrieb<br />
Der operative Betrieb wurde von der Unternehmensberatung Dr. Gugg I Dr. Hank<br />
Haase im Jahre 2000 optimistisch beurteilt. Allerdings lagen zu diesem Zeitpunkt noch<br />
keine exakten Planungsdaten des Wissenschafts- und Kongresszentrums vor.<br />
Der eigentlich operative Betrieb beginnt im Jahre 2005 mit den Geschäftsführern Dr.<br />
Braun und Gunkel sowie einer Sekretärin und "zunächst als externer Berater" Herrn<br />
Kaffenberger, der zu einem späteren Zeitpunkt als Prokurist der Wissenschafts- und<br />
Kongresszentrum Darmstadt Verwaltungs-GmbH angestellt wurde. Die eigentliche<br />
Marketingvorbereitungsphase begann ab dem Jahre 2006 mit der Anstellung von zwei<br />
Projektleiterinnen und Herrn Kaffenberger.<br />
Ab dem Jahre 2007 erfolgte dann eine weitere Personalaufstockung im Projektmanagement,<br />
im Sales- und Marketingbereich (zum Teil mit externem Personal) und insbesondere<br />
im Bereich der Haus- und Veranstaltungstechnik.<br />
Dieses Personal war, ebenso wie der ab 01.04.2007 angestellte Geschäftsführer Pfis<br />
ter, in Büroräumen in der Holzstraße 2 angesiedelt.<br />
Mit Beginn des laufenden Betriebs ab 06.12.2007 hat sich die externe Unterbringung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als nachteilig herausgestellt, weil damit die Kundenkontakte<br />
erschwert wurden.<br />
Die Unternehmensberatung Dr. Gugg I Dr. Hank-Haase hat im September 2007 ein<br />
Gutachten zur Wirtschaftlichkeit und zum Betrieb des Wissenschafts- und Kongresszentrums<br />
Darmstadt vorgelegt. Darin sind insgesamt 1.750 Veranstaltungen jährlich mit<br />
150.000 Tagungsteilnehmern und 250 Teilnehmertagen prognostiziert.<br />
Im Vergleich zu den Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen des Jahres 2010 sind diese<br />
gesetzten Zahlen völlig realitätsfremd und unrealistisch.<br />
1.750 Veranstaltungen p. a. wären im Hause weder räumlich, organisatorisch, noch<br />
personell durchführbar.<br />
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Für das dritte Betriebsjahr ist ein Gesamtumsatz von 4,4 Mio. Euro prognostiziert.<br />
Voraussetzung dafür waren allerdings erhebliche Einnahmen aus den Verkaufsflächen<br />
und aus dem Cybernarium. Das seinerzeit prognostizierte Ergebnis im operativen Bereich<br />
sah einen jährlichen Zuschuss von rund 1,5 Mio. Euro vor. Ein Wert, der im Jahr<br />
2010 durchaus realistisch ist.<br />
Die Problematik des operativen Betriebs im Geschäftsjahr 2007 war insbesondere die<br />
Pre-Opening-Phase, bei der 18 vorgesehene, terminierte und zum Teil in der Organisationsphase<br />
befindliche Veranstaltungen, aus bautechnischen Gründen nicht stattfinden<br />
konnten. Daraus ist der Gesellschaft nicht nur ein erheblicher finanzieller, sondern<br />
auch ein deutlicher Imageschaden entstanden.<br />
Der Schwerpunkt vor der Eröffnung 06.12.2007 lag zunächst auf zahlreichen kulturel<br />
len Veranstaltungen. Der Buchungsplan mit Stand 31.01.2008, weist insgesamt 97<br />
Veranstaltungen auf, wobei das Gewicht
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird der operative Betrieb durch folgende Punkte gekennzeichnet:<br />
• in kurzer Zeit ist es gelungen, ein Stammkundenpotential aufzubauen<br />
• dieses Kundenpotential wird gezielt gesteigert<br />
• Nutzungsart des Hauses, Inhalt sowie Qualität der Veranstaltungen werden permanent<br />
verbessert und das Potential des Hauses wird immer mehr ausgeschöpft<br />
• zukunftsweisendes Veranstaltungsfundament, das dem Charakter des Hauses gerecht<br />
wird<br />
• konzeptionelle Vorbereitung und Umsetzung von Eigenveranstaltungen<br />
• die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben dieses Haus und identifizieren sich damit<br />
• Service steht an oberster Stelle im Blick auf das Beziehungsmanagement<br />
Hohe Kundenzufriedenheit beweist diese Tatsache. Die Internationalität der Veranstal<br />
tungen, die derzeit bei 10% liegt, soll mit Ziel 2012 auf 20% gesteigert werden.<br />
Zunehmend macht sich der Verkauf unserer hauseigenen Veranstaltungs- / Medientechnik<br />
(alles aus einer Hand) auch umsatzmäßig bemerkbar. Die Tätigkeiten der externen<br />
Dienstleister werden konzentriert gebündelt.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass die Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt<br />
GmbH & Co. KG über ein zeitgemäßes, zukunftsorientiertes und erfolgreiches Veran<br />
staltungsmanagement verfügt.<br />
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Schlussbemerkung:<br />
Das operative Geschäft des ersten Betriebsjahres 2008 lief nach Plan. Dennoch war es<br />
ein schwieriges erstes Betriebsjahr und baulich war eine Fertigstellung nicht erreicht.<br />
Vieles musste während des laufenden Veranstaltungsbetriebs gebaut, ergänzt und<br />
verändert werden. Diese Situation hat sich leider bis zum Ende des Jahres 2009 fort<br />
gesetzt. Personell ist ein Wandel von teuren Dienstleistern zu eigenem Personal erfolgt.<br />
Die Gesellschaft kann ihren Fortbestand aus eigenen Mitteln nicht sichern und ist immer<br />
auf Betriebskostenzuschüsse der Stadt Darmstadt angewiesen. Daran würde sich<br />
auch nichts ändern, wenn die Stadt die bestehenden Darlehen mit eigenen Mitteln ablöst.<br />
Der Gesellschaft würden zwar die Aufwendungen für Zins und Tilgung erspart, ein<br />
operativer Verlust von ca. 1,2 - 1,5 Mio. Euro p. a. bleibt jedoch bestehen. Eine leicht<br />
rückläufige Tendenz wird von der Geschäftsführung angestrebt.<br />
Ein wesentlicher Aspekt für die höheren Verluste als ursprünglich geplant, ist der Tatsache<br />
geschuldet, dass frühere Überlegungen zum <strong>Bau</strong> eines einnahmeträchtigen<br />
Cybernariums nicht realisiert werden konnten und die Vermietung von Büroflächen an<br />
Agenturen sowie Verkaufsflächen an Einzelhandelsunternehmen bzw. Gastronomie mit<br />
den Notwendigkeiten eines qualifizierten Veranstaltungsbetriebs nicht übereinstimmten.<br />
Die gut gemeinten, in der Praxis nicht durchsetzbaren Ideen der sogenannten Profitcenter<br />
sind Ursache der heute deutlich erhöhten Betriebsverluste.<br />
An zahlreichen Veranstaltungstagen ist bereits ein flächen- und raummäßiger Engpass<br />
zu spüren, obwohl alle ehemals für die anderweitige Vermietung als Profitcenter vorge<br />
sehenen Räume genutzt werden.<br />
Die Gesellschaft, die Geschäftsführung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen<br />
nicht mit in der Vergangenheit liegenden Fehlern, Versäumnissen und Unzulänglichkeiten<br />
belastet werden. Natürlich gilt es, die Vergangenheit aufzuarbeiten um die Zukunft<br />
in schwieriger Zeit am Markt zu meistern. Die Frage muss aber erlaubt sein, in welcher<br />
Tiefe, um nicht zu sagen in welcher Schärfe, diese Aufarbeitung zu erfolgen hat.<br />
Unser darmstadtium spielt heute bereits in der Liga der besten Kongresszentren<br />
Deutschlands. Wir sind anerkannt als perfektes Haus mit einem hervorragenden Service<br />
und genießen bei unseren Kunden einen sehr guten Ruf.<br />
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