25.01.2013 Aufrufe

Ein Maulkorb für den Bürgermeister - Unser Woltersdorf

Ein Maulkorb für den Bürgermeister - Unser Woltersdorf

Ein Maulkorb für den Bürgermeister - Unser Woltersdorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 2 Der <strong>Bürgermeister</strong> hat das Wort<br />

Nov./Dez. 2012<br />

geschlagenen Vertragsbedingungen, die rechtliche Probleme<br />

mit sich bringen (Mitfinanzierung der Umbaukosten,<br />

Belegungsgarantie bei Rückgang der Kinderzahlen)<br />

und <strong>Ein</strong>wände der Anlieger und vieler anderer Bürgerinnen<br />

und Bürger gegen <strong>den</strong> Standort. Für die Variante<br />

„Alter Krug“ spricht die aus meiner Sicht bessere<br />

Lage und die Möglichkeit, aus einem Schandfleck in<br />

unserem Ort ein Schmuckstück zu machen. Außerdem<br />

würde das Konzept des Trägers die Vielfalt unserer örtlichen<br />

<strong>Ein</strong>richtungen vergrößern. Dem entgegen steht<br />

aber die vermutlich längere Bauzeit. Außerdem würde<br />

es <strong>für</strong> dieses Projekt keine Fördergelder mehr geben.<br />

Das muss sich aber nicht unweigerlich zum finanziellen<br />

Nachteil <strong>für</strong> die Gemeinde auswirken. Ich gehe davon<br />

aus, dass es bei der Gemeindevertretersitzung am<br />

6. Dezember eine Entscheidung geben wird.<br />

Im Verkehrswegebau beschäftigen uns vor allem zwei<br />

Themen: Der Ausbau des Gehwegs Schleusenstraße<br />

und der Körnerstraße in Eigeninitiative der Anwohner.<br />

Nach über einem Jahr Vorarbeit stehen die Verträge <strong>für</strong><br />

die Körnerstraße kurz vor dem Abschluss. Unterstützt<br />

durch einen Bauträger, der schon Erfahrung mit solchen<br />

Eigeninitiativ-Projekten hat, soll die Straße gebaut wer<strong>den</strong>,<br />

dann von <strong>den</strong> Anliegern bezahlt und im Anschluss<br />

der Gemeinde übertragen wer<strong>den</strong>. Die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die Straße bleibt so bei der Gemeinde und die Anlieger<br />

finanzieren nach <strong>den</strong> bisherigen Erfahrungen weniger<br />

als die sonst üblichen 90 %. Beide Seiten – Gemeinde<br />

und Bewohner – profitieren so von dieser Lösung.<br />

Mit dem Ausbau des Gehweges Schleusenstraße<br />

auf der Seite des Krankenhauses ist es deutlich schwieriger.<br />

Nachdem die Bemühungen der Verwaltung, 2011<br />

und 2012 die zur Grundschule führen<strong>den</strong> Straßen mit<br />

Hilfe von Fördergeldern auszubauen, sowohl bei der<br />

Gemeindevertretung, als auch bei einigen Anliegern<br />

immer wieder auf Ablehnung stießen, droht hier jetzt<br />

etwas Ähnliches. Diese Straße ist wegen des anliegen<strong>den</strong><br />

Krankenhauses und als Zubringer <strong>für</strong> das<br />

Schleusengebiet und das Rüdersdorfer Krankenhaus<br />

ebenfalls von großem öffentlichen Interesse. Eigentlich<br />

sollte man deswegen <strong>den</strong> Gehweg auch gleich auf bei<strong>den</strong><br />

Seiten ausbauen. Aber die Anlieger, die mit 50 %<br />

an <strong>den</strong> Kosten beteiligt wer<strong>den</strong> müssen, versuchen jetzt<br />

verständlicherweise ihre Belastung durch verschie<strong>den</strong>e<br />

Vorschläge und Forderungen zu reduzieren. Die Verwaltung<br />

ist dem so weit wie möglich entgegen gekommen,<br />

stößt da aber neben finanziellen auch an rechtliche<br />

und technische Grenzen. Jetzt müssen die Gemeindevertreter<br />

Verantwortung übernehmen und im Sinne<br />

der Gesamtinteressen des Ortes entschei<strong>den</strong>. Im<br />

Frühjahr 2013 könnte dann mit dem Ausbau begonnen<br />

wer<strong>den</strong>, der eigentlich <strong>für</strong> 2012 vorgesehen war.<br />

Die Schleusenstraße ist insofern ein Sonderfall, als dort<br />

mit Fördermitteln des Landes im Jahr 2015 die Gleise<br />

der Straßenbahn erneuert und dabei auf die Seite des<br />

Krankenhauses verlegt wer<strong>den</strong> sollen. Dann müssen<br />

wir notgedrungen auch im Straßenbau aktiv wer<strong>den</strong> und<br />

vorher noch die Werderstraße <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umleitungsverkehr<br />

ertüchtigen. Die Kosten <strong>für</strong> die Schleusenstraße<br />

bleiben bei der Gemeinde, bis 2015 könnten wir hier<br />

jedoch noch Gelder aus dem Sanierungstopf einsetzen.<br />

Wir sollten also nicht zu lange warten.<br />

Wegen der sich verzögern<strong>den</strong> Prüfung des Brandschutzkonzepts<br />

haben wir immer noch keine Baugenehmigung<br />

<strong>für</strong> die neue Sport- oder Mehrzweckhalle. Ganz sicher<br />

gibt es <strong>für</strong> das Gebäude Bedarf im Ort und auch<br />

die entsprechen<strong>den</strong> Beschlüsse durch die Gemeindevertretung.<br />

Es existiert auch eine Kapazitätsberechnung<br />

des Architekten, leider aber bis heute keine belastbare<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung. Es bleibt also unklar,<br />

ob wir uns <strong>den</strong> Unterhalt dieser Halle langfristig leisten<br />

können. Von der Gemeindevertretung ist eine Risiko-<br />

Betrachtung bis heute nicht gewollt. Für eine nachhaltige<br />

Entscheidung ist so eine Abwägung von Nutzen,<br />

Lasten und Risiken im Gesamtbild der Gemeinde jedoch<br />

unabdingbar. Dabei darf der teilweise marode Zustand<br />

unserer Infrastruktur und die jetzt schon absehbaren<br />

Mehrbelastungen durch notwendige Instandhaltungsmaßnahmen<br />

nicht ausgeblendet wer<strong>den</strong>.<br />

In dem an die Haushalte verteilten Info-Blatt des WBF<br />

ist zu lesen, es gehe uns finanziell sehr gut und das<br />

Geld <strong>für</strong> die Halle sei angespart. Dem muss ich energisch<br />

widersprechen. Nach dem Bau des Schulerweiterungsbaus,<br />

der Halle und der <strong>Ein</strong>richtung einer neuen<br />

Kita wären die liqui<strong>den</strong> Mittel der Gemeinde nahezu verbraucht.<br />

Dramatisch daran ist, dass wir dadurch bei<br />

einem unausgeglichenen Haushalt auf Jahre kaum noch<br />

politischen Gestaltungsspielraum hätten. Neben <strong>den</strong><br />

Pflichtaufgaben gäbe es keinen Freiraum mehr <strong>für</strong> freiwillige<br />

Leistungen. Und ohne Eigenanteil der Gemeinde<br />

können auch keine Fördergelder in Anspruch genommen<br />

wer<strong>den</strong>. Der Ausbau von Straßen und Gehwegen<br />

würde weiter stagnieren.<br />

Aus meiner Sicht wur<strong>den</strong> die <strong>für</strong> die Halle zurückgelegten<br />

Finanzmittel in <strong>den</strong> vergangenen Jahren zu Lasten<br />

der Pflege und Unterhaltung unserer Infrastruktur<br />

angespart. Neue Straßen wur<strong>den</strong> zwar gebaut, aber<br />

bestehende Straßen und Gebäude wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> letzten<br />

Jahren genauso vernachlässigt wie die Oberflächenentwässerung<br />

und die Baum- und Grünanlagenpflege.<br />

Der Zustand der Klassenräume in der Grundschule ist<br />

schlichtweg beschämend. Diese Versäumnisse holen<br />

uns jetzt ein und dringend anstehende Maßnahmen<br />

(Grundschule und Schulhof, Schulwegsicherung Vogelsdorfer<br />

Straße, Straße am Stolp, Schleusenstraße im<br />

Zuge der Gleiserneuerung 2015, Werderstraße, Gehund<br />

Radwege entlang der L30 nach Erkner und Rüdersdorf)<br />

müssen wir alle in nächster Zeit aus eigener Kraft<br />

stemmen.<br />

In dem Faltblatt des WBF steht „...das war es uns Abgeordneten<br />

wert“ – und in der Gemeindevertretung reicht<br />

oft als Begründung <strong>für</strong> unwirtschaftliche Entscheidungen,<br />

dass es eben „politischer Wille“ sei. Ich gehe da-<br />

www.unser-woltersdorf.de info@unser-woltersdorf.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!