„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für<br />
Bildung und Sport Hamburg<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Begrüßung/ 1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für Bildung und Sport Hamburg<br />
im Namen der Behörde für Bildung und Sport in Hamburg darf ich Sie ganz herzlich willkommen heißen.<br />
Ich hoffe, dass die Fachtagung uns die Gelegenheit gibt, „Berufsorientierung – Berufsvorbereitung – Berufsbildung“<br />
in einem neuen Kontext zu sehen.<br />
Anschlussfähigkeit sichern, das ist nicht nur eine Aufgabe der allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n oder der anschließenden<br />
Berufsschulen oder all derjenigen, die in Betrieben und Institutionen mit der Gestaltung der<br />
Übergänge zu tun haben. Anschlussfähigkeit sichern ist auch eine Herausforderung der Akteure in den<br />
jeweiligen Systemen, eine neue Philosophie, ein neues Denken, eine neue Lernkultur zu entwickeln. Denn<br />
– unter dieses Motto will ich meine einleitenden Worte stellen – die Zeit der Abschlussorientierung geht<br />
zu Ende und es kommt darauf an, ein Umdenken zu organisieren, das mit dem Begriff Anschlussorientierung<br />
die neuen Kernaufgaben und Kernprozesse treffend beschreibt.<br />
Nun kann man sagen, dies sei kein großer Unterschied, es ist nur ein einziger Buchstabe. <strong>Das</strong> ist – auf<br />
dieser Ebene – in der Tat nicht viel, aber wenn man in allen Bereichen versucht, auch umzusetzen, was<br />
den eigentlichen Unterschied zwischen einer Abschlussorientierung und einer Anschlussorientierung<br />
ausmacht, dann kommt es einem Paradigmenwechsel gleich. Denn dahinter steckt die Frage, welches Ziel<br />
verfolgen die Akteure in den jeweiligen Institutionen, welches Ziel verfolgt eine Lehrerin oder ein Lehrer,<br />
wenn sie bzw. er sich auf Unterricht vorbereitet und diesen organisiert?<br />
In der Vergangenheit – wenn man es schlagwortartig sagen möchte – war das Handeln eher an der Abschlussorientierung<br />
ausgerichtet. <strong>Das</strong> heißt, der Deutschlehrer – um ein Beispiel zu nehmen – hatte sein<br />
Hauptinteresse darauf gerichtet, dass seine Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch gut sind und den<br />
Abschluss mit einer möglichst guten Note erzielen. Man ging davon aus, dass mit einem guten Abschluss<br />
auch der Anschluss gesichert ist. Ich behaupte aber – und ich stehe damit nicht allein, Frau Brüntink hat<br />
es eben auch schon angesprochen – Übergänge sind heute keine vorbereiteten Wege, die man nur wie<br />
Karrieren oder Berufslaufbahnen abschreiten muss. Übergänge sind differenzierte Übergangssysteme. Es<br />
kommt darauf an, in diesen Systemen den jeweiligen Anschluss zu finden und zu gestalten. Um dabei<br />
erfolgreich sein zu können, reicht es nicht aus, sich auf den Abschluss vorzubreiten und gute Ergebnisse<br />
in den Abschlussverfahren zu erzielen. Eine Abschlussorientierung ist nicht mehr ausreichend, erst eine<br />
Anschlussorientierung sichert den Übergang und damit eben den Anschluss.<br />
Ich will kurz mit zwei Schlagworten verdeutlichen, warum Anschlussorientierung heute so wichtig ist.<br />
Ich gehe nicht so sehr auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Berufs- und Arbeitswelt ein, da<br />
werden wir heute Nachmittag noch viel über Veränderungen und Konsequenzen hören. <strong>Das</strong>s die Qualifikationsanforderungen<br />
gestiegen sind, dass die Wege vielfältiger geworden sind, dass man nicht mehr von<br />
„Lebensberuf“ sprechen kann, dass Erwerbsarbeit verschiedene Beschäftigungsformen umfassen, die in<br />
Lebensläufen mit unterschiedlichen zeitlichen Dimensionen bewältig werden müssen, davon wird Herr<br />
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