„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...

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Migrationshintergrund 6 deutlich größer: Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Joachim Ulrich: „Der Verbleib der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in qualitativer und quantitativer Hinsicht“ So lag die Wahrscheinlichkeit von Ausbildungsstellenbewerbern ohne Migrationshintergrund, in eine betriebliche Lehre einzumünden, über alle hinweg betrachtet bei gut 40 %. • Verfügten die Bewerber ohne Migrationshintergrund zusätzlich über einen mittleren Abschluss bis hin zur Fachhochschulreife, erhöhte sich die Erfolgswahrscheinlichkeit auf 47 %. • Hatten sie außerdem noch auf dem letzten Zeugnis eine gute bis sehr gute Mathematiknote, wuchs die Einmündungsquote auf 64 %. • Und lag die Arbeitslosenquote in ihrem Heimatort unter neun Prozent, waren es sogar 71 %, die eine betriebliche Lehre begannen. Für alle anderen Bewerber, die von dieser Merkmalskombination abwichen und deren Herkunft in der einen oder anderen Form auf einen Migrationshintergrund hindeutete, betrug die Gesamtwahrscheinlichkeit, eine betriebliche Lehrstelle zu finden, dagegen im Durchschnitt nur 29 %. • Verfügten die Bewerber mit Migrationshintergrund nun über einen mittleren Abschluss bis hin zur Fachhochschulreife, stieg die Erfolgswahrscheinlichkeit lediglich um fünf Prozentpunkte auf nunmehr 34 %. • Hatten sie außerdem noch auf dem letzten Zeugnis eine gute bis sehr gute Mathematiknote, wuchs die Einmündungsquote nur um weitere sieben Prozentpunkte auf 41 %. 6 Die Ausprägung „ohne Migrationshintergrund“ wurde wie folgt definiert: In Deutschland geboren, deutsche Staatsangehörigkeit und Deutsch als alleinige Muttersprache. 39

Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Joachim Ulrich: „Der Verbleib der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in qualitativer und quantitativer Hinsicht“ • Und lag die Arbeitslosenquote in ihrem Heimatort unter neun Prozent, waren es mit 44 % lediglich weitere drei Prozentpunkte mehr Bewerber, die eine betriebliche Lehre beginnen konnten. Der positive Einfluss erfolgsförderlicher Faktoren (z.B. besserer Schulabschluss) war bei den Bewerbern mit Migratonshintergrund also ebenfalls gegeben, er fiel aber mit Abstand schwächer aus. Besonders prekär war die Situation für Bewerber mit Migrationshintergrund, die „nur“ über einen Hauptschulabschluss verfügten. Ihre Einmündungsquote in eine betriebliche Lehre betrug rund 25 %. War außerdem die letzte Mathematiknote nicht besser als „ausreichend“, reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit nochmals auf 15 %. Und leben diese Jugendlichen dann noch in einer Region mit einer Arbeitslosenquote von neun Prozent und mehr, waren es gerade einmal 8 %, die eine betriebliche Lehrstelle fanden (vgl. Ulrich/Granato, 2006). Ergebnisse der BIBB-Schulabsolventenbefragung Die zurzeit relativ geringen Erfolgschancen von Ausbildungsplatzinteressenten spiegeln sich auch in den Ergebnissen der Ende 2005 durchgeführten BIBB-Schulabsolventenbefragung wider (vgl. erneut Friedrich, 2006). Während der Wunsch nach einer sofortigen oder späteren Ausbildung bei Hauptschul-, Realschulabgängern und bei Absolventen teilqualifizierender beruflicher Vollzeitschulen deutlich überwog, mündeten in allen drei hier unterschiedenen Gruppen bis Ende des Jahres nur zwischen 30 % und 40 % in eine duale Ausbildungsstelle ein. Zieht man als Maßstab nur diejenigen heran, die bereits im Jahr 2005 mit einer Lehre beginnen wollten, so variierten die Erfolgswahrscheinlichkeiten von 44 % bei den Hauptschulab- 40

Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Joachim Ulrich:<br />

„Der Verbleib der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in qualitativer und quantitativer Hinsicht“<br />

• Und lag die Arbeitslosenquote in ihrem Heimatort unter neun Prozent, waren es mit 44 % lediglich<br />

weitere drei Prozentpunkte mehr Bewerber, die eine betriebliche Lehre beginnen konnten.<br />

Der positive Einfluss erfolgsförderlicher Faktoren (z.B. besserer Schulabschluss) war bei den Bewerbern<br />

mit Migratonshintergrund also ebenfalls gegeben, er fiel aber mit Abstand schwächer aus. Besonders<br />

prekär war die Situation für Bewerber mit Migrationshintergrund, die „nur“ über einen Hauptschulabschluss<br />

verfügten. Ihre Einmündungsquote in eine betriebliche Lehre betrug rund 25 %. War außerdem<br />

die letzte Mathematiknote nicht besser als „ausreichend“, reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit nochmals<br />

auf 15 %. Und leben diese Jugendlichen dann noch in einer Region mit einer Arbeitslosenquote von<br />

neun Prozent und mehr, waren es gerade einmal 8 %, die eine betriebliche Lehrstelle fanden (vgl. Ulrich/Granato,<br />

2006).<br />

Ergebnisse der BIBB-Schulabsolventenbefragung<br />

Die zurzeit relativ geringen Erfolgschancen von Ausbildungsplatzinteressenten spiegeln sich auch in den<br />

Ergebnissen der Ende 2005 durchgeführten BIBB-Schulabsolventenbefragung wider (vgl. erneut Friedrich,<br />

2006).<br />

Während der Wunsch nach einer sofortigen oder späteren Ausbildung bei Hauptschul-, Realschulabgängern<br />

und bei Absolventen teilqualifizierender beruflicher Vollzeitschulen deutlich überwog, mündeten in<br />

allen drei hier unterschiedenen Gruppen bis Ende des Jahres nur zwischen 30 % und 40 % in eine duale<br />

Ausbildungsstelle ein. Zieht man als Maßstab nur diejenigen heran, die bereits im Jahr 2005 mit einer<br />

Lehre beginnen wollten, so variierten die Erfolgswahrscheinlichkeiten von 44 % bei den Hauptschulab-<br />

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