„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Joachim Ulrich:<br />
„Der Verbleib der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in qualitativer und quantitativer Hinsicht“<br />
Die damit verbundene Relativierung der Schulnoten wirkt sich aber aus Sicht der bei der Bundesagentur<br />
für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber nicht positiv auf die Ausbildungschancen von Jugendlichen<br />
mit schlechteren schulischen Leistungen aus. Viele beklagen, dass die Betriebe sich zu einseitig<br />
nach den Noten richten würden und dass damit die Erfolgschancen von weniger guten Schülern stark<br />
eingeschränkt seien.<br />
Ergebnisse der BA/BIBB-Bewerberbefragung<br />
Im Rahmen der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2004 wurde deshalb untersucht, ob und inwieweit sich die<br />
Behauptung der Jugendlichen bestätigen lässt. Es zeigte sich Folgendes: Der gegenwärtige Lehrstellenmarkt<br />
ist, wie bereits oben erwähnt, durch einen großen Bewerberüberhang gekennzeichnet. Viele Betriebe<br />
reagieren darauf offenbar so, dass sie sich bei der (Vorab-) Auswahl aus der Vielzahl der eingehenden<br />
Bewerbungen insbesondere von den Schulabschlüssen und den Zeugnisnoten leiten lassen. Dabei dürften<br />
die Betriebe nicht nur daran interessiert sein, Auszubildende zu finden, die – wie sich an den Noten ablesen<br />
lässt – über gute Fertigkeiten in den „klassischen Kulturtechniken“ Lesen, Schreiben, Sprechen und<br />
Rechnen verfügen. Offenbar sind ihnen die (guten) Noten auch ein Indiz dafür, dass diese Jugendlichen<br />
zugleich über eine Reihe von überfachlichen Fertigkeiten wie Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft,<br />
Verantwortungsbewusstsein, Konzentrationsfähigkeit oder Durchhaltevermögen verfügen, die für<br />
eine erfolgreiche Bewältigung der Ausbildungsanforderungen nicht minder relevant sind (vgl. dazu auch<br />
noch einmal Ehrenthal/Eberhard/Ulrich, 2006).<br />
Dementsprechend kommt gegenwärtig diesen beiden Merkmalen – Schulabschluss und Schulnoten – eine<br />
Schlüsselstellung in der Frage zu, wem der Einstieg in eine betriebliche Lehre gelingt und wem nicht. In<br />
Gegenden mit besonders hoher Arbeitslosigkeit gilt dies nochmals in einem schärferen Maße als in Regionen,<br />
in denen die Beschäftigungsperspektiven etwas günstiger ausfallen. So mündeten beispielsweise<br />
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