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„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...

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„Latente Nachfrage“<br />

Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Joachim Ulrich:<br />

„Der Verbleib der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in qualitativer und quantitativer Hinsicht“<br />

Die Lösung für diesen Widersprich liegt darin begründet, dass die offizielle Nachfragedefinition in Zeiten<br />

eines Lehrstellenangebots die Zahl der erfolglosen Nachfrager systematisch unterschätzt. Denn nach der<br />

in Deutschland traditionell verwendeten Definition bemisst sich die Ausbildungsstellennachfrage über die<br />

Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge („realisierte Nachfrage“) zuzüglich der Zahl der am<br />

30. September noch nicht vermittelten Ausbildungsstellenbewerber („nicht realisierte Nachfrage“). Zum<br />

Stichtag 30. September bildet die Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber aber – bürokratisch gesprochen<br />

– nur noch eine kleine „Rest“- bzw. „Marktbereinigungsgröße“.<br />

Denn erfolglose Ausbildungsplatzsucher, die sich alternativ für andere Bildungsgänge, für berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen, für zwischenzeitliches Jobben oder für sonstige Überbrückungsmaßnahmen entscheiden,<br />

werden traditionell nicht zu den Ausbildungsplatznachfragern gezählt – selbst dann nicht, wenn<br />

sie den alternativen Verbleib ausschließlich auf ihre fehlgeschlagene Lehrstellensuche zurückführen (sog.<br />

„latente Nachfrage“). Und die Zahl dieser „latenten Nachfrager“ ist hoch: Nach der Ende 2004 durchgeführten<br />

BA/BIBB-Bewerberbefragung waren in 2004 hochgerechnet knapp 110.000 bei der Bundesagentur<br />

für Arbeit gemeldete Bewerber nur deshalb in Alternativen eingemündet, weil ihre Suche nach einem<br />

Ausbildungsplatz fehlgeschlagen war. Sie alle hatten mindestens 20 schriftliche Bewerbungen verschickt,<br />

im Durchschnitt (Median) sogar 40, und damit ein ausreichendes Engagement für ihren Wunsch gezeigt,<br />

mit einer dualen Ausbildung beginnen zu können.<br />

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