„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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Begrüßung/ 1.3 Herr Prof. Dr. Gerd-E. Famulla, Leiter der wissenschaftlichen Begleitung SWA<br />
Betriebe können nicht die Defizite der Schulabsolventinnen und -absolventen bei den Basiskompetenzen<br />
beheben, aber sie können bei ihrer Einstellungspraxis ein erweitertes Verständnis von Ausbildungsfähigkeit<br />
zu Grunde legen, welches die Schulnoten in Deutsch, Mathe und erster Fremdsprache ausbildungsbezogen<br />
relativiert. Und sie können die mittlerweile vielfach belegten auch ökonomischen Vorteile von<br />
Ausbildung für den eigenen Betrieb stärker in den Blick nehmen und das Ausbildungsplatzangebot darauf<br />
hin erweitern.<br />
Arbeitsagenturen könnten angesichts der Vielzahl von Jugendlichen, die keine richtige Lehrstelle gefunden<br />
haben, auf die Länderzuständigkeit für die Allgemeinbildung verweisen, wenn es um die Vermittlung<br />
von Ausbildungsreife geht. Gleichwohl wissen wir, dass häufig erst in und über die vielfältigen Ergänzungsmaßnahmen,<br />
über praktisches und Erfahrungs-Lernen nicht nur die „Beschäftigungsfähigkeit“ (EU:<br />
„Employability“) gefördert wird, sondern auch das Interesse an Basiskompetenzen wieder geweckt wird<br />
und über diesen Weg die Ausbildungsreife dann etwas später doch noch erworben werden kann.<br />
Und schließlich können auch Eltern, die nach wie vor den größten Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder<br />
haben, frühzeitig und gezielter in die Kooperation mit den <strong>Schule</strong>n für einen gelingenden Übergang<br />
einbezogen werden. Nach jüngeren Untersuchungen, die im Zusammenhang mit dem SWA-Projekt „Eltern“<br />
in Rheinland-Pfalz durchgeführt worden sind, scheint die mangelnde Mitwirkung von Eltern an ge-<br />
meinsamen Aktivitäten zur Berufsorientierung vielfach an gegenseitigen Fehleinschätzungen zwischen<br />
Eltern und Lehrkräften über das gegenseitige Interesse und die Bereitschaft zur Kooperation zu liegen.<br />
Die übergeordnete Zielsetzung dieser Tagung lässt sich an der Frage festmachen, wie zielgruppenbezogen<br />
und in Kooperation zwischen den Akteuren ein erfolgreich arbeitendes Übergangsmanagement im Einzelnen<br />
aussehen und gestaltet werden kann. Mit dieser Frage werden sich nach den Referaten die fünf<br />
Arbeitsgruppen intensiv befassen. Ohne die inhaltlichen Abläufe in den Arbeitsgruppen vorweg nehmen<br />
zu wollen – deren jeweiligen Schwerpunkte sind dem <strong>Programm</strong> zu entnehmen – möchte ich Ihnen an<br />
dieser Stelle vier übergreifende Leitfragen mit auf den Weg geben, an denen wir die Ergebnisse dieser<br />
Tagung gern festmachen möchten:<br />
- Erstens geht es – anknüpfend an die Vorträge vom Montag Nachmittag – um den Begriff der Ausbildungsfähigkeit<br />
bzw. der Ausbildungsreife, wie auch um Klärung der Begriffe Abschluss- und Anschlussorientierung.<br />
- Zweitens geht es um die Kooperation <strong>Schule</strong> und Umfeld, das heißt um Kooperationsbeziehungen, um<br />
die Kommunikation und Transparenz zwischen den verschiedenen Trägern und Beteiligten sowie um<br />
Formen der Institutionalisierung der Zusammenarbeit.<br />
- Drittens geht es um politische und administrative Rahmenbedingungen, das heißt um den Einfluss der<br />
unterschiedlichen Trägerschaften, der verschiedenen Finanzierungsquellen und der Sozialgesetzgebung<br />
sowie übergeordneter Planung und Steuerung der Maßnahmen.<br />
- Viertens geht es um Verbesserungsvorschläge aus den in den Arbeitsgruppen erkannten Notwendigkeiten<br />
und geäußerten Wünschen, um schließlich im Plenum und bezogen auf die Zielgruppen die<br />
Vision eines gelingenden Übergangsmanagements zu skizzieren.<br />
Diese Leitfragen werden Ihnen von den Moderatorinnen und Moderatoren in den Arbeitsgruppen einleitend<br />
noch näher erläutert.<br />
Zunächst danke ich Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen einen erfolgreichen Verlauf<br />
der Tagung.<br />
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