„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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Begrüßung/ 1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für Bildung und Sport Hamburg Was sind die Konsequenzen für die Organisation des Unterrichts in der Schule? Zusammengeführt kann man sagen: neue Lern- und Arbeitsaktivitäten. Der 45-Minuten-Unterricht wird nicht mehr die Regel, sondern nur eine Form sein, andere Formen werden sich daneben etablieren. Es wird bestimmte Lernzeiten für eigenverantwortliches, selbstgesteuertes und selbstorganisiertes Lernen und Arbeiten geben. Die Verpflichtung der Akteure, und damit meine ich Lehrerinnen und Lehrer wie Schülerinnen und Schüler und Schulleitungen, werden sich verändern. Die Verantwortung für die Prozesse und die Ergebnisse müssen neu definiert werden. Viele Schulen sind schon auf dem Weg und in vielen Projekten sind längst die Ergebnisse einer veränderten Lernorganisation zu sehen. Dass der einzelne Lernende verantwortlich ist für das Ergebnis und die Qualität seiner Lernprozesse, wird stärker ins Bewusstsein fließen. Am Ende von definierten Unterrichtseinheiten – das sind keine 45-Minuten-Einheiten – wird es eine Auswertung der Lernprozesse und der Ergebnisse geben, es wird über Verantwortungszuschreibungen beraten und Evaluationsstrategien werden vereinbart. Es wird konkret danach gefragt werden, welchen Beitrag habe ich als Schülerin und Schüler (dazu) geleistet, um dieses Ergebnis zu erzielen? Welchen Beitrag hat die Lehrerin und der Lehrer geleistet, um dieses Ergebnis zu erzielen? Was nehmen wir uns für den nächsten Durchgang, für die nächste Projektsituation, für die nächste Themensituation, für die nächsten 14 Tage oder vier Wochen vor? Welche Ziele und Leistungsvereinbarungen oder welche Lernvereinbarungen schließen wir? Wie kann das Verhältnis von Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler untereinander zur Verbesserung der Qualität der Lernergebnisse verändert werden, wie arbeiten Lehrerinnen und Lehrer und Schulleitung, oder auch Lehrerinnen und Lehrer und Eltern oder Schülerinnen und Schüler und Eltern zusammen, um die Bildungsergebnisse zu optimieren? In verschiedenen Formen wird das Lernen und Arbeiten organisiert werden. Es wird aber die alte Form, dass sich die Schülerinnen und Schüler als Konsumenten der von Lehrkräften gestalteten Vermittlungsprozesse berieseln lassen und dabei etwas mitnehmen oder auch nicht, nicht mehr geben, wenn man die Anschlussorientierung ernst nimmt. Wenn man die Forderung ernst nimmt, Anschlüsse und die eigene Bildungs- und Berufsbiographie zu organisieren, muss man schon in Schulzeiten sein eigenes Lernen organisieren, Verantwortung für die Entwicklung der Kompetenzen übernehmen und die Lern- und Arbeitsprozesse qualitätsorientiert auswerten. Kurzum, die Aufgabe der Schule wird nicht mehr auf Unterrichtsentwicklung beschränkt sein können, sondern Unterrichtsentwicklung, Organisationsentwicklung und Personalentwicklung müssen zusammen passen und als Gesamtaufgabe gesehen werden. Auf die Schulleitung kommen damit neue Leitungsherausforderungen und Gestaltungsaufgaben zu. Wenn Gestaltungsfreiräume größer werden entstehen neue Gestaltungsaufgaben und Gestaltungspflichten. Damit ergeben sich abschließend vier Kernaufgaben für Berufsorientierung. 1. Im Zentrum steht die Förderung des individuellen Lernens als Voraussetzung für Lernen im Lebenslauf. 2. Es wird zweitens um Kompetenzentwicklung statt Wissensvermittlung gehen. 3. Es wird drittens um Lernen an unterschiedlichen Orten, insbesondere um qualifiziertes und qualitätsorientiertes Lernen an außerschulischen Lernorten gehen. 4. Es wird viertens ein Übergangsmanagement eingeführt werden müssen, das zum Teil schon entwickelt und in Projekten erprobt wird. In der Arbeitsgruppe fünf z. B. wird Ihnen hier ein Modell aus Hamburg vorgestellt werden, mit dem wir versuchen, die verschiedenen Akteure im Hinblick auf ein Übergangsmanagement zusammenzubinden mit dem Ziel, für Schülerinnen und Schülern die Übergänge in Ausbildung leichter und erfolgreicher zu machen. Praxislernen ist ein weiteres Beispiel, das im Rahmen von SWA in vielen Projekten erprobt worden ist. 7
Begrüßung/ 1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für Bildung und Sport Hamburg Das Programm „Schule – Wirtschaft/ Arbeitsleben“ hat wichtige Impulse zur Bewältigung der neuen Kernaufgaben gegeben und wir sind Mitten drin. Für die Weiterentwicklung der Modelle und Verfahren haben wir uns heute hier versammelt. Insofern wünsche ich Ihnen und uns heute und morgen einen guten Verlauf der Tagung und interessante Ergebnisse. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 8
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Begrüßung/ 1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für Bildung und Sport Hamburg<br />
Was sind die Konsequenzen für die Organisation des Unterrichts in der <strong>Schule</strong>? Zusammengeführt kann<br />
man sagen: neue Lern- und Arbeitsaktivitäten. Der 45-Minuten-Unterricht wird nicht mehr die Regel,<br />
sondern nur eine Form sein, andere Formen werden sich daneben etablieren. Es wird bestimmte Lernzeiten<br />
für eigenverantwortliches, selbstgesteuertes und selbstorganisiertes Lernen und Arbeiten geben. Die<br />
Verpflichtung der Akteure, und damit meine ich Lehrerinnen und Lehrer wie Schülerinnen und Schüler<br />
und Schulleitungen, werden sich verändern. Die Verantwortung für die Prozesse und die Ergebnisse müssen<br />
neu definiert werden.<br />
Viele <strong>Schule</strong>n sind schon auf dem Weg und in vielen Projekten sind längst die Ergebnisse einer veränderten<br />
Lernorganisation zu sehen. <strong>Das</strong>s der einzelne Lernende verantwortlich ist für das Ergebnis und die<br />
Qualität seiner Lernprozesse, wird stärker ins Bewusstsein fließen. Am Ende von definierten Unterrichtseinheiten<br />
– das sind keine 45-Minuten-Einheiten – wird es eine Auswertung der Lernprozesse und der<br />
Ergebnisse geben, es wird über Verantwortungszuschreibungen beraten und Evaluationsstrategien werden<br />
vereinbart. Es wird konkret danach gefragt werden, welchen Beitrag habe ich als Schülerin und Schüler<br />
(dazu) geleistet, um dieses Ergebnis zu erzielen? Welchen Beitrag hat die Lehrerin und der Lehrer geleistet,<br />
um dieses Ergebnis zu erzielen? Was nehmen wir uns für den nächsten Durchgang, für die nächste<br />
Projektsituation, für die nächste Themensituation, für die nächsten 14 Tage oder vier Wochen vor? Welche<br />
Ziele und Leistungsvereinbarungen oder welche Lernvereinbarungen schließen wir? Wie kann das<br />
Verhältnis von Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler untereinander zur Verbesserung<br />
der Qualität der Lernergebnisse verändert werden, wie arbeiten Lehrerinnen und Lehrer und Schulleitung,<br />
oder auch Lehrerinnen und Lehrer und Eltern oder Schülerinnen und Schüler und Eltern zusammen, um<br />
die Bildungsergebnisse zu optimieren? In verschiedenen Formen wird das Lernen und Arbeiten organisiert<br />
werden. Es wird aber die alte Form, dass sich die Schülerinnen und Schüler als Konsumenten der<br />
von Lehrkräften gestalteten Vermittlungsprozesse berieseln lassen und dabei etwas mitnehmen oder auch<br />
nicht, nicht mehr geben, wenn man die Anschlussorientierung ernst nimmt. Wenn man die Forderung<br />
ernst nimmt, Anschlüsse und die eigene Bildungs- und Berufsbiographie zu organisieren, muss man<br />
schon in Schulzeiten sein eigenes Lernen organisieren, Verantwortung für die Entwicklung der Kompetenzen<br />
übernehmen und die Lern- und Arbeitsprozesse qualitätsorientiert auswerten.<br />
Kurzum, die Aufgabe der <strong>Schule</strong> wird nicht mehr auf Unterrichtsentwicklung beschränkt sein können,<br />
sondern Unterrichtsentwicklung, Organisationsentwicklung und Personalentwicklung müssen zusammen<br />
passen und als Gesamtaufgabe gesehen werden. Auf die Schulleitung kommen damit neue Leitungsherausforderungen<br />
und Gestaltungsaufgaben zu. Wenn Gestaltungsfreiräume größer werden entstehen neue<br />
Gestaltungsaufgaben und Gestaltungspflichten.<br />
Damit ergeben sich abschließend vier Kernaufgaben für Berufsorientierung.<br />
1. Im Zentrum steht die Förderung des individuellen Lernens als Voraussetzung für Lernen im Lebenslauf.<br />
2. Es wird zweitens um Kompetenzentwicklung statt Wissensvermittlung gehen.<br />
3. Es wird drittens um Lernen an unterschiedlichen Orten, insbesondere um qualifiziertes und qualitätsorientiertes<br />
Lernen an außerschulischen Lernorten gehen.<br />
4. Es wird viertens ein Übergangsmanagement eingeführt werden müssen, das zum Teil schon entwickelt<br />
und in Projekten erprobt wird. In der Arbeitsgruppe fünf z. B. wird Ihnen hier ein Modell aus<br />
Hamburg vorgestellt werden, mit dem wir versuchen, die verschiedenen Akteure im Hinblick auf ein<br />
Übergangsmanagement zusammenzubinden mit dem Ziel, für Schülerinnen und Schülern die Übergänge<br />
in Ausbildung leichter und erfolgreicher zu machen. Praxislernen ist ein weiteres Beispiel, das<br />
im Rahmen von SWA in vielen Projekten erprobt worden ist.<br />
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