„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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Ulrich in seinem Beitrag berichten.<br />
Begrüßung/ 1.2 Herr Dr. Alfred Lumpe, Behörde für Bildung und Sport Hamburg<br />
Ich will mich hier beschränken auf die Schulseite und fragen, was hat sich im System <strong>Schule</strong> verändert,<br />
welche Veränderungen finden hier statt, die eine Anschlussorientierung nicht nur notwendig, sondern<br />
auch möglich machen?<br />
In Hamburg wird morgen z.B. das Schulreformgesetz in der zweiten Lesung höchstwahrscheinlich verabschiedet<br />
werden. Damit werden in Hamburg wichtige Konsequenzen vollzogen, die in ähnlicher Weise<br />
auch in anderen Bundesländern vollzogen werden oder in Vorbereitung sind. Die Rahmenbedingungen<br />
für die <strong>Schule</strong>ntwicklung werden verändert. Ich will das mit zwei Begriffen verdeutlichen.<br />
Die Steuerung der Bildungssysteme ist im Wandel. Die Ziele des Unterrichts und damit die Vorgaben für<br />
das Handeln der Lehrerinnen und Lehrer sind durch kompetenzorientierten Bildungsstandards festgelegt.<br />
Für Deutsch und Mathematik in der Grundschule und für Deutsch, Mathematik und Englisch für den<br />
Hauptschulabschluss sowie für den Mittleren Bildungsabschluss wurden nationale Bildungsstandards<br />
festgelegt. <strong>Das</strong> sind Beschreibungen der Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler am Ende des<br />
Bildungsganges beherrschen müssen. Unterricht wird nicht mehr über Lehrpläne gesteuert, in denen festgelegt<br />
wird, welche Inhalte Gegenstand des Unterrichts sein müssen. Unterricht wird über Ziele gesteuert,<br />
und diese werden als nationale Bildungsstandards für alle 16 Bundesländer einheitlich vereinbart. Die<br />
Länder haben sich verpflichtet, diese Standards zu übernehmen. Hamburg hat in seinen Bildungsplänen,<br />
die fast zeitgleich entstanden sind, diese nationalen Bildungsstandards bereits umgesetzt. In Hamburg<br />
sind die alten „Lehrpläne“ schon zu neuen „Bildungsplänen“ geworden. Bildungsplan ist nicht nur ein<br />
neuer Begriff. Der neue Begriff steht für die Veränderung der Philosophie: statt über Inputsteuerung wird<br />
über eine Outcome- oder Outputsteuerung versucht, eine möglichst hohe Qualität der Bildungssysteme zu<br />
erreichen. Damit ist gemeint: in früheren Lehrplänen stand sehr dezidiert, welche Inhalte Lehrerinnen und<br />
Lehrer im Unterricht behandeln müssen, in der Hoffnung, dass am Ende über die Bearbeitung der Inhalte<br />
die gewünschten Kompetenzen erreicht werden. Heute werden wesentlich weniger Inhalte, nur noch ein<br />
Kerncurriculum, vorgegeben, weil man weiß, dass über Inhalte die Ergebnisse nicht gesichert werden<br />
können. Heute wird über die Vergabe von Zielen gesteuert, über die Bildungsstandards. Die Verantwortung<br />
darüber, über welche Inhalte diese Kompetenzen erworben werden, übernimmt die einzelne <strong>Schule</strong>.<br />
Die Länder haben sich auch dazu verpflichtet, die Erreichung der nationalen Bildungsstandards länderübergreifend<br />
zu überprüfen. Zurzeit werden Hunderte von Aufgaben entwickelt und erprobt. Diese<br />
Aufgaben werden künftig als Vergleichsarbeiten länderübergreifend geschrieben und bieten damit der<br />
jeweiligen <strong>Schule</strong> einen Referenzrahmen für die eigene Leistungsfähigkeit und den Ländern wichtige<br />
Rückmeldungen für Qualität ihrer Bildungssysteme.<br />
Mit dem Schulreformgesetz in Hamburg wird die selbstverantwortete <strong>Schule</strong> flächendeckend eingeführt.<br />
Die Bildungsbehörde gibt nur noch Ziele und den Rahmen vor, die einzelne <strong>Schule</strong> erhält mehr Verantwortung<br />
bei der Umsetzung ihrer Bildungsaufgaben.<br />
Die neuen Rahmenbedingungen, kompetenzorientierte Bildungsstandards, länderübergreifende Prüfungen<br />
und zentrale Abschlussprüfungen verdeutlichen, dass der Freiheitsraum und damit auch die Gestaltungsaufgabe<br />
vor Ort an den <strong>Schule</strong>n größer werden. <strong>Das</strong> ist eine Voraussetzung dafür, dass Anschlussorientierung<br />
bei der Vervielfältigung der möglichen Anschlussalternativen besser gelingen kann. Damit verbunden<br />
sind auch Konsequenzen für die Aufgabenstellung und die Weiterentwicklung der Berufsorientierung,<br />
der Berufsvorbereitung und der Berufswahlvorbereitung.<br />
Welchen Stellenwert hat Berufsorientierung unter den neuen Rahmenbedingungen? Berufswahl ist heute<br />
keine einmalige Entscheidung mehr, mit der sich die Jugendlichen für den Lebensberuf entscheiden.<br />
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